DE4402878A1 - Verfahren zur Herstellung thermostabiler Mischbriketts - Google Patents
Verfahren zur Herstellung thermostabiler MischbrikettsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
thermostabilen Mischbriketts mit hohem Anteil von zerkleiner
ten Reststoffen, die thermisch weiter verarbeitet, insbeson
dere in der Festbettdruckvergasung aufbereitet werden, wobei
dem Reststoff Kohle, Shredderleichtgut, Klärschlamm und ähn
liches zugemischt wird. Die Erfindung betrifft außerdem eine
Anlage zur Herstellung und Vergasung von thermostabilen
Mischbriketts mit hohem Anteil von Reststoffen und damit zur
Durchführung des Verfahrens mit Zerkleinerungs- und Mischag
gregaten sowie Pressen und dem Festbettreaktor.
Im Rahmen der Entsorgung stellen Reststoffe wie Verpak
kungen u. a. Kunststoffabfälle ein besonderes Problem dar. An
zahlreichen Standorten sind Müllverbrennungsanlagen errichtet
worden, die auch diese Reststoffe mitverbrennen. Bei der Ver
brennung ist lediglich ein gewisser energetischer Nutzen in
Richtung Dampferzeugung zu verzeichnen. Von daher sind um
fangreiche Überlegungen angestellt worden, neben oder zusätz
lich zur Öl- und Kohlevergasung insbesondere über die Fest
bettdruckvergasung auch solche Abfallstoffe zu vergasen. Auf
der 25. Essener Tagung vom 01. bis 03. April 1992 ist von der
Energiewerke Schwarze Pumpe AG ein Konzept zur Entsorgung
solch problematischer Entsorgungsgüter wie Klär- und Lack
schlamm, Shredderleichtgut, stark kontaminierte Böden und
feste ölhaltige Abfälle im Verbund mit Braunkohle vorgestellt
worden. Bei derartigen Gemischen, die sich zur Vergasung im
Festbettdruckvergaser eignen ist es schwierig, eine ausrei
chende Agglomerationsfähigkeit herzustellen. Insbesondere
müssen sie auch während des Vergasungsprozesses lange Zeit
die notwendige Formstabilität aufweisen, da ansonsten eine
ausreichende Durchströmung und damit Vergasung nicht gewähr
leistet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren und eine Anlage zu schaffen, über die eine gleichblei
bend sichere Vergasung großer Mengen von Rohstoff, vor allem
von Kunststoffabfall möglich ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Zumischgut in Form von Kohle, Klärschlamm, Holz u. a. als
Mineralkomponente der Ausgangsmischung der Mischbriketts ein
gleichbleibendes Schmelzverhalten/Sinterverhalten der Misch
briketts bei der Vergasung im Festbettreaktor gewährleistend
zugegeben und daß das Zumischgut und die Reststoffe auf etwa
die gleiche Korngröße zerkleinert und intensiv miteinander
gemischt und dann entsprechend geformt werden.
Bei einem derartigen Verfahren wird eine Stabilisierung
der Mischbriketts erreicht, die sicherstellt, daß die Misch
briketts über die ausreichende Zeit im Festbettreaktor ste
hen, so daß die vollständige Vergasung gewährleistet ist.
Dabei ist der Einsatz von Kohle, insbesondere von Braunkohle
vorteilhaft, weil hierdurch der Vergasungsprozeß verbessert
und beschleunigt wird und dennoch die gewünschte Stabilität
des einzelnen Mischbriketts vorhanden ist, so daß während des
gesamten Vergasungsprozesses ein gleichmäßiges Durchströmen
mit dem Vergasungsmittel möglich ist. Dabei wird die Anfangs
stabilität problemlos gewährleistet, was auch mit anderen
Verfahren sicherlich möglich wäre, um dann während des Ver
gasungsprozesses diese Stabilität noch durch das Schmelzver
halten bzw. Sinterverhalten zu erhöhen, zumindestens aber
unverändert beizubehalten, so daß die einzelnen Mischbriketts
wie schon erwähnt eine vollständige und gleichmäßige Verga
sung sicherstellen.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Reststoffe und das Zumischgut auf 0-6
mm zerkleinert und dann innig vermischt werden. Der weitge
hende Aufschluß der Reststoffe und zugleich auch des Zumisch
gutes, d. h. der Kohle oder des Klärschlammes oder des Holzes
oder des Papieres sichern ein gleichbleibendes Schmelzverhal
ten, wobei durch die gleichmäßige Zerkleinerung und damit das
gleichmäßige Korn problematische Zonen in den Mischbriketts
nicht entstehen können. Vielmehr ist durch dieses gleichmäßi
ge Korn eine gleichmäßige Durchmischung möglich und damit
auch ein durchgehend gleiches Produkt, das dann auch für die
Vergasung gleiche Ausgangswerte und Verfahrensablaufwerte
sicherstellt.
