DE4408539A1 - Schneckenpresse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneckenpresse zum Entwässern von Suspensionen mit einer
drehbar antreibbaren Schneckenwelle, mit einem Siebkorb, der die Schnecke der
Schneckenwelle und eine strömungsmäßig nachgeschaltete Preßzone umgibt, mit einem
für zu entwässernde Suspensionen dienenden Zulauf an einem Ende der Schneckenwelle
und mit einem für entwässerte Suspensionen dienenden, der Preßzone strömungsmäßig
nachgeschalteten Ablauf am anderen Ende der Schneckenwelle.
Schneckenpressen werden eingesetzt zur Entwässerung von diversen Suspensionen
(Rejekte, Fangstoffe, Schlämme, Faserstoffe). Die zu entwässernde Suspension wird dabei
über einen Einfüllschacht (Zulauf) auf eine rotierende Schnecke gegeben und von dieser in
Richtung zu einem Pressenausgang (Ablauf) gefördert. Im Pressenausgang findet eine
Drosselung statt, so daß die Schnecke in der Suspension einen Druck aufbauen muß, um
den Widerstand dieser Drosselstelle zu überwinden. Dieser Druckaufbau bewirkt, daß die
Suspension durch einen die Schnecke umgebenden Seihemantel entwässert wird.
Die Drosselung kann durch aktive (steuerbare/regelbare) und/oder passive Elemente erfol
gen. Als aktive Elemente werden mechanisch, pneumatisch oder hydraulisch betätigte Plat
ten, Konen oder Lamellen eingesetzt, wobei der Druck, bei dem der Austritt freigegeben wird,
in Abhängigkeit von anderen Parametern (Art der Suspension, Endtrockengehalt) eingestellt
werden kann.
Als weiteres Drosselmedium (passive Drosselung) wird fast immer ein sich an das Ende der
Schnecke anschließender wendel- bzw. schneckenloser Bereich vor dem Ablauf eingesetzt.
Dieser Bereich wird im folgenden als "Preßzone" bezeichnet und hat folgende Wirkungen:
- a) Durch die Reibung des Stoffes an Siebkorb und Schneckenwelle wird der Preßdruck weiter erhöht (Bremsschnecke).
- b) Die Aufenthaltszeit in der Hochdruckzone wird verlängert; damit wird der Endtrocken gehalt erhöht.
Die Länge der Preßzone ist wesentlich für das Betriebsverhalten einer Schneckenpresse
(Antriebsleistung, Endtrockengehalt). Sie ergibt sich aus der Anzahl der Schneckenwendeln
auf der Schneckenwelle und wird nach Erfahrung oder bei der Inbetriebnahme festgelegt. Die
Länge der Preßzone ist im Betrieb nicht veränderlich. Daraus ergeben sich folgende wesent
liche Nachteile:
- a) Die Drosselwirkung bzw. der Druckverlust in der Preßzone ist abhängig vom Charak ter der Suspension (Reibungsverhalten, Scherfestigkeit) und kann nicht beeinflußt werden. Bei wechselndem Suspensionsverhalten kann dies zu Betriebsproblemen führen. Sind die Reibungsverluste zu hoch, können Antriebsleistung und Axialkraft über das zulässige Maß steigen. Ist die Reibung zu gering, kann die Länge der Preßzone für einen ausreichenden Druckaufbau eventuell nicht ausreichen. Damit wird kein ausreichender Trockengehalt er reicht. Die Erfahrungen haben gezeigt, daß die Kompensation einer zu kurzen Preßzone durch ein aktives Drosselorgan nur bedingt möglich ist.
- b) Beim Abstellen der Schneckenpresse kann die Preßzone nicht entleert werden. Die Suspension kann eintrocknen, so daß beim Wiederanfahren unzulässig hohe Belastungen (Drehmoment, Axialkraft) auftreten können.
