DE4422472A1 - Einrichtung zum Hochrategasflußsputtern - Google Patents
Einrichtung zum HochrategasflußsputternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Hochrategasfluß
sputtern entsprechend den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und
2, insbesondere zum industriellen Aufbringen sehr reiner und
strukturell perfekter Schichten für Anwendungen in der Mikro
elektronik oder optischen und metallurgischen Industrie.
Nach dem Stand der Technik sind bereits verschiedene Ver
fahren und zugehörige Einrichtungen zum Hochrategasflußsput
tern, auch Gasflußsputtern, reaktives Gasflußsputtern oder
Gas-flow-sputtering (GFS) bekannt. (Ishii, in J. Vac. Sci.
Technol. A7(2), 1989, S. 256 ff sowie Koch u. a. in J. Vac.
Sci. Technol. A9 (4), 1991, S. 2374 ff).
Für industrielle Zwecke wird in der DD 2 94 511 ein Verfahren
und eine Vorrichtung zum reaktiven Gasflußsputtern angegeben.
Diese Erfindung schlägt u. a. auch eine Lösung zur Beschich
tung großflächiger Substrate vor, bei der eine gemeinsame
Anode und eine matrixförmig angeordnete Vielzahl von Hohlka
toden, die einzeln oder in Gruppen mit separaten Spannungs
quellen verbunden sind, in einem gasdichten Kasten angeordnet
sind, wobei der Kasten eine rückwärtige Gaseinströmöffnung
für das Inertgas aufweist und die Einzelkatoden aus einzelnen
oder gruppenweise verschiedenen Materialien bestehen.
Diese Einrichtung ist zur Beschichtung von Substraten ge
eignet, die flächig vor der Hohlkatodenmatrix angeordnet
sind.
Der Erfindung liegt als Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die eine wirtschaft
liche industrielle Beschichtung von Substraten, insbesondere
die allseitige Beschichtung von Substratkörpern, mittels des
Hochrategasflußsputterns ermöglicht.
Die Erfindung löst die Aufgabe durch die in den kennzeichnen
den Teilen der in den Ansprüchen 1 oder 2 genannten Merkmale.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Je nach dem technologischen Erfordernis können nach dem
Anspruch 1 zwei Katodenplatten zu einer Hohlkatode oder nach
Anspruch 2 eine Vielzahl der Katodenplatten zu mehreren
einzelnen Hohlkatoden axial übereinander bzw. auch axial
nebeneinander angeordnet werden. Der Unterschied besteht im
wesentlichen lediglich in der axialen Länge der Einrichtung
und damit in der möglichen Größe der zu beschichtenden Sub
strate bzw. der Größe der Substratanordnung.
Der für die Beschichtung relevante Materialpartikelausstoß
aus der bzw. aus den einzelnen Hohlkatoden erfolgt ringförmig
in der Richtung des Inertgasstromes.
Die Anordnung der Substrate kann bei einer Einrichtung mit
einem radial nach außen wirkenden Materialpartikelausstoß
vorteilhaft in bekannter Weise in konzentrischen Substrat
halterungen bzw. Drehkörben erfolgen. Bei einem Materialpar
tikelausstoß, der zentrisch zur Achse der Einrichtung wirkt,
können vorteilhaft band- oder stabförmige Substrate in der
axialen Beschichtungszone angeordnet oder mit geeigneter
Geschwindigkeit durch die Beschichtungszone hindurchbewegt
werden.
Die Katodenplatten sind als Targetmaterial Verschleißteile
und sind leicht auswechselbar an der Einrichtung angeordnet.
Die fertigungstechnische Ausführung der Katodenplatten muß
derart erfolgen, daß die Oberflächen, welche die Hohlkatode
bilden, mit sehr geringen Rauhigkeiten ausgeführt sind. Ande
renfalls kann sich beim Vorhandensein von geringfügigen
kraterartigen Unebenheiten statt der erforderlichen Glimment
ladung eine Bogenentladung ausbilden, die mit ihren heißen
Spots zur Beschädigung der Einrichtung führen kann.
Das zusätzliche Anbringen von Bohrungen, Gräben oder spiral
förmigen Nuten in den Oberflächen der Katodenplatten führt zu
sekundären Hohlkatoden und insgesamt zur Stabilisierung der
Glimmentladung in den Hohlkatoden und zur Erhöhung der Sput
terrate.
Die Katodenplatten werden vorteilhafterweise mittels eines
Kühlkreislaufes von der Rückseite gekühlt.
Bei der Einrichtung nach Anspruch 2 können die Katodenplat
ten, die jeweils zwei nebeneinanderliegende Hohlkatoden
bilden, aus einem Stück bestehen. Es ist jedoch vorteilhaf
ter, die beiden Katodenplatten einer Hohlkatode separat und
unabhängig von den Katodenplatten der benachbarten Hohlkatode
auszubilden und zu haltern. Dabei ist es vorteilhaft, zwi
schen den Katodenplatten zweier benachbarter Hohlkatoden eine
Kühleinrichtung vorzusehen.
Die Form der wirksamen Katodenplatten kann an die technologi
schen Erfordernisse der Beschichtungsaufgabe frei angepaßt
werden. Regelmäßig werden Katodenplatten in Form von Kreis
ringen verwendet. Es ist aber auch möglich, viereckige Kato
denplatten mit zentrischer Bohrung einzusetzen. Für spezifi
sche Aufgaben, insbesondere wenn verschiedene Targetmateria
lien mit unterschiedlichen Abstäuberaten erforderlich sind,
kann es günstig sein, die Katodenplatten auch in anderer
geometrischer Form, z. B. sternförmig, auszubilden. Die Form,
z. B. der Außendurchmesser, von zwei nebeneinanderliegenden
Hohlkatoden kann ebenso Unterschiede aufweisen, wenn damit in
vorteilhafter Weise die Beschichtung besser an die spezifi
schen Substrate angepaßt werden kann.
Wenn z. B. Mischschichten abgeschieden werden sollen, können
innerhalb einer Hohlkatode die zwei zusammengehörenden Kato
denplatten aus unterschiedlichem Material bestehen oder es
können die Katodenplatten der benachbarten Hohlkatoden aus
unterschiedlichem Material bestehen.
Die konkrete Ausgestaltung der zentralen bzw. koaxialen Anode
sowie der in gleicher Lage angeordneten Gaszuführeinrichtung
kann in unterschiedlicher Weise erfolgen. Bei der Einrichtung
nach Anspruch 2 ist es wesentlich, daß sich die Anode und die
Gaseinlaßvorrichtung zentral bzw. koaxial über alle einzelnen
Hohlkatoden erstrecken. Vorteilhaft ist es, die Anode als
Einzelanoden auszuführen, die zentrisch oder koaxial den
einzelnen Hohlkatoden zugeordnet sind. In ähnlicher Weise ist
es vorteilhaft, auch die Gaseinlaßvorrichtung derart auszu
bilden, daß eine Vielzahl von radialen Bohrungen oder Ring
spalten jeweils den einzelnen Hohlkatoden zugeordnet sind.
Wenn die Schichtbildung in einer reaktiven Atmosphäre erfol
gen soll, dann wird das Reaktivgas jeweils außerhalb der
einzelnen Hohlkatode in den Materialpartikelstrom einge
bracht, derart daß der Materialpartikelstrom und das Reaktiv
gas auf dem Weg zu den Substraten oder während der Abschei
dung auf den Substraten miteinander reagiert.
Der Abstand der zwei zu einer Hohlkatode gehörenden zwei
Katodenplatten zueinander beträgt üblicherweise zwischen 15
bis 50 mm. Die radiale Tiefe der einzelnen Hohlkatode beträgt
dabei zwischen 0,8 bis 3,5 mal dem Abstand der Katodenplat
ten.
Beim Betreiben der vorgeschlagenen Einrichtung nach den
Ansprüchen 1 oder 2 wird zwischen den Katodenplatten und der
Anode bzw. den Einzelanoden eine Spannung zwischen 350 und
1000 V angelegt. Der Gasdruck liegt nicht wesentlich unter
6×10-2 mbar. Unter diesen Bedingungen kommt es innerhalb
jeder einzelnen Hohlkatode zur Ausbildung einer stabilen und
intensiven Entladung mit Stromstärken zwischen 5 und 20 A.
Die Leistungsdichte am Target liegt regelmäßig über 8 Wcm-2.
Unter derartigen Bedingungen werden Beschichtungsraten bis zu
300 nm/Minute erreicht.
Da das Hochrategasflußsputtern in verfahrenstypischer Weise
mit relativ hohen Gasdrücken arbeitet, hat sich der zur
Beschichtung relevante Materialpartikelstrom bereits kurz
nach Verlassen der einzelnen Hohlkatoden zu einem relativ
einheitlichen Partikelstrom aus den beteiligten Targetmate
rialien und Gasen formiert. Die Schichtabscheidung auf den
Substraten erfolgt mit hoher Gleichmäßigkeit, wobei auch
unterschiedliche Targetmaterialien und gegebenenfalls Reak
tionsprodukte mit Reaktivgasen mit außerordentlich guter
Homogenität vermischt bzw. reagiert abgeschieden werden.
Die Katodenplatten als Target können grundsätzlich aus allen
leitfähigen Materialien hergestellt sein. Die Materialien
können direkt als entsprechende Schicht auf den Substraten
abgeschieden werden, aber auch als Mischschicht oder Schicht
aus Reaktionsprodukten mit Gasen oder anderen Targetmateria
lien. Vorzugsweise werden als Targetmaterial Metalle einge
setzt. Es können aber auch andere leitfähige Materialien, wie
Silizium, Kohlenstoff und Bor, gesputtert werden, wobei diese
Materialien während, nach und bei der Abscheidung vorteilhaft
mit Gasen in Reaktion gebracht und als Reaktionsprodukte
abgeschieden werden können.
Die räumliche Ausdehnung der erfindungsgemäßen Einrichtung
und zugehörig die Substrate bzw. die Substratträgereinrich
tung ist in einem weiten Bereich frei an die technologischen
Erfordernisse anpaßbar. Im gleichen Maße wie die axiale
Länge der erfindungsgemäßen Einrichtung vergrößert wird, kann
auch die Substratlage ausgedehnt werden. Bei relativ kleinen
Substraten kann es ausreichend sein, wenn die Einrichtung
gemäß Anspruch 1 nur aus einer Hohlkatode besteht.
Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß eine
praktikable und industriell wirtschaftliche Einrichtung
geschaffen wurde, die eine industrielle Beschichtung einer
Vielfalt von Substraten, insbesondere auch von Substratkör
pern, z. B. für die Mikroelektronik, die optische oder metal
lurgische Industrie, mittels des Hochrategasflußsputterns
ermöglicht. Je nach der Struktur der Substratkörper können
diese sowohl koaxial als auch zentral zur erfindungsgemäßen
Einrichtung angeordnet und mit hoher Rate beschichtet werden.
Die Erfindung soll nachfolgend an drei Ausführungsbeispielen
näher erläutert werden.
Die Zeichnungen zeigen in Fig. 1, zugehörig zum Beispiel I,
eine erfindungsgemäßen Einrichtung mit einer einzelnen Hohl
katode. Die Fig. 2 und 3 zeigen zugehörig zum Beispiel II
zwei Schnitte einer erfindungsgemäßen Einrichtung mit mehre
ren Hohlkatoden und zentrischer Anode sowie Gaszuführung.
Fig. 1 zeigt, zugehörig zum Beispiel I, eine erfindungs
gemäße Einrichtung im Schnitt mit nur einer Hohlkatode 1.