Insbesondere das Zerkleinern von Kunststoffen in Form
von Folien, Behältern o. a. stellt dann kein Problem dar,
wenn diese Reststoffe auf bis zu 15 mm vorzerkleinert werden
und wenn dann oder dabei ein Aussondern der Metallteile er
folgt. Diese den Zerkleinerungserfolg behindernden Metalltei
le werden frühzeitig und so sicher aussondiert, daß der den
Verschleiß besonders belastende Feinzerkleinerungsvorgang
dann ablaufen kann, wenn die Metallteile bereits ausgesondert
sind.
Um eine möglichst sichere Abtrennung der weiter zu zer
kleinernden Teile und der Metallteile zu erreichen, ist es
von Vorteil, wenn die Reststoffe nach der Vorzerkleinerung
einer Windsichtung zugeführt werden, wobei die Metallteile
nach unten und die Kunststoffe bzw. die Reststoffe nach oben
hin ausgetragen werden können. Die Windsichtung hat darüber
hinaus den Vorteil, daß ggf. sogar die Möglichkeit besteht,
ein Zwischen- oder Mittelgut auszutrennen, beispielsweise von
organischen Reststoffen.
Das entsprechend vorzerkleinerte und sortierte Material
muß dann auf unter 6 mm nachzerkleinert werden, was nach dem
Verfahren dadurch erreicht wird, daß die Reststoffe in einen
Shredder mit integriertem Lochsieb auf unter 6 mm nachzer
kleinert werden. Über den Shredder kann das Material vorteil
haft gleichmäßig zerkleinert werden, weil es nicht zermahlen,
sondern mehr zerrissen wird so daß eine recht gleichförmige
bzw. gleichkörnige Endmasse entsteht.
Zur Verbesserung des Brikettiervorganges aber auch um
das in der Braunkohle oder den anderen Zumischprodukten ent
haltene Wasser frühzeitig auszusondern, sieht die Erfindung
vor, daß die Kohle, vorzugsweise Braunkohle und/oder andere
Mineralanteilträger vor oder beim intensiven Vermischen mit
den Reststoffen erwärmt werden. Dabei ist es von Vorteil,
wenn die Kohle und anderen Produkte auf rund 150°C erwärmt
und dann vermischt oder daß das Mischprodukt entsprechend
beim Vermischen erwärmt wird. Wie schon erwähnt wird dabei
sowohl ein Abtrennen von Wasseranteilen begünstigt wie auch
der Kompaktiervorgang bzw. Brikettiervorgang.
Hat man bereits ein weitgehend trockenes Reststoffge
misch, so kann es zweckmäßig sein, wenn die Kohle und anderen
Produkte vor der Vermischung getrocknet werden, so daß dann
wirksam nur der Mischproduktanteil getrocknet wird, der einen
hohen Feuchtigkeitsgehalt aufweist.
