DE4403646A1 - Drehgeschwindigkeitssensor - Google Patents
DrehgeschwindigkeitssensorInfo
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- G01C19/56—Turn-sensitive devices using vibrating masses, e.g. vibratory angular rate sensors based on Coriolis forces
- G01C19/5698—Turn-sensitive devices using vibrating masses, e.g. vibratory angular rate sensors based on Coriolis forces using acoustic waves, e.g. surface acoustic wave gyros
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- G01P15/00—Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration
- G01P15/02—Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration by making use of inertia forces using solid seismic masses
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- G01P15/097—Measuring acceleration; Measuring deceleration; Measuring shock, i.e. sudden change of acceleration by making use of inertia forces using solid seismic masses with conversion into electric or magnetic values by vibratory elements
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drehgeschwindigkeitssensor mit
einer schwingungserzeugenden Sendevorrichtung und zwei
Empfangsvorrichtungen, die die Drehbewegung eines Festkör
pers um seine Längsachse detektieren und unter Differenz
bildung der beiden Einzelsignale in eine elektrische Größe
umwandeln.
Zur präzisen und empfindlichen Erfassung von Drehgeschwin
digkeiten sind Sensoren bekannt, welche den Corioliseffekt
nutzen.
Solche Gyrometer koppeln den in einem piezoelektrischen
Sender erzeugten Schall über eine Verbindungsschicht, die
in der Regel als Klebeverbindung ausgeführt ist, in einen
nichtpiezoelektrischen Schwingkörper. Zwei Schallempfänger,
die ebenfalls auf dem prismatischen Schallkörper in engem
akustischen Kontakt montiert sind, wandeln jede Dreh
bewegung des Schwingkörpers um seine Längsachse unter Dif
ferenzbildung der beiden Einzelsignale in eine elektrische
Größe um. Diese Anordnungen reagieren sehr empfindlich
unter Ausnutzung des Corioliseffektes auf Drehbewegungen.
Nachteilig bei diesen Konstruktionen ist aber, daß die Ver
bindungsstellen zwischen den Piezoelementen und dem
Schwingkörper temperaturabhängig mechanischen Spannungen
unterworfen sind, die ihrerseits als Störgrößen das elek
trische Ausgangssignal unerwünscht beeinflussen. Außerdem
sind diese Stellen Alterungseinflüssen ausgesetzt, wie z. B.
durch Feuchtigkeit oder chemische Korrosion.
Bei einer anderen Anordnung wird der Schwingkörper an den
mechanischen Schwingungsknoten durch Stäbe bzw. Drähte
gelagert, die im Vergleich zum Schwingkörper relativ dünn
sind. Eine solche Anordnung weist Probleme hinsichtlich der
mechanischen Schockbelastbarkeit auf.
Gleiches gilt auch für mikromechanische Schwingkörper oder
auch größere geätzte Strukturen, da bei diesen Anordnungen
eine im Vergleich zur Dimensionierung ihrer Lager bei
Schockbelastung große Massen von denselben aufgefangen wer
den müssen bzw. deren Störbewegung unterdrückt werden muß.
Eine hohe Störunterdrückung des Sensors wird dadurch
erreicht, daß der mechanische Schwingkörper nur bei
Frequenzen erregbar ist, die einen großen Frequenzabstand
zwischen Frequenzspektrum des mechanischen Störsignales und
dem mechanischen Nutzsignal sicherstellen.
Eine Anordnung mit hohen Eigenfrequenzen ist z. B. ein im
gesamten Volumen scherschwingender piezoelektrischer Kör
per, welcher wiederum im Schwingungsknoten mit speziellen
Schneidenlagern gehalten ist. Der Montageaufwand für solche
Sensoren ist sehr hoch, so daß diese Sensoren für die Mas
senproduktion nicht geeignet sind.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Dreh
geschwindigkeitssensor anzugeben, der den Gearwinkel prä
zise und langzeitstabil erfaßt, schockbelastbar ist sowie
mit preiswerten Technologien in großen Stückzahlen reali
sierbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Sende-
und Empfangsvorrichtung eine Wandlerstruktur aufweisen,
welche auf ein und demselben Festkörper angeordnet ist,
wobei die an der Oberfläche des Festkörpers erzeugte
akustische Welle von der Drehbewegung des Festkörpers
beeinflußbar ist.
Die Lösung arbeitet nach dem Coriolisprinzip auf SAW-Basis
(surface acustic wave).
