DE4429372A1 - Transportvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Transporteinrichtung für biegeelastisches, strangförmiges, eine niedrige Reibungszahl aufweisendes und aufgrund seiner Steifigkeit eine geradlinige gestreckte Ausrichtung einzunehmen bestrebtes, einen Stab bildendes Material, mit dem Kabel oder dergleichen in Kabelschutzrohre oder Leerrohre einziehbar sind, mit einem Durchlaß an einem im wesentlichen rotationssymmetrischen Gehäuse, durch das der biegeelastische Stab einschieb- und herausziehbar ist, wobei in dem Gehäuse ein den biegeelastischen Stab auf- und abwickelbar aufnehmendes Rotationsteil gelagert ist.

Vorrichtungen der genannten Art werden so benutzt, daß man zunächst einen in einer Transportvorrichtung herbeigebrachten biegeelastischen Stab aus dieser heraus in ein Ende eines Kabelschutzrohres oder Leerrohres einführt, bis zu dessen Austrittsende hindurchschiebt, dann das einzuziehende Kabel am Ende des elastischen Stabes befestigt und danach den Stab mit dem Kabel wieder durch das Kabelschutzrohr oder das Leerrohr zurückzieht, so daß sich das Kabel nunmehr im Innern des Kabelschutzrohres oder des Leerrohres befindet. Wenn der biegeelastische Stab nicht mehr gebraucht wird, fädelt man ihn wieder in die Transportvorrichtung zurück, in der er bis zum nächsten Kabeleinziehvorgang verbleibt.

Eine Transportvorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der DE 30 31 570 bekannt. Die bekannte Transporteinrichtung wird in der zuvor beschriebenen Weise gehandhabt. Beim oder nach dem Einziehen des Kabels wird der biegeelastische Stab durch einen Durchlaß im Gehäuse Stück um Stück eingeschoben, wobei ein in dem Gehäuse befindliches Rotationsteil den biegeelastischen Stab aufwickelnd aufnimmt.

Der biegeelastische Stab hat eine sehr niedrige Reibungszahl und läßt sich daher leicht durch das Kabelschutzrohr oder durch das Leerrohr schieben und ziehen. Aufgrund seiner Steifigkeit ist der biegeelastische Stab bestrebt, eine geradlinige und gestreckte Ausrichtung einzunehmen. Bei der bekannten Transportvorrichtung ergibt sich daraus das Problem, daß sich der biegeelastische Stab von selbst aus der Transportvorrichtung herauswickelt, wobei er eine leichtgängig mit einer Nabe und einer Achse gelagerte Speichertrommel in Rotation versetzt und aus dem Durchlaß ungewollt heraustritt, wenn er nicht fortlaufend durch Festhalten daran gehindert wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der sich ein ungewolltes Herausspulen des biegeelastischen Stabes aus der Transportvorrichtung vermeiden läßt und die sich so ausgestalten läßt, daß sich einerseits eine komfortablere Handhabung und andrerseits ein erweitertes Anwendungsgebiet mit dem biegeelastischen Stab der Transportvorrichtung ergibt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, nämlich dadurch, daß das Rotationsteil eine Felge mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt ist, deren von Seitenschenkeln begrenzte, den biegeelastischen Stab aufnehmende Öffnung nach innen zur geometrischen Rotationsachse weist, daß die Felge in einem Außenkranzlager gehalten ist, daß die Felge mit dem Gehäuse zugewandten Brems- und Justiernoppen ausgestattet ist, und daß ein zur Transportvorrichtung gehörendes einstellbares Spannmittel vorgesehen ist, das das Gehäuse zur Veränderung einer auf die Brems- und Justiernoppen ausgeübten reibkraftweckenden Normalkraft elastisch verformt.

Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung läßt sich das Gehäuse mit dem einstellbaren Spannmittel so verformen, daß die Felge eine derartig bemessene Bremsung erfährt, bei der das Herausziehen des biegeelastischen Stabes in leichtgängiger Weise möglich ist, ohne daß sich dieser unkontrolliert und ungewollt aus dem Durchgang des Gehäuses herausspult. Beim Hineinschieben des biegeelastischen Stabes in das Gehäuse, durch das sich der biegeelastische Stab an die Felge anlegt und sich auf diese aufwickelt, wird das Spannmittel vorzugsweise so eingestellt, daß keine Bremsung erfolgt, und nachdem der biegeelastische Stab aufgewickelt ist, wird das Spannmittel in eine Stellung gebracht, die eine kräftige Bremswirkung zur Transportsicherung bewirkt.

