DE4426891A1 - Verfahren zur Herstellung von 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung von 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen (I) aus
Cyanurchlorid (II) und einem in Wasser schwerlöslichen bis
praktisch unlöslichen Arylamin (III).
Es ist bekannt, 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazine durch
Umsetzung von Cyanurchlorid mit einem im wesentlichen
wasserunlöslichen Arylamin in rein wäßrigem Medium
herzustellen. Wegen der geringen Wasserlöslichkeit der
Ausgangsstoffe verläuft die Umsetzung aber nur sehr langsam
und zudem ist die Ausbeute meist unbefriedigend. Um die
Umsetzung günstig zu beeinflussen, wurden dem wäßrigen
Reaktionsmedium wasserlösliche organische Lösungsmittel,
wie Aceton, Tetrahydrofuran oder Dioxan zugesetzt; ferner
wurde dem Reaktionsgemisch ein basischer Stoff zugesetzt,
um abgespaltenen Chlorwasserstoff zu neutralisieren (vgl.
US-PS 2,720,480). Es wurde auch vorgeschlagen, die
Umsetzung in rein wäßrigem Medium in Gegenwart eines
oberflächenaktiven Mittels, etwa eines Metallsalzes von
Ligninsulfonsäure durchzuführen (vgl. US-PS 2,820,032).
Schließlich kann das Arylamin auch in Form eines
wasserlöslichen Salzes, etwa als Hydrochlorid, eingesetzt
werden (vgl. DE-OS 16 70 675). Die zuvor gewürdigten
Verfahren, welche in einem zu Beginn einphasigen wäßrigen
Reaktionsmedium durchgeführt werden und teilweise den
Einsatz spezieller Hilfsstoffe erfordern, zeichnen sich
zwar durch eine gesteigerte Reaktionsgeschwindigkeit und
eine erhöhte Ausbeute aus, jedoch haften ihnen eine Reihe
von Nachteilen an: Durch konkurrierende Nebenreaktionen,
wie etwa durch Hydrolyse, wird die selektive Bildung des
Zielprodukts beeinträchtigt. Daraus resultieren
unzureichende Produktreinheiten, so daß aufwendige
Reinigungsmaßnahmen, wie Umfällung oder Umkristallisation,
erforderlich werden; durch die dabei anfallenden
Abfallstoffe ergeben sich aber größere Abwasser- und
Entsorgungsprobleme, die durch die aus den Abwässern zu
entfernenden Hilfsstoffe noch verstärkt werden. Zudem wird
in recht hoher Verdünnung gearbeitet, woraus niedrige Raum
zeit-Ausbeuten resultieren und erhebliche Abwassermengen
anfallen.
Die Umsetzung zwischen Cyanurchlorid und einem
schwerlöslichen bis praktisch wasserunlöslichen Arylamin
kann auch in Abwesenheit von Wasser in einem wasserfreien
organischen Lösungsmittel, etwa aliphatischen oder
aromatischen Kohlenwasserstoffen, erfolgen (vgl. US-PS
2,720,480 und US-PS 3,074,946). Trotz erhöhter
Reaktionstemperatur werden lange Reaktionszeiten benötigt;
die erzielbaren Produktausbeuten und Reinheiten sind oft
nicht befriedigend und/oder unterliegen erheblichen
Schwankungen.
Im Bestreben, die Umsetzung mit hoher Reaktions
geschwindigkeit durchzuführen, eine hohe Ausbeute und
höhere Produktreinheit zu erhalten, die erforderliche Menge
Reaktionsmedium zu reduzieren und Hilfsstoffe leicht aus
dem Prozeßabwasser abtrennen zu können, wurde in der DE-PS
35 04 073 vorgeschlagen, ein zweiphasiges Reaktionsmedium
zu verwenden, nämlich ein Gemisch aus Wasser und einem in
Wasser praktisch unlöslichen organischen Lösungsmittel,
vorzugsweise einem aromatischen oder aliphatischen
Kohlenwasserstoff, welcher gegebenenfalls auch halogeniert
sein kann. Um eine hohe Ausbeute und zudem eine
befriedigende Produktreinheit zu erzielen, wird gegen Ende
der Umsetzung der freigesetzte Chlorwasserstoff mit
Natronlauge neutralisiert. Nachteilig an dem Verfahren ist,
daß die Rührung wegen des hohen Feststoffanteils erschwert
ist und es damit zu Ausbeuteschwankungen und zur Bildung
von Nebenprodukten kommt, die das Abwasser in Form von
erhöhten TOC-, CSB- und AOX-Werten belasten. Die
Nebenprodukte reichern sich teilweise auch im organischen
Lösungsmittel an, so daß dieses vor der Wiederverwendung
zumindest teilweise mittels Filtration und/oder
Destillation aufgereinigt werden muß. Ein weiterer, die
technische Durchführung erschwerender Nachteil besteht
darin, daß zwecks Verbesserung der Filtrierbarkeit des
Triazins zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, etwa eine
Temperaturerhöhung auf über 70°C mit nachfolgendem
langsamen Abkühlen des Reaktionsgemischs.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist somit ein
verbessertes Verfahren zur Herstellung von 2-Arylamino-4,6-
dichlor-s-triazinen in Gegenwart eines zweiphasigen
Reaktionsmediums aufzuzeigen. Das Triazin (I) sollte bei
hoher Reaktionsgeschwindigkeit in hoher und
reproduzierbarer Ausbeute erhältlich sein und eine höhere
Reinheit aufweisen, als sie im vorbekannten Verfahren
üblicherweise erhalten wurde. Zudem sollte das Verfahren zu
einer verringerten Abwasserbelastung führen.
