DE4432127A1 - Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen - Google Patents

Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen

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DE4432127A1
DE4432127A1 DE19944432127 DE4432127A DE4432127A1 DE 4432127 A1 DE4432127 A1 DE 4432127A1 DE 19944432127 DE19944432127 DE 19944432127 DE 4432127 A DE4432127 A DE 4432127A DE 4432127 A1 DE4432127 A1 DE 4432127A1
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plants
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shaped
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DE19944432127
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English (en)
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Hans-Rainer Dr Hoffmann
Malgorzata Dipl Ing Kloczko
Michael Roreger
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LTS Lohmann Therapie Systeme AG
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LTS Lohmann Therapie Systeme AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A01AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
    • A01GHORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
    • A01G7/00Botany in general
    • A01G7/06Treatment of growing trees or plants, e.g. for preventing decay of wood, for tingeing flowers or wood, for prolonging the life of plants

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Ecology (AREA)
  • Forests & Forestry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Botany (AREA)
  • Environmental Sciences (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft Verfahren zur Implantation von wirk­ stoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen. Im Zuge der Bemühun­ gen, die Nachteile herkömmlicher Methoden der Wirkstoffver­ abreichung an Pflanzen, z. B. der Blattspritzung, zu vermei­ den, wurden zahlreiche Versuche unternommen, alternative Darreichungsformen zu entwickeln, die zum einen die Umwelt weniger belasten und zum anderen eine kontrollierte Wirk­ stoffzufuhr über einen längeren Zeitraum ermöglichen. Hier­ zu gehören selbstklebende Systeme (EP 0 254 196, DE 39 22 366), Stamminjektionen (US 4078087, 4103456, CA 1089645, US 3576276) und implantierbare Vorrichtungen (AU 8431497, JP 58039602), wobei die zuletzt erwähnten für die Anwendung an Gehölzen (Bäumen oder Sträuchern) am günstigsten sind. Wirkstoffhaltige Implantate stellen nämlich Wirkstoffabga­ besysteme dar, die sowohl den Erfordernissen der indi­ kationsgerechten Applikation als auch denen des Umwelt­ schutzes gerecht werden. Als Depotzubereitungen eignen sie sich hervorragend für eine langzeitorientierte Wirkstoff­ abgabe, insbesondere dann, wenn Applikationswiederholungen schwer durchführbar oder aus ökologischen Gründen nicht sinnvoll sind, z. B. bei der Behandlung von Park- und Allee­ bäumen.
Problematisch ist jedoch das Verfahren, mittels dessen sie in die Pflanze eingebracht werden. Bisher beschriebene Im­ plantationsverfahren sind in vielerlei Hinsicht unzuläng­ lich. Bei den in AU 8431497 und JP 58039602 beschriebenen Verfahren handelt es sich um aufwendige Techniken, die zu­ mindest aus zwei oder mehreren Arbeitsschritten bestehen, weil das Positionieren des Implantats im Innern der Pflanze ein Herstellen von Hohlräumen, zum Beispiel Loch, Kapillare oder Schlitz, voraussetzt. Zur Durchführung der Implanta­ tion werden somit spezielle Vorrichtungen und spezieller Arbeitsaufwand benötigt, was zusätzliche Kosten und Perso­ naleinsatz erfordert.
Darüber hinaus bleiben fallweise in der Pflanze erzeugte Aufnahmeräume über den Zeitraum der Behandlung unver­ schlossen und stellen somit eine potentielle Gefahr einer Leckage dar. Ferner fungieren sie als mögliche Eintritts­ pforten für pathogene Mikroorganismen.
Bei dem aus der Patentschrift JP 58039602 bekannten Implan­ tationsverfahren werden wasserquellbare Körper verwendet, die nach Volumenzunahme die Öffnung verschließen. Diese Maßnahme vermag zwar die bereits erwähnte Infektionsgefahr zu minimieren, aber nicht auszuschließen.
Es besteht somit ein akuter Bedarf an einem Verfahren, mit dem die oben genannten Nachteile vermieden werden. Der Er­ findung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, ein solches Verfahren anzugeben.
