DE4417549C2 - Anordnung zur Dosierung und Verteilung von Streugut - Google Patents
Anordnung zur Dosierung und Verteilung von StreugutInfo
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- E01C19/20—Apparatus for distributing, e.g. spreading, granular or pulverulent materials, e.g. sand, gravel, salt, dry binders
- E01C19/201—Apparatus for distributing, e.g. spreading, granular or pulverulent materials, e.g. sand, gravel, salt, dry binders with driven loosening, discharging or spreading parts, e.g. power-driven, drive derived from road-wheels
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Dosierung und
Verteilung von Streugut nach der Gattung des Haupt
anspruchs.
Eine solche Anordnung ist bereits aus der DE-PS 24 63 387
bekannt, mit der ein Streugut, z. B. Streusalz, in einer
vorgegebenen Menge auf eine bestimmte Flächeneinheit aufge
bracht werden kann. Die Dosierung des Streuguts muß hierbei
unter Berücksichtigung der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs
vorgenommen werden, das die Anordnung trägt oder zieht. Bei
der bekannten Anordnung wird die Dosierung im wesentlichen
über eine Drehzahlsteuerung eines Hydromotors, in Abhängig
keit von der Geschwindigkeit des Fahrzeugs und von einer
Dosiervorgabe, vom Fahrer des Fahrzeugs vorgenommen. Eine
Kontrolle des ausgebrachten Streuguts wird über Zählvor
gänge im Bereich eines Streutellers durchgeführt. Hierfür
ist ein Streuindikator vorhanden, der den Streuvorgang
überwacht. Eine häufig geforderte hohe Genauigkeit der
Streugutausbringung kann mit dieser bekannten Anordnung nur
unzureichend erreicht werden kann.
Die gleiche Anordnung zum Ausbringen von Streugut, die aus der DE 24 63 387 C2
bekannt ist, ist auch in der DE 24 39 046 C2 gezeigt. Der Massenstrom wird
jeweils durch Erfassen der Drehzahl einer Förderschnecke ermittelt, die das
Streugut aus einem Vorratsbehälter in ein auf den Streuteller gerichtetes Auslaß
rohr fördert.
Bei einer aus der EP 0 563 805 B1 bekannten Streueinrichtung wird ein Förder
antrieb für das Streugut mit einer von einer Steuereinheit ermittelten Drehzahl be
trieben. Eine Erfassung der Drehzahl durch einen Sensor ist offenbar nicht vorge
sehen, so daß der Massenstrom an Streugut keine hohe Genauigkeit aufweist.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Dosierung und Vertei
lung von Streugut mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Hauptanspruchs ist insofern vorteilhaft, als durch die in
direkte Erfassung des Massenstromes über den Druck des
Druckmittels im Hydromotor eine höchst genaue und schnelle,
Dosierung durchgeführt werden kann. Diese Dosierungregelung
ist von der Vorwärtsbewegung des Fahrzeugs weitgehend unab
hängig. Ein entsprechendes, insbesondere mit den Merkmalen
des Unteranspruchs 2 ausgebildetes, Regelgerät kann in
analoger oder digitaler Bauweise mit herkömmlich bekannten
Methoden aufgebaut werden.
Der Aufbau der Anordnung mit hydraulischen Bauelementen ist
besonders vorteilhaft, da diese in der Regel bereits im
Fahrzeug vorhanden sind. Eine Druckmessung, die eine dem
Drehmoment des Hydromotors weitgehend proportionale Größe
liefert, läßt sich mit relativ einfachen Mitteln durchfüh
ren. Entsprechende Drucksensoren, die ein elektrisches Aus
gangssignal liefern, sind hierfür verfügbar, wobei eine an
schließende elektronische Auswertung leicht durchführbar
ist. Über eine Messung der Leerlaufcharakteristik, mit je
weils vorgegeben veränderten Dosiermengen, ist eine einfa
che Erfassung des Druckverlaufs über der Drehzahl des Hy
dromotors für jeden Massenstrom des Streuguts möglich. Es
kann weiterhin eine Eichung zur Eleminierung von Störein
flüssen, wie z. B. Reibung am Streuteller, im Drehzahlar
beitsbereich des Hydromotors auf einfache Weise vorgenommen
werden.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anordnung
wird anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Skizze einer Anordnung zur Dosierung und
Verteilung von Streugut mit einem Hydromotor und
Fig. 2 ein Diagramm bezüglich der Abhängigkeit des
Druckverlaufs des Druckmittels im Hydromotor von der
Drehzahl und von verschiedenen Massenströmen des Streu
guts.
In der Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Anordnung zur Do
sierung und Verteilung von Streugut 1 gezeigt, bei der die
ses Streugut zum Beispiel Streusalz zur Enteisung von Stra
ßen oder Düngemittel bei der Feldbearbeitung sein kann. Das
Streugut ist in einem Vorratsbehälter 2 gelagert und wird,
gesteuert über eine Dosiervorrichtung 3, auf einen Streu
teller 4 aufgebracht. Der rotierende Streuteller weist
schaufelartige Flächen 5 auf, die, während der Rotation des
Streutellers 4, eine im weitesten Sinn horizontale Vertei
lung des Streuguts 1 bewirken.