- c) Die meisten Schlämme müssen vor Aufgabe auf eine Schneckenpresse konditioniert (geflockt) werden. Sollte auch nur für kurze Zeit ungeflockter Schlamm in die Presse gelan gen, so kann dieser Schlamm den in der Preßzone befindlichen Schlammpfropfen nicht mehr herausdrücken. Die Schneckenpresse "verstopft".
- d) In Abhängigkeit vom Entwässerungsverhalten und der Scherfestigkeit der Suspen sion können sich in der Preßzone direkt am Siebkorb dünne und relativ trockene und wasser undurchlässige Schichten ausbilden, über die die feuchtere Suspension hinweggleitet. Die Funktion der Presse kann wesentlich beeinträchtigt werden. Ein Entfernen dieser Schichten ist nur mit großem Aufwand möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Schneckenpresse der
im Oberbegriff genannten Art mit einfachen Maßnahmen so auszubilden, daß sie unter
Vermeidung der geschilderten Nachteile eine gute Anpassung der Drosselwirkung an die
jeweiligen Betriebserfordernisse sowie ein leichtes Entleeren und Reinigen der Schnecken
presse ermöglicht.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich eine Schneckenpresse der im Oberbegriff
genannten Art erfindungsgemäß dadurch aus, daß der Siebkorb im Bereich der Preßzone
axial verschiebbar und hierdurch deren wirksame Lange veränderbar ist.
Durch die erfindungsgemäße Maßnahme, die keine Veränderung der Position der
Schneckenwelle und damit keine größeren Maschinenänderungen erforderlich macht, kann
die Drosselwirkung der Preßzone in einfacher Weise den erforderlichen Betriebsbedingun
gen angepaßt werden, die von dem Charakter der Suspension abhängen, wie von ihrem
Reibungsverhalten und ihrer Scherfestigkeit. Diese Anpassung kann sehr schnell erfolgen,
wodurch einerseits stets ein optimales Entwässerungsergebnis bzw. ein ausreichender
Trockengehalt erzielbar ist - auch bei veränderlichen Suspensionseigenschaften - und
andererseits die Betriebssicherheit erhöht bzw. die Gefahr von Maschinenschäden infolge
Verstopfung vermindert wird. Außerdem können wegen der Verschiebbarkeit die
Schneckenpresse leicht vollständig entleert und der Siebkorb in der Preßzone regelmäßig
von angelagerten Schichten befreit werden, was beispielsweise für das Entfernen
eingetrockneter Suspensionsbestandteile und zum Vermeiden unzulässig hoher Maschinen
belastungen beim Wiederanfahren wichtig ist.
Die weitere Ausgestaltung von Anspruch 2 ermöglicht ein besonders genaues Anpassen
der Länge der Preßzone an die jeweiligen Betriebserfordernisse.
Durch die Merkmale der Ansprüche 3 und 4 ist mit einfachen Maßnahmen erreichbar, daß
beim Verändern der Länge der Preßzone der zulaufseitige Siebkorbabschnitt unverändert
bleiben kann. Auch die Gesamtlänge der Schneckenpresse kann unverändert bleiben, was
nicht der Fall wäre, wenn der gesamte Siebkorb verschiebbar wäre.
Die Maßnahme von Anspruch 5 genügt den in der Praxis üblichen Betriebserfordernissen
und notwendigen Drosselwirkungen der Preßzone.
In weiterer Ausgestaltung ist gemäß den Ansprüchen 6 bis 8 ein geeigneter Antrieb zum
Verstellen des ablaufseitigen Siebkorbabschnitts vorgesehen, so daß die Verstellung der
Preßzone ohne manuellen Eingriff erfolgen kann.
