DE4423622A1 - Summenstromwandler für elektronische Schutzgeräte - Google Patents
Summenstromwandler für elektronische SchutzgeräteInfo
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- H01H83/144—Protective switches, e.g. circuit-breaking switches, or protective relays operated by abnormal electrical conditions otherwise than solely by excess current operated by unbalance of two or more currents or voltages, e.g. for differential protection with differential transformer
Description
Die Erfindung betrifft einen Summenstromwandler mit einem
bewickelten, in sich geschlossenen Kern aus hochpermeablem
weichmagnetischem Material zur Erfassung des Summenstromes
von durch den Kern hindurchtretenden Stromleitungen, bei
dem die Wicklung des Kerns über einen Verstärker an einen
Schutzschalter angeschlossen ist.
Ein derartiger Summenstromwandler ist in WO 93/16479
beschrieben. Der Kern für diesen bekannten Summenstrom
wandler kann wahlweise aus gesintertem, ferromagnetischem
Material, aus aufeinandergestapelten Scheiben oder
gewickelten Bändern oder Drähten bestehen. Allen diesen
Kernen ist gemeinsam, daß entweder durch kleine Luftspalte
im Material oder durch die Aufteilung in Scheiben oder
durch Wickeln Isolierschichten vorgesehen sind, die durch
das einwirkende Wechselfeld induzierte Wirbelströme im
Material vermindern. Dies hat zur Folge, daß derartige
Kerne - besonders wegen ihrer kleinen Abmessungen - eine
geringe mechanische Festigkeit aufweisen und daher gegen
Schockbeanspruchungen empfindlich sind und auch für die
Bewicklung eine geringe Festigkeit aufweisen.
Wenn ein Summenstromwandler an den Eingang eines Ver
stärkers angeschlossen wird, die Leistung für das Schalten
eines Relais also nicht dem Kern selbst entnommen wird, so
benötigt er eine relativ geringe Übertragungsleistung und
kann daher mit kleinen Abmessungen ausgeführt werden. Die
Verkleinerung der Abmessungen wird im wesentlichen begrenzt
durch die damit verbundene mechanische Schwächung des
Summenstromwandlerkerns und durch die unvermeidliche
Erhöhung des ohmschen Widerstandes der Wicklung, da diese
dann aus relativ dünnen Drähten bestehen muß. Dieser
ohmsche Widerstand der Wicklung des Summenstromwandlerkerns
ist aber unter anderem maßgebend für den Verstärkungsfaktor
des nachgeschalteten Verstärkers. Da der ohmsche Widerstand
sich mit der Temperatur ändert, wird auch der Verstärker
einen Temperaturgang aufweisen, so daß die Genauigkeit der
Auslösecharakteristik darunter leidet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen
Summenstromwandler anzugeben, der relativ kleine Ab
messungen haben kann und trotzdem einen mechanisch festen
Kern und einen geringen Temperaturgang besitzt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der
Kern massiv, das heißt ohne isolierende Zwischenlagen oder
Luftspalte, die den Kernquerschnitt aufteilen, ausgebildet
ist und daß das Material des Kerns aus einer metallischen
Legierung mit einem Gehalt von mindestens 40% Nickel
besteht, das einen positiven Temperaturkoeffizienten des
elektrischen Widerstandes besitzt.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Fig. 1 zeigt die Schaltung des Summenstromwandlers beim
Einsatz für eine elektronische Schutzeinrichtung;
Fig. 2 enthält ein Ersatzschaltbild zur Erläuterung der
Wirkungsweise;
in den Fig. 3 bis 5 sind mögliche weitere Kernformen
dargestellt und
in Fig. 6 ist der Temperaturgang eines erfindungsgemäßen
Kerns dargestellt.
Der Summenstromwandler 1 in Fig. 1 besteht aus einem Kern 2
mit einer Wicklung 3. Durch den Kern sind Stromleitungen 5
und 6 hindurchgeführt, die über einen Schutzschalter 7 eine
Wechselspannungsquelle 8 mit einem Verbraucher 9 verbinden.
An die Stromleitungen 5 und 6 sind die Versorgungsleitungen
eines Verstärkers 10 angeschlossen, dessen Eingangs
leitungen mit der Wicklung 3 des Summenstromwandlers 1 und
dessen Ausgangsleitungen mit der Ausschaltwicklung 11 des
Schutzschalters 7 verbunden sind.
