DE4431187C2 - Verfahren zur Berücksichtigung der Kraftstofftemperatur bei der Bestimmung des Kraftstoffluftverhältnisses und der Einspritzkenngrößen einer Brennkraftmaschine mit Zufuhr flüssigen Brennstoffes über Einspritzventile - Google Patents
Verfahren zur Berücksichtigung der Kraftstofftemperatur bei der Bestimmung des Kraftstoffluftverhältnisses und der Einspritzkenngrößen einer Brennkraftmaschine mit Zufuhr flüssigen Brennstoffes über EinspritzventileInfo
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Description
Aus einer Vielzahl von Versuchsergebnissen an Verbrennungsmotoren ist bekannt, daß die
Temperatur des Kraftstoffes sowohl bei Motoren mit Gemischaufbereitung über Vergaser
als auch bei Gemischaufbereitung über Einspritzdüsen einen nicht zu unterschätzenden
Einfluß auf die Zerstäubung, die Verdunstung und die Durchmischung des Kraftstoffes
mit der Brennluft hat und sich somit stark auf die Verbrennung und Schadstoffemission
auswirkt. So ist z. B. aus der EP 03 60 790 A2 bekannt, mittels einer Messung der
Kraftstofftemperatur Korrekturen für die Kraftstoffeinspritzdauer vorzunehmen.
Ohne die Berücksichtigung der Kraftstofftemperatur ergibt sich das Problem, daß die
üblicherweise durch eine Variation der Einspritzdauer bei weitgehend konstantem Ein
spritzdruck bzw. bei konstanter Druckdifferenz über die Einspritzdüse hinweg vorge
nommene Dosierung des Kraftstoffes mit einer relativ großen Ungenauigkeit behaftet
ist. Diese Ungenauigkeit beruht in erster Linie auf der starken Temperaturabhängigkeit
der Viskosität des Kraftstoffes, weshalb sich bei konstantem Einspritzdruck bereits eine
geringfügige Änderung der Kraftstofftemperatur auf die eingespritzte Kraftstoffmasse
auswirkt. Hieran ändert die geringfügige Temperaturabhängigkeit der Dichte des Kraft
stoffs nur vergleichsweise wenig.
Bei betriebswarmem Motor ist dies von relativ geringer Bedeutung, da einerseits aus ei
ner Vielzahl stationärer Testläufe des Motors eine empirische Feinabstimmung vorliegt.
Dies gilt zumindest für den Bereich höherer, den Bedingungen am Motorenprüfstand
entsprechender, Umgebungstemperaturen. Für die heute in der Großzahl der PKW
eingesetzten Ottomotoren mit geregeltem 3-Wege-Katalysator kommt hinzu, daß ge
ringfügige Abweichungen im Kraftstoffluftverhältnis von der Lambdasonde erkannt wer
den, so daß bei betriebswarmem Motor bzw. bei auf Arbeitstemperatur befindlicher
Lamdasonde die erforderliche Anpassung der Kraftstoffeinspritzmenge problemlos über
das Motormanagement erfolgen kann.
Wesentlich problematischer wird die Abstimmung des optimalen Luftkraftstoffverhält
nisses bei kaltem Motor und beim Beschleunigen des Fahrzeuges. Vielfach liegen auch
beim Warmstart Probleme mit der richtigen Dosierung des Kraftstoffes vor.
Unter diesen Bedingungen läßt sich das optimale Kraftstoffluftverhältnis anhand der bei
warmem Motor und damit auch relativ warmem Kraftstoff im lambdageregelten Betrieb
ermittelten ("gelernten") Beziehungen zwischen Luftmassenmesssignal und Kraftstoff
einspritzdauer nur recht grob einstellen, solange nicht eine entsprechende Berücksichti
gung der Kraftstofftemperatur erfolgt.
