DE4431790A1 - Verfahren zur Entfernung von Brom-Sauerstoff-Verbindungen aus Wasser durch katalytische Reduktion - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Brom-Sauerstoff-Verbindungen aus Wasser durch katalytische ReduktionInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von
Wasserinhaltsstoffen, insbesondere von Verbindungen und Neben
produkten der oxidativen Wasseraufbereitung.
Es ist bekannt, daß zur Trinkwassergewinnung Oberflächen
wasser z. B. durch Uferfiltration genutzt werden. Aus hygieni
schen Gründen und zur Einhaltung der Grenzwerte der Trinkwas
serverordnung müssen insbesondere die Keime und die organischen
Substanzen entfernt werden.
Die bekannten Verfahren zur Wasseraufbereitung sind häufig
mehrstufige Verfahren, wobei z. B. eine thermisch-alkalische,
eine oxidative, eine biologische, oder eine adsorptive Behand
lung in unterschiedlicher Weise miteinander verknüpft werden
können.
Ebenso sind physikalische Prozesse wie z. B. Membrantrenn
verfahren oder Filtrationsverfahren bekannt und werden auch
eingesetzt.
Bei der oxidativen Wasseraufbereitung, z. B. durch Des
infektion mit Ozon, in Gegenwart von oxidierbaren Substanzen
wie z. B. Bromiden entstehen auch Nebenprodukte, z. B. Brom-
Sauerstoffverbindungen, wie insbesondere Bromate, die entfernt
werden müssen, damit das Wasser zur Trinkwasserversorgung ver
wendet werden kann, oder als gereinigtes Abwasser z. B. in
einen Vorfluter abgelassen werden kann.
Durch die oxidative Behandlung z. B. mit Ozon wird z. B.
das Bromid, nach folgendem Reaktionsmechanismus oxidiert.
O₃ + Br⁻ → O₂ + OBr⁻
2O₃ + OBr⁻ → 2O₂ + BrO₃⁻.
2O₃ + OBr⁻ → 2O₂ + BrO₃⁻.
Diese Reaktion ist sowohl pH-abhängig, oxidationsmittel
mengenabhängig, als auch zeitabhängig. Da die Bromationen nach
weisbar kanzerogene Wirkung haben, müssen sie aus dem Wasser
entfernt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) fordert,
daß der Bromatgehalt im Trinkwasser 25 µg/l nicht überschritten
werden darf, wobei zukünftig ein Grenzwert von 3 µg/l anvisiert
wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Verfügung zu stellen, mit dem die Nebenprodukte der oxidativen
Wasseraufbereitung, insbesondere die Brom-Sauerstoffverbindun
gen in wirtschaftlicher Weise entfernt werden können, bzw. die
Reststoffkonzentrationen minimiert werden.
Erfindungsgemäße werden diese Verbindungen an einem geträ
gerten Edelmetallkatalysator mit Wasserstoff reduziert.
Der reduktive Abbau von Bromat erfolgt nach folgender
Gleichung:
Als Katalysatoren können Edelmetallkatalysatoren, die
Metalle der achten Nebengruppe des PSE als aktive Substanz
enthalten z. B. Platin, Palladium, Iridium, Rhodium, vorzugs
weise Palladium oder deren Kombination mit einem Metall der
Kupfergruppe, vorzugsweise Kupfer oder Silber, insbesondere
Kupfer, verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
Palladium/Kupfer- bzw. Palladium-Trägerkatalysatoren einge
setzt.
Als Trägermaterial wird vorzugsweise Al₂O₃, SiO₂ verwendet,
andere Trägermaterialien z. B. Alumosilikate, Aktivkohle oder
Kombinationen dieser Materialien, sind ebenfalls geeignet. Vor
zugsweise werden solche anorganische Materialien verwendet, die
wasser- und abriebfest sind.
Erfindungsgemäß wird in das zu behandelnde Wasser Wasser
stoffgas eingetragen und das mit Wasserstoff beladene Wasser
mit dem Metallkatalysator kontaktiert. In einer bevorzugten
Variante wird ein Katalysator verwendet, der als Metallkompo
nente vorzugsweise Palladium und/oder Rhodium oder Palladium
und ein Metall der Kupfergruppe, insbesondere Kupfer, enthält.