Stehen nicht ausreichende Mengen an Braunkohle, Klär
schlamm o. ä. Mineralanteilträger zur Verfügung, kann es vor
teilhaft sein, dem Kohlereststoffgemisch einen möglichst
gleichbleibenden Erweichungs- bzw. Schmelzpunkt im Ver
gasungsprozeß gewährleistende, spezielle Zusätze zu
zumischen. Solche Zusätze können auch dann von Vorteil sein,
wenn aufgrund eines langsamen Vergasungsprozesses sehr hohe
thermostabile Eckwerte vorgegeben werden müssen. Statt der
Zugabe spezieller Zusätze ist es dann während des Vergasungs
verfahrens im Festbettvergaser auch möglich, die aus dem etwa
eine gleiche Korngröße von kleiner 6 mm und einen Mineralkom
ponentenanteil, der ein gleichbleibendes
Schmelzverhalten/Sinterverhalten bei der Vergasung im Fest
bettreaktor gewährleistet, aufweisenden Mischprodukt herge
stellten Mischbriktetts im Festbettreaktor eingesetzt werden,
wobei das Schmelz-/Sinterverhalten zusätzlich oder ergänzend
durch Anpassung des Sauerstoffanteiles des Vergasungsmittels
eingestellt und gewährleistet wird. Dieses Verfahren ist als
Ergänzung vorteilhaft, weil der relativ teure Sauerstoff nur
dann eingesetzt bzw. der Anteil entsprechend erhöht wird,
wenn sich dies aufgrund irgendwelcher Gegebenheiten als
zweckmäßig erweist. Dabei sei darauf hingewiesen, daß der
Mineralkomponentenanteil natürlich auch durch entsprechende
Wahl des jeweiligen Zumischproduktes verändert bzw. angepaßt
werden kann und natürlich auch durch die Einstellung der Men
ge des Reststoffes. Der jeweils benötigte Mineralkomponenten
anteil wird vorab festgestellt und entsprechend als Größe in
den Verfahrensprozeß eingegeben, so daß eine sichere Verfah
rensführung gewährleistet ist. Zur Durchführung des Verfah
rens dient eine Anlage, bei der die Reststoffe und das Zu
mischgut gleichmäßig behandelt werden, wozu geeignete Zer
kleinerungs- und Mischaggregate sowie Pressen und der Fest
bettreaktor vorgesehen sind. Um hier das Verfahren mit der
notwendigen Sicherheit durchführen zu können, sind dem als
Intensivmischer ausgebildeten Mischaggregat geeignete Mühlen
und Shredder für die Reststoffe und Brecher und Mühlen für
die Kohle und weiteren Mineralkomponententräger vorgeordnet
und eine Brikettpresse nachgeordnet und daß den einzelnen
Bunkern für die Mineralkomponententräger Dosierer zugeordnet
sind, wodurch die entsprechende Einstellung der Mineralkompo
nente möglich ist. Wichtig ist das weitgehende Zerkleinern
aller Komponenten des Mischproduktes, das intensive
Vermischen und das "Zusammenhalten" des Mischproduktes bis
zur gleichmäßigen Verpressung. Dies wird durch den Intensiv
mischer, die Mühlen und Shredder sowie Brecher gewährleistet
und eben die genaue Dosierungsmöglichkeit der Zugabe der ein
zelnen Komponenten über die Dosierer.
