DE4413170A1 - Bremsanlage mit ABS- und ASR-Funktion für eine angetriebene und eine nichtangetriebene Achse - Google Patents
Bremsanlage mit ABS- und ASR-Funktion für eine angetriebene und eine nichtangetriebene AchseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Bremsanlage mit Antibloc
kiersystem (ABS) - und Antriebsschlupfregelungs (ASR) -Funktion für
ein Kraftfahrzeug mit einer radschlupfüberwachten Antriebsachse
und einer nichtangetriebenen Achse.
Achskombinationen mit einer angetriebenen und einer nichtange
triebenen Achse in Form einer Vor- oder Nachlaufachse finden
sich vor allem bei Nutzfahrzeugen, z. B. bei sogenannten 6×2-
Fahrzeugen, bei denen zusätzlich zur Vorderachse und der ange
triebenen Hinterachse eine nichtangetriebene Achse dicht vor
oder hinter der Hinterachse angeordnet ist. Eine eigenständige
Bremsdruckregelung dieser nichtangetriebenen Achse unter Ver
wendung eigener Druckregelkreise mit ABS-Funktion erfordert ei
nen entsprechenden Aufwand, weshalb es bereits bekannt ist, die
Bremsdruckeinstellung für die Nichtantriebsachse an die Brems
druckregelung für die davor- oder dahinterliegende Antriebsach
se anzukoppeln und damit eigene Druckmodulatoren und eine eige
ne Radschlupfsensorik für diese Achse einzusparen. So ist in
der Patentschrift DE 40 24 790 C1 eine Bremsanlage mit ABS-
Funktion offenbart, bei der für jedes Rad der Antriebsachse ein
eigener ABS-Druckregelkreis vorgesehen ist, an den im Normalzu
stand der Bremsanlage jeweils die Bremsleitung für eine seiten
gleiche Radbremse der Nichtantriebsachse über ein 3/2-Wege-Um
schaltventil angeschlossen ist. Bei Störungen im ABS-Regelkreis
der Antriebsachse schaltet das Umschaltventil um, wodurch die
Bremsleitungen der Nichtantriebsachse mit einem unabhängigen
Bremskreis zur Sicherstellung einer normalen Radbremsung für
diese Achse verbunden werden. Bei einer aus der Patentschrift
DE 31 38 834 C2 bekannten Bremsanlage mit ABS-Funktion sind die
Bremsleitungen für die Radbremsen der Nichtantriebsachse über
Relaisventile an die seitengleichen Bremsleitungen für die Rad
bremsen der Antriebsachse angekoppelt. Die Relaisventile sind
mittels eines Druckfluides ansteuerbar, dessen Zuströmung aus
einer Fluidquelle über ein Wegeventil und eine vorgeschaltete
Drossel regulierbar ist. Die Ansteuerung erfolgt derart, daß
bei einer nicht ABS-geregelten Bremsung der volle Bremsdruck
der Antriebsachse auf die Nichtantriebsachse durchgelassen
wird, während bei einer ABS-geregelten Bremsung der Bremsdruck
für ein Rad der Antriebsachse nur mit einer durch die Relais
ventile festgelegten Untersetzung auf das seitengleiche Rad der
Nachlaufachse weitergegeben wird. Dies soll verhindern, daß die
nicht radschlupfüberwachten Räder der Nichtantriebsachse wäh
rend einer ABS-Bremsung der Antriebsachsenräder blockieren.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung
einer Bremsanlage mit ABS- und ASR-Funktion der eingangs ge
nannten Art zugrunde, deren Realisierung nur einen verhältnis
mäßig geringen Aufwand erfordert und mit der die Räder der An
triebs- und der Nichtantriebsachse zuverlässig gebremst werden
können, wobei insbesondere ein Bremseneingriff an der nichtan
getriebenen Achse während einer aktivierten ASR-Funktion für
die Antriebsachse vermieden wird.