Gelöst wird die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung
von 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen der Formel (I)
in welcher
R¹ für einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituierten Arylrest steht und
R² für Wasserstoff, einen Alkylrest oder einen durch -O-, -S- oder -N(Alkyl′)-unterbrochenen Alkylrest steht, durch Umsetzung
von Cyanurchlorid der Formel (II)
R¹ für einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituierten Arylrest steht und
R² für Wasserstoff, einen Alkylrest oder einen durch -O-, -S- oder -N(Alkyl′)-unterbrochenen Alkylrest steht, durch Umsetzung
von Cyanurchlorid der Formel (II)
mit einem schwerlöslichen bis praktisch wasserunlöslichen
Arylamin der Formel (III)
in welcher R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben,
bei einer Temperatur zwischen -10 und +100°C und einem im
wesentlichen sauren pH-Wert in einem zweiphasigen wäßrig
organischen Reaktionsmedium und, sofern erwünscht, daran
anschließend zur Vervollständigung der Umsetzung mittels
Zugabe eines säurebindenden Mittels bis ein pH-Wert von 6
bis 8 erreicht ist, das dadurch gekennzeichnet ist, daß das
Reaktionsmedium ein polares, mit Wasser begrenzt bis wenig
mischbares, unter den Reaktionsbedingungen stabiles
organisches Lösungsmittel enthält.
Die Unteransprüche richten sich auf bevorzugte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Unter den erfindungsgemäß zu verwendenden polaren, in
Wasser begrenzt bis wenig mischbaren und unter den
Reaktionsbedingungen stabilen organischen Lösungsmitteln
werden solche verstanden, deren Löslichkeit bei 20°C in
Wasser weniger als 28 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 7
Gew.-%, mindestens aber 0,3 Gew.-% beträgt und die
Löslichkeit des Wassers im organischen Lösungsmittel bei
20°C weniger als 14 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 4
Gew.-%, mindestens aber 0,5 Gew.-% beträgt.
Für das Verfahren geeignete organische Lösungsmittel sind
insbesondere aliphatische Ketone mit 4 bis 8, vorzugsweise
jedoch 5 bis 8 C-Atomen und andere die Lösungskriterien
erfüllende und unter den Reaktionsbedingungen stabile
polare Solventien, wie solche aus der Reihe der Ether und
Ester und sterisch gehinderten aliphatischen Alkohole.
Ketone, deren Lösungskriterien in den bevorzugten Bereich
fallen, sind Methylpropylketon, Methylisopropylketon,
Diethylketon, Methyl-n-butylketon, Methylisobutylketon,
Methyl-t-butylketon, Ethylpropylketon, Methyl-n-amylketon
und Ethyl-n-amylketon beispielhaft zu nennen. Unter den
Ethern hat sich beispielsweise Methyl-t-butylether als gut
geeignet erwiesen.
Zwar ist die Verwendung zweiphasiger Reaktionsmedien,
bestehend aus Wasser und einem darin teilweise löslichen
organischen Lösungsmittel, wie Methylethylketon, bei der
Umsetzung von Cyanurchlorid mit gut wasserlöslichen, stark
basischen primären oder sekundären aliphatischen Aminen aus
der DE-OS 16 95 117 bekannt, jedoch wird hierbei
unmittelbar nach der Zugabe des Amins zu der Wasser und
Methylethylketon enthaltenden Cyanurchloridsuspension ein
säurebindendes Mittel zugesetzt, wobei im Verlauf der
Reaktion Cyanurchlorid vollständig gelöst wird und zwei
flüssige Schichten, im allgemeinen jedoch wenig bis kein
Kristallisat entstehen. In Anbetracht der geringen
Wasserlöslichkeit der erfindungsgemäß zu verwendenden
Arylamine war nicht vorhersehbar, daß durch die Verwendung
eines erfindungsgemäßen Reaktionsmilieus die Umsetzung
derart beschleunigt und günstig beeinflußt wird, daß die
Reaktion unter im wesentlichen sauren Bedingungen und bei
Anwendung hoher Reaktandenkonzentrationen in kurzer Zeit
beendet und das gewünschte Triazinderivat (I) in hoher
Ausbeute und sehr hoher Reinheit erhalten wird.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich die
Triazine gemäß Formel (I) sowohl mit höherer
Produktausbeute als auch in höherer Reinheit gewinnen als
sie bei der Nacharbeitung der DE-PS 35 04 073 erhalten
wurden. Aufgrund der begrenzten Wasserlöslichkeit des
organischen Lösungsmittels im erfindungsgemäßen Verfahren
mußte eher mit einer Minderung der Reinheit infolge von
Hydrolyse gerechnet werden. Überraschenderweise kam es auch
zu keiner Erhöhung der Abwasserbelastung, sondern im
Gegenteil zu einer Minderung derselben, obgleich aufgrund
der gegebenen geringen Löslichkeit des Lösungsmittels in
Wasser eher mit einem Anstieg der in der wäßrigen Phase
enthaltenen Reaktions- und Nebenprodukte gerechnet werden
mußte.
