DE4410722A1 - Vorrichtung zur berührungsfreien Bestimmung der Vorspannkraft - Google Patents
Vorrichtung zur berührungsfreien Bestimmung der VorspannkraftInfo
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- G01L—MEASURING FORCE, STRESS, TORQUE, WORK, MECHANICAL POWER, MECHANICAL EFFICIENCY, OR FLUID PRESSURE
- G01L5/00—Apparatus for, or methods of, measuring force, work, mechanical power, or torque, specially adapted for specific purposes
- G01L5/24—Apparatus for, or methods of, measuring force, work, mechanical power, or torque, specially adapted for specific purposes for determining value of torque or twisting moment for tightening a nut or other member which is similarly stressed
Description
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur
berührungsfreien Bestimmung der Vorspannkraft nach der
Gattung des Hauptanspruchs. In der Praxis wird vielfach zur
Qualitätskontrolle von Verschraubungen, d. h. von der
Verbindung zweier Bauteile mit Hilfe einer Schraube, das auf
die Schraube wirkende Drehmoment oder deren Drehwinkel
bestimmt. Unter physikalischen Gesichtspunkten wäre aber die
Vorspannkraft der Schrauben als Meßparameter und somit als
Qualitätsparamater der Verschraubung heranzuziehen. Dies ist
aber meßtechnisch relativ schwierig und aufwendig
durchzuführen. So werden hierzu Ultraschallmessungen
herangezogen, mit denen die elastische Verlängerung der
Schraube erfaßt wird. Ferner ist es auch bekannt, die
Messung der Verformung des Schraubenkopfs durch speziell
entwickelte und angepaßte Dehnmeßstreifen zu erfassen. Beide
Verfahren sind technisch aufwendig und in der Handhabung
schwierig.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß eine genaue Messung der Vorspannkraft in einfacher Weise
und ohne großen technischen Aufwand möglich ist. Es ist eine
berührungsfreie Messung möglich, die durch Verunreinigungen
nicht beeinflußt wird. Durch eine besondere Ausgestaltung
können geringe Abstandsschwankungen zwischen der Vorrichtung
und dem Kopf der Schraube das Meßsignal nicht beeinflussen
bzw. werden eventuelle Abstandsschwankungen kompensiert.
Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind
vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im
Hauptanspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigen die Fig. 1 eine schematische
Darstellung der zugrundeliegenden Verformungen, Fig. 2 ein
erstes Ausführungsbeispiel und Fig. 3 ein zweites
Ausführungsbeispiel.
In der Fig. 1 sind schematisch die der Messung
zugrundeliegenden Verformungen eines Schraubenkopfes und der
damit verbundenen Vorspannkraft beschrieben. Die in der
Fig. 1 mit 10 bezeichnete Schraube weist einen Schaft mit
Gewinde 11 auf, mit dem es in eine Bohrung 12 eines Bauteils
13 eingeschraubt ist. Mit Hilfe des Kopfs 14 der Schraube 10
wird ein zweites Bauteil 15 gegen das erste Bauteil 13
gepreßt. Der Kopf 14 weist auf der dem Bauteil 15
zugewandten Seite einen Bund 16 auf: Dieser Bund 16 ist
möglichst weit von der Achse der Schraube 10 entfernt
ausgebildet. In Fig. 1 fällt sein äußerer Durchmesser D2
mit dem Durchmesser des Schraubenkopfes zusammen. Sein
innerer Durchmesser ist mit D1 bezeichnet. Aufgrund des
Bundes 16 und dessen Höhe wird zwischen der Unterseite des
Schraubenkopfes 14 und dem Bauteil 15 ein Freiraum 17
erzeugt. Dieser Freiraum 17 kann noch durch eine umlaufende
Nut 18 am Schaft vergrößert werden. Wird die Schraube 10 als
Bauteil 13 eingeschraubt, so entsteht aufgrund der
Vorspannkraft eine mechanische Verformung des
Schraubenkopfes. Diese Verformung bewirkt eine Durchbiegung
a der Oberfläche des Schraubenkopfes 14. Hervorgerufen durch
den Bund 16 und den freien Raum 17 bleibt während der
Verformung der äußere Durchmesser D2 des Schraubenkopfes 14
auf konstanter Höhe. Die Durchbiegung h selbst liegt in den
Größenordnungen von wenigen µm. Die konstante Höhe beim
Durchmesser D2 ist notwendig, um eine reproduzierbare
Verformung bei verschiedenen Messungen zu bekommen. Die
Durchbiegung a ist somit ein Maß für die Verformung und für
die anliegende Vorspannkraft. Der Bund 16 und der Freiraum
17 stellen die einfachste Art dar, eine reproduzierbare
Verformung des Schraubenkopfs sicherzustellen.
Selbstverständlich sind auch andere Ausführungen denkbar,
die eine reproduzierbare Verformung sicherzustellen.
In der Fig. 2 ist auf der Schraube 10 ein Sensor 20 zur
Bestimmung der Vorspannkraft der Schraube 10 angeordnet. Der
Sensor 20 besteht aus einem Gehäuse 21 und einer in einer
Ausnehmung des Gehäuses 21 angeordneten Spule 23. Die Achse
der Schraube 10 und die Achse des Gehäuses 10 sind fluchtend
angeordnet und die Spule 23 ist ringförmig um die Achse des
Gehäuses 20 ausgebildet. Dort befindet sich die Spule 23 im
Bereich der relativ größten Durchbiegung des Schraubenkopfs
14. Mit Hilfe des Sensors wird nun die Durchbiegung vor und
nach dem Einschraubvorgang erfaßt. Auch ist es möglich, mit
Hilfe des Sensors kontinuierlich während des Schraubvorgangs
die Durchbiegung des Schraubenkopfs 14 zu ermitteln. Hierbei
ist es wichtig, daß der Abstand zwischen der Oberfläche der
Spule 23 und der Oberfläche des Schraubenkopfes absolut
konstant bleibt. Dieser Grundabstand zwischen der Oberfläche
der Sensorspule und dem Schraubenkopf im Ausgangszustand ist
mit a bezeichnet. Die Konstanz dieses Grundabstands a ist
deshalb notwendig, da die zu bestimmende Durchbiegung nur im
Bereich weniger µm liegt und somit jede Änderung des
Abstandes a das Meßsignal überlagern und verfälschen würde.
Hierzu weist der Sensor auf der der Schraube zugewandten
Stirnseite einen Bund 24 auf, mit dem der Sensor 20 direkt
auf dem Rand 25 des Schraubenkopfes 14 aufliegt.
Das beim Sensor 20 verwendete Meßprinzip beruht auf der
Ausnutzung des Induktiv- und/oder Wirbelstromeffektes mit
dessen Hilfe die Durchbiegung h bestimmt wird. Um mit Hilfe
des Sensors 20 messen zu können, muß mindestens die
Oberfläche des Schraubenkopfs 14 aus ferromagnetischem oder
nicht ferromagnetischem, jedoch elektrisch leitendem
Material bestehen. Zur Messung wird die Spule 23 von einem
hochfrequenten Wechselstrom durchflossen, so daß an der
Spule magnetische Wechselfelder entstehen. Diese bewirken
auf der metallischen Oberfläche des Schraubenkopfs 14
Wirbelströme. Zur Vereinfachung wird im folgenden nur die
Messung von Schrauben, die aus elektrisch leitfähigem,
jedoch nicht ferromagnetischem Stoff bestehen, so daß sich
dort lediglich der Wirbelstromeffekt ausbildet, beschrieben.
Der Wirbelstromeffekt ist hierbei abhängig von der Größe der
vom Magnetfeld durchsetzten Fläche des Schraubenkopfs 14 und
vom Abstand der Oberfläche der Spulen zur Oberfläche des
Schraubenkopfs 14. Da die Fläche konstant bleibt, wird das
Meßsignal alleine durch die Abstandsänderung h bestimmt.
Durch die erzeugten Wirbelströme wird der Spulen-
Wechselstromwiderstand der Spule 23 verringert, was eine
Verkleinerung der an der Spule 23 anliegenden Spannung
bewirkt. Da die Oberfläche des Schraubenkopfs 14 immer
gleich ist, können Änderungen des Wechselstromwiderstandes
im wesentlichen nur auf der Abstandsänderung h beruhen. Die
Spule 23 kann als kreis-, oval- oder rechteckförmig
gewickelte Flachspule dargestellt sein. Wichtig ist hierbei,
daß eine möglichst große Spulenoberfläche der Oberseite des
Schraubenkopfs 14 zugewandt ist.