Der Katalysator enthält weiterhin einen mit der Metallkompon
ente imprägnierten Träger, der eine bimodale Porenradienver
teilung mit einem mindestens 20%-igen Anteil, bezogen auf das
Gesamtporenvolumen an Makroporen mit einem Mindestradius von
2.000 Å, besitzt oder eine homogene Struktur mit einem mitt
leren Porenradius von 30 bis 100 Å aufweist.
Denkbar ist auch ein imprägnierter Träger, der eine inho
mogene Verteilung des Metalls bzw. der Metalle mit einer Kon
zentrierung im Oberflächenbereich aufweist.
Geeignet sind ebenfalls Materialien, die einen Teilchen
durchmesser im Bereich von 10 bis 5000 µm, vorzugsweise 50 bis
600 µm haben.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung können Wässer und
wäßrige Lösungen beliebiger Herkunft behandelt werden, sofern
sie frei von Stoffen sind, die bekanntermaßen als Gifte für
palladium-, rhodium- oder kupferhaltige Katalysatoren wirken
oder das Trägermaterial angreifen. In der vorliegenden Erfin
dung bezeichnet der Ausdruck Wasser derartige Wässer und
wäßrige Lösungen.
Insbesondere wird das Verfahren zur Behandlung von Wasser
eingesetzt, das in seinem Reinheitsgrad einem Wasser ent
spricht, das eine natürliche Filtration durchlaufen hat. Der
artiges Wasser kann wasserlösliche Substanzen, z. B. anorgani
sche Salze, in Größenordnungen, wie sie im Grundwasser anzu
treffen sind, also z. B. bis zu einigen Gramm pro Liter, ent
halten.
Derartige Wasser sind z. B. Grundwasser, Brunnenwasser,
Quellenwasser, Oberflächenwässer oder Uferfiltrate oder bereits
entsprechend vorgereinigte Abwässer, z. B. industrielle Abwäs
ser, beispielsweise aus Rauchgaswäschen, aber auch Getränke wie
Mineralwasser, Limonaden und Fruchtsäfte.
Das Verfahren eignet sich insbesondere zur Anwendung im
Rahmen der Trinkwasseraufbereitung sowie der Aufbereitung von
Brauchwasser für die Lebensmittel- oder Getränkeindustrie.
Gemäß der Erfindung kann der Wasserstoffeintrag in das
Wasser entweder durch direktes Einleiten von Wasserstoffgas
oder mittels geeigneten Sättigungssystemen, wie statische Mi
scher, Blasensäulenreaktoren oder über Membranen erfolgen.
Andere bekannte Methoden sind ebenfalls zum Wasserstoffeintrag
geeignet.
In einer bevorzugten Variante des Verfahrens erfolgt die
Begasung des Wassers mit Wasserstoff in an sich bekannter Wei
se, z. B. über Gassättiger, wobei es jedoch wesentlich ist, daß
der Wasserstoff möglichst feinperlig und ohne Gasblasenbildung
eingeführt und gleichmäßig in dem Wasser verteilt wird. Als
besonders geeignet erweist sich dabei die an sich bekannte
Permeationsbegasung. Hierbei wird der Gaseintrag in das Wasser
über eine feste Membran, beispielsweise eine unverstärkte oder
gewebeverstärkte Silikonkautschukmembran oder eine feste Stütz
membran mit einer 5 bis 20 µm dünnen Silikonschicht, als Kom
positmembran, durchgeführt. Ein wesentliches Merkmal der Per
meationsbegasung ist der blasenfreie Gaseintrag aufgrund des
ausschließlich auf Diffusions- und Löslichkeitsvorgängen beru
henden Stofftransportes in dem porenfreien Membranmaterial. Ein
weiterer Vorzug der Permeationsbegasung liegt darin, daß der
Gaseintrag durch einfache Vergrößerung des Gaspartialdruckes im
Membransystem bis zur druckabhängigen Sättigungsgrenze des Was
serstoffs im Wasser, oder durch Erhöhung der Strömungsgeschwin
digkeit des Wassers, wodurch eine Verkleinerung der Grenz
schicht an der Phasengrenze Membran-Wasser erfolgt, gesteigert
werden kann. Dies erweist sich als vorteilhaft, wenn größere
Mengen Wasserstoff benötigt werden.
Der Wasserstoffeintrag kann entweder gleichzeitig mit dem
Kontaktieren des Wassers mit dem Katalysator erfolgen oder ge
trennt. In einer bevorzugten Variante erfolgt der Wasserstoff
eintrag vor der eigentlichen katalytischen Umsetzung.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Behandlung des
Wassers in Gegenwart einer solchen Menge Wasserstoff durchzu
führen, die mindestens den äquivalenten Mengen der zu entfer
nenden Stoffe entspricht, wobei beim Vorhandensein von Restozon
und Sauerstoff diese Stoffe ebenfalls reduziert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei Normaldruck oder
geringem Überdruck, z. B. bis zu 10 Atmosphären, arbeiten. Die
Löslichkeit des Wasserstoffgases in dem Wasser liegt bei Nor
maldruck und Temperaturen zwischen 10 und 25°C unter 2 mg/l
und wird bei Verdoppelung des Druckes auch jeweils verdoppelt.
Wo zur Reduktion größerer Mengen an Sauerstoffverbindungen
entsprechend größere Mengen Wasserstoff benötigt werden, emp
fiehlt es sich daher, die Begasung sowie die gesamte Umsetzung
unter Druck vorzunehmen.
Sofern die Begasung des Wassers mit Wasserstoff und der
Kontakt mit dem Katalysator gleichzeitig erfolgen, wird das
Wasser mit dem Katalysator während einer solchen Zeitdauer in
Kontakt gebracht, welche nötig ist, um die erfindungsgemäß zu
entfernenden Stoffe zu reduzieren. Eine Zeitdauer von 0,5 bis
10 min ist ausreichend. Die Kontaktzeiten sollen zweckmäßiger
weise nicht wesentlich über die benötigte Zeitdauer hinausge
hen. Die Wasserstoff-Begasungsrate kann je nach Art der Reak
tionsführung und Höhe der zu reduzierenden Verbindungen sowie
der durchzusetzenden Wassermenge variieren und beispielsweise
zwischen 5 und 50 l/m³ Wasser betragen.
Falls die Begasung des Wassers mit Wasserstoff und die
Kontaktierung des mit Wasserstoff beladenen Wassers getrennt
nacheinander erfolgen, findet der Kontakt des Wassers mit dem
Katalysator zweckmäßigerweise in einem den Katalysator enthal
tenden Reaktor statt, welcher bevorzugt als Festbettreaktor
oder auch als Wirbelbett- oder Fließbettreaktor ausgebildet
ist.
Erfindungsgemäß wird das Wasser, das z. B. eine oxidative
Behandlungsstufe bereits durchlaufen hat, in dem sich jedoch
noch Brom-Sauerstoffverbindungen sowie z. B. Restspuren von
Ozon befinden mit einem pH-Wert von 4 bis 12, vorzugsweise 5
bis 11 in mindestens einen Reaktor in dem sich der geträgerte
Edelmetallkatalysator befindet, eingeleitet und bei 0 bis
100°C, vorzugsweise 5 bis 40°C, insbesondere 10 bis 25°C und
1 bis 10 bar mit Wasserstoff behandelt.
Es ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung, Wasser, das
Bromationen enthält, ohne daß es oxidativ vorbehandelt wurde,
direkt der katalytischen Reduktion zuzuführen.
Die Behandlung kann sowohl kontinuierlich als auch diskon
tinuierlich erfolgen.