Die bevorzugten Merkmale der Ansprüche 9 und 10 sind äußerst vorteilhaft, weil hierdurch
in selbsttätiger Weise erzielt werden kann, daß die Länge der Preßzone stets optimal an die
jeweiligen Betriebsverhältnisse angepaßt wird. Wenn die Antriebsleistung zu groß wird, ist
dieses ein Hinweis darauf, daß die Länge der Preßzone durch Verschieben des ablaufseiti
gen Siebkorbabschnitts verkleinert werden muß (beispielsweise aufgrund einer drohenden
Verstopfung), damit die auftretenden Axialkräfte nicht zu groß werden. Wenn dagegen die
Antriebsleistung zu klein wird, ist dieses ein Hinweis darauf, daß die Länge der Preßzone
durch Verschieben des ablaufseitigen Siebkorbabschnitts vergrößert werden muß, damit
eine ausreichende Entwässerung stattfindet. Im Betrieb treten aufgrund der veränderlichen
Suspensionseigenschaften auch veränderliche Antriebsleistungen auf, mittels derer die
Preßzonenlänge zeitvariabel optimierbar ist.
Die praktischen Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 11 und 12 erlauben ein sicheres,
genaues und energiesparendes Verschieben des ablaufseitigen Siebkorbabschnitts.
Während gemäß den Ansprüchen 13 und 14 zumindest ein zusätzliches aktives Drossel
glied, wie ein Konus oder eine Preßblende, zum Erzeugen der notwendigen Drosselwirkung
vorgesehen ist, kann ein solches gemäß Anspruch 15 grundsätzlich auch fehlen, sofern eine
ausreichend lange Preßzone zur Verfügung gestellt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend an einem in einer Figur zeichnerisch dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel näher erläutert.
Eine Schneckenpresse 10 weist eine Schneckenwelle 12 auf, die in ihrem linken oder zulauf
seitigen Bereich eine Schnecke 14 trägt. Die Schneckenwelle 12 ist in Lagern 16 sowie 18
drehbar gelagert und mit einem elektrischen Motordrehantrieb 30 verbunden. Am zulaufseiti
gen Endbereich der Schneckenwelle 12 weist die Schneckenpresse 10 einen oberseitigen
Zulauf 20 für in Pfeilrichtung A zuzuführende, zu entwässernde Suspensionen auf. Am rech
ten oder ablaufseitigen, schneckenfreien Bereich der Schneckenwelle 12 weist die
Schneckenpresse 10 einen unterseitigen Ablauf 22 für in Pfeilrichtung B abzuleitende, ent
wässerte Suspensionen auf. Außerdem ist im tiefsten Bereich der Schneckenpresse 10 ein
Flüssigkeitsablauf 24 vorgesehen, aus dem die aus der Suspension entfernte Flüssigkeit in
Pfeilrichtung C nach unten ablaufen kann.
Die Schneckenwelle 12 und deren Schnecke 14 sind von einem hierzu konzentrischen Sei
hemantel oder Siebkorb umgeben, der einen ringförmigen Kanal für die zu entwässernde
Suspension von außen begrenzt. Dieser Seihemantel oder Siebkorb hält die festen Bestand
teile der Suspension zurück und ist für Flüssigkeiten durchlässig. Er besteht im vorliegenden
Fall aus einem stationären zulaufseitigen Siebkorbabschnitt 32 und einem auf diesem
längsverschiebbaren, hierzu konzentrischen ablaufseitigen Siebkorbabschnitt 34. Der letztere
umschließt mehr oder weniger weit eine schneckenlose Preßzone 28 der Schneckenwelle 12.
Die Drosselwirkung der Preßzone 28 ist um so größer, je weiter der ablaufseitige Sieb
korbabschnitt 34 nach rechts verschoben wird. Sie wird ausgangsseitig durch eine zusätzli
che Preßblende 26 unterstützt.
Der ablaufseitige Siebkorbabschnitt 34 ist mit einem zum axialen Verschieben dienenden
Antrieb 36 verbunden, der im vorliegenden Fall als hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit aus
gebildet ist. Diese ist über ein Steuer- bzw. Regelglied 38 mit dem Motordrehantrieb 30 ver
bunden, das beispielsweise die momentane Motorantriebsleistung als Eingangssignal erhält.