Für die Herstellung der 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazine
(I) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können alle schwer
löslichen bis nahezu unlöslichen Arylamine der allgemeinen
Formel R¹ - NH - R² eingesetzt werden. Unter
"schwerlöslich" wird eine Löslichkeit in Wasser von weniger
als 5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 1 Gew.-%,
verstanden. Bei den 1 bis 5, vorzugsweise 1 bis 3, gleichen
oder verschiedenen Substituenten im Arylrest R¹ kann es
sich um Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, wie Methyl, Ethyl,
Isopropyl, n-, sek-, iso- und tert.-Butyl, Halogen, wie
Fluor, Chlor, Brom, Jod, insbesondere Chlor, Nitro, Cyan,
Alkoxy und Alkylmercapto mit jeweils 1 bis 5, insbesondere
1 bis 3 Kohlenstoffatomen sowie Halogenalkyl mit 1 bis 5,
insbesondere 1 bis 3, Kohlenstoffatomen und 1 bis 5
gleichen oder verschiedenen Halogenatomen, wie insbesondere
Fluor und/oder Chlor handeln. Sofern R² Alkyl ist, wird
niederes Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen bevorzugt; R² steht
besonders bevorzugt für Wasserstoff. Sofern R² für einen
durch -O-, -S- oder -N(Alkyl′)-unterbrochenen Alkylrest
steht, enthält er bevorzugt insgesamt 3 bis 5 C-Atome, und
Alkyl′ steht für C₁- bis C₃-Alkyl; Dimethylaminoethyl- oder
Methoxyethyl sind Beispiele für diese R²-Gruppe. Die
nachstehenden, im erfindungsgemäßen Verfahren
einzusetzenden Amine werden beispielhaft genannt: Anilin,
alpha-Naphthylamin, beta-Naphthylamin, p-Methylanilin,
o-Methylanilin, o-Ethylanilin, 2,4-Dimethylanilin, o-, m-
und p-Chloranilin sowie die entsprechenden Bromaniline,
2,4- und 2,5-Dichloranilin, 2-Methyl-3-Chloranilin,
4-Nitroanilin, 2-Chlor-4-Nitroanilin, 4-Cyanoanilin, 2- und
4-Methoxyanilin, N-Methylanilin, N-Methyl-2,5-dichloranilin
und 4-(beta-Chlorethyl)-anilin.
Das Mischungsverhältnis von Wasser zu organischem
Lösungsmittel ist nicht kritisch, jedoch werden Gemische
mit einem höheren Anteil an organischem Lösungsmittel
bevorzugt. Bevorzugte Reaktionsmedien enthalten Wasser und
organisches Lösungsmittel im Gewichtsverhältnis von 1 zu 1
bis 1 zu 3, vorzugsweise 1 zu 1,5 bis 1 zu 2,2, besonders
bevorzugt 1 zu 1,8 bis 1 zu 2,0.
Das Verhältnis Cyanurchlorid zur Gesamtmenge an
Reaktionsflüssigkeit ist wenig kritisch, jedoch wird zur
Erzielung einer hohen Raum-Zeit-Ausbeute eine möglichst
konzentrierte, jedoch gut rührfähige Arbeitsweise
bevorzugt. Ein Gewichtsverhältnis von Cyanurchlorid zu
wäßrig-organischem Reaktionsmedium im Bereich von 1 zu 4
bis 5 wird besonders bevorzugt. Höhere Cyanurchloridanteile
sind möglich, ergeben jedoch keine weiteren Vorteile oder
sind gegebenenfalls aus verfahrenstechnischen Gründen - wie
erschwerte Rührfähigkeit - weniger zweckmäßig.
Die Umsetzung wird bei Temperaturen zwischen -10 und
+100°C, vorzugsweise zwischen 0 und 70°C, isotherm,
adiabatisch oder vorzugsweise teiladiabatisch durchgeführt.
Die Reaktion läuft unter im wesentlichen sauren
Bedingungen, vorzugsweise im pH-Bereich zwischen -1 und +4
ab; während dieser Phase der Umsetzung wird die Temperatur
vorzugsweise im Bereich zwischen +5 und +60°C gehalten.
Zur Vervollständigung der Umsetzung wird gegen Ende
derselben, gegebenenfalls unmittelbar nach erfolgter
Arylaminzugabe, zur Neutralisation der gebildeten Säure zum
Reaktionsgemisch ein säurebindendes Mittel zugegeben,
vorzugsweise eine wäßrige Base, wie insbesondere
Natronlauge. Im Reaktionsgemisch wird hierbei ein pH-Wert
um 7 (6 bis 8) eingestellt. Die Neutralisationswärme wird
zweckmäßigerweise zur Erhöhung der Reaktionstemperatur auf
Werte von vorzugsweise 50 bis 70°C genutzt.
Die Reaktionspartner Cyanurchlorid und Arylamin werden im
wesentlichen stöchiometrisch eingesetzt. Es kann aber auch
eine der beiden Komponenten im geringen molaren Überschuß
oder Unterschuß von 0,5 bis 5 Mol-% vorliegen. Bevorzugt
wird ein geringer Unterschuß des Arylamins von 0,8 bis 1,5
Mol-% gegenüber Cyanurchlorid.