In diesen kritischen Phasen wird bei den am Markt befindlichen Systemen vielfach le
diglich eine Gemischanreicherung vorgenommen, so daß eine sichere Verbrennung bzw.
ein runder Motorlauf und eine gute Beschleunigung erzielt wird. Dies bedeutet nicht
nur eine Unzahl an empirischen Abstimmungsarbeiten, wobei neben der Last und der
Drehzahl des Motors zumindest auch die Temperatur des Motors bzw. des Kühlmit
tels einbezogen werden muß. Eine optimale Einstellung scheitert hierbei nicht nur an
der technisch machbaren Anzahl von Abstimmungsläufen, sondern insbesondere auch
an den fehlenden Freiheitsgraden einer kostengünstigen Erfassung und Regelung der re
levanten Einflußgrößen. Insbesondere ist es mit den derzeit bekannten Einspritz- bzw.
Gemischaufbereitungssystemen unmöglich, für alle praxisrelevanten Umgebungstempe
raturen bzw. beim Warmstart für alle Temperaturkonstellationen von Motor und Um
gebung eine Minimierung der Gemischanreicherung vorzunehmen.
Als Folge hiervon wird die Gemischanreicherung für die Serie wesentlich höher ange
setzt als dies - zumindest für den Großteil der Kunden - erforderlich ist. Weiterhin
wird sich natürlich die Optimierung der Anreicherung in erster Linie an den gesetzli
chen Testvorschriften orientieren und für die Reduzierung der Kosten eventuell sogar
bewußt in Kauf nehmen, daß sich außerhalb der im Test vorliegenden Bedingungen eine
viel zu hohe Gemischanreicherung ergibt. Dies ist unter kommerziellen Gesichtspunkten
durchaus verständlich, führt aber im praktischen Fahrbetrieb zu einer sigifikanten Ver
schwendung von Kraftstoff und zu einer noch viel signifikanteren Belastung der Umwelt
mit Schadstoffen.
Hieraus läßt sich die Aufgabenstellung ableiten, für Verbrennungsmotoren mit Kraft
stoffeinspritzung ein Verfahren zu entwickeln, welches eine hochgenaue Bestimmung
der eingespritzten Kraftstoffmasse auch bei unterschiedlichen Kraftstofftemperaturen
ermöglicht, so daß die Genauigkeit dafür ausreicht, einerseits bei betriebswarmem Mo
tor eine einfache Kontrollfunktion zur On-Board-Diagnose abgasrelevanter Funktionen
der Lambdasonde bereitzustellen und andererseits im nicht lambdageregelten Betrieb
eine verbesserte Steuerung des Kraftstoffluftverhältnisses bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Hierbei ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren bereits im Kaltstart eine hochge
naue Dosierung des Kraftstoffs.
Für den Dieselmotor bedeutet dies im Kaltstart bei hoher Motorlast beispielsweise die
Möglichkeit sich näher an die Rauch bzw. Rußgrenze heranzutasten oder auch eine fei
nere Abstimmung bezüglich des Kaltstartnagelns vorzunehmen.
Für Ottomotoren bedeutet die hochgenaue Dosierbarkeit im Kaltstart u. a. daß in Ver
bindung mit einem Luftmassenmesser auch für die Phase, in der die im Abgassystem
angeordnete Lambdasonde keine brauchbaren Meßdaten zur Regelung des Kraftstoff
luftverhältnisses liefert, eine relativ genaue Abstimmung des Kraftstoffluftverhältnisses
möglich ist.
Weiterhin kann die Ausdehnung der genauen Dosierbarkeit über die Kaltstart- und
Warmlaufphase hinaus sicherstellen, daß in Fahrsituationen, in denen die Lambdasonde
nicht mehr zur Regelung der Gemischbildung verwendet werden kann, auch für unter
schiedliche Motorbetriebstemperaturen und insbesondere für unterschieliche Tempera
turen der Umgebungsluft und des Kraftstoffs ein Betrieb mit minimaler Gemischanrei
cherung möglich ist.
In analoger Weise ist das Verfahren auch für den Motorbetrieb bei Luftüberschuß an
wendbar sein, wobei dort beispielsweise ein Betrieb möglichst nahe an einer vorgegebe
nen Luftzahl als Optimierungskriterium zugrunde liegen kann.
