DE60224538T2 - Messvorrichtung zur untersuchung eines komprimierbaren gewebes - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Messvorrichtung gemäß der Definition im Oberbegriff von Anspruch 1 zur Untersuchung eines komprimierbaren Gewebes, wie Gelenkknorpel.
  • Gelenkknorpel besteht aus differenziertem Bindegewebe, das keine Blutgefäße, Lymphgefäße oder Nerven enthält. Gelenkknorpel ist die steifste Art von Weichteilen im menschlichen Körper, er ist dennoch deutlich weicher als Knochen. Die Dicke von Gelenkknorpel variiert in verschiedenen Gelenken von wenigen Mikrometern bis zu mehreren Millimetern. Die Dicke von Gelenkknorpel kann auch in verschiedenen Teilen von Gelenkoberflächen verschieden sein. Gelenkknorpel hat zwei Hauptfunktionen – die Verringerung der auf den subchondralen Knochen ausgeübten Belastung und die Verringerung von Reibung im Gelenk.
  • Die Eigenschaften von Gelenkknorpel, die mechanische Eigenschaften umfassen, erfahren Veränderungen während Gelenkknorpelerkrankungen, wie Arthrose, rheumatoide Arthritis und Chondromalazie. Knorpelerweichung ist häufig das erste wahrnehmbare Symptom eines Knorpelabbaus. Andererseits erfolgt, beispielsweise nach einer Korrekturbehandlung einer Gelenkknorpelläsion durch Zellübertragung, eine allmähliche Verfestigung des Korrekturgewebes, wodurch die Verwendung einer Messung von mechanischen Eigenschaften des Gewebes zur Feststellung der Operationsergebnisse er möglicht, wird.
  • Das einfachste Verfahren, das zur Feststellung der Steifigkeit von Gelenkknorpel verwendet wird, besteht darin, die Knorpeloberfläche durch Drücken auf diese mit einem Metallinstrument in Verbindung mit einer Operation zu befühlen. Jedoch sind die Ergebnisse einer derartigen Messung stark subjektiv und inkonsistent.
  • Verschiedene Messvorrichtungen wurden zur Verwendung in Verbindung mit chirurgischen Operationen entwickelt. Die Technologie des Standes der Technik auf dem Gebiet der Erfindung repräsentiert das Patent FI 90616 . Eine in dieser Schrift offenbarte Gewebesteifigkeitsmessvorrichtung umfasst einen länglichen starren Körper, der eine Kontaktoberfläche umfasst, die in Verbindung mit einer Messung gegen die Oberfläche des zu untersuchenden Gewebes gedrückt wird. Der Körper trägt einen Messarm, der mit einem vorstehenden Messkopf oder einem äquivalenten, relativ kleinen Stift ausgestattet ist. Der Messarm ist auch mit einem Fühler zur Messung des Drucks, der von dem zu messenden Gewebe auf diesen über den Messkopf ausgeübt wird, ausgestattet.
  • Wenn diese Messvorrichtung verwendet wird, wird deren Kontaktoberfläche gegen das zu messende Gewebe derart gedrückt, dass der aus der Kontaktoberfläche hervorstehende Messkopf den Knorpel darunter komprimiert. Daher übt der Knorpel auf den Messkopf und den Messarm einen zu dessen Steifigkeit proportionalen Druck aus. Dieser Druck ruft messbare Drücke im Messarm hervor. Entsprechende messbare Drücke werden in dem Körper hervorgerufen, wenn die Kontaktoberfläche gegen den zu messenden Knorpel gedrückt wird.
  • Diese Messvorrichtung des Standes der Technik erwies sich als sehr gut verwendbares und wirksames Werkzeug bei der Untersuchung von komprimierbaren Geweben, wie Gelenkknorpel. Das Hauptproblem bei dieser Vorrichtung des Standes der Technik besteht lediglich in der Kargheit der dadurch erhaltenen Information. Die Vorrichtung war so gestaltet, dass die Wirkung der Knorpeldicke minimiert werden konnte, da die Vorrichtung zur Messung der Knorpeldicke nicht verwendet werden konnte. Bei Untersuchungen in Bezug auf Knorpelgewebe besteht klar die Notwendigkeit, andere Informationen über das Gewebe neben dessen Steifigkeit, die nicht alles über das zu untersuchende Gewebe aussagt, zu erhalten. Daher entstand die Notwendigkeit, eine Messvorrichtung zu entwickeln, die dazu verwendet werden kann, neben einer arthroskopischen mechanischen Steifigkeitsmessung des Gewebes eine detailliertere Charakterisierung der Gewebestruktur zu erhalten.
  • Der nächstgelegene Stand der Technik EP-A-0920833 offenbart eine Messvorrichtung zur Untersuchung eines komprimierbaren Gewebes mit einem länglichen starren Körper, einem Messarm, einer Ultraschallsonde als Messkopf und Mitteln zur Verarbeitung von von dem Kopf erhaltenen Signalen.
