DE4410297A1 - Verfahren und Anordnung zur nichtinvasiven Messung des arteriellen Blutdruckes - Google Patents
Verfahren und Anordnung zur nichtinvasiven Messung des arteriellen BlutdruckesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Anordnung zur
nichtinvasiven Messung des arteriellen Blutdruckes mittels
einer oszillometrischen Messung, bei der eine aufblasbare
Manschette um eine Extremität gelegt wird und nach dem Auf
blasen derselben auf einen vorgegebenen Maximalwert der Druck
stufenweise verringert wird, bis Pulsationen mittels eines
Druckwandlers festgestellt und anschließend unter weiterer
stufenweiser Verringerung des Druckes nacheinander der systo
lische, der mittlere und der diastolische Blutdruck durch
Analyse der Treppenkurve ermittelt werden.
Dieses Verfahren erfordert wenig Vorbereitung, ist kosten
günstig und komplikationsfrei anzuwenden und wird deshalb
bevorzugt zu verläßlichen Messungen in unkomplizierten
Situationen in der klinischen Praxis eingesetzt. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß bei diesem Verfahren unterschiedliche
Fehlerquellen auftreten können, die das Meßergebnis erheblich
verfälschen können.
Eine solche typische Fehlerquelle stellt auch bei der Oszillo
metrie ein falsch gewähltes Verhältnis zwischen Oberarmumfang
und Manschettenbreite dar, wobei bei einigen oszillometrisch
arbeitenden Blutdruckmeßgeräten eine selbststätige Erkennung
der gewählten Manschettengröße erfolgt. Weitere Fehlerquellen
entstehen bei Herzrhythmusstörungen mit entsprechenden, von
Pulsschlag zu Pulsschlag verändernden arteriellen Drücken.
Darüberhinaus beeinflussen artefizielle Druckschwankungen in
der Manschette das Meßergebnis, bzw. schränken die Analyse der
Treppenkurve ein oder machen sie ganz unmöglich. Derartige
artefizielle Druckschwankungen werden beispielsweise durch
Bewegungen des Patienten oder durch Erschütterungen während
des Transportes in einem Rettungswagen verursacht. Im Ergebnis
ist die Anwendung der oszillometrischen Blutdruckmessung für
wiederholte Messungen während der Fahrt eines Rettungs- oder
Krankenwagens nur mit Einschränkungen anzuwenden.
Eine Verbesserung dieses Meßverfahrens läßt sich zwar durch
entsprechende Filteranordnungen und Rechenalgorithmen er
reichen, jedoch steigt hierdurch in der Regel auch die Meßzeit
und damit die Belastung des Patienten.
Aus der EP 0 536 782 A1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Ausschluß von Artefakten aus der automatischen Blutdruck
messung bekannt geworden, bei dem die Amplitude und die An
stiegszeit des Pulses gemessen wird, wobei gleichzeitig ein
Vergleich der gemessenen Werte mit patientenspezifischen Daten
erfolgt, um Artefakte und andere Störungen als Fehlimpulse zu
erkennen. Die gespeicherten patientenspezifischen Daten werden
bei jeder Messung durch die aktuellen Werte ersetzt. Dieses
Verfahren ist für den stationären oder klinischen Einsatz gut
geeignet, läßt sich jedoch im operativen Einsatz, wie bei
spielsweise in Rettungsfahrzeugen nicht einsetzen, da in
diesen Fällen keinerlei patientenspezifische Daten zur Ver
fügung stehen. Das bedeutet, daß zumindest die ersten Messun
gen fehlerbehaftet sein können, so daß eine zuverlässige
Diagnose erst nach einem Zeitverlust möglich ist. Außerdem
erfordert dieses Verfahren einen erheblichen technischen Auf
wand.
