DE4408325A1 - Verfahren zum Ansteuern eines Umrichters und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Ansteuern eines Umrichters und Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern eines
Umrichters gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine
Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 3.
Umrichter für Spannung und Frequenzen sind beispielsweise zum
Betrieb von Drehstrommotoren mit variabler Drehzahl erforder
lich. Der Aufbau eines solchen Umrichters besteht meist aus
einer Gleichrichtung der Netzwechselspannung, z. B. des 50 Hz
Wechsel- oder Drehstroms, einem Gleichspannungszwischenkreis,
der z. B. aus einem Kondensator zur Zwischenspeicherung der
Energie besteht, und einem Wechselrichter, z. B. einer Steuer
einrichtung zur Erzeugung der gewünschten Steuerimpulse für
eine dreiphasige Leistungsbrücke und aus eben dieser
Leistungsbrücke.
Der Gleichrichter versorgt den Zwischenkreis leider nicht
gleichmäßig mit Strom, sondern mit Strompulsen. Bei einer
Belastung des Zwischenkreises durch den Wechselrichter ent
steht dadurch im Zwischenkreis eine Spannungsschwankung mit
einem Vielfachen, z. B. dem Zweifachen, der Netzwechselspan
nung und dies kann sich nachteilig auf die erzeugte Wechsel
spannung auswirken. Da derartige Schwankungen in der Frequenz
im Hörbereich liegen, können z. B. störende Brummgeräusche im
Motor auftreten.
Für langsame Schwankungen reicht es aus, diese z. B. mit einem
Analog-Digital-Wandler zu messen und über einen Controller
die Vorgaben für den Wechselrichter so zu berechnen, daß über
das Tastverhältnis eine Kompensation der Spannungsschwankung
erfolgt, also daß die effektive Ausgangsspannung des Umrich
ters nicht mehr von der Höhe der Zwischenkreisspannung ab
hängt.
Der Nachteil dieses Verfahrens ist, daß für schnelle Vorgän
ge, wie sie z. B. bei der Gleichrichtung einer einphasigen
Wechselspannung auftreten, die Verarbeitungszeit zu lange
ist, die Nachführung des Tastverhältnisses also zu spät
erfolgt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfah
ren zum Ansteuern eines Umrichters und eine Anordnung zur
Durchführung des Verfahrens anzugeben, die den obigen Nach
teil nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird durch den kennzeichnenden Teil des An
spruchs 1 bzw. des Anspruchs 3 gelöst. Weiterbildungen sind
Kennzeichen der Unteransprüche.
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß die Span
nung im Zwischenkreis auf einfache Weise für jede Periode des
Wechselrichters gemessen wird und noch während dieser Periode
die Vorgaben für den Wechselrichter berechnet werden, so daß
der kompensierte Wert für das Tastverhältnis in der nächsten
Periode bereits zur Ausführung gelangt. Die Perioden können
dabei so kurz sein, daß Schaltfrequenzen des Wechselrichters
über den Hörbereich erreicht werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Figuren näher
erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer erfindungsgemäßen Anord
nung,
Fig. 2 ein Ablaufdiagramm für eine erfindungsgemäße Berech
nung der Ansteuersignal eines Wechselrichters.
