DE4424583A1 - Verfahren zum Vergasen von Abfallstoffen im Schlackebad - Google Patents
Verfahren zum Vergasen von Abfallstoffen im SchlackebadInfo
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- F23—COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
- F23G—CREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
- F23G5/00—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor
- F23G5/08—Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having supplementary heating
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- F23G7/00—Incinerators or other apparatus for consuming industrial waste, e.g. chemicals
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
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- F23L—SUPPLYING AIR OR NON-COMBUSTIBLE LIQUIDS OR GASES TO COMBUSTION APPARATUS IN GENERAL ; VALVES OR DAMPERS SPECIALLY ADAPTED FOR CONTROLLING AIR SUPPLY OR DRAUGHT IN COMBUSTION APPARATUS; INDUCING DRAUGHT IN COMBUSTION APPARATUS; TOPS FOR CHIMNEYS OR VENTILATING SHAFTS; TERMINALS FOR FLUES
- F23L2900/00—Special arrangements for supplying or treating air or oxidant for combustion; Injecting inert gas, water or steam into the combustion chamber
- F23L2900/07007—Special arrangements for supplying or treating air or oxidant for combustion; Injecting inert gas, water or steam into the combustion chamber using specific ranges of oxygen percentage
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- Y02E20/00—Combustion technologies with mitigation potential
- Y02E20/34—Indirect CO2mitigation, i.e. by acting on non CO2directly related matters of the process, e.g. pre-heating or heat recovery
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur thermischen
Entsorgung von Abfallstoffen in einem Reaktor mit einem
Schlackebad, das Temperaturen im Bereich von 1200 bis
1600°C aufweist und das mindestens teilweise aus der bei
der Oxidation der Abfallstoffe gebildeten Schlacke
besteht, wobei man dem Reaktor in den Bereich des
Schlackebades sauerstoffhaltiges Gas zuführt.
Ein solches Verfahren ist aus EP-A-0 405 124 bekannt. Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, beim eingangs
genannten Verfahren auch mit niedrigem Heizwert der
Abfallstoffe auszukommen und eine intensive Vergasung zu
erreichen. Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß man
das sauerstoffhaltige Gas zum Aufrechterhalten der
Temperatur im Bereich des Schlackebades teilweise durch
im Schlackebad mündende Düsen (Unterbaddüsen) und das
restliche sauerstoffhaltige Gas von oben durch auf die
Schlacke gerichtete Düsen (Überbaddüsen) einleitet, wobei
man 10 bis 50% des sauerstoffhaltigen Gases durch die
Unterbaddüsen in das Schlackebad leitet und Schlacke
schaum erzeugt, und daß man die gesamte durch die
Unterbaddüsen und die Überbaddüsen eingeleitete
Sauerstoffmenge so bemißt, daß sie 60 bis 90% der zur
vollständigen Oxidation der dem Reaktor zugeführten
brennbaren Bestandteile nötigen Sauerstoffmenge
entspricht.
Beim Verfahren der Erfindung gelingt es mit Hilfe der
Unterbaddüsen, den eingeleiteten Sauerstoff optimal
auszunutzen, so daß der Sauerstoffbedarf des Verfahrens
insgesamt niedrig gehalten werden kann. Gleichzeitig
wandelt das durch die Unterbaddüsen in die Schlacke
eingeleitete sauerstoffhaltige Gas das Schlackebad mehr
oder weniger in Schaumschlacke um, welcher die
Abfallstoffe zugeführt werden. Die Schaumschlacke mit
ihrer hohen Temperatur hüllt die angelieferten
Abfallstoffe weitgehend ein, so daß sich die Abfallstoffe
sehr schnell aufheizen. Dies führt zur intensiven
Entgasung der Abfallstoffe, wobei die Überbaddüsen für
eine beschleunigte partielle Verbrennung sorgen. Ohne die
Schlackeschaumschicht würden sich die Abfallstoffe nur
relativ langsam aufheizen, da die Abfälle auf der
Schlacke schwimmen und kaum eintauchen. Es ist
ersichtlich, daß durch die intensive Vergasung der
Abfallstoffe auch der Bedarf an Zusatzbrennstoff auf
niedrigem Niveau gehalten werden kann.
Der Bereich des Schlackeschaums auf dem Schlackebad weist
üblicherweise eine Höhe von mindestens 30 cm auf und es
ist durchaus möglich, daß sich die ganze Schlacke im
Zustand der Schaumschlacke befindet, so daß die Schlacke
keinen definierten Flüssigkeitsspiegel mehr bildet. Die
Unterbaddüsen münden stets direkt im Schlackebereich, und
sie können von unten oder auch von der Seite in die
Schlacke gerichtet sein. Vorzugsweise liegen die
Mündungen der Unterbaddüsen mindestens 30 cm unter der
oberen Grenze der Schaumschlacke.
Es ist zweckmäßig, die Abfallstoffe zu Formkörpern
gepreßt in den Reaktor einzubringen, wobei die Formkörper
z. B. Kantenlängen von 10 bis 40 cm aufweisen. Solche, aus
zerkleinerten Abfallstoffen gebildete Agglomerate heizen
sich im Schlackeschaum rasch auf und verringern den
Staubgehalt im Abgas. Es kann sich empfehlen, die
Abfallstoffe oder die daraus geformten Formkörper oder
Agglomerate zu trocknen, bevor man sie in den Reaktor
einträgt.
Im allgemeinen besteht die Schlacke zu mindestens
50 Gew.-% und zumeist zu mindestens 70 Gew.-% aus
unverbrennlichen Bestandteilen der dem Reaktor
zugeführten Abfallstoffe. Es kann zweckmäßig sein,
zusammen mit den Abfallstoffen auch Flußmittel, z. B.
Kalkstein oder Dolomit, in den Schlackebereich zu geben.
Zusatzbrennstoff kann gasförmig, flüssig oder fest (z. B.
Pulverkohle) dem Schlackebereich zugeführt werden, um die
Temperatur im Schlackebereich ausreichend hoch zu halten.
Das Verfahren ist für unterschiedliche Arten von Abfällen
geeignet, z. B. für kommunalen oder Industriemüll,
industrielle feste oder schlammförmige Abfallstoffe,
Klärschlämme oder Restmüll, der nach Aussondern etwa von
Metall- und Glasteilen übrigbleibt.
Ausgestaltungsmöglichkeiten des Verfahrens werden mit
Hilfe der Zeichnung erläutert. Die Zeichnung zeigt in
schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch einen
Reaktor mit Schlackebad und Schaumschlacke.
Der Reaktor (1), mit einer feuerfesten Auskleidung (1a)
versehen, weist im unteren Bereich ein Schlackebad (2)
auf, das nach oben immer mehr in Schlackeschaum (3)
übergeht. Im allgemeinen gibt es keine genau definierte
Grenze zwischen Schlackebad und Schaumschlacke. Oberhalb
des Schlackeschaumbereichs (3) befindet sich die
Zufuhrleitung (4) für die zu vergasenden Abfallstoffe,
wobei man die Abfallstoffe bevorzugt als Agglomerate,
z. B. gepreßte Formkörper, dem Reaktor aufgibt.
Sauerstoffhaltiges Gas führt man dem unteren Bereich des
Reaktors einerseits durch Unterbaddüsen (5) und
andererseits durch Überbaddüsen (6) zu. Das
sauerstoffhaltige Gas, das vorzugsweise vorgewärmt ist,
hat üblicherweise einen O₂-Gehalt von 60 bis 100 Vol.-%.
Einzelne Unterbaddüsen können auch seitlich in das
Schlackebad (2) gerichtet sein, was in der Zeichnung
nicht berücksichtigt ist.
Falls Zusatzbrennstoff erforderlich ist, kann dieser
gasförmig durch die Düsen (5) oder (6) und fest oder
flüssig durch die Leitung (4) in den Schlackebereich des
Reaktors (1) geleitet werden. 10 bis 50% des insgesamt
durch die Düsen (5) und (6) eingeleiteten
sauerstoffhaltigen Gases führt man durch die Düsen (5)
direkt in das Schlackebad (2). Vorzugsweise liegt dieser
Anteil des durch die Düsen (5) eingeleiteten
sauerstoffhaltigen Gases bei mindestens 20%.
Durch das Gas der Unterbaddüsen (5) erzeugt man den
Schlackeschaum (3), dessen Höhe mindestens 30 cm beträgt.
Der Schaum (3) hüllt die von oben zugeführten
Abfallstoffe sofort ein und bewirkt die rasche Aufheizung
der Abfälle oder Abfallstoff-Agglomerate. Dabei entstehen
brennbare Gase, die oberhalb des Bereichs des
Schlackeschaums durch den aus den Düsen (6) kommenden
Sauerstoff sofort zumindest partiell verbrannt werden.
Die partielle Verbrennung unter der Wirkung der
Überbaddüsen (6) trägt dazu bei, daß Schadstoffe, z. B.
Dioxine und Furane, zerstört werden und die Temperatur im
Bereich des Schlackebades hoch bleibt.
Das aus dem Schlackebereich abziehende Abgas strömt
zunächst aufwärts durch einen Verweilraum (8) und gelangt
dann in einen Waschkühler (9), in welchem es mit Wasser
aus der Leitung (10) besprüht wird. Feststoffhaltiges
Abwasser zieht man in der Leitung (11) ab und gekühltes,
mit Wasserdampf gesättigtes Abgas wird in der
Leitung (12) abgezogen und nicht dargestellten, an sich
bekannten Kühl- und Reinigungseinrichtungen zugeführt.
Es kann zweckmäßig sein, das Abgas im Verweilraum (8)
durch partielle Verbrennung nachzuspalten, um restliche
Schwelprodukte, insbesondere Kohlenwasserstoffe, zu
beseitigen. Zu diesem Zweck ist in der Zeichnung eine
Düse (15) dargestellt, durch welche man sauerstoff
haltiges Gas einleiten kann. Selbstverständlich können
mehrere, an verschiedenen Stellen angeordnete Düsen (15)
vorgesehen sein, um die Nachspaltung zu bewirken.
Die Schlacke kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
aus dem Reaktor (1) abgezogen werden. In der Zeichnung
ist ein Kanal (7) vorgesehen, durch welchen die Schlacke
bei geöffnetem Verschluß (16) zunächst in eine
Auffangkammer (17) fließt, in welcher sie mit Wasser aus
der Leitung (18) gekühlt und granuliert wird. Das
Schlackegranulat wird durch die Leitung (19) abgezogen
und einer nicht dargestellten Sammeleinrichtung
zugeführt.
In einem der Zeichnung entsprechenden Vergasungsreaktor
mit einer Höhe des Schlackebereichs von 1,1 m und einem
Volumen der teilweise geschäumten Schlacke von 2,5 m³
werden würfelförmige Müllpreßlinge mit einer Kantenlänge
von 300 mm vergast. Der Müll besteht zu 56 Gew.-% aus
brennbaren Bestandteilen, 20 Gew.-% Asche und 24 Gew.-%
Feuchte, er hat einen Heizwert von 11 900 kJ/kg. Dem
Reaktor werden 3,4 t/h Müllpreßlinge und als Flußmittel
70 kg/h CaO aufgegeben. Pro Stunde werden 750 kg Schlacke
erzeugt, die kontinuierlich aus dem Reaktor abgeleitet
werden. Durch die Düsen (5) und (6) leitet man technisch
reinen Sauerstoff ein, und zwar durch die
Unterbaddüsen (5) in einer Menge von 240 Nm³/h und durch
die Überbaddüsen (6) 650 Nm³/h. Auf eine Nachspaltung des
Abgases im Verweilraum (8) wird verzichtet. Das Abgas,
das in einer Menge von 4800 Nm³/h anfällt, besteht aus
folgenden Hauptkomponenten:
H₂ 23 Vol.-%
CO 31 Vol.-%
CO₂ 13 Vol.-%
CH₄ 1 Vol.-%
H₂O 29 Vol.-%
N₂ 3 Vol.-%.
CO 31 Vol.-%
CO₂ 13 Vol.-%
CH₄ 1 Vol.-%
H₂O 29 Vol.-%
N₂ 3 Vol.-%.
Claims (8)
1. Verfahren zur thermischen Entsorgung von Abfallstoffen
in einem Reaktor mit einem Schlackebad, das
Temperaturen im Bereich von 1200 bis 1600°C aufweist
und das mindestens teilweise aus der bei der Oxidation
der Abfallstoffe gebildeten Schlacke besteht, wobei
man dem Reaktor in den Bereich des Schlackebades
sauerstoffhaltiges Gas zuführt, dadurch
gekennzeichnet, daß man das sauerstoffhaltige Gas zum
Aufrechterhalten der Temperatur im Bereich des
Schlackebades teilweise durch im Schlackebad mündende
Düsen (Unterbaddüsen) und das restliche
sauerstoffhaltige Gas von oben durch auf die Schlacke
gerichtete Düsen (Überbaddüsen) einleitet, wobei man
10 bis 50% des sauerstoffhaltigen Gases durch die
Unterbaddüsen in das Schlackebad leitet und
Schlackeschaum erzeugt, und daß man die gesamte durch
die Unterbaddüsen und die Überbaddüsen eingeleitete
Sauerstoffmenge so bemißt, daß sie 60 bis 90% der zur
vollständigen Oxidation der dem Reaktor zugeführten
brennbaren Bestandteile nötigen Sauerstoffmenge
entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Abfallstoffe von außen mindestens teilweise in
den Schlackeschaum einbringt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schlackeschaum eine Höhe von
mindestens 30 cm aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Abfallstoffe als
Formkörper in den Reaktor einbringt.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Abfallstoffe oder die
Formkörper vor dem Einbringen in den Reaktor trocknet.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schlacke zu mindestens
50 Gew.-% aus unverbrennlichen Bestandteilen der dem
Reaktor zugeführten Abfallstoffe besteht.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß man Zusatzbrennstoff in
den Schlackebereich einleitet.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß man das aus dem
Schlackebereich abziehende Gasgemisch unter
Sauerstoffzugabe nachspaltet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4424583A DE4424583A1 (de) | 1994-07-13 | 1994-07-13 | Verfahren zum Vergasen von Abfallstoffen im Schlackebad |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4424583A DE4424583A1 (de) | 1994-07-13 | 1994-07-13 | Verfahren zum Vergasen von Abfallstoffen im Schlackebad |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4424583A1 true DE4424583A1 (de) | 1996-01-18 |
Family
ID=6522957
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4424583A Withdrawn DE4424583A1 (de) | 1994-07-13 | 1994-07-13 | Verfahren zum Vergasen von Abfallstoffen im Schlackebad |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4424583A1 (de) |
-
1994
- 1994-07-13 DE DE4424583A patent/DE4424583A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8130 | Withdrawal |