Da nach dem beschriebenen Verfahren auch eine Feinstzu
gabe von Aktivierern bzw. Mineralkomponententrägern vorgese
hen ist, wird gemäß der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen,
daß dem Intensivmischer ein Behälter mit Dosiereinrichtung
für die Mineralkomponentenzusätze und/oder dem Festbettreak
tor ein Sauerstoffzusatzbehälter mit Dosiereinrichtung zuge
ordnet sind. Damit wird je nach Bedarf die Zugabe von Mine
ralkomponentenzusätzen bzw. von Sauerstoff während der Ver
gasung möglich, so daß für alle Eventualitäten Lösungen vor
handen sind, um die gleichbleibend sichere Vergasung großer
Mengen von Reststoffen, vor allem von Kunststoffabfall zu
ermöglichen.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß ein Verfahren und eine Anlage geschaffen ist, über die
auch problematische Kunststoffabfälle u. ä. Reststoffe so
"aufbereitet" werden können, daß eine optimale Nutzung des
Entsorgungsgutes möglich wird. Die thermostabilen Mischbri
ketts können vorteilhaft in einem Festbettreaktor vergast
werden, wobei eine stoffliche Nutzung des Abfalls durch die
Erzeugung von Synthesegas erreicht ist und darüber hinaus
eine sichere Zerlegung der Schadstoffe durch die hohen Reak
tortemperaturen gesichert ist. Der Aufwand für die Gasreini
gung ist schon allein deshalb geringer als bei der Verbren
nung, weil das Gasvolumen entsprechend verringert ist. Vor
teilhaft ist weiter, daß eventuelle Schadstoffe sicher in die
Schlacke der verbleibenden Mineralsubstanz eingebunden wer
den, so daß die entsprechende Mineralkomponente gleich einen
Doppeleffekt erbringt, nämlich einmal führt sie zu einem
thermostabilen Mischbrikett und zum anderen erbringt sie eine
Schlacke, die ein sicheres Einbinden von Schadstoffen sicher
stellt. Schließlich ist herauszustellen, daß die Vergasung
der Abfallstoffe wesentlich umweltfreundlicher hinsichtlich
der anfallenden Emissionen ist, so daß damit gleichzeitig
auch eine besser Akzeptanz zu erreichen ist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Verfahrens und
insbesondere der erfindungsgemäßen Anlage ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in
der ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel mit den dazu notwen
digen Einzelheiten und Einzelteilen schematisch dargestellt
ist. Es zeigen:
Fig. 1 ein Fließbild der Anlage zur Her
stellung thermostabiler Mischbri
ketts und zu ihrer Vergasung,
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines
Festbettreaktors zur Vergasung ent
sprechender Mischbriketts.
Der mit 1 bezeichnete Festbettreaktor ist in Fig. 1 nur
schematisch wiedergegeben. Es kann sich hierbei um einen
Festbettreaktor 1 handeln, wie er in der Vergangenheit zur
Braunkohleveredelung und zur Stadtgasproduktion benutzt wor
den ist. Diesem Festbettreaktor werden thermostabile Misch
briketts zugeführt, die eine bestimmte, weiter hinten noch
erläuterte Zusammensetzung aufweisen.
Aus einem Bunker 2 werden Reststoffe, insbesondere
Kunststoffabfall abgezogen und in einer Mühle 3 vorzerklei
nert. Das entsprechende Gut wird dann in einem Shredder 4
weiter zerkleinert, nachdem es vorher den Windsichter 5 pas
siert hat. Das vom Windsichter 5 abgeschiedene Gut, bei dem
es sich im wesentlichen um Metallteile handelt, wird ausge
sondert und getrennt gelagert. Das gleiche gilt für das Mate
rial, das den Shredder 4 durchlaufen hat und das durch dessen
Sieb 6 abgetrennt worden ist.
Das den Shredder 4 verlassende Gut wird dann mit einem
weiteren Produkt gemischt.
Dieses weitere Produkt, die sog. Mineralkomponente kann
aus mehreren Bunkern 7, 9, 11 abgezogen werden, wobei diese
Bunker unterschiedliche Mineralkomponententräger beinhalten.
Der mit 7 bezeichnete Bunker, dem ein Dosierer 8 nach
geschaltet ist, nimmt beispielsweise Braunkohle auf. Der mit
9 bezeichnete Bunker, dem ebenfalls ein Dosierer nachgeschal
tet ist, nimmt Klärschlamm auf. Der hier eingesetzte dritte
Bunker 11 enthält Papier oder Holz oder auch beides. Auch ihm
ist ein Dosierer 12 nachgeschaltet. Über die Dosierer 8, 10,
12 ist es möglich, zwischen den einzelnen Mineralkomponenten
trägern zu variieren und so die Anteile den jeweiligen Gege
benheiten auch entsprechend anzupassen.
Das die Bunker 7, 9, 11 verlassende Zumischgut kann zu
nächst über den Trockner 13 geleitet oder aber gleich dem
Brecher bzw. der Mühle 14 zugeleitet werden, wo dieses Zu
mischgut auf kleiner 6 mm zerkleinert wird. Über das nachge
schaltete Sieb 15 wird die Einhaltung dieser Korngrenze über
wacht.
Zwischen dem Brecher 14 bzw. dem Sieb 15 und dem Inten
sivmischer 18, wo die Mineralkomponententräger, d. h. also
das Zumischgut und die Reststoffe miteinander vermischt wer
den, ist eine Heizeinrichtung 16 geschaltet. Hier kann das
Material falls erforderlich weiter getrocknet und insbesonde
re auch erwärmt werden, um sowohl den Mischprozeß, wie auch
den nachfolgenden Brikettierprozeß zu verbessern.
Die beiden Komponenten oder sogar eine dritte Komponen
te, nämlich ein die Mineralkomponententräger unterstützender
Zusatz kann über den Behälter 20 und die Dosiereinrichtung 21
dem Intensivmischer 18 zugeführt werden, wo es zu der notwen
digen intensiven Vermischung der Komponenten kommt, die beide
eine Korngröße unter 6 mm aufweisen.
Falls erforderlich kann das den Intensivmischer 18 ver
lassende Material einem Zwischenverdichter 19 zugeführt wer
den, wobei noch einmal eine Erwärmung erfolgen kann, falls
dies notwendig ist. Denkbar ist es aber auch, hier noch vor
der Brikettpresse 23 eine Zusatzheizeinrichtung 24 vorzuse
hen, um eine gezielte Erwärmung zu ermöglichen, insbesondere
wenn der Zwischenverdichter 19 ausgespart werden kann oder
soll.
Die die Brikettpresse 23 verlassenden thermostabilen
Mischbriketts gelangen in den Festbettreaktor 1, wobei von
unten her über die Dampfleitung 35 die Zuleitung von Dampf
und über den Sauerstoffzusatzbehälter 26 und die Dosierein
richtung 27 Sauerstoff eingeschleust wird, um über dieses
Vergasungsmittel den gewünschten Vergasungserfolg zu errei
chen.
Nähere Einzelheiten zu dem hier vorgeschlagenen Fest
bettreaktor 1 kann Fig. 2 entnommen werden. Dort ist die
Festbettzugabe 92 dem Kopf des Festbettreaktors zugeordnet.
In einem zwischengeschalteten Zwischenbunker 30 werden die
thermostabilen Mischbriketts so lange vorgehalten, bis sie
chargenweise in den Reaktorinnenraum 31 gelangen.
Am Fuß des Festbettreaktors 1 befindet sich das Sauer
stoffventil 28 und das Dampfventil 36 über das derartige Ver
gasungsprodukte in der notwendigen Menge zugeführt werden
können. Sie durchstreichen die im Reaktorinnenraum 31 abgela
gerten thermostabilen Mischbriketts und führen zur gewünsch
ten Vergasung und zum Austrag der Vergasungsprodukte. Dies
erfolgt über die Gasleitung 32 während die nicht zu vergasen
de Asche über den Ascheaustrag 33 mit dem vorgeschalteten
Aschesammelbunker ausgeschleust werden.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein
zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin
dungswesentlich angesehen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von thermostabilen
Mischbriketts mit hohem Anteil von zerkleinerten Reststoffen,
die thermisch weiter verarbeitet, insbesondere in der Fest
bettdruckvergasung aufbereitet werden, wobei dem Reststoff
Kohle, Shredderleichtgut, Klärschlamm und ähnliches zuge
mischt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Zumischgut in Form von Kohle, Klärschlamm, Holz u. ä.
als Mineralkomponente der Ausgangsmischung der Mischbriketts
ein gleichbleibendes Schmelzverhalten/Sinterverhalten der
Mischbriketts bei der Vergasung im Festbettreaktor gewährlei
stend zugegeben und daß das Zumischgut und die Reststoffe auf
etwa die gleiche Korngröße zerkleinert und intensiv mitein
ander gemischt und dann entsprechend geformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reststoffe und das Zumischgut auf 0-6 mm zerklei
nert und dann innig vermischt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reststoffe auf bis zu 15 mm vorzerkleinert werden und
daß dann oder dabei ein Aussondern der Metallteile erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reststoffe nach der Vorzerkleinerung einer Windsich
tung zugeführt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reststoffe in einen Shredder mit integriertem Loch
sieb auf unter 6 mm nachzerkleinert werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohle, vorzugsweise Braunkohle und/oder andere Mine
ralanteilträger vor oder beim intensiven Vermischen mit den
Reststoffen erwärmt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohle und anderen Produkte auf ungefähr 150°C er
wärmt und dann vermischt oder daß das Mischprodukt entspre
chend beim Vermischen erwärmt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kohle und anderen Produkte vor der Vermischung ge
trocknet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Kohlereststoffgemisch einen möglichst gleichbleiben
den Erweichungs- bzw. Schmelzpunkt im Vergasungsprozeß ge
währleistende, spezielle Zusätze zugemischt werden.
10. Verfahren zur Verwertung von Reststoffen wie
Kunststoffabfällen, die zerkleinert und einer Festbettverga
sung unterzogen und die vorab unter Zumischung von Kohle,
Holz, Papier, Klärschlamm u. ä. vermischt und zu Briketts
geformt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus dem etwa eine gleiche Korngröße von kleiner 6 mm
und einen Mineralkomponentenanteil, der ein gleichbleibendes
Schmelzverhalten/Sinterverhalten bei der Vergasung im Fest
bettreaktor gewährleistet, aufweisenden Mischprodukt herge
stellten Mischbriktetts im Festbettreaktor eingesetzt werden,
wobei das Schmelz-/Sinterverhalten zusätzlich oder ergänzend
durch Anpassung des Sauerstoffanteiles des Vergasungsmittels
eingestellt und gewährleistet wird.
11. Anlage zur Herstellung und Vergasung von ther
mostabilen Mischbriketts mit hohem Anteil von Reststoffen und
damit zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis
Anspruch 9 sowie Anspruch 10, mit Zerkleinerungs- und Misch
aggregaten sowie Pressen und dem Festbettreaktor,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem als Intensivmischer (18) ausgebildeten Mischaggregat
geeignete Mühlen (3) und Shredder (4) für die Reststoffe und
Brecher und Mühlen (14) für die Kohle und weiteren Mineral
komponententräger vorgeordnet und eine Brikettpresse (23)
nachgeordnet ist und daß den einzelnen Bunkern (7, 9, 11) für
die Mineralkomponententräger Dosierer (8, 10, 12) zugeordnet
sind.
12. Anlage nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Intensivmischer (18) ein Behälter (20) mit Dosierein
richtung (21) für die Mineralkomponentenzusätze und/oder dem
Festbettreaktor (1) ein Sauerstoffzusatzbehälter (26) mit
Dosiereinrichtung (27) zugeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944402878 DE4402878A1 (de) | 1994-02-01 | 1994-02-01 | Verfahren zur Herstellung thermostabiler Mischbriketts |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944402878 DE4402878A1 (de) | 1994-02-01 | 1994-02-01 | Verfahren zur Herstellung thermostabiler Mischbriketts |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4402878A1 true DE4402878A1 (de) | 1995-08-03 |
Family
ID=6509110
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19944402878 Withdrawn DE4402878A1 (de) | 1994-02-01 | 1994-02-01 | Verfahren zur Herstellung thermostabiler Mischbriketts |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4402878A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19529441A1 (de) * | 1995-08-10 | 1997-02-13 | Silogran Trading Ag | Verfahren zur Herstellung eines körnigen, rieselfähigen Brennstoffes |
CN100419052C (zh) * | 2005-11-22 | 2008-09-17 | 李英灿 | 再生环保节能燃料 |
DE102007016732A1 (de) | 2007-04-02 | 2008-10-09 | Buttchereit, Klaus B. | Biogener Energieträger |
DE102007051994A1 (de) | 2007-10-31 | 2009-05-07 | LAV Markranstädt GmbH | Definiertes-Ersatz-Brennstoff-Erzeugungs-Verfahren (DEBEs - Verfahren) |
RU2807761C1 (ru) * | 2023-04-20 | 2023-11-21 | Гарик Давидович Гаспарян | Автоматизированная установка для производства угольных брикетов из биомассы |
-
1994
- 1994-02-01 DE DE19944402878 patent/DE4402878A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |