DE4434892A1 - Einspritzventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Einspritzventil nach dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Ventil ist beispielsweise durch die US-PS
4 258 674 bekannt. Hier ist insbesondere in Fig. 2 ein
Ventil dargestellt, bei dem in einem Raum hinter der Ein
spritznadel eine Druckfeder angeordnet ist, so daß, wenn
eingespritzt werden soll, die Einspritznadel entgegen der
Kraft der Druckfeder gedrückt wird. Durch geeignete Dimen
sionierung der Druckfeder kann damit der Einspritzverlauf in
gewissen Grenzen geformt, insbesondere verzögert werden.
Um die motorischen Werte von Brennkraftmaschinen, insbeson
dere die Abgaswerte zu verbessern, ist es wünschenswert, daß
der Einspritzvorgang formbar ist. In anderen Worten ausge
drückt soll bei einer Ansteuerung eines Einspritzventils die
Einspritzung nicht schlagartig erfolgen, sondern angepaßt an
die Brennkraftmaschine einen gewünschten Einspritzverlauf
aufweisen. Weiter sollen derartige Ventile, insbesondere für
Diesel-Brennkraftmaschinen, so ausgebildet sein, daß damit
eine Voreinspritzung vor der Haupteinspritzung möglich ist,
um das Abgasverhalten weiter verbessern zu können.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Ein
spritzventil derart auszubilden, daß sich damit eine zufrie
dene Formung des Einspritzverlaufs erzielen läßt.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch den Patentanspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprü
chen gekennzeichnet.
Je nach dem gewünschten Einspritzverlauf kommt demnach eine
erste und zweite Druckfeder zur Wirkung, durch die sich der
Öffnungsvorgang der Einspritznadel steuern läßt. Zusätzlich
zu einer geeigneten Dimensionierung der Federn können die
Federkräfte noch durch in die Federräume einlegbare Einstell
scheiben eingestellt werden, so daß durch die Erfindung eine
Formung des Einspritzverlaufs in einem breiten Umfang erziel
bar ist.
Insbesondere läßt sich eine Voreinspritzung dadurch erzielen,
wenn bei einer Voreinspritzung nur die erste Druckfeder zur
Wirkung kommt, während bei einer Haupteinspritzung beide
Druckfedern den Einspritzverlaufformen.
Die Erfindung sei nun anhand einer Abbildung näher erläutert,
die ein Einspritzventil im Querschnitt zeigt.
Das in der Abbildung gezeigte Einspritzventil besteht aus
einem langgestreckten Gehäuse 1, auf dessem unteren Ende eine
Überwurfmutter 2 aufgeschraubt ist. Mit dieser Überwurfmutter
2 wird vom unteren Ende des Gehäuses 1 aus eine Zwischen
scheibe 4 und ein Einspritzdüsengehäuse 3, in welchem die
Einspritznadel 5 geführt ist, gehalten. Sowohl die Zwischen
scheibe 4 als auch das Einspritzdüsengehäuse 3 weisen eine
Mittelbohrung auf, in der die Einspritznadel 5 axial ver
schiebbar ist. An ihrem eine Ende liegt im gezeigten Zustand
die Einspritznadel 5 an einem ringförmigen Düsensitz 6 an, so
daß die in diesem Bereich angeordneten Düsenlöcher 7, 8 nicht
mit Kraftstoff versorgt werden.
An das untere Ende der Einspritznadel 5 greift ein Druckbol
zen 9 an, der in der Längsachse des Gehäuses 1 verläuft und
an einem Führungsteil 10 anliegt. Dieses Führungsteil wirkt
auf eine erste Feder 11, die an einer ersten Einstellscheibe
39 anliegt, und weiter auf einen Stempel 12 eines Schließbol
zens 13, der über eine Bohrung 14 mit einem Ventilraum 15 in
Verbindung steht. In diesem Ventilraum 15 befindet sich eine
mit zwei Sitzflächen versehene Ventilnadel 16, die wiederum
mit einem Bolzen 17 in Verbindung steht, der im oberen Teil
des Gehäuses 1 geführt ist und mit einem Magnetanker 18
verbunden ist, der in einem Magnetankerraum 19 angeordnet
ist. Auf den Magnetanker 18 wirkt eine Rückstellfeder 20, die
in einer Magnetspule 21 geführt ist, deren elektrische An
schlüsse 22, 23 nach außen geführt sind.
Im Gehäuse 1 ist in einer weiteren Ausnehmung 24 eine weitere
zweite Feder 25 angeordnet, die den Druckbolzen 9 umgibt und
auf einer Seite an einer Einstellscheibe 26 anliegt. An der
der Einspritznadel 5 zugewandten Seite liegt die zweite Feder
25 an einer Federanlagescheibe 27 an, auf die ein Mitnehmer
28 einwirkt, der in der Zwischenscheibe 4 axial verschiebbar
gelagert ist. Der Mitnehmer 28 weist einen ringförmigen
Ansatz 29 auf, der am Einspritzgehäuse 3 anliegt. Die abge
wandte Seite des Mitnehmers 28 liegt an der Federanlageschei
be 27 an. Durch die Federanlagescheibe 27 wie auch durch den
Mitnehmer 28 ist axial der Druckbolzen 9 hindurchgeführt.
Der Mitnehmer 28 weist im Bereich seines ringförmigen Ansat
zes 29 eine Aussparung auf, die einen ersten Ringspalt 30 für
einen ersten Hubweg bildet. Weiter ist zwischen der Zwischen
scheibe 4 und dem Mitnehmer 28 ein zweiter Ringspalt 31 für
einen zweiten Hubweg gebildet. Die Einspritznadel 5 ist so
ausgebildet, daß diese im Bereich des ersten Ringspaltes am
Druckbolzen anliegt.
Der Kraftstoff wird über einen Zulaufkanal 32 in den Ventil
raum 15 geführt. Weiter ist ein Kanal 33 vorgesehen, über den
der Kraftstoff an eine Schulter 34 der Einspritznadel 5
geführt ist.
Es ist weiter ein Rücklauf 35 für den über den Zulaufkanal 32
zugeführten Kraftstoff vorgesehen, der über eine Drosselboh
rung 36 mit dem unteren Sitz der Ventilnadel 16 in Verbindung
steht. Der Rücklauf 35 steht weiter über einen Kanal 37 mit
dem Magnetankerraum 19 sowie mit einem Federraum 38 in Ver
bindung, in welchem die erste Feder 11 angeordnet ist.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt:
Im gezeigten Zustand liegt der untere Teil der Ventilnadel 16
auf seinem unteren Sitz, wodurch die Drosselbohrung 36 zum
Rücklauf 35 verschlossen ist. Der unter Hochdruck stehende
Kraftstoff liegt somit im Ventilraum 15 sowie über den Kanal
33 an der ringförmigen Schulter 34 der Einspritznadel 5 an.
Es herrschen somit ausgeglichene Druckverhältnisse, so daß
die Einspritznadel 5 auf dem Düsensitz 6 anliegt und damit
keine Einspritzung erfolgt. Unterstützt wird dieser Zustand
durch die Kraft der ersten Feder 11 sowie die Kraft der
zweiten Feder 25.
Die Einspritzung wird durch Erregung der Magnetspule 21
eingeleitet. Bei einer Erregung der Magnetspule 21 wird der
Magnetanker 18 angezogen, wodurch die Ventilnadel 16 über den
Bolzen 17 nach oben auf ihren oberen Sitz bewegt wird. Damit
wird der Kraftstoffzulaufanschluß für den Ventilraum 15
verschlossen und der untere Sitz frei, so daß der Raum hinter
dem Schließkolben 13 über die Bohrung 14 und 36 mit dem
Rücklauf 35 verbunden wird. Der Bereich des Rücklaufs weist
nur einen sehr geringen Druck auf. Da der hohe Druck des
Kraftstoffs weiter über den Kanal 33 an der ringförmigen
Schulter 34 der Einspritznadel 5 anliegt, entsteht ein Druck
ungleichgewicht, wodurch die Einspritznadel 5 nach oben
verschoben wird und den Düsensitz der Einspritznadel 5 für
eine Einspritzung freigibt.
Der Öffnungsvorgang läuft in zwei Stufen ab. In einer ersten
Stufe liegt die Einspritznadel 5 stirnseitig am Druckbolzen 9
an und verschiebt diesen nach oben entgegen der Kraft der
ersten Feder 11. Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt, bis
die Stirnseite der Einspritznadel 5 am Boden des ringförmigen
Ansatzes 29 des Mitnehmers 28 nach Überwindung des ersten
Ringspaltes 30 zur Anlage gelangt. Nun wird bei einer weite
ren Bewegung nach oben auch der Mitnehmer 28 nach oben entge
gen der Kraft der zweiten Feder 25 verschoben, bis ein zwei
ter Ringspalt 31 überwunden ist und der Mitnehmer 28 mit
einem Ansatz an der festen Zwischenscheibe 4 zur Anlage
gelangt. In diesem Zeitpunkt ist der Düsensitz 6 voll geöff
net.
Aufgrund der Hintereinanderschaltung der beiden Federn 11 und
25 sowie der Dimensionierung der Bohrung 14 und der Drossel
bohrung 36 kann der Einspritzverlauf geformt werden, d. h.,
der Öffnungsvorgang der Einspritznadel 5 ist für den zeitli
chen Verlauf der Einspritzmenge des Kraftstoffs bestimmend.
Zunächst kann das Anheben der Einspritznadel 5 durch entspre
chende Auslegung der Drosselbohrung 36 verlangsamt werden,
was für eine weichere Einspritzung beim Einspritzbeginn
erwünscht ist. Da die Drosselbohrung 36 hinter dem unteren
Ventilsitz der Ventilnadel 16 angeordnet ist, kann zwar der
Öffnungsvorgang der Einspritznadel 5 verlangsamt werden, der
Schließvorgang kann jedoch schnell erfolgen, wenn die Bohrung
14, die den Zulauf zum Schließkolben 13 bildet, ausreichend
groß dimensioniert wird.
Weiter kann der Öffnungsvorgang der Einspritznadel mit den
Federn 11 und 25 geformt werden. In der ersten Öffnungsphase
bewegt sich die Einspritznadel 5 entgegen der Kraft der
ersten Feder 11, wobei der Druckbolzen 9 auf das Führungsteil
10 drückt, bis die Stirnfläche der Einspritznadel 5 am Boden
des ringförmigen Ansatzes 29 des Mitnehmers 28 zum Anliegen
kommt. Die Vorspannkraft der ersten Feder 11 kann durch eine
erste Einstellscheibe 39 fest eingestellt werden.
Die zweite Feder 25 hat ebenfalls eine einstellbare Vorspann
kraft, die über eine weitere Einstellscheibe 26 fest ein
stellbar ist. Nach Beendigung der ersten Einspritzphase wird
nun auch der Mitnehmer 28 nach oben bewegt, und zwar entgegen
der Kraft der zweiten Feder 25, bis der Mitnehmer 28 mit
seinem Flansch an der Zwischenscheibe 4 zur Anlage gelangt.
Aufgrund der zusätzlichen Kraft, gegen die die Einspritznadel
nun nach der ersten Öffnungsphase drücken muß, wird auch der
weitere Öffnungsvorgang verzögert.
Beim Ende der Einspritzung unterstützen die beiden Federn 11
und 25 den Schließvorgang der Einspritznadel 5, wenn die
Bestromung der Magnetspule 21 beendet wird und somit die
Rücklaufleitung 36 verschlossen wird.
Die Federkräfte der Federn 11 und 25 können so ausgelegt
werden, daß für eine Voreinspritzmenge weitgehend nur der Hub
der ersten Öffnungsphase genutzt wird. Weiter bilden die
Federn eine zusätzliche Sicherheit, mit der die Einspritzna
del in ihre Schließstellung gebracht werden kann, wenn der
Hochdruck des Kraftstoffs aufgrund irgendwelcher Vorkommnisse
nachlassen sollte.
