DE4423884A1 - Luftfeder mit einem elastomeren Luftfederbalg und einer integrierten Dämpfungseinrichtung - Google Patents
Luftfeder mit einem elastomeren Luftfederbalg und einer integrierten DämpfungseinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Luftfeder-Dämpfer-Einrichtung
mit einem elastomeren, als Rollbalg ausgebildeten Luftfeder
balg, der unter Bildung eines abgeschlossenen, druckbeauf
schlagbaren Federvolumens mit seinen beiden Enden an je
einem gegeneinander abzufedernden Bauteil dicht befestigt
ist gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Luft hat bei Kompression eine sehr geringe Eigendämpfung und
eine progressive Kraft-Weg-Kennlinie. Als Puffer- oder
Prellbock zur Abbremsung von Stoßenergie ist Luft daher
nicht geeignet, als Federungsmittel jedoch sehr gut. Es ist
daher notwendig, parallel zu den Luftfederbälgen zusätzliche
Schwingungsdämpfer anzubringen.
Es ist bereits bekannt, eine Dämpfung dadurch zu erreichen,
daß zwischen dem Luftfederbalg und einer Zusatzluftkammer
ein Engpaß für die strömende Luft eingebaut wird, der eine
Drosselstelle oder ein Drosselventil bildet. Dieses Prinzip
ist bisher lediglich bei einigen Schienenfahrzeugen
erfolgreich ausgeführt worden. Bei Straßenfahrzeugen mit
ihren wesentlich größeren und schnelleren Federbewegungen
führen solche Drosselsysteme zu einer dynamischen Verhärtung
der Federung, da der Strömungswiderstand der Drosselstelle
bei sehr schnellen Federstößen stark ansteigt. Dies wirkt
wie eine Abschaltung des Zusatzvolumens und somit Verhärtung
der Federung gerade bei schnellen, das heißt harten
Fahrbahnstößen. Daher ist dieses Dämpfungssystem bei
Straßenfahrzeugen bisher noch nicht eingeführt worden.
Es wurde bereits vorgeschlagen, den Dämpfungsraum von einem
zweiten, als Rollbalg ausgebildeten Luftfederbalg gegenüber
dem Luftfederinnenraum des ersten Luftfederbalges
abzutrennen. Dabei ist der zentrische Dämpferstempel hohl
ausgebildet und ragt mit seinem eine Drosselstelle
aufweisenden Ende in einen Dämpfungsraum, der üblicherweise
durch den Abrollkolben des ersten Rollbalges gebildet wird.
Durch den starren Dämpferstempel wird der Federweg der
gesamten Luftfeder im Verhältnis zu ihrer Baulänge deutlich
verringert. Der theoretische Grenzwert des Verhältnisses von
Federweg zu kleinster Baulänge der Luftfeder sinkt bei
Anordnung des starren Dämpferstempels von 2 : 1 auf 1 : 1.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Luftfeder-
Dämpfer-Einrichtung der eingangs geschilderten Art derart
auszugestalten, daß der Einfederhub der Luftfeder im
Verhältnis zu ihrer Baulänge vergrößert und damit der
Federweg erhöht ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der den
zweiten Rollbalg abstützende Dämpferstempel einen axial
längenvariablen Abschnitt aufweist, der radial verformungs
steif ist.
Der Dämpferstempel und der längenvariable Abschnitt stützen
den zweiten, den Luftfederinnenraum abtrennenden Rollbalg
auf ihrem Umfang radial ab.
Der längenvariable Abschnitt des Dämpferstempels verkürzt
sich im eingefederten Zustand. Dieser längenvariable
Abschnitt ist ein Teil des Dämpferstempels, der beim
Einfedern verkürzbar ist. Der Abrollkolben des Hauptfeder
balges kann dadurch weiter einfedern und einen größeren
Einfederhub ausführen.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird im
Kennzeichen des Anspruchs 2 offenbart. Die Schraubendruck
feder legt sich beim Einfedern gegen den Boden des den
Dämpfungsraum darstellenden Abrollkolbens und wird
zusammengedrückt.
