DE4430722A1 - Schaltung zur Übergangsstellenkompensation - Google Patents
Schaltung zur ÜbergangsstellenkompensationInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schaltung zur Übergangsstellenkom
pensation für Temperaturmessungen mittels Thermoelementen gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Thermoelement besteht immer aus zwei Drähten unterschiedli
cher Materialien, die ein Thermopaar bilden und an einem Ende
miteinander verschweißt sind. Bevorzugt werden Thermopaare ver
wendet, deren Thermospannungen nur von der Temperaturdifferenz
zwischen dem verschweißten "heißen" Ende an der Meßstelle und
dem "kalten" Ende an der auswertenden Meßschaltung. Die Abhän
gigkeit vom absoluten Temperaturniveau soll dabei möglichst ge
ring sein. So bilden z. B. Nickelchrom-Nickel (NiCr-Ni) für einen
Temperaturbereich von -200 bis +1300°C ein geeignetes Thermo
paar.
Bei Temperaturmessungen mit Thermoelementen muß ein zur Auswer
tung nachgeschalteter Thermospannungsverstärker in besonderer
Weise auf das verwendete Thermomaterial abgestimmt sein. Dabei
ist zu berücksichtigen, daß an der Übergangsstelle der
Thermo-Zweidrahtleitung (z. B. NiCr-Ni) auf Kupferleiterbahnen (Cu-Cu)
eine Kontaktspannung entsteht, welche von der "kalten" Über
gangsstellentemperatur TC abhängt und der an der "heißen" Meß
stelle erzeugten Thermospannung UH entgegenwirkt. Befinden sich
beide Kontaktstellen der Übergangsstelle auf gleicher Temperatur
TC, so wird die an der Meßstelle erzeugte Thermospannung UH um
den Betrag der Übergangsspannung UC reduziert.
Die Thermo- und die Übergangsspannung UH, UC steigen näherungs
weise linear mit der Temperatur an. Daher ist es üblich, bei ei
ner definierten Übergangsstellentemperatur (z. B. TC = 0°C), mit
tels zweier Kalibrierpunkte (z. B. 0°C und 1200°C) die Verstär
kung und den Nullpunkt des Thermospannungsverstärkers so festzu
legen, daß sich entlang der so festgelegten Eichgeraden eine
Ausgangsspannung von z. B. 1 V bei 100°C bei einer Empfindlichkeit
oder Skalierung von 10 mV/°C ergibt. Abweichungen von der Linea
rität kann der Anwender für bekannten Thermopaare einer bekann
ten Normtabelle oder -kurve entnehmen. Die Linearisierung der
Thermospannungskennlinie kann auch hard- oder softwaremäßig in
einer nachgeschalteten Linearisierungstufe implementiert sein.
Wenn nun die Übergangsstelle eine von Null verschiedene Tempera
tur TC ≠ 0 aufweist, so wirkt der Thermospannung UH eine andere
Übergangsspannung UC entgegen, als die der Kalibrierung des
Thermospannungsverstärkers zugrundeliegende. Da auch die auftre
ten Übergangsspannung UC näherungsweise linear mit der Übergangs
stellentemperatur TC ansteigt, gilt insgesamt in linearer Nähe
rung, daß die Meßstellentemperatur TH um den Betrag der Über
gangsstellentemperatur TC reduziert wird. Es ist daher üblich,
zu der Ausgangsspannung des Thermospannungsverstärkers eine Kom
pensationsspannung UCC zu addieren, welche dem entsprechend ska
lierten Spannungssignal für die Übergangsstellentemperatur TC
entspricht (Kaltlötstellenkompensation). Daher kann die Kompen
sationsspannung von einem handelsüblichen elektronischen Thermo
meter mit skaliertem Spannungsausgang extern aufbereitet und be
reitgestellt werden. Durch die Kaltlötstellenkompensation wird
die Messung auf die normierten Verhältnisse einer Übergangsstel
lentemperatur TC = 0°C zurückgeführt.