Nach Beendigung der Umsetzung und Abkühlung der
Reaktionsmischung wird das Triazinderivat (I) mittels
Filtration oder Zentrifugation abgetrennt, mit Wasser
nachgewaschen und getrocknet. Das zweiphasige Filtrat wird
anschließend mittels üblicher Methoden in die wäßrige und
die organische Phase aufgetrennt. Die organische Phase, in
welcher noch ein Teil des 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-
triazins gelöst ist, kann ohne weitere Reinigungsmaßnahme
einem Folgeansatz zugeführt werden. Die wäßrige Phase wird
gegebenenfalls zur Entfernung darin gelöster
Lösungsmittelanteile andestilliert und danach,
gegebenenfalls nach vorheriger Klärfiltration zur
Rückgewinnung von nachträglich ausgefallenen Produktresten,
unmittelbar einer biologischen Abwasseraufbereitung
zugeführt.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind, wie
bereits erwähnt, darin zu sehen, daß bei hoher Raum-Zeit-
Ausbeute ein sehr reines Produkt in sehr hoher Ausbeute
erhalten wird. Die Herstellung von 2-(2-Chlorphenylamino)-
4,6-dichlor-s-triazin (Ia), das als Pflanzenschutzmittel
Verwendung findet, ist mit nahezu quantitativer
Isolierausbeute und einer Reinheit zwischen etwa 97 und
über 99% erhältlich. Die verringerte Bildung von
Nebenprodukten ergibt technische und ökologische und damit
auch ökonomische Vorteile gegenüber dem gattungsgemäßen
vorbekannten Verfahren. Eine Anreicherung der Nebenprodukte
in dem organischen Lösungsmittel wird vermieden, so daß
zusätzliche Maßnahmen zur Abreicherung derselben, etwa
durch Filtration und/oder Lösungsmittelrektifikation, nicht
mehr benötigt werden. Durch die verbesserte
Kristallstruktur der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellten Produkte werden sowohl die Durchmischung des
Reaktionsgemischs während der Umsetzung als auch die
Isolierung des Endprodukts erleichtert und zusätzlich die
erforderliche Waschwassermenge verringert. Das
erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich damit durch eine
verminderte Abwasserbelastung aus, und zwar sowohl
bezüglich der Wassermenge als auch der Menge der darin
enthaltenen Inhaltsstoffe - verringerte TOC- (total oxygen
content), CSB- (Chemischer Sauerstoffbedarf) und AOX-
Belastung (organisch gebundenes Halogen). Schließlich sind
die günstigen Raum-Zeit-Ausbeuten zu nennen, denn die
Reaktionszeiten, umfassend die Zeiten zur Zugabe des
Arylamins und zur Zugabe des säurebindenden Mittels, sind
kurz und liegen in der Regel zwischen 20 und 60 Minuten.
Die nachfolgenden Beispiele veranschaulichen das Verfahren
der Erfindung, ohne es einzuschränken.
In einem kühl- und heizbaren Reaktionsgefäß wurden 290 g
Wasser und 560 g Methylisobutylketon eingefüllt und auf
5°C abgekühlt. In diese Mischung wurden 184,4 g (1,0 Mol)
Cyanurchlorid eingetragen. Ohne Kühlung wurden unter
kräftigem Rühren (Turbinieren) 126 g (0,988 Mol)
o-Chloranilin innerhalb von 10 Minuten zugetropft, wobei
der pH-Wert der Reaktionsmischung von -0,4 auf ca. 4,0 und
die Temperatur auf 42°C anstieg. Anschließend wurden in 10
Minuten 88 g 45gew.-%ige Natronlauge (0,99 Mol) ohne
Kühlung zugetropft. Am Ende der Laugenzugabe stellte sich
eine Temperatur von 56°C und ein pH-Wert um 8,0 ein. Die
Mischung wurde auf 65°C erwärmt, wobei der pH-Wert auf 7,0
absank, und noch weitere 30 Minuten gerührt. Nach dem
Abkühlen auf 20°C wurde der entstandene Kristallbrei
abfiltriert, mit 560 g Wasser ausgewaschen und getrocknet.
Es wurden 224 g 2-(2-Chlorphenylamino)-4,6-dichlor-s-
triazin (Ia) entsprechend einer Ausbeute von 81,3%
erhalten. Das Produkt hatte eine mittels HPLC-Analyse
ermittelte Reinheit von 99,4%.
Von der Filtratlösung wurden 560 g organische Phase mit
einem Gehalt von 7,6% 2-(2-Chlorphenylamino)-4,6-dichlor-
s-triazin abgetrennt, so daß sich die Gesamtausbeute an
100%igem Produkt auf 96,3% erhöhte, bezogen auf
eingesetztes Cyanurchlorid. Die wäßrige Phase von 872 g
enthielt laut HPLC-Analyse 5 ppm an 2-(2-Chlorphenylamino)-
4,6-dichlor-s-triazin und war völlig frei von
o-Chloranilin.
Die in Beispiel 1 erhaltene organische Phase von 560 g
wurde zusammen mit 290 g Frischwasser vorgelegt und auf
5°C abgekühlt. Anschließend wurde die Reaktion gemäß
Beispiel 1 durchgeführt. Nach der Aufarbeitung wurden 271 g
2-(2-Chlorphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin (Ia) mit einem
Gehalt von 99,8% isoliert. Dies entsprach einer Ausbeute
an 100%igem Produkt von 98,2%. Außerdem wurden 488 g
organische Phase mit einem Gehalt von 3,0% an gelöstem
Produkt (Ia) abgetrennt, die in den folgenden Ansatz
zurückgeführt wurden.
