DE4412952C1 - Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug - Google Patents
Fahrwerk für ein SchienenfahrzeugInfo
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- B61F5/38—Arrangements or devices for adjusting or allowing self- adjustment of wheel axles or bogies when rounding curves, e.g. sliding axles, swinging axles
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2.
Ein derartiges Fahrwerk ist in der DE 42 14 066 A1
beschrieben. Im bekannten Fall wird durch die Sehnenführung
der Fahrwerksholme und ihre paarweise Lenkung mittels eines
Kupplungsgliedes ein eindeutig definierter Geradeauslauf
sowie ein tangential angepaßter Kurvendurchlauf
gewährleistet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Fahrwerk der
eingangs genannten Art zu
schaffen, das gegenüber dem bisher bekannten Fahrwerk ein
nochmals verbessertes Kurvenlaufverhalten, insbes. im Hin
blick auf Verschleiß- und Geräuschentwicklung, aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im
Anspruch 1 bzw. im Anspruch 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
weiteren Ansprüchen beschrieben.
Bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Fahrwerk sind die horizontal dreh
beweglichen Einzelräder gemäß einer ersten Lösung (Anspruch
1) mittels einer hydraulischen Steuervorrichtung tangential
auf den Radius der von den Einzelrädern jeweils befahrenen
Schiene einstellbar. Die für die horizontale Einlenkung der
Einzelräder notwendigen Stellkriterien sind aus der Änderung
zwischen Fahrzeuglängsachse und Fahrwerksholm ableitbar.
Nach einer zweiten Lösung (Anspruch 2) sind die horizontal
drehbeweglichen Einzelräder mittels einer hydraulischen
Steuervorrichtung tangential zum mittleren Gleisradius, der
aus den beiden Schienenradien gebildet ist, einstellbar. Die
hierfür erforderlichen Stellkriterien sind aus der Führungs
geometrie zwischen der Stellung der Fahrwerksholme und der
Lage des Kupplungsgliedes ableitbar.
Es versteht sich in diesem Zusammenhang von selbst, daß die
Steuervorrichtung nur bei Bogenfahrt aktiviert ist und daß
bei Geradeausfahrt die Steuervorrichtung durch geeignete
Maßnahmen gesperrt ist. Bei einem Fahrwerk gemäß Anspruch 4
oder 5 ist es besonders vorteilhaft, die hydraulische Steuer
vorrichtung bei Geradeausfahrt mittels fremdgesteuerter
Sperrventile, wie in Anspruch 9 beschrieben, zu sperren.
Um auf eine einfache Weise eine Geradeausstellung der
Einzelräder zu bewirken sowie, insbesondere beim Bogen
einlauf, Systemschwingungen außerhalb kritischer Bereiche zu
verlagern, sind Ausführungsformen nach den Ansprüchen 6 bis 8
besonders vorteilhaft.
Die erfindungsgemäß ausgebildeten Fahrwerke sind sowohl für Schienenfahrzeuge
in konventioneller Bauweise als auch - aufgrund der
kompakten Anordnung der hydraulischen Steuervorrichtung
besonders für Niederflur-Schienenfahrzeuge geeignet.
Aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen
der Erfindung anhand der Zeichnung ergeben sich
weitere Vorteile und Einzelheiten. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten
Ausführungsform des Fahrwerks bei
Geradeausfahrt,
Fig. 2 das Fahrwerk nach Fig. 1 bei Bogenfahrt,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausfüh
rungsform des Fahrwerks bei Geradeausfahrt,
Fig. 4 das Fahrwerk nach Fig. 3 bei Bogenfahrt.
In den Fig. 1 bis 4 ist mit 1 und 2 jeweils ein Fahrwerksholm
bezeichnet. Die beiden Fahrwerksholme 1 und 2 sind um jeweils
einen Drehzapfen 3 bzw. 4 horizontal schwenkbar und durch ein
Kupplungsglied miteinander verbunden. An jedem Ende der
beiden Fahrwerksholme 1 und 2 ist jeweils ein Einzelrad 6
bzw. 7 sowie 8 bzw. 9 horizontal drehbeweglich angeordnet.