Wenn die Antriebsleistung gegenüber einem vorgegebenen Sollwert ansteigt bzw. abfällt,
wird der ablaufseitige Siebkorbabschnitt 34 nach links bzw. nach rechts verschoben, um die
Drosselwirkung in der Preßzone 28 mit dem Ziel eines gleichbleibenden Entwässerungser
gebnisses sowie einer Maschinenschonung entsprechend abzusenken bzw. zu vergrößern.
Claims (15)
1. Schneckenpresse zum Entwässern von Suspensionen mit einer drehbar antreibba
ren Schneckenwelle (12), mit einem Siebkorb, der die Schnecke (14) der
Schneckenwelle und eine strömungsmäßig nachgeschaltete Preßzone umgibt, mit
einem für zu entwässernde Suspensionen dienenden Zulauf (20) an einem Ende der
Schneckenwelle und mit einem für entwässerte Suspensionen dienenden, der Preß
zone strömungsmäßig nachgeschalteten Ablauf (22) am anderen Ende der
Schneckenwelle,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Siebkorb (34) im Bereich der Preßzone (28) axial verschiebbar und hier
durch deren wirksame Länge veränderbar ist.
2. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebkorb
(34) im Bereich der Preßzone (28) kontinuierlich verschiebbar ist.
3. Schneckenpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Sieb
korb vertikal geteilt ist, daß sein zulaufseitiger Siebkorbabschnitt (32) stationär aus
gebildet ist und daß sein ablauf- bzw. preßzonenseitiger Siebkorbabschnitt (34)
axial verschiebbar ist.
4. Schneckenpresse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ablaufseitige
Siebkorbabschnitt (34) koaxial zum zulaufseitigen Siebkorbabschnitt (32) ausgebil
det ist und auf diesem verschiebbar ist.
5. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Länge der schneckenlosen Preßzone (28) zwischen Null und zumindest dem
dreifachen Außendurchmesser der Schnecke (14) der Schneckenwelle (12)
verstellbar ist.
6. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen
zum axialen Verschieben des ablaufseitigen Siebkorbabschnitts (34) dienenden An
trieb (36).
7. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch zumin
dest einen zum axialen Verschieben des ablaufseitigen Siebkorbabschnitts (34)
dienenden hydraulischen Kolben-Zylinder-Antrieb (36), dessen eines Ende stationär
festgelegt ist und dessen bewegliches anderes Ende mit dem ablaufseitigen Sieb
korbabschnitt verbunden ist.
8. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch zumin
dest einen zum axialen Verschieben des ablaufseitigen Siebkorbabschnitts (34)
dienenden Spindel-Antrieb, dessen eines Ende stationär festgelegt ist und dessen
bewegliches anderes Ende mit dem ablaufseitigen Siebkorbabschnitt verbunden ist.
9. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein
Steuer- bzw. Regelglied (38), das in Abhängigkeit von einem vorgegebenen
Sollwert und einem betriebsabhängigen Istwert die Position des ablaufseitigen
Siebkorbabschnitts (34) steuert bzw. regelt.
10. Schneckenpresse nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebslei
stung eines Motordrehantriebs (30) für die Schneckenwelle (12) den Istwert für das
Steuer- bzw. Regelglied (38) bildet.
11. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der axial verschiebbare Siebkorbabschnitt (34) über Rundführungen geführt ist.
12. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der axial verschiebbare Siebkorbabschnitt (34) über Prismenführungen geführt
ist.
13. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß am Ende der Preßzone (28) zumindest ein zusätzliches aktives Drosselelement
(26) vorgesehen ist.
14. Schneckenpresse nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch einen Konus oder eine
Preßblende als zusätzliches aktives Drosselelement.
15. Schneckenpresse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Preßzone (28) frei von zusätzlichen aktiven Drosselelementen ausgebildet
ist.
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WO1995025006A1 (de) | 1995-09-21 |
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