Claims (11)
1. Einspritzventil für Kraftstoffe für Brennkraftmaschinen,
mit
- - einem Hochdruckzulauf (32) für den zuzuführenden Kraft stoff,
- - einem Niederdruckrücklauf (35),
- - einer Ventilnadel (16), die über einen Antriebsmechanismus steuerbar ist, um den Zulauf oder den Rücklauf wahlweise zu verschließen,
- - einer Einspritznadel (5), die den einzuspritzenden Kraft stofffreigeben kann und die über das durch die Ventilnadel (16) aufbaubare Kraftstoff-Druckgleichgewicht und Kraftstoff- Druckungleichgewicht steuerbar ist, wobei
- - eine Federeinrichtung vorgesehen ist, die die Einspritzna del (5) in Richtung auf ihren Düsensitz vorspannt, dadurch gekennzeichnet, daß die Federeinrichtung aus zumindest zwei hintereinander ange ordneten Druckfedern (25, 11) besteht, die über eine Mitneh mereinrichtung (28) nacheinander ansteuerbar sind.
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnehmereinrichtung aus einem Mitnehmer (28) be
steht, der über eine Stirnendfläche der Einspritznadel (5)
ansteuerbar ist, und
- - daß der Mitnehmer (28) einen durch einen ringförmigen Ansatz (30) und einem Einspritzdüsengehäuse (3) gebildeten ersten Ringspalt (30) aufweist, in den ein Druckbolzen (9) eingreift, der an der Stirnendfläche der Einspritznadel (5) anliegt und der über ein Führungsteil (10) mit einer ersten Druckfeder (11) sowie über einen Stempel (12) mit einem Schließkolben (13) in Verbindung steht, wobei aufgrund des ersten Ringspalts (30) nur ein erster Hubweg zu überwinden ist, um auf die erste Druckfeder (11) einzuwirken,
- - daß zwischen dem Mitnehmer (28) und einer Zwischenscheibe (4) ein zweiter Ringspalt (31) gebildet ist und der Mitnehmer (28) so ausgebildet ist, daß er an einer Federanlagescheibe (27) für eine zweite Druckfeder (25) angreift, wobei nach Überwindung des durch den ersten Ringspalt (30) bestimmten Hubweges die Bewegung des Mitnehmers durch den zweiten Ring spalt nach Überwindung eines durch ihn gebildeten zweiten Hubwegs begrenzt wird.
3. Einspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Tiefe des ersten Ringspalts (30) und der Zeit
dauer der Ansteuerung durch den Antriebsmechnismus eine
Voreinspritzmenge des einzuspritzenden Kraftstoffs festlegbar
ist.
4. Einspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Tiefe des zweiten Ringspalts und der Zeitdauer
der Ansteuerung durch den Antriebsmechanismus die Hauptein
spritzmenge des einzuspritzenden Kraftstoffs festlegbar ist.
5. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkraft der beiden Druckfedern (25, 11) durch im
jeweiligen Federraum der Druckfedern angeordnete auf die
Druckfedern wirkende Einstellscheiben (39, 26) und/oder Wahl
eines geeigneten Federkoeffizienten für die Druckfedern
einstellbar ist.
6. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt der Zulaufbohrung (14) zum Schließkolben
(13) groß ist gegenüber dem Querschnitt einer Drosselbohrung
(36) im Bereich des Niederdruckrücklaufs.
7. Einspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließkolben (13) einen relativ großen wirksamen
Durchmesser gegenüber der Ventilnadel (16) aufweist.
8. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebsmechanismus durch ein Solenoid gebildet ist.
9. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anstriebsmechnismus durch einen piezoelektrischen
Aktor gebildet ist.
10. Einspritzventil nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antriebsmechanismus eine hydraulische Wegübersetzung
aufweist und der hydraulische Druckraum selbsttätig mit
Dieselkraftstoff befüllt wird.
11. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die wirksamen Ventildurchmesser der Ventilnadel (16) so
ausgelegt sind, daß in oberer und auch unterer Ventilstellung
keine Restdruckkräfte an der Ventilnadel (16) wirken.
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