DE4436540A1 - Infusionssystem zur kontinuierlichen Abgabe eines flüssigen Medikaments unter Druck - Google Patents
Infusionssystem zur kontinuierlichen Abgabe eines flüssigen Medikaments unter DruckInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Infusionssystem zur kontinuierli
chen Abgabe eines flüssigen Medikaments unter Druck mit einer
druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabevorrichtung und mit
einem Speichervolumen.
Infusionspumpen als gattungsgemäße Infusionssysteme zur konti
nuierlichen Abgabe eines flüssigen Medikaments sind beispiels
weise bekannt aus der DE-OS 39 15 251 A1, US-PS 3,731,681,
der DE-OS 26 04 113 A1 sowie aus der US-PS 4,820,273.
Diesen Infusionspumpen ist gemeinsam, daß sie einen Medikamen
tenspeicher als Speichervolumen aufweisen, der mittels einer
Feder, insbesondere einer Gasfeder in Form eines komprimier
ten Gaspolsters, mit Druck beaufschlagt wird. Der Medikamen
tenspeicher ist über eine Kapillare mit einem vergleichsweise
hohen Strömungswiderstand mit einem Medikamentenabgabekathe
ter verbunden, der beispielsweise zum Rückenmark des Patien
ten führt. Die gesamte Vorrichtung, d. h. Infusionspumpe und
Abgabekatheter sind in den Körper des jeweiligen Patienten im
plantiert. Aufgrund des vergleichsweise hohen Strömungswider
standes strömt kontinuierlich ein vergleichsweise geringer Vo
lumenstrom des gespeicherten Medikamentes beispielsweise zum
Rückenmark des Patienten. Das gespeicherte Medikamentenvolu
men ist daher für eine kontinuierliche Versorgung des Patien
ten über einen längeren Zeitraum ausreichend.
Die implantierbare Infusionspumpe selbst ist in einer subcuta
nen Tasche im Bereich des Abdomens angeordnet, wobei eine
Nachfüllöffnung unter der Haut des Patienten tastbar ist. Die
Nachfüllöffnung ist durch ein selbstverschließendes Septum
verschlossen, das beispielsweise aus einem Silikonwerkstoff
bestehen kann. Wenn der Medikamentenspeicher soweit geleert
ist, daß es nicht mehr zu einem kontinuierlichen Medikamenten
fluß kommt, wird der Medikamentenspeicher gefüllt, indem eine
Spritze als druckbeaufschlagte Medikamentenabgabevorrichtung
mit einer entsprechenden Kanüle durch die Haut des Patienten
und durch das Septum gestochen wird, und das Medikament auf
grund des Spritzendrucks durch die Kanüle in den Medikamenten
speicher der implantierbaren Infusionspumpe fließt.
Es sind jedoch bei solchen implantierbaren Infusionspumpen
Fälle von Überfüllung des Medikamentenspeichers bekannt gewor
den. Bei einer solchen Überfüllung des Medikamentenspeichers
kommt es zu einem Abfließen des Medikaments mit erhöhtem Volu
menstrom in den Körper des Patienten sowie unter Umständen zu
einem Undichtwerden der Infusionspumpe selbst.
In diesen Fällen, bei dem sich also das flüssige Medikament
in eine Hauttasche des Patienten ergießt, kann das verwendete
Medikament in der dann vorliegenden Überdosierung erheblichen
Schaden anrichten, z. B. können Chemotherapeutika zu einer
Verletzung des umliegenden Gewebes führen. Die Fehldosierung
liegt häufig auch dann vor, wenn das Pumpengehäuse selbst in
takt bleibt, da die Überfüllung und der erhöhte Betriebsdruck
zu einer größeren Förderrate bzw. einem größeren Volumenstrom
an abgegebenem Medikament mit ungewünschten Nebenwirkungen
führt.
Bei einer Beschädigung des Implantats, d. h. der Infusions
pumpe ist eine Explantation und Reimplantation eines Ersatzge
rätes mit der einhergehenden Belastung des Patienten unver
meidbar.
Ein weiteres gattungsgemäßes Infusionssystem betrifft allge
mein eine Infusionsleitung zwischen einer druckbaufschlagba
ren Medikamentenabgabevorrichtung und einem Patienten. Die
druckbeaufschlagbare Medikamentenabgabevorrichtung kann bei
spielsweise ein unter Druck stehender Behälter sein, insbeson
dere mittels einer Beutelquetsche oder eine mit einer Pumpe
versehene Leitung. Das Speichervolumen ist hier die Patienten
leitung zur Okklusionsstelle. Bei einem Überdruck in der Pa
tientenleitung treten im Prinzip die gleichen nachteiligen
Folgen für einen Patienten auf, wie diese im Zusammenhang mit
einer implantierbaren Infusionspumpe vorstehend beschrieben
wurden.
Bei Infusionsleitungen zu Kathetern, die in Venen eines Pa
tienten verlegt worden sind, treten häufig Verschlüsse auf,
die sich aufgrund von geronnenen Blutteilchen bilden. In sol
chen Fällen können dann keine Infusionsflüssigkeiten oder der
gleichen dem Körper eines Patienten zugeführt werden. Derarti
ge Katheter müssen beseitigt werden, da sich ansonsten Embo
lieprobleme beim Loslösen von solchen geronnenen Blutteilchen
im Körper des Patienten ergeben können. Wird nun eine Lösung
unter Druck zugeführt, treten bei solchen verschlossenen Ka
thetern hohe Drücke auf, die zur Loslösung von Gerinnungs
pfropfen vom Katheterschlauch und unkontrollierter Abgabe
von Medikamenten in den Körper des Patienten führen.
Ein weiteres gattungsgemäßes Infusionssystem kann ein Infu
sionsport sein. Ein solcher Port besteht üblicherweise aus
dem Katheterschlauch und einem mit dem Katheterschlauch ver
bundenen Nachfüllanschluß. Sowohl das Loslösen von geronnenen
Blutteilchen mit den damit verbundenen Embolieproblemen als
auch die Zerstörung eines Ports mit einer unkrontollierten Me
dikamentenabgabe führen zu Risiken für den Patienten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein gattungsgemäßes Infu
sionssystem so weiterzubilden, daß ein schädlicher Überdruck
in einem Speichervolumen, insbesondere in einem Medikamenten
speicher einer Infusionspumpe und in einer Patientenleitung
einer Infusionsanordnung vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des An
spruchs 1 dadurch gelöst, daß zwischen der druckbeaufschlagba
ren Medikamentenabgabevorrichtung und dem Speichervolumen ein
Sperrventil angeordnet ist, welches den Strömungsweg ver
schließt, falls der Druck im Speichervolumen einen voreinge
stellten Druck überschreitet. Durch die Vermeidung eines
schädlichen Überdrucks im Speichervolumen werden einerseits
die verwendeten Bauteile vor einer Überlastung geschützt, die
zu einer Beschädigung und Zerstörung führen kann und anderer
seits wird der Patient vor unzulässigen Medikamentüberdosie
rungen geschützt.
Die Lösung der Aufgabe ist bei einer gattungsgemäßen implan
tierbaren Infusionspumpe durch ein Sperrventil zwischen dem
Nachfüllanschluß und dem Speicherraum gegeben, das den Strö
mungsweg zwischen dem Nachfüllanschluß und dem Medikamenten
speicherraum dann verschließt, wenn während des Nachfüllvor
gangs der durch das einfließende Medikament erzeugte Druck
einen voreingestellten Grenzdruck überschreitet.
In einer bevorzugten und fertigungstechnisch einfachen Ausfüh
rungsform der Erfindung bildet ein federbelasteter Kolben ein
wesentliches Bauteil des genannten Sperrventils, wobei der
Flüssigkeitsdruck des einfließenden Medikaments eine Kraft er
zeugt, die der Federkraft sowie den Reibungskräften zwischen
Kolben und seiner Führung entgegenwirken. Der Kolben weist
eine Steuerbohrung oder eine durch eine Nut gebildete Steuer
kante auf, die den Strömungsweg des Medikaments zwischen Nach
füllanschluß und dem Speicherraum entweder freigibt oder ver
schließt.
In bevorzugten Ausführungsformen kann die Federkraft für den
federbelasteten Kolben entweder mittels einer Schraubenfeder
oder mittels einer Gasfeder erzeugt werden. Dabei ist vorteil
haft insbesondere eine Kombination zwischen einer Schraubenfe
der als die Rückstellkraft für den Kolben erzeugendem Maschi
nenelement und einem hohlzylinderförmigen Kolben, der an
seinem Umfang eine Steuerbohrung aufweist, die in der Offen
stellung des Sperrventils mit einem zum Strömungsweg für das
nachzufüllende Medikament gehörenden Kanal fluchtet. Eine
solche Ausführungsform der Erfindung ist fertigungstechnisch
besonders einfach herzustellen.
Alternativ dazu kann vorgesehen sein, daß der Kolben zylinder
förmig ausgebildet ist und an einer Umfangskante einen abdich
tenden Rollbalg trägt, daß im Umfang des Zylinders eine Nut
eingelassen ist, die in Offenstellung des Sperrventils mit
einem zum Strömungsweg für das nachzufüllende Medikament gehö
renden Kanal fluchtet und daß in einem den Zylinder führenden
Gehäuseabschnitt eine die in den Umfang des Kolbens eingelas
sene Nut mit einem unterhalb des Rollbalgs angeordneten,
kreisringförmigen Raum verbindende Bohrung verläuft. Dabei
wirkt der Rollbalg als Abdichtelement für ein Gasposter, das
als Gasfeder wirkt und die notwendige Rückstellkraft für den
federbelasteten Kolben erzeugt. Eine solche Ausführungsform
zeichnet sich insbesondere durch geringes Gewicht aus.
Zusätzlich kann vorgesehen sein, daß am Umfang des Kolbens
ein zusätzliches Dichtelement, insbesondere in Form eines in
eine umlaufende Nut eingelassenen O-Rings, angeordnet ist.
Durch eine solche Anordnung wird insbesondere bei einer Aus
führungsform, die keinen Rollbalg aufweist, eine zusätzliche
Dichtwirkung erzielt.
Insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer Bauteilreduktion
und damit einer kostensparenden Fertigungsmöglichkeit ist ein
Infusionsgerät vorteilhaft, bei der das den Medikamentenspei
cher begrenzende Gehäuse aus zwei Gehäusehälften besteht, bei
dem etwa im Bereich des größten Durchmessers des Gehäuses
eine umlaufende Nut angeordnet ist, in der eine das Gehäuse
in zwei Teilkammern trennende Membran angeordnet ist, von de
nen eine ein der Druckbeaufschlagung dienendes Gaspolster auf
nimmt, während die andere als Medikamentenspeicher dient, wo
bei der Kolben des Sperrventils einstückig mit dem den Medika
mentenspeicher abgrenzenden Teil des Gehäuses ausgebildet
ist, und das Gehäuse aus einem elastischen Werkstoff herge
stellt ist, so daß sich die Abmessungen des Gehäuses senk
recht zu der die Nut enthaltenden Ebene bei Druckbeaufschla
gung ändern, wobei ein eine Steuerbohrung des Kolbens verdec
kendes Sperrelement vorgesehen ist.
Durch die einteilige Ausbildung von Kolben und Gehäuse wird
eine gemeinsame Herstellung in einem Schritt, beispielsweise
im Spritzgießverfahren ermöglicht, wodurch eine kostengünsti
ge Herstellung möglich wird.
Bei der zuletzt genannten Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Infusionspumpe wird das die Steuerbohrung des Kolbens
in der Schließstellung verdeckende Sperrelement vorzugsweise
so ausgebildet, daß es sich zumindest teilweise bis in den Be
reich der die Membran haltenden Nut des Pumpengehäuses er
streckt. Auf diese Weise kann es dort gelagert werden, wo
durch die Notwendigkeit weiterer Haltemittel o. ä. entfällt.
Weiterhin kann die erfindungsgemäße Infusionspumpe vorteil
haft so weiterentwickelt werden, daß parallel zu dem Strö
mungsweg des nachzufüllenden Medikamentes stromab des Sperr
ventils eine Drossel angeordnet ist und vorzugsweise zusätz
lich mit dieser Drossel ein Ausgleichssperrelement hydrau
lisch in Reihe geschaltet ist.
Durch eine solche Ausführungsform wird dem behandelnden Arzt
die Möglichkeit an die Hand gegeben, die ordnungsgemäße Funk
tion des Sperrventils zu überprüfen, indem er durch schlagar
tiges einschieben eine Druckwelle erzeugt. Wegen des hohen
Strömungswiderstandes der Drossel kommt es zu instationären
Druckverhältnissen und der Schließdruck des Sperrventils wird
erreicht, ohne daß der Medikamentenspeicher bereits gefüllt
ist.