Die Hohlkatode 1 wird dabei aus zwei Katodenplatten 1a und 1b
gebildet. Die Fig. 1 zeigt in der rechten Hälfte einen
Schnitt durch die Gaszuführungsbohrung 6a mit der elektri
schen Verbindung 5 zur Anode 4. In der linken Hälfte der
Fig. 1 verläuft der Schnitt gegenüber der rechten Hälfte um
90 Grad versetzt durch die Kühlwasserzuleitung 9a. Die weite
ren Einzelteile und angegebenen Positionsnummern entsprechen
denen im Beispiel II und sind dort ausführlicher beschrieben.
Eine derartig relativ kleine Einrichtung ist vorteilhaft für
die Beschichtung kleinerer Substrate oder für Forschungs
zwecke geeignet.
In Beispiel II wird eine erfindungsgemäße Einrichtung zum
Hochrategasflußsputtern beschrieben, bei der der Gas- und
Materialpartikelstrom radial nach außen gerichtet ist und die
zu beschichtenden Substrate (in der Zeichnung nicht darge
stellt) radial außen, z. B. in bekannten Drehkörben, angeord
net werden können. Dabei handelt es sich um eine Einrichtung
mit mehreren Hohlkatoden und radial nach außen gerichtetem
Materialpartikelstrom. Die Gesamtzahl der Hohlkatoden richtet
sich nach dem technologischen Erfordernis. D. h. eine erfin
dungsgemäße Einrichtung kann in axialer Richtung mehrere
solcher einzelnen Hohlkatoden aufweisen.
Die zugehörige Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch eine erfin
dungsgemäße Einrichtung in der Ebene der Gaszuführung und der
Stromzuführung für die Anode.
Fig. 3 zeigt einen um 90 Grad gedrehten Schnitt von Fig. 2
in der Ebene der Kühlwasserzu- bzw. Abflußleitung.
Die Fig. 2 zeigt die beiden Endteile der erfindungsgemäßen
Einrichtung und ein Zwischenteil von mehreren. Im oberen Teil
der Fig. 2 ist eine einzelne Hohlkatode 1 komplett darge
stellt. Alle einzelnen Hohlkatoden 1 bestehen im wesentlichen
aus gleichen Hohlkatodenplatten, wobei die beiden Katoden
platten, die in einer Hohlkatode 1 zusammenwirken, mit Kato
denplatten 2a und 2b bezeichnet sind. Die Katodenplatten 2a
und 2b sind im Beispiel kreisförmige Ringe aus dem jeweils
gewählten Targetmaterial. Innerhalb der zentrischen Bohrung 3
in den Katodenplatten 2a bzw. 2b befindet sich isoliert
angeordnet in jeder einzelnen Hohlkatode 1 eine Einzelanode
4. Die verschiedenen Einzelanoden 4 sind untereinander mit
der elektrischen Verbindung 5 verbunden. Dabei verläuft die
elektrische Verbindung 5 innerhalb von zwei Gaszuführungen 6a
und 6b. Die Zufuhr von Inertgas zu den Hohlkatoden verläuft
über die Gaszuführungsbohrung 6a bzw. 6b und mündet über
Ringspalte 7 (siehe auch Fig. 3) zwischen der Einzelanode 4
und den Isolierringen 8 in die Hohlkatode 1.
Die gesamte erfindungsgemäße Einrichtung ist außen, ausgenom
men der Bereich, in dein der Materialpartikelstrom die Hohlka
toden verläßt, mit einer elektrischen Abschirmung 13 ver
sehen, damit es zu keiner unerwünschten elektrischen Entla
dung kommt.
Die Fig. 3 zeigt einen um 90 Grad gedrehten Schnitt durch
Fig. 2. In dieser Schnittebene befinden sich die Kühlwasser
zuleitung 9a und die Kühlwasserableitung 9b. Im Bereich der
Einzelanoden 4, wo auch die Ringspalte 7 für die Inertgaszu
führung verlaufen, sind die Kühlwasserzu- und Ableitungen 9a
und 9b jeweils über Isolierrohre 10 geführt. Die Kühlung der
Katodenplatten 2a und 2b erfolgt jeweils sehr intensiv von
der Rückseite, die über eine dünnwandige Abdichtung 11 nahezu
direkt am Kühlwasserstrom im Kühlwasserraum 12 anliegt.
