DE4421227A1 - Verfahren zur Ortung von in Not geratenen Mobilstationen in einem zellular aufgebauten Mobilfunknetz - Google Patents
Verfahren zur Ortung von in Not geratenen Mobilstationen in einem zellular aufgebauten MobilfunknetzInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ortung von in Not
geratenen Mobilstationen in einem zellular aufgebauten Mo
bilfunknetz gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die Ortsbestimmung von Mobilstationen in Funknetzen ist
für eine Vielzahl von Anwendungen wünschenswert. Beispiele
hierfür sind Notrufe oder Sicherheits- und Gefahrengut
transporte, aber auch die Überwachung von Fahrzeugflotten
z. B. von Speditionen oder Fahrzeugvermietern.
Grundsätzlich kann man bei den Verfahren zur Ortung von
Mobilstationen in einem zellular aufgebauten Mobilfunknetz
zwischen Eigenortung und Fremdortung unterscheiden, wobei
die Fremdortung wiederum in zwei Klassen unterteilt werden
kann.
Bei der Eigenortung stellt der Teilnehmer seinen Standort
selbst fest. Dazu können z. B. Funknavigationsmethoden
(GPS (Global Positioning System), Decca), Kompaßmethoden
und Wegeaufnehmer ("dead reckoning") oder andere Hilfs
mittel verwendet werden. Der Teilnehmer bzw. sein Gerät,
d. h. die Mobilstation meldet den aktuellen Aufenthaltsort
über das Mobilfunknetz zu einer Zentralstation. Dies ge
schieht entweder automatisch durch die Mobilstation oder
nach Abfrage ("polling") durch die Zentralstation. Bei der
Fremdortung mit Mobilstations-Unterstützung meldet sich
der Teilnehmer bzw. die Mobilstation im Netz und verlangt
explizit oder implizit (z. B. beim Notruf) eine Bestimmung
des Standorts der Mobilstation durch das Mobilfunknetz.
Das Mobilfunknetz führt dann die Ortsbestimmung durch.
Durch das Melden des Teilnehmers wird die Ortsbestimmung
erheblich erleichtert, denn die Triggerung für die Messung
und das Suchen des Teilnehmers im Netz entfällt. Bei der
Fremdortung ohne Mobilstations-Unterstützung stellt das
Mobilfunknetz zunächst den ungefähren Standort des Teil
nehmers (z. B. die Funkzelle) fest, und führt dann eine
genaue Ortsbestimmung ohne Zutun des Teilnehmers durch.
Dabei ist es möglich, daß der Teilnehmer den Vorgang der
Ortsbestimmung nicht wahrnimmt. Die Fremdortungsverfahren
ohne Mobilstations-Unterstützung sind die technisch auf
wendigsten Verfahren. Wenn eine Fremdortung ohne Mobilsta
tions-Unterstützung realisiert ist, läßt sich daraus eine
Fremdortung mit Mobilstations-Unterstützung leicht ablei
ten.
Für synchrone öffentliche Mobilfunknetze (PLMN = Public
Land Mobile Network) wurden bereits Fremdortungsverfahren
von Mobilstationen vorgeschlagen.
So ist beispielsweise in dem Artikel von H. Hamalek und K.
Kammerlander "Grundlagen und Praxis der Funkzellengestal
tung mit relativer Entfernungsmesung im Netz C der DBP",
in: NTG-Fachberichte Bewegliche Funkdienste, Band 90, Sei
ten 157-167, ein Ortungsverfahren für das (auf analoger
Basis arbeitende) C-Netz der Deutschen Bundespost be
schrieben, nach dem die Mobilstation durch Messung des
Zeitversatzes zwischen den Empfangssignalen von zwei orts
festen Basisstationen die relative Entfernung bestimmen
kann. Sind mehr als zwei Basisstationen an dem Meßvorgang
beteiligt, und kennt man die Orte der Basisstationen, so
kann auch der Ort der zu ortenden Mobilstation bestimmt
werden. Dieses Verfahren läßt sich auch auf andere syn
chrone Funksysteme, z. B. auf das (digital arbeitende) eu
ropäische GSM (Groupe-Speciale-Mobile)-Netz bzw. das die
sem Netz angehörende deutsche D-Netz, übertragen, sofern
in einem solchen Netz der Rahmenversatz zwischen den ein
zelnen Basisstationen bekannt ist.
