DE4424871A1 - Verfahren zur Ermittlung der maschinenbedingten Meßfehler einer Koordinatenmeßmaschine in einem Ringbereich - Google Patents
Verfahren zur Ermittlung der maschinenbedingten Meßfehler einer Koordinatenmeßmaschine in einem RingbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ermittlung
der maschinenbedingten Meßfehler einer
Koordinatenmeßmaschine in einem Ringbereich.
Koordinatenmeßmaschinen sind ausgelegt, um die
karthesischen Koordinaten durch Antasten, zum Beispiel
eines Werkstückes zu bestimmen. Die damit verbundene
relative Verschiebung des Tasters in den drei
Koordinatenrichtungen x, y und z läßt sich bei derartigen
Maschinen sehr genau durchführen, wenn die
maschinenbedingten Fehler für die Koordinatenrichtungen
bekannt sind. Diese maschinenbedingten Koordinatenfehler
treten dadurch auf, daß die verschiebbaren Teile der
Koordinatenmeßmaschine nicht exakt in den
Koordinatenrichtungen zum Antasten des Meßpunktes bewegt
werden. Diese maschinenbedingten Koordinatenfehler lassen
sich jedoch mit hoher Genauigkeit ermitteln und die
ermittelten Meßwerte demzufolge korrigieren.
Derartige Koordinatenmeßmaschinen eignen sich nicht
für Winkelmessungen. Für Winkelmessungen sind sogenannte
Drehtische erforderlich, oder man verwendet eine
Universalmeßmaschine, welche sowohl die karthesischen
Koordinaten eines Meßpunktes als auch dessen Drehwinkel
bestimmen läßt. Die hierbei auftretenden Koordinaten- und
Winkelfehler lassen sich durch eine sogenannte
Vollfehlerkorrektur eliminieren. Hierzu werden die
Führungen der Maschine mit speziellen Vorrichtungen
positionsabhängig vermessen und diese Fehlerkomponenten im
Maschinenrechner gespeichert. Während des Meßvorganges mit
der Maschine wird jeder aufgenommene Meßpunkt mit Hilfe
dieser Fehlertabellen korrigiert. Durch diese
Korrekturmaßnahmen lassen sich jedoch langperiodische
Fehler der Maschine nur minimieren. Denn durch eine
Vollfehlerkorrektur ist die Maschine im gesamten Meßvolumen
korrigiert. Erfolgen die Messungen jedoch ausschließlich
nur in einem Teilbereich des Meßvolumens, beispielsweise in
einem Ringbereich, um zum Beispiel Zähne von Zahnrädern zu
vermessen, so wäre es wünschenswert, die Genauigkeit der
Messungen mit Hilfe der Koordinatenmeßmaschine in diesem
besonderen Bereich weiter zu erhöhen.
Aufgabe der Erfindung ist es, mit einer üblichen
Koordinatenmeßmaschine die Meßgenauigkeit in einem
Ringbereich der Meßebene zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird durch das Verfahren des Anspruches
1 gelöst.
Die Anwendung dieses Verfahrens bringt den Vorteil,
daß zur Ermittlung genauer Werte in einem bestimmten
Meßbereich nicht zwei teure Maschinen gebraucht werden,
nämlich eine Koordinatenmeßmaschine und ein als Drehtisch
ausgebildeter Meßtisch, sondern es genügt nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren, eine ganz normale
Koordinatenmeßmaschine zu verwenden, mit der sich auch die
gewünschten Werte in einem Ringbereich äußerst genau
erhalten lassen.
Sollen also die Zähne eines Zahnrades ausgemessen
werden, dann wird das Zahnrad so angeordnet, daß seine
Zähne in diesem Ringbereich liegen, und die Flanken und
damit die Lage der Zähne können mit Hilfe des Tasters der
Koordinatenmeßmaschine angetastet werden.
In diesem Meßbereich interessieren vor allem
Rundlauffehler und Teilungsfehler des Meßobjektes. Dadurch,
daß gemäß der Erfindung zunächst geeignete Prüfkörper
anstelle des Zahnrades ausgemessen werden und die jedem
Winkel und Radius für die einzelnen Punkte des
Ringbereiches zugeordneten Meßfehler äußerst genau
ermittelt werden, können bei der Ausmessung des
Werkstückes, insbesondere der Flanken der Zähne eines
Zahnrades, die durch Anfahren des Tasters auf die Meßpunkte
erhaltenen Werte koordinatenmäßig korrigiert werden.
