DE4404131A1 - Batteriefreie Datenpufferung - Google Patents
Batteriefreie DatenpufferungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für
eine speicherprogrammierbare Steuerung, bei der im Betrieb in
einem Schreib-Lese-Speicher eine Vielzahl von Daten, insbe
sondere Merker und Zeiten, abgelegt werden, wobei die spei
cherprogrammierbare Steuerung über eine Stromversorgungsein
richtung mit Strom versorgt wird.
Um die im Schreib-Lese-Speicher abgespeicherten Daten bei
einem Spannungseinbruch zu sichern, wird bisher der
Schreib-Lese-Speicher mittels einer Batterie gepuffert. Diese
Vorgehensweise ist insofern nicht optimal als durch die Batterie
zusätzliche Kosten entstehen. Ferner wird die Umwelt durch
die anfallenden Altbatterien belasten. Auch ist der Batterie
wechsel mit Personalaufwand und damit wieder Kosten verbun
den. Noch schwerer wiegt jedoch, daß das Wechseln der Batte
rie versehentlich vergessen werden kann, so daß die Daten
doch verlorengehen, wenn ein Spannungseinbruch erfolgt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
umweltfreundliche und kostengünstige Möglichkeit zu schaffen,
die im Schreib-Lese-Speicher abgespeicherten Daten sicher zu
puffern. Insbesondere soll hierzu keine Batterie benötigt
werden. Dabei soll der schnelle Zugriff auf die Daten im
Normalbetrieb weiterhin gewährleistet sein.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß bei einem Spannungs
einbruch der Stromversorgungseinrichtung der Schreib-Lese-Speicher
mittels eines physikalischen Energiespeichers, z. B.
eines Kondensators oder einer Spule, zumindest kurzfristig
mit Strom versorgt wird.
Unter einem physikalischen Energiespeicher ist dabei jede Art
der elektrischen, magnetischen oder mechanischen Energiespei
cherung zu verstehen, aber nicht die chemische Energiespei
cherung wie sie in Batterien erfolgt.
Die Datenhaltung ist besonders sicher, wenn die Stromversor
gungseinrichtung von der speicherprogrammierbaren Steuerung
auf Spannungseinbrüche überwacht wird und beim Detektieren
eines Spannungseinbruchs die im Schreib-Lese-Speicher abge
legten Daten in einem elektrisch löschbaren Remanentspeicher
abgespeichert werden. Als Remanentspeicher kommen dabei ins
besondere EEPROMs, Flash-EPROMs und evtl. Ferro-Elemente in
Frage.
Je nach schaltungstechnischer Ausgestaltung der Datenverbin
dung zwischen Schreib-Lese-Speicher und Remanentspeicher er
folgt das Abspeichern der Vielzahl von Daten im Remanent
speicher simultan oder seriell. Wenn der Schreib-Lese-Spei
cher und der Remanentspeicher z. B. als bauliche Einheit in
Form eines non volatile RAM (NV-RAM) ausgebildet sind, er
folgt das Abspeichern simultan. Wenn ein separates EEPROM
vorgesehen ist, erfolgt das Abspeichern seriell, z. B. byte
weise.
Alternativ zum Abspeichern der Daten in einem Remanentspei
cher können die Daten auch im Schreib-Lese-Speicher selbst
gesichert werden. In diesem Fall muß die Versorgung mit Strom
mittels des physikalischen Energiespeichers selbstverständ
lich länger erfolgen. Wenn die speicherprogrammierbare Steue
rung eine elektrisch betriebene Echtzeituhr aufweist, ist es
auch möglich, die Echtzeituhr beim Detektieren eines Span
nungseinbruchs ebenfalls mittels des physikalischen Energie
speichers mit Strom zu versorgen.
Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nach
folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, anhand der
Zeichnungen und in Verbindung mit den weiteren Ansprüchen.
Dabei zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Datenpufferung und
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 1 zeigt die Zentraleinheit 1 einer modularen speicher
programmierbaren Steuerung. Die Zentraleinheit 1 wird von der
Stromversorgungseinrichtung 2 über die Versorgungsleitungen 3
und 4 mit Strom versorgt. An die Versorgungsleitungen 3 und 4
sind die Verbraucher der speicherprogrammierbaren Steuerung 1
angeschlossen.
