DE4424409A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von dekorativen Verkleidungsteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von dekorativen VerkleidungsteilenInfo
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Description
Dekorative Verkleidungsteile, wie beispielsweise Tür-
Innenverkleidungen von Automobilen, werden heute vielfach in
der Weise hergestellt, daß eine ebene Platte aus einem Trä
germaterial zusammen mit einer im Einbauzustand die Sichtseite
der Verkleidung bildenden Kunststoffolie oder einem dehnbaren
Textilgewebe in geheizten Metallformen, die die Positiv- und
Negativkonturen der zu erzeugenden Teile aufweisen, unter ho
hem Druck verformt wird.
Bei den zum Einsatz gelangenden Materialien für die
Trägerteile handelt es sich in der Regel um thermoplastische
Kunststoffe mit einem hohen Füllstoffanteil, beispielsweise
holzmehlgefülltes Polypropylen.
Die heutigen Herstellungsverfahren erlauben es, die
Trägerteile am Umfang mit einem hochstehenden Rand zu ver
sehen, dessen äußere Begrenzung bei entsprechend genauer Aus
bildung der Preßwerkzeuge verhältnismäßig sauber festgelegt
werden kann.
Die erzeugten dreidimensional geformten Trägerteile
können aber in der beschriebenen Ausbildung noch nicht als
Verkleidungsteile verwendet, d. h. mit der inneren Blechwand
der Automobiltür verbunden werden, da in diesem Falle die
Kante des Trägerteils auf dem Blech aufliegen und bei Relativ
bewegungen Quietschgeräusche erzeugen würde. Auch läßt sich
nicht verhindern, daß nach dem Abkühlen der Trägerteile das
Dekormaterial sich etwas vom Rand zurückzieht, was zu einem
unschönen Aussehen der Trennfuge zwischen dem die Innenver
kleidung bildenden Verkleidungsteil und dem Tür-Innenblech
führen würde.
Um diesem Mangel abzuhelfen, wurden Verfahren ent
wickelt, die es gestatten, den hochstehenden Rand entlang ei
ner genau definierten umlaufenden Kontur nach innen umzubugen,
so daß beim Einbau des Verkleidungsteils in das Automobil nun
mehr im Umbugbereich die Oberfläche des Dekormaterials am In
nenblech der Tür anliegt.
Bei den herkömmlichen Verfahren besteht die Schwierig
keit darin, den Verlauf der Biegekante genau festzulegen, da
bereits geringe Lagefehler oder Welligkeiten das Aussehen des
Verkleidungsteils, insbesondere in montiertem Zustand negativ
beeinflussen.
Bei einem bekannten Verfahren (US-A 4,978,407) soll
die Biegekante dadurch festgelegt werden, daß beim Preßka
schiervorgang im Randbereich des Trägerteils ein umlaufender
Absatz hergestellt wird, dessen Wandstärke wesentlich geringer
ist als die Ausgangswandstärke des Trägerteils. Dabei wird der
entstehende Übergang von der Ausgangswandstärke auf die ver
ringerte Wandstärke möglichst scharfkantig ausgebildet, so daß
beim anschließenden Umbiegen der Ränder nach innen, d. h. dem
sogenannten Umbugvorgang, die Biegezone auf diesen Bereich
konzentriert wird.
Die umzubugenden Ränder der Türverkleidung werden nach
diesem Verfahren vor dem Umbugvorgang auf eine Temperatur
oberhalb des Erweichungspunktes des Trägermaterials erwärmt
und nach dem Umbugvorgang solange in der umgebugten Stellung
gehalten, bis das Material des Trägerteils unter den Erwei
chungspunkt abgekühlt ist. Bei diesem vorbekannten Verfahren
ist der Umstand nachteilig, daß zur Herstellung des beschrie
benen Absatzes in der Wandstärke des Trägermaterials eine sehr
hohe Genauigkeit der Preßformen erforderlich ist, um eine ge
nau Position der Biegekante zu erreichen.
Außerdem ist das erforderliche erneute Aufheizen des
gesamten umzubiegenden Randes vor dem Umbugvorgang ein zusätz
licher Arbeitsgang, der aufwendig und zeitraubend ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfah
ren zum Umbugen der Ränder von kaschierten Verkleidungsteilen
nach innen anzugeben, das unter Beseitigung der Nachteile des
bekannten Verfahrens die erforderliche hohe Genauigkeit der
Lage der Biegekante auch ohne Schaffung der erwähnten Wand
stärkenabstufung zu erzielen erlaubt.
Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem diese Aufgabe
gelöst ist, zeichnet sich im wesentlichen dadurch aus, daß un
mittelbar vor dem Umbugvorgang ausschließlich der Bereich des
Randes des Trägerteils entlang der gewünschten Biegezone auf
eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur des Ma
terials des Trägerteils lokal erwärmt wird. Die Lage der Bie
gekante wird somit ohne vorherige Wandstärkenabstufung allein
dadurch festgelegt, daß ein verhältnismäßig schmaler Bereich
entlang der gewünschten Biegelinie gezielt auf eine Temperatur
oberhalb der Erweichungstemperatur des Trägermaterials lokal
erwärmt wird, während die angrenzenden Zonen ihre Ausgangs
temperatur weitgehend beibehalten.
Die Erwärmung der Biegezone erfolgt bei dem erfin
dungsgemäßen Verfahren gezielt an der Innenfläche des Träger
teils, und zwar vorzugsweise mit Hochfrequenzenergie, wobei
eine Ringelektrode Verwendung findet, deren mit der Innenflä
che des Trägerteils in Anlage gelangende Wirkfläche schmaler
ausgebildet ist als die entsprechende Fläche der mit ihr zu
sammenwirkenden äußeren Elektrode.
In besonders gelagerten Fällen kann die Erwärmung auch
durch Heißluft erfolgen. Dabei wird die Heißluft der Innen
fläche des Trägerteils zugeführt, wobei eine Serie von der
Kontur der gewünschten Biegezone angepaßten Schlitzdüsen Ein
satz findet. In diesem Fall ist es allerdings meist erfor
derlich, die das Verkleidungsteil aufnehmende Hohlform zu küh
len, um ein allmähliches Aufheizen während des Produktions
ablaufes, durch das die notwendigen Haltezeiten verlängert
würden, zu vermeiden.
Diese zusätzliche Kühlung, die mit einem gewissen Auf
wand verbunden ist, ist bei der Erwärmung der Biegezone durch
Hochfrequenz nicht erforderlich, da in diesem Fall verfah
rensbedingt die Wärmeerzeugung auf den zu erwärmenden Mate
rialbereich innerhalb des Verkleidungsteils beschränkt ist.
Die Erfindung richtet sich weiterhin auf eine Vor
richtung zur Durchführung des Verfahrens, die gekennzeichnet
ist durch eine dem Halten der Trägerteile in Anlage an der Ne
gativform dienende Mehrzahl von Formstücken, die nach dem Ein
legen der Trägerteile in die Negativform in letztere von oben
einsetzbar bzw. einklappbar und sodann radial auf den Negativ
formrand zu und nach Beendigung des Umbugvorgangs mit Hilfe
von oberhalb der Negativform angeordneten und radial ver
schiebbaren Umbugschiebern vom Negativformrand radial zum Mit
tenbereich der Negativform zurückbewegbar sind.
Eine besonders zweckmäßige Ausbildung der Vorrichtung
ist gekennzeichnet durch eine solche Lagerung der Umbug
schieber, daß sie nach dem Umbugvorgang eine zusätzliche Rela
tivbewegung in Richtung auf die Innenfläche des in der Nega
tivform befindlichen Trägerteils ausüben können, um die nach
dem Umbugvorgang in einer Ebene liegenden umgebugten Ränder
noch weiter zu überdrücken.
In den Radienbereichen der Verkleidungen wird der
Umbugvorgang dadurch erschwert, daß der hochstehende Rand der
Verkleidung beim Umbugvorgang nach innen gestaucht werden muß,
wodurch Falten entstehen, die durch geeignete Ausbildung der
Unterseite der Umbugschieber so in die innere Höhlung der Tür
verkleidung hineinverlegt werden müssen, daß sie das spätere
satte Anliegen des umgebugten Randes am Türinnenblech nicht
behindern. Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Bildung
der genannten Falten beim Umbugvorgang nicht dem Zufall zu
überlassen, sondern Anzahl und Anordnung der Falten bereits
beim Preßkaschiervorgang dadurch zu beeinflussen, daß durch
entsprechende Ausbildung der dem Trägerteil zugekehrten Kontur
des Kaschierwerkzeuges vorzugsweise dreieckförmige Prägungen
im Trägerteil erzeugt werden, in deren Bereich die Wandstärke
verringert ist.
Weitere Einzelheiten des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der zu seiner Durchführung benötigten Vorrichtung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung anhand der beigefügten
schematischen Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße
Vorrichtung mit einem eingelegten Trägerteil, und
zwar im Radienbereich des Trägerteils, in größerem
Maßstab,
Fig. 2 den Vertikalschnitt entsprechend Fig. 1 nach
Durchführung eines Umbugvorgangs im Randbereich des
Trägerteils mittels eines Umbugschiebers,
Fig. 3 den Vertikalschnitt nach Fig. 1 bzw. 2 nach Durchführung
einer zusätzlichen Vertikalbewegung des Umbugschie
bers, und
Fig. 4 einen Vertikalschnitt entsprechend Fig. 1 mit einer Er
wärmungsvorrichtung in Form einer Heißluftdüse.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, liegt das verformte
Trägerteil 1 mit dem aufkaschierten Dekormaterial 2 in einer
zumindest in den Randbereichen der Außenkontur des aus dem
Trägerteil 1 herzustellenden Verkleidungsteils angepaßten
Negativform 3, dem sogenannten Plattenbett. Der oberste Be
reich der Negativform 3 ist aus einem für Hochfrequenzströme
gut leitfähigen Material, beispielsweise aus einer Messing
platte 4 hergestellt. In Fig. 1 ist einer der zum Einsatz ge
langenden Umbugschieber 5 in seiner Ausgangsstellung veran
schaulicht. In dieser liegt seine Wirkfläche an der Außenflä
che des Trägerteils 1 mit dem Dekormaterial 2 in dessen Rand
bereich an. In der Zeichnung ist eines der als Gegenschieber
dienenden Formstücke 6 in ausgefahrenem Zustand dargestellt.
Aufgabe dieser Formstücke 6 ist es, das Trägerteil 1 im Ra
dienbereich unverrückbar in Anlage am Plattenbett zu halten.
In Fig. 1 ist eine Ringelektrode 7 aus einem für HF-
Ströme gut leitfähigem Material, beispielsweise Messing, ver
anschaulicht, die vertikal auf die Innenfläche des Trägerteils
1 aufgesetzt ist. Ihre Wirkfläche ist entsprechend der schräg
verlaufenden Innenkontur der Türverkleidung abgeschrägt. Die
Ringelektrode 7 ist bei der gezeigten Anordnung durch einen
Kern 8, beispielsweise aus einer Aluminiumplatte, stabilisiert
und getragen.
Zum Zwecke der Erwärmung der Biegezone wird eine hoch
frequente Wechselspannung zwischen der Ringelektrode 7 und der
als Gegenelektrode dienenden Messingplatte 4 der Negativform 3
angelegt. Dabei liegt die Messingplatte 4 auf Masse, während
die Ringelektrode 7 über ihren Kern 8 in geeigneter Weise mit
dem Innenleiter der Hochfrequenzleitung eines handelsüblichen
Hochfrequenz-Schweißgenerators mit vorzugsweise 27,12 MHz Ar
beitsfrequenz verbunden ist.
Die Einwirkung der Hochfrequenz-Energie wird durch die
Feldlinien 9 symbolisiert, deren Dichte durch die gewählte
schmale Ausbildung der Ringelektrode 7 in Bezug auf die Gegen
elektrode in Form der Messingplatte 4 an der Innenfläche des
Trägerteils 1 am größten ist, so daß dort der größte Energie
umsatz und damit die stärkste Erwärmung erfolgt.
Durch die Wirkung des hochfrequenten Wechselfeldes er
wärmen sich die einen dielektrischen Verlustfaktor aufwei
senden Bestandteile der Türverkleidung. Es sind dies insbeson
dere die Füllstoffe des Trägermaterials sowie Bestandteile der
dekorativen Schicht (im Falle der Verwendung einer PVC-Folie
auch deren gesamter Bereich, soweit er in der Einwirkungszone
liegt).
Hierbei wird aber durch die erwähnte erfindungsgemäße
Anordnung des HF-Feldes bewirkt, daß das dekorative Material
weniger stark aufgeheizt wird als das Material des Trägerteils
1, so daß keine von außen sichtbare thermische Schädigung ent
steht.
Die Wärmeerzeugung in der Biegezone der Trägerteile 1
läßt sich in bekannter Weise mit ausreichender Genauigkeit re
geln und beherrschen, und zwar sowohl durch die Veränderung
der zugeführten Hochfrequenzleistung als auch durch die Ein
wirkzeit, nach deren Ablauf die Hochfrequenzenergie abgeschal
tet und die Ringelektrode 7 nach oben aus dem Fahrbereich der
Umbugschieber 5 entfernt wird.
