DE4415332A1 - Verfahren zur Trennung von Formaldehyd und Trioxan - Google Patents
Verfahren zur Trennung von Formaldehyd und TrioxanInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trennung von Gemischen aus
Formaldehyd und Trioxan, wie sie beispielsweise bei der Trimerisierung von
wasserfreiem Formaldehyd in der Gasphase entstehen.
Trioxan kann aus wäßrigen Formaldehydlösungen unter Verwendung von sauren
Katalysatoren hergestellt werden. Aus dem Reaktionsgemisch wird das Trioxan
durch extraktive und destillative Verfahrensschritte abgetrennt (US-A
2 304 080, GB-B 1 012 372, DE-A 16 68 867, DE-A 15 43 815). Die
Extraktion läßt sich durch einen Kristallisationsschritt ersetzen (DE-A
35 08 668). Bei diesen Verfahren zur Trennung von Formaldehyd und Trioxan
ist stets Wasser anwesend.
Desweiteren sind Verfahren bekannt, welche die Herstellung von Trioxan aus
Formaldehyd in der Gasphase ermöglichen (Deutsche Patentanmeldung
P 42 44 582.5 vom 31.12.92, deutsche Patentanmeldung P 43 00 138.6 vom
06.01.93, jeweils Titel "Verfahren zur Herstellung von Trioxan",
DE-C 15 93 990, JP-A 59-25387). Die Trimerisierung in der Gasphase hat
neben den höheren Umsätzen den Vorteil, daß die energieaufwendige
Abtrennung des Wassers aus dem Reaktionsgemisch entfällt. Im Gegensatz zu
der Trennung wäßriger Gemische ist eine Trennung nicht-wäßriger Gemische
noch nicht beschrieben worden.
Es bestand also die Aufgabe, ein Verfahren zu finden, mit dem das
Reaktionsgemisch aus Formaldehyd und Trioxan in Abwesenheit von Wasser
getrennt werden kann.
Die Aufgabe wurde durch die Erfindung gelöst. Sie beschreibt ein Verfahren zur
Trennung eines gasförmigen Reaktionsgemisches bei der Herstellung von
Trioxan, das als Hauptprodukt Formaldehyd und Trioxan enthält, bei dem a) das
den Reaktor verlassende gasförmige Gemisch mit einem organischen Lösemittel,
dessen Siedepunkt höher als 135°C ist, im Gegenstrom gewaschen wird, in
dem sich das Trioxan in überwiegendem Maße löst und das den Formaldehyd in
überwiegendem Maße in der Gasphase beläßt, die in den Reaktor zurückgeführt
wird, b) das Trioxan gemeinsam mit restlichem Formaldehyd destillativ aus dem
Lösemittel über eine Kolonne abgetrieben wird, wobei das Kopfprodukt im
Temperaturbereich von 62 bis 100°C, bevorzugt 65 bis 80°C, partiell
kondensiert wird, c) das dabei entstehende Kondensat teils als Rücklauf auf die
Kolonne gegeben, teils als Produkt abgezogen wird und d) der nicht
kondensierte Anteil in den Waschschritt a) zurückgeführt wird.
Der Begriff "in überwiegendem Maße" weist darauf hin, daß unter den
Praxisbedingungen naturgemäß keine vollständige Absorption erfolgt, bzw. daß
stets auch ein geringer Anteil an Formaldehyd in dem Waschlösemittel
gebunden wird. Die optimalen Bedingungen können aber nur von der Praxis
abgeleitet werden.
Als Lösemittel sind solche geeignet, deren Siedepunkt 135°C ist und die inert
gegenüber Formaldehyd und Trioxan sind, z. B. gesättigte aliphatische und
aromatische Kohlenwasserstoffe und gesättigte aliphatische sowie aromatische
Ether und Polyether. Als vorteilhaft haben sich alkylierte Aromaten erwiesen.
Besonders gute Ergebnisse wurden mit Ethylbenzol, den verschiedenen Xylolen
und Diethylbenzolen erzielt.