Gewünschtenfalls kann das Wasser mehrere kaskadenartig
hintereinandergeschaltete, jeweils eine Begasungseinrichtung
und einen Reaktor enthaltende Reaktionseinheiten nacheinander
durchlaufen. Hierbei kann der pH-Wert des Wassers beim Weiter
leiten von einer Reaktionseinheit in die nachfolgende Reak
tionseinheit gegebenenfalls neu einreguliert werden. In einer
anderen Verfahrensausführung kann auch ein Wasser, dessen Bro
matgehalt bzw. Gehalt an Brom-Sauerstoffverbindungen bei einem
ersten Durchlaufen der Begasungseinrichtung und des Reaktors
nicht vollständig entfernt wurde, nochmals in den Reaktions
kreislauf zurückgeführt werden.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform beträgt die
Temperatur ca. 5 bis 40°C, vorzugsweise 5 bis 25°C, insbeson
dere 5 bis 10°C.
Für das erfindungsgemäße Verfahren werden Metallkatalysa
toren eingesetzt, welche aus einem mit der Metallkomponente
imprägnierten porösen Trägermaterial gebildet werden. Als Me
tallkomponente werden Palladium und/oder Rhodium verwendet. Es
ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung, Palladium in Kombina
tion mit einem Metall der Kupfergruppe zu verwenden oder auch
Rhodium zu verwenden. Als Metalle der Kupfergruppe eignen sich
insbesondere Kupfer und Silber. Vorzugsweise wird Kupfer einge
setzt.
Der Anteil der Metallkomponenten, am Gesamtkatalysator
kann zwischen 0,1 und 10 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 0,1 und
5, insbesondere zwischen 0,2 und 2,0 Gew.-% betragen.
Als günstig erweist sich ein Palladiumgehalt von 0,1 bis
2,0 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 1,0 Gew.-%, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Katalysators.
In einer bevorzugten Variante wird als Metallkomponente
des Katalysators eine Kombination von Palladium mit Kupfer
eingesetzt. Das Gewichtsverhältnis von Palladium zu Kupfer kann
zwischen 1 : 1 und 8 : 1, insbesondere 1 : 1 und 4 : 1 liegen.
Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es wesentlich, daß
der Katalysator so geformt ist, daß für die im Wasser ablaufen
de Reaktion nur die Reduktion selbst und nicht etwa Diffusions
vorgänge geschwindigkeitsbestimmend sind. Die Katalysatorteil
chen müssen daher so stark mit als Diffusionswege wirksam wer
denden Makroporen durchsetzt sein oder so klein sein, daß die
äußere Oberfläche groß ist oder die Metalle in einer Kugelscha
le enthalten sind, wobei die Metalle inhomogen verteilt sind.
Diese Voraussetzung erfüllen erfindungsgemäß eingesetzte Kata
lysatoren, deren Träger entweder aus porösem Material, welches
eine bimodale Porenradienverteilung mit einem mindestens
20%-igen Anteil bezogen auf das Gesamtporenvolumen an Makropo
ren mit einem Mindestradius von 2000 Å besitzt, bestehen oder
welche eine inhomogene Verteilung des Metalls mit einer Konzen
trierung im Oberflächenbereich bei einer Schichtdicke von 20
bis 100 µm je nach Teilchendurchmesser, insbesondere bei einem
Teilchendurchmesser von 50 bis 1000 µm aufweisen oder solche,
die als Pulver mit einem Teilchendurchmesser kleiner als 50 µm
vorliegen.
Als poröse Trägermaterialien mit einer bimodalen Porenra
dienverteilung eignen sich Materialien mit einem Maximum der
Porenradienverteilung im Bereich von kleinen Poren mit einem
Radius bis zu etwa 400 Å, beispielsweise zwischen etwa 50 und
350 Å, und einem zweiten Maximum der Porenradienverteilung im
Bereich von Makroporen mit einem Radius von mindestens etwa
2000 Å. Als günstig erweist sich ein Trägermaterial mit einem
Maximum der Porenradienverteilung im Bereich von kleinen Poren
mit einem Radius von 50 bis 300 Å, insbesondere 50 bis 200 Å.