Bei Trägerteilen 1, deren Randbereich sehr steil (an
nähernd 90°) nach oben aufgekantet ist, ist eine definierte
allseitige Anlage der Wirkfläche der Ringelektrode an der In
nenfläche des Trägerteils, bedingt durch dessen Maßtoleranzen,
nicht mehr mit Sicherheit gewährleistet. In diesen Fällen hat
es sich als zweckmäßig erwiesen, die Anlage des Trägerteils 1
an der Ringelektrode 7 dadurch sicherzustellen, daß die Umbug
schieber 5 bereits während der HF-Einwirkung mit einer defi
nierten Kraft gegen den Rand des Trägerteils 1 gedrückt wer
den.
Die Umbugschieber 5 werden nunmehr radial in Richtung
Mittenbereich des Trägerteils 1 bewegt; ihre Endstellung ist
in Fig. 2 gezeigt, in der die gleichen Bezugszeichen wie in
Fig. 1 verwendet sind. Das Bezugszeichen 5′ stellt hierbei die
gestrichelt gezeichnete Ausgangsstellung des Umbugschiebers 5
dar (vgl. Fig. 1).
Dieser Umbugvorgang erfolgt analog zu dem seit Jahr
zehnten bekannten Umbugvorgang an hochfrequenzgeschweißten
Türverkleidungen durch ein System derartiger Umbugschieber,
die radial zum Mittenbereich der Türverkleidung bewegbar sind
und deren Wirkflächen vor Beginn des Umbugvorgangs an der Au
ßenkontur des umzubugenden Randes der Türverkleidung anlie
gen.
Wie Fig. 2 zeigt, ist der Rand des Trägerteils 1
innerhalb der zuvor erwärmten Biegezone soweit nach innen um
gebugt, daß die Randbereiche mindestens in einer waagerechten
Ebene liegen, in der sie durch den Umbugschieber 5 gehalten
werden.
Die durch die Materialverdrängung entstehenden Falten
müssen sich zwangsläufig in das Innere der Höhlung der aus dem
Trägerteil 1 zu bildenden Türverkleidung hinein erstrecken.
Ein Schnitt durch eine derartige Falte ist in Fig. 2 im Be
reich der Enden der Weiselinien der Bezugszeichen für das Trä
gerteil 1 und das Dekormaterial 2 gezeigt. Fig. 3 zeigt den
selben Schnitt wie die Fig. 1 und 2, jedoch nachdem der Um
bugschieber 5 noch eine vertikale Bewegung aus der strich
punktiert gezeichneten Stellung 5′′, in der er in Fig. 2 in
ausgezogener Linienführung dargestellt ist, in die mit ausge
zogener Linie gezeichnete Stellung 5′′′ gemacht hat. Um diese
vertikale Bewegungskomponente ausführen zu können, sind die
Umbugschieber 5 an ihrer Unterseite so ausgebildet, daß ihre
vordere abgerundete Kante tiefer liegt, als der sich anschlie
ßende rückwärtige Schieberbereich.
Durch diese Bewegung wird der umgebugte Rand des Trä
gerteils 1 mit Dekormaterial 2 zusätzlich ins Innere der Höh
lung des Trägerteils 1 hineingedrückt. Dadurch ist auch bei
einer eventuellen elastischen Rückfederung der Teile sicher
gestellt, daß die spätere Anlage des die Türverkleidung bil
denden Trägerteils an dem Türinnenblech nur im Randbereich er
folgt.
Statt der im gezeigten Beispiel nacheinander verlau
fenden horizontalen und vertikalen Bewegungen des Umbugschie
bers 5 aus der Stellung 5′ über die Stellung 5′′ in die in Fig.
3 in ausgezogenen Linien dargestellte Stellung 5′′′ ist es auch
möglich, durch Änderung der Bewegungsrichtung des Umbugschie
bers diesen direkt von der angedeuteten Position 5′ in die ge
zeichnete Position 5′′′ zu bewegen, wodurch der gleiche Effekt
unter Einsparung einer Bewegung erzielt wird.
Nach Ablauf einer durch Versuche ermittelten Halte
zeit, in der die erwärmten Biegezonen unter die
Erweichungstemperatur des Materials des Trägerteils 1 abküh
len, werden die Umbugschieber 5 ihre Ausgangsstellung 5′ in
Fig. 3 zurückgefahren. Gleichzeitig oder anschließend werden
die als Gegenschieber wirkenden Formstücke 6 in die Stellung
6′ der Fig. 3 zurückgezogen, aus der sie vertikal nach oben
aus dem Hohlraum des in der Negativform 3 befindlichen Träger
teils 1 entfernt werden, so daß auch das Fertigteil aus
Trägerteil 1 und Dekormaterial 2 nunmehr entnommen werden
kann.