Dabei lassen sich durch die vorgeschlagenen Vorgehensweisen die Kosten und die kon
struktiven Eingriffe in bestehende Motoren bzw. Saugrohre und Einspritzsysteme so
gering wie möglich halten.
Durch die Messung der Kraftstofftemperatur im Nahbereich des Zuströmquerschnitts,
welcher bekanntlich gemeinsam mit dem Spritzloch den dominanten Einfluß auf den
Druckverlust des eingespritzten Kraftstoffes hat, sind die für den Einspritzvorgang
maßgeblichen Stoffdaten des Kraftstoffes bekannt. Dabei genügt auch eine Messung
etwas stromauf des Spritzloches bzw. des Zuströmquerschnitts, solange in dieser Zone
nur ein geringer Wärmeverlust vorliegt. Der Einspritzdruck wird bei den heute üblichen
Einspritzsystemen weitgehend konstant gehalten, so daß dieser normalerweise keinen
Einfluß auf die Einspritzmenge hat. Aber auch bei variablem Einspritzdruck ist die
Veränderung der Stoffdaten des Kraftstoffes durch den Einspritzdruck weitgehend ver
nachlässigbar gegenüber der Veränderung der Stoffdaten bei Variation der Kraftstoff
temperatur.
Dies bedeutet, daß es eine sehr einfache Korrelation gibt, welche die Variation der ein
gespritzten Kraftstoffmasse bei veränderter Kraftstofftemperatur beschreibt. Oder mit
anderen Worten, für einen bekannten Luftmassenstrom kann das gewünschte Kraft
stoffluftverhältnis auf einfach Art über eine kraftstofftemperaturabhängige Anpassung
der Einspritzdauer eingestellt werden. Die hierzu erforderlichen Änderungen am Kraft
stoffeinspritzsystem bzw. am Motormanagement sind minimal. Wesentlich ist hierbei
nur, daß die Kraftstofftemperatur wirklich am richtigen Ort gemessen wird, um die
Abhängigkeit der Einspritzmenge von den Stoffdaten und insbesondere von der Visko
sität des Kraftstoffes zu erfassen. Aus diesem Grunde ist beispielsweise eine Messung
der Kraftstofftemperatur stromauf der Einspritzdüse und insbesondere eine Messung in
der Kraftstoffverteilerleiste für das erfindungsgemäße Verfahren nicht zu gebrauchen.
Für Ottomotoren mit 3-Wege-Katalysator bedeutet die Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens, daß beim Kaltstart, beim Warmstart und auch beim Betrieb des
Motors außerhalb des Lambda-Fensters eine bisher nicht gekannte Dosiergenauigkeit für
das Kraftstoffluftverhältnis vorliegt.
Die hieraus resultierenden Vorteile für Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemission aber
auch für das Verhalten des Motors beim Lastwechsel liegen auf der Hand.
Darüberhinaus erlaubt erst die hochgenaue Information über das vorliegende Kraftstoff
luftverhältnis eine On-Board-Diagnose. Diese kann beispielsweis in Phasen erfolgen, in
denen die Lambdaregelung arbeitet und die Abweichung des aus Luft- und Krafstoff
massenstrom bestimmten Luftkraftstoffverhältnisses von Lambda = 1 bestimmt wird.
Für die Umsetzung des erfindungsgemäßen Grundgedankens in die Praxis sind die ver
schiedensten Wege denkbar. So kann beispielsweise ein Miniaturtemperatursensor zur
Ermittlung der Kraftstofftemperatur innerhalb der Einspritzdüse Verwendung finden.
Aber auch die elektrischen Leitungen der Stromversorgung können zur Ermittlung der
Kraftstofftemperatur innerhalb der Einspritzdüse Verwendung finden. Hierzu können
beispielsweise die Stromversorgungsleitungen als Thermopaarung eine Temperaturmes
sung ermöglichen. Eine andere Anwendung bildet den elektrischen bzw. den elektroma
gnetischen Antrieb selbst als temperaturabhängigen elektrischen Widerstand aus. Die
Messung kann bei elektrischen bzw. elektromagnetischen Einspritzdüsen wahlweise kon
tinuierlich oder auch während der Einspritzimpulspause erfolgen. Letzteres empfielt sich
insbesondere bei der Thermoelementvariante.