Dieses Problem wird durch eine Bremsanlage mit ABS- und ASR-
Funktion mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Zur
Bremsung eines Rades der Nichtantriebsachse wird der Brems
druckregelkreis mitverwendet, welcher wenigstens das seiten
gleiche Antriebsachsenrad ansteuert, was den Realisierungsauf
wand gering hält. Durch die Anordnung des oder der Doppelab
sperrventile sowie der Umschaltmittel ergibt sich die gewünsch
te Bremsfunktion für die Nichtantriebsachse, indem bei ABS-ge
regelten sowie bei normalen, nicht ABS/ASR-geregelten Bremsvor
gängen der jeweilige Antriebsradbremsdruck seitengleich auf das
jeweilige Nichtantriebsachsrad übertragen wird, wozu der zweite
Doppelabsperrventileinlaß über die Umschaltmittel mit der Maxi
maldruckquelle verbunden wird, so daß das Doppelabsperrventil,
das am Auslaß jeweils den geringeren Eingangsdruck durchläßt,
den Antriebsradbremsdruck wenigstens zum seitengleichen Nicht
antriebsachsrad weiterleitet. Ist hingegen ein ASR-Eingriff auf
der Antriebsachse aktiv, so werden die Umschaltmittel in ihrer
anderen Stellung gehalten, wodurch der mit ihnen verbundene
Doppelabsperrventileinlaß mit der Minimaldruckquelle in Verbin
dung steht. Dieser Minimaldruck, z. B. Atmosphärendruck, wird
aufgrund seiner Eigenschaft als geringstmöglicher Druck im Sy
stem vom jeweiligen Doppelabsperrventil an die Radbremszylinder
der Nichtantriebsachse weitergeleitet und ist selbstverständ
lich so gering gewählt, daß er dort nicht zu einem Bremsvorgang
führt. Damit wird eine einfache Entkopplung der Nichtantriebs
achse von einem ASR-Eingriff an der Antriebsachse erreicht.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist für je
des Rad der Antriebsachse ein eigener Druckregelkreis und für
jedes Rad der Nichtantriebsachse ein eigenes Doppelabsperrven
til vorgesehen, so daß die ABS-geregelten und die nicht ABS/
ASR-geregelten Bremsvorgänge seitenspezifisch und dort mit je
weils gleichem Bremsdruck für Antriebs- und Nichtantriebsachse
erfolgen können.
In vorteilhaften, alternativen Weiterbildungen der Erfindung
sind die Umschaltmittel entweder als direkt über den Bremswert
geber durch Fluiddruck ansteuerbares Ventil oder als Magnetven
til, das von einem Bremssteuergerät elektrisch angesteuert
wird, realisiert, oder durch einen Fluidsteuerdruckteil des
Bremswertgebers selbst gebildet.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Es zei
gen:
Fig. 1 eine elektro-pneumatische Bremsanlage mit ABS- und
ASR-Funktion mit einem pneumatisch angesteuerten 3/2-
Wege-Umschaltventil für eine Antriebs- und eine Nach
laufachse eines 6×2- Zugfahrzeuges in einer Blockdar
stellung und
Fig. 2 eine Bremsanlage wie in Fig. 1, jedoch mit einem
elektrisch angesteuerten 3/2-Wege-Umschaltmagnetven
til, in einer Blockdarstellung.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Bremsanlagen entsprechen sich
weitgehend in ihrem Aufbau und unterscheiden sich lediglich
durch Art und Ansteuerung eines verwendeten Umschaltventils (9,
9′) als Umschaltmittel, wobei die ansonsten gleichen Funktions
elemente durch gleiche Bezugszeichen markiert sind. Nachfolgend
wird daher zunächst auf den insoweit gemeinsamen Aufbau der
beiden Bremsanlagen mit ABS- und ASR-Funktion eingegangen, die
zur Bremsung der Räder einer Antriebs- und einer nichtangetrie
benen Nachlaufachse dienen, wie sie z. B. in einem 6×2-Zugfahr
zeug vorgesehen sind, wobei lediglich die Antriebsachse durch
entsprechende Sensorik radschlupfüberwacht wird, während die
Nachlaufachse in der weiter unten angegebenen Weise mit der
Antriebsachse mitgebremst wird.