Es kann zweckmäßig sein, die Formstücke 6 bereits vor
dem Überdrückvorgang, bei dem sich die Umbugschieber 5 von der
in Fig. 3 strichpunktiert angedeuteten Lage 5′′ in die in
ausgezogener Linie veranschaulichte Endstellung 5′′′ bewegen,
zurückzuziehen, um sicherzustellen, daß sie insbesondere im
Faltenbereich den Eindrückvorgang nicht begrenzen.
Aus Fig. 4 geht eine abgewandelte Ausführung hervor,
die sich anstelle der Ringelektrode 7 gemäß Fig. 1 eines
Düsenrings 10 für die Zufuhr von Heißluft aus der Ringkammer
10′ über Schlitzdüsen 10′′ zur Biegezone des Trägerteils 1 be
dient.
Die an der Innenseite des Trägerteils 1 angreifenden
Teile der Vorrichtung, nämlich die Ringelektrode 7 bzw. der
Düsenring 10 sowie - falls erforderlich - der Betätigungs
mechanismus mit den Formstücken 6 müssen nach Beendigung des
Formvorgangs zum Einlegen und Entnehmen der Trägerteile 1 von
der Negativform 3 abgehoben bzw. nach oben ausgeschwenkt wer
den. Dabei ist zu beachten, daß die Ringelektrode 7 bzw. der
Düsenring 10 eine vertikale Relativbewegung gegenüber den
Formstücken 6 ausführen muß, um den Raum für das Umbugen
freizumachen, bevor die Umbugschieber 5 nach innen gefahren
werden.
Für das Ausheben bzw. Ausschwenken der genannten Vor
richtungsteile sowie für die Betätigung der Umbugschieber sind
von herkömmlichen Umbugvorrichtungen für hochfrequenzge
schweißte Türverkleidungen Lösungen bekannt; diese sind nicht
Gegenstand der Erfindung und deshalb an dieser Stelle nicht
näher erläutert.
An dieser Stelle ist zu erwähnen, daß die Formstücke 6
zweckmäßigerweise nicht nur den Radienbereich, sondern auch
noch einen Teil der anschließenden Geradenstücke der Träger
teile 1 im Biegebereich erfassen. Die durch die Notwendigkeit
des Zurückziehens der Formstücke 6 vor dem Endformvorgang
zwangsläufig zwischen den Enden der genannten Geradenbereiche
entstehenden Lücken können, wie Versuche gezeigt haben, unbe
denklich hingenommen werden, da der umzubugende Rand in diesen
Bereichen keine Neigung zum Ausweichen zeigt.
Nach dem Umbugvorgang verbleiben die Umbugschieber 5
solange in ihrer Endstellung, bis die erwärmten Bereiche des
Materials der Trägerteile 1 in der Biegezone unter dessen Er
weichungstemperatur abgekühlt sind. Anschließend werden die
Umbugschieber nach außen und die Formstücke 6 in den Radien
bereichen nach innen zurückgezogen, so daß das mit dem umge
bugten Rand versehene Trägerteil 1 nach Entfernen der Form
stücke 6 aus der Metallform 3 entnommen werden kann.
Selbstverständlich kann die vorstehend beschriebene
Relativbewegung zwischen dem Trägerteil 1 und der Unterseite
der Umbugschieber 5 auch dadurch erzeugt werden, daß die Um
bugschieber 5 in ihrer Umbugstellung verbleiben und das ge
samte Trägerteil 1 mittels eines nicht veranschaulichten Hub
bodens gegenüber der Ebene der Umbugschieber 5 angehoben wird.
