DE4414449C2 - Optoelektronische Vorrichtung zum Erkennen von Kontrastmarken - Google Patents
Optoelektronische Vorrichtung zum Erkennen von KontrastmarkenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine optoelektronische Vorrichtung zum
Erkennen von Kontrastmarken gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der EP 0 433 593 A2 bekannt. Die Vor
richtung ist als Barcode-Lesegerät zum Abtasten von Barcode-Symbolen ausge
bildet.
Die Barcode-Symbole bestehen aus einer Folge von hellen und dunklen Linien
elementen vorgegebener Breite. Die Barcode-Symbole werden von der Vorrich
tung mittels eines Sendelichtstrahls, vorzugsweise eines Laserstrahls, abgetastet.
Der Sendelichtstrahl weist einen mittleren Durchmesser senkrecht zur Ausbrei
tungsrichtung entsprechend seiner räumlichen Intensitätsverteilung auf. Bei La
serstrahlen entspricht die räumliche Intensitätsverteilung idealerweise einer
Gaußverteilung.
Der Durchmesser des Sendelichtstrahls variiert mit dem Abstand zur Vorrich
tung entsprechend der Sendeoptik, die dem Sendeelement vorgeschaltet ist. In
der Brennebene des Sendelichtstrahls ist der Durchmesser des Sendelichtstrahls
üblicherweise erheblich kleiner als die Breite der Linienelemente. Demzufolge
ist die Amplitudenmodulation des Empfangssignals nahezu identisch mit den
Breiten der Linienelemente des Barcode-Symbols, so daß dieses von der Vor
richtung sicher erkannt werden kann.
Mit zunehmender Entfernung des Barcode-Symbols von der Brennebene des
Sendelichtstrahls wird der Durchmesser des Sendelichtstrahls rasch größer. So
bald der Durchmesser des Sendelichtstrahls von gleicher Größenordnung wie die
Breiten der Linienelemente der Barcode-Symbole ist, wird die Modulation des
Empfangssignals durch die Breite des Sendelichtstrahls so beeinflußt, daß eine
sichere Detektion des Barcode-Symbols erschwert wird oder nicht mehr möglich
ist.
Wie in der EP 0 433 593 A2 ausgeführt wird, werden mit größer werdendem
Durchmesser des Sendelichtstrahls die hochfrequenten Anteile des modulierten
Empfangssignals, die von den schmalen Linienelementen des Barcode-Symbols
stammen, zunehmend unterdrückt.
Werden die Amplituden der hochfrequenten Anteile des Empfangssignals im
Verhältnis zu den Amplituden der niederfrequenten Anteile des Empfangssignals
zu stark unterdrückt, kann das Barcode-Symbol von der Vorrichtung nicht mehr
gelesen werden.
Um diesen Effekt zu kompensieren, ist in der Vorrichtung gemäß der
EP 0 433 593 A2 ein analoger Filter vorgesehen, mit dem das analoge Emp
fangssignal so gefiltert wird, daß die hochfrequenten Komponenten stärker als
die niederfrequenten Komponenten verstärkt werden.
Zur Festlegung der Übertragungscharakteristik des Filters werden vier Frequen
zen f₀, f₁, f₂ und f₃ definiert.
In den Bereichen zwischen zwei benachbarten Frequenzen wird jeweils ein be
stimmter Verstärkungsfaktor gewählt,wobei die Verstärkungsfaktoren mit zuneh
mender Frequenz größer werden. Die Übertragungscharakteristik des Filters
kann für einen bestimmten Durchmesser des Sendelichtstrahls fest eingestellt
werden. Alternativ kann die Übertragungsfunktion des Filters durch Verschieben
der Frequenzen f₀, f₁, f₂ und f₃ verändert werden.
Diese Verschiebung erfolgt zweckmäßigerweise in Abhängigkeit der Frequenz
die den schmalen Linienelementen des Barcode-Symbols entspricht.
Ein wesentlicher Nachteil dieser Vorrichtung besteht in der groben Einteilung
des Frequenzspektrums des Empfangssignals. Dadurch kann der Einfluß des
Sendelichtstrahldurchmessers auf die Modulation des Empfangssignals nur un
vollständig erfaßt werden. Entsprechend kann das Empfangssignal mittels des
analogen Filters nur begrenzt optimiert werden.