Wenn der Summenstrom, der durch die in den Stromleitungen 5
und 6 fließenden Ströme beispielsweise infolge eines Erd
schlusses nicht Null ist, so wird in dem Kern 2 des Summen
stromwandlers 1 ein Wechselfluß erzeugt, der eine Spannung
in der Wicklung 3 induziert, die ihrerseits über den Ver
stärker 10 die Auslösung des Schutzschalters 7 bewirkt.
Bei Verwendung eines Massivkerns aus einer metallischen
Legierung mit hohem Nickelgehalt ergibt sich ein Ersatz
schaltbild für die Schaltung, wie es in Fig. 2 dargestellt
ist. Hochnickelhaltige metallische Nickel-Eisen-Legierungen
besitzen eine magnetische Permeabilität, deren Werte um
Größenordnungen höher sind, als sie für den Einsatz als
Kern eines Summenstromwandlers benötigt werden. Der Kern 2
besitzt damit eine sehr hohe Induktivität. Da er jedoch
massiv ausgeführt ist, bewirkt ein Fluß in dem Kern 2, daß
sich Wirbelströme ausbreiten können, da sie durch Luft
spalte oder andere isolierende Schichten, die den Kern
querschnitt aufteilen, nicht gehindert werden. Diese
Wirbelströme erzeugen ein Gegenfeld zu dem durch den
Summenstrom bedingten Wechselfeld in dem Kern 2; sie werden
nur begrenzt durch den elektrischen Widerstand des
Materials, aus dem der Kern 2 besteht. Im Ersatzschaltbild
ist der Kern 2 daher durch einen ohmschen Widerstand R2 und
eine Induktivität L2 dargestellt. Die Wicklung 3 ist im
Ersatzschaltbild nach Fig. 2 aufgeteilt in eine Induktivi
tät N3 und einen Widerstand R3, der den Kupferwiderstand
der Wicklung kennzeichnet.
Es wird angenommen, daß die Schaltung in Fig. 2 so abge
stimmt ist, daß bei dem gewünschten maximalen Summenstrom
wert eine Auslösung des Schutzschalters 7 über den Ver
stärker 10 erfolgt. Wenn sich nun die Umgebungstemperatur
erhöht, erhöht sich auch der Kupferwiderstand R3 der
Wicklung 3, so daß die Eingangsspannung am Verstärker 10
sinken würde. Andererseits erhöht sich aber auch der
Widerstand R2, da das Material des Kernes 2 einen positiven
Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes
besitzt. Die Erhöhung des Widerstandes R2 bedingt aber, daß
die Wirbelströme in dem Kern 2 abnehmen und das durch den
Summenstrom erzeugte Feld weniger schwächen. Dies bedingt
eine höhere Wechselstrompermeabilität des Kernes 2 und
führt zu einer Erhöhung der induzierten Spannung in der
Wicklung 3 und damit am Eingang des Verstärkers 10. Hieraus
ist ersichtlich, daß durch die bewußte Inkaufnahme von
nennenswerten Wirbelströmen durch Verwendung eines
Massivkerns eine Temperaturkompensation der Schaltung
möglich ist; in der Praxis hat sich herausgestellt, daß die
Kompensation optimal ist, wenn - abhängig von dem jeweils
verwendeten Material und der Kernform - die Wandstärke des
Kernes 2 im Verhältnis zu dem mittleren Durchmesser einen
Wert im Bereich von 0,01 bis 0,5 aufweist. Die besonders
hohe statische Permeabilität der erfindungsgemäß
verwendeten hochnickelhaltigen Legierung gestattet es
außerdem, den Kern in verschiedenen geometrischen Formen
und auch geteilt aus zwei oder mehr Kernteilen
zusammenzusetzen.