Im Beispiel II beträgt der Abstand der Katodenplatten 2a und
2b zueinander 30 mm. Der Durchmesser der zentrischen Bohrung
3 wurde mit 75 mm und der Außendurchmesser der Katodenplatten
2a und 2b mit 200 mm gewählt. Dabei handelt es sich um eine
industriell sehr praktikable Einrichtung mit denen Substrate
in einer Substrathalterung wirtschaftlich beschichtet werden
können.
Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Hochrate
gasflußsputtern wird zu Beginn der Kühlwasserstrom, über die
Kühlwasserzu- und Ableitung 9a und 9b und die Inertgaszufüh
rung über die Gaszuführungsbohrungen 6a und 6b sowie die
Ringspalte 7 eingestellt. Danach wird zwischen der Anode 4
und den Katodenplatten 2a und 2b eine erforderliche Spannung
eingestellt. Diese liegt üblicherweise zwischen 500 und 750
Volt. Der Gasdruck wird derart eingestellt, daß in der Hohl
katode ein Druck von ca. 5×10-1 mbar vorhanden ist. Unter
diesen Bedingungen kommt es zur Hohlkatodenglimmentladung
zwischen den beiden Katodenplatten 2a und 2b und in der Folge
zu dem gewünschten Abstäuben des Targetmaterials, d. h. des
Materials der Katodenplatten 2a und 2b. In Fig. 2 ist sche
matisch der Weg eines bei der Glimmentladung abgestäubten
Atoms A dargestellt, welches über den Inertgasstrom, der
radial vom Ringspalt 7 nach außen führt, ebenfalls nach außen
getrieben wird und sich letztlich vorwiegend auf den Sub
straten abscheidet. Die in der Zeichnung nicht dargestellten
Substrate können in bekannter Weise koaxial zur Einrichtung
in einem Substratkorb angeordnet werden, der auch drehbar
sein kann. Der Abstand der Substrate zum äußeren Rand der
Katodenplatten beträgt etwa 50 bis 250 mm. Im Beispiel I kann
der Durchmesser der Substrathalterung somit bis 700 mm betra
gen. Die Beschichtung der Substrate erfolgt im wesentlichen
gemäß den verfahrenstypischen Parametern des Hochrategas
flußsputterns.
Im Beispiel II ist einrichtungsmäßig keine Reaktivgaszufüh
rung zur Schichtabscheidung in reaktiver Atmosphäre darge
stellt. Das läßt sich aber vorteilhaft realisieren, wenn ein
erforderliches Reaktivgas zwischen der elektrischen Abschir
mung 13 und den Katodenplatten 2a und 2b eingelassen wird.
Als Beispiel III soll eine Ausführung der erfindungsgemäßen
Einrichtung mit koaxialer Anordnung der Anode und der Gaszu
führung nur kurz beschrieben werden. Die praktische Ausfüh
rung kann weitgehend äquivalent zu den Beispielen I und II
erfolgen.
Der wesentlicher Unterschied gegenüber den Beispielen I und
II besteht darin, daß der Raum innerhalb der zentrischen
Bohrungen in den Katodenplatten frei ist und darin der zu
beschichtende Substratkörper gehaltert oder langsam hindurch
geführt werden kann. Alle übrigen Elemente, wie Anode (Ein
zelanode 4), die elektrische Verbindung (5), die Inertgaszu
führung (Gaszuführungsbohrungen 6a und 6b) mit den Gaseinlaß
öffnungen in die Hohlkatode (Ringspalte 7) und die Kühlwas
serzu- und Abführleitungen (9a und 9b) sind nicht zentral
innerhalb der zentrischen Bohrung (3) sondern koaxial radial
außerhalb der Katodenplatten (2a und 2b) angeordnet.
Der Gasstrom durch die Hohlkatode (1) verläuft dadurch gegen
über den Beispielen I und II in entgegengesetzter Richtung.
Er ist von außen nach innen zur zentrischen Bohrung (3)
gerichtet. Damit ändert sich auch der Materialpartikelstrom
in Richtung auf das Zentrum der Einrichtung, d. h. auf die
zentrisch angeordneten Substrate hin.
Ein derartige Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung
ist besonders für die Beschichtung von stab- oder bandförmi
gen Substraten vorteilhaft, die mit geeigneter Geschwindig
keit durch das Zentrum, d. h. innerhalb der zentrischen
Bohrung (3), hindurchbewegt werden. Die Beschichtung erfolgt
bei diesem Ausführungsbeispiel mit extrem hoher Rate, da kaum
Streubeschichtungen an übrigen Einrichtungsteilen auftreten.
Claims (11)
1. Einrichtung zum Hochrategasflußsputtern bestehend aus
einer Hohlkatode, einer Anode und einer Gaseinlaßvor
richtung für Inertgas, wobei die Austrittsöffnung des
Gas- und Materialpartikelstromes aus der Hohlkatode den
Substraten gegenüber angeordnet ist, dadurch gekennzeich
net, daß die Hohlkatode aus zwei axial auf Abstand zuein
ander angeordneten Katodenplatten gebildet wird, welche
zentrische Bohrungen aufweisen, und daß die Anode und die
Gaseinlaßvorrichtung gemeinsam zentral oder koaxial zur
Hohlkatode angeordnet sind.
2. Einrichtung zum Hochrategasflußsputtern bestehend aus
mehreren Hohlkatoden, einer Anode und einer Gaseinlaßvor
richtung für Inertgas, wobei die Austrittsöffnungen des
Gas- und Materialpartikelstromes aus den Hohlkatoden den
Substraten gegenüber angeordnet sind, dadurch gekenn
zeichnet, daß jede einzelne Hohlkatode aus zwei axial auf
Abstand zueinander angeordneten Katodenplatten gebildet
wird, welche zentrische Bohrungen aufweisen, daß eine
Vielzahl der einzelnen Hohlkatoden axial aneinanderge
reiht ist, und daß die Anode und die Gaseinlaßvorrichtung
gemeinsam zentral oder koaxial angeordnet sind und sich
über alle einzelnen Hohlkatoden erstrecken.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gaseinlaßvorrichtung jeweils zugeordnet zu den ein
zelnen Hohlkatoden eine Vielzahl von radialen Bohrungen
oder Ringspalte aufweist.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
als Anode jeweils Einzelanoden zentrisch bzw. koaxial den
einzelnen Hohlkatoden zugeordnet sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
einzelne oder mehrere Einzelanoden separaten Stromquellen
zugeordnet sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Oberflächen der Katodenplatten, die der
Hohlkatode zugewandt sind, Aussparungen zur Bildung von
sekundären Hohlkatoden wie Bohrungen, Gräben oder spiral
förmigen Nuten aufweisen.
7. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Katodenplatten an einen Kühlkreislauf ange
schlossen sind.
8. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die zwei Katodenplatten, die zu einer Hohlkatode
gehören, aus zwei unterschiedlichen Materialien, vorzugs
weise aus Kombinationen der Metalle Titan, Zirconium,
Chrom, Aluminium, Vanadium und Hafnium oder Silizium,
Kohlenstoff und Bor bestehen.
9. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Katodenplatten, welche verschiedene Hohlkatoden bil
den, unterschiedliche Geometrien, insbesondere einen
unterschiedlichen Außen- und Bohrungsdurchmesser, auf
weisen.
10. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Einrichtung, ausgenommen im Bereich der Aus
trittsöffnung des Gas- und Materialpartikelstromes mit
einer elektrischen Abschirmung (13) umschlossen ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß außerhalb der Austrittsöffnung des Gas- und
Materialpartikelstromes eine Reaktivgaszuführung vorhan
den ist.
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