Eine andere Lösung sieht vor, eine stromgesteuerte Einspritzdüse auf elektromagneti
scher Basis zu verwenden und die Spannung der als temperaturabhängiger Widerstand
ausgebildeten Wicklung über die relativ widerstandsarmen Stromversorgungsleitungen
zu messen. Diese Variante ist bei den heute in Ottomotoren verwendeten Einspritzdüsen
mit sehr geringem Aufwand realisierbar. Hier wirkt sich insbesondere der Vorteil aus,
daß die Einspritzdüsen i. a. relativ gut wärmeisoliert sind, so daß der Meßort für die
Kraftstofftemperatur auch etwas weiter vom Zuströmquerschnitt entfernt liegen kann.
Generell ist der Ort, an welchem die Kraftstofftemperatur im Nahbereich des Zuströmquer
schnitts gemessen wird, weitgehend frei wählbar. Wesentlich ist nur, daß die gemes
sene Temperatur repräsentativ dafür ist, welche Temperatur und welche Stoffdaten der
Flüssigkeit am Zuströmquerschnitt, d. h. an der Stelle wo der dominante Druckverlust
innerhalb der Einspritzdüse entsteht, vorliegt.
Je nach Motorbauart, kann es genügen, auch bei Mehrzylindermotoren nur eine Ein
spritzdüse mit der Temperaturmeßmöglichkeit auszustatten.
In Abhängigkeit von der gewünschten Genauigkeit der Kraftstoffdosierung ist es bei den
geringen Kosten zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens jedoch vorteilhaft,
jede Einspritzdüse mit einer Temperaturkompensation auszustatten. Insbesondere beim
Warmstart und beim Lastwechsel sind hierdurch Vorteile zu erwarten.
Um mit der Genauigkeit der Lambdaregelung in Wettbewerb zu treten und insbesondere
um eine On-Board-Diagnose der Gemischbildung bzw. der Lambdaregelung in bestimm
ten Fahrsituationen zu ermöglichen ist neben einer relativ genauen Temperaturmessung
auch ein relativ genauer Luftmassenmesser erforderlich. Auch die Einspritzdüsen müssen
eine gute Alterungsbeständigkeit aufweisen.
Umgekehrt bietet die Anordnung von Luftmassenmesser und Einspritzventil auf der kal
ten Motorseite, d. h. außerhalb des Wirkungsbereichs der heißen Abgase, aber auch einen
gewissen Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens bezüglich der Alterungsbeständigkeit.
Um die Genauigkeit der Gemischdosierung noch weiter zu verbessern, wird in einem
weiterführenden Schritt vorgeschlagen, die Lambdasonde für die Kalibrierung der Ein
spritzdüsenimpulsdauer zu verwenden. Durch diese Maßnahme lassen sich u. a. Alte
rungserscheinungen der Einspritzdüsen und Unterschiede in der Kraftstoffqualität er
kennen bzw. kompensieren.
Hierbei wird davon ausgegangen, daß die Genauigkeit der Lambdasonde durch kon
struktive oder andere Maßnahmen sichergestellt ist. Wenn dies der Fall ist, so kann
bei betriebswarmer Lambdasonde das Meßsignal der Lambdasonde, welches im Bereich
stöchiometrischen Kraftstoffluftverhältnisses sehr präzise ist, zur Feinabstimmung der
Einspritzdüsenimpulsdauer in bezug auf das Meßsignal des Luftmassenmessers Verwen
dung finden. Diese Feinkalibrierung kann dann zwischengespeichert werden, so daß beim
nächsten Kaltstart wieder eine genaue Dosierung nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren erfolgen kann. Je nach Ansprechverhlten bzw. Ansprechtemperatur der Lamb
dasonde kann auf diesem Wege ein relativ breiter Bereich von Kraftstofftemperaturen
in die Kalibrierung der Einspritzdüsen einbezogen werden. Der von diesem Verfahren
nicht erfaßte Kraftstofftemperaturbereich kann auf einfache Weise über Extrapolation
oder über eine entsprechende Vorbelegung der entsprechenden Kalibrierfaktoren erfol
gen.
