DE4406640A1 - Lageranordnung zur Lagerung einer Welle - Google Patents
Lageranordnung zur Lagerung einer WelleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung zur Lagerung einer
insbesondere durch radiale Kräfte belasteten Welle mit einem
die Welle tragenden Wälzlager, welches von einer Lagerausneh
mung in einem Lagergehäuse aufgenommen wird.
Radial einseitig belastete Lager sind insbesondere aus dem
Getriebebau bekannt. Bei Getrieben werden zwischen zwei oder
mehr Wellen über Verzahnungen Drehmomente übertragen, wodurch
sich zwischen den Wellen resultierende Kräfte ausbilden, die
die miteinander wechselwirkenden Wellen im wesentlichen von
einander weg drücken. Dabei können die auf die Lager wirken
den Kraftrichtungen aus der Ebene abweichen, die durch die
beteiligten Wellenachsen aufgespannt wird. Die Wellenlager
nehmen die Kräfte auf und leiten diese in das Lagergehäuse
ab.
Bei einer Lageranordnung, deren Welle einseitig radial bela
stet ist, ist die Last im allgemeinen nicht gleichmäßig auf
alle Wälzkörper des Wälzlagers verteilt. Vielmehr tritt eine
starke Überhöhung der Belastung an den Wälzkörpern auf, die
jeweils im Bereich der Kraftrichtung unter Last stehen. Durch
die maximal auftretende Belastung im Lager werden dessen Ein
satzbereich und Lebensdauer begrenzt.
Insbesondere bei Wellen, die hohe Drehmomente übertragen, wie
es beispielsweise bei Abtriebswellen von Fahrzeuggetrieben,
beispielsweise von landwirtschaftlichen oder Arbeitsfahr
zeugen der Fall ist, wird die Lagerdimensionierung im wesent
lichen durch deren Belastung bestimmt. Entscheidend dabei
sind die maximal auftretenden Kräfte an den sich jeweils in
Kraftrichtung befindlichen Wälzkörpern des Lagers.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gese
hen, eine Lageranordnung der eingangs genannten Art anzuge
ben, durch die die Lastverteilung auf die Wälzkörper des
Wälzlagers verbessert und dadurch die Pressung der am stärk
sten belasteten Wälzkörper vermindert wird, wodurch die
Lagerlebensdauer gesteigert werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patent
anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
Die wesentliche Lehre der Erfindung besteht darin, die Gehäu
sesteifigkeit in der radialen Kraftrichtung gegenüber der Ge
häusesteifigkeit anderer radialer Richtungen zu reduzieren.
Durch diese Maßnahme bleibt die Gehäusesteifigkeit grundsätz
lich erhalten. Durch eine gezielte Vergrößerung der Gehäuse
nachgiebigkeit im Bereich der auf das Lager wirkenden Kraft
richtung kann jedoch die Lastverteilung im Lager verbreitert
werden, so daß mehr Wälzkörper am Tragen beteiligt sind und
die mittlere Belastung des in Kraftrichtung liegenden Wälz
körpers reduziert wird.
Durch die erfindungsgemäße Lageranordnung wird die Last auf
mehrere Wälzkörper annähernd gleichmäßig verteilt. Dadurch
kann die mittlere Belastung des zentralen, in Kraftrichtung
liegenden Wälzkörpers beispielsweise um 20% reduziert wer
den. Dies führt zu einer erheblichen Erhöhung der Lebensdauer
des Lagers, so daß gegenüber konventionellen Konstruktionen
kleinere, kostengünstigere Lager eingesetzt werden können.
Die erfindungsgemäße Lageranordnung findet in besonders vor
teilhafter Weise dort Anwendung, wo in Laufversuchen an
Prototypen oder dergleichen hohe Belastungen der Lagerung
festgestellt werden, die vermieden werden sollen. Oft sind
grundlegende Änderungen an der Konstruktion wegen des Fort
schritts der Entwicklungsarbeiten oder aus Raumgründen oder
Kostenvorgaben nicht mehr erwünscht. Durch eine Verbesserung
der Krafteinleitung, wie sie die Erfindung vorschlägt, können
Belastungsüberhöhungen verringert werden. Die hierfür erfor
derlichen Maßnahmen können ohne grundlegende Änderung der
Lagerkonstruktion vorgenommen werden.
Die Verringerung der Gehäusesteifigkeit in der radialen
Kraftrichtung läßt sich vorzugsweise durch wenigstens eine
das Lagergehäuse axial durchbrechende Ausnehmung erreichen,
die sich in radialer Hinsicht in der Nähe der Lagerausnehmung
und im Bereich der Kraftrichtung befindet.
Zweckmäßigerweise ist diese Ausnehmung im wesentlichen als
axial durchgängiger halbringförmiger Schlitz ausgebildet, der
hinsichtlich der Umfangsrichtung des Wälzlagers sich be
reichsweise zu beiden Seiten der Kraftrichtung erstreckt. Der
Schlitz braucht keine konstante Breite aufzuweisen. Form und
Breite des Schlitzes können weitgehend auf die Fertigungsmög
lichkeiten abgestimmt sein.
Bei der Welle eines Schaltgetriebes, die infolge eines Um
schaltens zwischen verschiedenen Gängen in mehreren radialen
Kraftrichtungen belastet werden kann, wird für die Auslegung
der Ausnehmung die Hauptkraftrichtung, d. h. die Richtung, in
der die höchste Belastung zu erwarten ist, bevorzugt berück
sichtigt. Die Belastungsrichtungen des Getriebes lassen sich
insbesondere durch Rechenprogramme ermitteln.
Die konkrete Auslegung der Ausnehmung kann auf Versuche oder
auf Berechnungen nach der Methode der finiten Elemente ge
stützt werden. Sie folgt insbesondere den Kriterien, daß
unter Berücksichtigung der Fertigungsmöglichkeiten zum einen
die radiale Verlagerung der Welle möglichst gering bleiben
soll, um den Zahneingriff nicht nachteilig zu beeinflussen,
und zum anderen alle möglichen Kraftrichtungen deutlich
innerhalb des Öffnungswinkels der Ausnehmung bzw. des Schlit
zes liegen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die
axiale Ausnehmung innerhalb eines Winkelbereichs konzentrisch
zur Lagerachse des Wälzlagers derart ausgebildet, daß zwi
schen Lagerausnehmung und axialer Ausnehmung ein Steg, vor
zugsweise konstanter radialer Breite ausgebildet ist. Die
erforderliche Stegbreite hängt einerseits von der resultie
renden Belastung des Lagers ab. Andererseits wird die Breite
der in Umfangsrichtung tragenden Lastzone durch die
Stegbreite beeinflußt. Unter Berücksichtigung der üblichen
Fertigungsmöglichkeiten ist die Ausbildung einer möglichst
geringen Stegbreite vorteilhaft, da dies zu einem nachgiebi
gen Gehäuse in Kraftrichtung und einer breiten Lastverteilung
auf viele Wälzkörper führt. Bei gegossenen Lagergehäusen kann
eine Stegbreite von 10 mm optimal sein, sie wird für den
besonderen Anwendungsfall berechnet oder empirisch ermittelt.
Anstelle eines Steges konstanter Dicke und eines ringförmigen
Schlitzes, dessen mittlerer Bereich in Kraftrichtung liegt,
kann auch ein gerader Schlitz oder ein Winkelschlitz der Ver
ringerung der Gehäusesteifigkeit dienen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die axiale Ausneh
mung sich in Umfangsrichtung über einen Winkelbereich zwi
schen 90° und 130° erstreckt. Die Hauptbelastungsrichtung
verläuft dabei in etwa durch den hinsichtlich der Umfangs
richtung mittleren Bereich der axialen Ausnehmung. Ist le
diglich eine Kraftrichtung zu berücksichtigen, so liegt der
optimale Winkelbereich zwischen 90° bis 100°. Wirken hingegen
mehrere Kraftrichtungen auf die Welle, so ist die Auswahl
eines Winkelbereichs zwischen 100° und 120° zweckmäßig.