Durch die Erfindung wird eine Luftfeder-Dämpfer-Einrichtung
geschaffen, dessen Einfederhub nicht mehr durch die Länge
des einen Stützkolben bildenden Dämpferstempels begrenzt
wird.
Anhand der Zeichnung wird nachstehend ein Ausführungs
beispiel der Erfindung näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Luftfeder-Dämpfer-Einrichtung in der Betriebs
lage,
Fig. 2 die Luftfeder-Dämpfer-Einrichtung im jeweiligen
Halbschnitt in der eingefederten bzw. der
ausgefederten Stellung.
Die in Fig. 1 gezeigte Luftfeder-Dämpfer-Einrichtung weist
als Luftfederbalg einen elastomeren Rollbalg 11 auf, dessen
oberes Ende 12 an einer Befestigungsplatte 13 über einen
Spannring 14 befestigt ist. Die Befestigungsplatte 13 ist
über hier nicht dargestellte Befestigungsmittel an einem
Fahrzeugrahmen anschraubbar. Die Befestigungsplatte 13 weist
einen Luftanschluß 15 auf, über den das Innere 16 des
Rollbalges 11 mit einer hier nicht dargestellten
Druckluftquelle verbindbar ist.
Der Rollbalg 11 ist im unteren Bereich auf dem Umfang eines
an einer hier nicht gezeigten Fahrzeugachse befestigten
Abrollkolbens 17 über einen weiteren Spannring 18 befestigt.
Der Abrollkolben 17 ist topfförmig ausgebildet und
realisiert so einen Dämpfungsraum 19, der mit einem Gas als
Dämpfungsmedium gefüllt ist.
Das obere Bauteil, die Befestigungsplatte 13, weist als
zentrischen Ansatz einen nach unten ragenden, hohlen
Dämpferstempel 21 auf, der in den Dämpfungsraum 19 des
Abrollkolbens 17 unter Bildung eines Ringspaltes 20 mit
diesem eintaucht. Auf diesem Dämpferstempel 21 ist in seinem
oberen Bereich ein zweiter elastomerer Rollbalg 23 mittels
eines Spannringes 24 befestigt. Dieser zweite Rollbalg 23
ist aus wirtschaftlichen Gründen eine Verlängerung des
ersten Rollbalges 11, so daß eine weitere Befestigung
entfallen kann.
Der Dämpferstempel 21 dient dem zweiten Rollbalg 23 als
Stützkolben, auf dem eine Rollfalte 25 gebildet wird, durch
die der Innenraum 16 des Hauptrollbalges 11 von dem
Dämpfungsraum 19 des Abrollkolbens 17 getrennt wird.
Stirnseitig ist der hohl ausgebildete Dämpferstempel 21 von
einer Stirnplatte 41 abgedeckt, die eine zentrale
Öffnung 42, die als Drosselöffnung wirkt, aufweist.
Der Dämpferstempel 21 weist einen im Durchmesser nach innen
eingesprungenen ringförmigen Führungsansatz 43 auf, auf den
eine sich axial erstreckende Schraubendruckfeder 44
aufgesetzt ist.
Die Wirkung der vorstehend beschriebenen Vorrichtung ist wie
folgt:
Bei einem Einfedern um die Betriebslage (Fig. 1), d. h. einem aufeinander Zubewegen der beiden Bauteile 13 und 17 erhöht sich der Druck im Dämpfungsraum 19. Dadurch wird das dort vorhandene Dämpfungsmedium durch die Drossel 42 in den Dämpferstempel 21 gepreßt. Ist der Druck im Dämpfungs raum 19 größer als der Druck im Innenraum 16 des Rollbalges 11, fällt bzw. knickt die Rollfalte 25 des zweiten Rollbalges 23 ein. Dadurch wird die Dämpfungskraft begrenzt.
Bei einem Einfedern um die Betriebslage (Fig. 1), d. h. einem aufeinander Zubewegen der beiden Bauteile 13 und 17 erhöht sich der Druck im Dämpfungsraum 19. Dadurch wird das dort vorhandene Dämpfungsmedium durch die Drossel 42 in den Dämpferstempel 21 gepreßt. Ist der Druck im Dämpfungs raum 19 größer als der Druck im Innenraum 16 des Rollbalges 11, fällt bzw. knickt die Rollfalte 25 des zweiten Rollbalges 23 ein. Dadurch wird die Dämpfungskraft begrenzt.