Wie bereits erwähnt, ist es bei der Ausbildung nach der
Fig. 2 unbedingt notwendig, daß der Grundabstand a während
der Messung konstant bleibt. Im Ausführungsbeispiel nach der
Fig. 3 sind nun kleine Änderungen dieses Abstandes a
möglich, ohne daß das Meßsignal verfälscht wird. Ferner
ermöglicht es diese Vorrichtung berührungsfrei zu messen, da
ein Aufsetzen des Sensors mit Hilfe eines Bundes 24, um
somit den Grundabstand a konstant zu halten, nicht mehr
erforderlich ist. Ergänzend zu der Spule 23 weist der Sensor
20a eine zweite Spule 28 auf. Diese Spule 28 ist
konzentrisch um die Spule 23 angeordnet und befindet sich
möglichst weit von der Achse des Sensors 20 entfernt, so daß
sie sich möglichst im Bereich des äußeren Rands des
Schraubenkopfs 14 befindet. Die beiden Spulen 28, 23 sind in
einer an sich bekannten elektronischen Verschaltung, d. h.
einer Differenzschaltung oder einer Brückenschaltung
(Wheatston′sche Brücke) so verschaltet, daß die Differenz
zwischen dem Meßsignal der Spule 23 und der Spule 28 am
Ausgang der Schaltung anliegt. Dadurch wird bewirkt, daß der
Abstand aus dem Meßsignal der Spule 23 eliminiert wird und
das Meßsignal am Ende der Schaltung nur noch proportional
zur Durchbiegung des Schraubenkopfes 14 ist. Wichtig ist
hierbei aber, daß innerhalb des erforderlichen Meßbereichs
die beiden Spulen 23, 28 ein lineares Meßsignal mit gleicher
Empfindlichkeit über den jeweiligen Abstand erzeugen. Hierzu
ist die Spulengeometrie und die Spuleninduktivität
entsprechend auszulegen. Ferner wäre dieses Erfordernis auch
durch elektrische Maßnahmen, insbesondere durch eine
getrennte Verarbeitung bzw. Verstärkung des Meßsignals der
beiden Spulen zu realisieren.
Selbstverständlich ist es auch denkbar, bei der Ausbildung
nach der Fig. 3 jeweils mehrere Einzelspulen für die
dortigen Spulen 23 und 28 anzuordnen. Hierbei sind aber
ebenfalls die oben genannten Maßnahmen zur Berücksichtigung
der relativen Abstandsänderung a und der notwendigen
Empfindlichkeit der Spulen zu beachten.
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der Vorspannkraft von in einem
Bauteil (13) befindlichen Schrauben (10) mit Hilfe
mindestens einer wechselstromdurchflossenen Spule (23, 28),
wobei die Schrauben (10) mindestens teilweise auf der der
Spule(n) zugewandten Oberfläche aus elektrisch leitendem
Material bestehen, und ein proportional zur Vorspannkraft
der Schrauben (10) sich verändernder Abstand (h) zur
mindestens einen Spule (23, 28) von dieser als Meßsignal
erfaßt wird, und wobei der Kopf der Schraube (10) einen dem
Bauteil (13) zugewandten, überstehenden Bereich (16)
aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens zwei Spulen (23, 28) vorhanden sind, wobei die
Spulen (23, 28) so elektronisch verschaltet sind, daß die
Differenz der Meßsignale der Spulen (23, 28) entsteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410722 DE4410722A1 (de) | 1994-03-28 | 1994-03-28 | Vorrichtung zur berührungsfreien Bestimmung der Vorspannkraft |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410722 DE4410722A1 (de) | 1994-03-28 | 1994-03-28 | Vorrichtung zur berührungsfreien Bestimmung der Vorspannkraft |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4410722A1 true DE4410722A1 (de) | 1995-10-05 |
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ID=6514056
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19944410722 Withdrawn DE4410722A1 (de) | 1994-03-28 | 1994-03-28 | Vorrichtung zur berührungsfreien Bestimmung der Vorspannkraft |
Country Status (1)
Country | Link |
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