DE4429277C2 - Verfahren zur Regelung einer Flotationszelle zum Deinken von Altpapier und zugehörige Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur Regelung einer Flotationszelle zum Deinken von Altpapier und zugehörige VorrichtungInfo
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Description
Verfahren zur Regelung einer Flotationszelle zum Deinken von
Altpapier und zugehörige Vorrichtung.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung
einer Flotationszelle zum Deinken von Altpapier, wobei in der
Flotationszelle mit einer Altpapiersuspension der Füllstand
der flüssigen Phase einerseits und der Schaumphase anderer
seits innerhalb der Flotationszelle mit mehreren Sensoren
erfaßt wird. Daneben bezieht sich die Erfindung auch auf die
zugehörige Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, mit
einer Flotationszelle zum Deinken von Altpapier, die mit
Flüssigkeit einerseits und Schaum andererseits gefüllt ist.
Für die Papierherstellung werden im zunehmenden Umfang
Anteile von Altpapier eingesetzt. Derartiges Altpapier muß
vor dem Einsatz in den Produktionsprozeß aufbereitet werden,
wobei insbesondere der Vorgang des sog. Deinkens, d. h. Ent
färbens, eine Rolle spielt. Für letzteren Vorgang wird das
Altpapier, das als sogenannter Graustoff bezeichnet wird, zu
sammen mit Luft in eine Flotationszelle gebracht. Hinzu kom
men Emulgatoren und Schäumer, so daß in der Flotationszelle
neben der flüssigen Phase auch eine Schaumphase entsteht.
Das Deinken in einer Flotationszelle stellt einen komplexen
Vorgang dar, der einer exakten Regelung bedarf. Dieses
erfolgt bisher mit konventionellen Regelkreisen, wofür eine
Füllstandsmessung mit einem Druckwandler notwendig ist.
Aus der DE 34 06 990 A1 sind ein Verfahren und eine zugehöri
ge Vorrichtung zum Flotieren von Fasersuspensionen bekannt,
wobei dort die Fasersuspension als Primärstrom über einen
Anschluß einem zylindrischen Behälter zugeführt und über
einen Absaugstutzen abgezogen wird. Bei diesem Kreislauf ist
das Volumen des im Kreislauf geführten Sekundärstromes größer
als das Volumen des Primärstromes. Dadurch soll sicherge
stellt werden, daß die Fasersuspension mindestens zweimal
belüftet und damit besser gereinigt wird. Eine Füllstands
überwachung ist dabei nicht vorhanden.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, an sich bekannte,
eingangs genannte Verfahren zur Füllstandsüberwachung in
Flotationszellen zu verbessern und eine zugehörige Vorrich
tung zu schaffen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei einem
Verfahren der eingangs genannten Art als Sensoren verschiede
ne Leitfähigkeitsmeßzellen eingesetzt werden und daß mittels
Fuzzy-Logik die von den Leitfähigkeitsmeßzellen erhaltene un
scharfe Information über die Lage der Füllstände ausgewertet
wird.
Im Rahmen der Erfindung werden zur Bestimmung der Fuzzy-Regeln
neben den Füllständen auch die Geschwindigkeit der Füll
standsänderungen sowie die Qualität wie insbesondere die
Farbe und/oder die Trübung des die Zelle verlassenden Stoffes
und weiterhin die Zustände der vorangeschalteten Flotations
zellen bestimmt. Dabei können Vorgaben über die Sollwerte für
die ab- und zufließenden Stoffströme, die Mengenströme der
Emulgatoren und der Schäumer, die Luftströme und weiterhin
Informationen über den Zustand der Zelle gemacht werden.
Bei der zugehörigen Vorrichtung hat die Flotationszelle eine
Reihe von Leitfähigkeitsmeßzellen und ist ein Fuzzy-Regler
vorhanden, in dessen Eingänge die Leitfähigkeitsmeßwerte ein
gespeist werden. Die Flotationszelle kann wahlweise mit oder
ohne Paddel betrieben werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung eines Ausführungs
beispiels anhand der Zeichnung. Die einzige Figur zeigt sche
matisch das Prinzip der Fuzzy-Regelung für eine Flotations
zelle zum Deinken von Altpapier.
In der Figur ist eine Flotationszelle 10 dargestellt, die
beispielsweise rotationssymmetrisch um eine zentrische Achse
I ausgebildet sein kann. In der Flotationszelle 10 befindet
sich eine flüssige Phase 11 aus aufbereitetem Altpapier und
eine Schaumphase 12. Im oberen Bereich in der Mitte ist ein
sogenanntes Paddel 15 vorhanden, das von einem Motor 16 ange
trieben wird, und mit dem die Schaumschicht der Flotations
zelle 10 entfernt wird.