Als Lösung wurde überraschend gefunden, daß ein Verfahren gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs 1 und der Unteransprüche 2 bis 5 diese Anforderung im vollen Umfang erfüllt. Im folgenden wird die Erfindung detailliert beschrieben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Implantation von wirk­ stoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Aufnahme der Formkörper notwendige Hohl­ räume in der Pflanze erst beim Einbringen der Implantate in die Pflanze erzeugt werden. Die wirkstoffhaltigen Formkör­ per bzw. Implantate, die verschiedenförmig ausgestaltet sein können, werden appliziert, indem sie unter Druckein­ wirkung bevorzugt in unverletztes Pflanzengewebe eingetrie­ ben werden. Die Eindringtiefe eines Implantats ist dabei von der Art des Pflanzengewebes am Applikationsort, der Stärke des eingesetzten Drucks sowie von der geometrischen Form des Implantates abhängig.
Somit können zum Beispiel relativ kleine Körper in Form von Pellets bei krautigen Pflanzen lediglich unter Einwirkung von Fingerdruck in die Sproßachsen dieser Pflanzen einge­ drückt werden.
Im Falle einer Implantation von Formkörpern in verholzte Stämme werden jedoch erheblich größere Druckwerte benötigt. Unter Verwendung der Schlagkraft beispielsweise eines Ham­ mers lassen sich jedoch auch hier die Implantate in den Stamm auf eine gewünschte Tiefe eintreiben, ohne daß vorher Aufnahmeräume erzeugt worden sind.
Besonders gut geeignet zur Implantation in verholzte Stämme mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens sind nagelförmig ausgestaltete Formkörper.
Sie können gegebenenfalls zu mehreren auf einer starren Platte, bevorzugt aus Holz, befestigt werden. Durch Zusam­ menfassen mehrerer Formkörper zu einer Applikationseinheit wird die Implantation sinnvoll erleichtert.
Es liegt auf der Hand, daß das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber den bisher üblichen Implantationsmethoden mehrere Vorteile hat. Es werden hierzu keine speziellen Implanta­ tionsvorrichtungen benötigt, was zur Folge hat, daß die Applikation sehr einfach ist und auch von jedem nicht fach­ kundigen Anwender durchgeführt werden kann. Vorteilhaft brauchen Implantate nach diesem Verfahren nur in einem ein­ zigen Arbeitsgang appliziert zu werden, was die Arbeitsauf­ wendungen insgesamt erheblich reduziert.
Ein besonderer Vorteil dieser Erfindung liegt darin, daß die während der Applikation in die Pflanze entstandenen Hohlräume mit dem Formkörper vollständig ausgefüllt sind und auf diese Weise verschlossen werden. Dadurch werden die potentiellen Gefahren eines Wirkstoffaustritts bzw. einer Infektion eliminiert oder zumindest minimiert.
Durch die Erfindung steht ein sehr einfaches und zugleich wirkungsvolles Verfahren zur Implantation von wirkstoffhal­ tigen Formkörpern in Pflanzen zur Verfügung.

Claims (6)

1. Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Form­ körpern in Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, daß Auf­ nahmeräume für die Formkörper in den Pflanzen erst beim Einbringen der Körper in die Pflanzen erzeugt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Formkörper in der Sproßachse einer Pflanze, bevorzugt in ihrem basalen Bereich, positioniert werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß polymerhaltige, teilweise biologisch ab­ baubare Formkörper eingesetzt werden, die zumindest ein hydrophobes Polymer enthalten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß bevorzugt nagelförmig ausgestaltete Implantate verwendet werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere nagelförmige, an einer Platte zu einer Applikationseinheit zusammenge­ faßte Implantate verwendet werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Formkörper, bevorzugt nagelförmige Formkörper, unter Verwendung eines Schuß­ apparates mittels mechanischer, flüssiger oder gasförmi­ ger Treibmittel in eine Pflanze eingetrieben werden.
DE19944432127 1994-09-09 1994-09-09 Verfahren zur Implantation von wirkstoffhaltigen Formkörpern in Pflanzen Withdrawn DE4432127A1 (de)

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