Im vorliegenden Fall wird eine externe Stromversorgungsein
richtung 2 verwendet. Sie könnte selbstverständlich aber auch
in die Zentraleinheit 1 integriert sein. Ebenso könnte
anstelle einer modularen speicherprogrammierbaren Steuerung
auch ein Kompaktgerät verwendet werden.
Die Zentraleinheit 1 weist einen Prozessor 5 auf, der ein
Anwenderprogramm abarbeitet, das im Steckmodul 6 abgespei
chert ist. Das Steckmodul 6 ist, wie durch den Pfeil ange
deutet, in den gestrichelt dargestellten Modulschacht 6′
eingesteckt, so daß der Prozessor 5 über den geräteinternen
Bus 7 auf das Steckmodul 6 zugreifen kann. Der Prozessor 5
führt das im Steckmodul 6 abgespeicherte Anwenderprogramm in
Verbindung mit Betriebssystembefehlen aus, die im Speicher 8
abgespeichert sind. Sowohl der Speicher 8 als auch das Steck
modul 6 sind als elektrisch löschbare Festwertspeicher, also
als EEPROMs oder als Flash-EPROMs, ausgebildet.
Entsprechend den Befehlen des Anwenderprogramms greift der
Prozessor 5 von Zeit zu Zeit über den Controller 9 und den
Rückwandbus 10 auf Peripheriebaugruppen zu. Die Peripherie
baugruppen sind typisch Eingabebaugruppen und Ausgabebau
gruppen. Sie sind in Fig. 1 der Übersichtlichkeit halber nicht
dargestellt.
Von den Peripheriebaugruppen eingelesene Werte und an die
Peripheriebaugruppen auszugebende Werte sind im Speicher 11
abgespeichert, der als Schreib-Lese-Speicher (RAM) ausgebil
det ist. Andere wichtige Daten, die den Zustand des von der
speicherprogrammierbaren Steuerung kontrollierten Prozesses
widerspiegeln, sind dagegen nicht im Speicher 11, sondern im
Speicher 12 abgespeichert. Die anderen wichtigen Daten um
fassen zumindest Merker und Zeiten, gegebenenfalls auch noch
nicht abgearbeitete Alarmmeldungen. Die Zeiten werden dabei
laufend gemäß dem von der Echtzeituhr 13 gelieferten Zeit
signal aktualisiert. Auch der Speicher 12 ist ein Schreib-
Lese-Speicher.
Insbesondere Merker und Zeiten sind wichtige Prozeßzustände
bzw. Betriebsdaten, die erhalten bleiben müssen, auch wenn
die Zentraleinheit 1 vom Benutzer abgeschaltet wird oder
wenn, z. B. aufgrund einer Störung im Versorgungsnetz, ein
Spannungseinbruch der Stromversorgungseinrichtung 2 auftritt.
Hierzu ist der Pufferkondensator 14 vorhanden, der als physi
kalischer Energiespeicher die Energieversorgung des Schreib-
Lese-Speichers 12 für begrenzte Zeit aufrechterhalten kann.
Damit der Kondensator 14 nur den Schreib-Lese-Speicher 12,
nicht aber die gesamte restliche Zentraleinheit 1 puffert,
sind der Schreib-Lese-Speicher 12 und der Kondensator 14
nicht direkt, sondern über die Dioden 15 an die Versorgungs
leitungen 3, 4 angeschlossen.
In vorteilhafter Ausgestaltung wird auch die Echtzeituhr 13
vom Kondensator 14 mit Energie versorgt, dadurch läuft auch
die Echtzeituhr 13 zeitgenau weiter.
Je nach Größe und Bauart der Pufferkondensators 14 können die
Daten im Schreib-Lese-Speicher 12 bis zu 6 Wochen, also über
einen längeren Zeitraum, gepuffert werden. Dies gilt insbe
sondere, wenn der Pufferkondensator 14 als Goldkondensator
ausgebildet ist.
