DE4405454A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der mechanischen Knochenstruktur - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der mechanischen KnochenstrukturInfo
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- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Bestimmung der mechanischen Knochenstruktur, insbeson
dere für den Einsatz in der Humanmedizin.
Die Vorrichtung ermöglicht eine nicht-invasive, strahlungs
freie Bestimmung der Festigkeit eines Knochens. Zum Beispiel
kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem erfin
dungsgemäßen Verfahren die Festigkeit einer im Bruchspalt
eines Röhrenknochens gebildeten Knochenmasse (Kallus) be
stimmt werden.
Die Erfindung eignet sich zum Untersuchen von Knochenbrü
chen, Osteoporose oder rheumatischen Erkrankungen.
Ein bisher übliches Untersuchungsverfahren von z. B. Knochen
brüchen ist das Röntgenverfahren. Dieses Verfahren ist je
doch mit dem bekannten Risiko einer hohen Strahlenbelastung
sowohl für den Patienten als auch für das medizinische Per
sonal verbunden. Außerdem sind Röntgeneinrichtungen sehr ko
stenaufwendig und benötigen entsprechend präparierte Räume.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung der mechani
schen Knochenstruktur zur Verfügung zu stellen, die geringe
Kosten beanspruchen, schnell einsetzbar sind und eine Strah
lenbelastung von Patienten und medizinischem Personal ver
meiden.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen der Patentansprüche ge
löst.
Bei der Lösung geht die Erfindung von folgenden Grundgedan
ken aus.
Durch eine ein- oder mehrmalige mechanische Erregung (Stoß,
Schlag, Schwingungserregung durch Piezokristalle) wird eine
niederfrequente Schwingung des Knochens erzeugt. Diese setzt
sich über die gesamte Länge des Knochens bis zum nächsten
Gelenk fort. Die z. B. im Bruchspalt eines Knochens sich bil
dende Masse wirkt dabei in Abhängigkeit von ihrer Festigkeit
als dämpfendes Element. Die Intensität (Amplitude) der
Schwingung des Knochen wird mit mindestens einem Sensor auf
genommen, mit einem gesunden Knochen bzw. Knochenbereich
verglichen und ausgewertet. Aus der Schwächung der Schwin
gung in einem erkrankten bzw. mechanisch defekten Bereich
des Knochens kann durch Vergleich mit der Schwingung im ge
sunden Knochen oder mit gespeicherten Daten auf die knö
chernde Durchbauung geschlossen werden.
Der Vorteil der Erfindung liegt in der problemlosen frühzei
tigen Mobilisierung z. B. eines Patienten mit Knochenbruch,
wobei der Zeitpunkt und der Grad einer möglichen Belastung
des Knochens bestimmt werden kann.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Ausführungsform auf einem
menschlichen Unterschenkel mit gebrochener Tibia,
Fig. 2 erfindungsgemäße Meßkurven bei einem gesunden Kno
chen, und
Fig. 3 erfindungsgemäße Meßkurven an einem gebrochenen Kno
chen.
Fig. 1 zeigt einen menschlichen Unterschenkel mit gebroche
ner Tibia 4 (Schienbein) mit der an dem Unterschenkel befe
stigten erfindungsgemäßen Vorrichtung. Am fußnahen Ende der
Tibia ist auf der Haut des Unterschenkels ein mechanischer
Erreger 1 angeordnet. Vor dem Bruch 4a befindet sich ein
erster Sensor 2 und nach dem Bruch ein zweiter Sensor 3. Der
mechanische Erreger 1 erzeugt z. B. durch Stoß eine mechani
sche Schwingung der Tibia 4. Diese Schwingung wird sowohl
mit dem Sensor 2 als auch mit dem Sensor 3 aufgenommen. Da
bei registriert der Sensor 2 die Ausbreitung der Schwingung
im gesunden Knochen und der Sensor 3 die Ausbreitung der
Schwingung über den Bruch 4a hinweg.
Die von dem Sensor 2 über den ungebrochenen Knochenbereich
aufgenommene Schwingung ist ungedämpft und hat den in Fig. 2a
dargestellten Verlauf. Dabei ist die Intensität der
Schwingung über die Zeit in Millisekunden aufgetragen. An
einem gesunden Bein hat auch die am Sensor 3 aufgenommene
Schwingung einen ähnlichen Verlauf, wie die am Sensor 2. Das
entsprechende Intensitäts/Zeit-Diagramm ist in Fig. 2b dar
gestellt.
Ein verheilender Bruch dämpft durch seine im Bruchspalt ge
bildete Knochenmasse die erregte Schwingung. Als Folge wird
vom Sensor 3 eine in der Amplitude stark gedämpfte Schwin
gung aufgenommen.
Dieser Sachverhalt wird durch Vergleich der Intensi
täts/Zeit-Diagramme von Fig. 3a und Fig. 3b deutlich. Fig. 3a
zeigt die am Sensor 2 aufgenommene Schwingung über den
gesunden Knochenbereich. Um am Sensor 3 noch eine deutlich
wahrnehmbar Schwingung zu registrieren, war es dabei erfor
derlich, die Verstärkung gegenüber den Diagrammen von Fig. 2
zu verdoppeln. Der Sensor 2 wurde somit übersteuert, so daß
in Fig. 3a die Amplituden abgeschnitten sind. Die Dämpfung
der Amplituden in Fig. 3b, dessen Diagramm am Sensor 3 hin
ter dem Knochenspalt aufgenommen wurde, ist deutlich zu er
kennen. Der Grad der Annäherung der Amplituden am Sensor 3
(Fig. 3b) an die am Sensor 2 (Fig. 3a) aufgenommenen ist ein
Maß für den Heilungsprozeß des Knochenbruches.
Vorteilhafterweise wird die gleiche Messung auch an dem ge
sunden Knochen, d. h. dem anderen Unterschenkel durchgeführt,
um eine durch die Längsausdehnung des Knochens bewirkte
Schwingungsdämpfung zu kompensieren.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße
Verfahren gestatten das Ansammeln von Meßdaten bei Osteopo
rose oder rheumatischen Erkrankungen, die dann in einer Da
tenbank gesammelt werden können. Aus Messungen an erkrankten
Knochen und dem Vergleich mit den in der Datenbank gesammel
ten Daten kann auf diese Weise eine Aussage über den Krank
heitsverlauf getroffen werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße
Verfahren kommen vorzugsweise in der Humanmedizin zum Ein
satz. Es ist aber auch eine Verwendung in der Tiermedizin
möglich.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Bestimmung der mechanischen Knochen
struktur, mit:
- a) einem mechanischen Erreger (1), und
- b) mindestens einem Sensor (2, 3), wobei
- c) der mechanische Erreger (1) in einem Knochen (4) eine mechanische Schwingung erzeugt und der Sensor (2, 3) diese Schwingung an einer anderen Stelle des Knochens (4) aufnimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erster Sensor (2) in Ausbreitungsrichtung der mecha
nischen Schwingung vor einem erkrankten bzw. mechanisch
defektem Bereich (4a) und ein zweiter Sensor (3) in Aus
breitungsrichtung der mechanischen Schwingung hinter dem
erkrankten bzw. mechanisch defekten Bereich (4a) des
Knochens (4) angeordnet ist.
3. Verfahren zur Bestimmung der mechanischen Knochenstruk
tur unter Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 1
oder 2, mit den Schritten:
- a) Erzeugen einer mechanischen Schwingung in dem Kno chen (4) mittels des mechanischen Erregers (1), ins besondere durch einmaligen oder sich periodisch wie derholenden Stoß oder Schlag oder durch eine peri odische Schwingungserregung,
- b) Aufnahme eines Intensitäts/Zeit-Diagramms der mecha nischen Schwingung durch den mindestens einen Sensor (2 und/oder 3) und
- c) Vergleichen des Intensitäts/Zeit-Diagramms mit Daten eines gesunden oder erkrankten bzw. mechanisch de fekten Knochen bzw. Knochenbereichs, wobei festge stellt wird, ob der Knochen bzw. -bereich eine ge sunde oder erkrankte bzw. defekte mechanische Struk tur aufweist.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
ein erster Sensor (2) das Intensitäts/Zeit-Diagramm über
einen gesunden und ein zweiter Sensor (3) das Intensi
täts/Zeit-Diagramm über einen erkrankten bzw. mechanisch
defekten Bereich eines Knochens aufnimmt, wobei aus den
Unterschieden der beiden Diagramme die mechanische
Struktur des erkrankten bzw. mechanischen defekten Kno
chenbereichs festgestellt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zusätzlich Kontrollmessungen an einem gleichartigen an
deren Knochen durchgeführt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Schwingungserregung ein Piezokri
stall eingesetzt wird.
7. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 3 bis
6 in der Humanmedizin.
8. Verwendung nach Anspruch 6, insbesondere bei der Unter
suchung von Knochenbrüchen, Osteoporose und rheumati
schen Erkrankungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944405454 DE4405454A1 (de) | 1994-02-21 | 1994-02-21 | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der mechanischen Knochenstruktur |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944405454 DE4405454A1 (de) | 1994-02-21 | 1994-02-21 | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der mechanischen Knochenstruktur |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4405454A1 true DE4405454A1 (de) | 1995-08-24 |
Family
ID=6510746
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944405454 Withdrawn DE4405454A1 (de) | 1994-02-21 | 1994-02-21 | Vorrichtung und Verfahren zur Bestimmung der mechanischen Knochenstruktur |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4405454A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10018654A1 (de) * | 2000-04-14 | 2001-12-13 | Jacek Czernicki | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung des anatomischen Zustands eines Menschen oder eines Tieres, insbesondere zur Diagnose von Osteoporose |
-
1994
- 1994-02-21 DE DE19944405454 patent/DE4405454A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10018654A1 (de) * | 2000-04-14 | 2001-12-13 | Jacek Czernicki | Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung des anatomischen Zustands eines Menschen oder eines Tieres, insbesondere zur Diagnose von Osteoporose |
US7232416B2 (en) | 2000-04-14 | 2007-06-19 | Jacek Czernicki | Method and device for determining the anatomical condition of a human being or an animal and a strength training machine and a computer program which is saved to a memory medium |
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