DE4408215A1 - Verfahren zum Behandeln von Flammschutzmitteln - Google Patents
Verfahren zum Behandeln von FlammschutzmittelnInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Behandeln von salz
artigen Flammschutzmitteln für thermoplastische aromatische Polycarbonate, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Flammschutzmittel in einem Lösungs
mittel ausgewählt aus Wasser, Methanol, Ethanol, Propanol-(1), Propanol-(2),
Aceton, Diethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan oder Gemischen dieser Lösungs
mittel umkristallisiert, wobei Mengen an Flammschutzmitteln von 5 Gew.- % bis
80 Gew.-%, vorzugsweise von 10 Gew.-% bis 50 Gew.-%, bezogen auf
100 Gew.- % dieser Lösungsmittel eingesetzt werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem die nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren behandelten salzartigen Flammschutzmittel.
Die erfindungsgemäß behandelten Flammschutzmittel haben in Kombination mit
üblichen UV-Absorbem eine ausgezeichnete stabilisierende Wirkung in thermo
plastischen Polycarbonaten, indem sie überraschenderweise die Wirksamkeit von
UV-Absorbem in thermoplastischen Polycarbonaten verbessern, so daß die Menge
an UV-Absorber für die notwendige UV-Stabilisierung geringer wird.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit auch synergistische
Mischungen aus den erfindungsgemäß behandelten Flammschutzmitteln und
UV-Absorbem in Mengenverhältnissen von
- a) 0,0001 Gew.-Teilen bis 1,5 Gew.-Teilen, vorzugsweise von 0,001 Gew.-Teilen bis 1 Gew.-Teil an behandeltem Flammschutzmittel und von
- b) 0,001 Gew.-Teilen bis 0,6 Gew.-Teilen, vorzugsweise 0,01 Gew.-Teilen bis 0,4 Gew.-Teilen an UV-Absorber.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist außerdem die Verwendung dieser
synergistischen Mischung zum Stabilisieren von thermoplastischen, aromatischen
Polycarbonaten gegen UV-Licht und Brennbarkeit.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind außerdem thermoplastische, aroma
tische Polycarbonate mit einem Gehalt von
- a) 0,0001 Gew.-% bis 1,5 Gew.-%, vorzugsweise von 0,001 Gew.-% bis 1 Gew.-% an erfindungsgemäß behandeltem Flammschutzmittel und von
- b) 0,001 Gew.-% bis 0,6 Gew.-%, vorzugsweise von 0,01 Gew.-% bis 0,4 Gew.-% an UV-Absorber,
wobei die Gewichtsprozente der Komponenten a) und b) jeweils auf 100 Gew.-%
aromatisches, thermoplastisches Polycarbonat bezogen sind.
Salzartige Polycarbonatflammschutzmittel sind insbesondere solche der Formel (I)
(CnF2n+1SO₃-1)mMem+ (1)
worin
n eine ganze Zahl von 1 bis 12,
Me ein Alkalimetallkation oder Erdalkalimetallkation ist und
m 1 oder 2 ist.
n eine ganze Zahl von 1 bis 12,
Me ein Alkalimetallkation oder Erdalkalimetallkation ist und
m 1 oder 2 ist.
Beispiele für Flammschutzmittel der Formel (I) sind
C₃F₇-CF₂-SO₃⊖Na⊕
C₃F₇-CF₂-SO₃⊖K⊕
C₇F₁₅-CF₂-SO₃⊖Na⊕ und
C₇F₁₅-CF₂-SO₃⊖K⊕
Salzartige Polycarbonatflammschutzmittel sind insbesondere auch solche der
Formel (II)
worin wiederum Me ein Alkalimetallkation oder ein Endalkalimetallkation, m 1
oder 2 und die R-Substituenten gleich oder verschieden sind und H, C₁-C₁₇-Alkyl
und Phenyl sein können.
Beispiele für Flammschutzmittel der Formel (II) sind
Die Polycarbonatflammschutzmittel der Formeln (I) und (II) sind als solche
bekannt oder nach bekannten Verfahren herstellbar. Die erfindungsgemäße
Behandlung der Flammschutzmittel und somit die erfindungsgemäß behandelten
Flammschutzmittel sind als solche nicht bekannt.