Zur definierten Ausbildung der Übergangsstelle und Erfassung der
Übergangsstellentemperatur TC dient ein Thermoelementadapter,
welcher Eingänge zum Anschluß von einer oder mehreren
Thermo-Zweidrahtleitungen aufweist. Innerhalb eines Adaptergehäuses
führen entsprechende Thermo-Zweidrahtleitungen von jedem Eingang
zu einer isothermalen Zone, in der die Übergänge sämtlicher
Thermo-Zweidrahtleitungen auf Kupferleitungen stattfinden. Für
die isothermalen Zone, insbesondere bei Anwendungen im Kraft
fahrzeug, hat zunehmend eine Ausführung an Bedeutung gewonnen,
bei der die Übergangsstellen voneinander elektrisch isoliert in
einen Isothermalklotz aus Metall eingebettet sind. Zusätzlich
befindet sich in dem Isothermalklotz ein Temperaturmeßfühler zur
Messung der Übergangsstellentemperatur TC. Ist diese bekannt,
kann in der bereits dargestellten Weise der Einfluß der Über
gangsstellentemperatur TC kompensiert werden.
In der GB 2 233 457 A ist zur Erfassung der Übergangsstellentem
peratur TC ein Pt-Meßwiderstand (Pt = Platin) zentral in den
Isothermalklotz eines Vielkanal-Thermoelementadapters eingebet
tet. Dies entspricht dem allgemeinen Aufbau handelsüblicher Ge
räte. Darüberhinaus wird in dieser Schrift mittels zusätzlicher
Temperatursensoren versucht, geringe lokale Temperaturabweichun
gen innerhalb des viele Übergangsstellen umfassenden Isothermal
klotzes zu erfassen, um möglichst genau die lokale Übergangs
stellentemperatur für jedes Thermoelement ermitteln zu können.
Üblicherweise wird als Meßwiderstand ein Pt100-Element verwen
det, das einen Widerstand von 100 Ohm bei 0°C aufweist. Die Auf
bereitung des Temperatursignals geschieht in der Regel extern
mittels eines handelsüblichen Pt-Thermometer-Verstärker mit ei
ner integrierten Linearisierung der Widerstands-Temperatur-Kenn
linie. Das Ausgangssignal ist in gleicher Weise skaliert
(10 mV/°C) wie das Ausgangssignal UT des Thermoelementverstärkers,
welchem es als Kompensationsspannung UCC hinzuaddiert wird. Aus
der Summe beider Signale ergibt sich das gesuchte und gleicher
maßen skalierte Spannungssignal U = UT + UCC für die Meßstel
lentemperatur TH. Jede Ungenauigkeit in der Messung von TC und
der daraus abgeleiteten Kompensationsspannung UCC beeinträchtigt
die Genauigkeit der Bestimmung der Meßstellentemperatur TH.
Insbesondere für Temperaturmessungen an Aggregaten im Kraftfahr
zeug während Testfahrten kann die Übergangsstellentemperatur TC
Werte in einem vergleichsweise großen Bereich von -25°C bis
+85°C annehmen. Legt man bei der Bildung der Kompensationsspan
nung UCC wie aus dem Stand der Technik bekannt, die lineare Ab
hängigkeit von der Übergangsstellentemperatur TC zugrunde, so
ergeben sich für die Kompensationsspannung UCC insbesondere an
den Intervallgrenzen größere Abweichungen von der realen Thermo
spannungskennlinie der zu kompensierenden Übergangsspannung UC.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltung zur Übergangsstel
lenkompensation gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 da
hingehend weiterzubilden, daß die Genauigkeit von Temperaturmes
sungen mittels Thermoelementen gesteigert wird, indem das Ver
fahren zur Ermittlung der Kompensationsspannung UCC verbessert
wird. Die erfindungsgemäße Schaltung soll insbesondere für den
den Einsatz bei Kraftfahrzeugversuchen geeignet sein.
Diese Aufgabe wird den kennzeichnenden Merkmalen des Patentan
spruchs 1 gelöst, wobei die Merkmale der Unteransprüche vorteil
hafte Aus- und Weiterbildungen kennzeichnen.
Erfindungsgemäß wird die generierte Kompensationsspannung UCC
aus der gemessenen Übergangsstellentemperatur TC abgeleitet, wo
bei die Nichtlinearität der Thermospannungskennlinie des Über
gangs der Thermodrähte auf Kupfer (z. B. NiCr-Ni auf Cu-Cu) weit
gehend berücksichtigt wird.
Die Erfindung behebt den Nachteil der bekannten Schaltungen,
bei denen die Nichtlinearität der Thermospannungskennlinie des
Übergangs z. B. NiCr-Ni auf Cu-Cu vernachlässigt wird. Bei ge
nauerer Betrachtungsweise muß nämlich die Kompensationsspannung
UCC so gewählt sein, daß nicht die Übergangsstellentemperatur TC
sondern die Übergangsspannung UC addiert wird, welche entspre
chend der genannten Thermospannungskennlinie in einem schwach
nichtlinearen Zusammenhang zu der Übergangsstellentemperatur TC
steht.
Eine besonders vorteilhafte, weil kostenneutrale Ausführungsform
der Erfindung ergibt sich, wenn die nichtlinearen Korrekturen
zur Nachbildung der nichtlinearen Übergangsspannung UC innerhalb
des verwendeten Temperatur-Spannungs-Umsetzers in einem Schritt
mit einer integrierten Kennlinienkorrektur für den verwendeten
Temperaturmeßfühlers durchgeführt wird.
Insbesondere wenn als Temperaturmeßfühler ein Platin-Meßwider
stand und zur Auswertung ein entsprechender Thermometerverstär
ker (Temperatur-Spannungs-Umsetzer) verwendet wird, der auf eine
Linearisierung der Pt-Widerstandskennlinie vorbereitet ist, er
gibt sich eine kostenneutrale Ausführungsform, die auch in Ana
logtechnik realisierbar ist: Lediglich durch ein gezielte Über
kompensation der Nichtlinearität der Widerstandskennlinie durch
eine andere Bemessung der vorgesehenen Mittel zur Linearisierung
kann innerhalb eines bestimmten Temperaturbereiches eine nicht
lineare Übertragungsfunktion eingestellt werden, welche die ge
wünschte Thermospannungskennlinie approximiert. Damit kann die
Generierung der nichtlinearen Kompensationsspannung UCC mit han
delsüblichen Pt-Thermometerverstärkern in konventioneller Ana
logtechnik kostenneutral realisiert werden.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist in den
Thermoelementadapter der erfindungsgemäße Temperatur-Spannungs-Umsetzer
integriert, wobei der Thermoelementadapter mittels Mi
niaturbauteilen innerhalb eines IC-Hybridgehäuses aufgebaut ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
anhand der Zeichnung dargestellt und näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt einen Schaltungsaufbau zur Temperaturmessung mit
der erfindungsgemäße Schaltung zur Übergangsstellenkompensation.
Fig. 2 zeigt einen an sich bekannten Pt-Thermometerverstärker
(Temperatur-Spannungs-Umsetzer) zur Aufbereitung der Übergangs
stellentemperatur TC.
Fig. 3 zeigt für Temperaturen TC im Bereich von -30°C bis +100°C
die sich gemäß einer Summenkennlinie einstellende nichtlineare
Übertragungsfunktion (13, durchgezogene Linie) eines erfindungs
gemäßen Platin- Thermometerverstärkers sowie die nachzubildende
Nichtlinearität der Übergangsspannung UC (14, gestrichelte Li
nie), jeweils dargestellt als Abweichung eines angezeigten Tem
peratur-Istwertes Tist von einer Eichgeraden Tsoll (Sollwert).
Die Fig. 4 zeigt einen Querschnitt durch den innerhalb eines
IC-Hybridgehäuses aufgebauten erfindungsgemäßen Thermoelementadap
ter.
Der Schaltungsaufbau in Fig. 1 zeigt ein Thermoelement 1 zur
Messung der Meßstellentemperatur TH, das sich beispielsweise aus
dem Thermopaar NiCr und Ni aufbaut, und über eine Zweidrahtlei
tung 2 aus dem gleichen Thermomaterial mit einer Übergangsstelle
3 leitend verbunden ist. Bei der Übergangsstelle 3 findet der
Übergang der Thermo-Zweidrahtleitung 2 in eine zugeordnete Kup
fer-Zweidrahtleitung 4 statt. Die Kupferleitungen 4 leiten die
resultierende, um den Betrag der Übergangsspannung UC reduzier
ten Thermospannung UH des Thermoelementes 1 auf den Eingang des
Thermospannungsverstärkers 5 weiter. Der Thermospannungsverstär
ker 5 ist in der bereits geschilderten Weise geeicht und gibt
ein z. B. auf 10 mV/°C skaliertes Ausgangssignal UT für ab, wel
ches bei einer Übergangsstellentemperatur von TC = 0°C genau der
Meßstellentemperatur TH entspricht.
Die Übergangsstelle 3 ist in einen Isothermalklotz aus gut wär
meleitendem Material eingebettet, der eine isothermale Zone 6
bildet, welche mindestens einen Temperaturmeßfühler 8 zur Erfas
sung der Übergangsstellentemperatur TC mit einschließt. Die iso
thermale Zone kann noch weitere Übergangsstellen (nicht in der
Zeichnung dargestellt) für weitere Thermoelemente und entspre
chende Ausgängen für die jeweiligen Thermospannungsverstärker
einschließen. Der Isothermalklotz bzw. die isothermale Zone 6,
die Übergangsstelle 3 und der Temperaturmeßfühler 8 bilden eine
Baueinheit, die als Thermoelementadapter 7 bezeichnet wird.
Das Signal des Temperaturmeßfühlers 8 wird durch einen Tempera
tur-Spannungs-Umsetzer 9 aufbereitet, an dessen Ausgang das Kom
pensationssignal UCC bereitsteht. Dieses wird in einem Summierer 10
mit dem Ausgangssignal UT des Thermospannungsverstärkers 5 zu
einem Summensignal U addiert. Weiterhin kann vorgesehen sein,
das Summensignal einer Linearisierungsstufe 11 zuzuführen, wel
ches die Nichtlinearität der Thermospannungskennlinie des Ther
moelementes 1 in dem gesamten Temperaturbereich der Meßstel
lentemperatur TH ausgleicht. Am Ausgang steht dann ein genaues,
skaliertes Temperatursignal 12 bereit, welches um die Thermos
pannungskennlinie bereinigt und bei dem die Übergangsspannung UC
kompensiert ist.
Der Temperatur-Spannungs-Umsetzer 9 weist in der Regel eine Li
nearisierung 9.1 der Kennlinie des Temperaturmeßfühler 8 auf.
Mittels der Linearisierung 9.1 wird erreicht, daß der Tempera
tur-Spannungs-Umsetzer 9 ein Kompensationsspannung UCC abgibt,
die linear mit der Temperatur TC anwächst und in gleicher Weise
auf z. B. 10 mV/°C skaliert ist wie der Thermospannungsverstärker
5. Erfindungsgemäß ist jedoch weiterhin eine Kennliniengenerie
rung 9.2 vorgesehen, welche die nichtlinearen Abweichungen der
Übergangsspannung UC von der Temperaturgeraden entsprechend der
Thermospannungskennlinie des Übergangs des Thermopaares auf Kup
fer generiert. Die Kompensationsspannung UCC wächst damit nicht
mehr linear mit der Übergangsstellentemperatur TC sondern gibt
den nichtlinearen Verlauf der Übergangsspannung UC in Abhängig
keit von TC wieder.
In einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, daß die
Linearisierung der Kennlinie des Temperaturmeßfühlers und die
Generierung der Thermospannungskennlinie in einer einzigen
Transformation 9.3 mittels einer entsprechenden Summenkennlinie
durchgeführt wird.
Als Temperaturmeßfühler 8 mit insgesamt guten Eigenschaften ist
beispielsweise ein Pt-Meßwiderstand einsetzbar. Ein Nachteil von
Pt-Meßwiderständen ist jedoch, daß der Widerstand nur näherungs
weise linear mit der Temperatur wächst, so daß man für den Tem
peratur-Spannungs-Umsetzer 9 eine Schaltung benötigt, die eine
Widerstandsänderung in eine Spannung abbildet und dabei die
nichtlineare Widerstands-Temperatur-Kennlinie ausgleicht. Eine
einfache aber effiziente Schaltung zur Linearisierung und Um
wandlung in eine Spannung ist in der Fig. 2 dargestellt. Diese
Schaltung ist bekannt aus dem Aufsatz: DE-Z Technisches Messen
tm, Heft 11/1988, F. Kreid, "Effiziente Linearisierung für Pla
tin-Temperaturfühler", Seiten 438 bis 443.
In einem weiten Temperaturbereich folgt der als Temperaturmeß
fühler dienende Pt-Meßwiderstand 8′ näherungsweise einer Wider
stands-Temperatur-Kennlinie
RT = R₀(1 + AT + BT²) (a)
mit den Konstanten A = 3,90802*10-3 K-1 und B = -0,580195*10-6
K-2. R₀ ist der Widerstand bei T = 0 und beträgt üblicherweise 100
Ohm (Pt100-Widerstand) oder 1000 Ohm (Pt1000-Widerstand).
Die im Temperatur-Spannungs-Umsetzer eingesetzte Verstärker
schaltung 9′ in Fig. 2 besteht aus einem Operationsverstärker
mit dem Meßwiderstand RT als Temperaturmeßfühler 8′ im negativen
Rückkopplungszweig. Ein Teil der Ausgangsspannung wird über einen
aus den Widerständen R₃ und R₄ bestehenden Spannungsteiler auf
den Eingang des Operationsverstärkers positiv zurückgekoppelt,
der Rückkopplungsfaktor k ergibt sich aus dem Verhältnis k =
R₃/(R₃+R₄). Bezüglich der Dimensionierung der Widerstände R₁ und
R₂ wird auf den genannten Aufsatz verwiesen.
Die Ausgangsspannung UA der Verstärkerschaltung 9′ stellt die
invertierte Kompensationsspannung -UCC bereit, so daß noch eine
Invertierschaltung nachgeschaltet werden muß (nicht darge
stellt), um die Kompensationsspannung UCC zu erhalten. Die Tem
peraturabhängigkeit der Ausgangsspannung der Verstärkerschaltung
9′ ist durch die Übertragungsfunktion UA(RT) gegeben:
UA(RT) = - Uref (RT-R₀)/[(R₀+R₁)(1-k) - k(RT-R₀)] (b)
Wie die Gleichung zeigt, läßt sich die Nichtlinearität der Über
tragungsfunktion UA(RT) mit Hilfe des Rückkopplungsfaktors k
einstellen. Positive Werte von k, die einer positiven Rückkopp
lung entsprechen, ergeben eine überproportionale Anhebung der
Ausgangsspannung für größere temperaturbedingte Widerstandszu
wächse RT-R₀ und damit einen Ausgleich des durch die Pt-Wider
standskennlinien bedingten unterproportionalen Anstiegs des
Pt-Widerstandes RT bei hohen Temperaturen. Der Rückkopplungsfaktors
k wird gemäß dem Stand der Technik daher so gewählt, daß die
Nichtlinearität der Übertragungsfunktion UA(RT) die Nichtlinea
rität der Pt-Widerstandskennlinie kompensiert.
Ein systematische Verfahren zur Bestimmung des Rückkopplungsfak
tors k besteht darin, die obige Näherungsformel (a) für die Wi
derstands-Temperatur-Kennlinie in die Gleichung (b) für die
Übertragungsfunktion UA(RT) einzusetzen und die erhaltene Funk
tion in eine Taylorreihe bezüglich der Temperatur T zu entwickeln.
Die Bedingung, daß das zweite (quadratische) Glied der
Taylorreihe verschwinden oder zumindest minimal werden soll,
liefert den optimalen Wert für den Rückkopplungsfaktor k, sofern
eine Linearisierung des Temperaturverhaltens des Meßwiderstandes
RT erreicht werden soll. In dieser Weise und mit den oben ange
gebene Werten für die Konstanten A und B sowie R₁ = R₀ kann für
den optimalen Rückkopplungsfaktor k ein Wert von ungefähr k = 7,5%
bestimmt werden. Weitere systematische Verfahren sind in dem
oben genannten Aufsatz dargestellt.
Erfindungsgemäß wird das beschriebene Verfahren dahingehend ab
gewandelt, daß der Rückkopplungsfaktor k hinsichtlich der Abhän
gigkeit der Übertragungsfunktion UA(RT) von der Temperatur T
nicht auf einen möglichst linearen Verlauf sondern gezielt
auf einen nichtlinearen Kennlinienverlauf eingestellt wird, wel
cher in einem bestimmten Temperaturbereich eine Thermospannungs
kennlinie approximiert.
In Fig. 3 ist für Temperaturen TC im Bereich von -30°C bis
+100°C als gestrichelte Linie 14 die Nichtlinearität der Über
gangsspannung UC für einen NiCr-Ni auf Cu-Cu (Typ K) Übergang
dargestellt. Die Übergangsspannung UC ist als Abweichung des
realen Spannungswertes in Temperatureinheiten (Temperatur-Ist
wert Tist) von einer Eichgeraden (Sollwert Tsoll) dargestellt.
Die Eichgerade wird hier durch Kalibrierpunkte bei 0°C und unge
fähr 65°C festgelegt, weshalb dort die Abweichung Tist-Tsoll
verschwindet, und entspricht dem in den bekannten Verfahren zu
grundegelegten linearen Verlauf für die Kompensationsspannung
UCC.
Aus dem dargestellten Kennlinienverlauf wird deutlich, daß sich
in dem für die Anwendung bei Kraftfahrzeugversuchen relevanten
Temperaturbereich die Kennlinie gut durch eine Korrekturfunktion
zweiten Grades approximieren läßt. Soll ein solcher Verlauf mit
der Verstärkerschaltung in Fig. 2 nachgebildet werden, so kann
beispielsweise im Sinne einer Taylorreihenentwicklung der linea
re Anteil der Korrekturfunktion durch eine Korrektur des Ver
stärkungsfaktors und der quadratische Anteil durch eine entspre
chend Anpassung des Rückkopplungsfaktors k berücksichtigt wer
den. In Abwandlung des bereits erwähnten Verfahrens zur Bestim
mung von k mittels Taylorreihenentwicklung, bestimmt sich hier
der Wert für k aus der Bedingung, daß die Korrekturen zweiter
Ordnung in T nicht verschwinden sondern dem quadratischen Anteil
der Korrekturfunktion für die Übergangsspannung UC entsprechen
soll. Alternativ ist auch ein Bestimmungsverfahren denkbar, bei
dem beispielsweise mit einer Methode der Minimierung der Summe
der Fehlerquadrate die Übertragungsfunktion UA(RT) optimal an
die gewünschte Kennlinie von UC angepaßt wird. Der sich erge
bende Rückkopplungsfaktor k beträgt ungefähr k = 15%. Die mit die
sem Wert für k erzielte Übertragungsfunktion UA(RT) ist als
durchgezogenen Linie 13 in der Fig. 3 dargestellt, wiederum in
Temperatureinheiten und als Abweichung Tist-Tsoll von der Eich
geraden (Tsoll).
Die Übereinstimmung der gestrichelten 14 und der durchgezogenen
Linie 13 ist in dem interessierenden Temperaturbereich recht
gut, wodurch insbesondere bei tiefen und bei hohen Temperaturen,
wo sich größere Abweichungen von der Eichgeraden ergeben, eine
deutliche Verbesserung gegenüber den bekannten Verfahren er
reicht wird, die lediglich eine Linearisierung der Kennlinie des
Meßwiderstandes vorsehen.
Aufgrund der einfachen analogen Schaltungstechnik mit der erfin
dungsgemäß die Thermospannungskennlinie 14 des Übergangs gene
riert wird, kann der Temperatur-Spannung-Umsetzer 9 mit diskre
ten Miniaturbauteilen in einfacher SMD-Technik (SMD = Surface
Mounted Device) aufgebaut und in das Gehäuses des Thermoelemen
tadapters 7′ integriert werden.
Die Fig. 4 zeigt eine für die Anwendung im Kraftfahrzeug beson
ders geeignete Ausführungsform für einen Thermoelementadapter 7′
mit integrierter Aufbereitung der Übergangsstellentemperatur TC.
Erfindungsgemäß werden die Übergangsstelle 3, der Temperaturmeß
fühler 8 und der Temperatur-Spannungs-Umsetzer 9 innerhalb eines
kompakten IC-Hybridgehäuses 15a, 15b integriert. Dabei erfolgt
die Kontaktierung aller nach außen führenden Kupferleiterbahnen,
z. B. für Ausgabe der Kompensationsspannung UCC oder für eine
Spannungsversorgung, mittels an der Unterseite aus der
Gehäuse-Bodenplatte 15a herausragender und voneinander isolierter An
schlußstifte 16. Die Anschlußstifte 16 sind für eine Leiterplat
tenmontage des Thermoelementadapters 7′ vorgesehen und können
direkt eingelötet werden. Die Thermo-Zweidrahtleitungen 2 werden
als isolierte Drähte seitlich durch kleine Öffnungen in das In
nere des Gehäuses 15a, 15b geführt, worin die Thermodrähte 2
durch eine Vergußmasse 17 fixiert sind.
Das Gehäuse 15a, 15b ist zwecks einer guten Wärmeabfuhr aus Me
tall und wird aus einer Bodenplatte 15a und einem topfförmigen
Deckel 15b zusammengebaut. Der Innenraum des Gehäuses 15a, 15b
ist mit einer gut wärmeleitenden aber elektrisch isolierenden
Vergußmasse 17 ausgefüllt. Die Bodenplatte 15 a dient als Kühl
element für die bodennahen Bauteile 18, die an der Unterseite
einer Platine 19 angebracht sind. Oberhalb der Platine 19 ist
als Temperaturmeßfühler 8 ein Pt-1000-Meßwiderstand angeordnet.