Die Bremsanlagen beinhalten einen elektro-pneumatischen An
triebsachs-Bremsdruckmodulator (1), der, wie durch die gestri
chelte Trennlinie angedeutet, aus zwei separaten Bremsdruckre
gelkreisen (2, 3) für jeden einzelnen Radbremszylinder (5, 6)
der Räder der Antriebsachse besteht. Mit diesem jeweiligen
Druckregelkreis (2, 3) wird das zugehörige Antriebsrad sowohl
ABS-geregelt wie auch normal, d. h. ungeregelt, gebremst und
zudem ASR-geregelt, wobei die erforderliche Radschlupfsensorik
der Einfachheit halber nicht dargestellt ist. Die Bremsdruckbe
aufschlagung der Antriebsradbremszylinder (5, 6) erfolgt von
den Druckregelkreisen (2, 3) über zwei Antriebsachs-Bremslei
tungen (25, 26).
Zum Mitbremsen der Nachlaufachse ist den Radbremszylindern (7,
8) der Nachlaufachse jeweils ein eigenes Doppelabsperrventil
(10, 11) vorgeschaltet, an dessen Auslaß (14, 17) die zugehöri
ge Nachlaufachs-Bremsleitung (30, 31) angeschlossen ist. Ein
jeweiliger erster Einlaß (12, 15) dieser Doppelabsperrventile
(10, 11) ist an die seitengleiche Antriebsachs-Bremsleitung
(25, 26) angeschlossen. Die beiden anderen, zweiten Einlässe
(13, 16) der Doppelabsperrventile (10, 11) sind miteinander
verbunden und wahlweise in Abhängigkeit von einer am Bremswert
geber (4) vorliegenden Bremsanforderungsinformation mit einem
Druckluftvorratsbehälter (21) als einer Quelle maximalen pneu
matischen Drucks im System oder mit Atmosphäre (22) verbunden,
wobei die Atmosphäre durch das Bildsymbol (22) angedeutet ist
und eine Quelle minimalen pneumatischen Drucks für das Bremssy
stem darstellt. Alternativ kann folglich die Minimaldruckquelle
(22) auch durch einen geschlossenen Druckauffangbehälter gebil
det sein, von dem dann beispielsweise Druckfluid über eine Pum
pe zur Maximaldruckquelle (21) gefördert werden kann, was ins
besondere bei Varianten dieser Bremsanlagen in Betracht kommt,
in denen statt Druckluft ein flüssiges Bremsfluid verwendet
wird. Zur Umwandlung der fahrerinduzierten Bremsanforderungen
ist ein Bremswertgeber (4) angeordnet, der zur druckluftun
terstützten Betätigung an den Vorratsbehälter (21) angeschlos
sen ist und die Bremspedalweginformation in ein ausgangsseitig
anstehendes elektrisches Stellsignal transformiert.
Nun zunächst speziell auf die Bremsanlage von Fig. 1 bezugneh
mend wird dort das 3/2-Wege-Umschaltventil (9) pneumatisch di
rekt über eine Druckleitung (24) vom Bremswertgeber (4) an
gesteuert, wozu die Drucklufteinspeisung aus dem Vorratsbehäl
ter (21) ausgenutzt wird. Gleichzeitig steuert der Bremswertge
ber (4) mit seinem elektrischen Stellsignal über eine Zuleitung
(23) direkt die beiden Bremsdruckregelkreise (2, 3) an. Das Um
schaltventil (9) ist mit einem Anschluß (20) über eine Verbin
dungsleitung (27) mit den beiden miteinander verknüpften zwei
ten Einlässen (13, 16) der Doppelabsperrventile (10, 11) ver
bunden. Dieser Ventilanschluß (20) ist durch die pneumatische
Ansteuerung (24) intern wahlweise mit jeweils einem von zwei
weiteren Anschlüssen (18, 19) verbindbar, wobei der eine (18)
dieser beiden Anschlüsse (18, 19) an den Vorratsbehälter (21)
mit dem Maximaldruck angeschlossen ist und der andere Anschluß
(19) frei an Atmosphäre (22) mündet.
Aus diesem Aufbau ergibt sich für die Bremsanlage von Fig. 1
folgende Betriebsweise. Im Fall einer Bremspedalbetätigung
durch den Fahrer, d. h. einer normalen oder einer ABS-geregelten
Bremsung, überträgt der Bremswertgeber (4) die entsprechende
Bremsinformation durch das elektrische Stellsignal (23) an die
beiden Druckregelkreise (2, 3) des Antriebsachs-Bremsdruck
modulators (1). Die beiden Druckregelkreise (2, 3) des Brems
druckmodulators (1) stellen daraufhin gegebenenfalls unter
Rückkoppelung mittels der nicht gezeigten Radschlupfsensorik
über die Antriebsachs-Bremsleitungen (25, 26) den geeigneten
Bremsdruck für die Antriebsachs-Radbremszylinder (5, 6) getrennt
ein. Gleichzeitig steuert der Bremswertgeber (4) das Umschalt
ventil (9) in die in der Fig. 1 nicht gezeigte Schaltstellung,
in welcher der zu den Doppelabsperrventilen (10, 11) führende
Anschluß (20) mit dem an die Druckluftquelle (21) angeschlosse
nen Anschluß (18) in Verbindung steht, so daß an den betreffen
den Einlässen (13, 16) der Doppelabsperrventile (10, 11) der Ma
ximaldruck der Druckluftquelle (21) ansteht. Die Doppelabsperr
ventile (10, 11), die so beschaffen sind, daß sie am Auslaß
(14, 17) stets den geringeren der beiden einlaßseitig (12, 13;
15, 16) anstehenden Drücke durchlassen, stellen folglich die
Bremsdrücke in den Antriebsachs-Bremsleitungen (25, 26), die
nicht größer als der Maximaldruck im Vorratsbehälter (21) sind,
seitengleich auf die zugehörigen Nachlaufachs-Bremsleitungen
(30, 31) zur Aktivierung der Nachlaufachs-Radbremszylinder (7,
8) durch. Die Nachlaufachse wird folglich in diesen Fällen mit
fahrerangeforderter Bremsung unter seitengleicher Ausnutzung
der Bremsdrücke der Antriebsachse gebremst, wobei vorliegend
jeweils seitengleich derselbe Bremsdruck für Antriebs- und
Nachlaufachse verwendet wird. Alternativ können zusätzlich
bremsdruckmindernde Einrichtungen im Fluidweg zwischen der je
weiligen Antriebsachs-Bremsleitung und dem seitengleichen Nach
laufachs-Radbremszylinder angeordnet sein, um die Nachlaufachse
mit einem definiert gegenüber demjenigen der Antriebsachse ver
minderten Bremsdruck zu bremsen.
Tritt hingegen eine Bremsung eines Antriebsachsrades wegen ei
nes ASR-Eingriffs auf, bei dem wenigstens einer der Druckregel
kreise (2, 3) über die Radschlupfsensorik das Durchdrehen we
nigstens eines der Antriebsräder erkennt und diesem durch ent
sprechende Beaufschlagung des Antriebsachs-Radbremszylinders
(5, 6) mit einem geeigneten Bremsdruck in der jeweils zugehöri
gen Bremsleitung (25, 26) entgegenwirkt, liegt am Bremswertge
ber (4) keine Bremsanforderung vor. In diesem Zustand hält der
Bremswertgeber (4) das Umschaltventil (9) über die Ansteuerlei
tung (24) in der in Fig. 1 gezeigten Schaltstellung, in welcher
der mit den einen Doppelabsperrventileinlässen (13, 16) verbun
dene Umschaltventilanschluß (19) mit dem an Atmosphäre (22)
mündenden Anschluß (19) in Verbindung steht. In dieser Um
schaltventilstellung liegt folglich der minimale Systemdruck an
den entsprechenden Doppelabsperrventileinlässen (13, 16) an und
wird, da er jedenfalls nicht größer als der in den Antriebs
achs-Bremsleitungen (25, 26) herrschende Druck ist, in die
Nachlaufachs-Bremsleitungen (30, 31) durchgeleitet, so daß die
Radbremszylinder (7, 8) der Nachlaufachse inaktiv bleiben. Dies
verhindert folglich zuverlässig ein ungewolltes Mitbremsen der
Räder der Nachlaufachse während eines ASR-Regeleingriffs an den
Antriebsrädern. Erst wenn durch entsprechende Betätigung des
Bremswertgebers (4) wieder ein normaler oder ein ABS-geregelter
Bremsvorgang, der eine Fahrzeugverzögerung herbeiführen soll,
angefordert wird, schaltet der Bremswertgeber (4) das pneu
matisch angesteuerte Umschaltventil (9) wieder um, wodurch der
den Doppelabsperrventilen (10, 11) zugewandte Umschaltven
tilanschluß (20) und damit die zugehörigen Doppelabsperrventil
einlässe (13, 16) wieder mit dem Maximaldruck des Vorratsbehäl
ters (21) beaufschlagt werden, so daß dann erneut der jeweilige
Antriebsachs-Bremsdruck, der nicht größer als der maximale Sy
stemdruck im Vorratsbehälter (21) ist, von den für den niedri
geren Eingangsdruck selektiven Doppelabsperrventilen (10, 11)
seitengleich in die Nachlaufachs-Radbremszylinder (7, 8) zur
seitengleichen, synchronen Mitbremsung der Nachlaufachse mit
der Antriebsachse durchgelassen wird.
Eine besonders vorteilhafte Variante des Beispiels von Fig. 1
besteht darin, als Umschaltmittel direkt den Fluidsteuerdruck
teil des Bremswertgebers (4) unter Wegfall des Umschaltventils
(9) heranzuziehen, wozu die Druckleitung (24) des Bremswertge
bers (4) als die Doppelabsperrventil-Verbindungsleitung (27)
dient, die wahlweise mit dem Atmosphärendruckanschluß oder dem
Vorratsbehälteranschluß des Bremswertgebers (4) verbindbar ist.
Für die Bremsanlage von Fig. 2 ergibt sich im wesentlichen das
selbe Funktionsprinzip mit den nachfolgend erläuterten Modifi
kationen hinsichtlich der Ansteuerung. Es ist in diesem Bei
spiel ein elektrisch ansteuerbares 3/2-Wege-Umschaltventil (9′)
in Form eines Magnetventils in analoger Weise zum Umschaltven
til (9) von Fig. 1 derart angeordnet, daß ein erster Anschluß
(18) an den Vorratsbehälter (21) als Maximaldruckquelle ange
schlossen ist und ein zweiter Anschluß (19′) frei an Atmosphäre
(22) ausmündet, während ein dritter Anschluß (20′) über die
Verbindungsleitung (27) mit den beiden miteinander verknüpften
Einlässen (13, 16) der Doppelabsperrventile (10, 11) verbunden
ist. Dabei ist der dritte Anschluß (20′) elektrisch gesteuert
wahlweise mit dem ersten Anschluß (18′) oder mit dem zweiten
Anschluß (19′) verbindbar. Zur Ansteuerung ist bei diesem Bei
spiel ein Steuergerät (28) vorgesehen, dem das elektrische
Stellsignal vom Bremswertgeber (4) über eine Zuleitung (23′)
zugeführt ist. Das Steuergerät (28) gibt die Bremsanforderungs
information als elektrisches Stellsignal über eine elektrische
Verbindungsleitung (23′′) an die Druckregelkreise (2, 3) des
Bremsdruckmodulators (1) weiter und steuert gleichzeitig über
eine entsprechende Steuerleitung (29) das Magnetventil (9′) in
Abhängigkeit vom Anstehen einer Bremsanforderungsinformation
über die eingangsseitige Zuleitung (23′) vom Bremswertgeber (4)
an. Dabei nimmt das Umschaltventil (9′) die in Fig. 2 gezeigte
Stellung ein, bei der der Atmosphärendruck als der minimale
Systemdruck zu den Doppelabsperrventilen (10, 11) durchgelassen
wird, solange das Steuergerät (28) über die Eingangsleitung
(23′) keine Betätigung des Bremswertgebers (4) feststellt. Erst
wenn eine derartige Betätigung des Bremswertgebers (4) erfolgt,
was zu einem entsprechenden Anstehen eines elektrischen Stell
signals über die Eingangsleitung (23′) am Steuergerät (28)
führt, schaltet letzteres (28) das Magnetventil (9′) in die
andere Schaltstellung um, in welcher der Maximaldruck vom
Vorratsbehälter (21) auf die eine Einlaßseite (13, 16) der
Doppelabsperrventile (10, 11) durchgelassen wird.
Aus obiger Beschreibung des modifizierten Aufbaus dieser Brems
anlage von Fig. 2 gegenüber derjenigen von Fig. 1 wird die völ
lig analoge Funktionsweise deutlich. Dies bedeutet insbesonde
re, daß bei einem ASR-Regeleingriff auf der Antriebsachse durch
den Druckmodulator (1), dem keine Betätigung des Bremswertgebers
(4) gegenübersteht, ein unerwünschtes Mitbremsen der Nachlauf
achse dadurch verhindert wird, daß das Magnetventil (9′) dann
die in Fig. 2 gezeigte Schaltstellung einnimmt, in welcher der
Atmosphärendruck an einer Einlaßseite (13, 16) der Doppelab
sperrventile (10, 11) liegt und folglich als minimaler System
druck an die Radbremszylinder (7, 8) der Nachlaufachse durchge
lassen wird, die damit inaktiv bleiben. Wenn andererseits eine
Anforderung für eine normale oder eine ABS-Bremsung am Brems
wertgeber (4) vorliegt, leitet das Steuergerät (28) diese
Bremsinformation an die Druckregelkreise (2, 3) weiter und
schaltet außerdem das Magnetventil (9′) um, wodurch die ent
sprechenden Doppelabsperrventileinlässe (13, 16) mit dem maxi
malen Systemdruck des Vorratsbehälters (21) beaufschlagt wer
den, so daß dann jeweils der demgegenüber nicht höhere Brems
druck in den Antriebsachs-Bremsleitungen (25, 26) zu den Brems
zylindern (7, 8) der Nachlaufachse seitengleich weitergeleitet
wird und dadurch die Nachlaufachsräder seitengleich mit den An
triebsachsrädern gebremst werden.
Selbstverständlich ist es auch in diesem Beispiel möglich,
durch zusätzliches Einbringen einer bremsdruckmindernden Ein
richtung, wie z. B. einem Reduzierventil, auf jeder Fahrzeugsei
te seitengleich eine gewünschte Bremsdruckuntersetzung für die
Nachlaufachse gegenüber der Antriebsachse vorzunehmen. Ersicht
lich bietet auch die Bremsanlage von Fig. 2 den Vorteil, daß
einerseits die Nachlaufachse bei einer fahrerangeforderten
Bremsung in einer gewünschten Weise mit der Antriebsachse mit
gebremst wird, ohne daß hierbei eine eigene Radschlupfsensorik
vorgesehen sein braucht, während andererseits im Fall eines
ASR-induzierten Bremseingriffs auf wenigstens ein Rad der An
triebsachse ein unerwünschtes Mitbremsen des seitengleichen
Nachlaufachsrades unterbleibt. Die Erfindung ermöglicht folg
lich mit verhältnismäßig geringem Aufwand die Vermeidung eines
Mitbremsens eines Nichtantriebsachsrades bei einem ASR-Eingriff
auf ein Antriebsachsrad durch das Vorsehen des ansteuerbaren
Umschaltventils, insbesondere ohne daß für die nichtangetriebe
ne Vor- oder Nachlaufachse ein eigener, zusätzlicher Brems
druckmodulator mit entsprechenden Druckregelkreisen für jedes
Rad erforderlich ist.
Es versteht sich, daß sich die Darstellungen der Bremsanlagen
auf die erfindungswesentlichen Teile beschränken und diese
Bremsanlagen weitere, nicht gezeigte Komponenten, insbesondere
Sensorik und deren Zuleitungen sowie weitere Bremsdruckleitun
gen und Ventile und/oder weitere Bremskreise, in vom Fachmann
je nach Anwendungsfall zu modifizierender Weise beinhalten. Es
ist außerdem ersichtlich, daß die Erfindung neben den oben be
schriebenen weitere Ausführungsformen umfaßt, z. B. auch Brems
anlagen, die mit einem flüssigen Bremsfluid arbeiten.
Claims (6)
1. Bremsanlage mit ABS- und ASR-Funktion für ein Kraftfahrzeug
mit einer radschlupfüberwachten Antriebsachse und einer nicht
angetriebenen Achse,
gekennzeichnet durch
- - wenigstens einen über einen Bremswertgeber (4) ansteuerba ren Bremsdruckregelkreis (2, 3) mit ABS- und ASR-Funktion für die Radbremsen (5, 6) der Antriebsachse,
- - ansteuerbare Umschaltmittel (9) mit einem an eine Maxi maldruckquelle (21) angeschlossenen ersten Anschluß (18), einem an eine Minimaldruckquelle (22) angeschlossenen zweiten Anschluß (19) und einem wahlweise mit dem ersten oder dem zweiten Anschluß verbindbaren dritten Anschluß (20) und
- - wenigstens ein Doppelabsperrventil (10, 11) mit einem er sten, mit der Bremsleitung (25, 26) einer Radbremse (5, 6) der Antriebsachse verbundenen Einlaß (12, 15), einem zweiten, mit dem dritten Anschluß (20) der Umschaltmittel verbundenen Einlaß (13, 16) und einem Auslaß (14, 17), an den wenigstens die Bremsleitung (30, 31) einer zur mit dem ersten Einlaß gekoppelten Antriebsachs-Radbremse seiten gleichen Radbremse (7, 8) der nichtangetriebenen Achse an geschlossen ist.
2. Bremsanlage nach Anspruch 1, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
- - für jede Radbremse (5, 6) der Antriebsachse ein eigener Bremsdruckregelkreis (2, 3) mit ABS- und ASR-Funktion vor gesehen ist und
- - für jede Radbremse (7, 8) der nichtangetriebenen Achse ein eigenes Doppelabsperrventil (10, 11) vorgesehen ist.
3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umschaltmittel durch ein ansteuerbares Umschaltventil (9,
9′) gebildet sind.
4. Bremsanlage nach Anspruch 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
das Umschaltventil (9) über den Bremswertgeber (4) durch Fluid
druck ansteuerbar ist.
5. Bremsanlage nach Anspruch 3, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
das Umschaltventil ein Magnetventil (9′) ist, das von einem
Steuergerät (28) elektrisch angesteuert wird.
6. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, weiter
dadurch gekennzeichnet, daß
die Umschaltmittel durch einen Fluidsteuerdruckteil des Brems
wertgebers (4) gebildet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944413170 DE4413170A1 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Bremsanlage mit ABS- und ASR-Funktion für eine angetriebene und eine nichtangetriebene Achse |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19944413170 DE4413170A1 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Bremsanlage mit ABS- und ASR-Funktion für eine angetriebene und eine nichtangetriebene Achse |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4413170A1 true DE4413170A1 (de) | 1995-03-30 |
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ID=6515581
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944413170 Withdrawn DE4413170A1 (de) | 1994-04-15 | 1994-04-15 | Bremsanlage mit ABS- und ASR-Funktion für eine angetriebene und eine nichtangetriebene Achse |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4413170A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000000360A1 (en) * | 1998-06-30 | 2000-01-06 | Alliedsignal Inc. | Improved traction and suspension control assembly |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3700716A1 (de) * | 1987-01-13 | 1988-07-21 | Wabco Westinghouse Fahrzeug | Fahrzeug mit antiblockiersystem und antriebsschlupfregelung |
DE4114861A1 (de) * | 1991-05-07 | 1992-11-12 | Wabco Westinghouse Fahrzeug | Fahrzeug mit liftbarer nachlaufachse |
-
1994
- 1994-04-15 DE DE19944413170 patent/DE4413170A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3700716A1 (de) * | 1987-01-13 | 1988-07-21 | Wabco Westinghouse Fahrzeug | Fahrzeug mit antiblockiersystem und antriebsschlupfregelung |
DE4114861A1 (de) * | 1991-05-07 | 1992-11-12 | Wabco Westinghouse Fahrzeug | Fahrzeug mit liftbarer nachlaufachse |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000000360A1 (en) * | 1998-06-30 | 2000-01-06 | Alliedsignal Inc. | Improved traction and suspension control assembly |
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Legal Events
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
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