DE4432127A1 - Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen - Google Patents
Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in PflanzenInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
- A01G7/00—Botany in general
- A01G7/06—Treatment of growing trees or plants, e.g. for preventing decay of wood, for tingeing flowers or wood, for prolonging the life of plants
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Description
Die Erfindung betrifft Verfahren zur Implantation von wirk
stoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen. Im Zuge der Bemühun
gen, die Nachteile herkömmlicher Methoden der Wirkstoffver
abreichung an Pflanzen, z. B. der Blattspritzung, zu vermei
den, wurden zahlreiche Versuche unternommen, alternative
Darreichungsformen zu entwickeln, die zum einen die Umwelt
weniger belasten und zum anderen eine kontrollierte Wirk
stoffzufuhr über einen längeren Zeitraum ermöglichen. Hier
zu gehören selbstklebende Systeme (EP 0 254 196, DE 39 22 366),
Stamminjektionen (US 4078087, 4103456, CA 1089645, US 3576276)
und implantierbare Vorrichtungen (AU 8431497, JP 58039602),
wobei die zuletzt erwähnten für die Anwendung an
Gehölzen (Bäumen oder Sträuchern) am günstigsten sind.
Wirkstoffhaltige Implantate stellen nämlich Wirkstoffabga
besysteme dar, die sowohl den Erfordernissen der indi
kationsgerechten Applikation als auch denen des Umwelt
schutzes gerecht werden. Als Depotzubereitungen eignen sie
sich hervorragend für eine langzeitorientierte Wirkstoff
abgabe, insbesondere dann, wenn Applikationswiederholungen
schwer durchführbar oder aus ökologischen Gründen nicht
sinnvoll sind, z. B. bei der Behandlung von Park- und Allee
bäumen.
Problematisch ist jedoch das Verfahren, mittels dessen sie
in die Pflanze eingebracht werden. Bisher beschriebene Im
plantationsverfahren sind in vielerlei Hinsicht unzuläng
lich. Bei den in AU 8431497 und JP 58039602 beschriebenen
Verfahren handelt es sich um aufwendige Techniken, die zu
mindest aus zwei oder mehreren Arbeitsschritten bestehen,
weil das Positionieren des Implantats im Innern der Pflanze
ein Herstellen von Hohlräumen, zum Beispiel Loch, Kapillare
oder Schlitz, voraussetzt. Zur Durchführung der Implanta
tion werden somit spezielle Vorrichtungen und spezieller
Arbeitsaufwand benötigt, was zusätzliche Kosten und Perso
naleinsatz erfordert.
Darüber hinaus bleiben fallweise in der Pflanze erzeugte
Aufnahmeräume über den Zeitraum der Behandlung unver
schlossen und stellen somit eine potentielle Gefahr einer
Leckage dar. Ferner fungieren sie als mögliche Eintritts
pforten für pathogene Mikroorganismen.
Bei dem aus der Patentschrift JP 58039602 bekannten Implan
tationsverfahren werden wasserquellbare Körper verwendet,
die nach Volumenzunahme die Öffnung verschließen. Diese
Maßnahme vermag zwar die bereits erwähnte Infektionsgefahr
zu minimieren, aber nicht auszuschließen.
Es besteht somit ein akuter Bedarf an einem Verfahren, mit
dem die oben genannten Nachteile vermieden werden. Der Er
findung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein solches
Verfahren anzugeben.
Als Lösung wurde überraschend gefunden, daß ein Verfahren
gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs 1
und der Unteransprüche 2 bis 5 diese Anforderung im vollen
Umfang erfüllt. Im folgenden wird die Erfindung detailliert
beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Implantation von wirk
stoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen ist dadurch gekenn
zeichnet, daß zur Aufnahme der Formkörper notwendige Hohl
räume in der Pflanze erst beim Einbringen der Implantate in
die Pflanze erzeugt werden. Die wirkstoffhaltigen Formkör
per bzw. Implantate, die verschiedenförmig ausgestaltet
sein können, werden appliziert, indem sie unter Druckein
wirkung bevorzugt in unverletztes Pflanzengewebe eingetrie
ben werden. Die Eindringtiefe eines Implantats ist dabei
von der Art des Pflanzengewebes am Applikationsort, der
Stärke des eingesetzten Drucks sowie von der geometrischen
Form des Implantates abhängig.
Somit können zum Beispiel relativ kleine Körper in Form von
Pellets bei krautigen Pflanzen lediglich unter Einwirkung
von Fingerdruck in die Sproßachsen dieser Pflanzen einge
drückt werden.
Im Falle einer Implantation von Formkörpern in verholzte
Stämme werden jedoch erheblich größere Druckwerte benötigt.
Unter Verwendung der Schlagkraft beispielsweise eines Ham
mers lassen sich jedoch auch hier die Implantate in den
Stamm auf eine gewünschte Tiefe eintreiben, ohne daß vorher
Aufnahmeräume erzeugt worden sind.
Besonders gut geeignet zur Implantation in verholzte Stämme
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens sind nagelförmig
ausgestaltete Formkörper.
Sie können gegebenenfalls zu mehreren auf einer starren
Platte, bevorzugt aus Holz, befestigt werden. Durch Zusam
menfassen mehrerer Formkörper zu einer Applikationseinheit
wird die Implantation sinnvoll erleichtert.
Es liegt auf der Hand, daß das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber den bisher üblichen Implantationsmethoden mehrere
Vorteile hat. Es werden hierzu keine speziellen Implanta
tionsvorrichtungen benötigt, was zur Folge hat, daß die
Applikation sehr einfach ist und auch von jedem nicht fach
kundigen Anwender durchgeführt werden kann. Vorteilhaft
brauchen Implantate nach diesem Verfahren nur in einem ein
zigen Arbeitsgang appliziert zu werden, was die Arbeitsauf
wendungen insgesamt erheblich reduziert.
Ein besonderer Vorteil dieser Erfindung liegt darin, daß
die während der Applikation in die Pflanze entstandenen
Hohlräume mit dem Formkörper vollständig ausgefüllt sind
und auf diese Weise verschlossen werden. Dadurch werden die
potentiellen Gefahren eines Wirkstoffaustritts bzw. einer
Infektion eliminiert oder zumindest minimiert.
Durch die Erfindung steht ein sehr einfaches und zugleich
wirkungsvolles Verfahren zur Implantation von wirkstoffhal
tigen Formkörpern in Pflanzen zur Verfügung.
Claims (6)
1. Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Form
körpern in Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß Auf
nahmeräume für die Formkörper in den Pflanzen erst beim
Einbringen der Körper in die Pflanzen erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
Formkörper in der Sproßachse einer Pflanze, bevorzugt in
ihrem basalen Bereich, positioniert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß polymerhaltige, teilweise biologisch ab
baubare Formkörper eingesetzt werden, die zumindest ein
hydrophobes Polymer enthalten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß bevorzugt nagelförmig ausgestaltete
Implantate verwendet werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere nagelförmige, an
einer Platte zu einer Applikationseinheit zusammenge
faßte Implantate verwendet werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß Formkörper, bevorzugt
nagelförmige Formkörper, unter Verwendung eines Schuß
apparates mittels mechanischer, flüssiger oder gasförmi
ger Treibmittel in eine Pflanze eingetrieben werden.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432127 DE4432127A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen |
PCT/EP1995/003465 WO1996007310A1 (de) | 1994-09-09 | 1995-09-02 | Verfahren zur implantation von wirkstoffhaltigen formkörpern in pflanzen |
AU35211/95A AU3521195A (en) | 1994-09-09 | 1995-09-02 | Method of implanting moulded bodies containing active substances into plants |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944432127 DE4432127A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4432127A1 true DE4432127A1 (de) | 1996-03-21 |
Family
ID=6527804
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944432127 Withdrawn DE4432127A1 (de) | 1994-09-09 | 1994-09-09 | Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
AU (1) | AU3521195A (de) |
DE (1) | DE4432127A1 (de) |
WO (1) | WO1996007310A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2020120561A1 (de) | 2018-12-11 | 2020-06-18 | Korte Lüth Gmbh | Wirk- und /oder farbstoffeinbringung in pflanzengewebe |
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- 1994-09-09 DE DE19944432127 patent/DE4432127A1/de not_active Withdrawn
-
1995
- 1995-09-02 AU AU35211/95A patent/AU3521195A/en not_active Withdrawn
- 1995-09-02 WO PCT/EP1995/003465 patent/WO1996007310A1/de active Application Filing
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WO2020120561A1 (de) | 2018-12-11 | 2020-06-18 | Korte Lüth Gmbh | Wirk- und /oder farbstoffeinbringung in pflanzengewebe |
DE102018009596A1 (de) | 2018-12-11 | 2020-06-18 | Korte Lüth GmbH i. Gr. | Wirk- und/oder Farbstoffeinbringung in Pflanzengewebe |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
WO1996007310A1 (de) | 1996-03-14 |
AU3521195A (en) | 1996-03-27 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
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8130 | Withdrawal |