Der Streuteller 4 wird von einem Hydromotor 6 angetrieben,
der ein für den Antrieb erforderliches Druckmittel von ei
nem Hydrauliksystem 7 eines die gesamte Anordnung tragenden
oder ziehenden, hier nicht dargestellten, Fahrzeugs erhält.
Die Drehzahl n des Hydromotors 6 wird über einen Drehzahl
sensor 8 erfaßt und als erste Eingangsgröße (1. Istwert)
einem Regelgerät 9 zur Verfügung gestellt. Der Druck PH des
den Hydromotor 6 antreibenden Druckmittels wird über einen
Drucksensor 10 erfaßt und als zweite Eingangsgröße (2. Ist
wert) dem Regelgerät 9 zur Verfügung gestellt.
Als erste Stellgröße SD gibt das Regelgerät 9 ein Steuersi
gnal für die Dosiervorrichtung 3 ab und als zweite Stell
größe SV erhält ein Ventil 11 ein Steuersignal zur Steue
rung des Drucks des Druckmittels im Hydromotor 6.
Bei dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel wird über
die Erfassung und Auswertung der beiden Istwerte n und PH
eine Auswertung des Drehmomentverlaufs am Streuteller 4
vorgenommen. Das Drehmoment zum Antrieb des Streutellers 4
setzt sich zusammen aus dem Drehmoment für den Antrieb des
leeren Streutellers 4, in Abhängigkeit von der Drehzahl n,
sowie einem Drehmomentanteil für die Beschleunigung des auf
den Streuteller 4 auftreffenden Streuguts 1. Da das Drehmo
ment des Hydromotors 6 proportional zum Druck PH des Druck
mittels ist, kann durch eine Messung des Drucks das Drehmo
ment am Hydromotor 6 bzw. an der Rotationsachse des Streu
tellers 4 bestimmt werden.
Die Leerlaufcharakteristik des Streutellers 4 wird zunächst
mit einem im Regelgerät 9 hinterlegten Programmsegment er
mittelt, wobei die Istwerte für den Druck PH und die Dreh
zahl n für unterschiedliche Beanspruchungen des Streutel
lers 4 aufgezeichnet werden. Hierzu wird mit entsprechenden
Steuersignalen SD des Regelgeräts 9 an das Dosiergerät 3
der Massenstrom des Streuguts 1 kontinuierlich oder in
kleinen Schritten gesteigert und dabei eine Druck-Drehzahl-
-Kennlinie, wie sie in der Fig. 2 dargestellt ist, im Re
gelgerät aufgezeichnet.
Durch ein Auftreffen des Streuguts 1 auf den Streuteller 4
ändert sich das Drehmoment am Streuteller 4 im wesentlichen
nach der Formel
ΔM = 2.π.r2.n., (1)
wobei ΔM die Drehmomentänderung am Streuteller 4,
r den Radius des Streutellers 4 und
den Massenstrom des Streuguts 1 darstellt.
r den Radius des Streutellers 4 und
den Massenstrom des Streuguts 1 darstellt.
Die Drehmomentänderung läßt sich somit aus dem Druck PH am
Hydromotor 6 herleiten. Durch eine entsprechende Umformung
der Formel (1) läßt sich somit der durchgesetzte Massen
strom des Streuguts 1 aus den gemessenen Werten für die
Drehzahl n und dem Druck PH ermitteln (Formel (2).
Nach einem Vergleich der so ermittelten Menge des Streuguts
1 mit einem Sollwert SW im Regelgerät 9 wird somit das Do
siergerät 3 in der Weise gesteuert, daß der Massenstrom
in Richtung kleiner Regelabweichung beeinflußt wird.
In der Fig. 2 sind Kennlinien des Verlaufs des Drucks PH
über der Drehzahl n des Streutellers 4 für verschiedene
Massenströme aufgezeichnet. Es ist eine Kennlinie 12 für
den Leerlauf des Streutellers 4 (Massenstrom 0 = 0),
eine Kennlinie 13 für einen Massenstrom 1 und eine Kennli
nie 14 für einen Massenstrom 2 vorhanden. Der Arbeitsbe
reich der Anordnung ist durch eine untere Drehzahl nu, eine
obere Drehzahl no und eine mittlere Nenndrehzahl nn festge
legt. Um eventuell noch vorhandene Ungenauigkeiten hin
sichtlich des wirksamen Radius r des Streutellers 4 und der
während des Streuvorgangs noch auftretenden Reibung zu eli
minieren, kann eine Eichung der Anordnung für einen be
stimmten Massenstrom durchgeführt werden. Bei dem Diagramm
nach der Fig. 2 ist hierdurch ein Arbeitspunkt 15 für den
Druck p(1, n1) definiert, der im Bereich der Nenndrehzahl
nn des Streutellers 4 auf der Kurve 13 für den Massenstrom
1 liegt.
