DE4434455A1 - Verfahren zur Bestimmung spezifischer Betriebskennwerte einer Maschine insbesondere spezifischer Verbrauchskennwerte einer Brennkraftmaschine mittels meßwertgestützter, induktiv selbstlernender Berechnung während des Fahrbetriebs - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung spezifischer Betriebskennwerte einer Maschine insbesondere spezifischer Verbrauchskennwerte einer Brennkraftmaschine mittels meßwertgestützter, induktiv selbstlernender Berechnung während des FahrbetriebsInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur kombiniert meßtechnischen und
rechnerischen Bestimmung der spezifischen Betriebswerte von Maschinen im Fahrbetrieb
unter Einbeziehung früher gemessener Werte dieser Maschine, die in einer
selbstlernenden Wissensbasis gespeichert sind.
Zur Bewertung der Betriebseigenschatten und zur Optimierung des Betriebs von
Maschinen werden ihre Eigenschaften in Betriebskennfeldern dargestellt, die die Werte
der interessierenden Parameter ausweisen. Beispielsweise ist bei Brennkraftmaschinen
die Messung des Verbrauchs, zusammen mit der Leistung bzw. der zur
Leistungsbestimmung erforderlichen Größen Drehmoment und Drehzahl und die
Bestimmung der spezifischen Verbrauchswerte mit rechentechnischen Mitteln zum
Zweck der Beurteilung der Betriebsweise der Maschine bzw. der gezielten Einflußnahme
auf die Betriebsweise bekannt.
Stand der Technik ist auch die Bestimmung des Betriebskennfeldes für den spezifischen
Verbrauch von Brennkraftmaschinen auf Prüfständen und seine dauerhafte Speicherung
in Speichermedien der Datenverarbeitung für die Betriebsoptimierungen von Brennkraft
maschinen mittels elektronischer Steuerungen der Zündung bzw. der Einspritzung.
Auch die Verwendung von mathematischen Modellen von Betriebskennfeldern in
Rechnern, die die Steuerung der Zündung bzw. Einspritzung von Brennkraftmaschinen
optimieren, ist Stand der Technik. Sie setzt allerdings ebenfalls das Vorhandensein eines
auf einem Prüfstand aufgenommenen, hinreichend statistisch sicheren Betriebskennfeldes
voraus.
Bei großen Brennkraftmaschinen für den Schiffs- und Stationärbetrieb wird zunehmend
aus Kostengründen auf die umfassende Aufnahme eines Betriebskennfeldes verzichtet, so
daß insbesondere bei dieser Klasse von Brennkraftmaschinen, bei denen die genaue
Bewertung des Verbrauchs gravierende Auswirkungen auf die Betriebskosten hat, die
Betriebsoptimierung vielfach mit subjektiven Erfahrungswerten des Personals erfolgen
muß.
Zur Vermeidung von Fehlern werden auch Kennfeldadaptionen angewandt, mit denen
Korrekturen an der Parametrisierung eines mathematischen Kennfeldmodells
vorgenommenen werden kann.
Den Verfahren, die auf abgespeicherte Kennfeldern zurückgreifen, ist gemeinsam, daß sie
die Veränderungen des technischen Zustands der Maschine, nach abgeschlossener
Inbetriebnahme, die meist mit Erhöhungen der spezifischen Verbrauchswerte verbunden
sind, nicht erfassen und so im Verlauf der Betriebszeit zu falschen Steuervorgaben
führen.
Ziel der Erfindung ist es, über Verfahren der rechentechnisch gestützten Induktion, mit
denen ein selbsttätiger Lernprozeß organisiert werden kann, das Betriebskennfeld mittels
im normalen Betrieb aufgenommener Meßwerte im laufenden Betrieb fortlaufend so zu
aktualisieren, daß im interessierenden Betriebsbereich stets ein realistisches Kennfeld zur
Verfügung steht.
Die Erfindung beinhaltet die Verwendung des Betriebskennfeldes einer beliebigen
Maschine zur Steuerung und Optimierung ihres Betriebsprozesses mit den Mitteln der
Rechentechnik in Form einer Matrix mit diskreten Elementen und ihre dauerhafte
Speicherung in Medien der Rechentechnik derart, daß auch ihre gezielte Veränderung im
Ergebnis der Auswertung von Meßwerten der Betriebsparameter möglich ist und
jederzeit realistische Aussagen über nicht direkt gespeicherte Betriebspunkte gewonnen
werden können.
Erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß in einem methodischen Weg über das grafisch
vorliegende Betriebskennfeld ein Raster gelegt, die den Rasterfeldern zugehörigen Werte
des Kennfeldes diskretisiert und als Elemente einer Datenmatrix gespeichert werden, die
mit rechentechnischen Mitteln verarbeitet werden können oder in einem anderen
methodischen Weg, wenn das Kennfeld in einer rechentechnisch automatisierten
Meßwertaufnahme ohne eine grafische Visualisierungsstufe gewonnen wird, diese
Diskretisierung und Umwandlung in Elemente einer Datenmatrix direkt vorgenommen
wird.
Das Verfahren wird nachstehend am Beispiel einer Brennkraftmaschine beschrieben:
Die für die Beschreibung verwendeten Bilder bedeuten:
Die für die Beschreibung verwendeten Bilder bedeuten:
Bild 1 Das Motorkennfeld in üblicher Darstellung,
Bild 2 Die Überführung des Kennfeldes in eine Matrix,
Bild 3 Das Kennfeld eines neuen Motors,
Bild 4 Das veränderte Kennfeld infolge technischer Veränderungen des Motors,
Bild 5 Zuordnung eines neuen Wertes für das Element E,
Bild 6 Berichtigung des Kennfeldes.
Das Betriebskennfeld einer Brennkraftmaschine enthält die Werte des spezifischen
Verbrauchs als sogenannte Muschelkurven in einer Diagrammauftragung, die zumeist die
Drehzahl als Abszisse und das Drehmoment bzw. die Leistung als Ordinate verwendet.
Die Linien des spezifischen Verbrauchs können als Höhenlinien eines Reliefs interpretiert
werden, Bild 1.
Für die rechentechnische Anwendung wird das Kennfeld in geeigneter Auflösung in ein
Rastersystem gelegt und jedem Rasterelement ein bestimmter Wert des Kennfeldes so
zugeordnet, daß die Kennfeldbereiche eines bestimmten Verbrauchsniveaus den gleichen
Wert erhalten. Im Beispiel wird dieser Wert zur besseren Übersichtlichkeit durch ein
Buchstabensymbol ausgedrückt. Das gesamte Betriebskennfeld erhält dann ein Aussehen
nach Bild 2. Es können auch andere rechentechnisch geeignete Darstellungsformen
verwendet werden, wenn beispielsweise die Rasterung eines Kennfeldes automatisiert
erfolgt und Bereiche mit gleichen Verbrauchsniveaus mit einem bestimmten Farb- oder
Grauwert gekennzeichnet werden. In einer vereinbarten Zuordnungsanweisung wird für
jeden verwendeten Symbolwert der zugehörige numerische Wert festgelegt.
Das Kennfeld hat nun die Form einer Matrix und kann als 3-parametriges Feld in einem
Rechenprogramm verwendet werden. Die Elemente der Feldes enthalten die
Informationen über den spezifischen Brennstoffverbrauch. Für die Abszissen- und
Ordinatenwerte der Matrix lassen sich die Verbrauchswerte ohne zusätzliche Arithmetik-
Operationen auslesen oder verändern. Besonders günstig wird die rechentechnische
Verarbeitung des Feldes, wenn die verwendeten Symbole mit Basisbefehlen des
Rechnersystems verarbeitet werden können, wie im dargestellten Beispiel, wo die
Buchstabensymbole in vielen Rechnersystemen elementar verarbeitet werden können.
In einer anderen Weise ist es möglich, daß das Betriebskennfeld überhaupt nicht mehr in
einer grafischen Vergegenständlichung verwendet wird, sondern beispielsweise durch
eine automatisierte Prüfstandsaufmessung direkt in der Form einer Matrix bzw. einer
Datenstruktur mit der Fähigkeit zur Darstellung einer Matrix in rechentechnisch
geeigneter Weise abgespeichert wird. Hierdurch ergibt sich dann günstig die
Möglichkeit, daß auch Betriebskennfelder mit mehr als 3 Parametern gespeichert und
rechentechnisch verarbeitet werden können.
Bild 3 zeigt beispielhaft das Kennfeld einer neuen Maschine. Das Element E der
zugehörigen Matrix ist dem Bereich mit dem Verbrauchsniveau 100% zugeordnet.
Durch die Veränderungen an der Maschine, die sich im Ergebnis von
Verschleißprozessen ergeben, wird nach einer bestimmten Zeit der Wert dieses Elements
nicht mehr mit den Eigenschaften der Maschine in diesem Betriebspunkt übereinstimmen.
Die tatsächlichen Eigenschaften der Maschine stellen die Bilder 4 und 5 dar. Der
spezifische Verbrauchswert hat sich verschlechtert, im Betriebspunkt des Elements E
wird durch Messung ein Verbrauchswert von 102% festgestellt, während sich der
Bereich B mit 100% reduziert hat. Durch die Messung der spezifischen
Verbrauchswerte und ihrer Trendverfolgung, Bild 6, kann zu einem bestimmten
Zeitpunkt der Wert 102% für das Element E als gültig erkannt und dauerhaft in das
Kennfeld übernommen werden.
Unter Berücksichtigung der Eigenschaften der realen Maschine bzw. des realen Systems
kann beispielsweise auch der Induktionsschluß gezogen werden, daß dem Bereich C
innerhalb des Bereiches A der Wert 101% zuzuordnen und in das Kennfeld zu
übernehmen ist. Für die Aktualisierung des Kennfeldes ist somit weder seine
mathematische Modellierung noch die vollständige Kenntnis des der Maschine
zugrundeliegenden technisch-physikalischen Prozesses erforderlich.
Claims (4)
1. Verfahren zur Bestimmung von Betriebskennwerten einer Maschine zur Steuerung und
Optimierung des Betriebsprozesses mit Mitteln der Rechentechnik, gekennzeichnet dadurch,
daß eine hinreichende Anzahl von Betriebspunkten des Kennfeldes, die als diskrete, umkehrbar
eindeutige, veränderbare Elemente einer Wertemenge in einem rechentechnischen
Speichermedium enthalten sind, die Stützwerte einer mit dem Maschinenprozeß mitlaufenden
Rechnung sind und sich für beliebige Punkte des Kennfeldes der zugehörige gültige
Betriebswert ohne seine direkte Messung mittels Einbeziehung weiterer Betriebspunkte
innerhalb einer einen Einfluß ausübenden Betriebspunktumgebung über Induktionsschluß
ergibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Werte von Betriebspunkten im
laufenden Maschinenprozeß gemessen und mit den entsprechenden Speicherwerten des
Kennfeldes verglichen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gespeicherten Stützwerte des
Betriebskennfeldes ersetzt werden, wenn mit dem Maschinenprozeß mitlaufende Messungen an
den jeweiligen Betriebspunkten wiederholt neue repräsentative Werte ergeben, so daß das
Kennfeld durch Induktionsschluß selbstlernend aktualisiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Induktionsschluß
gewonnenen Punkte des Betriebskennfeldes nach Prüfung ihrer Richtigkeit am realen
Maschinenprozeß als zu den gemessenen Betriebspunkten gleichwertig zu der Wertemenge des
Betriebskennfeldes hinzugefügt werden und wie Meßwerte mit der mit dem Maschinenprozeß
mitlaufenden Rechnung erneuert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434455 DE4434455A1 (de) | 1994-09-27 | 1994-09-27 | Verfahren zur Bestimmung spezifischer Betriebskennwerte einer Maschine insbesondere spezifischer Verbrauchskennwerte einer Brennkraftmaschine mittels meßwertgestützter, induktiv selbstlernender Berechnung während des Fahrbetriebs |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944434455 DE4434455A1 (de) | 1994-09-27 | 1994-09-27 | Verfahren zur Bestimmung spezifischer Betriebskennwerte einer Maschine insbesondere spezifischer Verbrauchskennwerte einer Brennkraftmaschine mittels meßwertgestützter, induktiv selbstlernender Berechnung während des Fahrbetriebs |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4434455A1 true DE4434455A1 (de) | 1996-03-28 |
Family
ID=6529285
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944434455 Ceased DE4434455A1 (de) | 1994-09-27 | 1994-09-27 | Verfahren zur Bestimmung spezifischer Betriebskennwerte einer Maschine insbesondere spezifischer Verbrauchskennwerte einer Brennkraftmaschine mittels meßwertgestützter, induktiv selbstlernender Berechnung während des Fahrbetriebs |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4434455A1 (de) |
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- 1994-09-27 DE DE19944434455 patent/DE4434455A1/de not_active Ceased
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