Bei anderen bekannten Verfahren wird eine Messung des Blut
druckes erst dann ausgelöst, wenn zumindest zwei Pulsationen
gleicher Amplitude erkannt werden, wobei anschließend der
Manschettendruck um eine Stufe verringert wird. Der Zeitab
stand zwischen diesen Druckstufen ist von der Pulsfrequenz
abhängig. Die Blutdruckmessung und die Analyse der Treppen
kurve erfolgt hierbei wie vorstehend beschrieben. Mit diesem
Verfahren wird zwar eine vergleichsweise einfache Möglichkeit
zur Blutdruckmessung geschaffen, Fehlmessungen durch Herz
rhythmusstörungen oder Artefakte lassen sich hiermit jedoch
nicht ausschließen.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Anordnung zur nichtinvasiven Messung des ar
teriellen Blutdruckes zu schaffen, mit dem auf einfache Weise
Verfälschungen des Meßergebnisses durch Artefakte oder andere
zufällige Druckschwankungen bei der oszillometrischen Blut
druckmessung weitgehend vermieden werden und mit dem eine
sichere Unterscheidung zwischen herzrhythmusbedingten und ex
tern verursachten Störungen möglich ist.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß in einer ersten Messung die festge
stellten Pulsationen einschließlich auftretender Artefakte
und/oder nicht blutdruckbedingter Druckschwankungen gemessen
werden, daß in einer zweiten Messung auftretende Artefakte
und/oder nicht blutdruckbedingte Druckschwankungen gemessen
werden, daß beide Messungen zeitgleich erfolgen und daß die in
der ersten Messung enthaltenen Artefakte und/oder nicht blut
druckbedingten Druckschwankungen durch die in der zweiten
Messung gemessenen Artefakte und/oder der nicht blutdruck
bedingten Druckschwankungen eliminiert werden.
Dieses Verfahren erlaubt einerseits eine sichere Unterschei
dung zwischen Druckschwankungen des Blutdruckes die durch
Herzrhythmusstörungen verursacht werden und solchen Druck
schwankungen, die beispielsweise durch Artefakte verursacht
werden und andererseits das sichere Ausblenden von Stör
impulsen. Möglich wird diese Unterscheidung dadurch, daß die
in der Manschette extern verursachten Druckschwankungen geson
dert gemessen und damit der Amplitudenverlauf getrennt erfaßt
werden können. Das läßt sich auf übliche Weise dadurch reali
sieren, indem der während der beiden Messungen zeitgleich
erfaßte Amplitudenverlauf mittels eines Streifendruckers aus
gedruckt wird.
Die Ausblendung der Störimpulse erfolgt zweckmäßig dadurch,
daß die in der zweiten Messung gemessenen Impulse der Arte
fakte und/oder der nicht blutdruckbedingten Druckschwankungen
den entsprechenden Impulsen der ersten Messung gegenphasig
überlagert werden.
Um eine besonders sichere Unterscheidung zwischen blutdruck
bedingten Druckschwankungen und artefaktbedingten Druckschwan
kungen zu erreichen, sollte die erste und die zweite Messung
am gleichen Ort erfolgen.
Die Aufgabe wird weiterhin dadurch gelöst, daß die Manschette
mit einer ersten und einer zweiten Meßkammer versehen ist, die
jeweils mit einem Druckwandler verbunden sind, der den jewei
ligen Druck in elektrische Signale umwandelt, daß der Druck
wandler der ersten Meßkaminer mit einem Eingang eines Addierers
und der Druckwandler der zweiten Meßkammer über einen zusätz
lichen Verstärker, der ein um 180° phasenverschobenes Kompen
sationssignal erzeugt, mit einem weiteren Eingang des
Addierers verbunden ist, der an das Blutdruckineßgerät ange
schlossen ist.
Durch diese Anordnung werden nicht verwertbare Meßwerte, die
durch äußere Einflüsse verursacht werden, zuverlässig von der
Meßwertverarbeitung, d. h. der Blutdruckberechnung ausge
schlossen.
Der zusätzliche Verstärker sollte vorzugsweise als inver
tierender Verstärker ausgebildet sein.