Die aus Beispiel 2 zurückgewonnene organische Phase von
488 g wurde mit 72 g Methylisobutylketon versetzt und
zusammen mit 290 g Frischwasser bei 5°C vorgelegt. Danach
wurde wie in Beispiel 1 verfahren. Nach beendeter Reaktion
und Aufarbeitung wurden 270 g Produkt (Ia) mit einem Gehalt
von 98,5%, entsprechend einer Ausbeute an 100%igem
Produkt von 96,5%, erhalten. Die abgetrennte wäßrige Phase
enthielt weniger als 10 ppm an 2-(2-Chlorphenylamino)-4,6-
dichlor-s-triazin und war frei von o-Chloranilin. Die
abgetrennte organische Phase betrug 502 g und enthielt
4,0% an gelöstem Produkt (Ia), diese Phase wurde in den
nachfolgenden Ansatz zurückgeführt.
Das Verfahren der vorausgegangenen Beispiele wurde noch 6×
wiederholt, wobei die jeweils aus dem vorhergehenden Ansatz
stammende organische Phase rezykliert und mit
Methylisobutylketon bei Bedarf auf 560 g ergänzt wurde. Bei
Rückführungsmengen zwischen ca. 480 bis 560 g sowie
zwischen ca. 3,0 bis ca. 7,5% anteilig gelöstem Produkt
(Ia) wurde eine durchschnittliche Isolierausbeute von
99,1% mit einer durchschnittlichen Reinheit von 97,5%
entsprechend einer Ausbeute von 96,6% an 100%igem 2-(2-
Chlorphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin erzielt. Die
wäßrigen Phasen enthielten zwischen 5 bis 20 ppm an
gelöstem Endprodukt und waren frei von o-Chloranilin.
Die im lösungsmittelfreien Abwasser ermittelten AOX-Werte
lagen im Mittel bei 38 mg/l und einem mittleren TOC-Wert um
515 mg/l.
In einem Reaktionsgefäß wurden 290 g Wasser und 560 g
Ethyl-n-amylketon vorgelegt. In die auf 5°C abgekühlten
Lösungen wurden 184,4 g (1,0 Mol) Cyanurchlorid eingerührt.
Ohne äußere Kühlung wurden unter starkem Turbinieren 126 g
(0,988 Mol) o-Chloranilin in 10 Minuten zugetropft, wobei
die Temperatur nach 14 Minuten bis auf 42,7°C angestiegen
war. Anschließend wurden in weiteren 15 Minuten 94 g
45%ige Natronlauge (1,057 Mol) zugetropft, während die
Temperatur bis 57,1°C anstieg und sich ein pH-Wert von 7,5
einstellte. Unter gelinder Wärmezufuhr wurde das
Reaktionsgemisch bei 60°C noch 20 Minuten nachgerührt und
anschließend auf 20°C abgekühlt. Der Kristallbrei wurde
abfiltriert, mit 570 g Wasser salzfrei gewaschen und im
Vakuum getrocknet. Es wurden 245 g Produkt mit einem Gehalt
von 98,5% erhalten, was einer Ausbeute von 87,6%
100%igem 2-(2-Chlorphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin
entsprach. Außerdem wurden 522 g organische Phase mit einem
Gehalt von 4,8% Reinprodukt abgetrennt, die in den
folgenden Ansatz zurückgeführt wurden. Dadurch erhöhte sich
die Ausbeute auf 96,7% (100%ig). Die wäßrige Phase
enthielt noch 15 ppm des Dichlortriazins (Ia) und war
Chloranilin-frei.
Die in Beispiel 10 erhaltene organische Phase wurde mit
38 g Ethyl-n-amylketon auf 560 g aufgefüllt und mit 290 g
Frischwasser bei 5°C vorgelegt. Nach der Zugabe von 1,0
Mol Cyanurchlorid wurden 126 g (0,988 Mol) o-Chloranilin in
9 Minuten zugegeben, worauf zwei Minuten später die
Temperatur bis auf 42,1°C angestiegen war. Nun wurden
ebenfalls ohne Kühlung in 11 Minuten 90 g 45%ige
Natronlauge (1,013 Mol) zufließen lassen, während die
Temperatur bis 60,3°C anstieg und sich ein pH-Wert von 7,2
einstellte. Ohne weitere Wärmezufuhr wurde noch 20 Minuten
nachgerührt und anschließend auf 20°C abgekühlt. Aus der
Reaktionsmasse wurden 270 g Produkt mit einem Gehalt von
98,9% isoliert, was einer Reinausbeute von 96,9%
entsprach. Außerdem wurden 470 g organische Phase mit 5,5%
gelöstem Produkt abgetrennt, die dem folgenden Ansatz
zugeführt wurden. Die wäßrige Phase enthielt 17 ppm an
Dichlortriazin und war frei von o-Chloranilin.
470 g organische Phase aus Beispiel 11 wurden mit 90 g
Ethyl-n-amylketon auf 560 g ergänzt und zusammen mit 290 g
Frischwasser bei 5°C vorgelegt. Danach wurde wie in
Beispiel 11 weitergearbeitet, wobei sich am Ende der
Natronlaugezufuhr ein pH-Wert von 7,3 bei 60,2°C
einstellte. Nach 20minütiger Nachreaktion und
anschließender Aufarbeitung wurden 274 g Produkt mit einem
Gehalt von 99,2% entsprechend einer Reinproduktausbeute
von 98,7% erhalten. Außerdem wurden 470 g organische Phase
mit 5,0% an gelöstem Produkt abgetrennt. Die wäßrige Phase
enthielt 13 ppm an Dichlortriazin und war frei an
o-Chloranilin. Die Wiederholung von Beispiel 12 ergab
praktisch identische Ergebnisse.