Ein weiterer Nachteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß die Übertragungs
funktion des analogen Filters nur für einen bestimmten Abstand optimiert
werden kann. Bei verschiedenen Leseabständen müssen die Frequenzen f₀, f₁, f₂
und f₃ verändert werden, wobei die Änderung der Frequenzen mittels eines zu
sätzlichen Sensorsystems erfolgt, das beispielsweise die Signal-Frequenzen der
von den schmalen Linien stammenden Empfangssignale mißt. Dies bedeutet
einen beträchtlichen zusätzlichen Schaltungsaufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art so auszubilden, daß die Marken mit möglichst geringem apparati
vem Aufwand innerhalb eines großen Lesebereichs sicher erkannt werden kön
nen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen.
Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfin
dung sind in den Ansprüchen 2-10 beschrieben.
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, daß in das digitale Filter in
vorgegebenen Zeitintervallen nacheinander verschiedene Koeffizientensätze
eingelesen werden. Jeder der Koeffizientensätze ist so gewählt, daß mit der
Vorrichtung in einem vorgegebenen Abstandsbereich von der Vorrichtung, dem
sogenannten Tiefenschärfebereich, die Marken sicher erkannt werden können.
Vorzugsweise erfolgt die Änderung der Koeffizientensätze des digitalen Filters
periodisch, wobei die Umschaltfrequenz der Koeffizientensätze der Abtastrate
der Ablenkeinheit entspricht. Die Abtastraten liegen vorzugsweise in der Grö
ßenordnung von 10-3 sec. Dies bedeutet, daß sich die Marken im Vergleich zur
Abtastgeschwindigkeit nur sehr langsam bewegen, so daß eine Marke in einer
bestimmten Position mit unterschiedlichen Einstellungen des digitalen Filters
vorgegebenen Zeitintervallen nacheinander verschiedene Koeffizientensätze
eingelesen werden. Jeder der Koeffizientensätze ist so gewählt, daß mit der
Vorrichtung in einem vorgegebenen Abstandsbereich von der Vorrichtung, dem
sogenannten Tiefenschärfebereich, die Marken sicher erkannt werden können.
Vorzugsweise erfolgt die Änderung der Koeffizientensätze des digitalen Filters
periodisch, wobei die Umschaltfrequenz der Koeffizientensätze der Abtastrate
der Ablenkeinheit entspricht. Die Abtastraten liegen vorzugsweise in der Grö
ßenordnung von 10-3 sec. Dies bedeutet, daß sich die Marken im Vergleich zur
Abtastgeschwindigkeit nur sehr langsam bewegen, so daß eine Marke in einer
bestimmten Position mit unterschiedlichen Einstellungen des digitalen Filters
vermessen wird.
Üblicherweise werden an Gegenständen angeordnete Marken, die beispielsweise
auf Fließbändern transportiert werden, mit Geschwindigkeiten im Bereich eini
ger m/sec an der Vorrichtung vorbeibewegt.
Für jede der verschiedenen Einstellungen des digitalen Filters ergibt sich ein be
stimmter Lesebereich. Zur Identifizierung der Marke braucht diese lediglich bei
einer Einstellung der Koeffizienten des Filters erkannt werden, da sich die Posi
tion der Marke während der Einzelmessungen nicht ändert. Im Ergebnis addie
ren sich die Tiefenschärfebereiche für die Einzelmessungen zu einem Gesamt-
Tiefenschärfebereich, der erheblich größer als die Einzelbereiche ist.
Zweckmäßigerweise werden nur zwei verschiedene Koeffizientensätze verwen
det, so daß eine kurze Periodendauer der Umschaltung der Koeffizientensätze
gewährleistet ist. Die Koeffizientensätze sind so gewählt, daß die daraus resul
tierenden Tiefenschärfebereiche nahtlos aneinander anschließen, so daß sich die
Einzelbereiche zu einem lückenlosen Gesamt-Tiefenschärfebereich addieren, in
nerhalb dessen die Marken sicher erkannt werden können.
Jeder Koeffizientensatz des digitalen Filters ist so gewählt, daß die Störungen
des Empfangssignals, die durch bauteilbedingte Störungen und durch den endli
chen Durchmesser des Sendelichtstrahls in einem vorgegebenen Abstandsbereich
von der Vorrichtung kompensiert werden.
