DE4437134A1 - Verfahren und Einrichtung zum Auspressen eines Wischtuches an einem Wischgerät - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine der ungeliebtesten Arbeiten im Haushalt ist das feuchte Aufwischen der Fußböden. Dazu werden häufig Feuchtwischgeräte, wie sie durch die DE 37 14 178 C2 bekannt sind, verwendet. Das Feuchtwischtuch wird dabei auf diesen bekannten Halter aufgespannt und muß, nachdem der Schmutz vom Fußboden aufgenommen wurde, im Wasser mit den Händen ausgespült und danach ausgewrungen werden.

Zum Auswringen sind auch Hilfsmittel, wie Rollenpresseinrichtungen in Spezialeimern bekannt. Durch die auftretenden hohen Kräfte sind diese Einrichtungen sehr massiv gebaut. Dennoch bestimmt die Zugfestigkeit des Wischtuches, es muß zum Auspressen durch den Schlitz, gebildet durch zwei Rollen, hindurchgezogen werden, die Grenze der Belastbarkeit und somit den Grad der Reduzierung des Wassergehaltes. Die Handhabung ist dennoch recht umständlich und daher nur im Profibereich gängige Arbeitsweise.

Durch die EP 0 457 943 B1 ist ein Wischgerät bekannt, das mit einer Presseinrichtung für das Wischtuch versehen ist. Auch bei diesem Gerät wird die Presskraft praktisch durch die Zugfestigkeit des Wischtuches bestimmt. Durch die am Wischgerät angebaute Presseinrichtung wird das Gerät zwangsläufig schwerer und unhandlicher in der Handhabung.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren aufzuzeigen und die entsprechende Einrichtung zu schaffen, womit ein Wischtuch, unabhängig ob direkt am Wischgerät oder lose, uneingeschränkt ohne Rücksichtnahme auf die Zugfestigkeit des Wischtuchmaterials ausreichend ausgepreßt werden kann. Insbesondere soll auch bei Verwendung eines Standardwischgerätes ohne Zusatzeinrichtungen am Wischgerät das Wischtuch auszupressen sein.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der besondere Vorteil ist dabei, daß das Wischtuch plan liegend ausgepreßt wird. Es wird weder gefaltet noch wird eine Zugkraft auf das Wischtuch ausgeübt. Dadurch kann mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand eine unerwartet hohe Reduzierung des Wassergehaltes im Wischtuch erreicht werden.

Durch die Erfindung wurde erkannt bzw. erstmals richtig in das Bewußtsein der Fachwelt gebracht, daß ein Großteil der Wasseraufnahme eines Wischtuches durch die Kapilarwirkung benachbarter Fasern erfolgt und nicht nur durch die Saugkraft der einzelnen Fasern. Dies trifft um so mehr zu, je höher der Anteil nicht wasseraufnahmefähiger Kunststoffasern ist.

Und hier hat sich gezeigt, daß die Wasserreduzierung durch Abstreifen, im einfachsten Fall ist ein einem Fensterwischer ähnlicher Abstreifer bereits brauchbar, größer als durch Wringen ist.

Da die Abstreifeinrichtung beliebig häufig hin und her geführt werden kann, ist der Grad der Reduzierung leicht steuerbar. Besonders vorteilhaft ist dabei, daß das Wischtuch am Wischgerät ausgepreßt werden kann und daß das Wischtuch zusätzlich allseits am Wischgerät überstehen kann, wie dies derzeit beim Großteil der auf dem Markt befindlichen Geräten der Fall ist.

Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Durch die Zwangsführung der Abstreifeinrichtung an der Aufnahme ist eine besonders einfache Handhabung gewährleistet. Diese wird noch begünstigt durch die entsprechende Ausbildung der Abstreifeinrichtung. Durch die Hebelverhältnisse ist diese mit sehr geringem Kraftaufwand zu bedienen. Dennoch wird ein Auspressgrad erreicht, der allen Anforderungen absolut gerecht wird.

Durch die Verwendung einer Abstreifrolle wird das Wischtuch besonders geschont. Durch die Kombination von rollenden Führungselementen und der Abstreifrolle wirken auf das Wischtuch nur Druckkräfte ein. Die Aufnahme selbst kann sehr leicht ausgebildet werden.

Schließlich dient die Aufnahme, die am Eimer befestigt werden kann, auch als Halter für das Wischgerät.

In einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung wird die Aufnahme durch die planen Halteplatten des Wischgerätes ersetzt. Die Abstreifeinrichtung, ähnlich einem Fensterwischer, bei dem die Gummilippe durch eine Abstreifkante oder -Rolle ersetzt ist, kann frei oder auch über eine an den Halteplatten vorgesehene Führungseinrichtung benutzt werden. Ebenso ist eine Halteeinrichtung zur Kopplung des Wischgerätes mit dem Eimer möglich.

Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht auf eine erfindungsgemäße Einrichtung, gehalten in einem Eimer,

Fig. 2 ein Schnitt gemäß der Linie II-II nach Fig. 1,

Fig. 3 ein Schnitt gemäß der Linie III-III nach Fig. 2,

Fig. 4 einen Abstreifer vom Fensterwischer-Typ,

Fig. 5 einen Schnitt in der Art gemäß Fig. 2 mit einem Abstreifer nach Fig. 4 und

Fig. 6 eine Ansicht eines Wischgerätes.

In einem Eimer 1 ist über eine Kopplungseinrichtung 2 eine Aufnahme 3 zum Auspressen eines Wischtuches 4 an einem Wischgerät 5 eingeschoben. Die Aufnahme 3 ist dabei in einem Abstand 6 vom Boden 7 des Eimers 1 angeordnet, so daß das Wischgerät 5 zum Anfeuchten und Ausspülen des Schmutzes in das Wischwasser 8 getaucht werden kann.

Die Aufnahme 3, der eigentliche Kern der Einrichtung zum Auspressen, ist als brettartiges Teil 9 mit Vertiefungen 10 für den über das Wischgerät 5 bzw. dessen Halteplatten 15 überstehenden Rand 11 des Wischtuches 4 und einer stärkeren Vertiefung 12 für das Wischgerät 5 ausgebildet; an ihm ist eine Abstreifeinrichtung 13 verschiebbar geführt.

Die Vertiefung 10 wird von einem umlaufenden Bort 14 begrenzt und geht im inneren Bereich in die Vertiefung 12 für das Wischgerät 5 über. Das Wischgerät 5 liegt dabei mit seinen beweglichen Halteplatten 15 auf dem planen Grund 16 der Vertiefung 12 auf. Der Stiel 17 des Wischgerätes 5 wird in der Preßstellung von dem Stielkanal 18 aufgenommen. Die Mulde 19 dient zur Aufnahme des Kreuzgelenkes 20, mit 21 sind zwei Einführschrägen zum Einsatz des Wischgerätes 5 in die Aufnahme 3 gekennzeichnet. Im Stielkanal 18 sind weiter zwei Rastnoppen 22 zur Halterung des Wischgerätes in der Auspreßstellung vorgesehen.

Die eigentliche Abstreifeinrichtung 13 besteht im wesentlichen aus einem Rahmen 23 mit Seitenwangen 24, an denen Führungselemente 25 und 26 in Form von Rollen gelagert sind, die in beiderseitigen Führungen 27 der Aufnahme 3 laufen. Über einen Hilfsrahmen 28, der um die Achse 29 schwenkbar ist, ist eine Abstreifrolle 30 gelagert. Die Abstreifrolle 30 überdeckt im wesentlichen die ganze Breite der Vertiefung 10 und liegt innerhalb des Bortes 14. Die beiden Seitenwangen 24 sind über ein Griffteil 31 verbunden; der Hilfsrahmen 28 ist mit einem Gegengriffteil 32 versehen.

Zum Auspressen des Wischtuches 4 wird das Wischgerät 5 über die Einführschrägen 21 in den Stielkanal 18 eingeführt und hinter den Rastnoppen 22 gehalten. Die Halteplatten 15 Liegen dabei plan auf dem Grund 16 und der überstehende Rand 11 des Wischtuches 4 auf der Fläche der Vertiefung 10. Das Wischtuch 4 liegt dadurch absolut plan und in einer Ebene. Die Abstreifeinrichtung 13 wird an den oberen Rand der Aufnahme 3 gefahren. Durch das Gegeneinanderdrücken des Griffteils 31 und des Gegengriffteils 32 in Richtung 33 wird die Abstreifrolle 30 um die Achse 29 gegen den Grund der Vertiefung 10 gedrückt, wobei die aufzuwendende Kraft durch die Hebelwirkung des zweiarmigen Hebels relativ gering ist. Durch Verschieben der Abstreifeinrichtung 13 in Pfeilrichtung 34 erfolgt das Auspressen des Wischtuches in einfacher Weise. Die Kräfte aus der Abstreifrolle 30 werden direkt von den Rollen 25 aufgenommen, so daß die Belastungen auf die Aufnahme 3 gering sind und diese sehr leicht ausgeführt werden kann.

