DE4429265A1 - Maschinengestütztes Verfahren zum Auffinden und Zuordnen eines technischen Gegenstandes und/oder eines technischen Begriffs - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein maschinengestütztes Ver­ fahren zum Auffinden und Zuordnen eines technischen Gegen­ standes und/oder eines technischen Begriffs in einem lesbar vorliegenden Dokument.

Im besonderen bei der Bearbeitung von Kundenspezifikationen für technische Anlagen treten meist aufgrund des großen Um­ fangs und der großen inhaltlichen Komplexität solcher Spezi­ fikationen erhebliche Probleme auf, eine der Kundenspezifika­ tion deckungsgleiche technische Anlage projektieren zu kön­ nen. Es ist daher Aufgabe des Anlagenengineerings solche Kun­ denspezifikationen in sehr kurzer Zeit sehr genau zu bearbei­ ten, um technisch und wirtschaftlich sinnvolle Anlagen ent­ werfen, anbieten und abwickeln zu können.

Wegen des großen Umfangs und der großen Komplexität der Spe­ zifikation kommt es vor, daß Informationen übersehen oder zu­ nächst registriert und später vergessen werden. Diese Umstän­ de machen die Bearbeitung einer solchen Kundenspezifikation häufig äußerst problematisch.

Zur Bearbeitung einer solchen Spezifikation ist es derzeit üblich, daß im allgemeinen Ingenieure die Spezifikation lesen und mit entsprechenden Notizen sowohl in der Spezifikation selbst als auch auf Zusatzblättern versuchen, signifikante Informationen herauszufiltern. Diese Notizen gewährleisten nicht immer das Wiederauffinden der Information und den In­ formationsaustausch, insbesondere zwischen Ingenieuren unter­ schiedlicher technologischer Bereiche, wie z. B. Feuerungs­ technik, Wasserdampfkreisläufe, Kühlkreisläufe, Leittechnik und Ventiltechnik in beispielsweise fossilbefeuerten oder nu­ klearen Kraftwerksanlagen.

Desweiteren werden häufig vom Umfang her große Spezifikatio­ nen nur oberflächlich gelesen und deshalb auch nur teilweise an die für den technologischen Bereich zuständige Abteilung weitergegeben. Dies birgt die Gefahr der unvollständigen Wei­ tergabe von Informationen in sich. Zudem sind selbst die vor­ genannten Tätigkeiten sehr zeit- und personalintensiv sowie fehleranfällig.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das zum weitgehend fehlerfreien Auffinden und Zuordnen eines technischen Gegenstandes und/oder eines technischen Begriffs in einem lesbar vorliegenden Dokument geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß

• a) das lesbar vorliegende Dokument in ein maschinenlesbares Dokument umgewandelt wird, insbesondere durch Einscannen,
• b) das maschinenlesbare Dokument in einzelne Spezifikations­ kapitel zerlegt wird,
• c) in den Spezifikationskapiteln den technischen Gegenstand und/oder den technischen Begriff spezifizierende Schlüs­ selwörter anhand eines Vergleichs mit einem Suchkatalog aufgefunden werden, und
• e) im Suchkatalog aufgefundene Schlüsselwörter entsprechend einer ebenfalls im Suchkatalog abgelegten technologischen Zugehörigkeitskennung bestimmten technologischen Bereichen zugeordnet werden.

Auf diese Weise ist es möglich, in dem lesbar vorliegenden Dokument enthaltene Informationen komfortabler, sicherer und schneller aufzufinden, auch wenn sie an weit verstreuten Stellen im Dokument stehen, als dies bisher möglich gewesen ist. Es ist insbesondere möglich, umgekehrt bestimmten tech­ nischen Gegenständen und/oder technischen Begriffen die Fund­ stellen in dem lesbar vorliegenden Dokument zuzuordnen. Auf diese Weise wird sicher ausgeschlossen, daß einmal im Suchka­ talog abgelegte Schlüsselwörter bei der Bearbeitung des les­ bar vorliegenden Dokuments übersehen werden. Aufgrund der Zu­ ordnung zu bestimmten technologischen Bereichen ist es mög­ lich, die für einen technologischen Bereich ermittelten Fund­ stellen aufzuführen, wodurch der einen bestimmten technologi­ schen Bereich betreffende Umfang des lesbar vorliegenden Do­ kuments stark begrenzt wird.

Damit im lesbar vorliegenden Dokument vorhandene technische Informationen nicht übersehen werden können, ist es vorteil­ haft, wenn nicht im Suchkatalog aufgefundene Schlüsselwörter identifiziert, in den Suchkatalog aufgenommen und mit einer technologischen Zugehörigkeitskennung versehen werden. Auf diese Weise kann der Suchkatalog ständig erweitert werden, was dazu führt, daß bei Dokumenten, die wiederkehrend be­ stimmte technische Gegenstände und/oder technische Begriffe zum Thema haben, zu einem gewissen Grade ein Anspruch auf Vollständigkeit und damit Fehlerfreiheit beim Auffinden der Information erreicht wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend näher erläutert.