Bei einer solchen Prüfung, beispielsweise eines
Zahnrades, sind nicht nur die Winkelfehler als Meßfehler zu
berücksichtigen, sondern auch Radialfehler, welche sich
durch Verlagerung des Drehpunktes dann ergeben, wenn
beispielsweise die Achse einer Drehvorrichtung etwas zur
Meßebene von 90° abweichend geneigt ist, weil
beispielsweise bei einer Evolventenverzahnung bei einem
auftretenden Radialfehler zwangsläufig wegen der Krümmung
der Evolvente auch ein Winkelfehler auftreten muß.
Das Verfahren nach dem Anspruch 1 läßt sich so
ausbauen, daß diese Fehler, nämlich Radialfehler und
Winkelfehler, gemeinsam für jeden Meßpunkt im Ringbereich
ermittelt werden, um den durch Anfahren des Werkstückes,
hier der Zahnflanke, erhaltenen Wert mit dem zugeordneten
Fehlerwert zu korrigieren.
Für die Messung ist es also nur notwendig, den
auszumessenden Zahnkranz im Ringbereich anzuordnen, in dem
für jeden Meßpunkt der Winkelfehler und der Radialfehler
bekannt sind.
Als Prüfkörper für die Ermittlung des Rundlauffehlers
im Zahnkranzbereich genügt eine einfache Vorrichtung, die
zum Beispiel aus einem Abstandshalter und zwei an den Enden
befestigten Kugeln besteht. Der Abstand der beiden
Kugelmittelpunkte ist fest vorgegeben. Die eine Kugel wird
im Mittelpunkt des Ringbereiches aufgestellt, und die
zweite steht dann im Ringbereich. Durch Vermessen der
Kugeln für eine Auswahl von Drehwinkelwerten bei jeweiligem
Antasten der äußeren um die Mittelpunktskugel drehende
Kugel um Winkelintervalle lassen sich die Radialfehler für
jeden Drehwinkel ermitteln.
Zur Ermittlung der Teilungsfehler ist es vorteilhaft,
die äußere um die Mittelpunktskugel um Winkelintervalle
drehbare Kugel durch eine Vielzahl von um die
Mittelpunktskugel fest angeordneten Kugeln im gleichen
Radialabstand von der Mittelpunktskugel anzuordnen. Der
Prüfkörper wird dann zu einer Kugelscheibe, bei der die
Kugeln auf einem Kreis um den Mittelpunkt der Scheibe
angeordnet sind. Tastet man jetzt mit Hilfe des Tasters der
Koordinatenmeßmaschine jede der einzelnen Kugeln an und
ermittelt die Teilungsfehler als Summenfehler, dann kann
man jedem durch eine Kugel bestimmten Winkel den
ermittelten Winkelfehler zuordnen und den ermittelten
Radialfehler. Zwischenwerte lassen sich interpolieren.
Hierdurch werden äußerst genaue Korrekturwerte für die
Winkel- und Radialwerte der auf dem Kreis um die Drehachse
liegenden Meßpunkte erhalten.
Durch Anordnung von mehreren konzentrischen
Kugelringen auf der Kugelplatte als Prüfkörper läßt sich
der ringförmige Meßbereich vergrößern.
In der Mitte der Kugelscheibe ist zweckmäßig eine
Mittelpunktskugel vorgesehen, welche mit der Drehachse der
Drehvorrichtung zusammenfallen soll. Eine Lageabweichung
der Mittelpunktskugel von der Drehachse der Drehvorrichtung
läßt sich nach bekannten Verfahren leicht ermitteln. Eine
solche Lageabweichung kann den Korrekturwerten für die
einzelnen Meßpunkte überlagert werden.
Grundsätzlich läßt sich die Kugelscheibe ebenfalls zur
Ermittlung des Radialfehlers einsetzen, indem dann nur der
Abstand eines Kugelpaares, nämlich der Abstand einer auf
dem Kreis um die Drehachse liegenden Kugel zur
Mittelpunktskugel verwendet wird.
Durch dieses einfache Prüfverfahren kann eine
Koordinatenmeßmaschine, und insbesondere eine
Universalmeßmaschine, eine Genauigkeitsklasse erreichen,
die etwa im Bereich einer meßaufgabenspezifischen Maschine
liegt, bei der Vermessung von Zahnrädern also im Bereich
einer Zahnradmeßmaschine. Als Nebeneffekt reduzieren sich
die sogenannten "Boden-zu-Boden-Zeiten", da die Justage des
zu vermessenden Körpers in einer Universalmeßmaschine nicht
so genau sein muß wie in einer speziellen
Zahnradmeßmaschine. Die Meßmaschine ermittelt nämlich immer
die genaue Lage des Meßobjektes.
Die Ermittlung des Winkelfehlers wird man nicht für
jeden Punkt des Meßkreises durchführen, sondern vorteilhaft
etwa unter einem Winkelabstand von 10° Kugeln auf der
Kugelscheibe anordnen, also insgesamt 36 Kugeln.
Zwischenwerte werden dann interpoliert.
Dasselbe gilt für die Radialfehler, welche
beispielsweise durch eine Schieflage der Drehachse des
Drehtisches hervorgerufen werden. Zur Ermittlung dieser
Fehler wird man vorteilhaft ebenfalls die Fehler in
10°-Winkelabständen ermitteln. Auch hier lassen sich für
Zwischenwinkel die Meßfehler interpolieren.
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Koordinatenmeßmaschine in
perspektivischer Darstellung mit
eingezeichnetem Ringbereich;
Fig. 2 eine Drehvorrichtung mit aufgelegtem zu
prüfenden Zahnrad;
Fig. 3 die Draufsicht auf den Ringbereich der Fig. 1
mit aufgelegtem Zahnrad in schematischer
Darstellung;
Fig. 4 einen Prüfkörper für die Ermittlung des
Radialfehlers;
Fig. 5 einen Prüfkörper in geänderter Ausführung;
Fig. 6 einen Prüfkörper in geänderter Ausführung;
Fig. 6a einen Prüfkörper in geänderter Ausführung;
Fig. 7 einen Prüfkörper in geänderter Ausführung;
Fig. 8 eine Darstellung zur Erläuterung der
Wirkungsweise;
Fig. 9 eine graphische Darstellung der Radialfehler;
Fig. 10 einen Prüfkörper zur Ermittlung der
Winkelfehler;
Fig. 11a, Fig. 11b, Fig. 11c schematische Darstellungen zur Erläuterung
der Wirkungsweise des Prüfkörpers nach
Fig. 10;
Fig. 12 einen geänderten Prüfkörper zur Ermittlung
der Winkelfehler;
Fig. 13 eine schematische Darstellung zur Erläuterung
der Wirkungsweise.
Fig. 1 zeigt eine Koordinatenmeßmaschine mit
feststehendem Tisch (1). Längs des Tisches (1) sind Stützen
(3 und 4) für eine Traverse (6) in Richtung des Pfeiles X
in Führungen (2) verschiebbar. Längs der Traverse (6) ist
in der y-Richtung ein Schlitten (7) verschiebbar. Der
Schlitten (7) trägt eine Pinole (8), welche in Richtung des
Pfeiles (11) in der z-Richtung verschiebbar ist.
Um einen auf dem Tisch (1) angeordneten Körper
(Zahnrad (10)) ausmessen zu können, trägt die Pinole (8)
Taster (12), welche beispielsweise an die Flanken der Zähne
des Zahnrades (10) geführt werden. Das Zahnrad (10) wird
auf dem Tisch (1) derart angeordnet, daß seine Zähne (9) im
Ringbereich (13) zu liegen kommen (Fig. 3).
Hierzu wird auf dem Tisch eine generell mit (15)
bezeichnete Drehvorrichtung (Fig. 2) angeordnet, welche
einen Drehteller (16) aufweist, auf dem das Zahnrad (10)
angeordnet wird. Wird der Drehteller (16) um die durch die
Zahl der Zähne bestimmte Anzahl von Winkelintervallen um
die Achse A-A gedreht, können nacheinander mit Hilfe der
Taster (12) die Zahnflanken (5, 5a) des Zahnrades (10) in
jeweils derselben Position angetastet werden.
Um die hierbei auftretenden, maschinenbedingten
Meßfehler zu ermitteln, wird anstelle des Zahnrades (10)
zunächst ein Prüfkörper auf den Drehteller (16) aufgelegt.
Zur Ermittlung des maschinenbedingten Radialfehlers im
Ringbereich (13) bezogen auf den Mittelpunkt M des
Ringbereiches und einem zugeordneten Winkel werden auf den
Drehteller (16) Auflagen (17, 18) angeordnet, welche über
einen Hebel (19) miteinander verbunden sind und an ihren
Enden Kugeln (20 und 21) (Fig. 4) tragen.
Die Mittelpunkte der Kugeln (20 und 21) haben einen
festen Abstand voneinander. In einer ersten Stellung I
gemäß Fig. 8 wird der Abstand der Kugeln (21) von der Achse
A-A durch Antastung der Kugel (21) mit Hilfe eines Tasters
(12) ermittelt. Der Hebel (19) wird nunmehr umgesetzt,
derart, daß die Kugel (21) die Lage II einnimmt, und es
wird erneut der Abstand der Kugel (21) von der Achse A-A
ermittelt. Der Drehteller (16) bleibt hierbei fest stehen.
Steht die Achse A-A nicht senkrecht auf der Oberfläche
des Tisches (1), sondern ist zu dessen Oberfläche etwas
geneigt, zeigt die Kugel (21) in der Lage (21′), das heißt
in der Lage II einen geänderten Abstand von der Achse A-A,
was durch den Pfeil (27) kenntlich gemacht worden ist. Über
den Umfang U des Drehtellers (16) ergeben sich damit für
jeden Winkel α1, α2 und so fort Radialfehler (δr), welche
über den Umfang U in Anhängigkeit von den Winkeln α in Fig.
9 dargestellt worden sind.
Die Kugel (20) dient bei diesen Messungen als
Mittelpunktskugel für die Radialsegmente. Ihre genaue Lage
zur Achse A-A läßt sich durch mehrmaliges Antasten mit
anschließender Mittelpunktsbestimmung ermitteln.
Die Radialfehler lassen sich nicht nur mit der
Einrichtung nach Fig. 4 ermitteln. Anstelle des Hebels (19)
und der Kugeln (20, 21) kann auch ein Hebel (25) mit
mehreren Kugeln (20, 22, 23, 24) vorgesehen sein, wobei die
Kugel (20) wiederum als Mittelpunktskugel dient. Durch
Vermessung der Mittelpunktskugel (20) und der Kugeln (22,
23 und 24) in jeder Winkelstellung α erhält man einen
Radialfehler entsprechend der Darstellung nach Fig. 9,
welcher dann jedoch auf einer Kreisbahn mit geändertem
Radius liegt. Durch Vermessen dieser Kugeln wird damit der
Meßbereich erweitert.
Fig. 7 zeigt eine geänderte Ausbildung, mit der der
Meßbereich (Ringbereich (13)) stufenlos erweitert werden
kann. Der Hebel (40) weist einen als Hülse (41)
ausgebildeten Teil auf, in der eine Stange (42) axial
verschiebbar und feststellbar gelagert ist. Bei dieser
Ausbildung kann die Hülse (41) die Mittelpunktskugel (20)
tragen und die Stange (42) die Kugel (21) der Fig. 4. Der
Abstand dieser Kugeln voneinander läßt sich dann durch
Einfahren oder Ausziehen der Stange (42) ändern.
Anstelle des Hebels (25) mit den Kugeln (20, 22, 23
und 24) kann auch gemäß Fig. 6 ein Lineal (30) mit
Bohrungen (31 bis 36) vorgesehen sein. Die Bohrung (31)
entspricht in der Wirkungsweise der Mittelpunktskugel (20).
Die Bohrungen (31 bis 36) können verschiedene
räumliche Geometrien aufweisen.
Gemäß Fig. 6a trägt das Lineal (30) kegelförmige
Bohrungen (43, 44 und 45).
Bei der Ausmessung der im Ringbereich (13)
angeordneten Zähne (9) ist nicht nur ein Radialfehler zu
berücksichtigen, sondern auch ein Winkelfehler δα.
Wie aus Fig. 13 zu erkennen ist, welche einen
Ausschnitt aus einem Zahnrad (50) mit einer
Evolventenverzahnung zeigt, verlaufen die Zahnflanken,
beispielsweise die Zahnflanke (52) längs einer Evolvente.
Wird der Punkt B vom Mittelpunkt M des Zahnrades aus
angetastet, dann ist der Abstand des Antastpunktes B vom
Mittelpunkt M = r. Ist ein Radialfehler von der Größe
δr vorhanden, tastet man einen Punkt C auf der Zahnflanke
(52) an, der sich aus der Länge r + δr ergibt. Dieser Punkt
C ist winkelmäßig zum Punkt B um den Winkel δα versetzt.
Man erkennt, daß nicht nur bei einer fehlerhaften
Ausbildung der Zahnflanken der Zähne (51) Winkelfehler
auftreten können, sondern auch durch auftretende
Radialfehler, so daß eine Korrektur δα für jeden Meßpunkt B
auf sich entsprechenden Flanken der Zähne (51) des
Zahnrades (50) zu berücksichtigen ist.
Um diesen Winkelfehler zu ermitteln, ist als
Prüfkörper eine Scheibe (60) (Fig. 10) vorgesehen, welche
auf den Drehteller (16) gelegt wird. Der Prüfkörper (60)
weist eine Mittelpunktskugel (61) auf, welche in der Achse
A-A der Drehvorrichtung liegen sollte. Abweichungen des
Mittelpunktes der Kugel (61) von der Achse A-A können in
bekannter Weise ausgemessen und berücksichtigt werden, so
daß die genaue Lage der Kugel (61) als bekannt angenommen
werden kann.
Die Kugelscheibe (60) weist zur Gewichtserleichterung
Ausnehmungen (62) auf. Auf ihrem Umfang trägt sie in
Winkelintervallen α, bezogen auf den Mittelpunkt M der
Kugel (61), eine Reihe von fest angeordneten Kugeln (K₁,
K₂, K₃ . . . KN). Im vorliegenden Fall sind 12 Kugeln mit
einem Winkelabstand von jeweils 30° vorgesehen. Zur
Ermittlung der Winkelfehler δα geht man folgendermaßen vor:
In der Stellung Fig. 11a befindet sich die Kugel (K₁) sozusagen in der Ausgangsstellung (Nullstellung) und berührt hier einen Anschlag (70). In dieser Stellung werden sämtliche auf der Kugelscheibe vorgesehenen Kugeln (K₁, K₂, K₃ . . . KN) hinsichtlich ihrer Winkellage ausgemessen, derart, daß man einen Wert TM (i) als Summenteilungsabweichung am Meßort i der Maschine, bezogen auf den Meßort der Kugel K₁ in Fig. 11a erhält und ferner einen Wert TP (i) als Summenteilungsabweichung der Kugelscheibe an der Kugel (Ki), bezogen auf die Kugel (K₁).
In der Stellung Fig. 11a befindet sich die Kugel (K₁) sozusagen in der Ausgangsstellung (Nullstellung) und berührt hier einen Anschlag (70). In dieser Stellung werden sämtliche auf der Kugelscheibe vorgesehenen Kugeln (K₁, K₂, K₃ . . . KN) hinsichtlich ihrer Winkellage ausgemessen, derart, daß man einen Wert TM (i) als Summenteilungsabweichung am Meßort i der Maschine, bezogen auf den Meßort der Kugel K₁ in Fig. 11a erhält und ferner einen Wert TP (i) als Summenteilungsabweichung der Kugelscheibe an der Kugel (Ki), bezogen auf die Kugel (K₁).
Die Teilungsabweichung zwischen zwei beliebigen Kugeln
ergibt sich aus der Differenz der zugeordneten
Summenteilungsabweichungen.
Sind in der Stellung der Fig. 11a sämtliche Kugeln
(K₁, K₂, K₃ . . . Kn) vermessen, wird der Anschlag (70) aus
der Kreisbahn herausgeschwenkt und der Teller (16) so weit
verdreht, daß die Kugel (K₂) nach Einschwenken des
Anschlages (70) nunmehr die Stellung der Kugel (K₁) in Fig.
11a eingenommen hat. Diese Stellung ist in Fig. 11b
dargestellt.
In dieser Stellung wird wiederum die
Summenteilungsabweichung am Meßort TM (i) der Maschine,
bezogen auf den Meßort der Kugel (K₂) ermittelt und
außerdem die Summenteilungsabweichung TP(i) der
Kugelscheibe (50) an der Kugel (Ki), bezogen auf die Kugel
(K₂).
In den Stellungen (K₁, K₂, K₃ . . . KN) am Anschlag
(70), welche in der nachfolgenden Tabelle in der ersten
Spalte aufgezeichnet sind, ergeben sich an den einzelnen
Meßorten mit den Indizes 1, 2, 3 . . . N, bezogen auf den
Anschlag (70), welche als Zeilen zu den Stellungen
dargestellt worden sind, folgende Werte:
Addiert man die Werte der einzelnen Spalten, erhält
man am Meßort 1 der Tabelle den Wert N * TM₁ + 0, am
Meßort 2 der Tabelle den Wert N * TM₂ + (ΣTPi - ΣTPi), also
N * TM₂. Dies setzt sich fort bis zur Spalte N, wo der Wert
N * TMN erhalten wird.
Man erkennt, daß man aus der Teilungsabweichung am
Meßort i, indem man diese an dieser Stelle gemessene
Summenteilungsabweichung Fp(i) über alle N-Stellungen
ermittelt, die Summenteilungsabweichung Fp(i) in der
Stellung k am Meßort i (i = Meßortindex, k =
Stellungsindex) wie folgt erhält:
Fp(I) = (1/N) * Σ Fpk,i
(mit der Summe von k = 1 bis k = N)
wobei
Fp(k,i) = TMi+ (Tpk+1 - TPk)
daraus folgt
Fp(i) = TMi.
Um das Ergebnis unabhängig vom Bezugspunkt zu machen,
wird zu den Werten Fp(i) das arithmetische Mittel
Fp(I)* = (1/N) * Σ Fpi
(mit der Summe von i = 1 bis i = N)
addiert, und man erhält die Summenteilungsabweichung
Fp(i) als Fp(i) + Fp(i)*, i = 1(1)N.
Für Zahnradmessungen wendet man vorteilhaft einen
Umlaufsinn im Uhrzeigersinn an. Erfolgt der Umlauf in
entgegengesetzter Richtung, sind die Korrekturen mit
geändertem Vorzeichen vorzunehmen.
Grundsätzlich erhält man mit Hilfe der Kugelscheibe in
sehr einfacher Weise die Summenteilungsfehler, welche den
einzelnen Kugeln (K₁ bis KN) zuzuordnen sind.
Um den Meßbereich in seinem Radius zu erweitern, kann
man mehrere Kugelringe auf der Kugelscheibe der Fig. 10
vorsehen. Die Messung muß dann für sämtliche Kugeln jeweils
eines Ringes, wie oben beschrieben, vorgenommen werden.
Wird der Fehler nicht für einen vollen Umlauf der
Drehvorrichtung (15) benötigt, sondern nur für ein Segment,
genügt es gemäß Fig. 12, die Kugelscheibe (60) durch eine
Kugelsegmentscheibe (80) zu ersetzen, die beispielsweise
auf dem äußeren Ring die Kugeln (81 und 82) trägt, in einem
weiter innen liegenden Kreis die Kugeln (83 und 84).
Weitere Ringanordnungen zur Mittelpunktskugel sind möglich.
Die Kugelscheibe (60) läßt sich auch für die
Ermittlung der Radialfehler verwenden. Hierfür verwendet
man vorteilhaft zwei Kugeln der Scheibe, nämlich die
Mittelpunktskugel (61) und eine weitere Kugel, zum Beispiel
die Kugel (K₁) auf der Scheibe, welche dann die Aufgabe der
Kugeln (20 und 21) der Fig. 4 übernehmen. Die Kugelscheibe
(60) bleibt bei dieser Fehlerermittlung nicht fest, sondern
sie wird um Winkelintervalle gedreht.
Bezugszeichenliste
1 Tisch
2 Führungen
3 Stütze
4 Stütze
5 Zahnflanke
5a Zahnflanke
6 Traverse
7 Schlitten
8 Pinole
9 Zähne
10 Zahnrad
11 Pfeil
12 Taster
13 Ringbereich
15 Drehvorrichtung
16 Drehteller
17 Auflage
18 Auflage
19 Hebel
20 bis 24 Kugeln
25 Hebel
27 Pfeil
30 Lineal
31 Mittelpunktsbohrung
32 bis 36 Bohrungen
40 Hebel
41 Hülse
42 Stange
43, 44, 45 kegelförmige Bohrungen
50 Zahnrad
51 Zähne
52 Zahnflanken
60 Kugelscheibe
61 Mittelpunktskugel
62 Ausnehmungen
K₁ bis KN Kugeln
70 Anschlag
80 Kugelsegmentscheibe
81 Kugel
82 Kugel
83, 84 Kugeln
A-A Achse der Drehvorrichtung
M Mittelpunkt des Ringbereiches
I erste Stellung
II geänderte Lage
U Umfang des Meßkreises
B Zahnflankenpunkt
C Antastpunkt
r Radius
δr Radialfehler
δα Winkelfehler
2 Führungen
3 Stütze
4 Stütze
5 Zahnflanke
5a Zahnflanke
6 Traverse
7 Schlitten
8 Pinole
9 Zähne
10 Zahnrad
11 Pfeil
12 Taster
13 Ringbereich
15 Drehvorrichtung
16 Drehteller
17 Auflage
18 Auflage
19 Hebel
20 bis 24 Kugeln
25 Hebel
27 Pfeil
30 Lineal
31 Mittelpunktsbohrung
32 bis 36 Bohrungen
40 Hebel
41 Hülse
42 Stange
43, 44, 45 kegelförmige Bohrungen
50 Zahnrad
51 Zähne
52 Zahnflanken
60 Kugelscheibe
61 Mittelpunktskugel
62 Ausnehmungen
K₁ bis KN Kugeln
70 Anschlag
80 Kugelsegmentscheibe
81 Kugel
82 Kugel
83, 84 Kugeln
A-A Achse der Drehvorrichtung
M Mittelpunkt des Ringbereiches
I erste Stellung
II geänderte Lage
U Umfang des Meßkreises
B Zahnflankenpunkt
C Antastpunkt
r Radius
δr Radialfehler
δα Winkelfehler
Claims (23)
1. Verfahren zur Ermittlung der maschinenbedingten
Meßfehler einer Koordinatenmeßmaschine in einem
Ringbereich, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Koordinatenmeßmaschine eine Drehvorrichtung (15)
angeordnet wird, welche einen Prüfkörper (19, 20, 21; 60)
trägt, der um Winkelintervalle um die Achse A-A der
Drehvorrichtung (15) verdrehbar ist, daß der Prüfkörper
(19, 20, 21; 60) wenigstens zwei Bezugspunkte in festem
Abstand voneinander aufweist, und zwar einen ersten in der
Drehachse anzuordnenden Bezugspunkt und wenigstens einen
zweiten im Ringbereich (13) liegenden Bezugspunkt, und daß
mit Hilfe der Bezugspunkte
- a) durch winkelmäßige Intervallverdrehung des zweiten Bezugspunktes mit Bezug auf den ersten Bezugspunkt die Radialfehler des zweiten Bezugspunktes mit Bezug auf die Drehachse A-A der Drehvorrichtung (15) und
- b) durch Verdrehen des Prüfkörpers mit Hilfe der Drehvorrichtung (15) um vorgegebene Winkelintervalle die zu den Meßpunkten gehörenden Winkelfehler ermittelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagebestimmung des um Winkelintervalle verdrehbaren
Bezugspunktes mit Hilfe des Tasters (12) der
Koordinatenmeßmaschine erfolgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Prüfkörper aus
einem Hebel (19) mit zwei in einem festen Abstand
voneinander angeordneten Kugeln (20, 21) besteht.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Ausmessen der Lage der ersten Kugel (20)
(Mittelpunktskugel) Mittelpunktsabweichungen der ersten
Kugel (20) des Prüfkörpers von der Drehachse A-A der
Drehvorrichtung (15) ermittelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durch Ausmessen der Lage der zweiten Kugel (21) in
jeder Drehstellung des zweiten Bezugspunktes bei
feststehender Drehvorrichtung (15) die Radialfehler
zwischen einem Meßpunkt im Ringbereich (13) und der
Drehachse A-A ermittelt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Radialfehler mit den zugehörigen
Mittelpunktsfehlern korrigiert werden und die so
ermittelten Fehler für jede Drehstellung des Prüfkörpers
(19, 20, 21) als Radialfehler gespeichert werden.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand der Kugeln (20, 21)
voneinander einstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Hebel (25) mehrere Kugeln (22, 23,
24) mit unterschiedlichen Abständen von der ersten Kugel
(20) (Mittelpunktskugel) trägt.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugeln durch
wenigstens zwei in einem Lineal (30) vorgesehene Bohrungen
(31 bis 36) ersetzt sind.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugeln durch
zentrierfähige räumliche Geometrien ersetzt sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als räumliche Geometrie eine vom Lineal
(30) getragene Raumecke dient.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die räumliche Geometrie als ein vom
Hebel getragener Kegel ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß im Lineal (30) wenigstens eine
kegelförmige Bohrung (43, 44, 45) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der wenigstens eine Kegel erhaben aus
dem Lineal (30) herausragt.
15. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Hebel (19) mit den Kugeln (21, 22, 23 und/oder 24)
mit Hilfe der Drehvorrichtung (15) in verschiedene
Winkelstellungen gedreht wird und in jeder dieser
Stellungen der Winkelfehler bei Verdrehung aus der
Nullstellung des Hebels (19) heraus ermittelt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch
gekennzeichnet, daß anstelle des Hebels (19) mit den
wenigstens zwei Kugeln (20, 21) eine in der Drehvorrichtung
(15) angeordnete Kugelscheibe (60) als Prüfkörper benutzt
wird, deren Kugeln (K₁ bis KN) über den Umfang der Scheibe
verteilt denselben radialen Abstand vom Mittelpunkt M der
Scheibe und zwischen sich äquidistante Abstände aufweisen.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet, daß im Mittelpunkt M der Kugelanordnung
eine weitere Kugel (61) (Mittelpunktskugel) angeordnet
wird.
18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Lage sämtlicher um den Mittelpunkt M der Kugelscheibe (60) angeordneten Kugeln (K₁ bis KN) in einer ersten Drehstellung der Kugelscheibe gemessen wird und der Winkel jeder Kugel zu der ersten, in der Nullstellung liegenden Kugel ermittelt und registriert wird,
- - daß die Scheibe (60) um ein Winkelintervall mit Hilfe der Drehvorrichtung (15) weitergedreht wird, so daß die zweite Kugel (K₂) an die Stelle der ersten Kugel (K₁) in der Nullstellung tritt und die Winkelabstände sämtlicher Kugeln (K₁ bis KN) von dieser zweiten Kugel (K₂) ermittelt und registriert werden,
- - daß diese Verfahrensschritte so oft wiederholt werden, bis sämtliche Kugeln (K₁ bis KN) die Nullstellung der ersten Kugel durchlaufen haben,
- - daß die ermittelten Winkelabweichungen vom Sollwert als Summenteilungsabweichung FPi für jede Winkelstellung der Kugelscheibe (60) den einzelnen Kugeln (K₁ bis KN) zugeordnet werden.
19. Verfahren nach den Ansprüchen 16 und 17, dadurch
gekennzeichnet, daß in jeder Drehstellung der Kugelscheibe
(60) die Lage der Mittelpunktskugel (61) ermittelt wird und
ihre Abweichung von der Drehachse A-A der Drehvorrichtung
(15) dem jeweiligen Summenteilungsfehler zugeordnet wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß der Summenteilungsfehler für jede
Stellung der Kugelscheibe (60) als arithmetisches Mittel
der Fehler für die einzelnen Kugeln in jeder Drehstellung
der Kugelscheibe gebildet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch
gekennzeichnet, daß für das Weiterdrehen der Kugelscheibe
(60) um ein Intervall zwischen zwei Kugeln ein Anschlag
(70) in den Kugelkreis eingeschwenkt wird.
22. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelscheibe
(60) mehrere Kugelringe konzentrisch zueinanderliegend
aufweist.
23. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Kugelscheibe
durch ein Kreisflächensegment (80) als Ausschnitt aus der
Kugelscheibe ersetzt ist.
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