DE4432710C1 - Zielbohreinrichtung zum horizontalen Richtbohren - Google Patents
Zielbohreinrichtung zum horizontalen RichtbohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Zielbohreinrichtung zur
Durchführung des horizontalen Richtbohrens.
Zielbohreinrichtungen dienen dazu, Rohre im Erdboden zu
verlegen, um beispielsweise eine Bodendrainage oder
eine Verkabelung vorzunehmen oder Bodenuntersuchungen
und Sanierungen durchzuführen. In US 5 002 137 ist eine
Zielbohrvorrichtung beschrieben, bei der ein Rohrstrang
aus zahlreichen aneinandergesetzten Rohren pressend im
Boden vorgeschoben wird, wobei sich am vorderen Ende
des Rohrstranges ein richtungsbestimmender mit Schlägen
eines Bohrhammers beaufschlagter Schrägschuh befindet,
dessen Schrägfläche beim Vorpressen Richtungsänderungen
verursacht. Durch Drehen des Rohrstranges kann die
Orientierung des Schrägschuhs verändert werden, um die
Vortriebsrichtung zu beeinflussen. Am Schrägschuh be
findet sich ein Magnet, dessen Position mit einer Sonde
an der Erdoberfläche geortet werden kann, um die gegen
wärtige Bohrposition festzustellen und den Bohrvortrieb
durch Einstellen des Schrägschuhs so zu steuern, daß er
in die gewünschte Richtung erfolgt. Mit derartigen
Zielbohrverfahren kann beispielsweise unter Gebäuden,
Straßen, Gewässern o. dgl. hindurchgebohrt werden, wobei
das Bohrloch in der Regel an einer gewünschten Stelle
an der Erdoberfläche wieder aus dem Erdboden austritt.
Das Zielbohrverfahren arbeitet mit hoher Genauigkeit in
lockeren und homogenen Böden, jedoch ergeben sich er
hebliche Schwierigkeiten, wenn im Verlauf der Bohrung
größere Steine, Felsbrocken oder andere Hindernisse
vorhanden sind, die ein Vortreiben der Bohrung durch
Vorpressen mit oder ohne Drehung nicht zulassen. Man
hat daher versucht, solche Hindernisse mit speziellen
Ortungsverfahren zu orten und den Vortriebsweg so zu
legen, daß die Bohrung das Hindernis umgeht. Abgesehen
davon, daß solche Umgehungen sehr schwierig zu reali
sieren sind, treten gelegentlich im Bohrweg Hindernisse
auf, die nicht vorhersehbar waren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ziel
bohreinrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, im Vor
triebsweg auftretende Hindernisse zu durchbohren.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Bei der erfindungsgemäßen Zielbohreinrichtung wird ein
Doppelgestänge mit einem inneren Rohrstrang und einem
diesen umgebenden äußeren Rohrstrang benutzt. Ein
Schrägschuh, der durch seine Position relativ zum Bohr
loch die Vortriebsrichtung bestimmt, befindet sich am
vorderen Ende des inneren Rohrstranges, während der
äußere Rohrstrang mit einem Ringschuh versehen ißt, in
den der Schrägschuh zurückgezogen und aus dem er ausge
fahren werden kann. Bei geringem Bohrwiderstand wird
pressend und nicht-drehend gearbeitet, indem beide
Rohrstränge vorgedrückt werden. Hierbei kann ein gera
der Vortrieb bewirkt werden, wenn der Schrägschuh in
den Ringschuh eingezogen ist, oder eine Richtungsände
rung, wenn der Schrägschuh ausgefahren ist. Wenn sich
ein Felsen oder eine harte Formation, die ein Verdrän
gen nicht erlaubt, im Bohrweg befindet, wird die
Schlagvorrichtung in Betrieb gesetzt. Die Schlagvor
richtung übt Schläge auf den Ringschuh aus, der nach
Art einer Ringbohrkrone das Gestein zertrümmert.