Das Kupplungsglied ist in den dargestellten Ausführungsbei
spielen als Trapez-Spurstange 5 ausgebildet. Durch die Trapez-
Spurstange sind die beiden Fahrwerksholme 1 und 2 im Sinne
eines schlingerfreien Geradeauslaufs sowie eines weitest
gehend quergleitfreien Kurvendurchlaufs horizontal lenkbar.
Bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 1 bis 4 ist jedes
Einzelrad 6 bis 9 über jeweils einen Lenkhebel 10 bis 13 mit
einer Stellstange eines Stellzylinders 14 bis 17 verbunden.
Die Ausführungsform nach der ersten Lösung
(Fig. 1 und 2) weist weiterhin zwei Arbeitszylinder 18 und 19
auf, wobei jeweils einem Fahrwerksholm 1 bzw. 2 jeweils ein
Arbeitszylinder 18 bzw. 19 zugeordnet ist. Die Kolbenstangen
der Arbeitszylinder 18 und 19 sind über die Anlenkpunkte 20
bzw. 21 am Wagenkasten 22 des Schienenfahrzeugs und die
Zylinder über die Anlenkpunkte 23 bzw. 24 am Winkelhebel 25
bzw. 26 des Fahrwerksholms 1 bzw. 2 horizontal beweglich
befestigt. Die Winkelhebel 25 und 26 sind auf Höhe der
Drehzapfen 3 und 4 der Fahrwerksholme 1 und 2 angeordnet.
Jeder Arbeitszylinder 18 bzw. 19 ist über hydraulische
Verbindungsleitungen 27 und 28 bzw. 29 und 30 mit den Stell
zylindern 14 und 15 bzw. 16 und 17 der beiden Einzelräder 6
und 7 bzw. 8 und 9 des betreffenden Fahrwerksholms 1 bzw. 2
invers wirkend verbunden.
Invers wirkend bedeutet in diesem Zusammenhang, daß der
Zylinderraum 18′ des Arbeitszylinders 18 über die
Verbindungsleitung 27 sowohl mit dem Zylinderraum 14′′ des
Stellzylinders 14 als auch mit dem Zylinderraum 15′′ des
Stellzylinders 15 verbunden ist. Weiterhin ist der
Zylinderraum 18′′ des Arbeitszylinders 18 über die
Verbindungsleitung 28 sowohl mit dem Zylinderraum 14′ des
Stellzylinders 14 als auch mit dem Zylinderraum 15′ des
Stellzylinders 15 verbunden.
Analog ist der Zylinderraum 19′ des Arbeitszylinders 19 durch
die Verbindungsleitung 30 sowohl mit dem Zylinderraum 16′′ des
Stellzylinders 16 als auch mit dem Zylinderraum 17′′ des
Stellzylinders 17 verbunden. Ferner ist der Zylinderraum 19′′
des Arbeitszylinders 19 über die Verbindungsleitung 29 sowohl
mit dem Zylinderraum 16′ des Stellzylinders 16 als auch mit
dem Zylinderraum 17′ des Stellzylinders 17 verbunden.
Der Fachmann erkennt, daß sich bei Änderung der Lenkstellung
von Geradeausfahrt (Fig. 1) in Bogenfahrt (Fig. 2) die Volumina
der Zylinderräume aufgrund der Auslenkung des Fahrwerksholms
1 wie folgt ändern: Der Zylinderraum 18′ des Arbeitszylinders
18 wird kleiner und gibt seine Hydraulikflüssigkeit über die
Verbindungsleitung 27 an die Zylinderräume 14′′ und 15′′ der
Stellzylinder 14 und 15 ab, die ihre Volumina entsprechend
vergrößern. Gleichzeitig mit der Verringerung des
Zylinderraumes 18′ im Arbeitszylinder 18 vergrößert sich der
Zylinderraum 18′′ des Arbeitszylinders 18 und über die
Verbindungsleitung 28 strömt die Hydraulikflüssigkeit aus den
sich verkleinernden Zylinderräumen 14′ und 15′ der
Stellzylinder 14 und 15. Aufgrund der Kopplung der beiden
Fahrwerksholme 1 und 2 mittels der Trapez-Spurstange 5
schwenkt auch der Fahrwerksholm 2 in gleicher Drehrichtung
ein. Die Zylinderräume 19′ und 19′′ des Arbeitszylinders 19
sowie die Zylinderräume 16′ und 17′ der Stellzylinder 16 und
17 ändern sich in umgekehrter Weise wie die Zylinderräume 18′
und 18′′ des Arbeitszylinders 18 und der Stellzylinder 14 und
15. Die Einzelräder 6 bis 9 stellen sich infolgedessen, bei
entsprechender Auslegung der hydraulischen sowie der
mechanischen Übersetzungsverhältnisse an den
Übertragungsgliedern, tangential auf den Radius der von ihnen
befahrenen Schiene 31 bzw. 32 ein.
