DE4436739A1 - Verfahren zum Reinigen von Abwasser - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von AbwasserInfo
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- C02F3/00—Biological treatment of water, waste water, or sewage
- C02F3/02—Aerobic processes
- C02F3/12—Activated sludge processes
- C02F3/1205—Particular type of activated sludge processes
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Ab
wasser in einer Kombination von biologischen und che
mischen Prozessen einschließlich der biologischen Elimi
nation von Phosphat.
Zur biologischen Phosphatelimination sind einige Ver
fahren bekannt.
Um das Phosphat biologisch aus dem Abwasser zu entfernen,
muß es durch Bakterien aufgenommen werden und wird als
Überschußschlamm ausgeschieden.
Dieser Prozeß erfolgt in Belegungsbecken und erfordert
Sauerstoffzufuhr. Unter Nichtvorhandensein von freiem
und als Nitrat gebundenem Sauerstoff geben die gleichen
Bakterien Phosphat an das Abwasser ab. Diesen Prozeß
nennt man Phosphatrücklösung. Dabei ist die Aufnahme von
Phosphat unter Sauerstoffzufuhr um so größer, je größer
die Phosphatrücklösung vorab unter zuvor genannten Be
dingungen war. Diese Phosphatrücklösung wird in der Praxis
entweder durch mehrere hintereinander geschaltete Becken
mit verschiedenen Beckenformen oder aber durch hinter
einander ablaufende zeitliche Abfolge der notwendigen
Prozeßschritte erreicht.
Diese Prozeßschritte lassen sich wie folgt charakteri
sieren:
- 1. In der anaeroben Phase wird kein Sauerstoff zugegeben, und es ist durch eine vollständige Denitrifikation kein Nitratsauerstoff im Abwasser vorhanden. Biologisch gebun denes Phosphat wird an das Abwasser abgegeben.
- 2. In der oxischen Phase wird Sauerstoff zugegeben. Die
organische Substanz wird oxidiert.
Ammonium wird zu Nitrat oxidiert. Phosphat im Abwasser wird durch die Bakterien aufgenommen. - 3. In der anoxischen Phase wird kein Sauerstoff zugegeben. Das Nitrat wird von den Bakterien zur Sauerstoffgewinnung zerlegt, Stickstoff wird als Gas abgegeben. Der gewonnene Sauerstoff wird zur Oxidation organischer Substanz ge nutzt. Phosphat im Abwasser wird durch die Bakterien aufgenommen.
Die Anordnung getrennter Becken hat den verfahrenstech
nischen Nachteil, daß die Beckenvolumen nach einer Annahme
von durchschnittlichen Abwasserparametern ausgewählt werden,
die aber in der Praxis durch Schwankungen in der Qualität
und in der Quantität des Abwassers häufig nicht vorhan
den sind. Dadurch kommt es zur Verlagerung von Prozessen,
die nur mit erheblichem meß- und steuertechnischen Aufwand
auszugleichen sind.
Weiterhin ist aus der Patentschrift DE 3 712 433 ein biolo
gisches Abwasserreinigungsverfahren bekannt, bei dem alle
Prozesse in einem Becken, bei abwasseranfallbedingtem
ständigem Durchfluß in einem Becken zeitlich hinterein
ander stattfinden. Dabei werden die Trübung und bei Bedarf
der Phosphatgehalt gemessen und in Abhängigkeit davon Ge
bläse gesteuert und bei Bedarf eine Fällungsmittelzugabe
eingeschaltet.
Die Phosphatrücklösung erfolgt in der anaeroben Phase. Bei
Überschreitung eines Phosphatgrenzwertes wird ein Gebläse
zugeschaltet. So sind auf biologischem Wege Eliminations
raten von 75% zu erreichen.
Dabei kann aber, da die Phosphatspitze, die bei der Rück
lösung entsteht, über ein Nachklärbecken an den Vorfluter
weitergegeben wird, nur eine geringe Rücklösung in der
Praxis als Grenzwert eingestellt werden, um die gesetzlich
geforderten Ablaufwerte nicht zu überschreiten.
Da die Phosphatrücklösung und die biologische Phosphatauf
nahme in einem direkten Zusammenhang stehen, ist damit
eine maximale Auslastung des Verfahrens nicht immer gege
ben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 zu schaffen,
bei dem die biologischen Reinigungsprozesse der Kohlenstoff-,
Stickstoff- und Phosphatverbindungen mit einfacheren tech
nischen Einrichtungen durchgeführt werden können.
Eine bessere Anpassung an die Spezifik der biologischen
Phosphatelimination ist die Folge.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt nach einem Verfahren ent
sprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1.
Weitere vorteilhafte Verfahrensmerkmale kennzeichnen die
Erfindungsmerkmale der Ansprüche 2 bis 5.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im folgenden näher
erläutert.
In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 die schematische Darstellung des Verfahrens,
Fig. 2 eine weitere Variante des Verfahrens.