  • In Bezug auf die für die Erfindung kennzeichnenden Merkmale wird auf die Ansprüche verwiesen.
  • Durch Untersuchung von beispielsweise Gelenkknorpel auf diese Weise ist es möglich, die Dicke der Knorpelschicht, die Fähigkeit von Knorpeloberfläche, inneren Strukturen und subchondralem Knochen Schall zu reflektieren oder zu streuen, sowie die Abschwächung von Ultraschall als Funktion der Frequenz zu bestimmen.
  • Zu den oben genannten akustischen Parametern:
    • – Die Knorpelschichtdicke ist verständlicherweise ein wichtiger Parameter bei der Feststellung des Knorpelzustands.
    • – Die Fähigkeit von Knorpeloberfläche und inneren Strukturen des Knorpels, Ultraschall zu reflektieren/streuen, ist eine empfindliche Anzeige der Knorpelqualität und insbesondere des Zustands von Kollagenfasern auf der Knorpeloberfläche.
    • – Es besteht keine breite Erfahrung in Bezug auf die Anwendung der frequenzabhängigen Abschwächung zur Feststellung des Knorpelzustands, doch erwies sich dieser Parameter (BUA) als bei der Feststellung der Knochenqualität verwendbar. Er kann auch bei der Feststellung der Knorpelqualität verwendbar sein.
    • – Rückstreuungsparameter wurden erfolgreich bei der Feststellung von sowohl Knorpel- als auch Knochenqualität verwendet.
    • – Die Fähigkeit von subchondralem Knochen, Ultraschall zu reflektieren/streuen, ist eine empfindliche Anzeige der Knochenqualität.
  • Die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Messung von komprimierbarem Gewebe, wie Gelenkknorpel, umfasst einen länglichen starren Körper und einen von dem Körper getragenen Messarm. Der Arm kann zusätzlich mit einer Kontaktoberfläche, die gegen das zu untersuchende Gewebe zu legen ist, ausgestattet sein. Die Vorrichtung umfasst ferner einen Messkopf und Mittel zur Verarbeitung von von dem Messkopf erhaltenen Signalen. Gemäß der Erfindung ist der Messkopf eine Ultraschallkristallmatrix, d. h. ein Satz von Ultraschallsonden, die zusammen eine Fläche bilden, die das gesamte zu untersuchende Gewebe oder einen Teil des Gewebes bedeckt, zur Emission von Ultraschall in das zu untersuchende Gewebe und zum Empfangen von Ultraschall aus dem zu untersuchenden Gewebe.
  • Daher kann statt einer Abtastung die Sondenmatrix Informationen über eine gewünschte Fläche des Gewebes liefern.
  • Die Messvorrichtung der Erfindung kann erfolgreich zur quantitativen Bestimmung von mechanischen und Struktureigenschaften von Gelenkknorpel in Verbindung mit einer Arthroskopie verwendet werden. Das Erstrecken akustischer Messungen auch auf den Knochen unter dem Knorpel ermöglicht eine quantitative Bestimmung der Eigenschaften des subchondralen Knochens. Es ist auch sehr wichtig, die Eigenschaften des subchondralen Knochens zu kennen, da ermittelt wurde, dass Änderungen dieser Eigenschaften eine Beziehung zur Degeneration von Knorpel zeigen.
  • Die Messvorrichtung der Erfindung ist besonders vorteilhaft bei Messungen des Echos, das von einer Knorpel/Knochen-Grenzfläche reflektiert wird, das Informationen über die Knorpeldicke und die Kompression sowie auf der Basis von erhaltenen Kraftmessungen das Gewebe beschreibende Materialparameter liefert.
  • Nach den Messungen gemäß der Erfindung kann eine aktuelle Analyse und Diagnose durch Kombination aller gemessenen Parameter und die durch diese erhaltene Information erfolgen. Eine Diagnose wird vorzugsweise durch Sammeln von ausführlichem Bezugsmaterial in Bezug auf alle entsprechenden durchzuführenden Messungen und Eintragen der neu gemessenen Daten in einen derartigen Ordner, der Bezugsmaterial enthält, wodurch es möglich ist, eine Feststellung des Zustands des Gelenks auf der Basis des zuvor gesammelten Bezugsmaterials zu erhalten, durchgeführt.
  • Die Messvorrichtung der Erfindung weist signifikante Vorteile im Vergleich zum Stand der Technik auf.
  • Die Erfindung ermöglicht eine Messung von aktuellen Materialeigenschaften von Knorpel, die Messung von Struktur- und Zusammensetzungseigenschaften von Knorpel und subchondralem Knochen und die Messung der Knorpeldicke. Darüber hinaus haben Variationen der Knorpeldicke keine Wirkung auf die Messergebnisse wie bei Verfahren des Standes der Technik.
  • Im folgenden wird die Erfindung unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen detailliert beschrieben, wobei
  • 1 eine allgemeine Darstellung einer Messvorrichtung gemäß der Erfindung zeigt,
  • 2 eine in der Erfindung verwendete Ultraschallkristallstruktur erläutert und
  • 3 eine allgemeine Darstellung einer zweiten Messvorrichtung gemäß der Erfindung zeigt.
  • Die in 1 gezeigte Messvorrichtung umfasst einen länglichen starren Körper 1, d. h. einen Griff, und einen geraden und starren Messarm 2, der an dem Körper befestigt ist. Das abgeschrägte äußere Ende des Messarms umfasst eine Kontaktoberfläche 3, die gegen das zu untersuchende Gewebe zu legen ist, mit einem von dieser Oberfläche vorstehenden Messkopf 4. Ferner ist der Messarm mit mindestens einem Fühler, vorzugsweise einer Druckmessvorrichtung, zur Messung der Kraft, die von dem zu untersuchenden Gewebe über den Messkopf auf den Messarm ausgeübt wird, ausgestattet. Die Messvorrichtung ist mit geeigneten Mitteln 5 zur Verarbeitung der von dem Messarm detektierten Signale verbunden.
  • Wie in 2 gezeigt ist, ist die Ultraschallsonde 4 eine Ultraschallkristallmatrix, die aus einer Mehrzahl von getrennten Ultraschallkristallen besteht. Die Matrix bedeckt die zu untersuchende Gewebefläche auf einmal und die Matrix wird während der Untersuchung nicht bewegt. Die Messung wird an einem Matrixelement oder Kristall einzeln durchgeführt, so dass Messungen durch verschiedene Kristalle einander nicht stören. Daher werden punktspezifische Messungen, die gleichförmig die gesamte Matrixfläche des zu untersuchenden Gewebes überdecken, erhalten.
  • Wenn die Ultraschallsonde in einer vorstehenden Position wie in 1 gehalten wird, kann eine punktspezifische Information in Bezug auf das Gewebe durch Drücken der Sonde 4 in das Gewebe erhalten werden. Daher kann eine Vorrichtung gemäß der Erfindung eine wie in 1 erläuterte Ausführungsform sein, wobei die Ultraschallsonde 4 fest montiert ist und kontinuierlich aus der schrägen Kontaktoberfläche 3 hervorsteht. In diesem Fall sendet das zu untersuchende Gewebe ein punktspezifisches akustisches Signal zurück, das signifikante Informationen insbesondere in Bezug auf den Knochen und die Knochengrenzfläche in der Form eines möglichen Abschwächens oder einer Verstärkung der Reflexion oder Streuung liefert.
  • In der in 3 gezeigten Ausführungsform ist die Messvorrichtung eine stiftähnliche Struktur, bei der ein starrer Körper 1 und ein von diesem ausgehender dünnerer Messarm 2 miteinander verbunden sind. Das Ende des Messarms ist mit einer Ultraschallsonde 4, die in schräger Position in Bezug auf die Längsrichtung des Arms montiert ist, ausgestattet. Es besteht keine Kontaktoberfläche am Ende des Messarms, sondern die Vorrichtung wird nur durch Drücken der Sonde gegen das zu untersuchende Gewebe verwendet. In dem Messarm sind relativ nahe der Sonde 4 Druckmessvorrichtungen oder äquivalente Fühler 9 zur Messung der Kraft, die zum Drücken der Ultraschallsonde gegen das Gewebe ausgeübt wird, platziert. Daher ergibt die Vorrich tung punktähnliche Messergebnisse für das zu untersuchende Gewebe.
  • Daher können, wenn die Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Untersuchung von Gewebe wie Knorpel und subchondralem Knochen verwendet wird, sowohl mechanische als auch Struktur- und Zusammensetzungseigenschaften des Gewebes durch die gleiche Vorrichtung in Verbindung mit Arthroskopie bestimmt werden.

Claims (2)

  1. Messvorrichtung zur Untersuchung eines komprimierbaren Gewebes, wie Gelenkknorpel, wobei die Vorrichtung einen länglichen starren Körper (1), einen an dem Körper angebrachten Messarm (2) und einen Messkopf (4), wobei der Messkopf eine Ultraschallsonde ist, und Mittel (5) zur Verarbeitung von von dem Messkopf erhaltenen Signalen umfasst, wobei die Messvorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, dass der Messkopf (4) eine Ultraschallkristallmatrix, die die zu untersuchende Gewebefläche im wesentlichen bedeckt, zur Emission von Ultraschall in das zu untersuchende Gewebe und zum Empfangen von Ultraschall von dem zu untersuchenden Gewebe ist.
  2. Messvorrichtung nach Anspruch 1, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Messvorrichtung eine Kontaktoberfläche (3), die gegen das zu untersuchende Gewebe gelegt werden kann, umfasst.
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