Wenn die im Schreib-Lese-Speicher 12 abgespeicherten Daten
nicht nur wenige Wochen, sondern über erheblich längere Zeit
räume sicher gehalten werden sollen, ist eine Kondensator
pufferung des Schreib-Lese-Speichers 12 hierfür ungeeignet.
In diesem Fall kann die Erfindung wie in Fig. 2 dargestellt
abgewandelt werden.
Gemäß Fig. 2 ist dem Schreib-Lese-Speicher 12 ein elektrisch
löschbarer Remanentspeicher 12′, typisch ein EEPROM, unter
lagert. Sowohl der Schreib-Lese-Speicher 12 als auch der
Remanentspeicher 12′ werden dabei über die Versorgungslei
tungen 3, 4, die Dioden 15 und den Pufferkondensator 14 mit
Energie versorgt.
Im Normalbetrieb, d. h. wenn an den Versorgungsleitungen 3, 4
Spannung anliegt, wird über den geräteinternen Bus 7 nur auf
den Schreib-Lese-Speicher 12 zugegriffen. Sowohl beim Lesen
als auch beim Schreiben von Daten ist daher ein schneller
Zugriff auf den Schreib-Lese-Speicher 12 gewährleistet.
Wenn dagegen die Spannung auf den Versorgungsleitungen 3, 4
einbricht, liegt an der Leuchtdiode 16′ des Optokopplers 16
keine Spannung mehr an. Der Phototransistor 16′′ sperrt folg
lich. Dies wird von der Logikschaltung 17 detektiert, die
daraufhin über die Steuerleitungen 18 ein Umspeichern des
Inhalts des Schreib-Lese-Speichers 12 in den Remanentspeicher
12′ auslöst. Der Optokoppler 1 wirkt also zusammen mit der
Logikschaltung 17 als Unterspannungsdetektor. Während des
Umspeichers wird die hierzu nötige Energie vom Pufferkonden
sator 14 bereitgestellt.
Wenn, wie in Fig. 2 dargestellt, der Schreib-Lese-Speicher 12
und der Remanentspeicher 12′ diskrete Bauelemente sind, muß
das Umspeichern seriell erfolgen, z. B. byteweise. Dies ist
in Fig. 2 durch den durchgezogenen Pfeil zwischen den Spei
chern 12 und 12′ angedeutet.
Es gibt aber auch käuflich erhältliche Schreib-Lese-Speicher,
denen ein elektrisch löschbarer Remanentspeicher direkt un
terlagert ist. In diesem Fall bilden beide Speicher 12, 12′
eine bauliche Einheit, wie in Fig. 2 durch die gestrichelte
Linie um die Speicher 12 und 12′ angedeutet. Bereits heute
käuflich erhältlich sind sogenannte NV-RAMs (non volatile
RAMs). Bei ihnen ist einem Schreib-Lese-Speicher ein EEPROM
unterlagert. Es sind auch Speicher in Entwicklung, sogenannte
F-RAMs, denen anstelle eines EEPPOMs Ferro-Elemente unter
lagert sind. Sowohl bei NV-RAMs als auch bei F-RAMs kann der
gesamte Inhalt des Schreib-Lese-Speichers 12 in einem ein
zigen Schritt, also simultan, in den Remanentspeicher 12′ um
gespeichert werden. Dies ist in Fig. 2 durch die gestrichelten
Pfeile zwischen den Speichern 12 und 12′ angedeutet.
Wenn nach einem Abspeichern des Inhalts des Schreib-Lese-Speichers
12 im Remanentspeicher 12′ die Spannung auf den
Versorgungsleitungen 3, 4 wiederkehrt, erfolgt selbstver
ständlich ein Rückkopieren der im Remanentspeicher 12′ ge
sicherten Daten, damit diese der speicherprogrammierbaren
Steuerung wieder zur Verfügung stehen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 müssen die Speicher 12
und 12′ nur während des Umspeicherns der Daten durch den Kon
densator 14 mit Strom versorgt werden. Es reicht folglich
aus, wenn die Speicher 12 und 12′ nach einem Spannungsein
bruch nur kurzfristig, z. B. 1 s, mit Strom versorgt werden.