Die erfindungsgemäße Behandlung der Flammschutzmittel erfolgt beispielsweise,
indem man diese in entsalztem oder destilliertem Wasser in der Siedehitze löst, die
heiße Lösung filtriert, das Filtrat auf 20 bis 25°C abkühlen läßt, den sich
bildenden Niederschlag abfiltriert oder abzentrifugiert und anschließend bei
Temperaturen zwischen 100-150°C trocknet.
Geeignete UV-Absorber sind insbesondere die bekannten auf Benztriazolbasis,
vorzugsweise solche der Formel (III)
und der Formel (IV)
worin
R¹ bis R⁴ H, C₁-C₁₂-Alkylreste, C₁ -C₁₂-Alkoxyreste, Carbonsäurereste, Carbonsäureesterreste und Phenylreste sind, wobei R¹, R², R³ und R⁴ gleich oder verschieden sein können.
R¹ bis R⁴ H, C₁-C₁₂-Alkylreste, C₁ -C₁₂-Alkoxyreste, Carbonsäurereste, Carbonsäureesterreste und Phenylreste sind, wobei R¹, R², R³ und R⁴ gleich oder verschieden sein können.
Geeignete UV-Absorber sind beispielsweise
Die UV-Absorber sind als solche bekannt oder nach bekannten Verfahren
erhältlich.
Thermoplastische, aromatische Polycarbonate im Sinne der vorliegenden Erfindung
sind sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate; die Polycarbonate
können in bekannter Weise linear oder verzweigt sein.
Ein Teil, bis zu 80 Mol-%, vorzugsweise von 20 Mol-% bis zu 50 Mol-% der
Carbonat-Gruppen in den erfindungsgemäß geeigneten Polycarbonaten können
durch aromatische Dicarbonsäureester-Gruppen ersetzt sein. Derartige Poly
carbonate, die sowohl Säurereste der Kohlensäure als auch Säurereste von
aromatischen Dicarbonsäuren in die Molekülkette eingebaut enthalten, sind, genau
bezeichnet, aromatische Polyestercarbonate. Sie sollen der Einfachheit halber in
vorliegender Anmeldung unter dem Oberbegriff der thermoplastischen, aroma
tischen Polycarbonate subsummiert werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäß zu stabilisierenden Polycarbonate erfolgt in
bekannter Weise aus Diphenolen, Kohlensäurederivaten, gegebenenfalls Ketten
abbrechem und gegebenenfalls Verzweigem, wobei zur Herstellung der Poly
estercarbonate ein Teil der Kohlensäurederivate durch aromatische Dicarbonsäuren
oder Derivate der Dicarbonsäuren ersetzt werden, und zwar je nach Maßgabe der
in den aromatischen Polycarbonaten zu ersetzenden Carbonatstruktureinheiten
durch aromatische Dicarbonsäureesterstruktureinheiten.
Einzelheiten der Herstellung von Polycarbonaten sind in Hunderten von
Patentschriften seit etwa 40 Jahren niedergelegt. Beispielhaft sei hier nur auf
"Schnell", "Chemistry and Physics of Polycarbonates", Polymer Reviews,
Volume 9, Interscience Publishers, New York, London, Sydney 1964, auf D.C.
PREVORSEK, B.T. DEBONA and Y. KESTEN, Corporate Research Center,
Allied Chemical Corporation, Morristown, New Jersey 07960, "Synthesis of
Poly(ester Carbonate) Copolymers" in Joumal of Polymer Science, Polymer
Chemistry Edition, Vol. 18, 75-90 (1980), auf D. Freitag, U. Grigo, P.R. Müller,
H. Nonvertue′, BAYER AG, "Polycarbonates" in Encyclopedia of Polymer Science
and Engineering, Volume 11, Second Edition, 1988, Seiten 648-718 und
schließlich auf Dres. U. Grigo, K. Kircher und P.R. Müller "Polycarbonate" in
Becker/Braun, Kunststoff-Handbuch, Band 3/1, Polycarbonate, Polyacetale,
Polyester, Celluloseester, Carl Hanser Verlag München, Wien 1992, Seiten
117-299 verwiesen.
Die thermoplastischen Polycarbonate einschließlich der thermoplastischen, aro
matischen Polyestercarbonate haben mittlere Molekulargewichte Mw (ermittelt
durch Messung der relativen Viskosität bei 25°C in CH₂Cl₂ und einer Konzentra
tion von 0,5 g pro 100 ml CH₂Cl₂) von 12 000 bis 120 000, vorzugsweise von
18 000 bis 80 000 und insbesondere von 22 000 bis 60 000.