Claims (5)
1. Anordnung zur Dosierung und Verteilung von Streugut mit
einem rotierenden Streuteller (4), der mit dem Streugut (1) beschickbar ist,
einem mit einem Druckmittel betriebenen, in seiner Drehzahl regelbaren Hydro motor (6) zum Antrieb des Streutellers (4),
einer steuerbaren Dosiervorrichtung (3) für das Streugut (1) und
einem Regelgerät (9) für die Dosierung des Streugutes (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Regelgerät (9)
als erste Eingangsgröße (1. Istwert) die Drehzahl n des Hydromotors (6),
als zweite Eingangsgröße (2. Istwert) den Druck pH des Druckmittels für den Hydromotor (6),
als dritte Eingangsgröße einen Sollwert SW für die geforderte Dosiermenge,
als erste Stellgröße ein Steuersignal SD für die Dosiervorrichtung (3) und
als zweite Stellgröße ein Steuersignal SV für eine Regelung der Drehzahl n des Hydromotors (6) aufweist.
einem rotierenden Streuteller (4), der mit dem Streugut (1) beschickbar ist,
einem mit einem Druckmittel betriebenen, in seiner Drehzahl regelbaren Hydro motor (6) zum Antrieb des Streutellers (4),
einer steuerbaren Dosiervorrichtung (3) für das Streugut (1) und
einem Regelgerät (9) für die Dosierung des Streugutes (1),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Regelgerät (9)
als erste Eingangsgröße (1. Istwert) die Drehzahl n des Hydromotors (6),
als zweite Eingangsgröße (2. Istwert) den Druck pH des Druckmittels für den Hydromotor (6),
als dritte Eingangsgröße einen Sollwert SW für die geforderte Dosiermenge,
als erste Stellgröße ein Steuersignal SD für die Dosiervorrichtung (3) und
als zweite Stellgröße ein Steuersignal SV für eine Regelung der Drehzahl n des Hydromotors (6) aufweist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Regelgerät (9) derart ausgebildet ist, daß ein dem ausgebrachten Streugut
(1) entsprechender Massenstrom nach folgender Beziehung ermittelt wird:
wobei der ermittelte Massenstrom des Streugutes,
r der Radius des Streutellers,
n die Drehzahl des Streutellers (4)/Hydromotors (6) und
ΔM eine Drehmomentänderung des Hydromotors beim Auftreffen des Streugutes auf den Streuteller, ermittelt aus den gemessenen Druckwerten pH (2. Istwert), ist.
wobei der ermittelte Massenstrom des Streugutes,
r der Radius des Streutellers,
n die Drehzahl des Streutellers (4)/Hydromotors (6) und
ΔM eine Drehmomentänderung des Hydromotors beim Auftreffen des Streugutes auf den Streuteller, ermittelt aus den gemessenen Druckwerten pH (2. Istwert), ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Druckmittelkreislauf des Hydromotors (6) ein, mit der
zweiten Stellgröße SV beaufschlagbares, Ventil (11) vorhan
den ist, mit dem ein Druck PH des Druckmittels und damit
eine Drehzahl n des Hydromotors (6) vorgebbar ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hydromotor (6) und das Ventil (11) in das Hydraulik
system eines die Anordnung tragenden oder ziehenden Fahr
zeuges integriert sind.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Normierung des Regelgeräts (9) die Leerlaufcharakte ristik des Hydromotors (6) mit dem Streuteller (4) be stimmbar ist, wobei jeweils
der Anstieg des Drucks PH in Abhängigkeit von der Drehzahl n des Hydromotors (6) für jeweils veränderte Dosierungen des Streuguts (1) ermittelt und im Regelge rät (9) hinterlegt wird.
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Normierung des Regelgeräts (9) die Leerlaufcharakte ristik des Hydromotors (6) mit dem Streuteller (4) be stimmbar ist, wobei jeweils
der Anstieg des Drucks PH in Abhängigkeit von der Drehzahl n des Hydromotors (6) für jeweils veränderte Dosierungen des Streuguts (1) ermittelt und im Regelge rät (9) hinterlegt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944417549 DE4417549C2 (de) | 1994-05-19 | 1994-05-19 | Anordnung zur Dosierung und Verteilung von Streugut |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944417549 DE4417549C2 (de) | 1994-05-19 | 1994-05-19 | Anordnung zur Dosierung und Verteilung von Streugut |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4417549A1 DE4417549A1 (de) | 1995-11-23 |
DE4417549C2 true DE4417549C2 (de) | 2003-12-11 |
Family
ID=6518490
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944417549 Expired - Lifetime DE4417549C2 (de) | 1994-05-19 | 1994-05-19 | Anordnung zur Dosierung und Verteilung von Streugut |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4417549C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0963690B1 (de) | 1998-06-10 | 2004-09-01 | Rauch Landmaschinenfabrik Gmbh | Schleuderstreuer |
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DE102016112443A1 (de) | 2016-07-07 | 2018-01-11 | Amazonen-Werke H. Dreyer Gmbh & Co. Kg | Landwirtschaftliche Transporteinrichtung sowie Verfahren zur Ermittlung des Massenstromes beziehungsweise des Gewichts eines auszubringenden Produkts |
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