DE4401979A1 - Lüfterantrieb mit Flüssigkeitsreibungskupplung - Google Patents
Lüfterantrieb mit FlüssigkeitsreibungskupplungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Lüfterantrieb mit einer Flüs
sigkeitsreibungskupplung für Kraftfahrzeuge nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1.
Ein derartiger Lüfterantrieb wurde durch die DE-C 33 22 779 der An
melderin bekannt. Bei diesem Antrieb ist vorgesehen, daß der Lüfter
bei niedriger Motordrehzahl und entsprechendem Kühlluftbedarf durch
den Kühler und/oder den vorgeschalteten Kondensator einer Fahrzeug
klimaanlage mit erhöhter Drehzahl läuft, damit die anfallende Wärme
durch entsprechende Kühlluftförderung abgeführt werden kann. Bei dem
bekannten Antrieb wird die Lüfterdrehzahl über ein mit der Flüssig
keitsreibungskupplung integriertes Planetengetriebe durch Verände
rung der Übersetzung erhöht. Ein solcher Antrieb hat sich jedoch
nicht bewährt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Lüfterantrieb
für Kraftfahrzeuge, insbesondere mit Klimaanlage, zu schaffen, bei
welchem die Lüfterdrehzahl bei niedriger Motordrehzahl (im Leerlauf)
mit einfachen Mitteln und mit geringer Leistung erhöht werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Pa
tentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird zu dem an sich bekannten Lüfterantrieb mit be
kannter Flüssigkeitsreibungskupplung ein im Fahrzeug befestigter
Elektromotor über einen Freilauf zugeschaltet. Die Zuschaltung er
folgt in Abhängigkeit von einem geeigneten Parameter, beispielsweise
von der Lüfterdrehzahl oder der Kühlmittel- oder Kältemitteltempera
tur. Wenn dieser Schwellwert erreicht ist, schaltet der Elektromotor
automatisch zu und überholt aufgrund des Freilaufes zwischen dem
Elektromotor und dem Kupplungsgehäuse den motorseitigen Antrieb. Der
Elektromotor wird über das Batterienetz des Fahrzeuges gespeist und
treibt über einen Keilriemenantrieb direkt auf die Abtriebsseite der
Kupplung, d. h. auf den Lüfter, so daß dieser mit relativ geringer
Mehrleistung auf die gewünschte Drehzahl gebracht und auf dieser ge
halten werden kann. Steigt die Motordrehzahl wieder an, kann der
Elektromotor ausgeschaltet werden, und aufgrund des Freilaufes wird
der Abtrieb des Elektromotors überholt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Un
teransprüchen: So kann beispielsweise ein weiterer Freilauf im An
triebsstrang zwischen Motor und Antriebsscheibe der Kupplung vorge
sehen werden. Dieser zweite Freilauf kann entweder innerhalb der
Kupplung oder außerhalb der Kupplung angeordnet sein. Ferner kann
der erste Freilauf entweder auf der Abtriebswelle des Elektromotors,
d. h. in der ersten Keilriemenscheibe, oder auf der Nabe der zweiten
Keilriemenscheibe und innerhalb einer kupplungsseitigen Hohlnabe an
gebracht sein. Der Freilauf selbst ist ein handelsübliches Teil,
welches relativ klein baut und wenig kostet, so daß sich mit minima
lem Kosten- und Bauaufwand eine Drehzahlsteigerung des Lüfterantrie
bes in dem betreffenden Bedarfsfalle erreichen läßt. Der Elektromo
tor kann beispielsweise am Motorblock befestigt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Sämtliche Figuren jeweils eine Flüssigkeitsreibungskupplung mit ei nem elektromotorischen Hilfsantrieb und unterschiedlicher Anordnung des oder der Freiläufe - so zeigen
Sämtliche Figuren jeweils eine Flüssigkeitsreibungskupplung mit ei nem elektromotorischen Hilfsantrieb und unterschiedlicher Anordnung des oder der Freiläufe - so zeigen
Fig. 1 die Anordnung des Freilaufes zwischen Antriebswelle
des Elektromotors und Nabe der Keilriemenscheibe,
Fig. 2 die Anordnung eines ersten Freilaufes wie in Fig. 1,
jedoch mit einem zweiten Freilauf zwischen Antriebs