Für die Herstellung der erfindungsgemäß zu stabilisierenden Polycarbonate ge
eignete Diphenole sind beispielsweise Hydrochinon, Resorcin, Dihydroxybi
phenyle, Bis-(hydroxyphenyl)-alkane, Bis(hydroxyphenyl)-cycloalkane, Bis-
(hydroxyphenyl)-sulfide, Bis-(hydroxyphenyl)-ether, Bis-(hydroxyphenyl)-ketone,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfone, Bis-(hydroxyphenyl)-sulfoxide, α,α′-Bis-(hydroxy
phenyl)-düsopropylbenzole, sowie deren kemalkylierte und kemhalogenierte Ver
bindungen.
Bevorzugte Diphenole sind 4,4′-Dihydroxybiphenyl, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
propan, 2,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-di
isopropylbenzol, 2,2-Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3-chlor-4-
hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis-(3,5-
dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-sulfon,
2,4-Bis-(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-2-methylbutan, 1,1-Bis-(3,5-dimethyl-4-
hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-propan,
2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-
3,3,5-trimethylcyclohexan.
Besonders bevorzugte Diphenole sind 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-
(3,5-dimethyl-4-hydroxyphenyl)-propan, 2,2-Bis-(3,5-dichlor-4-hydroxyphenyl)-
propan, 2,2-Bis-(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan, 1,1 -Bis-(4-hydroxyphenyl)-
cyclohexan und 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan.
Diese und weitere geeignete Diphenole sind z. B. in den US-PS 3 028 635,
2 999 835, 3 148 172, 2 991 273, 3 271 367, 4 982 014 und 2 999 846, in den
deutschen Offenlegungsschriften 15 70 703, 20 63 050, 20 36 052, 22 11 956 und
38 32 396, der französischen Patentschrift 1 561 518, in der Monographie "H.
Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Interscience Publishers,
New York 1964" sowie in den japanischen Offenlegungsschriften 62039/1986,
62040/1986 und 105550/1986 beschrieben.
Im Falle der Homopolycarbonate wird nur ein Diphenol eingesetzt, im Falle der
Copolycarbonate werden mehrere Diphenole eingesetzt.
Geeignete Kettenabbrecher sind sowohl Monophenole als auch Monocarbonsauren.
Geeignete Monophenole sind Phenol selbst, Alkylphenole wie Kresole, p-tert.
Butylphenol, p-n-Octylphenol, p-iso-Octylphenol, p-n-Nonylphenol und p-iso-
Nonylphenol, Halogenphenole wie p-Chlorphenol, 2,4-Dichlorphenol, p-Brom
phenol und 2,4,6-Tribromphenol.
Geeignete Monocarbonsäuren sind Benzoesäure, Alkylbenzoesäuren und Halogen
benzoesäuren.
Bevorzugte Kettenabbrecher sind die Phenole der Formel (V)
worin
R ein verzweigter oder unverzweigter C₈- und/oder C₉-Alkylrest ist.
R ein verzweigter oder unverzweigter C₈- und/oder C₉-Alkylrest ist.
Die Menge an einzusetzendem Kettenabbrecher beträgt 0,5 Mol-% bis 10 Mol-%,
bezogen auf Mole an jeweils eingesetzten Diphenolen. Die Zugabe der
Kettenabbrecher kann vor, während oder nach der Phosgenierung erfolgen.
Geeignete Verzweiger sind die in der Polycarbonatchemie bekannten tri- oder
mehr als trifunktionellen Verbindungen, insbesondere solche mit drei oder mehr
als drei phenolischen OH-Gruppen.
Geeignete Verzweiger sind beispielsweise Phloroglucin, 4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-
hydroxyphenyl)-hepten-2,4,6-Dimethyl-2,4,6-tri-(4-hydroxyphenyl)-hep-tan, 1,3,5-
Tri-(4-hydroxyphenyl)-benzol, 1,1,1-Tri-(4-hydroxyphenyl)-ethan, Tri-(4-hydroxy
phenyl)-phenylmethan, 2,2-Bis- [4,4-bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexyl]-propan, 2,4-
Bis-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenol, 2,6-Bis-(2-hydroxy-5′-methyl-benzyl)-4-
methylphenol, 2-(4-Hydroxyphenyl)-2-(2,4-dihydroxyphenyl)-propan, Hexa-(4-(4-
hydroxyphenyl-isopropyl)-phenyl)-orthoterephthalsäureester, Tetra-(4-hydroxy
phenyl)-methan, Tetra-(4-(4-hydroxyphenyl-isopropyl)-phenoxy)-methan und 1,4-
Bis-(4′,4′′-dihydroxytriphenyl)-methyl)-benzol sowie 2,4-Dihydroxybenzoesäure,
Trimesinsäure, Cyanurchlorid und 3,3 -Bis-(3-methyl-4-hydroxyphenyl)-2-oxo-2,3-
dihydroindol.
Die Menge der gegebenenfalls einzusetzenden Verzweiger beträgt 0,05 Mol-% bis
2 Mol-%, bezogen wiederum auf Mole an jeweils eingesetzten Diphenolen.
Die Verzweiger können entweder mit den Diphenolen und den Kettenabbrechem
in der wäßrig alkalischen Phase vorgelegt werden, oder in einem organischen
Lösungsmittel gelöst vor der Phosgenierung zugegeben werden.
Alle diese Maßnahmen zur Herstellung der Polycarbonate sind dem Fachmann
geläufig.
Für die Herstellung der Polyestercarbonate geeignete aromatische Dicarbonsäuren
sind beispielsweise Orthophthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, tert.-
Butylisophthalsäure, 3,3′-Diphenyldicarbonsäure, 4,4′-Diphenyldicarbonsäure, 4,4′-
Benzophenondicarbonsäure, 3,4′-Benzophenondicarbonsäure, 4,4′-Diphenyletherdi
carbonsäure, 4,4′-Diphenylsulfondicarbonsäure, 2,2-Bis-(4-carboxyphenyl)-propan,
Trimethyl-3-phenylindan-4,5′-dicarbonsäure.
Von den aromatischen Dicarbonsäuren werden besonders bevorzugt die Tere
phthalsäure und/oder Isophthalsäure eingesetzt.
Derivate der Dicarbonsäuren sind die Dicarbonsäuredihalogenide und die Dicar
bonsäuredialkylester, insbesondere die Dicarbonsäuredichloride und die Dicar
bonsäuredimethylester.
Der Einsatz der Carbonatgruppen durch die aromatischen Dicarbonsäureester
gruppen erfolgt im wesentlichen stöchiometrisch und auch quantitativ, so daß das
molare Verhältnis der Reaktionspartner sich auch im fertigen Polyestercarbonat
wiederfindet. Der Einbau der aromatischen Dicarbonsäureestergruppen kann
sowohl statistisch als auch blockweise erfolgen.
Bevorzugte Herstellungsweisen der erfindungsgemäß zu stabilisierenden Poly
carbonate, einschließlich der Polyestercarbonate sind das bekannte Grenz
flächenverfahren und das bekannte Schmelzumesterungsverfahren.
Im ersten Fall dient als Kohlensäurederivat vorzugsweise Phosgen, im letzteren
Fall vorzugsweise Diphenylcarbonat.
Katalysatoren, Lösungsmittel, Aufarbeitung, Reaktionsbedingungen etc. sind in
beiden Fällen hinreichend beschrieben und bekannt.
Die Einarbeitung der synergistischen Mischung in die thermoplastischen
Polycarbonate erfolgt in zwei Schritten:
In Schritt 1 wird zunächst nur das erfindungsgemäß behandelte Flammschutzmittel
in Anteilen von 1 Gew.-% bis 15 Gew.-%, bezogen auf Gewicht Polycarbonat, auf
einem Kneter oder Extruder bei Temperaturen von 260°C bis 380°C in das
Polycarbonatharz eingearbeitet.
In Schritt 2 wird das Polycarbonat aus Schritt 1 und der UV-Absorber und
gegebenenfalls andere Additive, in die Hauptmenge des zu stabilisierenden
Polycarbonatharzes bei Temperaturen von 300°C bis 400°C in einem Extruder
eingearbeitet, und zwar in einer solchen Menge, daß im extrudierten Gemisch das
erfindungsgemäß behandelte Flammschutzmittel in Mengen von 0,0001 Gew.-% bis
1,5 Gew.-% und der UV-Absorber in Mengen von 0,001 bis 0,6 Gew.-%
vorliegen, wobei die vorstehenden Gewichtsprozente an Flammschutzmittel und
UV-Absorber jeweils auf 100 Gew.-% aromatisches, thermoplastisches
Polycarbonat bezogen sind.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch ein Verfahren zum
Einarbeiten der erfindungsgemäßen synergistischen Mischungen in Polycarbonate
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in einem ersten Schritt das
erfindungsgemäß behandelte Flammschutzmittel in Anteilen von 1 Gew.-% bis
15 Gew.-%, bezogen auf Gewicht Polycarbonat, auf einem Kneter oder Extruder
bei Temperaturen von 260°C bis 380°C in das Polycarbonatharz einarbeitet, und in
einem zweiten Schritt das Polycarbonat aus Schritt 1 und den UV-Absorber und
gegebenenfalls andere Additive in die Hauptmenge des zu stabilisierenden
Polycarbonatharzes bei Temperaturen von 300°C bis 400°C in einem Extruder
einarbeitet, und zwar in einer solchen Menge, daß im extrudierten Gemisch das
erfindungsgemäß behandelte Flammschutzmittel in Mengen von 0,0001 Gew.-%
bis 1,5 Gew.-% und der UV-Absorber in Mengen von 0,001 Gew.-% bis 0,6 Gew.-%
vorliegen, wobei die vorstehenden Gewichtsprozente an Flammschutzmittel und
UV-Absorber jeweils auf 100 Gew.-% aromatisches, thermoplastisches
Polycarbonat bezogen sind.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Polycarbonate können als andere Additive noch
die für Polycarbonate üblichen wie Thermostabilisatoren, Entformungsmittel, Anti
statika, Farbstoffe und/oder anderes enthalten und zwar in den für Polycarbonate
bekannten Mengen.
Die erfindungsgemäß stabilisierten Polycarbonate können auf üblichen Maschinen
zu beliebigen Formkörpern verarbeitet werden, beispielsweise zu Platten, Folien,
Hohlkammplatten und Halbzeug.
Die Formkörper finden bevorzugt Einsatz in Bereichen, wo UV-Schutz erforderlich
ist, also für Dachkonstruktionen und als Lampenabdeckungen beispielsweise von
und in Gewächshäusern.
25 g Nonafluorbutylkaliumsulfonat werden in 75 ml destilliertes Wasser in
der Siedehitze gelöst und die heiße Lösung abfiltriert. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wird der gebildete Niederschlag abfiltriert und im
Vakuumtrockenschrank bei 120°C 24 Stunden getrocknet.
Ausbeute gereinigtes Nonalluorbutylkaliumsulfonat: 14 g (56% d.Th.).
Ausbeute gereinigtes Nonalluorbutylkaliumsulfonat: 14 g (56% d.Th.).
25 g Diphenylsulfon-2-kaliumsulfonat werden in 75 ml destilliertem
Wasser in der Siedehitze gelöst und die heiße Lösung abfiltriert. Nach dem
Abkühlen auf Raumtemperatur wird der gebildete Niederschlag abfiltriert
und erneut wie zuvor umkristallisiert. Der sich beim Abkühlen bildende
Niederschlag wird abfiltriert und im Vakuumtrockenschrank bei 120°C 24
Stunden getrocknet.
Ausbeute gereinigtes Diphenylsulfon-2-kaliumsulfonat: 8 g (32% d.Th.).
Ausbeute gereinigtes Diphenylsulfon-2-kaliumsulfonat: 8 g (32% d.Th.).
10,0 g Nonafluorbutylkaliumsulfonat werden mit 1000 g Polycarbonat
pulver (relative Lösungsviskosität 1,283) mechanisch vermischt. Die
Pulvermischung wird auf einem Zweiwellenextruder bei 320°C vermischt
und granuliert. 1000 g dieses Granulats werden anschließend mit 9000 g
Polycarbonatgranulat (relative Lösungsviskosität 1,283), welches 30,0 g
UV-Absorber (der Formel IIIa) enthält, auf einem Zweiwellenextruder bei
360°C vermischt und granuliert.