Eine Ausführungsform des Verfahrens (einschließlich des
Trimerisierungschrittes) ist in Fig. 1 skizziert. Der wasserfreie Formaldehyd (FA)
wird in der Gasphase trimerisiert. Der Produktstrom (1) wird im Gegenstrom mit
dem Lösemittel gewaschen. Dabei löst sich im wesentlichen das Trioxan; der
Formaldehyd mit Beimengungen von Trioxan und Lösemittel (2) wird
zurückgeführt zum Trimerisierungsreaktor. Das Lösemittel mit dem gelösten
Trioxan (3) wird in einer Destillationskolonne getrennt. Der Sumpfstrom ist von
Trioxan befreit und wird erneut zur Wäsche (7) eingesetzt. Das Kopfprodukt
wird partiell kondensiert (Temperaturbereich 62 bis 100°C, bevorzugt 65 bis
80°C). Die nichtkondensierten Anteile werden zurückgeführt zum Wäscher (6);
von den kondensierten Anteilen wird ein Teilstrom als Rücklauf auf die
Destillationskolonne gegeben (4) und der andere Teilstrom als Produktstrom (5)
abgezogen. Bei Bedarf kann dieser Strom durch weitere Destillationsschritte
feingereinigt werden, beispielsweise um den restlichen gelösten Formaldehyd
abzutrennen.
Es wurden zwei Versuchsreihen durchgeführt.
Die Löslichkeit von Formaldehyd in Trioxan und die Zusammensetzung der
dazugehörigen Gasphase wurde in einer Apparatur nach Fig. 2 bestimmt.
Trioxan wurde in einem thermostatisierten Doppelmantelgefäß mit Bodenablaß
vorgelegt. Formaldehyd, hergestellt durch Zersetzung von
Cyclohexylhemiformal, wurde durch geschmolzenes Trioxan von 70°C geleitet.
Während der Versuchsdauer von 140 Minuten wurden über den Bodenablaß 4
Proben des Trioxans genommen und in der zehnfachen Menge Wassers
aufgefangen. Die Proben wurden gaschromatographisch analysiert; dabei
wurden 1,3 bis 1,7 Massenprozent Formaldehyd im Trioxan gefunden. Der
Gasstrom wurde in Wasser aufgefangen. Im Wasser wurden nach Versuchsende
Formaldehyd und Trioxan im Verhältnis 1 : 1 gefunden. Diese Versuchsanordnung
kann als Modell für die Partialkondensation des Kopfstromes der
Destillationskolonne dienen (Zusammensetzungen der Ströme (4) und (6)).
In diesen Versuchen wurden die Gleichgewichtszusammensetzungen, die sich
beim Waschen mit dem Lösemittel einstellen, bestimmt. Die Anordnung
entspricht derjenigen aus Beispiel 1 (Fig. 2). Bei diesen Versuchen wurde in dem
thermostatisierten Gefäß das Lösemittel im Gemisch mit Trioxan vorgelegt.
Formaldehyd wurde über eine Versuchsdauer von 5 Stunden eingeleitet. Im
Stundenrhythmus wurden Proben von der Flüssigkeit genommen und das
Wasser, welches als Absorptionsmittel dient, gewechselt. Sowohl das Wasser
als auch die Proben des organischen Lösemittels wurden gaschromatographisch
analysiert. Wie in den Fig. 3a und b gezeigt, ändern sich die
Zusammensetzungen der Gasphase und der Flüssigkeit mit der Zeit nur
unwesentlich. Die über die Zelt gemittelten Zusammensetzungen, die sich in den
Versuchen 2 bis 12 einstellten, sind in Tab. 1 zusammengestellt. Variiert
wurden das Lösemittel, die Lösemitteltemperatur sowie die Beladung des
Lösemittels mit Trioxan. Diese Versuchsanordnung kann als Modell für die
Wäsche mit dem Lösemittel dienen (Zusammensetzungen der Ströme (2) und
(3)).
Claims (4)
1. Verfahren zur Trennung eines gasförmigen Reaktionsgemisches bei der
Herstellung von Trioxan, das als Hauptprodukt Formaldehyd und Trioxan enthält,
bei dem a) das den Reaktor verlassende gasförmige Gemisch mit einem
organischen Lösemittel, dessen Siedepunkt höher als 135°C ist, im Gegenstrom
gewaschen wird, in dem sich das Trioxan in überwiegendem Maße löst und das
den Formaldehyd in überwiegendem Maße in der Gasphase beläßt, die in den
Reaktor zurückgeführt wird, b) das Trioxan gemeinsam mit restlichem
Formaldehyd destillativ aus dem Lösemittel über eine Kolonne abgetrieben wird,
wobei das Kopfprodukt im Temperaturbereich von 62 bis 100°C partiell
kondensiert wird, c) das dabei entstehende Kondensat teils als Rücklauf auf die
Kolonne gegeben, teils als Produkt abgezogen wird und d) der nicht
kondensierte Anteil in den Waschschritt a) zurückgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Temperaturbereich 65 bis 80°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Lösemittel gesättigte aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe oder
aliphatische sowie aromatische Ether und Polyether eingesetzt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Ethylbenzol,
die verschiedenen Xylole und Diethylbenzole eingesetzt werden.
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