Natürlich wird der Rahmen der Erfindung bei einer möglichen, starken Vereinfachung der Abstreifeinrichtung nicht verlassen. So ist es denkbar, lediglich eine seitlich geführte Abstreifrolle mit Handgriff einzusetzen. Dabei läßt der Bedienungskomfort bei etwas verminderter Auspressleistung nach. Dennoch ist das Ergebnis noch voll zufriedenstellend.

Eine derartig einfache Ausführung ist in den Fig. 4 und 5 dargestellt. Fig. 4 zeigt einen Abstreifer 35 mit einer Abstreifrolle 30, einem Handgriff 36 und zwei seitlichen Führungsrollen 37.

Der Abstreifer 35 ist gemäß Fig. 5 in einer Aufnahme 38, die im prinzipiellen Aufbau der Aufnahme 3 nach Fig. 2 entspricht, in seitlichen Leisten 39 geführt. Dabei ist es möglich, über die Hebelverhältnisse Handgriff 36 zu Führungsrollen 37 und Führungsrolle 37 zu Abstreifrolle 30 den Auspreßdruck zu steuern. In einer weiter vereinfachten Ausführung wird auf die Führungsrollen 37 verzichtet und die Abstreifrolle 30 wird durch eine Kunststoffleiste ersetzt.

Claims (8)

1. Verfahren zur Reduzierung des Wassergehaltes eines Wischtuches, insbesondere eines Wischtuches an einem Wischgerät, dadurch gekennzeichnet, daß das Wischtuch von einer Aufnahme derart gehalten wird, daß es vollflächig zur Auflage kommt und das Wasser mittels einer Abstreifeinrichtung (13, 35) in einen Eimer (1) abgestreift wird, wobei das Wischtuch (4) ortsfest bleibt und die Abstreifeinrichtung (13, 35) unter Ausübung von Druck über das Wischtuch (4) gezogen bzw. geschoben wird.

2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zumindest die Außenmaße des Wischtuches (4) aufweisende Aufnahme (3) zur planen Halterung des Wischtuches (4) oder zur Halterung des Wischgerätes (5) mit Wischtuch (4), wobei die dem Wischtuch (4) zugewandte Seite des Wischgerätes (5) als ein- oder mehrteilige, plane Halteplatte (15) ausgebildet ist, vorgesehen ist, an der eine parallel zur Ebene des Wischtuches (4) verschiebbare gegen die Aufnahme (3) drückbare Abstreifeinrichtung (13, 35) geführt ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (3) als brettartiges Teil (9) mit Vertiefungen (10, 12) für das Wischtuch (4) oder das Wischtuch mit Wischgerät (5) ausgebildet und beidseitig mit Führungen für die Führungselemente der Abstreifeinrichtung (13, 35) versehen ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifeinrichtung (13) im wesentlichen aus einer beidseitig in Seitenwangen (24) gelagerten Abstreifrolle (30), einem die Seitenwangen (24) verbindenden Griffteil (31) und den mit diesem bezüglich der Abstreifrolle (30) einen zweiarmigen Hebel bildenden Führungselementen (25, 26) besteht.

5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstreifrolle (30) über einen Hilfsrahmen (28) mit Gegengriffteil (32), schwenkbar in den Seitenwangen (24) gelagert ist.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (3) mit einer Kopplungseinrichtung (2) zur Befestigung in einem Eimer (1) versehen ist.

7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (3) etwa senkrecht mit einem Abstand (6) zum Boden (7) des Eimers (1) in diesem angeordnet ist.

8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2, 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme von der bzw. den planen Halteplatten (15) des Wischgerätes (5) gebildet ist.