Analoges wie für den Kaltstart gilt auch für den Lastwechsel. Auch hier kann beispiels
weise eine Kalibrierung der Einspritzdüsen anhand der Betriebsphasen bei stöchiome
trischem Kraftstoffluftverhältnis erfolgen, so daß nach Verlassen dieses Bereiches auch
ohne Lambdasonde eine relativ genaue Dosierung des Kraftstoffes möglich ist.
Nachfolgend soll das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines besonders einfachen Bei
spiels mit einer heute bereits in der Serie verwendeten Einspritzdüse beschrieben werden.
Hierbei zeigt Fig. 2 eine aus der Kraftfahrzeugserienfertigung bekannte Einbauvariante
eines intermittierenden Einspritzventils für Ottomotoren mit Einbindung ins Motorma
nagement. Wesentliche Baugruppen sind hierbei der Kraftstoflbehälter 1, die Elektro
kraftstoffpumpe 2, der Kraftstoffilter 3, das Steuergerät 4, das Einspritzventil 5, das
Kraftstoffverteilerrohr 6, der Druckregler 7, das Sammelsaugrohr 8, der Drosselklappen
schalter 9, der Hitzdrahtluftmassenmesser 10, die Lambdasonde 11, der Motortempera
turfühler 12, der Zündverteiler 13, der Leerlaufdrehsteller 14, die Bordbatterie 15 und
der Zünd-Start-Schalter 16.
Fig. 3 zeigt ein Bosch-Einspritzventil mit elektromagnetischer Betätigung des Einspritz
zapfens für intermittierendes Einspritzen bei Ottomotoren. Dieses besteht im wesent
lichen aus dem Gehäuse 21, dem Kraftstoffsieb 22, dem elektrischen Anschluß 23, der
Magnetwicklung 24, der Schließfeder 25, dem Magnetanker 26, der Ventilnadel 27 und
dem Spritzzapfen 28 sowie den Dichtringen 29, 30, 31, 32 und der Kunststoffabdeck
kappe 33.
Die in Fig. 2 und 3 dargestellten Teile sind hinlänglich bekannt und brauchen daher an
dieser Stelle nicht näher beschrieben werden.
In Fig. 1 ist nun schematisch dargestellt, wie das Einspritzventil in das Motormana
gement gemäß Fig. 2 integriert werden kann, um das erfindungsgemäße Verfahren zu
nutzen. Die Stromversorungsleitungen des Einspritzventils, welche im Vergleich zur
Magnetwicklung einen vernachlässigbaren Widerstand aufweisen, werden hierbei gleich
zeitig als Meßleitung verwendet.
Über eine einfache Messung des elektrischen Widerstandes der Magnetwicklung 24 (vgl.
Fig. 3), die u. a. während der Einspritzimpulspausen erfolgen kann, wird die benötigte
Information über die Kraftstofftemperatur gewonnen. In Fig. 1 ist dies durch den Wi
derstands/ Spannungswandler 34 schematisch angedeutet, der das Temperaturmeßsignal
an einer beliebigen Stelle der zweiadrigen Stromversorgungsleitung 35 der Einspritzdüse
5 abgreift. Der Ort, wo das Temperaturmeßsignal an der Stromversorgung abgegrif
fen wird, ist hierbei unbedeutend, da an der Stromversorgungsleitung im Vergleich zur
Magnetwicklung nur ein vernachlässigbar kleiner Widerstand vorliegt. Wichtig ist hin
gegen, daß die Magnetwicklung möglichst nahe am Düsenaustritt zu liegen kommt und
einen guten Wärmekontakt mit dem eingespritzten Kraftstoff aufweist.
Dabei dürfte klar sein, daß die Funktionalität des Bauteils 34 bei der Serienanwendung
in zukünftigen Kraftfahrzeugen vorteilhafterweise ins Steuergerät 4 integriert wird, wel
ches auch die elektronische Umsetzung der Spannungsmeßdaten in eine entsprechende
Veränderung der Einspritzimpulsdauer übernimmt.