Der Vorteil der Erfindung besteht darin, daß Sender und
Empfänger sowie der Schwingkörper ein Element darstellen.
Dadurch entfallen zusätzliche Maßnahmen zur Kopplung von
Sender und Empfänger mit dem Schwingkörper.
Es ist eine hybride Lösung oder eine Lösung auf einem Chip
realisierbar, so daß der Drehgeschwindigkeitssensor beson
ders einfach im Kollektiv herstellbar ist.
Vorteilhafterweise ist dabei der Festkörper eine piezoelek
trische Schicht.
Sender- und Empfängerelektroden, die auf der piezoelektri
schen Schicht angeordnet sind, weisen annähernd gleiche
Strukturen auf, wobei die Empfängerelektroden symmetrisch
zur Ausbreitungsrichtung der akustischen Welle angeordnet
sind. Durch diese symmetrische Anordnung wird die Empfind
lichkeit des Sensors erhöht und gleichartig auf die Empfän
ger wirkende Störsignale werden unterdrückt.
Aufgrund des kompakten Aufbaus des Drehgeschwindigkeitssen
sors ist eine Anordnung auf einem Substrat, welches mit
einem Gehäusedeckel abdeckbar ist, möglich, wodurch eine
eventuell notwendige Temperaturkompensation realisierbar
ist.
Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Eine
davon soll anhand der in der Zeichnung dargestellten
Figuren näher erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipdarstellung des erfindungsgemäßen Drehge
schwindigkeitssensors,
Fig. 2 Anordnung des Drehgeschwindigkeitssensors auf
einem Substrat,
Fig. 3 Ausbreitung der Oberflächenwelle
Fig. 4 bis 7 vektorielle Anteile der Oberflächenwelle hin
sichtlich der Empfängerstrukturen.
Gemäß Fig. 1 ist auf einer planaren piezoelektrischen
Schicht 1 eine metallische Interdigitalstruktur 2 angeord
net, welche mit einer nicht dargestellten Spannungsquelle
verbunden ist, die die Interdigitalstruktur 2 mit einem
periodischen elektrischen Signal versorgt. Dabei bildet die
piezoelektrische Schicht 1 mit der Interdigitalstruktur 2
einen Sendewandler 1, 2.
Mittels dieses Sendewandlers 1, 2 wird aus dem periodischen
elektrischen Signal eine akustische Welle erzeugt, die sich
senkrecht zur Kammstruktur der Senderelektrode 2 ausbrei
tet.
Zwei Empfängerelektroden 3, 4, die ebenfalls auf der
piezoelektrischen Schicht 1 angeordnet sind, weisen eine
ähnliche Interdigitalstruktur 3, 4 wie die Senderelektrode 2
auf. Die Empfangswandler 1, 3 und 1, 4 erzeugen aus dem
mechanischen Signal, welches die Oberflächenwelle liefert,
jeweils eine amplitudenmodulierte elektrische Abbildgröße,
deren Differenz der zu erfassenden Drehgeschwindigkeit
proportional ist, welche in einer nicht dargestellten
Schaltung ausgewertet wird.
Die piezoelektrische Schicht 1 wird, wie in Fig. 2 darge
stellt, auf einem Substrat 5 montiert.
In Fig. 3 wird die Ausbreitung der Oberflächenwelle ver
deutlicht, wobei zu erkennen ist, daß die Empfangswandler
1, 3; 1, 4 nur für die vektoriellen Anteile der Welle
empfindlich sind, die senkrecht zu ihren Interdigitalstruk
turen 3, 4 verlaufen.
Die beiden Anteile der Oberflächenwelle werden mit gleicher
Amplitude empfangen, wenn der Sensor nicht um die Z-Achse
des Koordinatorsystems (Fig. 2) gedreht wird.
Die vektoriellen Anteile der Oberflächenwelle a₃ und a₄,
die die Empfangswandler 1, 3; 1, 4 erregen, sind in den
Fig. 4 und 5 deshalb gleich groß.
Wird die gesamte Anordnung um die Z-Achse gedreht, verän
dern sich die Beträge der Vektoren a₃ und a₄ in Abhängig
keit von der Drehrichtung gegensinnig.
Bei mathematisch negativer Drehrichtung vergrößert sich a₃,
während sich a₄ proportional verkleinert (Fig. 6). Bei
mathematisch positiver Drehrichtung sind die Verhältnisse
umgekehrt (Fig. 7).