Ein besonders einfacher Aufbau der Manschette ergibt sich,
wenn die erste und die zweite Meßkammer der Manschette im
Gebrauchszustand konzentrisch zueinander angeordnet sind und
die zweite Meßkammer die erste Meßkammer umschließt.
In einer Fortbildung der Erfindung sind die Meßkammern gegen
einander schwingungs- und druckisoliert, so daß die Über
tragung von Druckschwankungen von einer Meßkammer auf die
jeweils andere Meßkammer ausgeschlossen wird. Diese Schwin
gungs- und Druckisolierung kann dadurch erreicht werden, daß
zwischen der ersten und der zweiten Meßkammer eine im wesent
lichen formstabile Hartschale angeordnet ist und die Hart
schale auf ihrer zur zweiten Meßkammer weisenden Seite zusätz
lich mit einem schwingungsdämpfenden Material beschichtet ist.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste und die zweite Meßkammer mit dem glei
chen Pumpenschlauch verbunden sind, der eine Verbindung zu
einer Pumpe des Blutdruckineßgerätes herstellt. Damit wird das
Aufpumpen der Manschette, d. h. der beiden Meßkammern wesent
lich vereinfacht und gleichzeitig sichergestellt, daß in
beiden Meßkammern während des jeweiligen Meßzyklus die glei
chen Drücke herrschen, so daß die Störimpulse in beiden Meß
kammern annähernd die gleiche Amplitude aufweisen. Damit
werden aufwendige Kalibrierungsschritte vermieden.
In einer besonderen Fortbildung der Erfindung sind die Druck
wandler unmittelbar an der ersten und an der zweiten Meßkammer
angeordnet, wobei zwischen dem invertierenden Verstärker und
dem entsprechenden Druckwandler bzw. zwischen dem Druckwandler
und dem Eingang des Addierers elektrische Verbindungen be
stehen. Durch diese Lösung können die Druckschläuche zwischen
den Meßkammern und dem Blutdruckmeßgerät entfallen, so daß
lediglich der Pumpenschlauch erforderlich ist. Die nötigen
elektrischen Verbindungen können in diesem Fall gemeinsam mit
dem Pumpenschlauch verlegt werden, oder in dessen Umhüllung
untergebracht werden.
Werden die elektrischen Verbindungen aus spiralförmig ge
wickelten Kabeln hergestellt und der Pumpenschlauch ebenfalls
spiralförmig gewickelt, so läßt sich eine wesentlich ver
besserte Handhabung erreichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in Verbindung mit der
erfindungsgemäßen Anordnung mit vergleichsweise geringem
technischem Aufwand sehr kostengünstig realisieren. Außerdem
ist die Handhabung sehr unkompliziert, d. h. die oszillo
metrische Blutdruckmessung kann nach der üblichen Technologie
erfolgen. Damit ist die Erfindung für den operativen Einsatz
bei der Rettung von Menschenleben, beispielsweise in Rettungs
fahrzeugen besonders geeignet.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert werden. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Manschette mit
zwei Meßkammern, und
Fig. 2 ein schematisches Blockschaltbild zur oszillo
metrischen Ermittlung des Blutdruckes.
Die in Fig. 1 dargestellte aufblasbare ringförmige Manschette
1 enthält zwei Meßkammern 2, 3, die in der Weise konzentrisch
zueinander angeordnet sind, daß die erste Meßkammer 2 distal
einer Oberarmarterie positioniert werden kann. Zwischen den
beiden Meßkammern 2, 3 befindet sich eine formstabile Hart
schale 4. Die Hartschale 4 kann aus einem beliebigen elasti
schen aber nicht dehnbarem Material bestehen und dient dazu,
die zweite Meßkammer 3 von den während des oszillometrischen
Meßvorganges in der ersten Meßkammer 2 entstehenden Druck
schwankungen abzuschirmen. Um diese Abschirmung noch weiter zu
verbessern, ist auf der Seite der Hartschale 4, die der
zweiten Meßkammer zugewandt ist, zusätzlich ein schwingungs
dämpfendes Material 5 aufgebracht. Für dieses schwingungs
dämpfende Material eignet sich beispielsweise eine Filzlage
oder ein elastischer geschäumter Kunststoff.
