DE4415760C1 - Verfahren zum gesteuerten Heben und Senken des Fahrzeughecks eines Behindertentransportkraftwagens (BTW) - Google Patents
Verfahren zum gesteuerten Heben und Senken des Fahrzeughecks eines Behindertentransportkraftwagens (BTW)Info
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- A61G3/06—Transfer using ramps, lifts or the like
- A61G3/065—Transfer using ramps, lifts or the like using an adjustable suspension lowering device for the whole vehicle
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1.
Beim Heben und Senken des Fahrzeughecks eines Behinderten
transportkraftwagens muß die Anforderung 4.5.2 der DIN 75 078
Teil 1 erfüllt werden. Dies bedeutet, daß das Fahrzeug
heck aus einer Normalstellung bis auf eine Höhe über dem
Fahrweg, die nicht mehr als 300 mm betragen darf, abgesenkt
werden muß.
Aus der EP 190 782 A2 ist ein zwischen dem Boden eines Kranken
transportkraftfahrzeuges und dessen Tragebühne für die
Krankenbahre angeordnetes Dämpfungssystem bekannt, mit dem
eine Niveauregelung des Fahrzeughecks nicht möglich ist.
Bei einer von dem Anmelder hergestellten und vor dem
Anmeldetag in den Verkehr gebrachten Anlage, die nach dem
Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 betrieben
wird, wird ein erstes Magnetventil, welches mit einer
Druckluftquelle verbunden ist, ständig geöffnet gehal
ten, während das zweite Magnetventil gesperrt ist.
Dabei wird zur Niveauregelung ein in die Anschlußleitung
der Luftfederbälge eingeschaltetes mechanisches
Ventil verwendet. Dieses Ventil ist am Fahrzeugrahmen
montiert und wird durch einen an der Hinterachse angelenk
ten Hebel gesteuert. Dieses Ventil kann in zwei Funkti
onsstellungen gebracht werden. Wenn der Ist-Abstand der Hin
terachse vom Fahrzeugaufbau den Soll-Wert überschreitet,
wird das Ventil so eingestellt, daß die Verbindung mit dem
ersten Magnetventil gesperrt und die Luftfederbälge zur
Atmosphäre durch dieses Ventil hindurch entlüftet werden,
so daß der Füllungsgrad der Luftfederbälge verringert und
dadurch der Soll-Abstand zwischen Fahrzeugaufbau und Hinter
achse vermindert wird. Unterschreitet der Ist-Wert des
Abstandes zwischen der Hinterachse und dem Fahrzeugaufbau
den Soll-Wert, so öffnet dieses Ventil die Verbindung
zwischen dem stets geöffneten ersten Magnetventil und
den Luftfederbälgen, so daß diese belüftet und der
Fahrzeugaufbau gegenüber der Hinterachse angehoben wird,
bis der Soll-Wert erreicht wird, wodurch dieses Ventil
geschlossen wird. Bei diesem Verfahren ist zwar eine Niveau
regelung durch das mechanische Ventil möglich. Eine Ein
stellung des Fahrkomforts, der durch die Federung
bestimmt wird, ist jedoch nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
gesteuerten Heben und Senken des Fahrzeughecks eines Behin
dertentransportkraftwagens zu schaffen, mit dem auch die
Einstellung des Fahrkomforts ermöglicht wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die technische
Lehre des Anspruchs 1 gelöst.
Zur Ansteuerung der Stellglieder der Magnetventile ist eine
elektronische Steuerung vorgesehen und zur Einregelung des in
die Steuerung eingegebenen Soll-Abstandes der Hinterachse
vom Fahrzeugaufbau werden von einem Ist-Wertgeber proportio
nale Spannungssignale in Abhängigkeit vom Ist-Wert des Ab
standes des Fahrzeugsaufbaus von der Hinterachse erzeugt
und der Steuerung zugeführt. In dieser Steuerung werden
die Signale über einen Zeitabschnitt gemittelt. Dieser Mit
telwert wird mit dem eingegebenen Soll-Wert verglichen. In
Abhängigkeit von der Richtung einer Abweichung vom
Soll-Wert werden die Magnetventile entsprechend betätigt,
so daß die Luftfederbälge zur Einregelung be- oder entlüf
tet werden. Diese elektronische Einregelung unter Ausschluß
eines mechanischen Ventils und unter Verwendung einer
Steuerung mit zwei Magnetventilen zur Niveauregelung ermög
licht eine individuelle Einstellung des Fahrkomforts (der
Federung).
Zur individuellen Einstellung des Fahrkomforts (Federung)
werden die Luftfederbälge bei der Eingabe: "Federung: hart"
belüftet und bei der Eingabe: "Federung: weich" entlüftet.
Die dadurch eingestellten neuen Abstände zwischen der Hin
terachse und dem Fahrzeugaufbau werden als Soll-Werte in
der Steuerung gespeichert. Die Ist-Werte werden auf diese
Soll-Werte eingeregelt.
In vorteilhafter Weise werden die Ist-Wert-Spannungssignale
von einem Winkelgeber erzeugt, der bei einer bevorzugten
Ausführungsform als Drehpotentiometer ausgebildet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll in der folgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnung
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seiten- und
Fig. 2 eine Rückansicht der Hinterachse eines zu
einem Behindertentransportkraftwagens (BTW)
umgerüsteten serienmäßigen Kleinbusses,
Kleintransporters, Kombiwagen oder derglei
chen und
Fig. 3 eine schematische Ansicht einer Anlage, mit
der das erfindungsgemäße Verfahren durchge
führt wird.
Die Hinterachse 1 wird durch eine einlagige Blattfeder 3 am
schematisch dargestellten Fahrzeugaufbau 2 geführt. Zwi
schen der Hinterachse 1 und dem Fahrzeugaufbau 2 sind Luft
federbälge 4 nachgerüstet. Wie Fig. 3 schematisch zeigt,
sind die Luftfederbälge 4 an eine Verbindungsleitung 10 an
geschlossen, die den Ausgang eines ersten Magnetventiles 5,
dessen Eingang mit einer Druckluftquelle in Verbindung
steht, mit dem Eingang eines zweiten Magnetventiles 6,
dessen Ausgang zur Atmosphäre hin geöffnet ist, angeschlos
sen. Der Eingang des ersten Magnetventiles 5 ist über einen
Verteiler 7 an die Leitung 8, die zu einem Kompressor
führt, angeschlossen. Der Verteiler 7 ist mit einem Druck
luftspeicher 9 verbunden. Der Verteiler 7 betätigt einen
Druckschalter 14. Dieser Druckschalter 14 schaltet, wenn
der erforderliche Druck vorhanden ist, den Kompressor ab.
Die magnetischen Stellglieder 11 der beiden Magnetventile 5
und 6 werden zum Öffnen und Schließen von einer Steuerung
12 angesteuert.
In diese Steuerung 12 werden von einer Befehlseingabe 15
Betriebsbefehle eingegeben.
Wird beispielsweise von der Befehlseingabe 15 der Befehl
"Senken" eingegeben, so werden von der Steuerung 12 die
beiden Stellglieder 11 der Magnetventile 5 und 6 derart
angesteuert, daß das Magnetventil 5 gesperrt wird, so daß
in die Verbindungsleitung 10 keine Druckluft mehr eingege
ben wird. Das Magnetventil 6 wird geöffnet, so daß die
beiden Luftfederbälge entlüftet werden. Die Entlüftung der
Luftfederbälge 4 ermöglicht, daß sich der Abstand zwischen
dem Fahrzeugaufbau 2 und der Hinterachse 1 verringert, so
daß das Fahrzeugheck auf den vorgeschriebenen Wert abge
senkt werden kann. Wird nach dem Absenken von der Befehls
eingabe 15 in die Steuerung 12 der Befehl "Heben" eingege
ben, so werden die beiden Stellglieder 11 der beiden Magnet
ventile 5 und 6 von der Steuerung 12 derart angesteuert,
daß das Magnetventil 6 gesperrt und das Magnetventil 5 ge
öffnet wird. Durch die Öffnung des Magnetventils 5 werden
die Leitung 10 und damit die Federbälge 4 belüftet. Die,
Sperrung des Magnetventils 6 zu diesem Zeitpunkt verhindert
ein Durchblasen der Druckluft.
Das Belüften der beiden Luftfederbälge 4 hebt den Fahr
zeugaufbau 2 gegenüber der Hinterachse 1 auf einen vorbe
stimmten Soll-Wert an. Sobald dieser Soll-Wert erreicht
ist, wird von der Steuerung 12 das Magnetventil 5 gesperrt.
Durch die Belüftung der Federbälge 4 wird ein vorbestimmter
Abstand zwischen dem Fahrzeugaufbau 2 und der Hinterachse 1
eingestellt. Dieser Abstand wird als Soll-Wert in der
Steuerung 12 gespeichert. Zur Niveauregelung ist am Fahr
zeugaufbau 2 ein elektrischer Winkelgeber 13 montiert.
Dieser Winkelgeber 13 ist mit der Steuerung 12 verbunden.
An die Drehachse 18 des Winkelgebers 13 ist ein Betätigungs
gestänge 16 angeschlossen, dessen anderes Ende bei 17 an
der Hinterachse 1 elastisch angelenkt ist.
Die Hinterachse 1 kann sich beim Fahren gegenüber der-Ebene
19, die durch den Drehpunkt 18 des Winkelgebers 13 hindurch
geht, auf- und abbewegen. Bei dieser Auf- und Abbewegung
der Hinterachse 3 wird die Achse 18 des Winkelgebers 13
durch das Gestänge 16 verdreht. Dabei ändert sich der
Winkel etwa proportional zu der Strecke, um die sich die
Hinterachse 1 auf- und abbewegt. Der Winkelgeber 13 ist mit
der Steuerung 12 verbunden und gibt laufend Werte des
Winkels an die Steuerung 12 ab. Die in die Steuerung
eingegebenen Werte werden in dieser gemittelt. Der Mittel
wert wird von Zeit zu Zeit mit dem in die Steuerung 12
eingegebenen Soll-Wert verglichen. In Abhängigkeit von der
Richtung einer Abweichung vom Soll-Wert steuert die Steue
rung 12 die beiden Magnetventile 5 und 6 an, um die Feder
bälge 4 in der beschriebenen Weise zu be- oder entlüften,
um den Ist-Wert auf den Soll-Wert durch Anheben oder Senken
einzuregeln.
Über die Befehlseingabe können noch die Fahrkomfortbefehle
Federung: "hart" oder "weich" eingegeben werden.
Wird der Befehl "hart" eingegeben, müssen die Federbälge 4
belüftet werden, d. h. der Füllungsgrad der beiden Federbäl
ge 4 wird erhöht, wodurch deren Federungswirkung härter
wird. Die Belüftung der Federbälge 4 hebt den Fahrzeugauf
bau 2 gegenüber der Fahrzeugachse 1 an. Dadurch ergibt sich
ein neuer Soll-Abstand, der in der Steuerung 12 gespeichert
wird und die Niveauregelung erfolgt auf diesen neuen Soll-
Abstand.
Wenn der Befehl Federung: "weich" in die Steuerung 12
eingegeben wird, betätigt die Steuerung 12 die Stellglieder
11 der beiden Magnetventile 5 und 6 derart, daß in der
beschriebenen Weise die beiden Federbälge 4 auf einen
gewünschten oder vorbestimmten Wert entlüftet werden. Durch
diese Entlüftung wird der Abstand des Fahrzeugaufbaus 2 von
der Hinterachse 1 verringert. Dieser neue Abstand wird in
die Steuerung 12 eingespeichert und die Niveauregelung
erfolgt dann auf diesen neu eingestellten Abstand.
Claims (2)
1. Verfahren zum gesteuerten Heben und Senken des Fahrzeug
heckes eines zu einem mit Auffahrrampe ausgerüsteten
Behindertentransportwagens (BTW) oder Krankentransport
kraftwagens (KTW) umgerüsteten serienmäßigen Kleinbus
ses, Kleintransporters, Kombiwagens, Kastenwagens oder
dergleichen, dessen Federpakete der Hinterachse auf
eine Federlage reduziert bzw. dessen Schraubenfedern
bei Lenkerführung der Hinterachse entfernt und bei dem
zwischen der Hinterachse und dem Fahrzeugaufbau zwei
Luftfederbälge nachgerüstet sind, die zum gesteuerten
Be- und Entlüften (Heben und Senken) an die Verbindungs
leitung des Ausgangs eines ersten Magnetventils, dessen
Eingang mit einer Druckluftquelle verbunden ist, mit
dem Eingang eines zweiten Magnetventils, dessen Ausgang
zur Atmosphäre geöffnet ist, angeschlossen sind, und
bei dem der Sollabstand zwischen dem Fahrzeugaufbau und
der Hinterachse durch vom Ist-Wert dieses Abstandes ge
steuertes Be- oder Entlüften der Luftfederbälge eingere
gelt wird, wobei die Stellglieder der im Grundzustand
gesperrten Magnetventile so angesteuert werden, daß bei
Eingabe des Befehls "Heben" in die Steuerung das erste
Magnetventil geöffnet und das zweite Magnetventil
gesperrt gehalten werden und daß bei Eingabe des Be
fehls "Senken" in die Steuerung das erste Magnetventil
gesperrt und das zweite Magnetventil geöffnet
werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Ansteuerung eine elektronische Steuerung (12)
vorgesehen ist und zur Einregelung des in die Steuerung
(12) eingegebenen Soll-Abstandes der Hinterachse (1)
vom Fahrzeugaufbau (2) von einem Ist-Wert-Geber (13)
proportionale Spannungssignale in Abhängigkeit vom
Ist-Wert des Abstandes des Fahrzeugaufbaus von der
Hinterachse erzeugt, der Steuerung (12) zugeführt und
in dieser über einen Zeitabschnitt gemittelt werden und
dieser Mittelwert mit dem eingegebenen Soll-Wert vergli
chen wird, daß in Abhängigkeit von der Richtung einer
Abweichung vom Soll-Wert die Magnetventile (5, 6)
entsprechend betätigt werden, so daß die Luftfeder
bälge (4) zur Einregelung be- oder entlüftet werden,
und daß zur individuellen Einstellung des Fahrkomforts
(Federung) die Luftfederbälge (4) bei der Eingabe
"Federung: hart" belüftet und bei der Eingabe "Fede
rung: weich" entlüftet werden und die dadurch einge
stellten neuen Abstände zwischen Hinterachse (1) und
Fahrzeugaufbau (2) als Soll-Werte in der Steuerung (12)
gespeichert und die Ist-Werte auf diese Soll-Werte
eingeregelt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ist-Wert-Spannungssignale von einem Winkelgeber
(13) erzeugt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944415760 DE4415760C1 (de) | 1994-04-30 | 1994-04-30 | Verfahren zum gesteuerten Heben und Senken des Fahrzeughecks eines Behindertentransportkraftwagens (BTW) |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944415760 DE4415760C1 (de) | 1994-04-30 | 1994-04-30 | Verfahren zum gesteuerten Heben und Senken des Fahrzeughecks eines Behindertentransportkraftwagens (BTW) |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4415760C1 true DE4415760C1 (de) | 1995-08-17 |
Family
ID=6517296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944415760 Expired - Fee Related DE4415760C1 (de) | 1994-04-30 | 1994-04-30 | Verfahren zum gesteuerten Heben und Senken des Fahrzeughecks eines Behindertentransportkraftwagens (BTW) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4415760C1 (de) |
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- 1994-04-30 DE DE19944415760 patent/DE4415760C1/de not_active Expired - Fee Related
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Effective date: 20111102 |