Zum besseren Verständnis der in Fig. 2 dargestellten Schaltung
sei noch erwähnt, daß der Widerstand 19 lediglich der Begren
zung des durch die Leuchtdiode 16′ fließenden Stromes dient.
Der Stützkondensator 20 dient der extrem kurzfristigen Puffe
rung der Leuchtdiode 16′, um nicht bei jedem kurzfristigen
Spannungseinbruch der Stromversorgungseinrichtung 2 ein Um
speichern der im Schreib-Lese-Speicher 12 abgespeicherten
Daten auszulösen.
Abschließend sei noch erwähnt, daß bei entsprechender An
passung der Schaltung anstelle des Pufferkondensators 14
selbstverständlich auch andere physikalische Energiespeicher
verwendet werden können. Beispiele derartiger Energiespeicher
sind Spulen oder mechanische Energiespeicher, z. B. kleine
Schwungmassen, die einen Generator antreiben.
Claims (10)
1. Betriebsverfahren für eine speicherprogrammierbare Steue
rung, bei der im Betrieb in einem Schreib-Lese-Speicher (12)
eine Vielzahl von Daten, insbesondere Merker und Zeiten, ab
gelegt werden,
- - wobei die speicherprogrammierbare Steuerung über eine Stromversorgungseinrichtung (2) mit Strom versorgt wird und
- - wobei bei einem Spannungseinbruch der Stromversorgungsein richtung (2) der Schreib-Lese-Speicher (12) mittels eines physikalischen Energiespeichers (14), z. B. eines Konden sators (14) oder einer Spule, zumindest kurzfristig mit Strom versorgt wird.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stromversorgungs
einrichtung (2) von der speicherprogrammierbaren Steuerung
auf Spannungseinbrüche überwacht wird und daß beim Detek
tieren eines Spannungseinbruchs die im Schreib-Lese-Speicher
(12) abgelegten Daten in einem elektrisch löschbaren Rema
nentspeicher (12′) abgespeichert werden.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Abspeichern der Viel
zahl von Daten im Remanentspeicher (12′) simultan erfolgt.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Abspeichern der Vielzahl
von Daten im Remanentspeicher (12′) seriell erfolgt.
5. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet,
- - daß die Versorgung mit Strom mittels des physikalischen Energiespeichers (14) längerfristig erfolgt,
- - daß die speicherprogrammierbare Steuerung eine elektrisch betriebene Echtzeituhr (13) aufweist und
- - daß auch die Echtzeituhr (13) beim Detektieren eines Span nungseinbruchs mittels des physikalischen Energiespeichers (14) mit Strom versorgt wird.
6. Speicherprogrammierbare Steuerung, mit einem Schreib-Lese-Speicher
(12) für Betriebsdaten der speicherprogrammierbaren
Steuerung, insbesondere für Merker und Zeiten, der über eine
Stromversorgungseinrichtung (2) mit Strom versorgbar ist, und
einem physikalischen Energiespeicher (14), der bei einem
Spannungseinbruch den Schreib-Lese-Speicher (12) mit Strom
versorgt.
7. Speicherprogrammierbare Steuerung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie
einen an die Stromversorgungseinrichtung (2) ankoppelbaren
Unterspannungsdetektor (16) und einen elektrisch löschbaren
Remanentspeicher (12′) zum Sichern der im Schreib-Lese-Speicher
(12) abgespeicherten Betriebsdaten im Falle eines
Spannungseinbruchs aufweist.
8. Speicherprogrammierbare Steuerung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Schreib-Lese-Speicher (12) und der elektrisch löschbare
Remanentspeicher (12′) eine Einheit bilden, z. B. als NV-RAM
oder F-RAM ausgebildet sind.
9. Speicherprogrammierbare Steuerung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß sie eine
Echtzeituhr (13) aufweist, die im Falle eines Spannungsein
bruchs ebenfalls über den physikalischen Energiespeicher (14)
mit Strom versorgt wird.
10. Speicherprogrammierbare Steuerung nach einem der An
sprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der physikalische Energiespeicher (14) als Kon
densator (14), insbesondere als Goldkondensator (14), aus
gebildet ist.
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