Bei der folgenden Beschreibung wird vorausgesetzt, daß das
ozillometrische Blutdruckmeßverfahren infolge seiner ver
breiteten Anwendung bekannt ist, so daß auf Einzelheiten hier
zu nicht näher eingegangen wird.
Zum Aufpumpen und Evakuieren der Manschette 1 sind die Meß
kammern 2, 3 über einen Pumpenschlauch 6 mit der
Pumpensteuerung 7 eines oszillometrisch arbeitenden Blutdruckmeß
gerätes 8 verbunden. (Fig. 2) Weiterhin ist die erste Meßkam
mer 2 über einen ersten Druckschlauch 9 mit einem Druckwandler
10 und die zweite Meßkammer 3 über einen zweiten Druckschlauch
11 mit einem weiteren Druckwandler 12 verbunden. Die Druck
wandler 10, 12 wandeln die in den Meßkammern auftretenden
Druckschwankungen in entsprechende elektrische Signale um.
Die Handhabung der vorstehend beschrieben Manschette 1 unter
scheidet sich nicht wesentlich von einer üblichen Manschette,
da diese nur um einen Oberarm oder Unterarm, bzw. auch um ein
Bein, zu legen ist und anschließend der Meßvorgang gestartet
werden kann. Bei diesem Meßvorgang werden die Pulsationen der
Arterie einschließlich auftretender Artefakte und/oder nicht
blutdruckbedingter Druckschwankungen gemessen. Durch die Auf
teilung der Manschette 1 in zwei voneinander schwingungs- und
druckisolierte Meßkammern 2, 3, die jeweils mit einem Druck
wandler 10, 12 verbunden sind, wird jedoch erreicht, daß in
der ersten Meßkammer 2 alle Pulsationen der Arterie, ein
schließlich auftretender Artefakte und/oder nicht blutdruckbe
dingter Druckschwankungen und in der zweiten Meßkammer 3 nur
letztere, also zufällige, Druckschwankungen zeitgleich erfaßt
werden. Dadurch wird die Voraussetzung geschaffen, alle Arte
fakte und/oder die nicht blutdruckbedingten Druckschwankungen
eindeutig zu identifizieren und von der weiteren Meßwertver
arbeitung auszuschließen.
Zu diesem Zweck ist der Druckwandler 10 der ersten Meßkammer
2 mit einem Eingang eines Addierers 13 direkt und der Druck
wandler 12 der zweiten Meßkammer 3 über einen invertierenden
Verstärker 14 mit einem weiteren Eingang des Addierers 13
verbunden. Der invertierende Verstärker 13 liefert ein dein
Eingangssignal entsprechendes Ausgangssignal, welches gegen
über dem Eingangssignal um 180° phasenverschoben ist. Der
Ausgang des Addierers 13 ist an den Meßwerteingang des Blut
druckmeßgerätes 8 angeschlossen. Da die artefaktbedingten und
sonstigen nicht blutdruckbedingten Druckschwankungen den Aus
gangssignalen beider Druckwandler 2, 3 überlagert sind, ist es
durch diese Schaltungsanordnung möglich, diese Störsignale im
Addierer 13 auf einfache Weise zu eliminieren.
Um eine möglichst 100%-ige Eliminierung zu erreichen, ist es
notwendig, die Pegel der von den Druckwandlern 10, 12 gelie
ferten Signale aneinander anzupassen. Am einfachsten kann dies
durch eine entsprechende Regelung der Verstärkung des inver
tierenden Verstärkers 14 erreicht werden. Die Wirkungsweise
dieser Eliminierung ist aus den in Fig. 2 enthaltenen Impuls
diagrammen in schematischer Darstellung ersichtlich.