Um die teilentleerte Infusionspumpe durch Absaugen alter, ver
brauchter Medikamentenreste zunächst zu entleeren, kann wei
terhin vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß parallel zu
dem das Sperrventil enthaltenden Strömungsweg für das nachzu
füllende Medikament ein den Medikamentenspeicher mit dem Nach
füllanschluß verbindendes Rückschlagventil angeordnet ist,
daß in Strömungsrichtung von dem Medikamentenspeicher zu dem
Nachfüllanschluß öffnet, in Gegenrichtung jedoch sperrt.
Eine geeignete Sperrventilausführung als Überdruckbegrenzer
wird auch dadurch erhalten, daß ein Hohlzylinder als Stufenzy
linder mit zwei aufeinanderfolgenden Zylinderbereichen verwen
det wird, wobei der erste Zylinderbereich einen ersten größe
ren Innendurchmesser und der zweite Zylinderbereich einen
zweiten kleineren Innendurchmesser aufweist. Im Hohlzylinder
ist ein Stufenkolben dicht verschiebbar angeordnet mit einem
ersten Kolbenteil, der im Durchmesser dem ersten Zylinderbe
reich entspricht und mit einem zweiten Kolbenteil, der im
Durchmesser dem zweiten Zylinderbereich entspricht.
Am Hohlzylinder am ersten Zylinderbereich liegt der Zuführan
schluß von der druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabevor
richtung und am zweiten Zylinderbereich liegt der Ausgangsan
schluß zum Speichervolumen.
Die beiden Zylinderbereiche sind mit der Medikamentenabgabe
vorrichtung verbunden, so daß beide gegenüberliegende Flächen
des Stufenkolbens mit dem Druck des Medikaments beaufschlagt
sind. Wegen der unterschiedlichen Kolbenteildurchmesser des
Stufenkolbens wird dieser in den zweiten Zylinderbereich ge
drängt und bewegt. Der Eingangsanschluß und/oder Ausgangsan
schluß des zweiten Zylinderbereichs liegt im Verschiebeweg
des zweiten Kolbenteils und wird von diesem bei einer vorein
gestellten Druckbelastung abgesperrt. Diese Druckbelastung
ist abhängig von der Dimensionierung der Federspannung und
der geometrischen Gegebenheiten.
Damit wird jede schädliche und unzulässige Überdruckbelastung
verhindert, da das Sperrventil bei einem vorbestimmten Grenz
druck die Strömung des Medikaments absperrt.
Diese Sperrventilausführung eignet sich insbesondere in einer
Anordnung zwischen einer Zuführspritze und einem Kathetersy
stem.
Zur Verbindung der beiden Zylinderbereiche bzw. zur Druckbe
aufschlagung beider gegenüberliegender Flächen des Stufenkol
bens ist es vorteilhaft, die beiden Zylinderbereiche mit
einer Medikamentenleitung als Überbrückungsleitung zu verbin
den und den Eingangsanschluß dieser Überbrückungsleitung so
anzuordnen, daß der Eingangsanschluß bei einer vorbestimmten
Druckbelastung vom zweiten Kolbenteil geschlossen und abge
sperrt wird.
Diese überbrückende Medikamentenleitung ist in einer kompak
ten, einstückigen Ausführungsform auch als zweiter äußerer
Hohlzylinder herstellbar, der den ersten Hohlzylinder umgibt.
Bei der vorstehenden Ausführungsform wird der Stufenkolben le
diglich in den zweiten Zylinderbereich bewegt, wo er je nach
den Gegebenheiten aus Sicherheitsgründen in der Sperrlage ver
bleibt. In einer Reihe von Anwendungsfällen ist es jedoch un
schädlich und gewünscht, wenn nach einer Reduzierung eines un
zulässigen Überdrucks der Strömungsweg wieder freigegeben
wird. Dazu wird vorteilhaft eine Rückstellfeder verwendet,
die den Stufenkolben dann wieder in den ersten Zylinderbe
reich zurückdrängt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sind die bei
den Kolbenteile des Stufenkolbens getrennt und durch eine Kol
benstange verbunden, wobei der dann von den Kolbenteilen und
den Zylinderwänden eingeschlossene Luftraum als Luftfeder für
eine Rückstellung wirkt. Zur Erzielung der gleichen Wirkung
kann auch eine Spiralfeder verwendet werden, insbesondere in
Verbindung mit einer Belüftung des inneren Zylinderbereichs.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung mit
Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zei
gen:
Fig. 1 einen geschnittenen Ausbruch aus einer Infusions
pumpe gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
umfassend den Nachfüllanschluß sowie eine erste Ausfüh
rungsform eines erfindungsgemäßen Sperrventils,
Fig. 2 einen Ausbruch, im wesentlichen zeigend den Nach
füllanschluß gemäß Fig. 1 sowie eine zweite Ausführungs
form eines erfindungsgemäßen Sperrventils,
Fig. 3 einen teilweise weggebrochenen Schnitt durch eine
Infusionspumpe mit integriertem Sperrventil gemäß einer
dritten Ausführungsform der Erfindung, und
Fig. 4 einen Längsschnitt durch ein Sperrventil mit einer
Stufenkolbenanordnung.
Fig. 3 zeigt eine Infusionspumpe 10 mit einem Gehäuse 12, das
im wesentlichen rotationssymmetrisch ist, so daß die in Fig.
3 weggebrochene linke Hälfte des Gehäuses symmetrisch zu der
dargestellten rechten Seite des Gehäuses ausgebildet ist. Das
Gehäuse 12 umschließt einen Hohlraum, der durch eine Membran
14 in einen Medikamentenspeicher 16 und einen Gasfederraum 18
unterteilt wird. Die Membran 14 ist in einer umlaufenden Nut
20 des Gehäuses 12 eingespannt. In dem unterhalb der Membran
14 liegenden Gasfederraum 18 befindet sich ein komprimiertes
Gas, das das in dem Medikamentenspeicher 16 sich befindende
flüssige Medikament mit einem Druck beaufschlagt. Das unter
Druck stehende flüssige Medikament fließt aus dem Medikamen
tenspeicher 16 über eine in Fig. 3 nicht dargestellte Drossel
bohrung in ein Kathetersystem und von dort aus beispielsweise
in das Rückenmark des Patienten. Dabei wird der dem Patienten
zugeleitete Volumenstrom an Medikament in erster Linie von
dem Flußwiderstand der Drosselbohrung und dem durch die Gasfe
der 18 erzeugten Druck bestimmt.