Eine Differenzbildung der elektrischen Abbildgrößen, die
aus den von den Empfangswandlers 1, 3 und 1, 4 empfangenen
Signalen gebildet werden, ergibt bei ideal symmetrischer
Anordnung eine doppelte Empfindlichkeit bezogen auf den
Einzelempfänger und unterdrückt Störsignale, die gleichar
tig auf die Empfangswandler 1, 3 und 1, 4 wirken.
Diese Anordnung kann leicht auf hohe mechanische Eigenreso
nanzen abgestimmt werden, so daß die Forderung nach Schock
belastbarkeit gut realisierbar ist.
Gleichzeitig kann das Substrat 5 in Verbindung mit einem
Gehäusedeckel als hermetischer Schutz vor Störeinflüssen,
wie Feuchtigkeit, verschiedene Gase, starke Konvektion der
Luft an der schwingenden Oberfläche und anderes für die
sensorische piezoelektrische Schicht genutzt werden.
Die Frequenz f der mechanischen Welle ist näherungsweise
gleich der Frequenz des elektrischen Signals, mit dem der
Sendewandler 1, 2 erregt wird.
Die Wellenlänge λ der mechanischen Schwingung ergibt sich
aus λ = cpiezo×f, wobei cpiezo die Schallgeschwindigkeit
der Oberflächenwelle ist.
Beträgt die Schichtdicke der piezoelektrischen Schicht 1
ein Vielfaches von λ/2 erzeugt die Interdigitalstruktur 2
des Sendewandlers 1, 2 an der Oberfläche vor allem Rayleigh-
Wellen, deren Eindringtiefe im piezoelektrischen Material
gering ist.
Dadurch wird das Substrat 5 (Fig. 2) nicht mit in Schwin
gung versetzt und es kann eine sicher haftende Verbindung
zwischen piezoelektrischer Schicht 1 und Substrat 5 reali
siert werden.
Claims (8)
1. Drehgeschwindigkeitssensor mit einer schwingungserzeu
genden Sendevorrichtung und zwei Empfangsvorrichtun
gen, die die Drehbewegung eines Festkörpers um seine
Längsachse detektieren und unter Differenzbildung der
beiden Einzelsignale in eine elektrische Größe umwan
deln, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl Sende- (1, 2)
als auch Empfangsvorrichtung (1, 3; 1, 4) eine Wandler
struktur (2, 3, 4) aufweisen, welche auf ein und demsel
ben Festkörper (1) angeordnet sind, wobei die an der
Oberfläche des Festkörpers (1) erzeugte akustische
Welle von der Drehbewegung des Festkörpers (1) beein
flußbar ist.
2. Drehgeschwindigkeitssensor nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Festkörper (1) eine piezoelek
trische Schicht ist.
3. Drehgeschwindigkeitssensor nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß Sender- (1, 2) und
Empfangsvorrichtung (1, 3; 1, 4) annähernd gleiche Struk
turen (2, 3, 4) aufweisen.
4. Drehgeschwindigkeitssensor nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strukturen (2, 3, 4) Interdigi
talstrukturen sind.
5. Drehgeschwindigkeitssensor nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfänger
(1, 3; 1, 4) symmetrisch zur Ausbereitungsrichtung der
akustischen Welle angeordnet sind.
6. Drehgeschwindigkeitssensor nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Empfänger (1, 3; 1, 4) in einem
Winkel von annähernd 45° zur Ausbreitungsrichtung der
akustischen Welle angeordnet sind.
7. Drehgeschwindigkeitssensor nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die piezoelektri
sche Schicht (1) auf einem Substrat (5) angeordnet ist,
welches mit einem Gehäusedeckel abdeckbar ist.
8. Drehgeschwindigkeitssensor nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke der piezoelektrischen
Schicht (1) ein Vielfaches von λ/2 der mechanischen
Schwingung beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944403646 DE4403646B4 (de) | 1994-02-05 | 1994-02-05 | Drehgeschwindigkeitssensor |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19944403646 DE4403646B4 (de) | 1994-02-05 | 1994-02-05 | Drehgeschwindigkeitssensor |
Publications (2)
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DE4403646A1 true DE4403646A1 (de) | 1995-08-10 |
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Family
ID=6509589
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4403646B4 (de) |
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-
1994
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4403646B4 (de) | 2005-06-02 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: MANNESMANN VDO AG, 60326 FRANKFURT, DE |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS AG, 80333 MUENCHEN, DE |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
|
R071 | Expiry of right | ||
R071 | Expiry of right |