Die Figur zeigt ein Flußdiagramm des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens. In der Figur erkennt man ein lesbar vorliegendes Do­ kument 2, in dem beispielsweise eine fossilbefeuerte Kraft­ werksanlage von einem Kraftwerkstreiber mit allen zur Be­ schreibung der Anlage notwendigen technischen Gegenständen und/oder technischen Begriffen beschrieben ist. Eine solche sogenannte Kundenspezifikation umfaßt üblicherweise etwa 1500 maschinengeschriebene Seiten. Das Dokument 2 wird anschlie­ ßend in einen Scanner 4 Seite für Seite datenverarbeitungs­ technisch erfaßt. Als Ergebnis dieser Erfassung liegt ein ma­ schinenlesbares Dokument auf einer Diskette 6 vor.

In Abhängigkeit von dem auf der Diskette 6 gewählten Daten­ format kann diese Diskette 6 von einer Rechnereinheit 8 mit integrierter Mikroprozessoruntereinheit 10 eingelesen werden. Gleichzeitig hat diese Rechnereinheit 8 eine Zugriffsmöglich­ keit auf einen Speicher 12, in dem ein editierbarer Suchkata­ log 14 gespeichert ist.

In der Rechnereinheit 8 wird nun zunächst mit Hilfe der Mi­ kroprozessoruntereinheit 10 nach den die technischen Gegen­ stände und/oder die technischen Begriffe spezifizierenden Schlüsselwörtern gesucht, und zwar anhand eines Vergleichs mit den im Suchkatalog 14 abgelegten Schlüsselwörtern. Eben­ falls im Suchkatalog 14 abgelegt ist eine jedem Schlüsselwort zugeordnete technologische Zugehörigkeitskennung, so daß je­ dem aufgefunden Schlüsselwort beispielsweise zugeordnet wer­ den kann, ob der dem Schlüsselwort zugeordnete technische Ge­ genstand und/oder technische Begriff der Leittechnik oder der Ventiltechnik oder der Verbrennungstechnik oder der Rauchgas­ reinigung usw. zuzuordnen ist. Mit Hilfe der Rechnereinheit 8 kann dann eine Liste erstellt werden, die Aufschluß darüber gibt, zu welchem technologischen Bereich welche Schlüsselwör­ ter an welcher Stelle im Dokument 2 aufgefunden worden sind. Eine solche Liste kann beispielsweise an eine Benutzerober­ fläche 16, bestehend aus einem Datensichtgerät 18, einer Ta­ statur 20 und einem Diskettenlaufwerk 22, ausgegeben werden. Ebenso ist es denkbar eine solche Liste direkt auf einer wei­ teren Diskette 28 oder auch auf der bereits erwähnten Disket­ te 6, die das maschinenlesbare Dokument enthält, auszugeben.

Möglicherweise nicht im Suchkatalog aufgefundene Schlüssel­ wörter werden von der Rechnereinheit 8 identifiziert und be­ darfsweise an die Benutzeroberfläche 16 ausgegeben. Ein Be­ diener der Benutzeroberfläche 16 kann entscheiden, daß ein solches nicht im Suchkatalog aufgefundenes Schlüsselwort in den Suchkatalog aufgenommen wird. Gleichzeitig erhält dieses Schlüsselwort eine technologische Zugehörigkeitskennung, so daß bei einem späteren Durchlauf des erfindungsgemäßen Ver­ fahrens eine Zuordnung des technologischen Bereiches zum Schlüsselwort möglich ist.

Auf diese Weise ist es möglich, alle in dem lesbar vorliegen­ den Dokument 2 erwähnten technologischen Gegenstände und/oder technologischen Begriffe anhand der diesen Gegenständen und Begriffen zugeordneten und im Speicher 12 abgelegten Schlüs­ selwörter aufzufinden. Auf diese Weise ist es lückenlos mög­ lich, ein Abbild der in dem Dokument 2 beschriebenen techni­ schen Anlage zu erstellen.

Claims (2)

1. Maschinengestütztes Verfahren zum Auffinden und Zuordnen eines technischen Gegenstandes und/oder eines technischen Be­ griffes in einem lesbar vorliegenden Dokument (2), bei dem

• a) das Dokument (2) in ein maschinenlesbares Dokument umge­ wandelt wird,
• b) das maschinenlesbare Dokument in einzelne Spezifikations­ kapitel zerlegt wird,
• c) in den Spezifikationskapiteln den technischen Gegenstand und/oder technischen Begriff spezifizierende Schlüsselwör­ ter anhand eines Vergleichs mit einem Suchkatalog (14) aufgefunden werden, und
• d) im Suchkatalog (14) aufgefundene Schlüsselwörter entspre­ chend einer ebenfalls im Suchkatalog abgelegten technolo­ gischen Zugehörigkeitskennung bestimmten technologischen Bereichen zugeordnet werden.

2. Maschinengestütztes Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nicht im Suchkatalog (14) aufgefundene Schlüsselwörter identifiziert, in den Suchkatalog (14) aufgenommen und mit einer technologi­ schen Zugehörigkeitskennung versehen werden.