Durch das kennzeichnende Merkmal des Hauptanspruchs, als Rotationskörper eine in einem Außenkranzlager gehaltene Felge vorzusehen, bedarf es keiner Lagerachse für eine Rotationskörperachse, anders als bei der Transportvorrichtung nach dem Stand der Technik. Dadurch ergibt sich einerseits der Vorteil einer Material- und Gewichtseinsparung sowie einer einfacheren Konstruktion, die geringere Herstellkosten erfordert. Andererseits läßt sich die Transportvorrichtung dadurch so ausgestalten, daß der Abstand der Gehäusewandungen zueinander im Mittenbereich minimiert wird und daß in diesem Mittenbereich wenigstens eine zylindrische Kammer gebildet ist. Diese Kammer läßt sich insbesondere zur unverlierbaren Aufbewahrung von Zubehörteilen während des Transportes nutzen. Zu den Zubehörteilen gehören verschiedene Verbindungsmittel, mit denen der durch das Kabelschutzrohr oder Leerrohr geschobene biegeelastische Stab mit dem einzuziehenden Kabel verbunden werden kann.

Endseitig am biegeelastischen Stab der Transportvorrichtung ist ein Zubehör-Gewindenippel angebracht, an den beim Durchziehen des Kabels auch Mittel anschraubbar sind, die das einzuziehende Kabel mit dem beigeelastischen Stab kraftschlüssig verbinden. Eine in Anspruch 6 angegebene Ausgestaltung sieht vor, daß das kraftschlüssig verbindende Mittel ein aus Plastikfasern gewebter Ziehstrumpf ist. Damit ergibt sich der Vorteil, daß sich ein auf das Einziehen auch von Glasfasern erweitertes Anwendungsgebiet für den biegeelastischen Stab in der Transportvorrichtung ergibt.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen können den restlichen Unteransprüchen entnommen werden.

Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Transportvorrichtung für einen biegeelastischen Stab nach der Erfindung.

In der Figur ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Transportvorrichtung in Querschnittsansicht dargestellt. Die Transportvorrichtung 1 dient der Aufnahme eines biegeelastischen Stabes 2, der eine niedrige Reibungszahl aufweist und aufgrund seiner Steifigkeit bestrebt ist, eine geradlinige und gestreckte Ausrichtung einzunehmen. Dieser biegeelastische Stab 2 ist endseitig mit einem hier nicht dargestellten Gewindenippel versehen, an den Zubehörteile anschraubbar sind, wie eine Führungsbirne, die beim Einschieben des biegeelastischen Stabes 2 in ein Kabelschutz- oder Leerrohr auf den Gewindenippel aufgeschraubt wird, oder Zubehörteile, die ein durch das Kabelschutz- oder Leerrohr durchzuziehendes Kabel kraft- oder formschlüssig halten.

Die Transportvorrichtung 1 ist aus zwei nahezu rotationssymmetrischen Gehäusehälften 3 zusammengesetzt, die einen ringförmigen Innenraum 4 umschließen und zwei kreiszylinderförmige Kammern 5 bilden, die der Aufnahme von den schon genannten Zubehörteilen dienen. In dem ringförmigen Innenraum 4 befindet sich eine Felge 6, die einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist und deren Seitenschenkel 7, anders als bei normalen Felgen, nach innen weisen, so daß sich eine nach innen hin zur geometrischen Drehachse 8 zeigende Öffnung 9 ergibt. Die Felge 6 ist in einem Außenkranzlager 10 in der Weise gehalten, daß das Außenkranzlager axiale und radiale Kräfte aufnehmen kann.

Die Felge 6 besteht aus zwei annähernd gleichen Teilen, die nicht fest miteinander verbunden, sondern nur durch eine Falzung 11 in der Mitte des Mittenschenkels 12 der Felge 6 aneinanderliegen. Die Falzung 11 erstreckt sich radial nach außen und kann das Außenkranzlager 10 in der Mitte zur Aufnahme axialer Kräfte berühren.

Die Seitenschenkel 7 tragen auf ihrer äußeren, dem Gehäuse 3 zugewandten Seite Justier- und Bremsnoppen 13, die einerseits ebenfalls der axialen Führung der Felge 6 dienen.

Durch die geometrische Drehachse 8 in den kreiszylindrischen Kammern 5 ist eine Flügelschraube 14 durch Mittenbohrungen 15 geschraubt. Je weiter die Flügelschraube 14 festgedreht wird, umso weiter werden die einander eng beabstandeten, sich gegenüberstehenden, scheibenförmigen Stirnflächen 16 der kreiszylindrischen Kammern 5 aneinandergedrückt, wodurch sich das Gehäuse 3 in der Weise elastisch verformt, daß sich die beiden Gehäusehälften 3 nähern. Dabei legen sich die Innenflächen der Gehäusehälften 3 vom ringförmigen Innenraum 4 an die Justier- und Bremsnoppen 13 und üben, je nach Grad der Zuschraubung, eine Normalkraft auf diese Bremsnoppen 13 aus und wecken eine Bremskraft gegenüber der Felge 6.

