DE4408421A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Differenzdruckmessung mit periodischem Nullabgleich - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Differenzdruckmessung mit periodischem NullabgleichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Differenzdruck
messung mit periodischem Nullabgleich zur Bestimmung des
Durchflusses q von Fluiden in Rohrleitungen mittels einer
in die Rohrleitung eingesetzten Einrichtung zur Diffe
renzdruckmessung, wobei periodisch zur Ermittlung eines
Korrekturwertes (dpoff) für die von Sekundärgrößen wie
Temperatur, Alterung oder dgl., verursachten Differenz
druckänderungen ein Nullabgleichzyklus am Differenz
druckmeßumformer durchgeführt, der vom Differenz
druckmeßumformer übermittelte Meßwert (dpmess(tk)) als
neuer Korrekturwert (dpofftk) gespeichert und während
der nachfolgenden Meßphase bis zum folgenden Nullab
gleichzyklus zur Korrektur des gemessenen Differenz
druckes (dpmess(t)) verwendet wird sowie eine Vorrichtung
zur Differenzdruckmessung mit periodischem Nullabgleich
zur Bestimmung des Durchflusses q von Fluiden in Rohrlei
tungen, mit einer in die Rohrleitung eingesetzten Ein
richtung zur Differenzdruckmessung, einem Differenz
druckmeßumformer zur Umformung des gemessenen Differenz
drucksignals (dpmess(t)) in ein proportionales Strom-
bzw. Spannungssignal, einer Steuereinheit zum Steuern der
Meßvorgänge sowie der Durchführung der Nullabgleichzyklen
und einer Auswerteeinheit zur Auswertung der gemessenen
Daten.
Die Erfindung ist bei kompressiblen und nicht kompressi
blen Fluiden, also Gasen und Flüssigkeiten einsetzbar. Um
den Durchfluß mittels des Differenzdruckmeßverfahrens und
bei einem Meßbereichsumfang für den Volumenstrom von 1 : 30
zu messen, ist eine hohe Meßstabilität besonders bei sehr
kleinen Differenzdrücken notwendig. Bei einem Meßbe
reichsumfang für das Volumen von 1 : 30 ergibt sich für den
Meßbereich des Differenzdruckes aufgrund des quadrati
schen Zusammenhanges zwischen Differenzdruck und Durch
fluß ein Wert von 1 : 900 (das ist der Meßbereich von
minimalem zu maximalem Differenzdruck). Die Druckmessun
gen sollen dabei mit einer geringen Fehlertoleranz von
möglichst weniger als ± 1% erfolgen, wobei ein
Differenzdruck von 0,875 mbar noch stabil im Bereich
dieser Fehlertoleranzen gemessen werden muß. Es hat sich
jedoch herausgestellt, daß Temperaturänderungen von 1K zu
Differenzdrucksignaländerungen von ±1 mbar führen.
Bezieht man dieses auf den Durchfluß, dann ergibt sich am
unteren Meßpunkt bereits bei einer Temperaturänderung von
0,02 K ein Fehler von mehr als 1%.
Diese Änderungen oder auch Drifts bezüglich des Diffe
renzdruckes stellen einen während der Messung bleibenden
Fehler dar, da der Zusammenhang zwischen Differenzdruck
und Durchfluß nichtlinear ist.
Da diese Differenzdrucksignaländerungen bzw. Drifts von
Sekundärgrößen wie dem Absolutdruck, der Temperatur und
dem Alter der Vorrichtung abhängen, wird bei bekannten
Durchflußmeßvorrichtungen versucht, diese durch aufwendi
ge Konstruktionen, künstliche Alterung, Temperaturkompen
sation etc. zu minimieren. Derartige Versuche sind jedoch
nur für Labor- und Referenzgeräte möglich, nicht aber für
in großen Mengen industriell herzustellenden Durchfluß
messern für Fernheizungssysteme, Heizungsanlagen, Prozeß
fluidleitungen etc. Bei Betriebsmeßgeräten hat dieser
Fehlerminimierungsversuch bei einem Meßbereich von 1 : 900
für den Differenzdruck zu keiner Meßstabilität mit einem
Fehler von weniger als 1% geführt, so daß ihrer Anwend
barkeit auch Grenzen gesetzt sind.
Aus der DE-OS 25 42 025 ist ein elektronischer Wärme
mengenzähler gemäß dem Oberbegriff der Ansprüche 1 und 9
bekannt. Bei diesem Wärmemengenzähler wird ein zyklischer
Nullabgleich vorgenommen, indem durch zwei elektrisch
oder magnetisch betätigbare Magnetventile der Differenz
druck am Druck-Spannungs-Eingang auf Null abgesenkt wird,
während der statische Druck erhalten bleibt.
Das vom Druck-Spannungswandler gelieferte Differenzdruck
signal kann dann nur noch durch die genannten Sekundär
größen verursacht werden. Das gemessene Drucksignal kann
dann als Korrekturwert abgespeichert und bis zum nächsten
selbsttätigen, periodischen Nullabgleich zur Korrektur
der nachfolgenden Messungen verwendet werden. Da der
zyklische Nullabgleich je nach Durchfluß alle 3 bis 20
Minuten erfolgt, soll auf diese Weise eine Beseitigung
der Temperaturdriften und Alterungsabweichungen etc.
beseitigt werden.
Es hat sich herausgestellt, daß mittels dieses zyklischen
Nullabgleiches für Betriebsmeßgeräte Genauigkeiten von 1%
erreicht werden können, wenn die Änderungen der Sekundär
größen gegenüber dem zeitlichen Abstand zwischen zwei
Nullabgleichzyklen von 3 bis 20 Minuten sehr langsam
verlaufen. Ergeben sich am Sensor jedoch Temperaturänder
ungen von mehr als 0,01 K/min, dann kann es zu größeren
Meßfehlern kommen. Da die aus der DE-OS 25 42 025 be
kannten Magnetventile auch mechanisch betätigbar sind,
ist eine Verringerung der Zykluszeit aufgrund des stei
genden Verschleißes unter 3 Minuten kaum möglich. Eine
solche Verringerung der Zykluszeit ist jedoch notwendig,
um die Abhängigkeiten von den Sekundärgrößen auch weiter
hin weitgehend eliminieren zu können. Hierdurch steigt
jedoch der Verschleiß an, was die Lebensdauer reduziert,
und das Verhältnis zwischen Meßzeit und Nullabgleichzeit
wird nachteilig beeinflußt, da zu häufig ein Nullabgleich
vorgenommen werden muß.
Driftbedingte Schwankungen des Differenzdrucksignals und
daraus folgend auch des Durchflusses führen oft dazu, daß
die Anzeigewerte schlecht ablesbar sind und daß Fehler
bei der Durchflußbestimmung auftreten und daher die von
den Stromausgängen gesteuerten Regelungen stark schwan
ken.
Um dieses Verhalten zu verbessern, werden oft hohe Dämp
fungsfaktoren (Zeitkonstanten) für digitale Filter pro
grammiert bzw. große Zeitkonstanten für analoge Filter
eingestellt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zur Differenzdruckmessung
mit periodischem Nullabgleich zu schaffen, durch die die
Anzahl der Nullabgleichzyklen zur Erhöhung der Lebens
dauer und Zuverlässigkeit der Meßeinrichtung reduziert
werden und die eine Bestimmung des Durchflusses mit hoher
Genauigkeit auch in großen Meßbereichen ermöglichen.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch ein
Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
aus den zumindest während zweier vorangehender Nullab
gleichzyklen gemessenen Korrekturwerten (dpofftk;
k=1 . . . n) sowie der Zeitdifferenz (tk-t(k-1)) zwischen
diesen Nullabgleichzyklen ein Driftgradient K bestimmt
wird, der in der nachfolgenden Meßphase bis zum folgenden
Nullabgleichzyklus zusätzlich zum Korrekturwert
(dpofftk) des letzten Nullabgleichzyklus zur Korrek
tur des jeweils gemessenen Differenzdruckes dpmess(t)
zwischen den Nullabgleichzyklen verwendet wird.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch
aus, daß die Auswerteeinheit eine Verarbeitungseinheit
aufweist, der die gemessenen sowie gespeicherten Werte
zugeführt werden und die daraus den Driftgradienten K
sowie mittels diesen während der Meßphasen die
Durckdifferenz dp(t) und den Durchfluß q korri
giert.
Auf diese Weise findet jede Änderung im Driftverhalten
des Differenzdrucksignals bei der Korrektur des Diffe
renzdruckes und damit der Bestimmung des Durchflusses q
ihre Berücksichtigung. Es wird nicht mehr nur zwischen
zwei Nullabgleichzyklen ein statischer, d. h. zeitunab
hängiger, Korrekturwert zur Fehlerminimierung verwendet,
sondern es findet auch eine dynamische, d. h. zeitab
hängige, Driftkorrektur statt. Hierzu wird jeweils das
Driftverhalten zwischen zumindest zwei Nullabgleichzyklen
berücksichtigt und hieraus der Driftgradient K bestimmt.
Da dieser die durch die genannten Sekundärgrößen ver
ursachten Differenzdruckänderungen zwischen den Null
abgleichzyklen pro Zeiteinheit darstellt, erfolgt während
der Meßphasen auch eine dynamische Korrektur des Diffe
renzdruckes. Diese Korrekturwerte werden dann nach er
folgtem Nullabgleichzyklus jeweils an das veränderte
Driftverhalten angepaßt.
Durch die Driftkorrektur können die Dämpfungsmaßnahmen
deutlich kleiner gewählt werden oder gar ganz entfallen.
Dies führt zu einer höheren Dynamik und Qualität bei
Anzeige, Stromausgang und Regelung.
Bevorzugt wird der Driftgradient K nach jedem Nullab
gleichzyklus neu bestimmt. Hierdurch wird gewährleistet,
daß jede Änderung im Driftverhalten für die Durchfluß
bestimmung ihre Berücksichtigung findet. Damit der er
mittelte Driftgradient K während der folgenden Meßphase
abrufbereit ist, wird er bevorzugt bis zum folgenden
Nullabgleichzyklus gespeichert.
Weiterbildungen sehen vor, daß alle während der aufein
anderfolgenden Nullabgleichzyklen gemessenen neuen
Korrekturwerte dpofftk sowie die Zeitpunkte tk der
Zyklen gespeichert werden. Diese gespeicherten Werte sind
dann auch im weiteren Verlauf der Durchflußbestimmung für
die Fehlerkorrektur verwendbar.
In bevorzugter Ausgestaltung ist hierzu vorgesehen, daß
alle Korrekturwerte der vorangegangenen Nullab
gleichzyklen sowie die Zeitabstände (tk-t(k-1)) zwischen
den einzelnen Nullabgleichzyklen zur Bestimmung des
Driftgradienten K herangezogen werden. In anderer bevor
zugter Ausgestaltung kann vorgesehen sein, daß die Kor
rekturwerte dpofftk mehrerer vorangehender Null
abgleichzyklen zur Bestimmung des Driftgradienten K
verwendet werden. Indem so die gemessenen Werte über
mehrere Nullabgleichzyklen ausgewertet werden, ergibt
sich ein allgemeines Korrekturverfahren zur Drift
korrektur.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich bevorzugt
dadurch aus, daß die Steuereinheit Mehrwegeventile zur
Durchführung des jeweiligen Nullabgleichzyklus aufweist.
Diese sind bevorzugt elektrisch betätigbar. Über diese
Mehrwegeventile erfolgt dann der Nullabgleich, aufgrund
dessen der noch gemessene Differenzdruck nicht mehr von
dem Durchfluß sondern nur noch von den Sekundärgrößen
verursacht wird.
Um jeweils die zur Bestimmung der korrigierten Druck
differenz dp(t) und damit des Durchflusses q notwendigen
Werte des jeweils neu bestimmten Driftgradienten K sowie
die gemessenen Korrekturwerte dpofftk zwischen
speichern zu können, ist die Verarbeitungseinheit in
Weiterbildung mit einem Pufferspeicher versehen.
Insgesamt werden damit ein Verfahren sowie eine Vor
richtung geschaffen, mittels derer über einen großen
Meßbereich mit einem Meßumfang von 1 : 30 für den Durch
fluß, d. h. 1 : 900 für den Differenzdruck auch geringe
Differenzdrücke stabil mit einer geringen Fehlertoleranz
von weniger als ± 1% relativen Meßfehlers
reproduzierbar gemessen werden können. Die durch die
Sekundärgrößen verursachte Schwankungsbreite im Diffe
renzdrucksignal wird deutlich reduziert. Sie kann im
Idealfall sogar zu Null werden. Sonstige Dämpfungs
maßnahmen wie aufwendige Konstruktionen, künstliche
Alterung, Temperaturkompensation etc. können unter
bleiben. Des weiteren kann dadurch, daß die Drift
korrektur ständig an das Driftverhalten der Meßein
richtung angepaßt wird, die Anzahl der Nullabgleichzyklen
reduziert werden, wodurch wiederum die Lebensdauer und
die Zuverlässigkeit der Messung gesteigert werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden
Beschreibung, in der eine bevorzugte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens unter Bezugnahme auf die
Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt:
Fig. 1 die Verfahrensschritte zur Bestimmung des
Durchflusses q in Diagrammform;
Fig. 2a ein Zeitablaufdiagramm des Driftverhaltens
zwischen den Nullabgleichzyklen;
Fig. 2b ein Zeitablaufdiagramm des sich aus den Werten
aus Fig. 2a ergebenden Driftgradienten K; und
Fig. 2c ein Zeitablaufdiagramm der nach der
Driftkorrektur verbleibenden Driftwerte.
In Fig. 1 sind die Verfahrensschritte zur Bestimmung des
Durchflusses q dargestellt. Zu Beginn einer solchen Durch
flußbestimmung 1 wird festgelegt (bei 2), ob mittels der
Steuereinheit ein zyklischer Nullabgleich oder aber eine
Differenzdruckmessung durchgeführt werden soll. Erfolgt
kein Nullabgleichzyklus, dann wird der Differenzdruck
dpmess über eine Einrichtung zur Differenzdruckmessung
gemessen, von einem Differenzdruckmeßumformer in ein dem
gemessenen Differenzdrucksignal dpmess(t) proportionales
Strom- bzw. Spannungssignal umgeformt und einer Auswerte
einheit zugeführt. Diese weist eine Verarbeitungseinheit
auf, der der gemessene Differenzdruck dpmess(t), der bei
einem vorangehenden Nullabgleichzyklus gemessene
Korrekturwert dpofftk als statischer Korrekturwert
und ein durch vorangegangene Nullabgleichzyklen be
stimmter Driftgradient K als dynamischer Korrekturwert
sowie die Zeitdifferenz zwischen der vorgenommenen
Messung und dem vorangegangenen Nullabgleichzyklus zuge
führt werden. Aus diesen Werten läßt sich dann in einem
dritten Verfahrensschritt 3 der korrigierte Differenz
druck dp(t) bestimmen gemäß
dp(t)=dpmess(t)-dpofftk-K * (t-tk) k=1 . . . n (1)
tk stellt dabei den Zeitpunkt der letzten Korrektur
wertmessung von dpofftk dar.
Aus dem Signal des korrigierten Differenzdruckes dp(t)
läßt sich dann in einem weiteren Verfahrensschritt 4 auf
bekannte Weise der Durchfluß q bestimmen.
Nach erfolgter Durchflußbestimmung wird in einem weiteren
Verfahrenschritt 5 zum ersten Verfahrensschritt 1 zu
rückgekehrt. Soll ein Nullabgleichzyklus erfolgen, dann
werden die Mehrwegeventile mittels der Steuereinheit
entsprechend betätigt. Das vom Differenzdruckmeßumformer
gelieferte Signal des Differenzdruckes dpmess(t) wird
bestimmt und der Verarbeitungseinheit zusammen mit dem
Korrekturwert dpofftk sowie der Zeitdifferenz zwi
schen diesem und dem vorangegangen Nullabgleichzyklus
(t-tk) zugeführt. In einem weiteren Verfahrensschritt 6
erfolgt dann die Bestimmung des Driftgradienten K nach
folgender Formel:
Nach erfolgter Bestimmung des Driftgradienten K wird in
einem weiteren Verfahrensschritt 7 der gemessene Wert
dpmess(t) als Korrekturwert dpofftk und der Zeit
punkt t des erfolgten Nullabgleichzyklus als tk gesetzt.
Diese Werte werden dann zusammen mit dem Driftgradienten
K gespeichert, z. B. in einem Pufferspeicher, und für die
folgenden Meßphasen zur Differenzdruckkorrektur herange
zogen.
Danach kann eine erneute Durchflußbestimmung mittels des
statischen Korrekturwertes dpofftk sowie dynamischen
Driftgradienten K erfolgen.
Es können aber auch, falls notwendig, die Korrekturwerte
dpofftk über mehrere Nullabgleichzyklen ausgewertet
werden, und mittels der erhaltenen Werte kann dann eine
Korrektur des gemessenen Differenzdruckes dpmess(t)
erfolgen:
dp(t)=dpmess(t)-f(dpofft1, . . . , dpofftn, t1, . . . , tn) (3).
Zu Beginn der Bestimmung des Durchflusses q in Abhängig
keit vom Differenzdrucksignal dp(t) wird bevorzugt zu
nächst entweder der Korrekturwert dpoff gleich Null
gesetzt, so daß in der ersten Meßphase lediglich der
Differenzdruck dpmess(t) gemessen und hieraus der Durch
fluß q bestimmt wird, oder aber es wird ein Nullabgleich
zyklus zur Bestimmung des ersten Korrekturwertes
dpofft1 durchgeführt. In der darauf folgenden Meß
phase wird der gemessene Differenzdruck dpmess(t) in
diesem Falle lediglich um diesen statischen Korrekturwert
berichtigt. Erst aufgrund des folgenden zweiten Null
abgleichzyklus erfolgt dann eine Bestimmung des Drift
gradienten K und damit in der nachfolgenden Meßphase eine
sowohl statische als auch dynamische Korrektur des Diffe
renzdruckmeßwertes dpmess(t).
Bei dem in den Fig. 2a bis 2c dargestellten Meß
beispiel verlaufen die beobachteten Drifts ausschließlich
linear. Wie aus den Fig. 2a bis 2c ersichtlich ist,
erfolgt bei diesem Meßbeispiel der Nullabgleichzyklus
z. B. alle drei Minuten. Während der ersten Meßphase 11
beträgt die in Fig. 2a dargestellte durch Sekundärgrößen
wie Temperatur T, Absolutdruck etc. verursachte Diffe
renzdruckänderung Null. Eine Drift setzt erst in der
zweiten Meßphase 12 ein.
Da eine Korrektur des durch die Sekundärgrößen verur
sachten Drifts jedoch erst in der dritten Meßphase 13
erfolgt, da der Korrekturwert in der zweiten Meßphase
Null beträgt (siehe Fig. 2b), ergibt sich ein in Fig.
2c dargestellter, durch die Drift verursachter Fehler für
die Differenzdruckmessung. Da die Drift in den Meßphasen
13 und 14 gegenüber der Meßphase 12 keine Veränderung
erfahren hat, wird während dieser Meßphasen der durch die
Drift verursachte Fehler durch den Korrekturwert aus
Fig. 2b vollständig eliminiert. Ergibt sich jedoch
wiederum eine Änderung im Driftverhalten, wie in den
Meßphasen 15, 18, 21, 22 und 25, dann ist während dieser
Meßphasen ein Meßfehler dadurch vorhanden, daß die Be
stimmung des Driftgradienten K erst nach erfolgter Meß
phase und darauf folgendem Nullabgleichzyklus durchge
führt wird. Er ist jedoch bedeutend kleiner als ohne
dynamische Driftkorrektur, so daß sich die bereits ge
nannten Vorteile ergeben. Außerdem zeigen die Diagramme,
besonders Fig. 2c, daß der Fehler bei gleichbleibendem
Driftverhalten und damit die Schwankungsbreite des Diffe
renzdrucksignals dp(t) idealer Weise zu Null wird.
Da die beobachteten Drifts fast ausschließlich linear
verlaufen, können sie durch das erfindungsgemäße Ver
fahren praktisch vollständig eliminiert werden. Aber auch
bei nichtlinearen Drifts kann durch dieses Verfahren
eine deutliche Reduzierung der driftbedingten Fehler
erreicht werden. Sonst notwendige Dämpfungsmaßnahmen,
z. B. mittels künstlicher Alterung etc. können unter
bleiben. Dies hat für Anzeigen, Stromausgänge, Regelungen
etc. deutliche Vorteile hinsichtlich der Dynamik.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann z. B. für Vorrichtun
gen wie der aus der DE-PS 38 40 474 bekannten verwendet
werden. Diese weist einen hochgenauen piezo-resistiven
Differenzdruck-Wandler auf, an dem je nach Belastung
automatisch eine über ein Magnetventil gesteuerte Null
punktkontrolle durchgeführt werden kann. Hierfür ergibt
sich dann eine hohe Meßgenauigkeit von unter ± 1% in
einem großen Geschwindigkeits- und Temperaturbereich des
Fluids. Entsprechend kann der Durchfluß dann in einem
großen Meßbereich bestimmt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann aber auch zur
Wärmemengenmessung herangezogen werden, wenn es z. B.
mittels einer Vorrichtung, wie der aus der
DE-PS 25 42 025 bekannten durchgeführt wird. Auch hier
ergibt sich eine Meßgenauigkeit in einem Meßbereich, der
bisher nicht zu erreichen war.