Hierfür ist dem Empfangselement ein n-bit Analog-Wandler nachgeschaltet, der
das analoge Empfangssignal in ein digitales Signal umwandelt. Die Auflösung
des Analog-Digitalwandlers d. h. dessen Wortbreite ist zweckmäßigerweise mög
lichst groß zu wählen. Dadurch wird ein Informationsverlust bei der Wandlung
des Analogsignals in ein Digitalsignal weitgehend vermieden.
Die Kompensation der Verzerrungen des Empfangssignals erfolgt durch eine
geeignete Wahl der Übertragungsfunktion des digitalen Filters, dem das digitali
sierte Empfangssignal zugeführt wird.
Bei der Bestimmung der Übertragungsfunktion des digitalen Filters werden die
Übertragungsfunktionen der signalverzerrenden Bauelemente, insbesondere des
Empfangselements, sowie das Frequenzspektrum der räumlichen Intensitätsver
teilung des Sendelichtstrahls berücksichtigt. Dadurch können die Störeinflüsse
über den gesamten Frequenzbereich genau erfaßt und kompensiert werden, wo
durch die Geometrie der Hell-Dunkelflächen der Marken sehr präzise aus den
Amplitudenverlauf des Empfangssignals rekonstruiert werden kann.
Die Koeffizientensätze des digitalen Filters werden zweckmäßigerweise über ein
rechnergestütztes Variationsverfahren erhalten. Dabei erfolgt die Variation der
Koeffizienten des Filters bis das Empfangssignal innerhalb einer vorgegebenen
Genauigkeit mit dem tatsächlichen Kontrastmuster der Marken in dem jeweils
vorgegebenen Lesebereich übereinstimmt.
Die Erfindung wird im nachstehenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zei
gen:
Fig. 1 einen Prinzipaufbau der optoelektronischen Vorrichtung,
Fig. 2 ein Blockschaltbild der Auswerteeinheit der optoelektronischen
Vorrichtung,
Fig. 3 ein Impulsdiagramm der Signalauswertung in der Schwellwertein
heit mit:
a) Darstellung eines Barcode-Symbols,
b) Empfangssignal am Eingang der Schwellwerteinheit,
c) differenziertes Empfangssignal,
d) binäre Empfangssignalfolge am Ausgang der Schwell werteinheit,
a) Darstellung eines Barcode-Symbols,
b) Empfangssignal am Eingang der Schwellwerteinheit,
c) differenziertes Empfangssignal,
d) binäre Empfangssignalfolge am Ausgang der Schwell werteinheit,
Fig. 4 ein Blockschaltbild des FIR-Filters,
Fig. 5 Ablaufschema zur Bestimmung der Koeffizientensätze des digitalen
Filters,
Fig. 6 Zeitabhängigkeit der Koeffizienten des digitalen Filters während
der Variation der Koeffizienten,
Fig. 7 a) erster Koeffizientensatz des digitalen Filters nach Ablauf
der Variation der Koeffizienten,
zweiter Koeffizientensatz des digitalen Filters nach Ab lauf der Variation der Koeffizienten,
zweiter Koeffizientensatz des digitalen Filters nach Ab lauf der Variation der Koeffizienten,
Fig. 8 a) Übertragungsfunktion für den ersten Koeffizientensatz des
optimierten digitalen Filters,
b) Übertragungsfunktion für den zweiten Koeffizientensatz des optimierten digitalen Filters,
b) Übertragungsfunktion für den zweiten Koeffizientensatz des optimierten digitalen Filters,
Fig. 9 a) Dekodiersicherheit der Vorrichtung vor bzw. nach Opti
mierung des ersten Koeffizientensatzes des digitalen Fil
ters,
b) Dekodiersicherheit der Vorrichtung vor bzw. nach Opti mierung des zweiten Koeffizientensatzes des digitalen Fil ters.
b) Dekodiersicherheit der Vorrichtung vor bzw. nach Opti mierung des zweiten Koeffizientensatzes des digitalen Fil ters.
In Fig. 1 ist der prinzipielle Aufbau einer optoelektronischen Vorrichtung 1 zum
Erkennen von mit definierten Kontrastmustern versehenen Marken dargestellt.
Prinzipiell können die Marken beliebige Folgen und Formen von einander an
grenzenden Hell-Dunkelflächen, vorzugsweise Schwarz-Weiß-Flächen, aufwei
sen. Im folgenden soll die Erfindung für den Fall erläutert werden, daß die
Marken von Barcode-Symbolen 2 gebildet sind. Die Barcode-Symbole 2 beste
hen im wesentlichen aus einer Folge von schwarzen und weißen Linienelemen
ten 2a, b definierter Länge und Breite.
Die optoelektronische Vorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem Sende
element 3, einem Empfangselement 4 sowie einer Auswerteeinheit 5. Das Sen
deelement 3 besteht aus einem Sender 6, vorzugsweise einer Laserdiode, sowie
aus einer dem Sender 6 vorgeschalteten Sendeoptik 7 zur Fokussierung des
Sendelichtstrahls 8. Der fokussierte Sendelichtstrahl 8 wird über eine Ablenk
einheit 9, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel von einem rotierenden
Polygonspiegelrad gebildet ist, abgelenkt und über das zu detektierende Barco
de-Symbol 2 geführt. Die Drehachse des Polygonspiegelrads ist senkrecht zur
in Fig. 1 dargestellten Äquatorialebene des Polygonspiegelrads angeordnet.
Das vom Barcode-Symbol 2 reflektierte Empfangslicht 10 wird über das Poly
gonspiegelrad zum Empfangselement 4 geführt. Das Empfangselement 4 besteht
aus einer Fotodiode 11, in der das Empfangslicht 10 in ein elektronisches
Empfangssignal gewandelt wird, und einem dieser nachgeschalteten Verstärker
12. Zur Verbesserung der Nachweisempfindlichkeit ist dem Empfangselement 4
eine Empfangsoptik 13 vorgeschaltet.
Das am Ausgang des Empfangselements 4 anstehende Empfangssignal wird der
Auswerteeinheit 5 zugeführt.
Aus Fig. 3 ist das Prinzip der Auswertung der Empfangssignale ersichtlich. In
Fig. 3a ist ein Barcode-Symbol 2 mit einer Folge von schwarzen und weißen Li
nienelementen 2a, b dargestellt. Falls der Durchmesser des Sendelichtstrahls
8 auf dem Barcode-Symbol 2 wesentlich kleiner als die kleinste Breite eines
Linienelements 2a, b ist, wird der Sendelichtstrahl 8 durch die Reflexion von
dem Barcode-Symbol 2 wie in Fig. 3b dargestellt amplitudenmoduliert.
Falls im Empfangselement 4 keine Verzerrungen oder Verfälschungen des Emp
fangssignals erfolgt, entspricht der in Fig. 3b dargestellte Kurvenverlauf dem
am Ausgang des Empfangselements 4 anstehenden Empfangssignal.
Die Bestimmung der Breite der einzelnen Linienelemente 2a, b des Barcode-Symbols
2 in der Auswerteeinheit 5 erfolgt zweckmäßigerweise nach dem Wen
depunktverfahren.
In einem ersten Schritt wird das Empfangssignal differenziert (Fig. 3c). An
schließend werden die Extrema des differenzierten Empfangssignals bestimmt,
die den Wendepunkten des Empfangssignals entsprechen. Diese Wendepunkte
wiederum definieren die Übergänge von einem schwarzen zu einem weißen Li
nienelement 2a, b bzw. umgekehrt.
Zur Bestimmung der Wendepunkte des Empfangssignals wird das differenzierte
Empfangssignal mit vorzugsweise zwei Schaltschwellen S₁ und S₂ (Fig. 3c) in
eine binäre Signalfolge (Fig. 3d) umgewandelt. Die Dauer der Zustände "0" und
"1" der binären Signalfolge ist ein Maß für die Breite der Linienelemente 2a, b
des Barcode-Symbols 2. Die Dauer der Zustände "0" und "1" kann über einen
taktgesteuerten Zähler einfach erfaßt werden.
Mit größer werdendem Durchmesser des Sendelichtstrahls 8 bzw. zunehmenden
Signalverzerrungen im Empfangselement 4 werden auch die Kantenfehler größer,
d. h. die Wendepunkte des Empfangssignals fallen mit den Ortskoordinaten
der Schwarz-Weiß-Übergänge des Barcode-Symbols 2 nicht mehr zusammen.
Im Extremfall kann dadurch ein Barcode-Symbol 2 nicht mehr erkannt wer
den.
Ein Maß für die Abweichung des Empfangssignals vom tatsächlichen Kontrast
muster bildet die sogenannte Dekodiersicherheit DS.
Bei einem idealen Barcode-Lesegerät ohne signalverzerrende Bauelemente und
mit einem unendlich scharf fokussierten Sendelichtstrahl 8 ergibt sich eine voll
kommene Übereinstimmung der Lagen der Wendepunkte des Empfangssignals
und der Lagen der Schwarz-Weiß-Übergänge des Barcode-Symbols 2. Dies ent
spricht dem Wert DS = 1. Ein Barcode-Symbol 2 kann von der Vorrichtung 1
mit Sicherheit erkannt werden.
Mit größer werdenden Störeinflüssen werden die Unterschiede zwischen den La
gen der Wendepunkte des Empfangssignals und den Lagen der Schwarz-Weiß-Übergänge
des Barcode-Symbols 2 größer, d. h. die Dekodiersicherheit DS wird
kleiner.
Bei einem realen Barcode-Lesegerät können die bauteilbedingten Störeinflüsse
oder der Durchmesser des Sendelichtstrahls 8 so groß sein, daß Linienelemente
2a, b des Barcode-Symbols 2 mit unterschiedlichen Breitenverhältnissen zu
einem Empfangssignal mit äquidistanten Wendepunktabständen führen. In die
sem Fall können Linienelemente 2a, b unterschiedlicher Breite nicht mehr er
kannt werden. Die Dekodiersicherheit beträgt in diesem Fall DS = 0.
Zur Elimination dieser Signalverzerrungen d. h. zur Erhöhung der Dekodiersi
cherheit ist in der Auswerteeinheit 5 der Schwellwerteinheit 14 der Analog-Di
gitalwandler 15 und das digitale Filter 16 vorgeschaltet.
Der n-bit-Analog-Digitalwandler 15 weist eine Wortbreite im Bereich von
n = 8-12 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird ein 10-bit-Analog-Di
gitalwandler 15 verwendet. Dadurch kann das analoge Empfangssignal mit einer
hohen Auflösung in ein digitalisiertes Empfangssignal gewandelt werden.
Das digitale Filter 16 ist von einem FIR-Filter gebildet. Der Aufbau des FIR-Filters
ist in Fig. 4 dargestellt. Die Ausgangsgröße yn des FIR-Filters hängt von
der Eingangsgröße xm (m = n, n-1, n-2 . . . , n-M) zu verschiedenen Zeitpunk
ten m ab.
Die in Fig. 4 dargestellte Variable z ist die zur Zeitvariablen n konjungierte Va
riable im Frequenzbereich. Die Größe z-1 stellt den Betrag der Verzögerung zwi
schen zwei Verknüpfungspunkten, z. B. xn und Xn-1, dar. Die Symbole X bzw. Σ
charakterisieren eine multiplikative bzw. additive Verknüpfung, die durch einen
Multiplizierer bzw. einen Addierer realisiert sind.
Die Gewichtung der Eingangsgröße erfolgt mit einstellbaren Koeffizienten hmi.
Der Index m gibt den Zeitrang des Filters 16 an. Im vorliegenden Fall wird ein
Filter 18. Grades verwendet, d. h. die Anzahl der Koeffizienten m des Filters 16
beträgt M = 18, der Index m variiert demzufolge im Bereich m = 0, 1, 2 . . . 17.
Der Index i dient zur Unterscheidung der verschiedenen Koeffizientensätze. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel werden zwei verschiedene Koeffizientensätze
(i = 1, 2) verwendet.
Jeder der Koeffizienten hmi ist in einem Speicherelement im digitalen Filter 16
gespeichert. Die Speicherelemente sind in Fig. 4 durch die Koeffizienten hmi
selbst gekennzeichnet.
Die Ausgänge der Speicherelemente für die Koeffizienten hmi von verschiedenen
Koeffizientensätzen i, die demselben Zeitrang m zugeordnet sind, sind an einen
Schalter Sm angeschlossen. Der Ausgang des Schalters Sm wiederum ist an den
Multiplizierer X angeschlossen, der dem Zeitrang m im Netzwerk des digitalen
Filters zugeordnet ist.
Durch Umschalten der Schalter Sm (m 0, 1, 2 . . . 17) werden nacheinander die
verschiedenen Koeffizientensätze hmi (i = 1, 2) in das Netzwerk des digitalen Fil
ters 16 eingelesen.
Diese Umschaltung erfolgt periodisch über eine nicht dargestellte Rechnerein
heit. Dabei ist die Umschaltfrequenz der Koeffizienten hmi gleich der Abtastrate
der Ablenkeinheit. Somit wird die Vorrichtung bei aufeinanderfolgenden Abtast
zyklen mit unterschiedlichen Koeffizientensätzen betrieben.
Die Abtastrate liegt in der Größenordnung von 10-3 sec. Durch diese schnelle
Umschaltung der Koeffizienten ist gewährleistet, daß jede Marke in einer vor
gegebenen Position mit beiden Koeffizientensätzen vermessen wird.
Das digitalisierte und gefilterte Empfangssignal wird der Schwellwerteinheit 14
zugeführt und dort in eine binäre Signalfolge umgewandelt.
Die Übertragungsfunktion ist für jeden Koeffizientensatz des digitalen Filters 16
so ausgestaltet, daß Signalverzerrungen des Empfangssignals, die durch Bau
elemente oder durch den endlichen Durchmesser des Sendelichtstrahls 8
hervorgerufen werden, eliminiert werden können.
Diese Störgrößen sind jedoch keine Konstanten, sondern hängen von mehreren
externen Faktoren ab. Der Einfluß des Durchmessers des Sendelichtstrahls 8
auf die Dekodiersicherheit hängt vom Verhältnis des Durchmessers zu den
Breiten der Linienelemente 2a, b des Barcode-Symbols 2 ab. Ferner hängt der
Durchmesser des Sendelichtstrahls 8 vom Abstand d des Barcode-Symbols 2
zur Vorrichtung 1 ab. Schließlich beeinflußt die Ausbildung der signalverzer
renden Bauelemente die Größe der Störsignale.
Bei der Bestimmung der Koeffizienten hmi des digitalen Filters 16 sind diese
Einflußgrößen im Rahmen eines Gesamtmodells für die Vorrichtung 1 berück
sichtigt, wobei für die Bestimmung jedes Koeffizientensatzes ein separates Ge
samtmodell entworfen wird. Auf der Basis dieses Gesamtmodells werden die
Koeffizienten über eine systematische Variation ermittelt. Das Ablaufschema zur
Bestimmung der Koeffizienten hmi des digitalen Filters 16 ist in Fig. 5 darge
stellt.
Das Barcode-Lesegerät ist an eine nicht dargestellte Rechnereinheit angeschlos
sen und detektiert in vorgegebenen Abständen d Barcode-Symbole 2, die Lini
enelemente 2a, b mit definierten Breitenverhältnissen aufweisen.
Das durch die Abtastung des Barcode-Symbols 2 auf das Empfangselement 4
auftreffende Empfangslicht 10 wird dort in das Empfangssignal gewandelt. Die
ses Empfangssignal weist Signalverzerrungen auf, die durch das Empfangsele
ment 4 und durch den endlichen Durchmesser des Sendelichtstrahls 8 verursacht
werden.
Dadurch enthält das Empfangssignal nicht nur Informationen über die Ausge
staltung des Barcode-Symbols 2 welches abgetastet wurde, sondern auch Infor
mationen über den Sendelichtstrahl 8 und das Empfangselement 4. Dieses Emp
fangssignal wird im Analog-Digitalwandler 15 digitalisiert, dem FIR-Filter und
schließlich der Rechnereinheit zugeführt. Zudem ist das Kontrastmuster des Bar
code-Symbols 2 in der Rechnereinheit gespeichert.
In der Rechnereinheit werden die Lagen der Wendepunkte des Empfangssignals
ermittelt und mit den Positionen der Übergänge von schwarzen zu weißen Lini
enelementen 2a, b verglichen. Aus der Abweichung dieser Positionen wird die
Dekodiersicherheit der Vorrichtung 1 ermittelt.
Dieses Verfahren wird für verschiedene Leseabstände wiederholt, so daß die
Dekodiersicherheit in Abhängigkeit des Leseabstands d in der Rechnereinheit
vorliegt. Die so ermittelte Dekodiersicherheit in Abhängigkeit des Leseabstands
ist in Fig. 9 dargestellt.
Die beiden Koeffizientensätze hmi (i = 1, 2) des digitalen Filters werden für ver
schiedene Leseabstände getrennt optimiert. Demzufolge wird die Dekodiersicher
heit für die verschiedenen Koeffizientensätze für verschiedene Bereiche der Le
seabstände ermittelt (untere Kurven in Fig. 9a, b).