Gleichzeitig mit dem Ringschuh kann auch der Schräg
schuh geschlagen werden. Grundsätzlich besteht die Mög
lichkeit, die Schläge auf das rückwärtige Ende des je
weiligen Bohrstrangs auszuüben, wobei die Schläge dann
bis zum vorderen Ende übertragen werden. Bei sehr lan
gen Rohrsträngen geht dabei jedoch Schlagenergie ver
loren. Es kann daher zweckmäßiger sein, einen Tiefloch
hammer im Zuge des inneren Rohrstranges vorzusehen. Die
Schläge dieses Tieflochhammers werden dann direkt auf
den Schrägschuh übertragen und sie werden zusätzlich
über Schlagübertragungsflächen auch auf den Ringschuh
übertragen. Der äußere Ringschuh, der den Schrägschuh
umgibt, dient einerseits als Führung für den Schräg
schuh und andererseits als richtungsneutrales Zertrüm
merungswerkzeug, das rotationssymmetrisch ist und keine
Richtungsänderung bewirkt. Ohne den Ringschuh wäre ein
Schrägschuh, auf den Schläge ausgeübt werden, nicht in
der Lage, Gestein zu durchdringen, weil der Schrägschuh
an dem Stein oder der harten Formation abgleiten würde.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann der Schräg
schuh in den Ringschuh eingezogen werden und dann kann
mit dem Ringschuh und dem Schrägschuh auf das Gestein
geschlagen werden, wodurch der mit harten Bohrspitzen
versehene Ringschuh und Schrägschuh sich einen Weg
durch das Gestein bahnt.
Der äußere Rohrstrang und der innere Rohrstrang können
auch drehend vorgetrieben werden, wobei sie dann mit
einander gekoppelt sind und sich nicht relativ zuein
ander verdrehen. Eine Relativdrehung wird nur durchge
führt, um den Schrägschuh im Ringschuh nach Art eines
Bajonettverschlusses zu drehen, damit der Schrägschuh
ausgefahren oder eingefahren werden kann.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Schläge von einem Tieflochhammer
erzeugt werden, der im Zuge des inneren Rohrstranges
angeordnet ist und Schläge primär auf den Schaft des
Schrägschuhs ausübt. Zur Übertragung dieser Schläge auf
den Ringschuh sind an den beiden Schuhen zusammenwir
kende Schlagflächen und Schlagaufnahmeflächen vorgese
hen. Vorzugsweise sind am Schrägschuh erste und zweite
Schlagflächen derart angeordnet, daß die einen Schlag
flächen an den Schlagaufnahmeflächen anliegen, wenn der
Schrägschuh sich im ausgefahrenen Zustand befindet, und
die anderen Schlagflächen an den Schlagaufnahmeflächen
anliegen, wenn der Schrägschuh sich im eingezogenen
Zustand befindet. Auf diese Weise kann sowohl bei aus
gefahrenem als auch bei eingefahrenem Schrägschuh mit
schlagendem Ringschuh gearbeitet werden. Wenn mit aus
gefahrenem Schrägschuh schlagend gearbeitet wird, kann
der Bohrvortrieb in Böden mit hohem Bohrwiderstand be
schleunigt werden. Beim Anstoßen gegen Gestein wird
stets mit eingefahrenem Schrägschuh gearbeitet.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 in einem vertikalen Schnitt durch den Boden den
Verlauf einer Zielbohrung,
Fig. 2 das am Startpunkt der Zielbohrung aufgestellte
Bohrgerät,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch das vordere Ende des
Bohrstranges bei herausgefahrenem Schrägschuh,
Fig. 4 eine Stirnansicht aus Richtung des Pfeiles IV
von Fig. 3,
Fig. 5 einen Längsschnitt ähnlich Fig. 3 bei eingezo
genem Schrägschuh,
Fig. 6 das Einschieben des Schrägschuhs in den äußeren
Rohrstrang und den Ringschuh und
Fig. 7 eine Darstellung des vorderen Bereichs des
Bohrstranges.
Gemäß Fig. 1 wird eine Zielbohrung mit einem Bohrstrang
10 erzeugt, der schräg in den Boden eingebracht wird,
wobei die Zielbohrung entweder im Boden enden oder an
einer anderen Stelle aus dem Erdboden heraustreten
kann. Im vorderen Bereich des Bohrstranges 10 befindet
sich ein Sender 11, der Signale aussendet, welche über
Tage empfangen werden. Anhand der Empfangssignale kann
die Position des Senders 11 festgestellt werden und in
Abhängigkeit von dieser Position wird die Richtung des
weiteren Vortriebs des Bohrstranges 10 bestimmt.
In Fig. 1 ist erkennbar, daß im Zuge des Bohrvortriebs
ein Stein 12, eine harte Formation oder Felsen vorhan
den ist, der mit rein drückendem oder drehendem Bohren
nicht durchdrungen werden kann. In Fig. 1 sind an ver
schiedenen Stellen die Positionen der Bohrwerkzeuge
dargestellt, was später erläutert wird.
Am Bohrlocheinlaß ist das in Fig. 2 dargestellte Bohr
gerät 15 aufgestellt, das hier aus einem Raupenfahrzeug
besteht, welches mit einer Verankerungsvorrichtung 16
mit Zugankern am Boden verankert ist. Das Bohrgerät 15
weist eine Lafette 17 auf, die hochgefahren und
schräggestellt werden kann, um in Ausrichtung mit dem
Bohrlocheinlaß gebracht zu werden. Auf der Lafette 17
ist ein Vorschubschlitten 18 in Längsrichtung ver
schiebbar. Der Vorschubschlitten 18 trägt einen Dreh
antrieb 19 in Form eines Hydromotors für den Antrieb
des äußeren Rohrstranges 20.
Durch den äußeren Rohrstrang 20 führt der innere Rohr
strang 21 hindurch. Dieser Rohrstrang 21 wird von einem
Drehantrieb 22 angetrieben, welcher an einem Unter
schlitten 23 am Schlitten 18 montiert ist. Der Unter
schlitten 23 kann auf dem Schlitten 18 in Längsrichtung
bewegt werden, wodurch der innere Rohrstrang 21 in dem
äußeren Rohrstrang 20 verschoben wird.
An das Ende des inneren Rohrstranges 21 ist eine Spül
leitung 24 angeschlossen, mit der ein Spülmedium, z. B.
Druckluft, in den inneren Rohrstrang eingeleitet wird.
Eine Rückspülleitung 25 ist mit dem rückwärtigen Ende
des äußeren Rohrstranges 20 verbunden. Durch die Rück
spülleitung 25 wird das rückgespülte Spülmedium zusam
men mit dem Bohrgut abgefördert.
Am Drehantrieb 19 ist eine Kupplung 26 vorgesehen, über
die der Drehantrieb 19 für den äußeren Rohrstrang 20
zusätzlich noch an den inneren Rohrstrang 21 angekup
pelt werden kann. Die Kupplung 26 kann gesteuert einge
kuppelt und ausgekuppelt werden. Im eingekuppelten Zu
stand treibt der Drehantrieb 19 beide Rohrstränge ge
meinsam und gleichsinnig an. Sollte die Kraft des Dreh
antriebs 19 nicht ausreichen, kann der Drehantrieb 22
zugeschaltet werden, der dann den Drehantrieb 19 unter
stützt. Wenn die Kupplung 26 ausgekuppelt ist, treiben
die Drehantriebe 19 und 22 den betreffenden Rohrstrang
20 bzw. 21 separat.
Der äußere Rohrstrang 20 und der innere Rohrstrang 21
bestehen jeweils aus zahlreichen hintereinandergesetz
ten Rohren, wobei jeder Rohrstrang so flexibel ist, daß
er den gewünschten Kurvenverlauf einnehmen kann.
In Fig. 3 ist das vordere Ende des Bohrstranges 10 dar
gestellt. An dem Außenrohrstrang 20 ist ein Ringschuh
27 angebracht, der als Ringbohrkrone ausgebildet ist
und an seiner ringförmigen vorderen Stirnseite 28 Hart
metalleinsätze 29 trägt. Die Stirnseite 28 verläuft
rechtwinklig zur Achse des Ringschuhs 27 und sie ist
vorzugsweise an ihrer Außenseite konisch abgeschrägt.
Durch das Innere des Ringschuhs 27 erstreckt sich der
Schrägschuh 30 mit einem zylindrischen Schaft 31. Das
vordere Ende des Schafts 31 wird von einer ebenen
Schrägfläche 32 gebildet, die hier unter einem Winkel
von etwa 40° zur Längsachse des Schrägschuhs 30 ver
läuft. An der Schrägfläche 32 befinden sich Hartmetall
körper 33 sowie Austrittsöffnungen 34, die mit dem
durch den inneren Rohrstrang hindurchführenden Spülka
nal in Verbindung stehen.
Von dem Endstück des äußeren Rohrstranges 20 stehen
Beine 35 in axialer Richtung ab. Diese Beine 35 sind
durch einen Ringkörper 36 eingefaßt, der gegen axiales
Verschieben gesichert ist. Durch den Ringkörper 36 er
strecken sich Beine 37, die von dem rückwärtigen Ende
des Ringschuhs 27 axial abstehen und an ihren rückwär
tigen Enden Haken 38 aufweisen, die gegen die Hinter
kante des Ringstücks 36 stoßen. Durch die Beine 37, die
in die Zwischenräume zwischen den Beinen 35 greifen,
wird erreicht, daß der Ringschuh 17 axial am Außenrohr
strang geführt ist und sich in Grenzen axial bewegen
kann, so daß der Ringschuh 27 Schläge gegen die Bohr
lochsohle ausführen kann, ohne von dem Außenrohrstrang
20 zurückgehalten zu werden.
Am vorderen Ende des inneren Rohrstranges 21 befindet
sich im Innern des äußeren Rohrstranges ein Tiefloch
hammer 40, der über die Spülleitung 24 mit Druckluft
versorgt wird und einen Hammerkolben 41 (Fig. 5) auf
weist, welcher Schläge auf einen axialen Ansatz 42 des
Schrägschuhs 30 ausübt, welcher in das Gehäuse des
Tieflochhammers 40 hineinragt. Der Ansatz 42 ist mit
Keilnuten 43 versehen, in die eine Keilverzahnung des
Tieflochhammers eingreift, um den Schrägschuh am Tief
lochhammer gegen Verdrehung zu sichern. Der Schrägschuh
30 kann sich relativ zum Tieflochhammer 40 in Grenzen
axial bewegen.
Am Schaft 31 des Schrägschuhs 30 befinden sich seitlich
abstehende Ansätze 44, deren vordere Flächen erste
Schlagflächen 45 bilden. Jede dieser Schlagflächen 45
erstreckt sich über einen Umfangsbereich von 45° und
zwischen beiden ersten Schlagflächen 45 befinden sich
Zwischenräume 46.
Hinter jedem Zwischenraum 46 ist mit axialem Abstand
ein weiterer Ansatz 47 mit einer nach vorne gerichteten
zweiten Schlagfläche 48 angeordnet.
Am rückwärtigen Ende des Ringschuhs 27 befindet sich
eine Erweiterung 49, deren vordere Endfläche eine
Schlagaufnahmefläche 50 bildet. Die Erweiterung 49
setzt sich an diametral gegenüberliegenden Stellen nach
vorne in axialen Nuten 51 (Fig. 4) fort, die dieselbe
Breite haben wie die ersten Schlagflächen 45 und in
denen die Ansätze 44 gleiten können.
In dem in Fig. 1 dargestellten Zustand sind die Ansätze
44 in die Nuten 51 (Fig. 4) eingeschoben, während die
Schlagfläche 48 an der Schlagaufnahmefläche 50 anliegt.
Schläge, die von dem Bohrhammer 40 auf den Schrägschuh
30 ausgeübt werden, werden über die Schlagflächen 48
und Schlagaufnahmeflächen 50 auf den Ringschuh 27 über
tragen. Dadurch werden sowohl der Schrägschuh 30 als
auch der Ringschuh 27 gegen die Bohrlochsohle geschla
gen, wenn der Bohrhammer 40 in Funktion ist.
Aus der in Fig. 3 gezeigten Vorschubstellung kann der
Schrägschuh 30 axial zurückgezogen werden, indem der
Unterschlitten 23 auf dem Schlitten 18 zurückbewegt
wird (Fig. 1). Dabei bewegt sich der Ansatz 44 zwischen
den beiden Ansätzen 47 hindurch, bis er gegen einen
Anschlag 52 stößt, der im Innern des äußeren Rohr
stranges 20 angebracht ist. Wird nun der innere Rohr
strang 21 im Gegenuhrzeigersinn gedreht, gelangen die
Ansätze 47 in den Bereich der Nuten 51 und die Ansätze
44 stoßen gegen die Schlagaufnahmefläche 50, wie dies
in Fig. 5 dargestellt ist. Der Schrägschuh 30 befindet
sich nun im eingefahrenen Zustand, in dem er den Ring
schuh 27 axial nicht überragt. Schläge, die von dem
Bohrhammer 40 auf den Schrägschuh 30 ausgeübt werden,
werden von den Schlagflächen 45 auf die Schlagempfangs
fläche 50 übertragen.
Damit die Ansätze 44 und 47 sich stets in der richtigen
Drehstellung befinden, wenn der Schrägschuh 30 relativ
zum Ringschuh 27 ausgefahren oder zurückgefahren wird,
sind die vorderen Ansätze 44 L-förmig ausgebildet, d. h.
zusätzlich mit einem axialen Schenkel 44a versehen, der
beim Zurückziehen an dem Anschlag 52 vorbei läuft und
bei der anschließenden Drehbewegung gegen einen weite
ren Anschlag stößt, der am äußeren Rohrstrang dem An
schlag 52 diametral gegenüberliegt.
Dem Bohrhammer 40 wird die für den Hammerbetrieb erfor
derliche Druckluft durch die Spülleitung 24 (Fig. 2)
und durch den hohlen inneren Rohrstrang 21 zugeführt.
Die Abluft des Bohrhammers 40 strömt durch eine Längs
bohrung des Schrägschuhs 30 und strömt an den Aus
trittsöffnungen 34 der Schrägfläche 32 als Spülluft
aus. Die Spülluft reißt Bohrgut mit und strömt in dem
Ringraum zwischen äußerem Rohrstrang 20 und innerem
Rohrstrang 21 im Bohrgestänge zurück. An der Außenseite
des Schrägschuhs 30 sind Rückspülnuten 55 vorgesehen,
in denen Rückspülströme durch den Ringschuh 27 hin
durchströmen können. An dem Ringschuh 27 ist der Kanal,
durch den der Schrägschuh 30 hindurchragt, mit einer
Erweiterung 56 versehen, in der Öffnungen 57 vorgesehen
sind, durch die die Rückspülung nach außen gelangen
kann. Damit die Rückspülung wieder in den Außenrohr
strang 20 eintreten kann, sind an diesem seitliche Ein
trittsöffnungen 58 vorgesehen, die in den Rückspülkanal
59 zwischen äußerem Rohrstrang und innerem Rohrstrang
hineinführen.
Fig. 6 zeigt die Einheit aus Schrägschuh 30 und Bohr
hammer 40 getrennt von dem vorderen Ende des äußeren
Rohrstranges 20 mit dem Ringschuh 27. Wird der Schräg
schuh 30 vorgeschoben, dann dringt der Ansatz 44 in den
Kanal 51 ein, bis die Schlagflächen 48 gegen die
Schlagaufnahmeflächen 50 stoßen. Dies entspricht dem
Zustand von Fig. 3.
Fig. 7 zeigt eine Gesamtdarstellung des vorderen Be
reichs des Bohrstranges, wobei in dem Innenrohr, das
sich an das rückwärtige Ende des Bohrhammers 40 an
schließt, der Sender 11 angeordnet ist, der Signale für
die Lokalisierung des Bohrstrangendes aussendet. Dieser
Sender 11 ist mit einem Kabel 60 verbunden, welches
durch den Innenrohrstrang 21 hindurchführt.
Die beschriebene Zielbohreinrichtung arbeitet wie
folgt:
Bei normalem Vortrieb in lockeren Böden wird der Vor
schubschlitten 18 gemäß Fig. 2 entlang der Lafette 17
vorgeschoben, wodurch Vorpreßkräfte auf die ineinander
liegenden Rohrstränge 20 und 21 ausgeübt werden. Hier
bei ist der Schrägschuh 30 in den Ringschuh 27 einge
fahren, so wie dies in Fig. 1 bei "A" dargestellt ist.
Der Vortrieb erfolgt mit oder ohne Drehung der Rohr
stränge nur durch Vorwärtsdrücken mit dem Vorschub
schlitten 18 unter Verdrängung des Bodens. Bei größerer
Bodenverdichtung kann der Vortrieb durch Freispülen
mittels Spülluft unterstützt werden. Dabei wird dann
ein Teil des Bohrgutes durch den äußeren Rohrstrang 20
zurückgespült.
Zur Durchführung einer Richtungsänderung wird der
Schrägschuh 30 aus dem Ringschuh 27 ausgefahren, so wie
dies in Fig. 1 bei "B" dargestellt ist. Hierzu wird der
Unterschlitten 23 gemäß Fig. 2 auf dem Vorschubschlit
ten um ein bestimmtes Maß vorgeschoben. Ferner werden
durch den Drehantrieb 19 beide Rohrgestänge gemeinsam
so gedreht, daß durch die Schrägfläche des Schrägschuhs
30 eine Richtungsänderung in die gewünschte Richtung
entsteht. Nachdem diese Richtungsänderung erreicht ist,
wird wieder in der Position "A" vorgepreßt.
Beim Anstoßen gegen einen Stein 12, eine harte Forma
tion oder Fels wird die in Fig. 1 mit "C" bezeichnete
Rückzugsposition des Schrägschuhs 30 eingestellt und
der Bohrhammer 40 eingeschaltet. Der Ringschuh 27 wird
dann schlagend durch den Stein 12 hindurchgetrieben.
Unterstützend kann durch Einschalten des Drehantriebs
19 und/oder des Drehantriebs 22 der gesamte Bohrstrang
10 gedreht werden. Während des Bohrens durch den Steine
12 ist eine gezielte Richtungsänderung nicht sinnvoll,
aber möglich.
Nach dem Durchdringen der harten Formation 12 kann wie
der in Position "A" oder Position "B" gearbeitet wer
den. Erforderlichenfalls kann in Position "B" der Bohr
hammer 40 eingeschaltet werden, um den drückenden Vor
trieb durch Schläge zu unterstützen.
Nachdem der Zielpunkt der Bohrung erreicht ist, kann
der innere Rohrstrang 21 herausgezogen werden und der
äußere Rohrstrang im Bohrloch verbleiben, um eine
Schutzeinrichtung für in das Bohrloch einzuführende
Gegenstände zu bilden.
Ein kontinuierliches Drehen beider Rohrstränge erfolgt
nur beim Durchdringen von Hartformationen. Bei normalem
Vortrieb in verdrängungsfähigen Böden werden die Rohr
stränge vorzugsweise nicht gedreht, wobei der Bohrvor
trieb ausschließlich durch Verdrängung mit oder ohne
Freispülen erfolgt.
Claims (10)
1. Zielbohreinrichtung zum horizontalen Richtbohren,
mit einem Rohrstrang (21), der an seinem vorderen
Ende mit einem Schrägschuh (30) versehen ist, ei
ner Einrichtung zum Einstellen unterschiedlicher
Drehpositionen des Schrägschuhs (30) im Bohrloch
zur Vorgabe der Vortriebsrichtung und mit einer
Schlagvorrichtung (40) zur Beaufschlagung des
Ringschuhs (27) mit Schlägen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mit dem Schrägschuh (30) versehene innere
Rohrstrang (21) durch einen äußeren Rohrstrang
(20) verläuft, der an seinem vorderen Ende mit
einem Ringschuh (27) versehen ist, und daß eine
Einrichtung zum axialen Herausfahren des Schräg
schuhs (30) aus dem Ringschuh (27) vorgesehen ist.
2. Zielbohreinrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Schlagvorrichtung (40) im
inneren Rohrstrang (21) vorgesehen ist und der
Schrägschuh (30) an seinem Umfang erste und zweite
Schlagflächen (45, 48) aufweist, die in Längsrich
tung und in Umfangsrichtung zueinander versetzt
sind und von denen wahlweise die ersten oder die
zweiten Schlagflächen gegen Schlagaufnahmeflächen
(50) des Ringschuhs (27) ansetzbar sind.
3. Zielbohreinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß Anschläge vorgesehen
sind, die die Ausfahrposition und die Einzugsposi
tion des Schrägschuhs (30) in bezug auf den Ring
schuh (27) vorgeben.
4. Zielbohreinrichtung nach einem der Ansprüche 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schrägschuh (30)
im ausgefahrenen Zustand relativ zu dem Ringschuh
(27) gegen Drehung verriegelt ist und die Einstel
lung unterschiedlicher Drehpositionen des Schräg
schuhs (30) relativ zum Bohrloch durch gemeinsames
Drehen des äußeren und des inneren Rohrstranges
erfolgt.
5. Zielbohreinrichtung nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rohrstränge
(20, 21) mit separaten Drehantrieben (19, 22) ver
bunden sind, von denen der Drehantrieb (19) für
den einen Rohrstrang (20) mit einer Kupplung (26)
zum Ankuppeln dieses Drehantriebes auch an den
anderen Rohrstrang (21) versehen ist.
6. Zielbohreinrichtung nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß durch den inneren
Rohrstrang (21) ein Spülkanal verläuft, dessen
Spülmedium am Schrägschuh (30) austritt, und daß
an dem Schrägschuh (30) und/oder dem Ringschuh
(27) Durchlässe (55, 57) zum Einleiten des Spülme
diums in einen Rückspülkanal (59) zwischen innerem
Rohrstrang (21) und äußerem Rohrstrang (20) vor
gesehen sind.
7. Zielbohreinrichtung nach einem der Ansprüche 1-6,
dadurch gekennzeichnet, daß durch den inneren
Rohrstrang (21) ein Spülkanal verläuft, dessen
Spülmedium am Schrägschuh (30) austritt, und daß
am äußeren Rohrstrang (20) seitliche Eintrittsöff
nungen (58) zum Einleiten des Spülmediums in einen
Rückspülkanal (59) zwischen innerem Rohrstrang
(21) und äußerem Rohrstrang (20) vorgesehen sind.
8. Zielbobreinrichtung nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ringschuh (27) an
dem äußeren Rohrstrang (20) mit axialem Spiel be
wegbar ist.
9. Zielbohrverfahren, bei welchem ein äußerer Rohr
strang (20) und ein innerer Rohrstrang (21) ohne
Drehung gemeinsam vorgeschoben werden, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Anstoßen gegen ein Hin
dernis der innere Rohrstrang relativ zu dem äuße
ren Rohrstrang vorgeschoben wird, bis ein an sei
nem Ende befindlicher Ringschuh (27) einen Schräg
schuh (30) am vorderen Ende des inneren Rohrstran
ges (21) überragt, und daß dann auf den Ringschuh
(27) und den Schrägschuh (30) mit einer Schlagvor
richtung (40) Schläge zur Zertrümmerung des Hin
dernisses ausgeübt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der innere Rohrstrang (21) relativ zu dem äu
ßeren Rohrstrang (20) in eine Verschiebestellung
gedreht wird, die eine gegenseitige Längsverschie
bung von Schrägschuh (30) und Ringschuh (27) zu
läßt.
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