Zwischen den sich gegenüberstehenden Stirnflächen 16 ist ein Federkranz 17 konzentrisch angeordnet, der die Federsteifigkeit und die Reibung gegenüber dem Spannmittel, der Flügelschraube 14, erhöht und dadurch einem ungewollten Lösen der Flügelschraube 14, beispielsweise durch Erschütterungen beim Transport, entgegenwirkt.

Mit dem einstellbaren Spannmittel, der Flügelschraube 14, der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung 1 läßt sich das Gehäuse 3 so verformen, daß die Felge 6 eine derartig bemessene Bremsung erfährt, bei der das Herausziehen des biegeelastischen Stabes 2 in leichtgängiger Weise ermöglicht wird, ohne daß sich dieser unkontrolliert und ungewollt aus dem Durchlaß 18 des Gehäuses 3 herausspult. Beim Hereinschieben des biegeelastischen Stabes 2 in den Durchlaß 18 des Gehäuses 3, durch das sich der biegeelastische Stab 2 an die Felge 6 anlegt und sich auf diese aufwickelt, wird die Flügelschraube 14 vorzugsweise so eingestellt, daß keine Bremsung erfolgt, und nachdem der biegeelastische Stab 2 aufgewickelt ist, wird die Flügelschraube 14 angezogen, so daß eine kräftige Bremswirkung für die Sicherung beim Transport erfolgt.

An einer der Gehäusehälften 3 ist der Durchlaß 18 für den biegeelastischen Stab 2 in Form einer Hülse aus Hartkunststoff eingearbeitet. Die Wahl des Hartkunststoffes erfolgte nach den Kriterien einer möglichst niedrigen Reibungszahl und hoher Temperaturbeständigkeit, damit die an dieser Stelle auftretende Reibung nicht zu einem Ausfransen des Durchlasses 18 beim Durchgang des biegeelastischen Stabes 2 führt.

Claims (10)

1. Transporteinrichtung für biegeelastisches, strangförmiges, eine niedrige Reibungszahl aufweisendes und aufgrund seiner Steifigkeit eine geradlinige gestreckte Ausrichtung einzunehmen bestrebtes, einen Stab bildendes Material, mit dem Kabel oder dergleichen in Kabelschutzrohre oder Leerrohre einziehbar sind, mit einem Durchlaß an einem im wesentlichen rotationssymmetrischen Gehäuse, durch das der biegeelastische Stab einschieb- und herausziehbar ist, wobei in dem Gehäuse ein den biegeelastischen Stab auf- und abwickelbar aufnehmendes Rotationsteil gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Rotationsteil eine Felge (6) mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt ist, deren von Seitenschenkeln (7) begrenzte, den biegeelastischen Stab (2) aufnehmende Öffnung (9) nach innen zur geometrischen Rotationsachse (8) weist, daß die Felge (6) in einem Außenkranzlager (10) gehalten ist, daß die Felge (6) mit dem Gehäuse (3) zugewandten Brems- und Justiernoppen (13) ausgestattet ist und daß ein zur Transportvorrichtung (1) gehörendes einstellbares Spannmittel (14) vorgesehen ist, das das Gehäuse (3) zur Veränderung einer auf die Brems- und Justiernoppen (13) ausgeübten reibkraftweckenden Normalkraft elastisch verformt.

2. Transportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Gehäuse (3) zugewandten Brems- und Justiernoppen (13) auf den Seitenschenkeln (7) der Felge (6) vorgesehen sind und daß das Gehäuse (3) zur Veränderung der auf die Brems- und Justiernoppen (13) ausgeübten reibkraftweckenden Normalkraft von dem Spannmittel (14) eine axiale elastische Verformung erfährt.

3. Transportvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchlaß (18) für den biegeelastischen Stab (2) durch eine Hülse aus Hartkunststoff gebildet ist.

4. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Gehäusewandungen (3) zueinander im Mittenbereich minimiert ist.

5. Transportvorrichtung mit einem endseitig am biegeelastischen Stab angebrachten Zubehör- Gewindenippel, an den zum Einschieben des beigeelastischen Stabes eine Führungsbirne und zum Durchziehen des Kabels Mittel anschraubbar sind, die das Kabel mit dem beigeelastischen Stab kraft- oder formschlüssig verbinden, nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Mittenbereich wenigstens eine zylindrische Zubehörkammer (5) gebildet ist.

6. Transportvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eines der kraftschlüssig verbindenden Mittel ein aus Plastikfasern gewebter Ziehstrumpf ist.

7. Transportvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die wenigstens einfach vorgesehene Zubehörkammer (5) mit einem Deckel (5′) verschließbar ist.

8. Transportvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannmittel eine durch Mittenbohrungen (15) längs der geometrischen Rotationsachse (9) verlaufende Flügelschraube (14) ist.

9. Transportvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den im Mittenbereich minimiert beabstandeten Gehäusewandungen eine Druckfeder (17) angeordnet ist.

10. Transportvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckfeder ein konzentrisch zur geometrischen Rotationsachse (9) angeordneter Federkranz (17) ist.