Die wärmeabgebenden aktiven Bauelemente 9, 18 sind an der Unter
seite der Platine 19 plaziert, damit sie ihre Wärme unmittelbar
an die Bodenplatte 15a abgeben und möglichst wenig die isother
male Zone 6 oberhalb der als Wärmebarriere dienenden Platine 19
beeinflussen. Der Innenraum des Gehäuses 15a, 15b wird damit
durch die als Wärmebarriere wirkende Platine 19 unterteilt in
die isothermale Zone 6 oberhalb der Platine 19 und eine Zone un
terhalb der Platine 19 zur Weiterleitung der von Bauteilen 9, 18
an der Unterseite der Platine 19 erzeugten Wärme an die Boden
platte 15a des Gehäuses 15a, 15b.
Die isothermale Zone 6 wird insbesondere durch das Ausgießen des
Gehäuses 15a, 15b mit der Vergußmasse 17 hergestellt, welche
eine homogene Temperaturverteilung unterstützt. Innerhalb der
isothermalen Zone 6 ist die Übergangsstelle 3 in direkter Nähe
zum Temperaturfühler 8 angeordnet.
Gegenüber einem Pt100-Meßwiderstand hat ein Pt1000-Meßwiderstand
den Vorteil, daß der Einfluß der Zuleitwiderstände weitaus ge
ringer ist und somit eine hohe Langzeitstabilität sichergestellt
und eine Nachkalibrierung nicht erforderlich ist. Daher wird mit
einer einfachen 2-Leiter-Aufbereitung bereits eine hohe Meßge
nauigkeit erreicht, so daß keine 4-Leiter-Aufbereitung wie bei
einem pt100-Meßwiderstand benötigt wird, um die gleiche Meßge
nauigkeit zu erzielen. Aufgrund des dadurch reduzierten Schal
tungsaufwandes ist eine Miniaturisierung leichter möglich. Ein
weitere Vorteil ist, daß bei gleichem Meßstrom der Pt1000-Meßwi
derstand eine um das 10fache höhere Ausgangsspannung liefert,
was einen größeren Signal/Rauschabstand ermöglicht. Es ist ein
handelsüblicher Pt1000-Meßwiderstand in kleiner kompakter Bau
form auf Keramiksubstrat verwendbar.
Der so ausgebildete Thermoelementadapter 7′ kann nun so ausge
bildet sein, daß die von ihm bereitgestellte Kompensationsspan
nung UCC entweder lediglich eine Kennlinienkorrektur des
Pt1000-Meßwiderstandes beinhaltet oder aber die erfindungsgemäße Sum
menkennlinie aus der Kennlinienkorrektur für den Meßwiderstand
zuzüglich der Thermospannungskennlinie für die Übergangsspannung
UC.
Die leichte und kompakte Bauform des erfindungsgemäßen Ther
moelementadapters mit integrierter Aufbereitung der Übergangs
stellentemperatur ermöglicht einen Einsatz auch an rotierenden
Teilen. Ein weiterer Vorteil dieser Bauform ist der verringerte
Verkabelungsaufwand durch die Vorbereitung auf eine Leiterplat
tenmontage.
Aufgrund der genauen Ermittlung der Kompensationsspannung UCC
kann auch unter thermodynamischen Gesichtspunkten der die iso
thermale Zone bildende Isothermalklotz klein und leicht ausge
führt werden, da die Kompensationsspannung schnell und genau der
temporären Übergangsstellentemperatur angepaßt wird.