Die Koeffizienten hmi des Filters 16 sind auf vorgegebene Werte eingestellt, die
die Anfangsbedingung für das nachfolgende Variationsverfahren bilden. Zweck
mäßigerweise wird als Anfangsbedingung der Wert eines der Koeffizienten hmi
des Filters 16 auf 1 gesetzt, während die restlichen Koeffizienten hmi den Wert
0 annehmen.
Die Variation der Koeffizienten hmi des FIR-Filters erfolgt in der Rechnereinheit
nach dem Verfahren der Entwurfszentrierung (DCA = design centenng analy
sis). Die zuvor ermittelte Dekodiersicherheit in Abhängigkeit des Abstands d
wird als Eingangsgröße verwendet. Mit dieser Information werden die Koeffizi
enten hmi des FIR-Filters nach dem Zufallsprinzip geändert. Dann werden dieje
nigen Parametersätze gespeichert, die zu einer Dekodiersicherheit führen, die
einen vorgegebenen Mindestwert überschreiten.
Dieses Verfahren wird in mehreren Iterationsschritten wiederholt, wobei jeweils
die in der Rechnereinheit ermittelte Dekodiersicherheit des vorher gehenden Ite
rationsschrittes für den aktuellen Iterationsschritt verwendet wird. Die Iteration
wird dann abgebrochen, wenn die Dekodiersicherheit einen vorgegebenen Soll
wert überschreitet. Die zeitliche Veränderung der Koeffizienten des FIR-Filters
während der einzelnen Iterationsschritte ist schematisch in Fig. 6 dargestellt.
Die Optimierung der Koeffizientensätze des Filters 16 erfolgt nicht nur für
einen Leseabstand, sondern für den jeweils vorgegebenen Abstandsbereich,
wobei der Sollwert für die Dekodiersicherheit für jeden Leseabstand erreicht
werden muß.
In Fig. 7a, b sind die optimierten Sätze der Koeffizienten hmi des digitalen Fil
ters 16 dargestellt. Die Koeffizienten sind bezüglich des Mittelpunkts bzw. der
Mittelsenkrechten asymmetrisch ausgebildet. Durch den asymmetrischen Anteil
der Koeffizienten hmi werden Phasenverzerrungen des Empfangssignals die
durch das Empfangselement 4 bewirkt werden, eliminiert.
Durch den symmetrischen Anteil der Koeffizienten hmi werden Amplitudenver
zerrungen des Empfangssignals, die durch den endlichen Durchmesser des Sen
delichtstrahls 8 und das Empfangselement 4 hervorgerufen werden, eliminiert.
In Fig. 8a, b sind die Übertragungsfunktionen des digitalen Filters 16 darge
stellt, die sich aus den Fouriertransformierten der Koeffizientensätze des digita
len Filters 16 gemäß Fig. 7a, b ergeben. Die Frequenz fa beträgt im vorliegen
den Ausführungsbeispiel fa = 10 MHz.
Die Übertragungsfunktionen entsprechen im wesentlichen den Inversen der Fre
quenzspektren der räumlichen Verteilungen des Sendelichtstrahls 8 in den vor
gegebenen Bereichen der Leseabstände, die im wesentlichen Gaußcharakteristi
ken entsprechen. Abweichungen hiervon rühren von den Signalverzerrungen
durch das Empfangselement 4.
Dies bedeutet, daß durch die experimentelle Erfassung aller externer System
größen im gesamten Frequenzbereich deren Einfluß auf das Empfangssignal ge
nau erfaßt und durch das Variationsverfahren eliminiert werden kann.
In Fig. 9a, b sind die mit den optimierten Koeffizientensätzen erhaltenen Werte
für die Dekodiersicherheit dargestellt (obere Kurven). Für den ersten Koeffizien
tensatz ergibt sich für Leseabstände im Bereich 36 cm < d < 104 cm eine Deko
diersicherheit, die oberhalb von 0,6 liegt. Oberhalb dieses Grenzwertes können
die Barcode-Symbole 2 sicher erkannt werden (Fig. 9a).
Für den zweiten Koeffizientensatz ergibt sich für Leseabstände im Bereich 30
cm <d < 87 cm eine Dekodiersicherheit, die oberhalb von 0,6 liegt.
Durch die Umschaltung der Koeffizientensätze im digitalen Filter 16 wird der
Tiefenschärfebereich auf 30 cm < d < 104 vergrößert.
Nach erfolgter Optimierung der Koeffizienten hmi des digitalen Filters 16 wird
die Rechnereinheit von der Vorrichtung 1 getrennt. Während des Betriebs der
Vorrichtung 1 werden die optimierten Koeffizientensätze hmi des digitalen Filters
16 beibehalten. Eine Nachregelung der Koeffizienten hmi des digitalen Filters 16
und damit der Übertragungsfunktionen ist nicht notwendig, da die Koeffizienten
hmi für verschiedene Leseabstände d und Barcode-Symbole 2 optimiert wurden
und durch die Umschaltung zwischen den Koeffizientensätzen ein beträchtlich
vergrößerter Tiefenschärfebereich erhalten wird.
Claims (10)
1. Optoelektronische Vorrichtung zum Erkennen von mit definierten Kontrast
mustern versehenen Marken, mit einem einen Sendelichtstrahl emittieren
den Sendeelement und einem Empfangselement, wobei der Sendelichtstrahl
mittels einer Ablenkeinheit periodisch über die Marken geführt wird und der
von einer Marke reflektierte Empfangslichtstrahl eine durch den Kontrast
der Marke aufgeprägte und vom räumlichen Intensitätsverlauf des Sende
lichtstrahls abhängige Amplitudenmodulation aufweist, und wobei das
Empfangslicht im Empfangselement in ein analoges Empfangssignal umge
setzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das analoge Empfangssignal in
einem n-bit-Analog-Digitalwandler (15), dessen Wortbreite n größer als
eins ist, in ein digitales Empfangssignal umgesetzt wird, welches einem
digitalen Filter (16) mit zeitlich veränderlichen Koeffizientensatz zugeführt
wird, wobei die verschiedenen Koeffizientensätze des Filters (16) so gewählt
sind, daß die Übertragungscharakteristiken des Filters (16) für die einzel
nen Koeffizientensätze innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs den
Inversen der Frequenzspektren der räumlichen Intensitätsverteilungen des
Sendelichtstrahls (8) in verschiedenen Abständen von der Vorrichtung (1)
entsprechen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Änderung
der Koeffizientensätze des digitalen Filters (16) periodisch erfolgt, wobei die
Umschaltfrequenz der Koeffizientensätze der Abtastrate der Ablenkeinheit
(9) entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem di
gitalen Filter (16) in vorgegebenen Zeitintervallen nacheinander zwei unter
schiedliche Koeffizientensätze zugewiesen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß
das digitale Filter (16) von einem HR-Filter 18. Grades mit Koeffizienten
(hmi) gebildet ist, wobei jeder Koeffizient (hmi) einem bestimmten Zeitrang
(i) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Koeffizient
(hmi) eines Koeffizientensatzes in einem Speicherelement gespeichert
ist, und daß die Ausgänge der Speicherelemente der Koeffizienten (hmi) von
verschiedenen Koeffizientensätzen mit demselben Zeitrang (i) mit einem
Schalter Sm verbunden sind, der auf einen Multiplizierer (X) des digitalen
Filters (16) geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß
für jeden Koeffizientensatz die Übertragungscharakteristik des digitalen Fil
ters (16) innerhalb eines vorgegebenen Toleranzbereichs dem Inversen des
Frequenzspektrums der räumlichen Intensitätsverteilung des Sendelichtstrahls
(8) für einen vorgegebenen Bereich des Abstands von der Vorrichtung (1)
entspricht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß
für jeden Koeffizientensatz die Übertragungscharakteristik des digitalen Fil
ters (16) zur Kompensation bauteilbedingter Störungen des Empfangssignals
definierte Abweichungen vom Inversen des Frequenzspektrums der räumli
chen Intensitätsverteilung des Sendelichtstrahls (8) aufweist, die den Um
kehrfunktionen der Übertragungsfunktionen der Bauteile entsprechen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das signalver
zerrende Bauteil vom Empfangselement (4) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Wortbreite des n-bit Analog-Digitalwandlers (15) im Bereich 8 n 12
liegt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß
diese als Barcode-Lesegerät ausgebildet ist, dessen Sendeelement (3) einen
als Laser ausgebildeten Sender (6) aufweist, dessen Sendelichtstrahl (8)
über die Ablenkeinheit (9) abgelenkt wird, und dessen Empfangselement
(4) eine Fotodiode (11) und einen Verstärker (12) zur Verstärkung des
Empfangssignals aufweist.
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