Die Erfindung betrifft eine sanitäre Mischarmatur mit einem
Thermostat, dessen Einstellung mit Hilfe eines Elektromotors
erfolgt.
Es ist bereits eine Regeleinrichtung zur Mischwasserbereitung
bekannt (DE-OS 36 43 519), bei der ein Dehnstoffelement als
Thermostatelement verwendet wird, dessen Einstellung durch
einen Elektromotor erfolgt. Die bekannte Einrichtung enthält
zusätzlich zu dem als Proportionalregler wirkenden Dehnele
ment eine elektrisch arbeitende, die tatsächliche Mischtem
peratur erfassende Korrektureinrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sanitäre
Mischarmatur zu schaffen, die bei einfachem Aufbau sehr
zuverlässig arbeitet und besonders einfach bedienbar ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine sani
täre Mischarmatur mit den Merkmalen des Anspruches 1 vor.
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung geht von dem Grundgedanken aus, daß die mit
Hilfe eines Elektromotors durchgeführte Sollwerteinstellung
bei einem mechanischen Temperaturregler zu zufriedenstellen
den Ergebnissen führt. Die Verstellung mit Hilfe eines
Elektromotors macht es möglich, die Bedienung für den Benut
zer sehr komfortabel zu gestalten. So ist es beispielsweise
möglich, durch beliebig angeordnete Drucktasten, Bedienfelder
oder dergleichen die Ansteuerung des Elektromotors vorzuneh
men. Die Bedienelemente können räumlich getrennt von dem
Mischventil angeordnet werden, was die Bedienbarkeit für den
Benutzer weiter verbessern kann.
Um mit Hilfe der Sollwerteinstellung eine bestimmte Tempera
tur einstellen zu können, kann die Sollwerteinstellung
erfindungsgemäß mindestens eine Steuerkurve aufweisen. Die
Steuerkurve stellt eine Zuordnung von mechanischer Stellung
des Ventils und der Temperatur dar.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können zwei Steuer
kurven vorgesehen sein, von denen die eine für das Verändern
der Temperatur von warm nach kalt, und die andere für den
Übergang von kalt nach warm vorgesehen ist. Auf diese Weise
können bei der Veränderung der Temperatur auftretende Hyste
reseunterschiede berücksichtigt werden.
Die Steuerkurven können beispielsweise zwischen dem Elektro
motor und der Spindel des Thermostaten vorgesehen sein, wobei
die beiden Steuerkurven durch Nachschleppelemente oder
dergleichen verwirklicht werden können.
Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung eine Steuereinheit zur
schrittweisen Ansteuerung des Elektromotors vorgesehen sein.
In diesem Fall kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die
mindestens eine Steuerkurve in dieser Steuereinheit ver
wirklicht ist, vorzugsweise wiederum beide Steuerkurven.
Damit sind die Steuerkurven also zwischen einer Eingabeein
richtung für die Sollwerte und dem Elektromotor angeordnet.
Mit anderen Worten können die Steuerkurven elektrisch be
ziehungsweise elektronisch verwirklicht sein, beispielsweise
in Tabellen abgelegt.
Die Erfindung führt in den meisten Fällen gerade auch wegen
der Berücksichtigung der unterschiedlichen Steuerkurven in
Abhängigkeit von der Verstellrichtung dazu, daß die Tempera
tur des Thermostaten relativ genau eingestellt werden kann.
Sie kommt daher ohne eine Rückkopplung der tatsächlichen
Mischtemperatur an die Sollwerteinstellung aus. Dennoch kann
erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß die Mischarmatur einen
Temperaturfühler zur Feststellung der Mischwassertemperatur
aufweist. Dieser Temperaturfühler kann entweder direkt im
Mischergehäuse oder auch im Bereich des Mischwasserauslasses
angeordnet sein. Der Temperaturfühler soll in erster Linie
dazu dienen, dem Benutzer eine Anzeige für die tatsächliche
Temperatur zu liefern. Daher kann erfindungsgemäß eine
Anzeigeeinrichtung vorgesehen sein, beispielsweise zusammen
mit der Steuereinheit. Dort kann der Benutzer die Temperatur
ablesen.
Die Steuereinheit kann eine Einrichtung zur Ermittlung der
tatsächlichen Stellung des Elektromotors aufweisen. Dies kann
entweder direkt durch Abgriff an dem Elektromotor oder aber
auch an dem Getriebe erfolgen, mit dessen Hilfe der Elektro
motor den Thermostaten verstellt. Beispielsweise ist es
möglich, einen Schrittmotor zu verwenden und die Impulse
seiner Verstellung zu zählen. Ebenfalls möglich ist die
Verwendung eines Potentiometers.
Da die Verstellung eines Thermostaten mit einem Elektromotor
nicht sprungartig erfolgt, sondern eine gewisse Zeit benö
tigt, kann die Anzeigeeinrichtung erfindungsgemäß eine
Anzeige für die Temperaturdifferenz zwischen der Ist-Tempera
tur und der der augenblicklichen Stellung des Elektromotors
entsprechenden Temperatur aufweisen. Diese der Stellung des
Elektromotors entsprechende Temperatur kann der elektrisch
abfragbaren Steuerkurve entnommen werden. Diese Temperatur
differenzanzeige leuchtet beispielsweise rot auf, sobald die
Temperaturdifferenz einen von Null verschiedenen Wert auf
weist, und erlischt, wenn die Differenz Null oder kleiner als
ein vorbestimmter Grenzwert wird. Ebenfalls möglich ist es,
daß die Anzeige blinkt, oder daß eine rote Zahl die Differenz
anzeigt und eine grüne Zahl, wenn die Differenz kleiner
geworden ist.
Der Temperaturfühler kann beispielsweise auch unmittelbar an
einem Wasserauslauf angeordnet sein, zum Beispiel in einem
Brausekopf. Nach Einstellung der Temperatur wartet der
Benutzer dann solange, bis die Differenzanzeige das Ver
schwinden der Differenz anzeigt, damit er weder durch zu
kaltes noch zu warmes Wasser überrascht wird.
Erfindungsgemäß kann die sanitäre Mischarmatur eine Einrich
tung zur Eichung aufweisen. Sobald diese Einrichtung manuell
ausgelöst wird, wird der Elektromotor auf einen mittleren
Wert von zum Beispiel 38°C entsprechend seiner einen Steuer
kurve eingestellt. Nach einer gewissen Zeit wird dann die
tatsächlich vorhandene Temperatur, wie sie der Temperaturfüh
ler meldet, abgefragt und eine Differenz als Korrekturfaktor
abgespeichert. Anschließend kann dieser Vorgang für die
zweite Steuerkurve wiederholt werden. Diese Korrekturfaktoren
werden dann jeweils bei der Abfrage der beiden Steuerkurven
berücksichtigt. Auf diese Weise lassen sich die Einflüsse
örtlicher Gegebenheiten auf die Genauigkeit des Thermostaten
berücksichtigen.
Normalerweise kann es ausreichen, eine Eichung bei einer
Stellung des Mischventils durchzuführen, wobei man in diesem
Fall einen mittleren Wert wählt. Die Erfindung schlägt jedoch
in Weiterbildung auch vor, daß die Eicheinrichtung derart
ausgebildet ist, daß sie für mehrere Werte eine Eichung in
der beschriebenen Art durchführt und für jeden Wert einen
Korrekturwert ermittelt. Auch hier kann vorgesehen sein, daß
der Korrekturwert für jeden Eichpunkt sowohl beim Übergang
von Kalt nach Warm als auch beim Übergang von Warm nach Kalt
ermittelt wird.
Die Erfindung schlägt vor, daß die Eicheinrichtung so aus
gebildet sein kann, daß sie für eine Vielzahl von Werten
eine Eichung durchführt. Es ist auf diese Weise möglich, daß
die Armatur sich mit Hilfe ihrer Eicheinrichtung die beiden
in ihr abgelegten Steuerkurven vollständig korrigiert. Es
kann sogar vorgesehen sein, daß sie sich die Steuerkurven
nicht nur korrigiert, sondern überhaupt erst erstellt.
Selbstverständlich kann auch in diesem Fall eine Steuerkurve
entsprechend einer üblichen Voreinstellung vorhanden sein.
Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß dieser Eichvor
gang automatisch ausgeführt wird.
Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung sogar vorgesehen sein,
daß die Eicheinrichtung bei jeder Änderung der Temperatur, d. h.
bei jedem Ansteuern einer bestimmten Temperatur, automa
tisch einen Abgleich durchführt und dann, wenn bei der
gleichen Temperatureinstellung immer der gleiche Differenz
wert auftritt, die Steuerkurve korrigiert.
Erfindungsgemäß kann der Elektromotor gegebenenfalls zusammen
mit einem Getriebe an einem Armaturengehäuse befestigt sein.
In Weiterbildung wird nun vorgeschlagen, daß der Motor und/
oder das Getriebe abnehmbar befestigt ist. Dann kann nach
Abnahme des Motors und/oder des Getriebes der Thermostat
notfalls auch von Hand verstellt werden.
Ebenfalls möglich ist es, und wird von der Erfindung vor
geschlagen, daß eine Verstellmöglichkeit von Hand auch ohne
Abnahme von Motor und Getriebe vorgesehen ist.
Die Steuereinheit und die Anzeigeeinheit, die vorzugsweise
zusammengefaßt sind, lassen sich an einer von der Mischar
matur entfernten Stelle anordnen, so daß die Temperaturein
stellung fernbedient erfolgt. Dies kann über Kabel oder auch
in sonstiger Weise erfolgen.
Erfindungsgemäß kann die Steuereinheit auch eine Logikeinheit
enthalten, die Fehler berücksichtigen kann. Wenn beispiels
weise Temperaturwerte auftreten, die sehr stark von den
Steuerkurven abweichen, so ist dies ein Anzeichen dafür, daß
irgendetwas nicht in Ordnung ist. In solchen Fällen kann eine
Fehleranzeige erfolgen. Es ist auch möglich, daß die Fest
stellung derartiger Fehlerbedingungen zu einem Stillegen des
Ventils führt.
In nochmaliger Weiterbildung kann vorgesehen sein, daß nach
Schließen des Ventils die Armatur auf dem zuletzt eingestell
ten Temperaturwert eingestellt bleibt. Dies hat den Vorteil,
daß bei Wiederöffnen des Ventils die Mischtemperatur des die
Armatur verlassenden Wassers den Erwartungen des Benutzers
entspricht.
Es kann ebenfalls vorgesehen sein, daß die eingestellte
Temperatur beim Schließen des Ventils nur dann eingestellt
bleibt, wenn sie in einem vorbestimmten gegebenenfalls
veränderbaren Bereich liegt. Auf diese Weise kann verhindert
werden, daß extreme eingestellte Temperaturen den nächsten
Benutzer überraschen und erschrecken können.
Es kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß nach Schließen
des Ventils, wenn die eingestellte Temperatur nicht in einem
vorbestimmten Temperaturbereich liegt, auf einen Standardwert
von beispielsweise 39° eingestellt wird. Dieser Wert kann so
gewählt werden, daß er weder zu warm noch zu kalt ist. Als
normaler Temperaturbereich kann beispielsweise ein Bereich
von 34 bis 42° angesehen werden. Ist die Temperatur beim
Schließen des Ventils auf einen hiervon abweichenden Wert
eingestellt, so kann erfindungsgemäß die Temperatur nach
Schließen des Ventils unmittelbar ohne Zeitverzögerung auf
einen Standardwert beispielsweise in der Mitte dieses Tempe
raturbereichs zurückgestellt werden.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung
ergeben sich aus den Patentansprüchen, der folgenden Be
schreibung einer bevorzugten Ausführungsform, sowie anhand
der Zeichnung. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer sanitären
Mischarmatur mit einer angeflanschten Einheit aus Getriebe
und Elektromotor;
Fig. 2 die Frontansicht einer Bedienungstafel für das
elektrisch betätigbare Thermostatventil;
Fig. 3 ein Funktionsschema der Armatur.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht den Körper 1 eines sanitären
Thermostatventils mit einem Einlaß 2 für kaltes Wasser und
einem Einlaß 3 für warmes Wasser. Aus dem Gehäuse mündet ein
Auslaß 4 für das Mischwasser. In dem Körper 1 ist ein üb
licher Thermostat angeordnet, der beispielsweise mit Hilfe
eines Ausdehnelements das Mischungsverhältnis zwischen warmem
und kaltem Wasser regelt. Zur Verstellung des Sollwerts ist
eine Drehspindel vorgesehen. An der Drehspindel greift über
eine Getriebeeinheit ein Elektromotor an. Der Elektromotor
und die Getriebeeinheit sind in einem gemeinsamen Gehäuse 5
angeordnet, das an dem Armaturenkörper 1 angeflanscht ist. In
der Motorgetriebeeinheit 5 kann beispielsweise ein Poten
tiometer angeordnet sein, das mechanisch mit dem Getriebe
verbunden ist, so daß über den Widerstandswert des Potentio
meters die tatsächliche Stellung des Elektromotors und damit
des Thermostaten abgefragt werden kann.
Im Bereich des Mischwasserauslasses 4 kann ein Temperaturfüh
ler angeordnet sein.
Das funktionsmäßige Arbeiten der Armatur ergibt sich aus dem
Funktionsschema der Fig. 3. Die einen Elektromotor und ggf.
ein Getriebe sowie ein Potentiometer enthaltende Motor-Ge
triebeeinheit 5 treibt eine Schraubspindel 20 an, die in
einen Rohrstutzen 23 eingreift. An dem Rohrstutzen 23 ist das
bereits erwähnte Ausdehnelement 21 angebracht, auf dessen
anderer Seite ein Steuerkolben 22 befestigt ist. Das Ausdehn
element 21 weist eine von der Temperatur abhängige Ausdehnung
auf. Der Steuerkolben 22 ist so angeordnet, daß er in Fig. 3
von rechts nach links verschiebbar ist. Je nach seiner
Stellung öffnet und schließt er den Kaltwassereinlaß 2
und/oder den Warmwassereinlaß 3 mehr oder weniger. Während
mit Hilfe des Elektromotors ein Sollwert vorgegeben wird,
erfolgt die eigentliche Regelung der dann einzuhaltenden
Temperatur durch das Ausdehnelement 21.
Der Armaturenkörper 1 ist mit Hilfe von Antriebs- und Steuer
leitungen mit einer Anzeige- und Steuereinheit verbunden,
die an einer beliebigen Stelle angeordnet sein kann und die
von einer Frontplatte 6 abgedeckt ist. Diese Frontplatte 6
ist in Fig. 2 dargestellt. Sie enthält eine Digitalzahlen
anzeige 7, die zu verschiedenen Zwecken verwendet werden
kann, sowie unter dieser zwei Tasten 8, 9, die als Eingabe
tasten dienen. Die Tasten können als Berührfelder ausgebildet
sein.
Unterhalb dieser Eingabetasten 8, 9 sind weitere Tasten
angeordnet, nämlich eine Sperrtaste 10 zur Freigabe einer
Temperatur von beispielsweise mehr als 42°C und eine Taste
11, die beispielsweise zum Einschalten einer Beleuchtung
dienen kann.
Weiterhin enthält die Frontplatte 6 drei Wahltasten 15, 16
und 17, die zum Anwählen bestimmter Wasseröffnungen dienen,
die durch entsprechende in den Wahltasten angeordnete Symbole
gekennzeichnet sind. So dient die obere Taste 17 beispiels
weise zum Anwählen einer Handbrause und die untere Taste 15
zum Anwählen einer Seitenbrause.
Die hinter der Frontplatte 6 angeordnete Steuer- und An
zeigeeinheit enthält logische Schaltungen und Speicher, mit
deren Hilfe der Elektromotor angesteuert wird. Mit Hilfe der
Eingabetasten 8, 9 wird vom Benutzer die gewünschte Tempe
ratur eingestellt, die er auf der Anzeigeeinrichtung 7
ablesen kann. Wenn die eingestellte Temperatur von der
tatsächlichen Temperatur, die durch den Temperaturfühler
ermittelt wird, abweicht, leuchtet beispielsweise eine der
Anzeigen 12, 13 oder 14 rot auf. Der Elektromotor verstellt
nun den Thermostaten bis zu einer Stellung, die der gewünsch
ten Temperatur entspricht. Diese Stellung beziehungsweise
die zugeordnete Temperatur ist in der Steuereinheit als
Kurve abgelegt. Solange die tatsächliche Temperatur von der
eingestellten Temperatur abweicht, leuchtet beispielsweise
die entsprechende Anzeige 12, 13, 14 rot. Sobald die tatsäch
liche Temperatur nun diejenige Temperatur erreicht, die der
eingestellten Stellung des Thermostaten entspricht, schaltet
die Temperaturanzeige 12, 13 oder 14 beispielsweise auf grün
um. Dem Benutzer wird damit signalisiert, daß ihm jetzt die
gewünschte Temperatur zur Verfügung steht. Die Anzeigen 12,
13 und 14, die als LED′s ausgebildet sein können, zeigen dem
Benutzer zusätzlich an, welche Brausen eingeschaltet sind.
Die Taste 10 muß dann betätigt werden, wenn ein Benutzer eine
Temperatur einstellen will, die größer als die angegebenen
42°C ist. Die Taste muß dann zusammen mit der Taste 8
gedrückt werden.
Die bereits erwähnte Eicheinrichtung kann beispielsweise
durch gleichzeitiges Drücken beider Eingabetasten oder durch
eine sonstige spezielle Eingabemöglichkeit ausgelöst werden.
Durch die Berücksichtigung zweier unterschiedlicher Steuer
kurven wird von der Erfindung eine Mischarmatur geschaffen,
die bei sehr einfachem Aufbau mit der erforderlichen Genauig
keit die gewünschte Temperatur liefert, so daß das Eingreifen
des Temperaturfühlers nicht erforderlich ist. Diese Möglich
keit wird durch die beschriebene Fähigkeit zur Eichung noch
weiter verbessert.