Hat die Einfederbewegung einen hohen Einfederhub (Fig. 2,
rechte Hälfte), setzt die Schraubendruckfeder 44 auf dem
Boden des Dämpfungsraumes 19 auf, da der Abrollkolben 17
relativ gegen die Befestigungsplatte 13 verschoben wird. Die
Wand des zweiten Rollbalges 23 legt sich auf der Innenwand
des Abrollkolbens 17 ab. Die zusammengedrückte Schrauben
druckfeder 44 bildet weiter die radiale Abstützung der
umgelenkten Balgwand des zweiten Rollbalges 23 in Richtung
Befestigungsstelle 24. Dämpferstempel 21 und Schrauben
druckfeder 44 ergeben eine verkürzte axiale Gesamtlänge.
Bei einem Ausfedern, d. h. einem Vergrößern des Abstandes
zwischen den beiden Bauteilen 13 und 17, (Fig. 2, linke
Seite) streckt sich der zweite Rollbalg 23, wobei er mit
seiner Balgwand auf dem Umfang der Schraubendruckfeder 44
abgelegt und abgestützt wird.
Aus der Fig. 2 wird ersichtlich, daß Ausfeder- und
Einfederhub nur noch von der Bauweise der Luftfeder abhängig
und nicht durch den als Stützkolben wirkenden Dämpfer
stempel 21 begrenzt sind.
Claims (3)
1. Luftfeder-Dämpfer-Einrichtung mit einem elastomeren,
als Rollbalg ausgebildeten Luftfederbalg, der unter
Bildung eines abgeschlossenen druckbeaufschlagbaren
Federvolumens mit seinen beiden Enden an je einem
gegeneinander abzufedernden Bauteil dicht befestigt
ist, und mit einem Schwingungsdämpfer, der einen an
einem Bauteil angeordneten, hohlen Dämpferstempel
aufweist, der in einen topfförmigen Dämpfungsraum
eintaucht, der an dem anderen Bauteil, das einen
Abrollkolben für den Rollbalg darstellt, angeordnet
ist, wobei das Dämpfungsvolumen aus zwei durch eine
Drossel miteinander in Verbindung stehende Räume
unterteilt ist, mit folgenden Merkmalen:
- 1) der Dämpfungsraum (19) ist von einem zweiten, als Rollbalg (23) ausgebildeten Luftfederbalg gegenüber dem Luftfederinnenraum (16) des ersten Luftfederbalges (11) abgetrennt,
- 2) der zweite Rollbalg (23) ist mit seinem einen Ende auf dem Umfang des Dämpferstempels (21) befestigt und radial nach innen auf diesem abgestützt,
- 3) die Rollfalte (25) des zweiten Rollbalges (23) liegt im Ringspalt (20) zwischen dem Dämpferstempel (21) und der konzentrischen Wand des Dämpfungsraumes (19),
dadurch gekennzeichnet,
daß der den zweiten Rollbalg (23) abstützende Dämpfer
stempel (21) einen axial längenvariablen Abschnitt
aufweist, der radial verformungssteif ist.
2. Luftfeder-Dämpfer-Einrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der längenveränderliche Abschnitt eine am Ende des
umfangsmäßig geschlossenen Dämpferstempels (21) in
axialer Verlängerung befestigte Schraubendruckfeder
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944423884 DE4423884A1 (de) | 1994-07-07 | 1994-07-07 | Luftfeder mit einem elastomeren Luftfederbalg und einer integrierten Dämpfungseinrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944423884 DE4423884A1 (de) | 1994-07-07 | 1994-07-07 | Luftfeder mit einem elastomeren Luftfederbalg und einer integrierten Dämpfungseinrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4423884A1 true DE4423884A1 (de) | 1996-01-11 |
Family
ID=6522500
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944423884 Withdrawn DE4423884A1 (de) | 1994-07-07 | 1994-07-07 | Luftfeder mit einem elastomeren Luftfederbalg und einer integrierten Dämpfungseinrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4423884A1 (de) |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |