DE4403300A1 - Bohrwerkzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug mit im wesent­ lichen zylindrischer Gestalt, mit mindestens einer von radial innen nach radial außen verlaufenden Schneidkante an der Bohr-Stirnseite und mit einer von der jeweiligen Schneidkante ausgehenden und sich von der Bohr-Stirnseite weg nach hinten erstreckenden Spannut.

Bekannte Bohrwerkzeuge dieser Art sind im allgemeinen als Spiralbohrer ausgebildet, sie können jedoch auch gerade genutet sein, also anstelle von spiralen Spannuten gerade Spannuten parallel zur Längsachse aufweisen. Diese bekann­ ten Spiralbohrer besitzen im allgemeinen zwei gerade Schneidkanten (Hauptschneiden), die schräg zur Längsachse von radial innen nach radial außen verlaufen, es sind jedoch auch konkave Schneidkanten bekannt, also Schneid­ kanten in Form von nach innen gewölbten Teil kreisen. Bei derartigen Bohrwerkzeugen sind eine hohe Standzeit und eine große Vorschubgeschwindigkeit wünschenswert, wobei diese beiden Parameter auch zum Teil voneinander abhängen. Bei derartigen Bohrwerkzeugen wird die Standzeit bzw. Lebens­ dauer häufig dadurch begrenzt, daß die radial äußere Ecke der Schneidkante, die der höchsten Arbeitsgeschwindigkeit ausgesetzt ist, bricht oder beschädigt wird.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Bohrwerkzeug der eingangs genannten Gattung so zu verbes­ sern, daß die Standzeit und die Vorschubgeschwindigkeit größer werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mindestens eine Schneidkante in der Stirnansicht des Bohr­ werkzeugs gesehen konvex verläuft.

Durch die konvexe Form der Schneidkante, die also durch eine nach außen gewölbte Kurve begrenzt wird, sinkt die Belastung der Schneidkante und insbesondere die ihres radial äußeren Endbereichs, an dem keine scharfe Ecke mehr zum Außenumfang des Bohrwerkzeugs hin vorhanden ist, sondern nur noch eine Rundung. Hierdurch erhöht sich nicht nur die Standzeit des Bohrwerkzeugs, sondern die Vorschub­ geschwindigkeit kann bis zu dem Zwei- bis Dreifachen er­ höht werden.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Bohrwerkzeugs möglich. Die min­ destens eine Schneidkante verläuft zweckmäßigerweise in an sich bekannter Weise von einer Bohrspitze aus schräg zur Längsachse des Bohrwerkzeugs nach hinten. Ebenso kann in an sich bekannter Weise die Spannut gerade genutet oder spiralgenutet ausgebildet sein. Die Größe des Spitzen­ winkels ist relativ ohne Einfluß auf die Form der Spannut, das heißt, bei jedem Spitzenwinkel ist eine konvexe Schneidkante realisierbar, unabhängig davon, ob es sich um ein gerade genutetes oder ein spiralgenutetes Werkzeug handelt.

Die konvexe Krümmung der Schneidkante weist in vorteil­ hafter Weise eine kontinuierliche Krümmung auf.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine Stirnansicht der Bohr-Stirnseite des Bohr­ werkzeugs in vergrößerter Darstellung und

Fig. 2 eine Seitenansicht des nach Art eines Spiral­ bohrers ausgebildeten Bohrwerkzeugs.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bohrwerkzeug ist nach Art eines bekannten Spiralbohrers ausgebildet, das heißt, es besteht im wesentlichen aus einem zylindrischen Spann­ schaft 10 und einem ebenfalls im wesentlichen zylindri­ schen Schneidteil 11. Der Spannschaft kann auch eine ande­ re übliche Schaftform aufweisen, beispielsweise konisch ausgebildet sein, oder eine andere zur Aufnahme in eine Spannvorrichtung geeignete Gestalt aufweisen. Der Schneid­ teil 11 weist zwei spirale Spannuten 12 auf, die einer­ seits am Spannschaft 10 und andererseits an der Bohrspitze 13 münden. An dieser Bohrspitze 13 befinden sich zwei Schneidkanten 14, auch als Hauptschneiden bezeichnet, die zueinander einen Spitzenwinkel bilden und von radial innen schräg zur Längsachse des Bohrwerkzeugs nach radial außen verlaufen. Die Schneidkanten 14 begrenzen jeweils eine Freifläche 15.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Spiralbohrern weisen die Schneidkanten 14 eine konvexe Gestalt auf, das heißt, die Freifläche 15 ist zur Schneidseite hin konvex nach außen gekrümmt, wie in der Stirnansicht auf die Bohr-Stirnseite gemäß Fig. 1 deutlich zu erkennen ist. In der Seiten­ ansicht gemäß Fig. 2 ist dieser konvexe Verlauf kaum erkennbar.

Die Schneidkanten 14 weisen eine kontinuierliche Krümmung auf und gehen in der radialen Mitte des Bohrers ineinander über. An dieser Stelle könnte auch in bekannter Weise eine kleine gerade oder gekrümmte Querschneide vorgesehen sein.

Anstelle der dargestellten spiralgenuteten Ausführung kann auch eine gerade genutete Ausführung realisiert werden. Die Zahl der Nuten beträgt im allgemeinen zwei, jedoch sind auch hier Variationen möglich.

Das beschriebene Bohrwerkzeug kann aus gehärtetem Stahl bestehen, wie dies bei Spiralbohrern üblicherweise ver­ wendet wird, es kann jedoch auch massiv aus Hartmetall oder teilweise aus Hartmetall bestehen und beispielsweise lediglich Schneidplättchen aus Hartmetall an der Bohr­ spitze aufweisen.

Claims (5)

1. Bohrwerkzeug mit im wesentlichen zylindrischer Gestalt, mit mindestens einer von radial innen nach radial außen verlaufenden Schneidkante an der Bohr-Stirnseite und mit einer von der jeweiligen Schneidkante ausgehenden und sich von der Bohr-Stirnseite weg nach hinten erstreckenden Spannut, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Schneidkante (14) in der Stirnansicht des Bohrwerkzeugs gesehen konvex verläuft.

2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mindestens eine Schneidkante (14) von einer Bohr­ spitze (13) aus schräg zur Längsachse des Bohrwerkzeugs nach hinten verläuft.

3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannut (12) gerade genutet oder spiralgenutet ausgebildet ist.

4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Ausbildung nach Art eines Spiralbohrers.

5. Bohrwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die konvexe Krümmung der we­ nigstens einen Schneidkante (14) eine kontinuierliche Krümmung ist.