DE4415730C1 - Gekrümmter Schlauchabschnitt - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen ein- oder mehrfach gekrümmten Schlauchabschnitt gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Derartige gekrümmte Schlauchabschnitte - sogenannte Schlauchkrümmer - werden in verschiedenen Ausführungsformen, beispielsweise als Kraftstoff- oder Kühlwasserleitungen - insbesondere im Motorraum von Kraftfahrzeugen - eingesetzt, wo die engen Platzverhältnisse sowie die Ausrichtung der zugehörigen Anschlußstutzen eine ein- oder mehrfach abgewinkelte Anordnung der Schläuche erforderlich macht.

Bisher wurden solche gekrümmten Schlauchabschnitte hergestellt, indem man Schlauch-Rohlinge ablängte, sie im plastisch verformbaren Zustand auf entsprechend gekrümmte Form-Dorne aufzog und sie auf diesen dem endgültigen Formungsprozeß unterwarf, durch den die Schlauchwandung ihre bleibende Krümmung erhielt. Beispiele dieser Herstellungs­ weise sind den deutschen Offenlegungsschriften 21 40 956, 24 22 557 und 27 37 278 zu entnehmen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Schlauchabschnitte mit ein- oder mehrfacher Krümmung aufzuzeigen, die sich durch eine besonders unkomplizierte und kostengünstige Herstellung sowie einfache Möglichkeiten der Umstellung auf geänderte Krümmungsradien sowie Anordnung der Krümmungen zueinander auszeichnen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schlauch­ abschnitt der eingangs genannten Gattung gelöst, der die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 genannten Merkmale aufweist. Erfindungsgemäße Schlauchkrümmer sind also aus kostengünstig fortlaufend in großen Längen oder quasi endlos extrudierten und gegebenenfalls mit Verstärkungseinlagen versehenen, in durchgehend gerader Form fertiggestellten Schläuchen gebildet, indem Abschnitte solcher Schläuche in denjenigen Bereichen, in denen eine Krümmung gefordert ist, jeweils mit Ummantelungen in Form von entsprechend gekrümmten formsteifen Rohrabschnitten versehen sind, deren Innenweite dem Außendurchmesser des Schlauches entspricht. Diese Ausbildung der vorgeschlagenen Schlauchkrümmer verlegt die individuelle typgemäße Krümmungsformgebung ganz an das Ende des Herstellungsprozesses, so daß aus ein und demselben kostengünstig kontinuierlich hergestellten und in großen Mengen auf Abruf bevorratbaren Schlauch ganz unterschiedliche Schlauchkrümmer eines bestimmten Durchmessers angefertigt werden können, indem lediglich geeignete gekrümmte Rohrabschnitte nachträglich an bestimmten Stellen auf abgelängte gerade Schlauchabschnitte aufgebracht werden.

Vorzugsweise wird bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Schlauchkrümmer so verfahren, daß man jeweils auf einen Abschnitt eines in üblicher Weise fertiggestellten geraden Schlauches formsteife, die vorgesehene(n) Schlauch­ krümmung(en) aufweisende Rohrabschnitte aufschiebt, deren Innenweite (etwa) dem Außendurchmessers des Schlauch­ abschnittes entspricht. Die Krümmungsradien der dabei verwendeten Rohrabschnitte entsprechend den jeweils vorgesehenen Schlauchkrümmungen.

Zur Erleichterung des Aufschiebens kann es zweckmäßig sein, ein Gleitmittel zu verwenden. Hierfür kommt Wasser in Betracht; besonders vorteilhaft ist jedoch die Verwendung einer lösungsmittelhaltigen oder vernetzenden viskosen Substanz, die nach dem Aufschieben der Rohrabschnitte aushärtet, wodurch diese stoff- und/oder formschlüssig auf dem Schlauchabschnitt fixiert werden. Zur verschiebe- und drehfesten Fixierung der Rohrabschnitte kommt auch eine mechanische Verrastung in Betracht.

Eine andere vorteilhafte Möglichkeit zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schlauchkrümmer besteht darin, verformbare Rohrabschnitte in gerader Form auf die geraden Schlauch­ abschnitte aufzuschieben und an den vorgesehenen Krümmungs­ stellen zu positionieren und sie dann auf den Schlauch­ abschnitten so zu biegen, daß sie - und damit auch die Schlauchabschnitte - jeweils die erforderliche bleibende Krümmung aufweisen.

Nach einem weiteren vorteilhaften Verfahren werden erfindungsgemäße Schlauchkrümmer hergestellt, indem man die in üblicher Weise fertiggestellten geraden Schlauch­ abschnitte an den vorgesehenen Krümmungsbereichen krümmt und in einer entsprechend gekrümmt ausgebildeten Spritzform mit einer Ummantelung aus einem spritzfähigen erstarrenden bzw. aushärtenden Werkstoff umspritzt.

Die formsteifen gekrümmten Ummantelungen, die die ursprünglich geraden Schlauchabschnitte erfindungsgemäß in exakt vorbestimmter Weise krümmen und gekrümmt halten, brauchen keine vollflächig geschlossene Wandung aufzuweisen, sondern können mit - z. B. fensterartigen - Durchbrüchen versehen oder aus in geeigneter Weise - insbesondere gitter- oder netzartig - angeordneten, eine formsteife Struktur bildenden Stegen erzeugt sein. Derartige Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zeichnen sich insbesondere durch Material- und Gewichtseinsparungen aus.

Die beigefügte Zeichnung veranschaulicht den Erfindungs­ gegenstand anhand eines schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels. Wie ersichtlich, ist ein vorzugsweise aus Gummi oder gummiähnlichen Kunststoffen gebildeter Schlauchabschnitt 1, dessen Wandung eine Verstärkungseinlage enthält, in den Bereichen I, II und III durch gekrümmte formsteife Rohrabschnitte 2 formschlüssig umfaßt, so daß er - entsprechend der Positionierung und Krümmung der Rohrabschnitte 2 - dreifach gekrümmt ist.

Claims (8)

1. Ein- oder mehrfach gekrümmter Schlauchabschnitt, dessen Wandung aus polymeren Werkstoffen gebildet ist und textile Verstärkungslagen enthalten kann, dadurch gekennzeichnete daß er aus einem in üblicher Weise in gerader Form fertiggestellten Schlauch (1) gebildet ist, der in den gekrümmten Bereichen (I, II, III) jeweils eine Ummantelung in Form eines entsprechend gekrümmten formsteifen Rohrabschnittes (2) aufweist, dessen Innenweite dem Außendurchmesser des Schlauches entspricht.

2. Verfahren zum Herstellen eines ein- oder mehrfach gekrümmten Schlauchabschnittes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt eines in üblicher Weise fertiggestellten geraden Schlauches in einem oder mehreren vorbestimmten Längsbereich(en) jeweils mit einer Ummantelung in Form eines vorgefertigten, die vorgesehene Schlauchkrümmung aufweisenden formsteifen Rohrabschnittes versehen wird, dessen Innenweite dem Außendurchmesser des Schlauches entspricht.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt an seiner Innenfläche und/oder der gerade Schlauch an seiner Außenfläche mit einem Gleitmittel beschichtet und dann der Rohrabschnitt auf den Schlauch aufgeschoben wird.

4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrabschnitt, nachdem er in seine die vorgesehene Schlauchkrümmung bewirkende Position gebracht ist, verschiebe- und drehfest stoff- und/oder formschlüssig am Schlauch fixiert wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitmittel zum Aufschieben der gekrümmten Rohrabschnitte eine lösungsmittelhaltige oder vernetzende viskose Substanz verwendet wird, die nach dem Aufschieben des Rohrabschnittes aushärtet und dabei dessen stoff- und/oder formschlüssige Fixierung bewirkt.

6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Gleitmittel Wasser verwendet wird.

7. Verfahren zum Herstellen eines ein- oder mehrfach gekrümmten Schlauchabschnittes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt eines in üblicher Weise fertiggestellten geraden Schlauches in einem oder mehreren vorbestimmten Längsbereich(en) jeweils mit einer Ummantelung in Form eines geraden, verformbaren Rohrabschnittes versehen wird, dessen Innenweite dem Außendurchmesser des Schlauches entspricht, und daß der Rohrabschnitt dann in eine der vorgesehenen Schlauchkrümmung entsprechende, formsteife bleibende Form gebogen wird.

8. Verfahren zum Herstellen eines ein- oder mehrfach gekrümmten Schlauchabschnittes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abschnitt eines in üblicher Weise fertiggestellten geraden Schlauches an den vorgesehenen Krümmungsbereichen gekrümmt und in einer entsprechend gekrümmt ausgebildeten Spritzform mit einer Ummantelung aus einem spritzfähigen erstarrenden bzw. aushärtenden Werkstoff umspritzt wird.