Dabei zeigen das Impulsdiagramm 15 die vom Druckwandler 12
gelieferten Ausgangssignale der Störimpulse und das Impuls
diagramm 16 die invertierten Störsignale mit einem auf den
Pegel der vom Druckwandler 10 gelieferten Signale angepaßten
Pegel einschließlich der Treppenkurve. Das Impulsdiagramm 17
zeigt die vom Addierer 13 gelieferte Treppenkurve bei der die
Störimpulse eliminiert sind.
Bei geringeren Genauigkeitsanforderungen kann auch auf den
invertierenden Verstärker 14 verzichtet werden. Für diesen
Fall muß der Addierer 13 jedoch einen invertierenden Eingang
aufweisen.
Durch diese Eliminierung aller Störsignale enthält das Aus
gangssignal des Addierers 13 nur noch die bei der oszillo
metrischen Blutdruckmessung entstehende Treppenkurve und die
durch die Arterie bewirkten Druckschwankungen. Dadurch wird
die Analyse der Treppenkurve wesentlich sicherer, so daß das
erfindungsgemäße Verfahren und die Anordnung für die operative
Nutzung im Rettungseinsatz besonders geeignet ist. Der geringe
Nachteil, daß ein zusätzlicher Druckschlauch 11 erforderlich
ist, kann einfach dadurch gemindert werden, daß der Pumpen
schlauch 6 und die Druckschläuche 9, 11 gemeinsam verlegt oder
miteinander verbunden werden.
Eine weitere Verbesserung der Handhabung kann dadurch erreicht
werden, wenn die Druckwandler 10, 12 unmittelbar an der
Manschette 1 befestigt werden. In diesem Fall können die Druck
schläuche 9, 11 entfallen, d. h. sie können durch elektrische
Leitungen ersetzt werden, die beispielsweise innerhalb der
Umhüllung des Pumpenschlauches 6 angeordnet werden können.
Damit besteht zwischen der Manschette 1 und dem Blutdruckmeß
gerät nur ein einziges sichtbares Verbindungselement. Außerdem
kann der Pumpenschlauch 6 in Form eines Wendelschlauches aus
geführt sein. Diese besondere Ausführung hat den Vorteil, daß
eine sonst bestehende Stolpergefahr vermieden wird, da der
Pumpenschlauch in diesem Fall äußerst nachgiebig ist.
Bezugszeichenliste
1 Manschette
2 erste Meßkammer
3 zweite Meßkammer
4 Hartschale
5 schwingungsdämpfendes Material
6 Pumpenschlauch
7 Pumpensteuerung
8 Blutdruckineßgerät
9 Druckschlauch
10 Druckwandler
11 Druckschlauch
12 Druckwandler
13 Addierer
14 Verstärker
15, 16, 17 Impulsdiagramme
2 erste Meßkammer
3 zweite Meßkammer
4 Hartschale
5 schwingungsdämpfendes Material
6 Pumpenschlauch
7 Pumpensteuerung
8 Blutdruckineßgerät
9 Druckschlauch
10 Druckwandler
11 Druckschlauch
12 Druckwandler
13 Addierer
14 Verstärker
15, 16, 17 Impulsdiagramme
Claims (12)
1. Verfahren zur nichtinvasiven Messung des arteriellen Blut
druckes mittels einer oszillometrischen Messung, bei der
eine aufblasbare Manschette, die mit einem oszillometrisch
arbeitenden Blutdruckmeßgerät verbunden ist, um eine Ex
tremität gelegt wird und nach dem Aufblasen derselben auf
einen vorgegebenen Maximalwert, der Druck stufenweise
verringert wird, bis Pulsationen mittels eines Druckwand
lers festgestellt und anschließend unter weiterer stufen
weiser Verringerung des Druckes nacheinander der systo
lische, der mittlere und der diastolische Blutdruck durch
Analyse der Treppenkurve ermittelt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß in einer ersten Messung
die festgestellten Pulsationen einschließlich auftretender
Artefakte und/oder nicht blutdruckbedingter Druck
schwankungen gemessen werden, daß in einer zweiten Messung
auftretende Artefakte und/oder nicht blutdruckbedingte
Druckschwankungen gemessen werden, daß beide Messungen
zeitgleich erfolgen und daß die in der ersten Messung
enthaltenen Artefakte und/oder nicht blutdruckbedingten
Druckschwankungen durch die in der zweiten Messung ge
messenen Artefakte und/oder der nicht blutdruckbedingten
Druckschwankungen eliminiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die in der zweiten Messung ge
messenen Impulse der Artefakte und/oder der nicht blut
druckbedingten Druckschwankungen den entsprechenden Impul
sen der ersten Messung gegenphasig überlagert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste und die zweite Messung am
gleichen Ort erfolgt.
4. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1
bis 3 mit einer aufblasbaren Manschette, die mit einem
oszillometrisch arbeitenden Blutdruckineßgerät verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Manschette (1) mit einer ersten und einer zweiten Meßkam
mer (2, 3) versehen ist, die jeweils mit einem Druck
wandler (10, 12) verbunden sind, der den jeweiligen Druck
in elektrische Signale umwandelt, daß der Druckwandler
(10) der ersten Meßkammer (2) mit einem Eingang eines
Addierers (13) und der Druckwandler (12) der zweiten Meß
kammer (3) über einen zusätzlichen Verstärker (14), der
ein um 180° phasenverschobenes Kompensationssignal er
zeugt, mit einem weiteren Eingang des Addierers (13) ver
bunden ist, der an das Blutdruckmeßgerät (8) ange
schlossen ist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zusätzliche Verstärker (14) als
invertierender Verstärker ausgebildet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 4 und 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß die erste und die zweite
Meßkammer (2, 3) der Manschette (1) im Gebrauchszustand
konzentrisch zueinander angeordnet sind und daß die zweite
Meßkammer (3) die erste Meßkammer (2) umschließt.
7. Anordnung nach Anspruch 4 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Meßkammern (2, 3) gegen
einander schwingungs- und druckisoliert sind.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der ersten und
der zweiten Meßkammer (2, 3) eine im wesentlichen form
stabile Hartschale (4) angeordnet ist.
9. Anordnung nach Anspruch 7 und 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Hartschale (4) auf ihrer
zur zweiten Meßkammer (3) weisenden Seite mit einem
schwingungsdämpfenden Material (5) beschichtet ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste und die zweite
Meßkammer (2, 3) mit dem gleichen Pumpenschlauch (6) ver
bunden sind, der eine Verbindung zu einer Pumpensteuerung
(7) des Blutdruckmeßgerätes (8) herstellt.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Druck
wandler (10, 12) unmittelbar an der ersten und an der
zweiten Meßkammer (2, 3) angeordnet sind und daß zwischen
dem invertierenden Verstärker (14) und dem entsprechenden
Druckwandler (12) bzw. zwischen dem Druckwandler (10) und
dem Eingang des Addierers (13) elektrische Verbindungen
bestehen.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die elektrischen Verbindungen aus
spiralförmig gewickelten Kabeln bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410297 DE4410297C2 (de) | 1994-03-25 | 1994-03-25 | Anordnung zur nichtinvasiven Messung des arteriellen Blutdruckes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944410297 DE4410297C2 (de) | 1994-03-25 | 1994-03-25 | Anordnung zur nichtinvasiven Messung des arteriellen Blutdruckes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4410297A1 true DE4410297A1 (de) | 1995-10-05 |
DE4410297C2 DE4410297C2 (de) | 1996-11-07 |
Family
ID=6513780
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944410297 Expired - Fee Related DE4410297C2 (de) | 1994-03-25 | 1994-03-25 | Anordnung zur nichtinvasiven Messung des arteriellen Blutdruckes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4410297C2 (de) |
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- 1994-03-25 DE DE19944410297 patent/DE4410297C2/de not_active Expired - Fee Related
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