Für den Makroporenbereich sind Porenradien im Bereich von etwa
5000 bis etwa 20 000 Å günstig. Der Makroporenanteil der bimo
dalen Trägermaterialien soll ausreichend hoch sein, um eine
schnelle Diffusion zu gewährleisten und kann je nach Art und
Größe der Trägerteilchen variieren. Als zweckmäßig erweisen
sich z. B. bimodale Trägermaterialien mit einem Makroporen
anteil zwischen 20 und 80%, beispielsweise 20 und 60%, vor
zugsweise 40 und 60%, insbesondere 40 und 50%, bezogen auf
das Gesamtporenvolumen. Bei Teilchen mit einem homogener Poren
verteilung sollten die meisten Poren einen Radius von 30 bis
100 Å aufweisen. Für pulverförmige Teilchen gilt prinzipiell
das Gleiche.
Bei der Durchführung des Verfahrens ist darauf zu achten,
daß die reagierenden Agenzien schnell aus dem aktiven Bereich
entfernt werden.
Eine schnelle Abdiffusion der reagierenden Agenzien aus
dem katalytisch aktiven Bereich des Katalysators kann auch
dadurch gefördert werden, daß Katalysatoren eingesetzt werden,
bei denen eine inhomogene Verteilung des Metalls auf dem Träger
mit einer Konzentrierung im Oberflächenbereich vorliegt. Als
zweckmäßig erweist sich z. B. eine inhomogene Metallverteilung,
bei welcher das Metall an der Oberfläche mit einer Eindring
tiefe zwischen 20 und 100 µm konzentriert ist.
Eine schnelle Abdiffusion der reagierenden Agenzien von
dem Katalysator kann auch durch die Verwendung von pulverförmi
gen Katalysatoren, beispielsweise Katalysatorpulvern, deren
Teilchen Teilchendurchmesser von unter 50 µm, insbesondere von
unter 20 µm besitzen, erzielt werden.
Die BET-Oberflächen von Trägermaterialien, bzw. der Kata
lysatoren mit den vorstehend beschriebenen Strukturen können im
Bereich von etwa 20 bis 360, insbesondere 60 bis 300 m²/g vari
ieren. Für Trägermaterialien mit bimodaler Porenverteilung lie
gen die BET-Oberflächen typischerweise im Bereich von 20-30
bis zu 200 m²/g, bei pulverförmigen Katalysatoren bzw. Kataly
satoren mit homogener Metallverteilung im Bereich von 50 bis
200 m²/g.
Als Trägermaterialien für die erfindungsgemäß verwendbaren
Katalysatoren können an sich zur Herstellung von Katalysator
trägern bekannte Materialien eingesetzt werden, sofern sie
wasserfest sind und den vorstehend beschriebenen physikalischen
Anforderungen entsprechen. So eignen sich als Trägermaterialien
poröse keramische Materialien, beispielsweise wasserfeste For
men von Aluminiumoxiden wie γ-Al₂O₃, Siliciumoxiden und Alumo
silikaten oder auch Aktivkohle bzw. Mischungen dieser Materia
lien.
Es können Trägerteilchen unterschiedlichster Form verwen
det werden. So können die Träger z. B. in Form von Pulvern,
Granulaten, Kugeln, Perlen, Zylindern, Hohlzylindern oder Hohl
kugeln eingesetzt werden.
Für die technische Anwendung in Festbettreaktoren eignen
sich insbesondere Schüttgutträger aus wasser- und abriebfesten
anorganischen Materialien mit bimodaler Porenstruktur und/oder
inhomogener Metallverteilung, d. h. Träger in Form von Teilchen
im Makrobereich, d. h. mit Teilchengrößen von mindestens 1 mm
Durchmesser. Die Teilchengrößen können je nach Größe des Kata
lysatorbettes und den Reaktionsbedingungen variieren. Je klei
ner die Teilchen sind, umso größer ist bekanntermaßen der durch
sie verursachte Druckverlust, während andererseits die Aus
tauschfähigkeit eines Katalysators bekanntermaßen mit zuneh
mender Teilchengröße abnimmt. Die Teilchengrößen werden zweck
mäßig so gewählt, daß bei technischer Reaktionsführung der
Druckverlust bei ausreichender Austauschfähigkeit möglichst
gering ist. Als zweckmäßig haben sich z. B. Teilchengrößen im
Bereich von 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise 0,2 bis 1 mm, erwiesen.