Beispiel 1 wurde wiederholt. Jedoch wurden für die
Umsetzung von 1,0 Mol Cyanurchlorid 1,10 Mol
o-Chloranilin eingesetzt und für die Neutralisation auf pH
7,0 1,01 Mol 45%ige Natronlauge verbraucht. Es wurden 560
g organische Phase mit einem Gehalt von 8,8% Reinprodukt
abgetrennt. Die Isolierausbeute betrug 80,5%, die
Gesamtausbeute betrug 98,4% bei einem Gehalt von 99,4% an
2-(2-Chlorphenylamino)-4,6-dichlor-s-triazin. Die
abgetrennte wäßrige Phase von 892 g enthielt ca. 12 ppm
Reinprodukt und ca. 380 ppm o-Chloranilin.
Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch mit folgenden
Abweichungen: Anstelle Methylisobutylketon wurde die
gleiche Menge Methylisopropylketon (560 g) eingesetzt, für
die Neutralisation wurden 1,058 Mol 45%ige Natronlauge
verwendet und die Zutropfgeschwindigkeit der beiden
Reaktionskomponenten wurden auf jeweils 15 Minuten
ausgedehnt. Es wurden 218 g Produkt mit einer HPLC-Reinheit
von 99,4% isoliert. Außerdem wurden 524 g organische Phase
mit einem Gehalt von 8,4% an Reinprodukt abgetrennt und in
den folgenden Ansatz zurückgeführt. Somit summierte sich
die Gesamtausbeute auf 94,7% an Reinprodukt.
Beispiel 15 wurde nach Ergänzung der rezyklierten
organischen Phase mit 36 g Methylisopropylketon wiederholt,
wobei 1,01 Mol 45%ige Natronlauge bis zum Erreichen eines
pH-Wertes von 7,0 verbraucht wurden. Es wurden 262 g
(95,1%) mit einem Reinproduktgehalt von 98,4%
entsprechend 93,6% Reinproduktausbeute erhalten. Die
abgetrennte organische Phase (476 g) enthielt 6,1% des
Dichlortriazins und stand für eine weitere Rückführung zur
Verfügung.
92,2 g (0,5 Mol) Cyanurchlorid wurden in eine auf 3,5°C
abgekühlte Mischung aus 280 g Methylisobutylketon und 145 g
Wasser eingerührt. Danach wurden unter starkem Turbinieren
innerhalb von 10 Minuten 63 g (0,494 Mol) o-Chloranilin
ohne Kühlung zugetropft, wobei die Temperatur auf 40,2°C
anstieg. Ebenfalls ohne Kühlung wurden danach in 7 Minuten
44 g (0,494 Mol) 45%ige Natronlauge zugetropft. Am Ende
der Laugenzugabe stellt sich eine Temperatur von 55°C und
ein pH-Wert von 7,3 ein. Die Mischung wurde nun auf 62°C
erwärmt und 30 Minuten nachgerührt. Anschließend wurde auf
20°C abgekühlt, der entstandene Kristallbrei abgesaugt,
mit 285 g Wasser salzfrei gewaschen und getrocknet. Es
wurde 114 g kristallines Endprodukt (Ia) mit einem Gehalt
von 99,4% erhalten. Aus der Filtratlösung wurden 259 g
organische Phase mit einem Gehalt von 7,6% Produkt (Ia)
abgetrennt, was einer Ausbeute von 19,7 g oder 14,3%
Reinprodukt entsprach. Die organische Phase wurde
eingedampft und der Rückstand erneut mittels HPLC
analysiert. Es wurden 23 g Trockenrückstand mit einem
Gehalt von 86,6% Produkt (Ia) erhalten. Daraus resultierte
19,9 g oder 14,4% Reinproduktausbeute. Aus den gefundenen
Analysendaten ergab sich folgende Gesamtbilanz:
37 g (0,2 Mol) Cyanurchlorid, 136 g Wasser und 37,5 ml
Toluol wurden bei 5°C vorgelegt. Wasser und Toluol standen
hierbei im Verhältnis 1 : 0,24, Cyanurchlorid zur Summe
Toluol und Wasser 1 : 4,56. Ohne Kühlung wurden in 30
Minuten unter Turbinieren 26 g (0,2 Mol) o-Chloranilin
zugegeben, wobei die Temperatur auf 28°C anstieg.
Anschließend wurden 18 g (0,225 Mol) 50%ige Natronlauge
unter Turbinieren zugetropft, worauf die Temperatur auf ca.
50°C und der pH-Wert auf ca. 7 anstieg. Nach weiteren 15
Minuten wurde auf 20°C abgekühlt. Das entstandene, sehr
feinkristalline Reaktionsprodukt neigte zur Agglomeration
und war nach dem Abfiltrieren von schmieriger Konsistenz.
Der Filterrückstand wurde mehrmals mit Wasser bis zur
völligen Salzfreiheit gewaschen und bei 50°C im Vakuum
getrocknet. Aus der abgetrennten organischen Phase wurde
nach dem Abdampfen des Lösungsmittels noch 1 g eines
stärker verunreinigten Reaktionsproduktes isoliert. Die
Gesamtausbeute betrug 53 g = 96,2% mit einem Gehalt von
96,3% Ia. Die Reinproduktausbeute belief sich somit auf
92,6%.