Der UV-Absorbereinbau erfolgte über HPLC-Bestimmung vor und nach Totalver
seifung des Polycarbonats mit Methanolatlösung. Die Differenz der UV-Absorber
anteile (UV-Absorbergehalt nach Totalverseifung - UV-Absorbergehalt vor Total
verseifung) ist der Anteil eingebauter UV-Absorber.
Claims (8)
1. Verfahren zum Behandeln von salzartigen Flammschutzmitteln für
thermoplastische aromatische Polycarbonate, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Flammschutzmittel in einem Lösungsmittel ausgewählt aus
Wasser, Methanol, Ethanol, Propanol-(1), Propanol-(2), Aceton,
Diethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan oder Gemischen dieser Lösungs
mittel umkristallisiert, wobei Mengen an Flammschutzmitteln von
5 Gew.-% bis 80 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% dieser Lösungsmittel
eingesetzt werden.
2. Salzartige Flammschutzmittel, erhalten nach dem Verfahren des
Anspruchs 1.
3. Synergistische Mischungen aus den Flammschutzmitteln des Anspruchs 2
und UV-Absorbern in Mengenverhältnissen von
- a) 0,0001 Gew.-Teilen bis 1,5 Gew.-Teilen an Flammschutzmitteln des Anspruchs 2 und
- b) 0,001 Gew.-Teilen bis 0,6 Gew.-Teilen an UV-Absorbern.
4. Synergistische Mischungen gemäß Anspruch 3, in Mengenverhältnissen
von
- a) 0,001 Gew.-Teilen bis 1 Gew.-Teil und
- b) 0,01 Gew.-Teilen bis 0,4. Gew.-Teilen.
5. Verwendung der synergistischen Mischungen des Anspruchs 3 zum
Stabilisieren von thermoplastischen aromatischen Polycarbonaten gegen
UV-Licht und Brennbarkeit.
6. Thermoplastische aromatische Polycarbonate mit einem Gehalt von
- a) 0,0001 Gew.-% bis 1,5 Gew.-% an Flammschutzmittel des Anspruchs 2 und von
- b) 0,001 Gew.-% bis 0,6 Gew.-% an UV-Absorber
wobei die Gewichtsprozente der Komponenten a) und b) jeweils auf
100 Gew.-% aromatisches, thermoplastisches Polycarbonat bezogen sind.
7. Verfahren zur Herstellung der Polycarbonate des Anspruchs 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man in einem ersten Schritt das Flammschutzmittel des
Anspruchs 2 in Anteilen von 1 Gew.-% bis 15 Gew.%, bezogen auf
Gewicht Polycarbonat, auf einem Kneter oder Extruder bei Temperaturen
von 260°C bis 380°C in das Polycarbonatharz einarbeitet, und in einem
zweiten Schritt das Polycarbonat aus Schritt 1 und den UV-Absorber in die
Hauptmenge des zu stabilisierenden Polycarbonatharzes bei Temperaturen
von 300°C bis 400°C in einem Extruder einarbeitet, und zwar in einer
solchen Menge, daß im extrudierten Gemisch das erfindungsgemäß
behandelte Flammschutzmittel in Mengen von 0,0001 Gew.-% bis
1,5 Gew.-% und der UV-Absorber in Mengen von 0,001 Gew.-% bis
0,6 Gew.-% vorliegen, wobei die vorstehenden Gewichtsprozente an
Flammschutzmittel und UV-Absorber jeweils auf 100 Gew.-% aroma
tisches, thermoplastisches Polycarbonat bezogen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408215 DE4408215A1 (de) | 1994-03-11 | 1994-03-11 | Verfahren zum Behandeln von Flammschutzmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944408215 DE4408215A1 (de) | 1994-03-11 | 1994-03-11 | Verfahren zum Behandeln von Flammschutzmitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4408215A1 true DE4408215A1 (de) | 1995-09-14 |
Family
ID=6512495
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944408215 Withdrawn DE4408215A1 (de) | 1994-03-11 | 1994-03-11 | Verfahren zum Behandeln von Flammschutzmitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4408215A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0531861A1 (de) * | 1991-09-12 | 1993-03-17 | Bayer Ag | Flammwidrige Polycarbonatformmassen |
EP0640646A1 (de) * | 1993-08-26 | 1995-03-01 | Teijin Limited | Verfahren zur Herstellung von stabilisiertem Polycarbonat |
-
1994
- 1994-03-11 DE DE19944408215 patent/DE4408215A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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