welle und Antriebsscheibe,
Fig. 3 den Antrieb mit einem ersten Freilauf zwischen der
kupplungsseitigen Keilriemenscheibe und der kupplungs
seitigen Nabe und einen zweiten Freilauf zwischen An
triebswelle und Antriebsscheibe der Kupplung,
Fig. 4 einen ersten Freilauf wie in Fig. 1 und 2 und einen
zweiten Freilauf zwischen Antriebsflansch und An
triebswelle der Kupplung,
Fig. 5 einen ersten Freilauf wie in Fig. 1 und 2 und 4 und
einen zweiten Freilauf zwischen Antriebsflansch und
Antriebswelle, im Prinzip wie Fig. 4, und
Fig. 6 einen Freilauf, detailliert.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung eine an sich bekannte
Flüssigkeitsreibungskupplung, die antriebsseitig aus einem Antriebs
flansch 1, einer Antriebswelle 2 und einer darauf befestigten An
triebsscheibe 3 besteht. Auf der Antriebswelle 2 ist ein Kupplungs
gehäuse 4 über eine Nabe 5 mittels eines Kugellagers 6 drehbar gela
gert. Das Gehäuse 4 besteht wie üblich aus einer Arbeitskammer 7 und
einer Vorratskammer 8, welche über eine Trennwand 9 voneinander ab
geteilt sind, jedoch über nicht dargestellte Öffnungen bzw. Ventile
miteinander in Strömungsverbindung stehen. Das Drehmoment von der
Antriebsscheibe 3 wird durch Flüssigkeitsreibung eines viskosen Me
diums auf das Gehäuse 4 übertragen, welches einen Lüfterkranz 10
trägt. Dieser Lüfter 10 fördert Kühlluft durch einen nicht darge
stellten Wasserkühler und einen diesem vorgeschalteten Kondensator
einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges. Der Antrieb der Kupplung
über den Antriebsflansch 1 erfolgt durch die Brennkraftmaschine des
Fahrzeuges. Erfindungsgemäß ist im Bereich der Kupplung ein Elektro
motor 11 angeordnet, der fahrzeug- bzw. karosserieseitig befestigt
ist und eine Abtriebswelle 12 aufweist. Über einen auf der Abtriebs
welle 12 befestigten Freilauf 13 treibt der Elektromotor 11 über
eine erste Keilriemenscheibe 14 und einen Keilriementrieb 15 auf
eine zweite Keilriemenscheibe 16, welche mit dem Kupplungsgehäuse 4
bzw. dessen Nabe 5 befestigt ist. Zwischen beiden Keilriemenscheiben
14 und 16 besteht ein Übersetzungsverhältnis i3/2. Der zwischen der
Abtriebswelle 12 des Elektromotors 11 und der Nabe der ersten
Keilriemenscheibe 14 angeordnete Freilauf 13 ist ein handelsüblicher
sogenannter Hülsenfreilauf, wie er beispielsweise bei der Firma INA,
Herzogenaurach, erhältlich ist. Dieser Freilauf 13 ist so auf der
Antriebswelle 12 bzw. in der Nabe der Keilriemenscheibe 14 befe
stigt, daß ein Antrieb vom Elektromotor 11 auf das Kupplungsgehäuse
4 nur dann erfolgt, wenn die Drehzahl n₃ der Abtriebswelle 12 größer
als die der Keilriemenscheibe 14 ist - dann wird ein Drehmoment auf
den Keilriementrieb 15 übertragen, und der Lüfter 10 wird dann zu
sätzlich vom Elektromotor 11 angetrieben. Dieser Antrieb durch den
Elektromotor 11 schaltet sich automatisch dann ein, wenn entweder
der Lüfter 10 eine gewisse Mindestdrehzahl unterschreitet (und damit
nicht mehr genügend Kühlluft fördert), oder wenn die Temperatur des
Kältemittels in dem oben erwähnten Kondensator der Klimaanlage des
Fahrzeuges eine bestimmte Temperatur überschreitet, d. h. wenn die
Klimaanlage nicht mehr genügend Kälteleistung zur Kühlung des Fahr
zeuginnenraums erbringt. Diese Situation tritt insbesondere beim
Leerlauf des Fahrzeuges und entsprechend hohen Außentemperaturen
auf. Dann wirkt der sich automatisch einschaltende Elektromotor
quasi als Zusatzantrieb oder Booster zur Verstärkung des Antriebs
durch die Brennkraftmaschine. Durch das Übersetzungsverhältnis i3/2,
d. h. der Drehzahlen n₃ von Elektromotor und n₂ des Lüfters mittels
des Keilriementriebes 14, 15, 16 ist die Verwendung eines optimalen
Elektromotors - hinsichtlich Drehzahl, Drehmoment und Gewicht - mög
lich.
Fig. 2 zeigt eine weitere Variante, wobei hier gleiche Bezugszahlen
für gleiche Teile gelten und daher nicht vollständig in der Zeich
nung eingezeichnet sind. Zusätzlich zu dem Freilauf 13 ist ein zwei
ter Freilauf 17 zwischen der Antriebswelle 2 der Kupplung und der
Antriebsscheibe 3 vorgesehen. Wenn die Drehzahl der Antriebsscheibe
3 bzw. die Drehzahl des Lüfters n₂ größer wird als die Antriebsdreh
zahl n₁ des Motors, dann wird die Antriebswelle 2 vom Kupplungsge
häuse 4 überholt und kein Drehmoment mehr übertragen. Die Antriebs
scheibe 3 wird dann vom Gehäuse lediglich mitgeschleppt.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in Fig. 3 dargestellt, wobei
dort der Freilauf zwischen der Abtriebswelle 12 des Elektromotors 11
und der ersten Keilriemenscheibe 14 weggelassen und statt dessen als
Freilauf 18 auf einer Nabe 19 der zweiten Keilriemenscheibe 16 ange
ordnet ist und über eine kupplungsseitige Nabe 20 das Kupplungs
gehäuse 4 antreibt. Der Freilauf 17 bleibt, wie beim Ausführungsbei
spiel in Fig. 2, erhalten. Solange also die Keilriemenscheibe 16
nicht schneller dreht als das Kupplungsgehäuse mit der Drehzahl n₂,
erfolgt der Antrieb mit der Antriebsdrehzahl n₁ über den Freilauf 17
auf das Kupplungsgehäuse.
Eine weitere Variante zeigt Fig. 4, wo - wie in Fig. 1 und 2 -
wiederum ein erster Freilauf 13 zwischen Elektromotor und erster
Keilriemenscheibe vorgesehen ist. Der Freilauf 17 entsprechend den
Ausführungsbeispielen nach Fig. 2 und 3 ist hier aus dem Kupplungs
gehäuse hinaus nach außen verlagert, und zwar als Freilauf 21, der
auf einer inneren Trommel 23 vom motorseitigen Flansch 1 angetrieben
wird und andererseits in einer äußeren Trommel 22 befestigt ist, die
ihrerseits mit der Antriebswelle 2 verbunden ist. Die Funktion des
motorseitigen Antriebes 1 auf die Antriebsscheibe 3 entspricht dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 3, allerdings ist die Trennung des
Antriebsstranges 1, 2 durch den Freilauf außerhalb der Kupplung an
geordnet, d. h. innerhalb der Kupplung brauchen keine Veränderungen
vorgenommen zu werden.
Ein letztes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 5 dargestellt, welches
funktionell dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 entspricht - mit
dem Unterschied, daß der Freilauf im motorseitigen Antriebsstrang
konstruktiv anders gestaltet ist: Die Kupplungsnabe 5 ist axial um
ein zylindrisches Nabenstück 26 verlängert, welches ein zusätzliches
Lager 25 aufnimmt, in welchem der motorseitige Antriebswellenstummel
1a gelagert ist. Letzterer trägt auf der dem Antriebsflansch 1
entgegengesetzten Seite einen Freilauf 24, welcher in einer Hohlnabe
2a der Antriebswelle 2 befestigt ist. Der motorseitige Antrieb er
folgt somit von dem Antriebswellenstummel 1a über den Freilauf 24
auf die Antriebswelle 2 und die Antriebsscheibe 3. Die Keilriemen
scheibe 16 ist auf der Nabe 5 kupplungsseitig befestigt.
Fig. 6 zeigt eine detaillierte Darstellung des Freilaufes 13, wie
er in den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 1, 2, 4 und 5 vor
gesehen ist. Dabei handelt es sich, wie bereits oben erwähnt, um
einen sogenannten Hülsenfreilauf, wie er handelsüblich ist und bei
spielsweise von der Firma INA, Herzogenaurauch, angeboten wird. Eine
Hülse 27 nimmt auf den Umfang verteilt nadelförmige Wälz- bzw.
Klemmkörper 28 auf, die auf die Abtriebswelle 12 des Elektromotors
aufgeschoben werden. Die Hülse 27 wird in eine entsprechende Bohrung
der Keilriemenscheibe 14 eingepreßt. Der Kraftfluß erfolgt von der
Welle 12 auf die Keilriemenscheibe 14, wenn die Welle 12 schneller
als die Keilriemenscheibe 14 zu drehen versucht - dann blockieren
die Klemmkörper 28. Derartige Hülsenfreiläufe sind auch für die üb
rigen Fälle mit den Bezugszahlen 17, 18, 21 und 24 vorgesehen.
Claims (9)
1. Lüfterantrieb mit Flüssigkeitsreibungskupplung, bestehend aus
einer Antriebswelle (2) mit Antriebsscheibe (3) und Kupplungs
gehäuse (4), welches drehbar auf der Antriebswelle (2) gela
gert ist und einen Lüfter (10) trägt, der über die Antriebs
welle (2) vom Motor eines Kraftfahrzeuges angetrieben wird und
der Förderung von Kühlluft durch den Kühler eines Kühlkreis
laufes und/oder den Kondensator eines Kältemittelkreislaufes
dient, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (4) der Flüs
sigkeitsreibungskupplung bedarfsweise zur Erhöhung der Lüfter
drehzahl über mindestens einen Freilauf (13) von einem fahr
zeugseitig befestigten Elektromotor (11) angetrieben wird.
2. Lüfterantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Antrieb durch den Elektromotor (11) in Abhängigkeit von der
Lüfterdrehzahl n₂ und/oder in Abhängigkeit von der Temperatur
des Kühl- oder Kältemittels erfolgt (ein- und ausgeschaltet
wird).
3. Lüfterantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Antrieb vom Elektromotor (11) auf das Gehäuse (4) über
einen Keilriementrieb (14, 15, 16) erfolgt.
4. Lüfterantrieb nach Anspruch 1 oder 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein erster Freilauf (13) im Kraftfluß zwischen
Abtriebswelle (12) des Elektromotors (11) und Kupplungsgehäuse
(4) angeordnet ist.
5. Lüfterantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Freilauf (13) zwischen der Abtriebswelle (12) und einer ersten
Keilriemenscheibe (14) angeordnet ist.
6. Lüfterantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Freilauf (18) zwischen der Nabe (19) einer zweiten Keilriemen
scheibe (16) und einem gehäuseseitigen Lagersitz (20) angeord
net ist.
7. Lüfterantrieb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß ein zweiter Freilauf (17, 21, 24) im
motorseitigen Antriebsstrang (1, 2, 3) angeordnet ist.
8. Lüfterantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Freilauf (21) zwischen einer inneren Trommel (23), die mit ei
nem Antriebsflansch (1) verbunden ist, und einer äußeren Trom
mel (22), die mit der Antriebswelle (2) verbunden ist, ange
ordnet ist.
9. Lüfterantrieb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kupplungsnabe (5) axial durch ein zylindrisches Nabenstück
(26) verlängert ist, welches in sich über ein Kugellager (25)
einen Antriebswellenstummel (1a) aufnimmt, der den zweiten
Freilauf (24) trägt, welcher in einer Hohlnabe (2a) befestigt
ist, die über die Antriebswelle (2) die Antriebsscheibe (3)
antreibt.
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