DE4431282A1

DE4431282A1 - Hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage

Info

Publication number: DE4431282A1
Application number: DE19944431282
Authority: DE
Inventors: Johannes Graeber
Original assignee: ITT Automotive Europe GmbH; Alfred Teves GmbH
Current assignee: Continental Teves AG and Co OHG
Priority date: 1994-09-02
Filing date: 1994-09-02
Publication date: 1996-03-07

Description

Die vorliegende Erfindung geht aus von einer hydraulischen Kraftfahrzeugbremsanlage gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Bremsanlage ist aus der DE 43 20 413 A1 be kannt.

Die Druckauswahlschaltung der bekannten Bremsanlage besteht aus vier 2/2-Wegemagnetventilen und wird so geschaltet, daß jeweils der Bremsdruckgeber an die Radbremsen angeschlossen wird, welcher den höheren Druck erzeugt. Dabei wird der erste Bremsdruckgeber von einem pedalbetätigten Hauptzylinder ge bildet, während der zweite Bremsdruckgeber eine an den Nach laufbehälter des Hauptzylinders angeschlossene Pumpe ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine derartige Bremsanlage mit einer Vorrichtung zur Bremsschlupfregelung auszurüsten, wobei negative gegenseitige Einflüsse von Bremsschlupfregelung und automatischer Bremsung weitestgehend ausgeschlossen sein sollen.

Diese Aufgabe wird gelöst mit Hilfe der kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1. Die Erfindung sieht also die Anbringung eines Zusatzvolumens in Form eines Volumenspeichers vor, welcher an die Radbremsen anschließbar ist. Wenn im Laufe einer automatischen Bremsung eine Bremsschlupfregelung erfolgen soll, wird so verhindert, daß der Druck aufgrund des nun plötzlich zur Verfügung stehenden Volumens in den Radbremsen zusammenbricht, wenn nach einer Druckhaltephase mit geschlossenen Bremsdruckregelventilen die Bremsdruckregelventile wieder geöffnet werden, um einen Druckaufbau in den Radbremsen zu ermöglichen. Der Druckmittelstrom, der vom zweiten Bremsdruckgeber erzeugt wird, könnte nämlich allein möglicherweise nicht dazu ausreichen, die Bremsanlage schnell genug mit dem nötigen Volumen zu versorgen.

Die Aufgabe des Volumenspeichers kann, wie in Anspruch 2 beschrieben, der ohnehin vorhandene Simulatorspeicher übernehmen.

Möglicherweise ist es jedoch vorteilhaft, nach Anspruch 3 einen zusätzlichen Speicher anzulegen, welcher auf seine spezifischen Aufgaben abgestimmt ist.

Nähere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nun folgenden Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen in zwei Figuren.

Es zeigt:

Fig. 1 eine erste erfindungsgemäße Bremsanlage, bei welcher ein Simulatorspeicher als Volumenspeicher dient,

Fig. 2 eine erfindungsgemäße Bremsanlage mit zusätzlichem Volumenspeicher.

Die Bremsanlage nach Fig. 1 setzt sich im wesentlichen zusammen aus einem ersten, pedalbetätigten Bremsdruckgeber 1, einem zweiten, selbsttätigen Bremsdruckgeber 2, je einer Druckauswahlschaltung 3 pro Bremskreis mit je einem Simulatorspeicher 4 sowie aus einer Bremsschlupfregelein richtung, welche Bremsdruckregelventile 5 bis 10, je einen Niederdruckspeicher 11 pro Bremskreis sowie je eine Rückförderpumpe 12 pro Bremskreis umfaßt.

Der zweite Bremsdruckgeber 2 besteht - anders als in der DE 42 20 413 A1 - nicht nur aus einer Pumpe 13, sondern auch noch aus einem Hochdruckspeicher 14, dessen Entladung zur Druckauswahlschaltung 3 hin durch ein Magnetventil 15 sperrbar ist. Ansonsten entspricht die hydraulische Einrichtung innerhalb des gestrichelt gezeichneten Rahmens in ihrer Anordnung und Funktion bei einer automatischen Bremsung der aus der DE 42 20 413 A1 und soll daher nicht näher beschrieben werden. Die Bremsschlupfregeleinrichtung schließt im Unterschied zu üblichen blockiergeschützten Bremsanlagen nicht direkt an den ersten Bremsdruckgeber 1 an, sondern an die Druckauswahlschaltungen 3.

Während einer automatischen Bremsung sind die Ventile 17 bis 24 der Druckauswahlschaltungen 3 umgeschaltet. Eine Regelung des vom zweiten Bremsdruckgeber 2 erzeugten Druckes erfolgt über die Magnetventile 15 und 16.

Wenn während einer solchen automatischen Bremsung eine Bremsschlupfregelung erforderlich ist, schalten eines oder mehrere der Einlaßventile 6, 8 und 10 um in ihre Sperrstellung. Wird eine nötige Schlupfregelung erkannt, so beenden die Magnetventile 15 und 16 ihre Druckregelung. Die Ventile 20 und 24, welche jeweils den zweiten Bremsdruckgeber mit den Radbremsen verbinden, werden stromlos und schließen sich. Damit sind die Radbremsen und die Rückfördereinrichtung bestehend aus Niederdruckspeichern 11 und Rückförderpumpen 12 sowie aus den Bremsdruckregelventilen 5 bis 10 von beiden Bremsdruckgebern 1 und 2 abgetrennt. Als nächstes wird eines oder beide der Ventilpaare 17/18 und 21/22 stromlos, so daß einer oder beide der Simulatorspeicher 4 mit den Magnetventilen 15 und 16 verbunden ist. Die Druckregelung durch die Magnetventile 15 und 16 erfolgt nun nach Vorgabe des Drucks im Simulatorspeicher 4 bzw. in den Simulatorspeichern 4. Ist dieser Druck eingeregelt, so werden die Ventile 20 und 24 wieder geöffnet und die Rückförderpumpen 12 gestartet. Der oder die Simulatorspeicher 4 bilden in diesem Fall einen Volumenpuffer, der verhindert, daß bei Öffnen eines oder mehrerer der Einlaßventile 6, 8 und 10 das in den Bremskreisen befindliche Druckmittelvolumen geschluckt wird, ohne eine nennenswerte Druckerhöhung in den Radbremsen zu erzielen. Nach Beendigung der Bremsschlupfregelung oder bei Umschaltung der Bremsbetätigung vom zweiten Bremsdruckgeber 2 auf den ersten Bremsdruckgeber 1 wird der Simulatorspeicher 4 bzw. werden die Sumlatorspeicher 4 nach Rückstellung aller Ventile der Druckauswahlschaltungen 3 in ihre stromlose Grundposition durch Öffnung des Magnetventils 16 entladen.

Bei weiterer Bremsung des Fahrzeugs durch den pedalbetätigten Bremsdruckgeber 1 erfolgt die Bremsschlupfregelung auf bekannte Weise, wie in einer üblichen Bremsanlage, die nach dem Rückförderprinzip arbeitet.

Während in diesem Ausführungsbeispiel zwei bekannte hydraulische Vorrichtungen ohne größere Veränderungen kombiniert werden können, wobei lediglich größere Software-Änderungen erforderlich sind, kommt die Ausführung nach Fig. 2 mit wenigen Änderungen in der Software aus, weist aber einen zusätzlichen Volumenspeicher 25 mit vorgeschalteter Drosselstelle 26 auf. Die Drosselstelle 26 verlangsamt geringfügig die Volumenabgabe des Volumenspeichers 25, damit die Geräuschentwicklung niedrig bleibt. Dies ist ein zusätzlicher hydraulischer Aufwand, der aber dadurch gerechtfertigt ist, daß die Druckauswahlschaltungen 3 auf bekannte Weise immer nur alle Ventile 17 bis 23 gemeinsam umschalten müssen, so daß eine separate Ansteuerung der Ventile 17, 18, 20, 21, 22 und 24 entfällt. Das von diesem zusätzlichen Volumenspeicher 25 aufgenommene Druckmittel kann problemlos durch den zweiten Bremsdruckgeber 2 eingespeist werden. Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich, wenn während einer pedalbetätigten Bremsung durch den ersten Bremsdruckgeber 1 im Laufe einer Bremsschlupfregelung die Druckauswahlschaltungen 3 auf den zweiten Bremsdruckgeber 2, also eine automatische Bremsung umschalten. Dann steht bei dieser Bremsanlage nach Fig. 2 dem ersten Bremsdruckgeber 1 die volle Kapazität der Simulatorspeicher 4 zur Verfügung. Dies ist in der Bremsanlage nach Fig. 1 nicht der Fall, bei welcher einer oder sogar beide Simualtorspeicher während einer Bremsschlupfregelung als Volumenspeicher dienen.

Bezugszeichenliste

1 erster Bremsdruckgeber
2 zweiter Bremsdruckgeber
3 Druckauswahlschaltungen
4 Simulatorspeicher
5 Auslaßventil
6 Einlaßventil
7 Auslaßventil
8 Einlaßventil
9 Auslaßventil
10 Einlaßventil
11 Niederdruckspeicher
12 Rückförderpumpen
13 Pumpe
14 Hochdruckspeicher
15 Magnetventil
16 Magnetventil
17 Ventil
18 Ventil
19 Ventil
20 Ventil
21 Ventil
22 Ventil
23 Ventil
24 Ventil
25 Volumenspeicher
26 Drosselstelle

Claims

1. Hydraulische Kraftfahrzeugbremsanlage mit einer Vorrichtung zum automatischen Bremsen, welche umfaßt:

- einen ersten, pedalbetätigten Bremsdruckgeber (1),
- einen zweiten, selbsttätigen Bremsdruckgeber (2)
- mindestens eine Radbremse, die über eine Druckauswahlschaltung (3) entweder an den ersten (1) oder an den zweiten Bremsdruckgeber (2) anschließbar ist,
- einen Simulatorspeicher (4) mit der Druck-Volumen- Aufnahme-Charakteristik der Radbremse, welcher an jeweils den Bremsdruckgeber (1, 2) anschließbar ist, der von der Radbremse abgetrennt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsanlage auch mit einer Vorrichtung zur Bremsschlupfregelung versehen ist, welche der Radbremse zugeordnete Bremsdruckregelventile (5, 6, 7, 8, 9, 10) und einen Rückförderkreis mit einem Niederdruckspeicher (11) und einer Rückförderpumpe (12) umfaßt, wobei der zweite Bremsdruckgeber (2) mit einem Volumenspeicher (4, 25) versehen ist, der mit der Radbremse verbindbar ist, wenn während einer automatischen Bremsung eine Bremsschlupfregelung erfolgt.

2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenspeicher vom Simulatorspeicher (4) gebildet wird.

3. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenspeicher ein zusätzlicher Speicher (25) zwischen dem zweiten Bremsdruckgeber (2) und der Druckauswahlschaltung (3) ist.

4. Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Volumenspeicher (25) eine Drosselstelle (26) vorgeschaltet ist.