Diese Teilchen können in Form von Kugeln, Strangpreßlingen,
Hohlzylindern, Hohlkugeln oder abriebfesten Granulaten vorlie
gen.
Für Anwendungen im Wirbelbett eignen sich auch kleinere
Teilchengrößen, z. B. pulverförmige Katalysatoren.
Trägermaterialien mit bimodaler Porenradienverteilung
können auf an sich bekannte Weise hergestellt werden. Bei
spielsweise können zur Herstellung von porösen keramischen
Materialien mit bimodaler Porenradienverteilung den Trägermas
sen während der Herstellung Stoffe zugesetzt werden, die sich
im Laufe des Herstellungsverfahrens wieder auswaschen oder
ausbrennen lassen und dabei zur Bildung von Makroporen führen.
Als sogenannte Ausbrennstoffe können verbrennbare organische
Stoffe wie beispielsweise Holzmehl, Stärke, Saccharose oder ein
Ammoniumsalz einer organischen Säure wie Ammoniumacetat, oder
auch Ruß, zugegeben werden, welche bei dem anschließenden Bren
nen der Trägerteilchen aus dem Material ausbrennen und Makropo
ren hinterlassen. Dieses Verfahren ist insbesondere geeignet
zur Herstellung von bimodalen Aluminiumoxidträgern. Beispiels
weise können kugelförmige Aluminiumoxidträger nach dem in den
DE-OS 25 04 463 und 25 46 318 beschriebenen Verfahren erhalten
werden, indem man ein Aluminiumoxidhydrosol mit einer in der
Wärme hydrolysierbaren Base, z. B. Hexamethylentetramin, ver
mischt und der Mischung in Wasser unlösliche verbrennbare orga
nische Stoffe oder Ruß und gegebenenfalls noch Tonerde und/oder
Tonerdehydrat zumischt, die Mischung dann in eine mit Wasser
nicht mischbare Flüssigkeit bei erhöhter Temperatur, beispiels
weise Temperaturen zwischen 60 und 100°C eintropft oder ein
sprüht, die gebildeten Gelteilchen in der mit Wasser nicht
mischbaren Flüssigkeit bei der Fälltemperatur altern läßt,
sodann wäscht und trocknet und anschließend kalziniert.
Eine bimodale Porenradienverteilung kann auch in an sich
bekannter Weise erhalten werden durch eine nachgeschaltete
gezielte Temperung der Trägermaterialien bei Temperaturen im
Bereich von ca. 600 bis ca. 1000°C. Dieses Verfahren eignet
sich insbesondere zur Porenaufweitung in SiO₂-Trägern. So las
sen sich z. B. SiO₂-Trägermaterialien mit Porenradien zwischen
50 und 350 Å durch nachträgliches Tempern in bimodale Träger
überführen. Beispielsweise kann in SiO₂-Perlen mit Porenradien
um 215 Å durch eine 5-stündige Temperaturbehandlung bei 700°C
und anschließendes einstündiges Tempern bei 800°C ein
20%-iger Anteil an, Makroporen im Bereich von 5000 bis
50 000 Å erzeugt werden.
Die Imprägnierung der Trägerteilchen mit der Metallkom
ponente kann nach an sich zur Katalysatorherstellung üblichen
Methoden erfolgen. Beispielsweise können Metallsalze oder kom
plexe Metallverbindungen im Tränkverfahren, Sprühverfahren oder
Fällungsverfahren auf das Trägermaterial aufgebracht werden und
nach Trocknung und anschließender Kalzinierung in an sich be
kannter Weise reduziert werden. So können beispielsweise die
Trägerteilchen mit einer Lösung oder Suspensionen von Metall
salzen oder komplexen Metallverbindungen in Wasser oder einem
organischen Lösungsmittel, beispielsweise einem niederen Alko
hol wie Ethanol, oder Keton, oder deren Gemischen getränkt oder
besprüht werden, nach dem Trocknen gegebenenfalls bei Tempera
turen bis zu 600°C, beispielsweise zwischen 500 und 600°C,
kalziniert werden und dann mit einem metallfreien Reduktions
mittel, vorzugsweise Wasserstoff oder gegebenenfalls unter
thermischer Behandlung bei Temperaturen im Bereich bis zu
550°C, beispielsweise zwischen ca. 200 und 550°C, oder in
wäßriger Phase mit Natriumborhydrid oder Natriumformiat bei
Temperaturen zwischen 10 und 50°C reduziert werden.
