DE4420901A1 - Flüssigkristallzelle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Flüssigkristallzelle gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspru­ ches.

Zur Herstellung von Flüssigkristallzellen werden Dichtungsmassen bzw. Klebstoffe verwen­ det, um einen dichten Abschluß der Flüssigkristallzelle nach außen zu gewährleisten. Eine Flüssigkristallzelle muß praktisch undurchlässig gegen atmosphärische Einflüsse und Was­ ser sein. Das Ansteuern einer Flüssigkristallzelle über eine mit einer elektronischen Schal­ tung verbundenen Treiberstufe erfolgt durch in der Regel auf der Grundplatte der zu verkle­ benden Glasplatten aufgetragene Leiterbahnen. Die Dicke der Leiterbahnen liegt in einem Bereich von etwa 10 nm. Zum Herstellen einer zuverlässigen leitfähigen Verbindung verfü­ gen die bekannten Flüssigkristallzellen über eine gegenüber dem Deckglas ausreichend groß dimensionierte Grundplatte, um die benötigte Kontaktfläche zu gewährleisten. Eine derartige Flüssigkristallzelle ist, z. B. aus der EP 0 289 026 bzw. der EP 9 397 304 oder der US-PS 4 749 120 bekannt.

Damit ist eine bestimmte Anordnung der Flüssigkristallzelle in elektronischen Baugruppen, z. B. als Anzeigevorrichtung für solche Informationen wie Meß­ daten oder Störanzeigen vorgegeben. Solche Anordnungen sind, z. B. aus der DE-OS 34 21 921 oder der DE-OS 36 15 417 bekannt. Bei der Verwendung der bekannten, z. B. ne­ beneinander anzuordnenden Flüssigkristallzellen für eine Mehrfachanzeige geht ein Teil der Anzeigeflächen für das Anordnen der Treiberstufen auf jeder der Grundplatten der Flüssigkristallzellen verloren. Ein direktes Aneinanderreihen der Flüssigkristallzellen zur optimalen Nutzung der Anzeigeflächen in einem Mehrfachanzeigegerät bzw. zur Herstel­ lung großformatiger LC-Anzeigen, ist damit nicht möglich.

Zur Überwindung dieser Nachteile schlägt z. B. die DE-OS 36 15 417 vor, die Treiberstufen mehrerer Flüssigkeitszellen zusammenzufassen, um die Ausnutzung der Anzeigefläche von Mehrfachanzeigegeräten zu verbessern und die Abmessungen der Flüssigkristallzellen zu verringern. Die dadurch erforderliche Aufgliederung der Flüssigkristallzellen in sogenannte Master- und Slave-Zellen erfordert jedoch einen höheren Fertigungsaufwand. Außerdem wird damit das Problem der optimalen Nutzung der Anzeigefläche nicht ganz gelöst.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine für Mehrfachanzeigegeräte geeignete Flüssigkristallzelle mit durch Kleben kontaktierbaren Ableitungen zu entwickeln, welche die oben genannten Nachteile nicht aufweist und das Anordnen der Treiberstufen und der elektronischen Steuerschaltung hinter den Anzeigeflächen erlaubt.

Diese Aufgabe ist durch die im Hauptanspruch angegebene Flüssigkristallzelle gelöst. Ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Flüssigkristallzelle ist im Anspruch 5 an­ gegeben. Die Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.

Dadurch, daß auf die Leiterbahnen der Flüssigkristallzelle elektrisch leitfähige Dichtungs­ massen aufgebracht werden und die übrigen Bereiche mit einer elektrisch nicht leitender Dichtungsmasse versehen werden ist erreicht, daß erstens die elektrische Isolation der Leiterbahnen voneinander durch diese Ausbildung ohne weitere Maßnahmen gewährleistet ist, und zweitens weist eine derartige Flüssigkristallzelle nach dem Planschleifen von Grund- und Deckplatte eine Klebfuge, bei der die Ableitungen die Dicke der Klebfuge auf­ weisen und daher problemlos, beispielsweise durch Kleben mit Flachbandleiten kontaktiert werden können. Durch die dadurch geschaffene Möglichkeit des Anordnens der Treiberstufen der elektronischen Steuerschaltung wird insbesondere vorteilhafterweise die optimale Nutzung der Anzeigefläche bei Mehrfachanzeigen erreicht.