Aus der EP 0 335 558 A2 ist ferner ein Ortungsverfahren
für Mobilfunknetze bekannt, bei dem durch Laufzeitmessun
gen von mehreren Basisstationen aus der Ort der zu orten
den Mobilstation bestimmt wird, indem eine Basisstation
eine Meldung aussendet und die zu ortende Mobilstationen
nach dem Empfang der Meldung eine Antwort aussendet. Aus
gewählte Basisstationen messen die Verzögerungszeit bis
zum Empfang dieser Antwort und ermitteln daraus die Si
gnallaufzeit.
Dieses Verfahren ist ungenau, denn die Reaktionszeit der
Mobilstation, die herstellerabhängig ist, geht erheblich
in die Laufzeit mit ein. Das Verfahren ist im Grunde für
analoge arbeitende Mobilfunksysteme konzipiert, denn in
diesen Systemen stehen keine anderen Möglichkeiten als die
beschriebene für die Laufzeitmessung zur Verfügung (mit
Ausnahme des erwähnten C-Netzes). Darüber hinaus ist die
Genauigkeit der Laufzeitmessung in den analogen Schmal
bandsystemen durch die Kanalbreite von typisch 25 kHz sehr
eingeschränkt.
Im GSM-Netz, das eine Kanalbreite von 200 kHz hat, ist es
möglich, die Signalaufzeit mit der Genauigkeit von etwa 1 Bit,
das entspricht 3,7 Mikrosekunden, zu messen. Dies er
möglicht eine weit höhere Genauigkeit der Standortbestim
mung als in analogen Systemen. Die dazu nötige Messung ist
im System bereits eingebaut, jedoch nicht primär zum Zweck
der Entfernungsbestimmungen, sondern als Laufzeitregelung
für den Zeitmultiplex. Ein Überblick über das GSM-Netz und
seine Eigenschaften gibt die Artikelserie von H. Ochsner:
"Das zukünftige paneuropäische digitale Mobiltelefonsy
stem", Teil 1: "GSM-Empfehlungen und Dienste" (Bulletin
SEV/VSE 79 (1988) 11, S. 603-608), Teil 2: "Die Funkstrecke"
(Bulletin ASE/UCS 79 (1988) 15, S. 937-942, Teil 3: "Digita
lisierung der Sprache und Netzwerkaspekte" (Bulletin
ASE/UCS 79 (1988) 21, S. 1318-1324).
Es gibt jedoch eine Reihe von prinzipiellen Nachteilen der
Standortbestimmung durch Laufzeitmessung von mehreren Ba
sisstationen aus. Als erstes ist - wie bereits erwähnt -
die mangelnde Genauigkeit zu nennen, die durch hersteller
abhängige Reaktionszeiten der Mobilstationen verursacht
wird. Dies ist bei dem in EP 0 335 558 A2 vorgeschlagenen
Verfahren besonders gravierend, da dort die Reaktionszeit
auf Meldungsebene gemessen wird und dadurch von der Imple
mentierung der Hard- und Software abhängig ist. Im
GSM-Netz wird dagegen die Reaktionszeit auf der physikalischen
Ebene gemessen und ist daher erheblich genauer.
Die Laufzeitmessungen werden mit dem demodulierten Signal
durchgeführt. Folglich wird die praktisch erzielbare Ge
nauigkeit unter dem Genauigkeitswert liegen, der theore
tisch durch die Übertragungsbandbreite gegeben ist.
Zusätzlich zu diesen Effekten kommt die Ungenauigkeit der
Laufzeitmessung durch Umwege (Mehrwegeausbreitung) dazu.
Die gemessenen Entfernungen sind dadurch im Mittel größer
als die tatsächlichen.