Die Metallverteilung auf dem Trägermaterial kann in an
sich bekannter Weise durch die Art der Imprägnierung variiert
werden. So kann z. B. beim Tränken des Trägermaterials mit
einer Lösung einer löslichen Metallverbindung die Eindringtiefe
des Metalls in das Trägermaterial gesteuert werden durch Varia
tion der Tränkzeit, z. B. zwischen 1 und 30 min und des Lö
sungsmittels, beispielsweise Wasser oder ein schneller verdamp
fendes organisches Lösungsmittel, z. B. ein niederer Alkohol
wie Ethanol, oder deren Gemische oder durch die Art der Metall
verbindung, mit der getränkt werden soll, oder durch Verände
rung des pH-Wertes.
Die Eindringtiefe des Metalls hängt also sowohl von der
Zeit, dem pH-Wert als auch von der Metallverbindung ab. Durch
kurze Tränkzeiten wird erreicht, daß das Metall hauptsächlich
nur im Oberflächenbereich des Trägermaterials verbreitet wird.
Eine weitgehende Konzentrierung des Metalls auf den Oberflä
chenbereich des Trägermaterials läßt sich auch erzielen im
Fällungsverfahren, durch Aufsprühen einer Lösung oder Suspen
sion der Metallverbindung oder durch Überziehen des Trägermate
rials mit einer die Metallverbindung enthaltenden Flüssigkeit.
Bei Katalysatoren mit einer inhomogenen Metallverteilung mit
einer Konzentrierung des Metalls im Oberflächenbereich, soge
nannten Schalenkatalysatoren, wird der Reaktionsablauf von
Diffusionsvorgängen wesentlich unabhängiger als bei Katalysato
ren mit homogener Metallverteilung.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Verfahren
kontinuierlich durchgeführt. Diese bevorzugte Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß man das Wasser kontinuierlich
in einen Dosierbehälter einleitet, in welchem der pH-Wert kon
trolliert und nötigenfalls durch Zusatz von Säure auf einen
Wert von höchstens pH 12, vorzugsweise zwischen pH 4 und pH 11,
insbesondere pH 6,5 und pH 9, eingestellt wird und danach über
eine die Durchflußgeschwindigkeit regulierende Pumpe mit varia
bler Förderleistung durch eine oder mehrere Reaktionseinheiten,
welche je eine Begasungseinheit und einen Reaktor enthalten,
leitet, worin das Wasser zunächst in der Begasungseinheit ge
führt und darin mit Wasserstoffgas gegebenenfalls unter Druck
begast wird und anschließend durch den ein Katalysatorbett mit
dem Metallkatalysator enthaltenden Reaktor geführt wird, wobei
das Wasser insgesamt so viele Reaktionseinheiten durchlaufen
kann wie zur Reduktion der erfindungsgemäß zu entfernenden
Stoffe notwendig sind.
Das erhaltene Wasser kann auf an sich bekannte Weise wei
terverarbeitet werden. Das Wasser ist praktisch frei von Sauer
stoff und Bromsauerstoffverbindungen. Es kann direkt für solche
Zwecke eingesetzt werden, wo sauerstofffreies Wasser benötigt
wird, z. B. als Brauereiwasser. Gewünschtenfalls kann es auch
im Rahmen der Trinkwasseraufbereitung in an sich bekannter
Weise zur Wiederaufnahme von Sauerstoff belüftet werden, wobei
auch eventuell noch gelöste geringe Restmengen an Gasen ent
fernt werden.
Es wurde gefunden, daß sich vor allem geringe Mengen (Men
gen im µg-Bereich) an Brom-Sauerstoffverbindungen schon bei
einer kurzen Verweilzeit von 1-5 min nahezu vollständig,
schonend und rückstandsfrei entfernen lassen.
Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung erläu
tern, jedoch nicht einschränken.
In einem Rührreaktor wurden 360 ml Wasser, das 2 mg/l BrO₃⁻-Io
nen enthielt vorgelegt. Im Rührreaktor befanden sich 5 g Pd-
Katalysator (1% Pd-Gehalt). Bei einem Wasserstoffeintrag von
1 l/h konnte nach einer Verweilzeit von 12 Minuten kein Bromat
mehr nachgewiesen werden. Desweiteren wurde eine Menge von
1,2 mg/l Bromidionen als Reaktionsprodukt gebildet.
Es wurde ein Pd/Cu-Katalysator (1% Pd, 0,25% Cu) verwendet.
Das zu behandelnde Wasser enthielt 2 mg/l BrO₃⁻-Ionen. Nach
einer Verweilzeit von 12 Minuten konnte kein Bromat mehr nach
gewiesen werden. Es wurden 1,25 mg/l Bromidionen als Reaktions
produkt gebildet.
Die Umsetzung des Bromats erfolgte an einem Katalysator-Fluid
bett. Es wurden 100 g eines Pd-Cu-Trägerkatalsators (1 Gew.-%
Pd, 0,25 Gew.-% Cu) eingesetzt.
Wasser mit einem BrO₃⁻-Ionengehalt von 0,5 mg/l und einem pH-
Wert von 6,3, wurde mit einer Durchflußrate von 11 l/h und bei
5 bar durch das Fluidbett geleitet. Im Wasser waren 20 ml/l
Wasserstoffgas gelöst. Im abgeführten Wasser betrug die
BrO₃⁻-Ionenkonzentration im Mittel weniger als 0,01 mg/l, die
Br⁻-Ionenkonzentration konnte mit 0,3 bis 0,32 mg/l bestimmt
werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur Entfernung von Brom-Sauerstoffverbindun
gen aus Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in Ge
genwart von Wasserstoff an einem geträgerten Edelmetallkataly
sator behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Katalysator der Metalle oder Metallverbindungen der achten
Nebengruppe des PSE, insbesondere Palladium als aktive Kompo
nente oder deren Kombination mit einem Metall der Kupfergruppe
enthält, verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß als Katalysatorträgermaterial ein anorganisches Trä
germaterial, vorzugsweise Aluminiumoxid, Siliciumoxid oder
Alumosilikate verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Trägermaterial γ-Aluminiumoxid verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Metall der Kupfergruppe Kupfer oder Silber, vorzugsweise
Kupfer verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil der Metallkomponente am Gesamtkatalysator zwischen
0,1 und 10 Gew.-% beträgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
der Katalysator einen Palladiumgehalt von 0,1 bis 5, vorzugs
weise 0,2 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kata
lysators, enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein mit Palladium und Kupfer imprägnierter Katalysator einge
setzt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die katalytische Behandlung in mindestens einem Fließbett-,
Festbett- oder Wirbelbettreaktor erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasserstoffeintrag in das Wasser entweder durch direktes
Einleiten von Wasserstoffgas oder mittels Sättigungssysteme
oder über Membrane erfolgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasserstoffeintrag gleichzeitig mit dem Kontaktieren des
Wassers mit dem Katalysator erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Wasserstoffeintrag vor der katalytischen Umsetzung erfolgt.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Wasser bei 0 bis 100°C, vorzugsweise 5 bis
40°C, insbesondere bei 10 bis 25°C und 1 bis 10 bar in Gegen
wart von Wasserstoff mit dem Katalysator kontaktiert wird.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944431790 DE4431790A1 (de) | 1994-09-08 | 1994-09-08 | Verfahren zur Entfernung von Brom-Sauerstoff-Verbindungen aus Wasser durch katalytische Reduktion |
DE59504436T DE59504436D1 (de) | 1994-09-08 | 1995-09-05 | Verfahren zur entfernung von chlorat- und bromatverbindungen aus wasser durch katalytische reduktion |
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CN115779897A (zh) * | 2022-11-28 | 2023-03-14 | 青岛科技大学 | 一种利用电催化降解水中有机污染物的双金属纳米材料的制备及应用 |
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1994
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