Damit sind ein Verfahren und eine Vorrichtung geschaffen,
mittels derer nicht nur Durchfluß, sondern auch Wärmemen
genmessungen von Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten mit
hoher Genauigkeit in einem großen Meßbereich durchgeführt
werden können.
Claims (12)
1. Verfahren zur Differenzdruckmessung mit periodischem
Nullabgleich zur Bestimmung des Durchflusses q von
Fluiden in Rohrleitungen mittels einer in die Rohr
leitung eingesetzten Einrichtung zur Differenzdruck
messung, wobei periodisch zur Ermittlung eines
Korrekturwertes (dpoff) für die von Sekundärgrößen,
wie Temperatur, Alterung oder dgl., verursachten
Differenzdruckänderungen ein Nullabgleichzyklus am
Differenzdruckmeßumformer durchgeführt, der vom
Differenzdruckmeßumformer übermittelte Meßwert
(dpmess (tk)) als neuer Korrekturwert (dpofftk)
gespeichert und während der nachfolgenden Meßphase
bis zum folgenden Nullabgleichzyklus zur Korrektur
des gemessenen Differenzdruckes (dpmess(t)) verwendet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß aus den zumindest
während zweier vorangehender Nullabgleichzyklen
gemessenen Korrekturwerten (dpofftk; k=1 . . . n))
sowie der Zeitdifferenz (tk-t(k-1)) zwischen diesen
Nullabgleichzyklen ein Driftgradient K bestimmt wird,
der in der nachfolgenden Meßphase bis zum folgen
den Nullabgleichzyklus zusätzlich zum Korrek
turwert (dpofftk) des letzten Nullabgleichzyklus
zur Korrektur des jeweils gemessenen Differenzdruckes
(dpmess(t)) zwischen den Nullabgleichzyklen verwendet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Driftgradient K nach jedem Nullabgleich
zyklus neu bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der neu ermittelte Driftgradient K bis
zum folgenden Nullabgleichzyklus gespeichert wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß alle während der aufeinander
folgenden Nullabgleichzyklen gemessenen neuen
Korrekturwerte (dpofftk) gespeichert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwerte (dpofftk) der vorange
gangenen Nullabgleichzyklen sowie die Zeitabstände
(tk-t(k-1)) zwischen den einzelnen Nullabgleich
zyklen zur Bestimmung des Driftgradienten K herange
zogen werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Korrekturwerte (dpofftk) mehrerer
vorangehender Nullabgleichzyklen zur Bestimmung des
Driftgradienten K verwendet werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, daß der
Zeitpunkt tk zumindest des letzten Nullabgleich
zyklus gespeichert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt tk eines jeden
Nullabgleichzyklus gespeichert wird.
9. Vorrichtung zur Differenzdruckmessung mit perio
dischem Nullabgleich zur Bestimmung des Durchflusses
q von Fluiden in Rohrleitungen mit einer in die
Rohrleitung eingesetzten Einrichtung zur Differenz
druckmessung, einem Differenzdruckmeßumformer zur
Umformung des gemessenen Differenzdrucksignals
(dpmess(t)) in ein proportionales Strom- bzw.
Spannungssignal, einer Steuereinheit zum Steuern der
Meßvorgänge sowie der Durchführung der Nullab
gleichzyklen und einer Auswerteeinheit zur Auswer
tung der gemessenen Daten, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteeinheit eine Verarbeitungseinheit
aufweist, der die gemessenen sowie die gespeicherten
Werte zugeführt werden und die daraus den Drift
gradienten K sowie mittels diesen während der Meß
phasen die Druckdifferenz dp(t) und den Durchfluß q
korrigiert.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinheit Mehrwegeventile zur Durch
führung des jeweiligen Nullabgleichzyklus aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Mehrwegeventile elektrisch be
tätigbar sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungs
einheit einen Pufferspeicher zum Zwischenspeichern
der zur Bestimmung eines korrigierten Differenz
druckes dp(t) notwendigen Werte des bestimmten
Driftgradienten K sowie der gemessenen Korrektur
werte (dpofftk) aufweist.
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DE19944408421 DE4408421C2 (de) | 1994-03-12 | 1994-03-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Differenzdruckmessung mit periodischem Nullabgleich |
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