DE4425680A1

DE4425680A1 - Anordnung eines Parallelantriebes zum Bewegen von Sitz- oder Liegemöbel und Tischen mittels entgegengesetzt angetriebener und umgelenkter Ketten oder Seile

Info

Publication number: DE4425680A1
Application number: DE19944425680
Authority: DE
Inventors: Klaus Peter Dipl Ing Flamme
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1994-07-20
Filing date: 1994-07-20
Publication date: 1996-01-25

Description

Stand der Technik

Zur Bewegung von Sitz- und Liegemöbeln sowie Tischen wurden bisher Scheren- oder Spindelantriebe verwendet. Dabei wurden Gliederschubketten in besonderen eingespannten Lagen zum Bewegen von Betten und Sitzmöbeln angewandt. Eine andere Art des Antriebes erfolgt durch Scherenmechanismen oder Spindel-Antriebe zur horizontalen und vertikalen Bewegung. Der Nachteil der Gliederschubketten ist die fehlende Führung. Spindel- Antriebe sind sehr aufwendig und schwer. Auch ist der Antrieb durch mehrere Spindelantriebe wegen des Gleichlaufes der Motoren problematisch.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in geeigneter Art und Weise horizontale und vertikale Bewegungen sicher parallel anzutreiben.

Die Lösung dieser Aufgabe sieht eine Erfindung vor, bei der ein Zahnrad oder Seilrolle Antriebselemente wie Gliederketten, Seile, Zahnstangen oder Gliederschubketten dadurch entgegengesetzt antreibt, daß die Kraftabnahme entgegengesetzt erfolgt (Fig. 1).

Nach Umlenkung dieser Bewegung erhält man einen parallelgeführten Antrieb für auseinander liegende Achsen (Fig. 2).

Bei Antrieb von einfachen Ketten oder Seilen kann nur Zug übertragen werden. Die Rückstellung erfolgt dann durch Federn oder Eigengewicht (Fig. 3).

Bei Verwendung von geführten Gliederketten, Gliederschubketten oder verriegelbare Gliederketten können Zug- und Schubkräfte übertragen werden (Fig. 4).

Bei den verriegelbaren Gliederketten sind die Ketten in nicht geführten Lagen gegen Ausbiegen aus der Kraftrichtung durch geeignete Elemente verriegelt. Das erfolgt mitttels Kurven im eigentlichen motorischen Antrieb 1 und in den Umlenkungen 2 (Fig. 4).

Eine Anwendung dieser Erfindung ist zum Beispiel der Antrieb eines zu einem Bett verstellbarem Sofa bei dem ein sich im Sofa befindlicher Wagen so verschoben wird, daß gleichzeitig die Rücken- und Sitzpolster so auseinander gezogen werden, daß sich eine bettähnliche Liegefläche ergibt. Eine spezielle Parallelführung für diese Einheit ist nicht notwendig, da die verriegelbare Gliederkette diese Funktion automatisch übernimmt (Fig. 5).

Eine weitere Anwendung ist bei einem Pflegebett bei dem die Notwendigkeit besteht ein sich in normaler Lage befindliches Bett auf eine zur Pflege eines kranken Menschen notwendige Behandlungshöhe hochzuheben. Mit dieser Erfindung ist man in der Lage, durch den in die Kopf- und Fußteile eingebauten Parallelantrieb, die vier Bettfüße so zu bewegen, daß das Bett sich in die Höhe bewegt.

Dazu sind die Kopf- und Fußteile kastenförmig ausgebildet. In dem Innenraum befinden sich dann die Antriebe 1 mit Antriebselementen 3 und die Füße mit geeigneten Führungen 4 (Fig. 6).

Beim Betrieb ziehen die Ketten oder Seile in der Art, daß sie nach entsprechender Umlenkung die Füße aus dem kastenförmigen Kopf- und Fußteil herausziehen. Durch das Eigengewicht ist die Rückstellung gewährleistet.

Umgekehrt können auch durch Verwendung der Gliederschubketten die Füße aus dem Betteil gedrückt werden (Fig. 7).

Wenn in Kopf- und Fußteil ein oder mehrere Motoren eingebaut sind besteht die Möglichkeit, bei entsprechender elektrischer Steuerung das Bett in verschiedene zur Behandlung und Therapie notwendige Lagen zu bringen (Fig. 9, Fig. 10, Fig. 11).

Eine weitere Anwendung ist der Antrieb von in der Höhe verstellbaren Tischen. Dazu können von einem oder mehreren Antrieben eine oder mehrere Ketten so angetrieben werden, daß die in die Füße umgelenkten und geführten Ketten den Tisch in die Höhe heben (Fig. 8).

Bei Anwendung der verriegelten Gliederketten kann eine teleskopartige Beinführung entfallen. (Fig. 12).

Claims

1. Anordnung eines Parallelantriebes zum Bewegen von Sitz- oder Liegemöbeln und Tischen mittels entgegengesetzt angetriebener und umgelenkter Ketten, Zahnstangen oder Seilen.

2. Anordnung eines Parallelantriebes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Seile (5) so angeordnet sind, daß sich beim Aufwickeln auf die Seilrolle des Motors die Standbeine des Bettes paarweise oder bei entsprechender Verbindungswelle (6) vier Stück auf dem Bettkörper in der Art bewegen, daß sich das Bett in die Höhe hebt (Fig. 3; 6; 9; 10; 11; 12).

3. Anordnung eines Parallelantriebes nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß anstatt der Seile Gliederketten (7) verwendet werden (Fig. 4).

4. Anordnung eines Parallelantriebes nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ketten die Bettfüße hinausdrücken (Fig. 7).

5. Anordnung eines Parallelantriebes nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß angetriebene Zahnstangen (8) mit Kniehebelumsetzung (9) die Bettfüße bewegen (Fig. 13).

6. Anordnung eines Parallelantriebes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gliederschubketten so angeordnet sind, daß sie vom Motor angetrieben (1) und vom Umlenkgehäuse (2) in paralleler Lage geführt (10) und an einem Bettkasten (11) angelenkt diesen parallel bewegt.

7. Anordnung eines Parallelantriebes nach Ansprüchen 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten Gliederketten im Antriebsmotor und Umlenkgehäusen jeweils ver- und entriegelt werden um in den nicht eingespannten Lagen Schubkräfte übertragen zu können.

8. Anordnung eines Parallelantriebes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Gliederschubketten unter einem Tisch so angeordnet sind, daß sie von einem Motor angetrieben, geführt und umgelenkt teleskopartige Tischfüße (12) so bewegen, daß sich der Tisch heben oder senken läßt (Fig. 8).

9. Anordnung eines Parallelantriebes nach Ansprüchen 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß angetriebene, umgelenkte und verriegelte Gliederketten die Funktion der Tischbeine übernehmen (Fig. 12).