Fig. 3 zeigt einen geteilten Kern in Kreisform, Fig. 4
einen solchen in Rechteckform und Fig. 5 einen Kern aus
zwei U-Hälften, die überlappt zusammenzusetzen sind. Diese
Kerne besitzen den Vorteil, daß die Wicklung in bekannter
Weise leichter aufzubringen ist und daß sie fertig
gewickelt über die Kernteile geschoben werden kann. Der
Überlappungsbereich in Fig. 5 bewirkt zwar, daß auf einem
Teil des Kerns ein wenn auch kleiner Luftspalt vorhanden
ist. Eine wesentliche Verminderung der Wirbelströme tritt
dadurch nicht ein eintreten, so daß nach wie vor die Höhe
der Wirbelströme nahezu vollständig von der Leitfähigkeit
des Kernmaterials bestimmt wird und der temperatur
kompensierende Effekt erhalten bleibt.
In Fig. 6 ist für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs
gemäßen Kerns mit 1000 Windungen für die Wicklung 3 und
einem Wicklungswiderstand von 50 Ohm sowie einem Kern
querschnitt von 0,03 cm² und einer Eisenlänge von 4,15 cm,
die Ausgangsspannung des Verstärkers 10, also die Spannung
an der Wicklung 11 des Schutzschalters 7 abhängig von der
Wechselstrompermeabilität dargestellt, die sich durch
unterschiedliches Kernmaterial, unterschiedliche Glüh
behandlungen ergeben kann. Die ausgezogene Kurve ist damit
die Ausgangsspannung bei Raumtemperatur, die gestrichelten
Kurven ergeben sich, wenn man eine Temperatur von +70° bzw.
-20°C zugrundelegt. Man sieht hier einerseits, daß eine
sehr gute Kompensation des Temperaturganges ermöglicht
wird, und daß andererseits bei einer Wechselstrompermea
bilität von mehr als 15 000 oder 20 000 keine wesentliche
Änderung der Ausgangsspannung mehr auftritt, so daß bei
diesem Anwendungsfall ohne weiteres die zur Temperatur
kompensation verwendete Schwächung der statischen Permea
bilität des Kernmaterials durch die im Massivkern auf
tretenden Wirbelströme in Kauf genommen werden kann.
Dies gilt umso mehr, als tatsächlich Verluste durch Wirbel
ströme nur auftreten, wenn ein Fehlerfall, d. h. ein
Summenstrom verschieden von Null, vorliegt, so daß also nur
kurzzeitig vom Auftreten des Fehlers bis zum Abschalten des
Schutzschalters 7 ein Fluß im Kern 2 vorhanden ist. Eine
Aufheizung des Kerns 2 im Normalbetrieb des Summenstrom
wandlers findet also nicht statt. Durch die Verwendung des
erfindungsgemäßen Summenstromwandlers wird erreicht, daß
man einerseits einen mechanisch sehr festen, praktisch
direkt bewickelbaren Kern besitzt und außerdem den
Temperaturgang bedingt durch den ohmschen Widerstand der
Wicklung des Summenstromwandlerkerns ausgleichen kann.
Claims (5)
1. Summenstromwandler (1) mit einem bewickelten, in sich
geschlossenen Kern (2) aus hochpermeablem weichmagnetischem
Material zur Erfassung des Summenstromes von durch den Kern
(2) hindurchtretenden Stromleitungen (5, 6), bei dem die
Wicklung des Kerns (2) über einen Verstärker (10) an einen
Schutzschalter (7) angeschlossen ist, dadurch gekennzeich
net, daß der Kern (2) massiv, das heißt ohne isolierende
Zwischenlagen oder Luftspalte, die den Kernquerschnitt
aufteilen, ausgebildet ist und daß das Material des Kerns
(2) aus einer metallischen Legierung mit einem Gehalt von
mindestens 40% Nickel besteht, das einen positiven
Temperaturkoeffizienten des elektrischen Widerstandes
besitzt.
2. Summenstromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Wandstärke im Verhältnis zum mittleren
geometrischen Durchmesser des Kerns (2) so gewählt ist, daß
sie nicht kleiner als das 0,01fache und nicht größer als
das 0,5fache des mittleren geometrischen Durchmessers
beträgt.
3. Summenstromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kern (2) aus mehreren Teilen zusammen
gesetzt ist.
4. Summenstromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kern (2) kreisförmig ausgebildet und
durch Abtrennen von einem Rohr hergestellt ist.
5. Summenstromwandler nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kern (2) durch Fließpressen hergestellt
ist.
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