Bei der Versuchsdurchführung zeigte sich, daß sich die
Reaktionsmasse nur schwer rühren ließ. Dadurch wurde aber
die Nebenproduktbildung begünstigt, so daß Ausbeute und
Reinheit zu wünschen übrig ließen. Da sich bestimmte
Nebenprodukte (Bis-anilinotriazine) in der toluolischen
Phase anreicherten, müßte diese zumindest teilweise vor der
Rezyklierung rektifiziert werden.
Analog Beispiel 17, jedoch unter Verwendung von Toluol als
Lösungsmittel anstelle Methylisobutylketon, wurde Ia
hergestellt:
92,2 g (0,5 Mol) Cyanurchlorid wurden in eine Mischung aus 280 g Toluol und 145 g Eiswasser eingerührt. Unter starkem Turbinieren wurde bei 1°C mit dem Zutropfen des o-Chloranilins begonnen. Da ein sofortiger Temperaturanstieg ausblieb, wurde die Zugabe unterbrochen und erst fortgesetzt, nachdem die Temperatur der Mischung durch äußere Wärmezufuhr auf 5°C angehoben worden war. Ohne weitere Wärmezufuhr oder -abfuhr wurden insgesamt 63 g (0,494 Mol) o-Chloranilin in zusammen 12 Minuten eingetropft, während die Temperatur bis auf 39,5°C anstieg. Ohne Kühlung wurden danach in 7 Minuten 47 g 45%ige Natronlauge (0,529 Mol) zugetropft, wobei die Temperatur bis auf 68,5°C anstieg, der pH-Wert jedoch mit 0,5 noch (stark) sauer war. Daraufhin wurden weitere 13 g 45%ige Natronlauge auf einmal bis zum Erreichen des Neutralwertes von pH 7,0 zugegeben, wobei sich eine Endtemperatur von 74,5°C einstellte. Die Mischung wurde noch 30 Minuten ohne weitere Wärmezufuhr nachgerührt und danach auf 20°C abgekühlt. Der entstandene, sehr feinkristalline Niederschlag wurde abfiltriert, mit 285 g Wasser salzfrei gewaschen und getrocknet. Aus der Filtratlösung wurden 248 g organische Phase mit einem Gehalt von 5,4% (Ia) abgetrennt. Nach dem Eindampfen erhielt man einen Trockenrückstand von 20,0 g mit einem Gehalt von 66,9% entsprechend 13,4 g oder 9,7% Reinproduktausbeute. Außerdem wurden 118 g kristallines Endprodukt mit einem Gehalt von 85,6% (Ia) erhalten. Aus den gefundenen Analysendaten ergab sich somit folgende Gesamtbilanz:
92,2 g (0,5 Mol) Cyanurchlorid wurden in eine Mischung aus 280 g Toluol und 145 g Eiswasser eingerührt. Unter starkem Turbinieren wurde bei 1°C mit dem Zutropfen des o-Chloranilins begonnen. Da ein sofortiger Temperaturanstieg ausblieb, wurde die Zugabe unterbrochen und erst fortgesetzt, nachdem die Temperatur der Mischung durch äußere Wärmezufuhr auf 5°C angehoben worden war. Ohne weitere Wärmezufuhr oder -abfuhr wurden insgesamt 63 g (0,494 Mol) o-Chloranilin in zusammen 12 Minuten eingetropft, während die Temperatur bis auf 39,5°C anstieg. Ohne Kühlung wurden danach in 7 Minuten 47 g 45%ige Natronlauge (0,529 Mol) zugetropft, wobei die Temperatur bis auf 68,5°C anstieg, der pH-Wert jedoch mit 0,5 noch (stark) sauer war. Daraufhin wurden weitere 13 g 45%ige Natronlauge auf einmal bis zum Erreichen des Neutralwertes von pH 7,0 zugegeben, wobei sich eine Endtemperatur von 74,5°C einstellte. Die Mischung wurde noch 30 Minuten ohne weitere Wärmezufuhr nachgerührt und danach auf 20°C abgekühlt. Der entstandene, sehr feinkristalline Niederschlag wurde abfiltriert, mit 285 g Wasser salzfrei gewaschen und getrocknet. Aus der Filtratlösung wurden 248 g organische Phase mit einem Gehalt von 5,4% (Ia) abgetrennt. Nach dem Eindampfen erhielt man einen Trockenrückstand von 20,0 g mit einem Gehalt von 66,9% entsprechend 13,4 g oder 9,7% Reinproduktausbeute. Außerdem wurden 118 g kristallines Endprodukt mit einem Gehalt von 85,6% (Ia) erhalten. Aus den gefundenen Analysendaten ergab sich somit folgende Gesamtbilanz:
Aus der Gegenüberstellung des Beispiel 17 mit dem
Vergleichsbeispiel 2 folgt, daß bei etwa gleich hoher
Produktausbeute erfindungsgemäß eine um 13,8% höhere
Selektivität erzielt wurde. Zudem war der AOX-Wert in der
wäßrigen Phase mit über 600 mg/l im Vergleich zum
erfindungsgemäßen Verfahren sehr hoch. Gegenüber
Vergleichsbeispiel 1 ergab sich zwar eine verbesserte
Rührfähigkeit, jedoch keine zufriedenstellende Steigerung
der Selektivität.
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von 2-Arylamino-4,6-dichlor-
s-triazinen der Formel (I)
in welcher
R¹ für einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituierten Arylrest steht und
R² für Wasserstoff, einen Alkylrest oder einen durch -O-, -S- oder -N(Alkyl′)-unterbrochenen Alkylrest steht, durch Umsetzung
von Cyanurchlorid der Formel (II) mit einem schwerlöslichen bis praktisch wasserunlöslichen Arylamin der Formel (III) in welcher R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben, bei einer Temperatur zwischen -10 und +100°C und einem im wesentlichen sauren pH-Wert in einem zweiphasigen wäßrig-organischen Reaktionsmedium und, sofern erwünscht, daran anschließend zur Vervollständigung der Umsetzung mittels Zugabe eines säurebindenden Mittels bis ein pH-Wert von 6 bis 8 erreicht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsmedium ein polares, mit Wasser begrenzt bis wenig mischbares, unter den Reaktionsbedingungen stabiles organisches Lösungsmittel enthält.
R¹ für einen gegebenenfalls ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituierten Arylrest steht und
R² für Wasserstoff, einen Alkylrest oder einen durch -O-, -S- oder -N(Alkyl′)-unterbrochenen Alkylrest steht, durch Umsetzung
von Cyanurchlorid der Formel (II) mit einem schwerlöslichen bis praktisch wasserunlöslichen Arylamin der Formel (III) in welcher R¹ und R² die oben angegebene Bedeutung haben, bei einer Temperatur zwischen -10 und +100°C und einem im wesentlichen sauren pH-Wert in einem zweiphasigen wäßrig-organischen Reaktionsmedium und, sofern erwünscht, daran anschließend zur Vervollständigung der Umsetzung mittels Zugabe eines säurebindenden Mittels bis ein pH-Wert von 6 bis 8 erreicht ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsmedium ein polares, mit Wasser begrenzt bis wenig mischbares, unter den Reaktionsbedingungen stabiles organisches Lösungsmittel enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß man als organisches Lösungsmittel ein aliphatisches
Keton mit 4 bis 8 C-Atomen, vorzugsweise
Methylisobutylketon oder Ethyl-n-amylketon, verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Reaktionsmedium Wasser und organisches
Lösungsmittel im Gewichtsverhältnis von 1 zu 1 bis 1 zu
3, vorzugsweise 1 zu 1,5 bis 1 zu 2,2, enthält.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zu Beginn der Umsetzung ein Gewichtsverhältnis
Cyanurchlorid zu wäßrig-organischem Reaktionsmedium von
1 zu 4 bis 1 zu 5 einstellt.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Cyanurchlorid und aromatisches Amin im
Molverhältnis von im wesentlichen 1 zu 1 umsetzt, wobei
ein Reaktionspartner in einem molaren Überschuß oder
Unterschuß von bis zu 5 Mol-% vorliegen kann, ein
Unterschuß von Arylamin aber bevorzugt wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung bei 0 bis 70°C durchführt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Formel (I) R¹ für eine gegebenenfalls ein-
bis dreifach, gleich oder verschieden durch Alkyl mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen, Chlor, Nitro, Cyan, Alkoxy
oder Alkylmercapto mit jeweils 1 bis 3
Kohlenstoffatomen und Halogenalkyl mit 1 bis 3
Kohlenstoffatomen und 1 bis 5 gleichen oder
verschiedenen Chlor- und Fluoratomen substituierten
Phenyl- oder Naphthylrest und R² für Wasserstoff oder
Alkyl mit 1 oder 2 Kohlenstoffatomen steht.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Formel (I) R¹ für ortho-Chlorphenyl und R²
für Wasserstoff steht.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß man zur Vervollständigung der Umsetzung den pH-Wert
im Reaktionsmedium durch Zugabe einer wäßrigen Lauge,
vorzugsweise Natronlauge, auf etwa 7 einstellt,
anschließend die Fest-Flüssigtrennung vornimmt, das
hierbei erhaltene flüssige Reaktionsmedium in eine
wäßrige und eine organische Phase auftrennt und die
organische Phase ohne weitere Reinigung in den nächsten
Ansatz zurückführt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944426891 DE4426891C2 (de) | 1994-07-29 | 1994-07-29 | Verfahren zur Herstellung von 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944426891 DE4426891C2 (de) | 1994-07-29 | 1994-07-29 | Verfahren zur Herstellung von 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4426891A1 true DE4426891A1 (de) | 1996-02-15 |
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ID=6524439
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944426891 Expired - Fee Related DE4426891C2 (de) | 1994-07-29 | 1994-07-29 | Verfahren zur Herstellung von 2-Arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4426891C2 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1695117B2 (de) * | 1968-02-09 | 1973-06-07 | Ciba-Geigy Ag, Basel (Schweiz) | Verfahren zur herstellung von chloramino-s-triazinen |
DE3504073A1 (de) * | 1985-02-07 | 1986-08-07 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur herstellung von 2-arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen |
-
1994
- 1994-07-29 DE DE19944426891 patent/DE4426891C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1695117B2 (de) * | 1968-02-09 | 1973-06-07 | Ciba-Geigy Ag, Basel (Schweiz) | Verfahren zur herstellung von chloramino-s-triazinen |
DE3504073A1 (de) * | 1985-02-07 | 1986-08-07 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zur herstellung von 2-arylamino-4,6-dichlor-s-triazinen |
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---|---|
DE4426891C2 (de) | 2002-01-17 |
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