Die genannte Wirkung des Überdrückvorgangs kann auch
dadurch erzielt werden, daß die einzelnen Umbiegschieber 5
sich nicht in einer gemeinsamen Ebene radial bewegen, sondern
jeweils schräg angeordnet sind, so daß der Verlauf der Bewe
gung ihrer Wirkkanten in einer Hohlkegelfläche liegt.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung von dekorativen Verklei
dungsteilen, insbesondere von an der Innenseite von Automo
biltüren festzulegenden Verkleidungsteilen, die aus Träger
teilen aus thermoplastischem Material, ggf. mit einer an der
Sichtseite anliegenden Kaschierung aus einer Kunststoffolie
oder einem dehnbaren Textilgewebe, in einer geheizten, die
Konturen der herzustellenden Verkleidungsteile aufweisenden
hohlen Metallform bei hohem Druck unter Bildung eines quer zur
Haupt ebene der Trägerteile hochstehenden Randes verpreßt wer
den, der anschließend nach Erwärmung auf eine Temperatur ober
halb des Erweichungspunktes des Materials der Trägerteile
durch einen Umbugvorgang mit einer genau bestimmten Biegekon
tur versehen wird, die der Oberflächenstruktur des zu verklei
denden Teiles, z. B. der Automobiltür, angepaßt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß unmittelbar vor dem Umbugvorgang aus
schließlich der Bereich des Randes des Trägerteils entlang der
gewünschten Biegezone auf eine Temperatur oberhalb der Erwei
chungstemperatur des Materials des Trägerteils lokal erwärmt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
Verwendung von Trägerteilmaterial mit einem ausreichenden di
elektrischen Verlustfaktor und Erwärmung dieses Materials nur
in der Biegezone durch ein lokal erzeugtes Hochfrequenzfeld.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Biegezone durch konzentrierte Beaufschlagung mit Heiß
luft erwärmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Wärme zum Erweichen des Materials des
Trägerteils an der Innenfläche des Trägerteils konzentriert
wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Erzeugung des Hochfrequenzfeldes eine
Ringelektrode Verwendung findet, deren mit der Innenfläche des
Trägerteils in Anlage gelangende Wirkfläche schmaler ausgebil
det ist als die entsprechende Fläche der mit ihr zusammenwir
kenden äußeren Elektrode.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß für die Zufuhr der Heißluft zur Innenfläche
des Trägerteils eine Serie von der Kontur der gewünschten Bie
gezone angepaßten Schlitzdüsen Einsatz findet.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, mit einer Negativform (3), deren
Kontur zumindest in den Randbereichen der Außenform der von
ihr aus den plattenförmigen Trägerteilen (1) zu bildenden
Verkleidungsteile entspricht, gekennzeichnet durch eine dem
Halten der Trägerteile (1) in Anlage an der Negativform (3)
dienende Mehrzahl von Formstücken (6), die nach dem Einlegen
der Trägerteile (1) in die Negativform (3) in letztere von
oben einsetzbar bzw. einklappbar und sodann radial auf den
Negativformrand zu und nach Beendigung des Umbugvorgangs mit
Hilfe von oberhalb der Negativform (3) angeordneten und radial
verschiebbaren Umbugschiebern (5) vom Negativformrand radial
zum Mittenbereich der Negativform (3) zurückbewegbar sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch
eine solche Lagerung der Umbugschieber (5), daß sie nach dem
Umbugvorgang eine zusätzliche Relativbewegung in Richtung auf
die Innenfläche des in der Negativform (3) befindlichen
Trägerteils (1) ausüben können, um die nach dem Umbugvorgang
in einer Ebene liegenden umgebugten Ränder noch weiter zu
überdrücken.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, gekenn
zeichnet durch einen solchen Antrieb der oberhalb der Negativ
form (3) verschiebbar gelagerten Umbugschieber (5), daß die
Bewegung zum Überdrücken der umgebugten Ränder kontinuierlich
aus der Umbugbewegung erfolgt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den Umbugschiebern (5) und
der Oberseite der Formstücke (6) ein Abstand vorgesehen ist,
der ausreicht, die beim Umbugvorgang der Trägerteile (1) in
den Radienbereichen der Negativform (3) entstehenden Falten
der Trägerteile (1) aufzunehmen.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, mit einem vor dem
Umbugvorgang Einsatz findenden Kaschierwerkzeug, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Kaschierwerkzeug auf der dem Trägerteil
(1) zugewandten Seite mit einer Reihe von Prägungen zur ört
lichen Wandstärkenverringerung des Trägerteils (1) und damit
Bestimmung der Anzahl und Anordnung der Falten versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944424409 DE4424409A1 (de) | 1994-07-12 | 1994-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von dekorativen Verkleidungsteilen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944424409 DE4424409A1 (de) | 1994-07-12 | 1994-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von dekorativen Verkleidungsteilen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4424409A1 true DE4424409A1 (de) | 1996-01-18 |
Family
ID=6522844
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944424409 Ceased DE4424409A1 (de) | 1994-07-12 | 1994-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von dekorativen Verkleidungsteilen |
Country Status (1)
Country | Link |
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