In den Verbindungsleitungen 27 bis 30 ist jeweils ein Sperr
ventil 33 bis 36 angeordnet, durch die die hydraulische Steuer
vorrichtung bei Geradeausfahrt gesperrt wird. Die Sperr
ventile 33 und 34 sind hierbei dem Fahrwerksholm 1 mit seinen
Einzelrädern 6 und 7 zugeordnet, wohingegen die Sperrventile
35 und 36 dem Fahrwerksholm 2 mit seinen Einzelrädern 8 und 9
zugeordnet sind. Die Sperrventile 33 und 34 werden durch ein
Geberglied 37 und die Sperrventile 35 und 36 durch ein Geber
glied 38 in Abhängigkeit von den Stellkriterien sowie von
vorgebbaren Toleranzwerten für den Auslenkwinkel der
Fahrwerksholme 1 und 2 fremdgesteuert. Die Geberglieder 37
und 38 sind hierzu zwischen dem Gehäuse des betreffenden
Arbeitszylinders 18 bzw. 19 sowie seiner Kolbenstange angeord
net. Bei Auslenkung der Fahrwerksholme 1 und 2 über einen
vorgebbaren Winkel hinaus werden die Verbindungsleitungen 27
bis 30 zu den Stellzylindern 14 bis 17 freigegeben, so daß
die vorstehend beschriebene tangentiale Einstellung der
Einzelräder 6 bis 9 auf den Radius der jeweils befahrenen
Schiene 31 bzw. 32 erfolgt.
Die Arbeitszylinder 18 und 19 weisen jeweils
Mittenstellungsfedern 39 bzw. 40 auf, die die Geradeaus
stellung der Einzelräder 6 bis 9 definieren. Anstelle von
Mittenstellungsfedern in den Arbeitszylindern 18 und 19
können alternativ Mittenstellungsfedern in den Stellzylindern
14 bis 17 vorgesehen werden (in Fig. 1 und 2 nicht
dargestellt). Durch die Rückstellfedern wird weiterhin ein
kontinuierlicher Bogenanlauf des jeweils führenden
Einzelrades - in Fig. 2 ist dies das Einzelrad 6 - erreicht.
Bei dem Fahrwerk nach den Fig. 1 und 2 leitet sich die
tangentiale Radeinlenkung von den Winkeländerungen ab, die
sich zwischen den Fahrwerksholmen 1 und 2 und der Fahrzeug
längsachse 41 beim Einlauf der Einzelräder 6 und 7 in den
Radius der Außenschiene (in Fig. 2 ist dies die Schiene 31)
eines Gleisbogens einstellen. Da die sekundären Wagenkasten
federwege in die Gestängelenkung der Einzelräder 6 bis 9
eingehen, ist die Wagenkastenfederung in vorteilhafter Weise,
z. B. als Luftdruckfeder mit konstanter Niveauregulierung,
auszuführen, so daß nur die Durchfederung als Änderungsgröße
wirksam wird. Dieser als wechselnder Schwellwert auftretende
Steuereinfluß läßt sowohl im Geradeaus- wie im Kurvenlauf
kleine, überlagerte Richtungsänderungen der Radlaufebene
entstehen, die einen Ablaufspiegel in der Radreifenlaufbreite
erzeugen, der zu einem gleichmäßig verteilten
Laufflächenverschleiß führt.
Wie aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, ist die Steuerung von
der Fahrtrichtung des Schienenfahrzeugs sowie von der Bogen
lage der Schienen 31 und 32 unabhängig. Durch Anschlagbegren
zungen 42 bis 45 der horizontal drehbeweglichen Einzelräder 6
bis 9 am Fahrwerksholm 1 bzw. 2 wird auch bei Ausfall der
hydraulischen Steuervorrichtung ein betrieblicher Notlauf
erreicht.
Einzelradgesteuerte Holmfahrwerke sind darüber hinaus mit
Ausschlagbegrenzungen der Fahrwerksholme auszurüsten, um
einen definierten Fahrzeuglauf im Störungsfall zu erreichen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach der zweiten
Lösung (Fig. 3 und 4) ist nur ein Arbeitszylinder 46
vorgesehen, dessen Kolbenstange über einen Anlenkpunkt 47 am
Fahrwerksholm 1 und der Zylinder über einen Anlenkpunkt 48 am
Winkelhebel 49 des Kupplungsgliedes (Trapez-Spurstange 5)
horizontal beweglich befestigt ist.
Der Arbeitszylinder 46 ist über hydraulische Verbindungs
leitungen 50 bis 53 mit den Stellzylindern 14 bis 17 der
Einzelräder 6 bis 9 verbunden. Der Arbeitszylinder 46 ist
hierbei über die Verbindungsleitungen 50 und 52 invers
wirkend mit dem Stellzylinder 14 und über die Verbindungs
leitungen 51 und 53 invers wirkend mit dem Stellzylinder 15
verbunden.
Weiterhin ist der Arbeitszylinder 46 über die Verbindungs
leitungen 50 und 52 gleichwirkend mit dem Stellzylinder 16
und über die Verbindungsleitungen 51 und 53 gleichwirkend mit
dem Stellzylinder 17 verbunden.
Unter invers wirkend ist auch bei der in Fig. 3 und 4 darge
stellten Ausführungsform zu verstehen, daß der Zylinderraum
46′ des Arbeitszylinders 46 mit den Zylinderräumen 14′ und
15′ der Stellzylinder 14 und 15 und der Zylinderraum 46′′ des
Arbeitszylinders 46 mit den Zylinderräumen 14′′ und 15′′ der
Stellzylinder 14 und 15 verbunden sind. Unter gleichwirkend
ist in diesem Zusammenhang die Verbindung des Zylinderraumes
46′ des Arbeitszylinders 46 mit den Zylinderräumen 16′′ und
17′′ der Stellzylinder 16 und 17 sowie die Verbindung des
Zylinderraumes 46′′ des Arbeitszylinders 46 mit den
Zylinderräumen 16′ und 17′ der Stellzylinder 16 und 17 zu
verstehen.
Bei Änderung der Lenkstellung von Geradeausfahrt (Fig. 3) in
Bogenfahrt (Fig. 4) läuft das Einzelrad 6 mit seinem Spurkranz
an der kurvenäußeren Schiene 31 an. Dadurch schwenkt der
Fahrwerksholm 1 um seinen Drehzapfen 3, wodurch der
Zylinderraum 46′ des Arbeitszylinders 46 vergrößert und der
Zylinderraum 46′′ des Arbeitszylinders 46 verkleinert wird.
Die Verkleinerung des zweiten Zylinderraumes des Arbeits
zylinders 46 führt zu einem Transport der Hydraulikflüssig
keit über die Verbindungsleitungen 52 und 53 in die entspre
chenden Zylinderräume der Stellzylinder 14 bis 17. Gleich
zeitig wird Hydraulikflüssigkeit über die Verbindungslei
tungen 50 und 51 von den Stellzylindern 14 bis 17 in den
Zylinderraum 46′′ des Arbeitszylinders 46 transportiert. Die
Einzelräder 6 bis 9 stellen sich dadurch tangential zum
mittleren Gleisradius 54 ein, der aus den Radien der beiden
Schienen 31 und 32 gebildet wird. In Fig. 3 stimmt der
mittlere Gleisradius 54 mit der Fahrzeuglängsachse 41
überein.