Claims (10)
1. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation für Temperaturmes
sungen mittels Thermoelementen bestehend aus
- - einem Thermoelementadapter mit Eingängen zum Anschluß von min destens einem Thermoelement und zugeordneten Ausgängen zum An schluß von Thermospannungsverstärkern, wobei innerhalb einer isothermalen Zone ein kontrollierten Übergang der Thermodrähte auf Kupferleiterbahnen stattfindet und ein Temperaturmeßfühler die Übergangsstellentemperatur TC erfaßt,
- - einem Temperatur-Spannungs-Umsetzer, welcher den Temperatur meßfühler auswertet und eine Kompensationsspannung UCC bereit stellt und
- - einer jedem Thermospannungsverstärker nachgeschalteten Sum mierstufe, in der dem Ausgangssignal des Thermospannungsverstär kers UT die Kompensationsspannung UC hinzuaddiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatur-Spannungs-Umsetzer (9) eine Kennliniengenerierung (9.2, 9.3) aufweist, welche die Übergangsstellentemperatur TC mittelbar oder unmittelbar ge mäß eines nichtlinearen Zusammenhanges auf die Kompensationsspa nnung UCC abbildet, derart daß die Kompensationsspannung UCC (13) in einem bestimmten Temperaturbereich eine nichtlineare Thermospannungskennlinie (14) des verwendeten Thermoelementes nachbildet.
2. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Temperatur-Spannungs-Umsetzer (9)
in einer Linearisierungsstufe (9.1) die Übergangsstellentempera
tur TC aus dem Signal des Temperaturmeßfühlers (8) ermittelt
wird, wobei eine Linearisierung der Kennlinie des Temperaturfüh
lers (8) erfolgt, und anschließend in der Kennliniengenerierung
(9.2) die Thermospannungskennlinie (14) nachgebildet wird.
3. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß im Temperatur-Spannungs-Umsetzer (9)
in einer Transformation (9.3) das Signal des Temperaturfühlers
(8) unmittelbar auf die Kompensationsspannung UCC abgebildet
wird, wobei mit einer zugrundegelegten Summenkennlinie sowohl
die Kennlinie des Temperaturfühlers (8) als auch die Thermospan
nungskennlinie (14) berücksichtigt wird.
4. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 1,
wobei der Temperaturmeßfühler ein Meßwiderstand mit positivem
Temperaturkoeffizient ist und der Temperatur-Spannungs-Umset
zer Mittel zur Kennlinienkorrektur in analoger Schaltungstech
nik, insbesondere zur Linearisierung der nichtlinearen Wider
stands-Temperatur-Kennlinie aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bemessung dieser Mittel so gewählt ist, daß Abweichungen
von einer lineare Temperatur-Spannungs-Kennlinie generiert wer
den, welche in einem bestimmten Temperaturbereich die Thermos
pannungskennlinie (14) approximieren.
5. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatur-Spannungs-Umsetzer
(9) eine mit einem Operationsverstärker aufgebaute Verstärker
schaltung (9′) aufweist mit einem negativen und einem positiven
Rückkopplungszweig, wobei in den negativen Rückkopplungszweig
der Meßwiderstand (8′, RT) eingeschleift ist und der positive
Rückkopplungszweig das Ausgangssignal mit auf einen positiven
Eingang des Operationsverstärker rückkoppelt, wobei der Rück
kopplungsfaktor mittels Widerständen (R₃, R₄) einstellbar ist.
6. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwiderstand (8′) ein
Platin-Meßwiderstand ist.
7. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Thermoelement (1) aus einem
NiCr-Ni-Thermopaar (Typ K) gebildet und der Rückkopplungsfaktor
auf 14% bis 16% bemessen ist.
8. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 1
oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Temperatur-Spannungs-Umsetzer
(9, 9′) in den Thermoelementadapter (71) integriert
ist.
9. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Thermoelementadapter (7′) von
einem Metallgehäuse (15a, 15b) umgeben ist, dessen Innenraum al
le elektrische Komponenten (8, 9, 18) aufnimmt und ansonsten mit
einer sehr gut wärmeleitenden aber elektrisch isolierenden Ver
gußmasse (17) ausgefüllt ist, wobei alle Außenanschlüsse als An
schlußstifte (16) aus der Bodenplatte (15a) des Gehäuses heraus
ragen und alle Thermo-Zweidrahtleitungen (2) als isolierte Dräh
te durch Öffnungen im Gehäusedeckel (15b) in das Innere des Ge
häuses (15a, 15b) hineingeführt und durch die Vergußmasse (17)
fixiert sind.
10. Schaltung zur Übergangsstellenkompensation nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum des Gehäuses (15a,
15b) durch eine als Wärmebarriere wirkende Platine (19) unter
teilt ist in die isothermale Zone (6) oberhalb der Platine (19)
und eine Zone unterhalb der Platine (19) zur Weiterleitung der
von Bauteilen (9, 18) an der Unterseite der Platine (19) erzeug
ten Wärme an die Bodenplatte (15a) des Gehäuses (15a, 15b).
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
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