Das Paddel 15 ist vorteilhafterweise ein Rotor. Bei recht
eckigen Flotationszellen kann es auch als Schaufelrad ausge
bildet sein. Weiterhin ist ein zentrisches Rohr 13 vorhanden,
das zur Schaumableitung dient. Als Zuführungen dient ein Lei
tungssystem aus Rohren 1 bis 3, Regelventilen 4 bis 6 sowie
Steuerkreisen 7 bis 9, über das das Altpapier als sogenannter
Graustoff zusammen mit Luft und Emulgatoren sowie Schaummit
teln zugeführt wird. Speziell letzteres gelangt über das Rohr
in den Behälter mit dem Graustoff, während die Luft haupt
sächlich von unten über das Rohr 2 und nur teilweise zusammen
mit dem Graustoff zugeführt wird.
Im oberen Bereich der Flotationszelle 10 sind eine Reihe von
Leitfähigkeitsmeßzellen angeordnet, beispielsweise die Leit
fähigkeitsmeßzellen 21 bis 26. Nachgeschaltet ist ein Fuzzy-
Regler 30, der mit unterschiedlichen Signaleingängen 31 bis
38 beaufschlagt wird. Die Flotationszelle 10 hat ein Aus
gangsrohr 17 mit zugehörigem Ventil 18 und Steuerkreis 19,
über welche der sogenannte Gutstoff weitergegeben wird.
Es können mehrere derartige Flotationszellen hintereinander
geschaltet sein, die im wesentlichen gleich aufgebaut sind.
In den Fuzzy-Regler 30 werden neben den Meßsignalen der Leit
fähigkeitszellen 21 bis 26 weiterhin Signale für die Qualität
des Gutstoffes 28 und den Zustand der vorgeschalteten Zellen
eingegeben. Insbesondere den Leitfähigkeitsmeßwerten und
deren Änderungsgeschwindigkeiten werden Fuzzy-Regeln abge
leitet, welche Vorgaben über die Sollwerte für die ab- und
zufließenden Stoffströme, die Mengenströme von Emulgatoren
und Schäumern, die Luftströme und die Informationen über den
Zustand der Zelle bilden. Dadurch, daß aus den Leitfähig
keitsmeßwerten unmittelbar Aussagen für die Füllstände abge
leitet werden sowie dadurch, daß aus deren Änderungsgeschwindigkeiten
die Füllstandsänderungen bestimmt werden, kann in
Verbin
dung mit den weiteren Parametern eine bessere Regelung erfol
gen.
Über die neuartige Regelung hinaus kann die Flotationszelle
10 auch hinsichtlich ihres Aufbaus verbessert werden. Solche
Zellen sind in einem Verbund geeignet, wobei eine einzige
zentrale Auswerteeinheit mit Fuzzy-Logik vorhanden sein kann.
Claims (10)
1. Verfahren zur Regelung einer Flotationszelle zum Deinken
von Altpapier, wobei in der Flotationszelle mit einer Alt
papiersuspension der Füllstand der flüssigen Phase einerseits
und der Schaumphase andererseits innerhalb der Flotationszel
le mit mehreren Sensoren erfaßt wird, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Sensoren verschiedene
Leitfähigkeitsmeßzellen eingesetzt werden und daß mittels
Fuzzy-Logik die von den Leitfähigkeitsmeßzellen erhaltene
unscharfe Information über die Lage der Füllstände ausge
wertet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Fuzzy-Regeln über die Füllstände,
die Geschwindigkeit der Füllstandsänderungen, die Qualität,
insbesondere Farbe- und/oder Trübung des die Zelle verlassen
den Stoffes, und die Zustände der vorgeschalteten Flotations
zellen bestimmt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels der Fuzzy-Regeln Vorgaben
über die Sollwerte für die ab- und zufließenden Stoffströme,
die Mengenströme von Emulgatoren und Schäumern, die Luft
ströme und weiterhin Informationen über den Zustand der Zelle
gemacht werden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 und 3, mit einer Flotationszelle zum Deinken von
Altpapier, die mit Flüssigkeit einerseits und Schaum anderer
seits gefüllt ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Flotationszelle (10) eine Reihe von
Leitfähigkeitsmeßzellen (21 bis 26) hat, und daß ein Fuzzy-
Regler (20) vorhanden ist, dessen Eingänge (31 bis 38)
wenigstens mit Leitfähigkeitsmeßwerten gespeist sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Flotationszelle (10) zum
Abstreifen des Schaumes ein Paddel (15) aufweist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Flotationszelle (10)
die Schaumableitung über ein zentrisches Rohr (18) vorgesehen
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß bei rechteckigen Flotations
zellen die Schaumableitung am Rand vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Paddel (15) als Schaufel
rad oder Rotor ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lufteinbringung in die
Flotationszelle (10) über einen nach dem Prinzip einer
Wasserstrahlpumpe arbeitenden Stufendiffusor (1 bis 3) im
Graustoffstrom vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lufteinbringung am Boden
der Flotationszelle (10) über Verteiler (3) vorgesehen ist.
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DE4429277A1 DE4429277A1 (de) | 1996-02-22 |
DE4429277C2 true DE4429277C2 (de) | 1997-04-03 |
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1994
- 1994-08-19 DE DE19944429277 patent/DE4429277C2/de not_active Expired - Fee Related
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