Im Belebungsbecken 1 mit der Belüftung 6 und Umwälzung
durch das Rührwerk 2 wird in bekannter Weise zu behandeln
des Abwasser eingeleitet, so daß die biologischen Reinigungs
prozesse simultan hintereinander sich periodisch wiederholen
können.
Wird nach der anoxischen Phase in der anaeroben Phase ein
Phosphatwert an der Meßvorrichtung 4 gemessen, der gleich
dem zu erreichenden Ablaufwert ist, so wird über ein ma
schinenbetriebenes Absperrorgan 5 der Ablauf des Belebungs
beckens 1 abgesperrt und der Wasserspiegel auf die Höhe 8
gestaut. Während dieser Phase werden zusätzliche Fällungs
mittel für die chemische Phosphatelimination oder leicht
abbaubare organische Stoffe zu Beschleunigung der Phosphat
rücklösung zugegeben. Gleichzeitig kann, um ein zu schnelles
Aufstauen zu vermeiden, der Schlammrückfluß unterbrochen
werden. Das hat auch den Vorteil, daß noch vorhandenes
Nitrat in dem nachgeschalteten Nachklärbecken 7 den Phos
phatrücklöseprozeß nicht stört.
Die Absperrung kann auch bei Überschreitung der Kohlen
stofffracht, als BSB oder CSB definiert, gleichzeitig mit
der Belüftung 6 in Betrieb gesetzt werden, um Schwankungen
in der Ablaufgüte des Abwassers auszugleichen.
Eine andere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens nach
Fig. 2 sieht vor, die anaeroben, oxischen und anoxischen
Prozeßphasen in getrennten Becken 1a; 1b; 1c mit Rühr
werken 2; 3 durchzuführen. Zur Erreichung besserer Ablauf
werte wird eines der Becken 1a; 1c abgesperrt und aufge
staut. Während der Aufstauphase wird der ansonsten regel
mäßige Schlamm- oder Abwasserrückfluß aus dem Nachklär
becken 7 oder anderer Becken ebenfalls abgesperrt.
Nach der Aufstauphase und dem Öffnen der Absperrorgane 5
wird durch verstärktes Rückpumpen von Rücklaufschlamm
eine hydraulische Überlastung der Nachklärung vermieden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht die Phosphat
rücklösung bis zur maximalen Konzentration zu steigern,
ohne daß im Ablauf der Kläranlage Grenzwerte überschritten
werden. Die Sauerstoffzufuhr, oder bei Bedarf die Fällungs
mittelzugabe wird erst bei einem weit höherem Phosphatwert
zugeschaltet, als wie bei bisher angewendeten Verfahren
üblich.
Nach dem biologischen oder chemischen Abbau des rückge
lösten Phosphates bis zum Ablaufwert wird das Absperrorgan
5 geöffnet, und der kontinuierliche Klärprozeß geht weiter.
Durch diese einfache technische Anordnung ist eine opti
malere Ausnutzung der Spezifik der biologischen Phosphat
elimination möglich.
Claims (5)
1. Verfahren zur biologischen Abwasserreinigung mittels
Belebtschlamm einschließlich der biologischen Phosphat
elimination, dadurch gekennzeichnet, daß die an sich be
kannten biologischen Reinigungsprozesse simultan in
einem einzigen Belebungsbecken (1) hintereinander, sich
periodisch wiederholend, stattfinden und daß das, ohne
Unterbrechung durchflossene Belebungsbecken (1), bei Er
reichen eines Grenzwertes von Phosphat, BSB oder CSB für
eine begrenzte Zeitdauer abgesperrt und aufgestaut wird,
um die für den Prozeßverlauf notwendigen Überschrei
tungen der Grenzwerte nicht über das Nachklärbecken (7)
an den Vorfluter weiterzugeben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Belebungsbecken (1) zusätzliche Fällungsmittel für
die chemische Phosphatelimination oder leicht abbaubare
organische Stoffe zur Beschleunigung der Phosphatrück
lösung während der Aufstauphase zugegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß
die anaeroben, oxischen und anoxischen Prozeßphasen in
getrennten Becken (1a; 1b; 1c) durchgeführt werden und
davon eines zur Erreichung besserer Ablaufwerte abge
sperrt und aufgestaut wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
während der Aufstauphase der ansonsten regelmäßige
Schlamm- oder Abwasserrückfluß aus dem Nachklär- oder
anderen Becken ebenfalls abgesperrt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach der Aufstauphase und dem Öffnen der Absperrorgane
(5) durch verstärktes Rückpumpen von Rücklaufschlamm
eine hydraulische Überlastung der Nachklärung ver
mieden wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436739 DE4436739A1 (de) | 1994-10-14 | 1994-10-14 | Verfahren zum Reinigen von Abwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436739 DE4436739A1 (de) | 1994-10-14 | 1994-10-14 | Verfahren zum Reinigen von Abwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4436739A1 true DE4436739A1 (de) | 1996-04-18 |
Family
ID=6530765
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944436739 Withdrawn DE4436739A1 (de) | 1994-10-14 | 1994-10-14 | Verfahren zum Reinigen von Abwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4436739A1 (de) |
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