In den Verbindungsleitungen 50 bis 53 ist jeweils ein Sperr
ventil 55 bis 58 angeordnet, durch die die hydraulische
Steuervorrichtung bei Geradeausfahrt gesperrt wird. Die
Sperrventile 55 bis 58 werden von einem Geberglied 59, das
z. B. als Magnet- oder Druckschalter ausgebildet sein kann,
fremdgesteuert. Bei Auslenkung der Fahrwerksholme 1 und 2
über einen vorgebbaren Winkel hinaus werden die Verbindungs
leitungen 50 bis 53 zu den Stellzylindern 14 bis 17 freige
geben (Bogeneinlauf) bzw. bei Unterschreiten des vorgegebenen
Winkels gesperrt (Bogenauslauf).
Durch im Arbeitszylinder 46 angeordnete Mittenstellungsfedern
60 wird die Mittenstellung des Arbeitskolbens bewirkt und
rückstellend die Geradeausstellung der Einzelräder 6 bis 9
definiert. Anstelle der Mittenstellungsfedern 60 im
Arbeitszylinder 46 können ebenfalls alternativ
Mittenstellungsfedern in den Stellzylindern 14 bis 17
vorgesehen werden (in Fig. 3 und 4 nicht dargestellt). Durch
die Mittenstellungsfedern 60 im Arbeitszylinder 46 bzw. in
den Stellzylindern 14 bis 17 wird ein kontinuierlicher
Spurkranzanlauf des jeweils führenden Einzelrades (in Fig. 4
ist dies das Einzelrad 6) erreicht.
Auch das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Fahrwerk weist
Anschlagbegrenzungen 42 bis 45 auf, durch die bei Ausfall der
hydraulischen Steuervorrichtung ein betrieblicher Notlauf
erreicht wird.
Die in den Fig. 1 bis 4 beschriebenen Fahrwerke führen zu
einem an die Schienenbögen eines Gleises angepaßten, stoß
freien Kurveneinlauf. Hierdurch wird der Schienenkopf- und
Spurkranzverschleiß wesentlich herabgesetzt und die Lauf
geräusche, insbesondere in engen Gleiskurven, entscheidend
minimiert.
Claims (10)
1. Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, das zwei von einander
unabhängig um einen Drehzapfen (3 bzw. 4) horizontal schwenkbare
Fahrwerksholme (1 und 2) aufweist, an deren beiden Enden jeweils
ein Einzelrad (6 bis 9) gelagert ist, wobei die Fahrwerksholme)
(1 und 2) mittels eines Kupplungsgliedes paarweise miteinander
verbunden und im Sinne eines schlingerfreien Geradeauslaufs
sowie eines weitestgehend quergleitfreien Kurvendurchlaufs
horizontal lenkbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelräder (6 bis 9) horizontal drehbeweglich angeordnet
und mittels einer hydraulischen Steuervorrichtung tangential
auf den Radius der von den Einzelrädern (6 bis 9) jeweils
befahrenen Schiene (31 bzw. 32) einstellbar sind, wobei die Stellkriterien
aus der Änderung des Winkels zwischen Fahrzeuglängsachse
(41) und Fahrwerksholm (1 bzw. 2) ableitbar sind.
2. Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug, das zwei von einander
unabhängige um einen Drehzapfen (3 bzw. 4) horizontal schwenkbare
Fahrwerksholme (1 und 2) aufweist, an deren beiden Enden jeweils
ein Einzelrad (6 bis 9) gelagert ist, wobei die Fahrwerksholme
(1, 2) mittels eines Kupplungsgliedes paarweise miteinander
verbunden und im Sinne eines schlingerfreien Geradeauslaufs
sowie eines weitestgehend quergleitfreien Kurvendurchlaufs
horizontal lenkbar sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelräder (6 bis 9) horizontal drehbeweglich angeordnet
und mittels einer hydraulischen Steuervorrichtung tangential
zum mittleren Gleisradius (54) einstellbar sind, wobei die
Stellkriterien aus der Führungsgeometrie zwischen der
Stellung der Fahrwerksholme (1 bzw. 2) und der Lage des Kupplungsgliedes
(Trapez-Spurstange 5) ableitbar sind.
3. Fahrwerk nach Anspruch 1 oder 2,
daß das Kupplungsglied als Trapez-Spurstange
ausgebildet ist.
4. Fahrwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet.
daß jedes Einzelrad (6 bis 9) über einen Lenkhebel (10 bis 13) mit
einer Kolbenstange eines Stellzylinders (14 bis 17) verbunden ist
und daß jedem Fahrwerksholm (1 bzw. 2) ein Arbeitszylinder (18
bzw. 19) zugeordnet ist, der sowohl am Wagenkasten (22) als
auch am Fahrwerksholm (1 bzw. 2) horizontal beweglich
befestigt ist und der jeweils auf die Stellzylinder (14 und 15
bzw. 16 und 17) der beiden Einzelräder (6 und 7 bzw. 8 und 9) des
betreffenden Fahrwerksholms (1 bzw. 2) wirkt, wobei die
Arbeitszylinder (18 bzw. 19) jeweils invers wirkend mit den
Stellzylindern (14 und 15 bzw. 16 und 17) verbunden sind.
5. Fahrwerk nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Einzelrad (6 bis 9) über einen Lenkhebel (10 bis 13) mit
einer Kolbenstange eines Stellzylinders (14 bis 17) verbunden ist
und daß ein Arbeitszylinder (46) vorgesehen ist, der sowohl
an einem der beiden Fahrwerksholme (1 bzw. 2) als auch an
einem Anlenkpunkt (48) an dem Kupplungsglied horizontal
beweglich befestigt ist und der gleichzeitig auf die
Stellzylinder (14 bis 17) der Einzelräder (6 bis 9) wirkt, wobei der
Arbeitszylinder (46) invers auf die Stellzylinder (14 und 15
bzw. 16 und 17) der Einzelräder (6 und 7 bzw. 8 und 9) und gleichsinnig auf
die Stellzylinder (15 und 17 bzw. 14 und 16) der Einzelräder (7 und 9
bzw. 6 und 8) wirkt.
6. Fahrwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Arbeitszylinder (18 bzw. 19) Mittenstellungsfedern
(39 bzw. 40) aufweist, die eine Mittenstellung des Arbeitskolbens
bewirkt, und die rückstellend die Geradeausstellung der
Einzelräder (6 bis 9) definiert.
7. Fahrwerk nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Arbeitszylinder (46) Mittenstellungsfedern (60)
aufweist, die eine Mittenstellung des Arbeitskolbens bewirkt
und die rückstellend die Geradeausstellung der Einzelräder
(6 bis 9) definiert.
8. Fahrwerk nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Stellzylinder (14 bis 17) jeweils Mittenstellungsfedern
aufweist, die jeweils eine Mittenstellung des Stellkolbens
bewirkt und die jeweils rückstellend die Geradeausstellung
jedes Einzelrades (6 bid 9) definiert.
9. Fahrwerk nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Verbindungsleitung (27 bis 30 bzw. 50 bis 53)
zwischen dem Arbeitszylinder (18 und 19 bzw. 46) und den
Stellzylindern (14 bis 17) und/oder die hydraulischen
Verbindungsleitungen (27 bis 30 bzw. 50 bis 53) zwischen den Stellzylindern
(14 bis 17) fremdgesteuerte Sperrventile (33 bis 36 bzw. 55 bis
58) aufweisen, die in Abhängigkeit von den Stellkriterien
sowie von vorgebbaren Toleranzwerten für den Auslenkwinkel
der Fahrwerksholme (1 bzw. 2) die hydraulische Steuervorrichtung
bei Geradeausfahrt sperren.
10. Fahrwerk nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lenkhebel (10 bis 13) durch an den Fahrwerksholmen (1 und 2)
angeordnete Anschlagbegrenzungen (42 bis 45) in ihrer
horizontalen Auslenkung mechanisch begrenzt sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944412952 DE4412952C1 (de) | 1994-04-14 | 1994-04-14 | Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944412952 DE4412952C1 (de) | 1994-04-14 | 1994-04-14 | Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4412952C1 true DE4412952C1 (de) | 1995-05-24 |
Family
ID=6515441
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944412952 Expired - Fee Related DE4412952C1 (de) | 1994-04-14 | 1994-04-14 | Fahrwerk für ein Schienenfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4412952C1 (de) |
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- 1994-04-14 DE DE19944412952 patent/DE4412952C1/de not_active Expired - Fee Related
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