Bei der Auslegung sollte darauf geachtet werden, daß die
Oberflächen der Ausnehmung oder des Schlitzes so bemessen und
gestaltet sind, daß überhöhte Spannungen vermieden werden.
Beispielsweise können bei einem relativ schmalen Schlitz des
sen Endbereiche verbreitert und abgerundet ausgebildet sein.
Mit zunehmender Lagerluft nimmt die erwartete Belastung des
jeweiligen zentralen, in Kraftrichtung liegenden Wälzlagers
zu, da sich die Lastzone über einen abnehmenden Winkelbereich
erstreckt. Bei normalen Einbauverhältnissen und normaler La
gerluft (Lagerspiel) kann sich die Lastzone über einen Winkel
von rund 150° erstrecken. Ohne Lagerluft ist der theoretische
Wert 180°. Zweckmäßigerweise wird für die erfindungsgemäße
Lageranordnung ein Wälzlager mit möglichst geringer Lagerluft
ausgewählt, um die Lagerbelastung auf eine möglichst breite
Lastzone zu verteilen.
Vorzugsweise findet ein Wälzlager mit einem von der Lageraus
nehmung des Lagergehäuses aufgenommenen Lageraußenring Anwen
dung, der entsprechend weich ausgebildet ist, um die Verfor
mungen des Lagergehäuses infolge der radialen Ausnehmung auf
die Lauffläche der Wälzkörper zu übertragen.
Auch wenn die Erfindung grundsätzlich für Lageranordnungen
mit beliebigen Wälzlagern geeignet ist, wirkt sie sich beson
ders vorteilhaft bei der Verwendung von Rollenlagern, ins
besondere von Zylinderrollenlagern aus. Die Ursache hierfür
liegt darin, daß bei einer einseitigen Belastung der Welle
diese sich durchbiegt, so daß die Rollen des Rollenlagers in
ihrer axialen Richtung sehr unterschiedlich belastet werden.
Die Rollen werden insbesondere an den Kanten besonders hoch
belastet. Es hat sich gezeigt, daß sich diese Bela
stungsunterschiede entlang der Rollenachsen durch die erfin
dungsgemäße axiale Ausnehmung im Lagergehäuse im wesentlichen
beseitigen lassen. Es wurde keine unterschiedliche axiale
Verteilung der Kräfte entlang der Rollenachse festgestellt.
Die örtliche Belastung der Rollen und deren Laufbahn ist we
sentlich geringer und gleichmäßiger als in einem steif ausge
bildeten Lagergehäuse, da der Steg so nachgiebig ist, daß er
der Wellenneigung an der Lagerstelle folgen kann. Dadurch
kann sich auch der Lageraußenring anpassen bzw. verformen, so
daß die Rollen gleichmäßiger über ihre Länge tragen. Durch
die Ausnehmung im Lagergehäuse wird das Tragen der Wälzkörper
an den Kanten vermieden, und es muß nicht, wie sonst üblich,
die Lagerluft vergrößert werden. Weniger Lagerluft führt
jedoch, wie bereits beschrieben wurde, zu einer Verbesserung
der Lastverteilung auf die einzelnen Wälzkörper.
Anhand der Zeichnung, die Ausführungsbeispiele der Erfindung
zeigt, werden nachfolgend die Erfindung sowie weitere Vor
teile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung näher beschrieben und erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein flanschartiges Lagergehäuse mit Wellenla
gerausnehmung und erfindungsgemäßer axialer,
das Lagergehäuse durchbrechender Ausnehmung,
Fig. 2 die Längsschnittansicht einer in einem Lager
gehäuse gemäß Fig. 1 gelagerten Ausgangswelle
eines Schaltgetriebes,
Fig. 3 ein Rollenlager mit auf der Kraftrichtungs
seite angeordnetem Schlitz im Wellengehäuse,
Fig. 4 die Lastverteilung auf die Rollen des Rollen
lagers gemäß Fig. 3,
Fig. 5 den Schnitt durch einen Teilbereich eines
Rollenlagers, dessen Rollen einenends durch
eine durchgebogene Welle belastet sind, mit
einem Lagergehäuse gemäß dem Stand der Tech
nik,
Fig. 6 einen Schnitt wie in Fig. 5 dargestellt, je
doch mit einer erfindungsgemäßen Ausbildung
des Lagergehäuses,
Fig. 7 die Lastverteilung längs der Rollenachse,
Fig. 8 die Ausbildung eines konzentrisch zum Wellen
lager angeordneten ringförmigen Schlitzes,
Fig. 9 die Ausbildung eines neben dem Wellenlager
angeordneten geraden Schlitzes,
Fig. 10 die Ausbildung eines neben dem Wellenlager
angeordneten abgewinkelten Schlitzes.