Dies bedeutet im Normalfall eine Erhöhung der Einspritzimpulslänge bei zu niedriger
Kraftstofftemperatur und eine Reduktion der Einspritzimpulslänge bei zu hoher Kraft
stofftemperatur. Wie bereits erwähnt, kann es hierbei in Fällen extrem hoher Kraft
stofftemperatur wieder notwendig werden, zu einer gleichläufigen Abhängigkeit der Ein
spritzdauer von der Kraftstofftemperatur überzugehen, um Probleme durch Kraftstoff
dampfblasen beim Warmstart zu vermeiden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung des Kraftstoffluftverhältnisses von Brennkraftmaschinen
mit Zufuhr flüssigen Brennstoffes über Einspritzventile, mit Sensoren zur Bestimmung
des Luftmassensenstroms im Ansaugsystem und einer Lambdasonde zur Bestimmung
des Kraftstoffluftverhältnisses im Abgasstrang, dadurch gekennzeichnet, daß ein Tempe
ratursensor innerhalb der Einspritzventile im Nahbereich der Einspritzdüsen angeordnet
ist, der ein Temperaturmeßsignal für die Kraftstofftemperatur liefert, daß dieses zusätzli
che Temperaturmeßsignal für eine kraftstofftemperaturabhängige Umrechnung der Ein
spritzkenngrößen in einen Kraftstoffmassenstrom und in Verbindung mit dem gemessen
en Luftmassenstrom für die Berechnung des Kraftstoffluftverhältnisses verwendet wird,
und daß das auf diesem Wege berechnete Kraftstoffluftverhältnis in Verbindung mit dem
über die Lambdasonde gemessenen Kraftstoffluftverhältnis zur On-Board-Diagnose der
Lambdasonde und zur Steuerung des effektiven Kraftstoffluftverhältnisses verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine On-Board-
Diagnose erfolgt und auf die Temperaturkorrektur zur Steuerung des effektiven Kraft
stoffluftverhältnisses verzichtet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspritzventil
elektromagnetisch oder elektrisch betätigt wird, und daß die stromführenden Leitungen
der elektrischen bzw. elektromagnetischen Einspritzventilbetätigung in der Nähe des
Zuströmquerschnitts als Thermoelement ausgebildet sind, welches zur Erfassung der
Temperatur des eingespritzten Kraftstoffes dient.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einspritzventil elek
tromagnetisch oder elektrisch betätigt wird, und daß die stromführenden Leitungen der
elektrischen bzw. elektromagnetischen Einspritzventilbetätigung in der Nähe des Zu
strömquerschnitts als temperaturabhängiger Widerstand ausgebildet sind, welcher zur
Erfassung der Temperatur des eingespritzten Kraftstoffes dient.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß Phasen,
in denen bei ordnungsgemäßem Zustand des Motors sowohl die Meßwerte der Lambda
sonde als auch die rechnerischen Werte aus den Einpritzparametern und dem Luftmas
senstrom das gleiche Kraftstoffluftverhältnis ergeben müssen, zur On-Board-Diagnose
d. h. zur Kontrolle der Funktionsfähigkeit abgasemissionsrelevanter Systeme herangezo
gen werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die bei
nicht betriebsfähiger Lambdasonde für bestimmte Kraftstoffluftverhältnisse erforderli
chen Parameter der Einspritzdüsenregelung, insbesondere die einzuspritzenden Kraft
stoffmassen bzw. die entsprechenden Einspritzimpulsdauern, aus Betriebszuständen mit
funktionsfähiger Lambda-Sonde ermittelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die für die verschiedenen
Kraftstoffluftverhältnisse ermittelten Parameter der Einspritzdüsenregelung abgespei
chert werden, und daß diese beim nächsten Motorstart wieder aktiviert werden können.
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1994
- 1994-09-01 DE DE19944431187 patent/DE4431187C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (1)
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