In Fig. 1 sind mit 1 und 2 Anschlußklemmen bezeichnet, denen
eine gleichzurichtende Wechselspannung zuführbar ist. Diese
ist eingangsseitig mit einem Brückengleichrichter 3 verbun
den. Der Brückengleichrichter 3 ist ausgangsseitig mit einem
Kondensator 4 sowie einer Umrichtereinheit 5 verschaltet. Die
Umrichtereinheit 5 weist im dargestellten Beispiel sechs
Steuereingänge und drei Schaltausgänge auf. Die drei Schalt
ausgänge sind mit den drei Anschlüssen eines Drehstrommotors
6 verbunden. Die Spannung am Zwischenkreis wird über einen
Widerstand 8 abgegriffen und einem Kondensator 9 zugeführt,
der mit Masse verbunden ist. Die Spannung am Kondensator 9
wird dem nichtinvertierenden Eingang eines Komparators 11
zugeführt. Ein steuerbarer Schalter 10 ist vorgesehen, der
zwischen nichtinvertierendem Eingang und Masse geschaltet
ist. Der invertierende Eingang des Komparators 11 ist mit
einer Anschlußklemme 12 verschaltet. Der Ausgang des Kompara
tors 11 ist mit einer Verarbeitungseinheit 13 verbunden,
welche einen ersten Steuerausgang 14 aufweist, dessen Aus
gangssignal zur Steuerung des steuerbaren Schalters 10 ver
wendet wird. Ausgänge 7 sind vorgesehen, die zur Steuerung
der Umrichtereinheit 5 dienen.
Die Messung der Zwischenkreisspannung geschieht beispielswei
se über eine Single-Slope-Messung, indem die Zwischenkreis
spannung über den Widerstand 8 den Kondensator 9 auflädt und
die Zeit gemessen wird, bis die Spannung am Kondensator die
Schaltschwelle des Komparators 11 überschreitet. Diese Zeit
ist unter praktischen Bedingungen ausreichend genau dem
Reziprokwert der Zwischenkreisspannung. Selbstverständlich
sind auch andere Wandlungsverfahren möglich, die zuvor be
schriebene ist jedoch die kostengünstigste.
In der Verarbeitungseinheit 13 wird dieser Wert in einen
Multiplizierer mit dem Amplitudenfaktor, welcher ein Maß für
die gewünschte Ausgangsamplitude des Wechselrichters ist,
multipliziert. Der Multiplizierer ist aus anderen Gründen in
der Verarbeitungseinheit 13 notwendig. Damit werden die
Tastverhältnisse umgekehrt proportional zur Zwischenkreis
spannung gesteuert. Die Motorspannung UM ergibt sich zu:
UM = γ · UDC ,
wobei UDC der Zwischenkreisspannung und γ dem "duty cycle"
entspricht. Der kompensierte "dutycycle" γ ergibt sich zu:
wobei hier der
gemessene Zeitwert t in die Single-Slope-Messung
eingeht. R₈ ist hierbei Widerstand 8, C₉ ist Kondensator 9,
U₁₂ ist die Spannung an der Klemme 12 und UDC die Zwischen
kreisspannung am Kondensator 4.
Das Verfahren arbeitet dann besonders schnell, wenn nur der
letzte Teil einer Periode zur Messung der Zwischenkreisspan
nung herangezogen wird.
Der letzte Teil einer Periode, während die Berechnung durch
geführt wird, kann dann zum Entladen des erwähnten Kondensa
tors 9 verwendet werden, damit der nächste Meßwert nicht
durch Restladung verfälscht wird. Selbstverständlich können
auch andere Teile der Periode, die nicht zur Messung benutzt
werden, zum Entladen des Kondensators 9 verwendet werden.
Das Single-Slope-Verfahren besitzt bekannte Nachteile: Das
Meßergebnis wird von den Streuungen der Bauelemente, des
Vorwiderstandes 8, sowie des Kondensators 9 und der Schalt
schwelle des Komparators 11 beeinflußt. Die Zeitbasis mit der
die Verarbeitungs-Einheit 13 arbeitet, beeinflußt ebenfalls
das Meßergebnis, dies ist aber von untergeordneter Rolle, da
sie in den meisten Fällen quarzgenau ist.
In einer Weiterbildung des oben beschriebenen Verfahrens kann
es daher von Vorteil sein, wenn neben der erwähnten Multipli
kation noch eine Korrekturmultiplikation in der Berechnung
erfolgt, wobei der Korrekturfaktor diese Streuungen berück
sichtigt.
Der Korrekturfaktor läßt sich automatisch ermitteln, indem in
die Initialisierungsroutine und/oder zu regelmäßigen Zeitpunk
ten später eine Messung der Zwischenkreisspannung sowohl mit
Hilfe eines Analog-Digital-Wandlers wie auch durch den Sin
gel-Slope-Wandler erfolgt und sich durch Vergleich der Kor
rekturfaktor ermitteln läßt. Diese Messung kann zu einem
geeigneten Zeitpunkt durchgeführt werden, wenn keine schnel
len Schwankungen der Zwischenkreisspannung auftreten. Dadurch
ist kein Abgleich während der Produktion oder der Wartung
erforderlich.
Bei der schnellen Berechnung der kompensierten Tastverhält
nisse läßt sich Zeit sparen, wenn die Multiplikation mit dem
Korrekturfaktor schon durchgeführt wird, während die Zwi
schenkreisspannung noch gemessen wird.
Der Ablauf zur Steuerung eines Umrichters 5 gemäß Fig. 1
wird anhand des Ablaufdiagramms in Fig. 2 näher erläutert.
In Fig. 2 ist mit 15 eine Anschlußklemme bezeichnet, der der
Drehwinkelwert des Motors 6 zugeführt wird. Diese Anschluß
klemme 15 ist mit dem ersten Eingang eines Multiplexers 23
und über Inverter 19 mit dem zweiten Eingang des Multiplexers
23 verbunden. Der Inverter 19 stellt mehrere Inverter dar,
für jedes Bit einen. Dadurch wird der Komplementärwert zu 15
gebildet und an den Multiplexer 23 gelegt. Der Ausgang des
Multiplexers 23 ist mit einem Speicher 24 verbunden, indem
Sinuswerte abgespeichert sind. Der Ausgang des Speichers ist
mit einem Demultiplexer 25 verschaltet. Die Ausgänge des
Demultiplexers 25 sind jeweils mit Registern 26 und 27
verbunden, deren Ausgänge jeweils dem ersten Eingang eines
Multiplizierers 30 bzw. 31 zugeführt werden. Mit 16 ist eine
weitere Anschlußklemme bezeichnet, der der Amplitudensollwert
zugeführt wird. Dieser ist mit einem Register 20 verbunden.
Mit 17 ist eine Anschlußklemme bezeichnet, der ein Korrektur
wert zuführbar ist und die mit einem weiteren Register 21
verbunden ist. Der Ausgang des Registers 20 und des Registers
21 werden einem Multiplizierer 22 zugeführt. Der Ausgang des
Multiplizierers 22 wird dem ersten Eingang eines weiteren
Multiplizierers 28 zugeführt. Der zweite Eingang des Multi
plizierers 28 ist mit einer Anschlußklemme 18 verbunden, der
der gewandelte Wert der Zwischenkreisspannung zuführbar ist.
Der Ausgang des Multiplizierers 28 ist mit einem Register 29
verschaltet, welches derart ausgebildet sein kann, daß es
eine Begrenzung des vom Multiplizierer 28 gelieferten Werts
vornimmt. Der Ausgang dieses Register 29 ist mit dem zweiten
Eingang des Multiplizierers 30 und dem zweiten Eingang des
Multiplizierers 31 verbunden. Die Ausgänge der Multiplizierer
30 und 31 werden dann wiederum einer Begrenzeranordnung 32
zugeführt und durch die nachfolgend geschaltete Multipli
zier/Berechnungseinheit 33 werden die eigentlichen pulsweiten
Modulationssignale an den Ausgängen 35, 36 und 37 bereitge
stellt. Dem Multiplizier/Berechnungseinheit 33 wird über eine
Eingangklemme 34 die Periodendauer des Schaltsignals zuge
führt.
Die Berechnung in den Einheiten 15 bis 27 bis zu den Multi
plizierern 30 und 31 bzw. Multiplizierer 28 kann parallel
durchgeführt werden. Sie erfolgt am Anfang einer Periode, bei
der auch mittels der des Single-Slope-Wandlers die AD-Wand
lung durchgeführt-wird. Steht das Ergebnis des AD-Wandlers an
der Klemme 18 bereit, so kann die übrige Berechnung erfolgen
und gleichzeitig der Kondensator 9 des Single-Slope-Wandlers
entladen werden bis die neue Periode beginnt.
Im Multiplizierer 22 wird die Sollamplitude mit dem Korrek
turwert multipliziert und nachfolgend im Multiplizierer 28
mit dem ermittelten Zwischenkreisspannungswert multipliziert.
Durch den Multiplizierer 30 und 31 und der nachgefolgten
Schaltung wird in bekannter Weise über eine Sinustabelle,
welche in Abhängigkeit des Drehwinkels des Motors 6 ausgele
sen wird, die zuvor berechneten Sollwerte derart verknüpft,
daß am Ausgang 35, 36, 37 die gewünschten kompensierten
pulsweiten Modulationssignale abgreifbar sind. Hierzu werden
die beiden Sinuswerte mit den von dem Multiplizierer 28
errechneten Werten multipliziert und in der Einheit 32 be
grenzt um eine symmetrische Wellenform zu erhalten. Nach der
Multiplikation in den Multiplizierern 30 bzw. 31 haben die
Werte die Bedeutung "Tastverhältnis" im Bereich 0 . . . 1
(dimensionslos). Diese Tastverhältnisse müssen in Einschalt
zeiten umgerechnet werden. Dies geschieht durch Multiplika
tion mit der Periodendauer des Schaltsignals der Brückentran
sistoren, welche über die Klemme 34 der Multipli
zier/Berechnungseinheit 33 zugeführt wird. In der Schaltung
bedeutet dies die Multiplikation mit der Anzahl der Eingangs
takte für eine Periode. Die Ergebnisse sind dann die Anzahl
der Takte für drei verschiedene Schaltzustände der Brücke.
Für den Ausgang 35 wird die Periodendauer des Schaltsignals
von Klemme 34 mit dem jeweiligen Ausgangswert der Einheiten
31, 32 multipliziert. Für den Ausgang 36 wird die
Periodendauer des Schaltsignals von Klemme 34 mit dem
Ausgangswert der Einheiten 30, 32 multipliziert, wohingegen
der Klemme 37 der Wert Pulsweitenmodulationsgröße abzüglich
der an den Klemmen 35 und 36 bereitgestellten Werte durch die
Multiplizierer/Berechnungseinheit 33 zugeführt wird.
Eine nachfolgende Schaltung übernimmt die errechneten Takt
zahlen und steuert die Brückschaltung nach bewährten und
bekannten Modulationsverfahren an (z. B. Raumzeigermodula
tion).
Claims (5)
1. Verfahren zum Ansteuern eines Umrichters (5) dem eine
gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß während einer Periode des Umrichters (5) der Reziprokwert
der gleichgerichteten Wechselspannung ermittelt wird und mit
einem vorgegebenen Amplitudenfaktor multipliziert wird und
dieser Wert zur Ansteuerung des Umrichters (5) herangezogen
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der berechnete Wert mit einem Korrekturwert multipliziert
wird.
3. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche mit einem Gleichrichter (3), dessen
Ausgang mit einem Kondensator (4) und mit dem Eingang eines
Umrichters (5) verschaltet ist, wobei der Umrichter von einer
Steuereinheit (13) angesteuert wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Analog/Digital-Wandler (8 . . . 11) vorgesehen ist, der
die Spannung am Kondensator (4) ermittelt und der Steuerein
heit zuführt und daß die Steuereinheit (13) ein Rechenwerk
zur Ermittlung des kompensierten Tastverhältnisses aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Analog/Digital-Wandler (8 . . . 11) nach dem Single-
Slope-Prinzip arbeitet.
5. Anordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kondensator (9) des Single-Slope-Wandlers ein Schal
ter (10) parallel geschaltet ist, der derart angesteuert
wird, daß er während dem letzten Teil einer Periode des
Umrichters (5) den Kondensator (9) entlädt.
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