Als größter Nachteil ist jedoch zu nennen, daß die Lauf
zeitmessungen von mindestens zwei Basisstationen aus
durchgeführt werden muß. Dazu ist das Weiterreichen der
Verbindung ("Handover") zwischen den an der Laufzeitmes
sung beteiligten Stationen nötig. Das Weiterreichen einer
Verbindung zu einer Nachbarbasisstation ist jedoch nur in
Gebieten möglich, in denen sich die Funkzellen überlap
pen. Aus Feldstärkegründen kann eine Standortbestimmung in
Gebieten ohne Überlappung dagegen nicht durchgeführt wer
den.
Ein weiterer Nachteil des im C-Netz angewendeten Verfahren
ist die erforderliche Synchronisation der Zellen unterein
ander, die nicht in jedem Mobilfunksystem gegeben ist.
In der nachveröffentlichten DE 43 21 418 A1 wird ein Or
tungsverfahren beschrieben, das eine genauere Standortbe
stimmung von Mobilstationen innerhalb eines zellular auf
gebauten Mobilfunknetzes ermöglicht.
Ausgehend von einem z. B. aus dem Artikel von H. Hamalek
und K. Kammerlander bereits bekannten Verfahren zur Ortung
von Mobilstationen in einem zellular aufgebauten Mobil
funknetz mit mehreren räumlich verteilten und jeweils ei
ner oder mehreren Zellen zugeordneten ortsfesten Basissta
tionen und mindestens einer Mobilstation, welches Netz
mindestens eine Speicher-Einrichtung aufweist, welche In
formationen über die Identität der mindestens einen Mobil
station sowie über die Zelle oder die Zellengruppe ent
hält, in der die mindestens eine Mobilstation zuletzt ge
meldet war, sieht dieser Lösungsvorschlag vor, daß die In
formationen der Speicher-Einrichtung zur groben Ortsbe
stimmung der zu ortenden Mobilstation verwendet werden und
daß zur genaueren Ortsbestimmung mindestens eine Peilung
durchgeführt wird.
Der wesentliche Vorteil dieses Lösungsvorschlags besteht
darin, daß mit der Funkpeilung der zu ortenden Mobilsta
tion eine sehr genaue Ortsbestimmung innerhalb der Zelle
möglich ist, in der sich die zu ortende Mobilstation zum
Zeitpunkt der Ortung gerade befindet.
Der Aufbau des Mobilfunknetzes ist hierbei so gestaltet,
daß die einzelnen Basisstationen oder zumindest ein Teil
dieser Basisstationen oder Gruppen von Basisstationen je
weils mit mindestens einem ihnen zugeordneten Peiler in
Verbindung stehen und daß das Mobilfunknetz mindestens
eine mit dem (den) Peiler(n) in Verbindung stehende Or
tungszentrale aufweist.
Der wesentliche Vorteil dieses Netzes besteht darin, daß
im Vergleich zu herkömmlichen zellular aufgebauten Mobil
funknetzen ein nur geringer Zusatzaufwand erforderlich
ist. Neben der Bereitstellung der Peiler und der minde
stens einen Ortungszentrale muß nur noch für eine (über
wiegend softwaremäßige) Anbindung dieser Komponenten an
das Mobilfunknetz gesorgt werden, das im übrigen Aufbau im
wesentlichen gleich dem herkömmlicher Mobilfunknetze sein
kann.
Eine besondere Ausgestaltungsform dieses Mobilfunknetzes
sieht vor, daß die einzelnen Basisstationen oder Basissta
tionsgruppen jeweils über eine Funk- oder Drahtverbindung
mit den ihnen zugeordneten Peilern verbunden sind, wobei
die einzelnen Peiler mit den für eine Funkverbindung zur
ihnen jeweils zugeordneten Basisstation erforderlichen Ge
räten einer Mobilstation ausgerüstet sind und die Funkver
bindungen zu den ihnen jeweils zugeordneten Basisstationen
jeweils über diese Geräte hergestellt werden.
Besonders vorteilhaft läßt sich diese Lösung in Mobilfunk
netzen nach dem ETSI-GSM-Standard (vgl. hierzu die bereits
zitierte Artikelserie von H. Ochsner über das GSM-Netz)
einsetzen.
Im Zusammenhang mit in Not geratenen Mobilstationen z. B.
infolge eines Verkehrsunfalls oder eines Überfalls auf die
Mobilstation reicht es jedoch nicht aus, den Standort der
in Not geratenen Mobilstation zu bestimmen. Vielmehr müs
sen Rettungs- und Hilfsfahrzeuge schnellstmöglich zum
Standort geleitet werden, um den in der Regel hilflosen
Teilnehmer retten bzw. befreien zu können.
Insbesondere im Zusammenhang mit GSM-Notfall-Meldungen er
gibt sich daher die Notwendigkeit den Notfall-Meldenden
schnell zu finden, da häufig nur wenige Minuten darüber
entscheiden, ob dem Verunglückten z. B. bei Gehirnschäden
bleibende Defekte oder Rehabilitation/Wiedergenesung be
schieden sind.
Eine Beschleunigung der Suchaktion ist vor allem immer
dann geraten, wenn der Notmeldende nicht mehr selbst spre
chen kann. Im allgemeinen muß die Suchaktion mit einem
Rettungs- bzw. Hilfsfahrzeug durchgeführt werden.
Die einfache Ortungstechnik gemäß der nachveröffentlichten
DE 43 21 418 A1 mit einem Peiler und entsprechender Lauf
zeitmessung (Timing Advance - Auswertung und "Ortung auf
dem Peilstrahl") ergibt eine Peilgenauigkeit (mit etwa
70% Ortswahrscheinlichkeit) von typisch ein bis zwei km.
In jenen Fällen, wo schnelle Hilfe erforderlich ist,
reicht diese Erst-Ortung nicht immer aus, da die Suchak
tion in der Nähe der Notmeldenden durch die Rettungs- bzw.
Hilfsfahrzeuge sehr zeitaufwendig sein kann.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, das
in der DE 43 21 418 A1 vorgeschlagene Ortungsverfahren so
zu verbessern, daß eine in Not geratene Mobilstation von
den Rettungs- bzw. Hilfsfahrzeugen so schnell wie möglich
gefunden werden kann.
Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruchs 1 wiedergegeben. Die übrigen
Ansprüche enthalten vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen
der Erfindung (Ansprüche 2 und 3) sowie bevorzugte Anwen
dungen der Erfindung (Anspruch 4).
Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, das in der
DE 43 21 418 A1 vorgeschlagene Ortungsverfahren wie folgt
zu verbessern:
Die mindestens eine Peilung wird von mindestens einer je weils in Funkkontakt mit dem Mobilfunknetz stehenden Such station durchgeführt, die entweder mit einer mobilen Ba sisstation und einem daran angeschlossenen mobilen Peiler oder nur mit einem mobilen Peiler ausgerüstet ist, wobei zur Realisierung des Funkkontaktes die mobile Basisstation (der mobile Peiler) über eine Funkschnittstelle an das Mo bilfunknetz (an mindestens eine Basisstation des Mobil funknetzes) angekoppelt und mit diesem (dieser) synchroni siert ist. Die mit der zu ortenden Mobilstation in Funk verbindung stehende (mobile) Basisstation des Mobilfunk netzes (der Suchstation) veranlaßt die zu ortende Mobil station, ein oder mehrere Sendesignale auszusenden, die von dem mobilen Peiler empfangen werden. Das Ortungsergeb nis wird anhand der Empfangssignale des mobilen Peilers ermittelt.
Die mindestens eine Peilung wird von mindestens einer je weils in Funkkontakt mit dem Mobilfunknetz stehenden Such station durchgeführt, die entweder mit einer mobilen Ba sisstation und einem daran angeschlossenen mobilen Peiler oder nur mit einem mobilen Peiler ausgerüstet ist, wobei zur Realisierung des Funkkontaktes die mobile Basisstation (der mobile Peiler) über eine Funkschnittstelle an das Mo bilfunknetz (an mindestens eine Basisstation des Mobil funknetzes) angekoppelt und mit diesem (dieser) synchroni siert ist. Die mit der zu ortenden Mobilstation in Funk verbindung stehende (mobile) Basisstation des Mobilfunk netzes (der Suchstation) veranlaßt die zu ortende Mobil station, ein oder mehrere Sendesignale auszusenden, die von dem mobilen Peiler empfangen werden. Das Ortungsergeb nis wird anhand der Empfangssignale des mobilen Peilers ermittelt.
Der Vorteil dieses Verfahrens ist insbesondere darin zu
sehen, daß zur Standortbestimmung einer in Not geratenen
Mobilstation diese nicht mit einem (an sich bekannten) GPS
(Global-Positioning-System)-Modul ausgerüstet sein muß.
Ferner beschleunigen die wiederholten Peilungen im Nahbe
reich der Mobilstation durch die herannahenden Suchstatio
nen (z. B. Rettungs- bzw. Hilfsfahrzeuge) die Suche nach
und das Auffinden der in Not geratenen Mobilstation, auch
wenn der in Not geratene Teilnehmer selbst sich nicht mehr
melden kann( weil er z. B. bewußtlos ist oder von dem Tä
ter überwältigt worden ist).
Im folgenden wird die Erfindung anhand zweier Ausführungs
formen näher erläutert, bei der die Suchstation z. B. ein
Rettungsfahrzeug (Feuerwehr, Polizei oder Krankenwagen)
ist.
In der ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist vorgesehen, das Rettungsfahrzeug mit einem mo
bilen Peiler auszurüsten.
Dieser Peiler ist an einer Basis-Station des Mobilfunk
netzes über eine Funkschnittstelle (die zugehörige Steue
rungsschnittstelle kann z. B. eine speziell programmierte
MS-Mobilstation des GSM/D1/D2-Netzes sein) angekoppelt und
mit dieser synchronisiert.
Die Basisstation, welche den Notruf empfangen hat, spricht
ihrerseits das S/E-Gerät (MS) des Notmeldenden an und ver
anlaßt das Gerät, ein oder mehrere Sendesignale (z. B.
0,47 ms-Bursts) auszusenden, welche der Peiler im Ret
tungsfahrzeug auswerten kann. Die bei diesem Vorgang ab
laufende Prozedur entspricht z. B. dem in dem Hauptpatent
angebenen Verfahrensablauf zum Verbindungsauf- und -abbau
zwischen dem Mobilfunknetz und den Mobilstationen.
In der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ist vorgesehen, daß das Rettungsfahrzeug eine mo
bile Basisstation erhält (z. B. die an sich bekannte
"Mini-Basisstation" von Alcatel (vgl. Elektrisches Nach
richtenwesen, 2. Quartal 1993, Seiten 160 bis 162)), an
die ein ebenfalls im Fahrzeug befindlicher mobiler Peiler
angeschlossen ist. Die mobile Basisstation des Rettungs
fahrzeuges bildet hier zusammen mit der in Not geratenen
Mobilstation eine "Mikro-Zelle". Damit kann die Ansteuerung
der Mobilstation des in Not geratenen Teilnehmers sehr
viel einfacher direkt vom Rettungsfahrzeug aus geschehen,
das die Mobilstation direkt zur Aussendung von Sendesigna
len veranlaßt, die dann vom mobilen Peiler des Rettungs
fahrzeuges gepeilt werden können. Dies gestattet dem Ret
tungsfahrzeug, mehrmals und zu gezielten Zeitpunkten die
Peilprozedur zu wiederholen, ohne daß dafür ein kompli
zierter und aufwendiger Datenverkehr im ganzen GSM-Mobil
funknetz durchgeführt werden muß. Diese Mini-Basisstation
ist klein und für den Suchzweck ausreichend bestückt (ein
RF-Träger reicht aus).
In beiden Ausführungsvarianten tastet sich das Rettungs- oder
Hilfsfahrzeug mit mehreren Peilversuchen während der
Fahrt an den Notfallmeldenden heran. Irrfahrten sind weit
gehend vermeidbar.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf diese bei
den Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern vielmehr auch
auf weitere übertragbar.
So ist es z. B. möglich, anstelle von Peilungen auf der
Basis von Laufzeitmessungen Kreuzpeilungen durchzuführen.
Dies bietet sich vor allem dann an, wenn mehrere Suchsta
tionen auf dem Weg zur in Not geratenen Mobilstation sind.
Diese Art der Peilung ist im Prinzip genauer als die Lauf
zeitpeilung, allerdings ist sie aufwendiger im Steuerdia
log. Ferner sollten die Peilungen von den Suchstationen
möglichst synchron durchgeführt werden, damit die ge
wünschte Ortungsgenauigkeit erreicht wird.
Claims (4)
1. Verfahren zur Ortung von in Not geratenen Mobilstatio
nen in einem zellular aufgebauten Mobilfunknetz mit mehre
ren räumlich verteilten und jeweils einer oder mehreren
Zellen zugeordneten ortsfesten Basisstationen und minde
stens einer Mobilstation, welches Netz mindestens eine
Speicher-Einrichtung aufweist, welche Informationen über
die Identität der mindestens einen Mobilstation sowie über
die Zelle oder die Zellengruppe enthält, in der die minde
stens eine Mobilstation zuletzt gemeldet war, wobei die
Informationen der Speicher-Einrichtung zur groben Ortsbe
stimmung der zu ortenden Mobilstation verwendet werden und
zur genaueren Ortsbestimmung mindestens eine Peilung
durchgeführt wird, gekennzeichnet durchfolgende Merkmale:
- - die mindestens eine Peilung wird von mindestens einer jeweils in Funkkontakt mit dem Mobilfunknetz stehenden Suchstation durchgeführt, die entweder mit einer mobilen Basisstation und einem daran an geschlossenen mobilen Peiler oder nur mit einem mobilen Peiler ausgerüstet ist, wobei zur Reali sierung des Funkkontaktes die mobile Basisstation (der mobile Peiler) über eine Funkschnittstelle an das Mobilfunknetz (an mindestens eine Basisstation des Mobilfunknetzes) angekoppelt und mit diesem (dieser) synchronisiert ist;
- - die mit der zu ortenden Mobilstation in Funkver bindung stehende (mobile) Basisstation des Mobil funknetzes (der Suchstation) veranlaßt die zu ortende Mobilstation, ein oder mehrere Sendesi gnale auszusenden, die von dem mobilen Peiler emp fangen werden;
- - das Ortungsergebnis wird anhand der Empfangssi gnale des mobilen Peilers ermittelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Peilungen in zeitlich größeren Abständen durchge
führt werden und daß die mindestens eine Suchstation in
dieser Zeit anhand der Ortungsergebnisse und ggf. weiterer
Zusatzinformationen mindestens einen geeigneten Weg zwi
schen dem jeweiligen Standort der Suchstation und der zu
ortenden Mobilstation ermittelt und sich in dieser Zeit
auf diesem Weg in Richtung der zu ortenden Mobilstation
bewegt.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Einsatz mehrerer mobiler Suchsta
tionen
- - die einzelnen Suchstationen bei der Ortung unab hängig voneinander operieren, insbesondere unab hängig voneinander die Peilungen durchführen und ihren Weg zur zu ortenden Mobilstation ermitteln, oder
- - die einzelnen Suchstationen bei der Ortung koope rieren, insbesondere die Peilungen vorzugsweise in Form von Kreuzpeilungen aufeinander abgestimmt durchführen.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ge
kennzeichnet durch die Verwendung in einem Notfall-Melde- bzw.
-Rettungssystem für Fahrzeuge, insbesondere Land
kraftfahrzeuge.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4421227A DE4421227A1 (de) | 1994-06-17 | 1994-06-17 | Verfahren zur Ortung von in Not geratenen Mobilstationen in einem zellular aufgebauten Mobilfunknetz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4421227A DE4421227A1 (de) | 1994-06-17 | 1994-06-17 | Verfahren zur Ortung von in Not geratenen Mobilstationen in einem zellular aufgebauten Mobilfunknetz |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4421227A1 true DE4421227A1 (de) | 1995-12-21 |
Family
ID=6520836
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4421227A Withdrawn DE4421227A1 (de) | 1994-06-17 | 1994-06-17 | Verfahren zur Ortung von in Not geratenen Mobilstationen in einem zellular aufgebauten Mobilfunknetz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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- 1994-06-17 DE DE4421227A patent/DE4421227A1/de not_active Withdrawn
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