Das Verfahren zur Herstellung einer derartigen Flüssigkristallzelle wird so durchgeführt, daß auf eine mit Leiterbahnen versehene Grundplatte eine siebdruckfähige, elektrisch leitfähige Dichtungsmasse auf die Leiterbahnen aufgetragen und unter den bekannten Bedingungen abgelagert wird. Im nächsten Schritt des Verfahrens wird auf die, die übrigen für die Abdichtung der Flüssigkristallzelle vorgesehenen Bereiche eine der üblicherweise verwendeten, elektrisch nicht leitungsfähigen Dichtungsmassen bzw. Klebstoffe aufgetragen und ebenfalls abgelagert. Die sich anschließenden technologischen Schritte der Flüssigkristallzellenfertigung, wie Entgasen im Vakuum, Vortrocknen, Fügen durch Pressen und Härten bleiben unverändert.

In Abwandlung kann das Verfahren so durchgeführt werden, daß die elektrisch leitfähige Dichtungsmasse so aufgetragen wird, daß sie keinen Kontakt mit dem Flüssigkristall besitzt.

Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Flüssigkristallzelle wird anhand der nachfolgenden Figur näher beschrieben. Es zeigt:

Fig. 1 eine perspektivische, schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Flüssig­ kristallzelle.

Die in Fig. 1 dargestellte Flüssigkristallzelle weist eine Grundplatte 1 und eine Deckplatte 2 auf. Auf der Grundplatte 1 sind die Leiterbahnen 3 angeordnet. Zwischen den beiden Platten 1, 2 befindet sich eine leitende Dichtungsmasse 4. Alle übrigen Bereiche der Flüssigkristallzelle, d. h. die Bereiche zwischen den Leiterbahnen 3 und die Bereiche bis zum Rand der Platten 1, 2 hin, sind durch eine elektrisch nicht leitende Dichtungsmasse 5 (elektrisch nicht leitender Klebstoff) ausgefüllt. Durch eine derartige Anordnung der elektrisch nicht leitenden und der elektrisch leitenden Dichtungsmassen 5, 4 entstehen Kontaktflächen 6, welche es direkt erlauben, die Leiterbahnen 3 durch, z. B. Aufkleben von Flachbandkabeln mit Treiberstufen zu verbinden. Durch die Größe der Kontaktflächen 6 ist gewährleistet, daß eine zuverlässige Kontaktierung gegeben ist.

Claims (5)

1. Flüssigkristallzelle mit einer Deck- und einer Grundplatte und mit auf der Grundplatte aufgetragenen Leiterbahnen und mit durch Kleben kontaktierbaren Ableitungen, da­ durch gekennzeichnet, daß die auf der Grundplatte (1) angeordneten Leiterbahnen (3) mit elektrisch leitfähiger Dichtungsmasse (4) zur Bildung von durch Kleben kon­ taktierbaren Ableitungen versehen sind und die übrigen Bereiche zwischen der Grundplatte (1) und der Deckplatte (2) mit elektrisch nicht leitender Dichtungsmasse (5) versehen sind.

2. Flüssigkristallzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die elektrisch leitfähige Dichtungsmasse (4) Kontaktflächen (6) gebildet sind.

3. Flüssigkristallzelle nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Kontaktflächen (6) Flachbandleitungen aufgeklebt sind.

4. Verfahren zur Herstellung der Flüssigkristallzelle nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf die auf der Grundplatte (1) aufge­ brachten Leiterbahnen (3) eine elektrisch leitfähige Dichtungsmasse (4) im Sieb­ druckverfahren aufgebracht wird und auf die übrigen Bereiche (5a) eine elektrisch nicht leitfähige Dichtungsmasse (5) aufgetragen wird und, daß die Dichtungsmassen (4, 5) anschließend abgelagert werden und, daß im nächsten Schritt die Deckplatte (2) aufgebracht wird und, daß sich diesen Schritten die üblichen Schritte der Flüs­ sigkristallzellenfertigung wie Entgasen im Vakuum, Vortrocknen, Fügen durch Pres­ sen und Härten anschließen.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die elektrisch leitfähige Dichtungsmasse (4) so aufgetragen wird, daß sie keinen Kontakt mit dem Flüssig­ kristall besitzt.