Fig. 1 zeigt die stirnseitige Ansicht des Lagergehäuses 10
eines Gruppenschaltgetriebes für einen Ackerschlepper. Durch
die Wandung des Lagergehäuses 10 erstreckt sich eine erste
Lagerbohrung oder Lagerausnehmung 12 sowie eine zweite Lager
ausnehmung 14. In die Lagerausnehmungen 12, 14 sind Wälzlager
16, 18 eingesetzt. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, rollen die
Rollen 20 der Wälzlager 16 unmittelbar auf der Wellenlaufbahn
im Bereich eines der Enden einer Getriebewelle 22 ab. Das
andere Ende der Getriebewelle 22 wird durch ein kombiniertes
Radial- und Axiallager, von dem jedoch lediglich der Radial
teil 23 angedeutet wurde, getragen.
Bei der Getriebewelle 22 handelt es sich um die Abtriebswelle
eines Gruppenschaltgetriebes, welche an einem Ende ein Kegel
rad 24 für den Antrieb des Tellerrades eines nicht gezeigten
Differentialgetriebes aufweist. Die Getriebewelle 22 trägt
fünf Zahnräder 26, 28, 30, 32 und 34. Die Zahnräder 26, 28,
30 und 32 lassen sich über Schaltmuffen wahlweise mit korre
spondierenden Zahnrädern einer in dem Wälzlager 18 gelagerten
nicht näher gezeigten Nebenwelle 36 kraftschlüssig verbinden,
so daß unterschiedliche Übertragungsverhältnisse des Getrie
bes einstellbar sind. Das Zahnrad 34 ist ein Abtriebszahnrad
für den nicht dargestellten Vorderradantrieb.
Durch den jeweiligen Zahneingriff der Zahnräder 26, 28, 30,
32 und 34 wird die Getriebewelle 22 einseitig radial bela
stet. Die resultierenden Belastungen und Kraftrichtungen
lassen sich durch ein Rechenprogramm ermitteln. Sie können
für jeden Zahneingriff unterschiedlich sein. Eine resultie
rende Kraftrichtung wurde in Fig. 1 durch den Pfeil F ange
deutet. Es soll sich hierbei um die Hauptbelastungsrichtung
handeln, die sich für die höchste Belastung des Lagers 16 bei
Berücksichtigung unterschiedlicher Zahneingriffe ergibt. Die
Belastung der Welle 22 führt zu deren Durchbiegung und
Schiefstellung an den Lagern 16, 23. Die resultierende Wel
lenneigung an dem Wälzlager 16 kann einige (beispielsweise 4)
Winkelminuten betragen.
Das in Fig. 3 dargestellte Wälzlager 16 enthält vierzehn Rol
len, die unmittelbar auf einer zylindrischen Lagerlaufbahn
der Getriebewelle 22 und in einem Lageraußenring 38 abrollen.
Aufgrund der Hauptbelastungsrichtung F ergibt sich für ein
konventionell ausgebildetes, steifes Lagergehäuse eine Last
verteilung auf die Rollen 1 bis 7 gemäß der gestrichelten
Linie A in Fig. 4. Es ist ersichtlich, daß sich für die in
der Hauptbelastungsrichtung F liegende Rolle 4 eine starke
Belastungsüberhöhung ergibt, die zu den benachbarten Rollen
3, 2 und 1 bzw. 5, 6 und 7 rasch abfällt.
Die Gehäusesteifigkeit des Lagergehäuses 10 gemäß Fig. 1 oder
3 ist in der Nähe des Wellenlagers 16 in Richtung der Haupt
belastungsrichtung F reduziert. Eine Erhöhung der Gehäuse
nachgiebigkeit wird durch eine axiale Durchbrechung des
Lagergehäuses erreicht, die im beschriebenen Ausführungsbei
spiel als sich durch die ganze Wellenlagerwandstärke er
streckende halbkreisförmige Nut 40 ausgebildet ist. Die Nut
40 weist eine konstante radiale Breite auf und erstreckt sich
konzentrisch um die Wellenachse 42 über einen Winkelbereich
α von ca. 110°. Zwischen der Nut 40 und dem Lageraußenring 38
ist ein Steg 44 konstanter radialer Breite S ausgebildet.
Durch die Vergrößerung der Gehäusenachgiebigkeit ergibt sich
eine Lastverteilung auf die Rollen 1 bis 7 gemäß der durchge
zogenen Linie B in Fig. 4. Es ist ersichtlich, daß die Ver
teilung der Kräfte im nachgiebigen Lagergehäuse 10 mit
Schlitz 40 (Linie B der Fig. 4) wesentlich flacher und brei
ter als im konventionell ausgebildeten Lagergehäuse (Linie A
der Fig. 4) ist. Dies bedeutet, daß beim nachgiebigen Lager
gehäuse 10 mit Schlitz 40 die tragende Lastzone breiter ist
und mehr Rollen am Tragen beteiligt werden, so daß die mitt
lere Belastung der zentralen, in Hauptkraftrichtung F liegen
den Rolle 4 reduziert ist.
Berechnungen und Versuche haben gezeigt, daß die Breite der
tragenden Lastzone mit abnehmender Breite S des Stegs 44 zu
nimmt. Die Breite S des Steges 44 sollte daher so gering wie
möglich gewählt werden. Sie kann aber aus Fertigungsgründen
bei Fahrzeuggetriebegehäusen 10 aus Gußmetall kaum geringer
als 10 mm ausgeführt werden.
Die Reduzierung der Belastung der zentralen Rolle 4 liegt im
vorliegenden Beispiel bei 20%. Die maximale Rollenbelastung
ist entscheidend für die Lagerlebensdauer. Da die Belastung
der Rollen bei einer Berechnung der Lebensdauer mit einem
Exponenten versehen ist, führt eine Reduzierung der Belastung
um 20% zu einer überdurchschnittlichen Erhöhung der Lager
lebensdauer, die sich im vorliegenden Fall einer Abschätzung
zufolge mehr als verdoppelt.
Es hat sich herausgestellt, daß die Variation des Öffnungs
winkels α einen relativ geringen Einfluß auf die maximale
Rollenkraft hat. Es ist deshalb sinnvoll, den Schlitz 40 so
anzulegen, daß sich alle vorhandenen Kraftrichtungen, die
sich aus unterschiedlichen Zahneingriffen der Welle 22 erge
ben, innerhalb des Öffnungswinkels α des Schlitzes 40 befin
den. Der Öffnungswinkel α des Schlitzes 40 sollte jedoch 130°
nicht überschreiten.
In den Fig. 5 und 6 ist das Tragen der Wälzkörper 20 über
ihre axiale Erstreckung bei Wellendurchbiegungen dargestellt.
Fig. 5 zeigt eine Anordnung mit konventionellem Lagergehäuse
48, das steif ausgebildet ist. Die Wälzkörper 20 rollen
lediglich mit einem axialen Endbereich bzw. ihren Kanten auf
der Laufbahn 52 der Welle 22 ab. Dies führt zu unterschiedli
chen Belastungen der Rollen 20 in ihrer axialen Richtung, wie
es durch die gestrichelte Linie C in Fig. 7 angedeutet wurde.
Für das nachgiebig gestaltete Lagergehäuse 10 mit Schlitz 40
wurde dagegen keine unterschiedliche axiale Verteilung der
Kräfte entlang der Rollen 20 festgestellt. Hier kommt es
nicht mehr zu einer stärkeren Belastung an den Kanten der
Wälzköper 20. Die örtliche Belastung der Rollen 20 und der
Laufbahn 52 der Welle 22 ist dadurch wesentlich geringer und
gleichmäßiger als bei dem konventionellen, steifen Lagerge
häuse 48. Dies hat seine Ursache darin, daß der Steg 44 so
nachgiebig ist, daß er der Wellenneigung an der Lagerstelle
folgen kann. Dadurch kann sich auch der Lageraußenring 38 an
passen, so daß die Rollen 20 gleichmäßiger über ihre Länge
tragen. Dies ist durch die durchgezogene Linie D in Fig. 7
dargestellt.
Auch wenn die Erfindung lediglich anhand einiger Ausführungs
beispiele beschrieben wurde, erschließen sich für den Fach
mann im Lichte der vorstehenden Beschreibung viele verschie
denartige Alternativen, Modifikationen und Varianten, die
unter die vorliegende Erfindung fallen.
So zeigen z. B. die Fig. 8, 9 und 10 unterschiedliche
Schlitzformen, durch die eine Herabsetzung der Gehäusestei
figkeit in der Kraftrichtung erreichbar ist. Neben dem be
reits beschriebenen und in Fig. 8 dargestellten kreisab
schnittsförmigen Schlitz 40 sind auch ein gerader Schlitz 56
(Fig. 9) und ein abgewinkelter Schlitz 58 (Fig. 10) geeignet,
um die Gehäusesteifigkeit in Lastrichtung herabzusetzen.
Claims (10)
1. Lageranordnung zur Lagerung einer insbesondere durch
radiale Kräfte belasteten Welle (22) mit einem die Wel
le (22) tragenden Wälzlager (16), welches von einer
Lagerausnehmung (12) in einem Lagergehäuse (10) aufge
nommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuse
steifigkeit in der radialen Hauptkraftrichtung gegen
über der Gehäusesteifigkeit anderer Richtungen redu
ziert ist.
2. Lageranordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich in der Nähe der Lagerausnehmung (12) in Haupt
kraftrichtung wenigstens eine das Lagergehäuse (10)
axial durchbrechende Ausnehmung (40, 56, 58) befindet.
3. Lageranordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die axiale Ausnehmung im wesentlichen als Schlitz
(40) ausgebildet ist, der sich hinsichtlich der Um
fangsrichtung des Wälzlagers (16) zu beiden Seiten der
radialen Hauptkraftrichtung erstreckt.
4. Lageranordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die axiale Ausnehmung (40, 56, 58) inner
halb eines Winkelbereichs das Wälzlager (16) konzen
trisch umgibt, so daß zwischen Lagerausnehmung (12) und
axialer Ausnehmung (40, 56, 58) ein Steg (44), vorzugs
weise konstanter radialer Breite (S) ausgebildet ist.
5. Lageranordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß unter Berücksichtigung der üblichen Fertigungsmög
lichkeiten eine möglichst geringe Stegbreite (S) ge
wählt ist.
6. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die axiale Ausnehmung (40,
56, 58) bezüglich der Lagerachse (42) innerhalb eines
Winkelbereichs zwischen 90° und 130° liegt, wobei die
Hauptbelastungsrichtung (F) durch den mittleren Bereich
der axialen Ausnehmung (40, 56, 58) verläuft.
7. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Oberflächen in den Abrun
dungen der axialen Ausnehmung (40, 56, 58) so bemessen
und gestaltet sind, daß hier keine überhöhten Spannun
gen auftreten.
8. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß ein Wälzlager (16) mit gerin
ger Lagerluft ausgewählt ist.
9. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der an der Lagerausnehmung
(12) anliegende Lageraußenring (38) des Wälzlagers (16)
so weich ausgebildet ist, daß er Verformungen des La
gergehäuses (10) folgen kann.
10. Lageranordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das Wälzlager (16) ein Rol
lenlager, insbesondere ein Zylinderrollenlager ist.
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ID=6511507
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DE4406640A Withdrawn DE4406640A1 (de) | 1994-03-01 | 1994-03-01 | Lageranordnung zur Lagerung einer Welle |
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