Übersteigt der auf das flüssige Medikament im Medikamenten
speicher 16 ausgeübte Druck einen kritischen Wert, so kann er
durch die nicht dargestellte Drosselbohrung gepreßte Volumen
strom, der in den Körper des Patienten geleitet wird, unzuläs
sige Werte annehmen. Weiterhin kann es bei einem weiteren
Druckanstieg zu einem Undichtwerden des Gehäuses 12 kommen,
woraufhin sich der gesamte Inhalt des Medikamentenspeichers
16 in den Körper des Patienten ergießen kann, mit den in der
Beschreibungseinleitung erwähnten negativen Folgen für die Ge
sundheit des Patienten.
Zu einem unzulässigen Druckanstieg kann es kommen, wenn der
Medikamentenspeicher mittels einer Kanüle 22 neu gefüllt
wird. An die Kanüle 22 schließt sich eine nicht dargestellte
Spritze an, mittels derer durch manuellen Druck das nachzufül
lende Medikament über den später noch näher beschriebenen
Strömungsweg in den Medikamentenspeicher gedrückt wird. Die
Kanüle 22 ragt durch ein selbst wieder verschließendes Septum
26 in einen Nachfüllanschluß 24 hinein.
Fig. 1 zeigt Kanüle 22, Nachfüllanschluß 24 und das wiederver
schließbare Septum 26 in vergrößertem Maßstab. Die Kanüle 22
ragt durch das Septum 26 in den Nachfüllanschluß 24 in Form
einer Bohrung im Gehäuse 12 hinein. Das aus der nicht darge
stellten Spritze durch die Kanüle 22 gedrückte flüssige Medi
kament gelangt in den Nachfüllanschluß 24 und fließt von dort
durch einen Kanal 28 in Richtung auf den Medikamentenspeicher
16, der in Fig. 1 durch das entsprechende Bezugszeichen ange
deutet ist und sich unterhalb der Wandung des Gehäuses 12 be
findet. Der Kanal 28 ist rechtwinklig zur Mittelachse 30
eines federbelasteten Kolbens 32 angeordnet. Der Kolben 32
ist hohlzylinderförmig ausgebildet und weist dementsprechend
einen Innenraum 34 auf. Am Umfang des Kolbens 32 ist eine
Steuerbohrung 36 angeordnet, die in der in Fig. 1 dargestell
ten Offen-Stellung des Kolbens mit dem Kanal 28 fluchtet und
dementsprechend den Kanal 28 mit dem inneren Hohlraum 34 des
Kolbens 32 verbindet. In der in Fig. 1 gezeichneten Of
fen-Stellung des Ventils gelangt das durch die Kanüle 22 in
den Nachfüllanschluß 24 fließende flüssige Medikament durch
den Kanal 28 und die Steuerbohrung 36 in den inneren Hohlraum
34 des Kolbens 32 und fließt von dort aus in den Medikamenten
speicher 16. Zwischen innerem Hohlraum 34 des Kolbens 32 und
dem Medikamentenspeicher 16 ist eine Drossel 38 und ein ela
stischer Ausgleichsspeicher 40 angeordnet. Drosselbohrung 38
und Ausgleichsspeicherelement 40 sind miteinander in Reihe ge
schaltet.
Wenn der behandelnde Arzt den Kolben der nicht dargestellten
Spritze langsam und stetig vorwärts schiebt, liegen im wesent
lichen statische Druckverhältnisse vor, und der im Medikamen
tenspeicher 16 langsam ansteigende Druck entspricht im wesent
lichen dem im Innenraum 34 des Kolbens 32 herrschenden Druck.
Der im Innenraum 34 herrschende Druck wirkt auf die kreisför
mige Fläche 42 des Kolbens 32 und erzeugt eine nach oben ge
richtete Druckkraft, die gegen die Rückstellkraft einer Spi
ralfeder 44 wirkt, die sich gegen das Gehäuse 12 abstützt.
Der Kolben 32 ist in einer Bohrung 45 des Gehäuses 12 senk
recht nach oben verschieblich gelagert und an seinem Umfang
durch einen O-Ring 46 zusätzlich abgedichtet, der in einer Um
fangsnut 48 der Bohrung 45 liegt. Die Reibung zwischen Kolben
32 und O-Ring 46 einerseits sowie zwischen Kolben 32 und Boh
rung 45 andererseits erzeugt eine zusätzliche Reibkraft, die
ebenfalls der an der kreisförmigen Fläche 42 erzeugten Druck
kraft entgegenwirkt. Übersteigt die Druckkraft die Summe aus
Reibungskräften und Federkraft, so bewegt sich der Kolben aus
der in Fig. 1 gezeichneten Stellung nach oben und der Wan
dungsbereich 50, mithin der Schaft des Kolbens, verschließt
den Überströmkanal 28. Eine Überfüllung des Medikamentenspei
chers 16 mit den oben beschriebenen negativen Auswirkungen
wird daher vermieden.
Sinkt der Druck im Medikamentenspeicher 16 und damit im Innen
raum 34 des Kolbens 32 im Laufe der Zeit ab, weil das Flüssig
keitsvolumen im Medikamentenspeicher 16 durch Medikamentenab
gabe an den Körper des Patienten verringert wird, so bewegt
sich der Kolben 32 bei Erreichen eines bestimmten Druckes, im
folgenden auch als Fülldruck bezeichnet, unter dem Einfluß
der Federkraft der Feder 44 wieder nach unten in die Of
fen-Stellung. Wegen der auftretenden Reibungskräfte kommt es
zu einer Hysterese, so daß der Fülldruck, mithin der Druck,
bei dem das durch den Kolben 32 gebildete Sperrventil in die
Offen-Stellung übergeht, unterhalb des Grenzdruckes liegt,
bei dem das Ventil den Überströmkanal 28 verschließt.
Wenn der behandelnde Arzt den Kolben der nicht dargestellten
Nachfüllspritze schnell vorwärtsschiebt, kommt es wegen des
Strömungswiderstandes der Drosselbohrung 38 zu instationären
Druckverhältnissen. Der Druck im Innenraum 34 des Kolbens 32
steigt dann mit einem steilen Gradienten an, so daß das Sperr
ventil bei Überschreiten des Grenzdruckes schließt, ohne daß
der gleiche kritische Druck auch im Medikamentenspeicher 16
vorliegt. Diese Anordnung ermöglicht es dem behandelnden
Arzt, die ordnungsgemäße Funktionsweise des Sperrventils zu
überprüfen.
Fig. 2 zeigt eine alternative Ausführungsform des erfindungs
gemäßen Sperrventils. Der Kolben 32 ist in diesem Ausführungs
beispiel massiv ausgebildet und trägt an seinem Umfang eine
eingestochene Steuernut 56, die in der in Fig. 2 gezeigten Of
fen-Stellung des Sperrventils mit dem Überströmkanal 28 fluch
tet. Die Nut 56 am Umfang des Kolbens 32 verbindet den Über
strömkanal 28 mit einer in dem den Kolben 32 führenden Gehäu
seabschnitt 58 des Gehäuses 12 der Infusionspumpe eingelasse
nen Bohrung 60. Die Bohrung 60 führt zu einem kreisringförmi
gen Raum 62, der durch einen federnden Rollbalg 64 abgegrenzt
ist. Ein oberhalb des Rollbalgs 64 bzw. des Kolbens 32 ange
ordneter Hohlraum 65 im Gehäuse 12 der Infusionspumpe kann
als Gasfeder ausgebildet sein, kann aber alternativ - wie in
Fig. 2 gezeichnet - eine Entlüftungsbohrung 66 aufweisen. Im
letztgenannten Fall ist der Rollbalg 64 aus einem stark fe
dernden Plastikmaterial o. ä. hergestellt, so daß eine Elonga
tion des Kolbens 32 nach oben entsprechende Rückstellkräfte
erzeugt. Der im kreisringförmigen Hohlraum 62 herrschende
Flüssigkeitsdruck entspricht bei statischen Druckverhältnis
sen im wesentlichen dem im Medikamentenspeicher 16 herrschen
den Druck, so daß eine nach oben gerichtete Druckkraft er
zeugt wird, die den beschriebenen Rückstellkräften - sei es
des federnden Rollbalgs 64 oder der Gasfeder 65 - entgegen
wirkt. Bei Überschreiten eines Grenzdruckes wird der Kolben
32 angehoben, so daß der untere Schaft 68 des Kolbens den
Überströmkanal 28 verschließt.
Bei instationären Druckverhältnissen, d. h. wenn der behan
delnde Arzt durch schnelles Vorwärtsschieben des Kolbens der
nicht dargestellten Nachfüllspritze eine Druckwelle erzeugt,
kommt es wegen der nachgeschalteten Drosselbohrung 38 und des
damit verbundenen Strömungswiderstandes zu den gleichen Effek
ten, wie sie anhand der Fig. 1 bereits beschrieben worden
sind, d. h. es ist dem behandelnden Arzt eine Überprüfungsmög
lichkeit für die ordnungsgemäße Arbeitsweise des Sperrventils
in die Hand gegeben. Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel wirkt der federnde Rollbalg 64 einerseits als
Federelement, andererseits als Abdichtelement, d. h., er über
nimmt die Funktion des in Fig. 1 dargestellten O-Rings 46,
der in der Nut 48 der Gehäusebohrung 45 angeordnet ist. Der
federnde Rollbalg 64 kann dabei auch einstückig mit dem Kol
ben 32 hergestellt sein, wodurch die Bauteilanzahl und damit
die Herstellungskosten weiter reduziert werden.
In Fig. 2 weiter dargestellt ist eine zusätzliche Überström
bohrung 70 mit einem Rückschlagventil 72. Die Überströmboh
rung bzw. das Rückschlagventil 72 ist parallel zu dem aus
Überströmkanal 28, Nut 56 und Bohrung 60 gebildeten Strömungs
weg geschaltet. Das Rückschlagventil 72 und die Überströmboh
rung 70 lassen einen Rückfluß aus dem Medikamentenspeicher 16
in den Nachfüllanschluß 24 zu und ermöglichen es so, im Medi
kamentenspeicher verbliebende Medikamentenreste vor Neubefül
lung des Medikamentenspeichers abzusaugen.
Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Infusionspum
pe mit einem erfindungsgemäßen Sperrventil, bei dem das Sperr
ventil in das Gehäuse 12 integriert ist und das Gehäuse 12
selbst die notwendigen Rückstellkräfte erzeugt, mithin eine
Federfunktion übernimmt. Der Nachfüllanschluß 24 bildet
gleichzeitig den Innenraum des Kolbens 32 und die Anordnung
der Steuerbohrung 36 macht den Überströmkanal 28, wie er in
den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 vorgesehen ist,
überflüssig. Wenn der Druck im Innenraum des Gehäuses 12,
d. h. im Medikamentenspeicher 16 ansteigt, so wird das aus
einem elastischen Kunststoffwerkzeug gefertigte Gehäuse 12
ausgedehnt und vergrößert seine Abmessung in Richtung der Mit
telachse 30. Der Kolben 32 wird zusammen mit der Gehäusewan
dung 12 bzw. dessen oberer Hälfte nach oben ausgelenkt, so
daß die Steuerbohrung 36 von einem Sperrelement 74 verdeckt
wird.
Das Sperrelement 74 ist im wesentlichen tellerförmig ausgebil
det und in der umlaufenden Nut 20, die auch die Membran 14
hält, gelagert. In seinem Mittelbereich weist das Sperrele
ment 74 eine Durchflußbohrung 76 auf, um den Durchfluß des Me
dikaments aus dem Nachfüllanschluß 24 durch die Steuerbohrung
36 in den Medikamentenspeicher 16 zu ermöglichen. Weiterhin
stellt die Durchflußbohrung 76 sicher, daß auf beiden Seiten
des Sperrelements 74 jeweils der gleiche Druck herrscht, so
daß Druckanstiege nicht zu einer Auslenkung des Sperrelemen
tes führen. Das Sperrelement bleibt daher auch bei Druckan
stiegen in Ruhe, so daß die Ausdehnung des Gehäuses 12 zu der
Relativbewegung zwischen Steuerbohrung 36 und Sperrelement 74
und dem nachfolgenden Unterbrechen des Medikamentenflusses
führt.
Die in Fig. 3 dargestellte Ausführungsform einer erfindungsge
mäßen Infusionspumpe mit Sperrventil ermöglicht eine ferti
gungstechnisch besonders einfache Ausführung, durch die die
Gestehungskosten der Pumpe weiter gesenkt werden können.
In Fig. 4 ist ein Sperrventil 78 als Überdruckbegrenzerventil
dargestellt mit einem inneren ersten Hohlzylinder 80 als Stu
fenzylinder mit einem ersten Zylinderbereich 82 mit größerem
Innendurchmesser und einem zweiten Zylinderbereich 84 mit
einem kleineren Innendurchmesser.
Im Hohlzylinder 80 ist ein entsprechender Stufenkolben 86
dicht und verschiebbar angeordnet mit einem ersten Kolbenteil
88, der im Durchmesser dem ersten Zylinderbereich 82 ent
spricht, und einem zweiten Kolbenteil 90, der im Durchmesser
dem zweiten Zylinderbereich 84 entspricht. Die beiden Kolben
teile 88, 90 liegen in einem Abstand zueinander und sind mit
einer Kolbenstange 92 verbunden. Dadurch ergibt sich im Hohl
zylinder 80 ein durch die Kolbenteile 88, 90 endseitig be
grenzter, eingeschlossener Luftraum, der als Luftfeder 94 für
eine Rückstellung des Stufenkolbens 86 in die gezeichnete La
ge wirkt. Für eine dichte Anlage der Kolbenteile 88, 90 an
den Zylinderbereichen 82, 84 sind jeweils elastische Dichtkap
pen 96, 98 verwendet, die auf den Endbereichen der Kolbenstan
ge 92 aufgesteckt und fixiert sind. Der Hohlzylinder 80 wird
von einem zweiten äußeren Hohlzylinder 100 ringförmig umge
ben, wobei der dabei erhaltene Spalt 102 eine Medikamentenlei
tung bildet. Diese Medikamentenleitung führt von einem Zuführ
anschluß 104 über der Kolbenfläche des ersten Kolbenteils 88
bzw. vom darüberliegenden Bereich 106 entsprechend dem ersten
Zylinderbereich 82 zu einem Bereich 108 unterhalb der Kolben
fläche des zweiten Kolbenteils 90 entsprechend dem zweiten Zy
linderbereich 84. Der Spalt 102 ist dazu mit dem Bereich 108
durch mehrere am Umfang der Zylinderwand des zweiten Zylinder
bereichs 84 angeordnete Bohrungen als Eingangsanschlüsse 110
verbunden. Die Eingangsanschlüsse 110 liegen im Verschiebeweg
des zweiten Kolbenteils 90 bzw. der Dichtkappe 98.
Vom Bereich 108 führt der Strömungsweg über einen Ausgangsan
schluß 112 und einen nachgeschalteten Filter 114 zu einer
nicht dargestellten Patientenleitung und einem Katheter. Der
Zuführanschluß 104 ist mit einer nicht dargestellten, druckbe
aufschlagbaren Medikamentenabgabevorrichtung beispielsweise
einem unter Druck stehenden Medikamentenbehälter verbunden.
Wenn über den Zuführanschluß 104 ein flüssiges Medikament un
ter Druck zugeführt wird, werden die unterschiedlich großen
Kolbenflächen der Kolbenteile 88, 90 mit dem gleichen Druck
beaufschlagt, da sich das Medikament über den Spalt 102 und
die Eingangsanschlüsse 110 in beiden Zylinderbereichen 82, 84
oberhalb der Kolbenflächen befindet. Wegen der größeren Kol
benfläche des Kolbenteils 88 wird dort eine größere Verschie
bekraft als am Kolbenteil 90 erzeugt, so daß sich der Stufen
kolben 86 insgesamt in den zweiten Zylinderbereich 84 ausge
hend von der dargestellten Grundstellung bewegt. Der Verschie
beweg ist umso größer, je größer die Druckbeaufschlagung mit
dem Medikament ist. Die Luftfeder 94 wirkt dabei als Rück
stellfeder, die bei einer Verschiebung des Stufenkolbens 86
entgegenwirkt. Weiterhin wirken die Reibkräfte zwischen den
Dichtkappen 96, 98 und der Innenfläche des Zylinders der Bewe
gung entgegen. Beim Erreichen eines unzulässig hohen Grenz
drucks ist der Verschiebeweg des Stufenkolbens 86 so groß,
daß der zweite Kolbenteil 90 bzw. die Dichtkappe 98 die Ein
gangsanschlüsse 110 abdeckt. Damit ist der Strömungsweg zum
Ausgangsanschluß 112 und damit zur Patientenleitung unterbro
chen, wodurch unzulässig hohe Drucke nach dem Sperrventil 78
vermieden werden. Wenn der Medikamentendruck wieder auf zuläs
sige Werte sinkt, wird der Stufenkolben 86 durch die Luftfe
der 94 wieder so weit zurückbewegt, daß die Eingangsanschlüs
se 110 zum zweiten Zylinderbereich 84 und damit der Strömungs
weg wieder freigegeben werden. Der Druckverlauf folgt wegen
der Reibungskräfte einer Hysteresekurve.
Bezugszeichenliste
10 Infusionspumpe
12 Gehäuse
14 Membran
16 Medikamentenspeicher
18 Gasfeder
20 Nut (in 12)
22 Kanüle
24 Nachfüllanschluß
26 Septum
28 Überströmkanal
30 Mittelachse (von 32)
32 Kolben
34 Innenraum (von 32)
36 Steuerbohrung
38 Drossel
40 Ausgleichsspeicherelement
42 kreisförmige Fläche (von 32)
44 Schraubenfeder
46 O-Ring
48 Nut
50 Schaft (von 32)
56 Steuernut (von 32)
58 führender Gehäuseabschnitt (für 32)
60 Überströmbohrung
62 kreisringförmiger Druckraum
64 Rollbalg
65 Druckraum
66 Entlüftungsbohrung
68 Schaft (von 32)
70 Überströmbohrung
72 Rückschlagventil
74 Sperrelement
76 Überströmbohrung (in 74)
78 Sperrventil
80 Hohlzylinder
82 erster Zylinderbereich
84 zweiter Zylinderbereich
86 Stufenkolben
88 erster Kolbenteil
90 zweiter Kolbenteil
92 Kolbenstange
94 Luftfeder
96 Dichtkappe
98 Dichtkappe
100 äußerer Hohlzylinder
102 Spalt
104 Zuführanschluß
106 Bereich
108 Bereich
110 Eingangsanschlüsse
112 Ausgangsanschluß
114 Filter
12 Gehäuse
14 Membran
16 Medikamentenspeicher
18 Gasfeder
20 Nut (in 12)
22 Kanüle
24 Nachfüllanschluß
26 Septum
28 Überströmkanal
30 Mittelachse (von 32)
32 Kolben
34 Innenraum (von 32)
36 Steuerbohrung
38 Drossel
40 Ausgleichsspeicherelement
42 kreisförmige Fläche (von 32)
44 Schraubenfeder
46 O-Ring
48 Nut
50 Schaft (von 32)
56 Steuernut (von 32)
58 führender Gehäuseabschnitt (für 32)
60 Überströmbohrung
62 kreisringförmiger Druckraum
64 Rollbalg
65 Druckraum
66 Entlüftungsbohrung
68 Schaft (von 32)
70 Überströmbohrung
72 Rückschlagventil
74 Sperrelement
76 Überströmbohrung (in 74)
78 Sperrventil
80 Hohlzylinder
82 erster Zylinderbereich
84 zweiter Zylinderbereich
86 Stufenkolben
88 erster Kolbenteil
90 zweiter Kolbenteil
92 Kolbenstange
94 Luftfeder
96 Dichtkappe
98 Dichtkappe
100 äußerer Hohlzylinder
102 Spalt
104 Zuführanschluß
106 Bereich
108 Bereich
110 Eingangsanschlüsse
112 Ausgangsanschluß
114 Filter
Claims (21)
1. Infusionssystem zur kontinuierlichen Abgabe eines flüssi
gen Medikaments unter Druck
mit einer druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabevorrich tung und
mit einem Speichervolumen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabe vorrichtung und dem Speichervolumen ein Sperrventil (32, 78) angeordnet ist, welches den Strömungsweg verschließt, falls der Druck im Speichervolumen einen voreingestellten Druck überschreitet.
mit einer druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabevorrich tung und
mit einem Speichervolumen,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabe vorrichtung und dem Speichervolumen ein Sperrventil (32, 78) angeordnet ist, welches den Strömungsweg verschließt, falls der Druck im Speichervolumen einen voreingestellten Druck überschreitet.
2. Infusionssystem nach Anspruch 1 als implantierbare Infu
sionspumpe zur Speicherung und kontinuierlichen Abgabe
eines flüssigen Medikaments, mit einem in einem Gehäuse
(12) angeordneten, druckbeaufschlagten Speicherraum (16)
als Speichervolumen für das Medikament, mit einem Nach
füllanschluß (24), der eine von einem selbstschließenden
Septum (26) verschlossene Öffnung aufweist, in die eine
Kanüle (22) einer Spritze als druckbeaufschlagbare Medika
mentenabgabevorrichtung eingestochen werden kann, dadurch
gekennzeichnet, daß das Sperrventil zwischen dem Nachfüll
anschluß (24) und dem Speicherraum (16) angeordnet ist,
wobei der Strömungsweg (28) zwischen dem Nachfüllanschluß
und dem Medikamentenspeicher dann verschlossen wird, wenn
während des Nachfüllvorgangs der durch das einfließende
Medikament erzeugte Druck den voreingestellten Grenzdruck
überschreitet.
3. Infusionssystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrventil einen federbelasteten Kolben (32) auf
weist.
4. Infusionssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Kolben (32) belastende Feder eine Schraubenfe
der (44) ist.
5. Infusionssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Kolben (32) belastende Feder eine Gasfeder
(65) ist.
6. Infusionssystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Kolben (32) hohlzylinderför
mig ausgebildet ist und an seinem Umfang eine Steuerboh
rung (36) aufweist, die in der Offenstellung des Sperrven
tils mit einem zum Strömungsweg für das nachzufüllende Me
dikament gehörenden Kanal (28) fluchtet.
7. Infusionssystem nach einem der Ansprüche 4 oder 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Kolben (32) zylinderförmig
ausgebildet ist und an einer Umfangskante einen abdichten
den Rollbalg (64) trägt, daß im Umfang des Zylinders eine
Nut (56) eingelassen ist, die in Offenstellung des Sperr
ventils mit einem zum Strömungsweg für das nachzufüllende
Medikament gehörenden Kanal (28) fluchtet und daß in
einem den Zylinder führenden Gehäuseabschnitt (58) eine
die in den Umfang des Kolbens eingelassene Nut (56) mit
einem unterhalb des Rollbalgs angeordneten, kreisringför
migen Raum (62) verbindende Bohrung (60) verläuft.
8. Infusionssystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß am Umfang des Kolbens (32) ein zusätzliches Dichtele
ment (46) angeordnet ist.
9. Infusionssystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das zusätzliche Dichtelement ein in eine in einem den
Kolben (32) führenden Gehäuseabschnitt (45) umlaufende
Nut (48) eingelassener O-Ring (46) ist.
10. Infusionssystem nach einem oder mehreren der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das den Medika
mentenspeicher (16) begrenzende Gehäuse (12) aus zwei Ge
häusehälften besteht, das etwa im Bereich des größten
Durchmessers des Gehäuses eine umlaufende Nut (20) ange
ordnet ist, in der eine das Gehäuse in zwei Teilkammern
(16, 18) trennende Membran (14) angeordnet ist, von denen
eine (18) ein der Druckbeaufschlagung dienendes Gaspol
ster aufnimmt, während die andere als Medikamentenspei
cher (16) dient, daß der Kolben (32) des Sperrventils ein
stückig mit dem den Medikamentenspeicher (16) abgrenzen
den Teil des Gehäuses (12) ausgebildet ist, daß das Gehäu
se aus einem elastischen Werkstoff hergestellt ist, so
daß sich die Abmessungen des Gehäuses senkrecht zu der
die Nut (20) enthaltenden Ebene bei Druckbeaufschlagung
ändern, und daß ein eine Steuerbohrung (36) des Kolbens
verdeckendes Sperrelement (74) vorgesehen ist.
11. Infusionssystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das die Steuerbohrung (36) des Kolbens (32) in der
Schließstellung verdeckende Sperrelement (74) sich zumin
dest teilweise bis in den Bereich der die Membran halten
den Nut (20) des Pumpengehäuses (12) erstreckt und dort
gelagert ist.
12. Infusionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem Strömungsweg des nach
zufüllenden Medikamentes stromab des Sperrventils eine
Drossel (38) angeordnet ist.
13. Infusionssystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Drossel (38) und dem Sperrventil ein Aus
gleichsspeicherelement (40) hydraulisch in Reihe geschal
tet ist.
14. Infusionssystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß parallel zu dem das Sperrven
til enthaltenden Strömungsweg für das nachzufüllende Medi
kament ein den Medikamentenspeicher (16) mit dem Nachfüll
anschluß (24) verbindendes Rückschlagventil (70, 72) ange
ordnet ist, das in Strömungsrichtung von dem Medikamenten
speicher zu dem Nachfüllanschluß öffnet, in Gegenrichtung
jedoch sperrt.
15. Infusionssystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet,
daß das Sperrventil (78) als Überdruckbegrenzerventil einen Hohlzylinder (80) als Stufenzylinder mit zwei auf einanderfolgenden Zylinderbereichen (82, 84) enthält, wo bei der erste Zylinderbereich (82) einen ersten größeren Innendurchmesser und der zweite Zylinderbereich (84) einen zweiten kleineren Innendurchmesser aufweist,
daß im Hohlzylinder (80) ein Stufenkolben (86) dicht ver schiebbar angeordnet ist mit einem ersten Kolbenteil (88) der im Durchmesser dem ersten Zylinderbereich (82) ent spricht und mit einem zweiten Kolbenteil (90) der im Durchmesser dem zweiten Zylinderbereich (84) entspricht,
daß am ersten Zylinderbereich (82) der Zuführanschluß (104) von der druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabevor richtung liegt und am zweiten Zylinderbereich (84) der Ausgangsanschluß (112) zum Speichervolumen liegt,
daß beide Zylinderbereiche (82, 84) mit der Medikamenten abgabevorrichtung verbunden sind und damit beide gegen überliegende Flächen des Stufenkolbens (86) mit dem Druck des Medikaments beaufschlagt sind, so daß wegen der unter schiedlichen Kolbenteildurchmesser des Stufenkolbens (86) dieser in den zweiten Zylinderbereich (84) gedrängt und bewegt wird, und
daß der Eingangsanschluß (110) und/oder Ausgangsanschluß (112) des zweiten Zylinderbereichs (84) im Verschiebeweg des zweiten Kolbenteils (90) liegt und von diesem bei einer voreingestellten Druckbelastung entsprechend einem durch die Dimensionierung der Federspannung und der geome trischen Gegebenheiten bestimmten Verschiebeweg abge sperrt wird.
daß das Sperrventil (78) als Überdruckbegrenzerventil einen Hohlzylinder (80) als Stufenzylinder mit zwei auf einanderfolgenden Zylinderbereichen (82, 84) enthält, wo bei der erste Zylinderbereich (82) einen ersten größeren Innendurchmesser und der zweite Zylinderbereich (84) einen zweiten kleineren Innendurchmesser aufweist,
daß im Hohlzylinder (80) ein Stufenkolben (86) dicht ver schiebbar angeordnet ist mit einem ersten Kolbenteil (88) der im Durchmesser dem ersten Zylinderbereich (82) ent spricht und mit einem zweiten Kolbenteil (90) der im Durchmesser dem zweiten Zylinderbereich (84) entspricht,
daß am ersten Zylinderbereich (82) der Zuführanschluß (104) von der druckbeaufschlagbaren Medikamentenabgabevor richtung liegt und am zweiten Zylinderbereich (84) der Ausgangsanschluß (112) zum Speichervolumen liegt,
daß beide Zylinderbereiche (82, 84) mit der Medikamenten abgabevorrichtung verbunden sind und damit beide gegen überliegende Flächen des Stufenkolbens (86) mit dem Druck des Medikaments beaufschlagt sind, so daß wegen der unter schiedlichen Kolbenteildurchmesser des Stufenkolbens (86) dieser in den zweiten Zylinderbereich (84) gedrängt und bewegt wird, und
daß der Eingangsanschluß (110) und/oder Ausgangsanschluß (112) des zweiten Zylinderbereichs (84) im Verschiebeweg des zweiten Kolbenteils (90) liegt und von diesem bei einer voreingestellten Druckbelastung entsprechend einem durch die Dimensionierung der Federspannung und der geome trischen Gegebenheiten bestimmten Verschiebeweg abge sperrt wird.
16. Infusionssystem nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sperrventil (78) zwischen der druckbeaufschlagba
ren Medikamentenabgabevorrichtung insbesondere einer Zu
führspritze und dem Speichervolumen als Kathetersystem an
geordnet ist.
17. Infusionssystem nach Anspruch 15 oder Anspruch 16, da
durch gekennzeichnet,
daß der Hohlzylinder (80) zur Aufnahme des Stufenkolbens (86) von einer Medikamentenleitung (102) überbrückt ist dergestalt, daß sie mit dem ersten Zylinderbereich (82) in Verbindung steht und
daß sie mit einem Eingangsanschluß (110) mit dem zweiten Zylinderbereich (84) und damit mit dem Ausgangsanschluß (112) des zweiten Zylinderbereichs (84) in Strömungsver bindung steht, wobei dieser Eingangsanschluß (110) im Ver schiebeweg des zweiten Kolbenteils (90) liegt und von die sem absperrbar ist, wodurch auch die Strömungsverbindung zum Ausgangsanschluß (112) abgesperrt ist.
daß der Hohlzylinder (80) zur Aufnahme des Stufenkolbens (86) von einer Medikamentenleitung (102) überbrückt ist dergestalt, daß sie mit dem ersten Zylinderbereich (82) in Verbindung steht und
daß sie mit einem Eingangsanschluß (110) mit dem zweiten Zylinderbereich (84) und damit mit dem Ausgangsanschluß (112) des zweiten Zylinderbereichs (84) in Strömungsver bindung steht, wobei dieser Eingangsanschluß (110) im Ver schiebeweg des zweiten Kolbenteils (90) liegt und von die sem absperrbar ist, wodurch auch die Strömungsverbindung zum Ausgangsanschluß (112) abgesperrt ist.
18. Infusionssystem nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Medikamentenleitung als zweiter äußerer Hohlzylin
der (100) ausgebildet ist, der den ersten Hohlzylinder
(80) umgibt.
19. Infusionssystem nach einem der Ansprüche 15 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß der Stufenkolben (86) durch
eine Rückstellfeder (94) in den ersten Zylinderbereich
(82) gedrängt ist und bei einer Druckbeaufschlagung der
Stufenkolben (86) gegen die Kederbelastung in den zweiten
Zylinderbereich (84) bewegt wird.
20. Infusionssystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kolbenteile (88, 90) des Stufenkolbens (86) im Ab
stand zueinander liegen und durch eine Kolbenstange (92)
verbunden sind, wobei der dann von den Kolbenteilen (88,
90) eingeschlossene Luftraum als Luftfeder (94) für eine
Rückstellung wirkt.
21. Infusionssystem nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
daß als Feder eine Spiralfeder zwischen dem Hohlzylinder
(80) und dem Stufenkolben (86) verwendet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436540 DE4436540C2 (de) | 1994-10-13 | 1994-10-13 | Sperrvorrichtung für eine Vorrichtung zum Zuführen eines flüssigen Medikaments unter Druck |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944436540 DE4436540C2 (de) | 1994-10-13 | 1994-10-13 | Sperrvorrichtung für eine Vorrichtung zum Zuführen eines flüssigen Medikaments unter Druck |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4436540A1 true DE4436540A1 (de) | 1996-04-25 |
DE4436540C2 DE4436540C2 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=6530637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944436540 Expired - Fee Related DE4436540C2 (de) | 1994-10-13 | 1994-10-13 | Sperrvorrichtung für eine Vorrichtung zum Zuführen eines flüssigen Medikaments unter Druck |
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Country | Link |
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