DE4345094C2 - Formmeßmaschine - Google Patents
FormmeßmaschineInfo
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- DE4345094C2 DE4345094C2 DE19934345094 DE4345094A DE4345094C2 DE 4345094 C2 DE4345094 C2 DE 4345094C2 DE 19934345094 DE19934345094 DE 19934345094 DE 4345094 A DE4345094 A DE 4345094A DE 4345094 C2 DE4345094 C2 DE 4345094C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Formmeßmaschine in Ausleger
bauart, mit einem eine Werkstückaufnahme tragenden Maschi
nenbett, mit einem an diesem in Richtung einer ersten
horizontalen Koordinatenachse (Y) auf ersten Führungs
mitteln verfahrbar gelagerten ersten Verschiebeschlitten,
mit einer dem ersten Verschiebeschlitten zugeordneten ver
tikalen Säule, mit einem an dieser in Richtung einer
zweiten vertikalen Koordinatenachse (Z) auf zweiten Füh
rungsmitteln verfahrbar gelagerten zweiten Verschiebe
schlitten, mit einem auf dem zweiten Verschiebeschlitten
gelagerten Ausleger, der endseitig zur Aufnahme eines
Tastkopfes eingerichtet ist sowie mit Stelleinrichtungen
zur Verstellung der beiden Verschiebeschlitten längs ihrer
jeweiligen Koordinatenachse.
Formmeßmaschinen finden beispielsweise in der Fertigungs
kontrolle eine weite Anwendung, um Oberflächen von Werk
stücken kontinuierlich abzutasten (Scanning) und etwaige
Formabweichungen vom Sollwertverlauf festzustellen. Die
Meßergebnisse werden entweder auf Meßprotokollen aufgenom
men oder unmittelbar in Signale umgewandelt, die zur
Steuerung oder Reeinflußung von Fertigungsabläufen benutzt
werden.
Sie sind u. a. in Portal- und in Auslegerbauweise gebräuch
lich, wobei sich die Portalbauweise (vgl. bspw. DE 41 32
333 A1 insbesondere durch eine gute Zugänglichkeit des
Meßortes an dem auf der Werkstückaufnahme aufgenommenen
Werkstück auszeichnet. Um die erforderliche Stabilität des
Maschinenaufbaus zu erreichen und damit den im Nanometer
bereich liegenden Anforderungen an die Meßgenauigkeit zu
genügen, sind die bekannten Formmeßmaschinen in Ausleger
bauart typischerweise mit einem durch konstruktive Maßnah
men extrem steifen Maschinenbett ausgebildet, das häufig
aus Granit hergestellt ist und auf dem über den ersten
Verschiebeschlitten die vertikale Säule abgestützt ist,
die ihrerseits wiederum entweder massiv oder in schwerer
Guß- oder Stahlschweißkonstruktion aufgebaut ist. Die
Führungsbahnen für den ersten Verschiebeschlitten liegen
in der Regel - gegebenenfalls vertieft - in der waagrech
ten ebenen Tischfläche des meist parallelepipedförmigen
Maschinenbettes. Ihr Abstand in der Horizontalebene ist
mit Rücksicht auf die erforderliche Standsicherheit der
Säule gewählt, wobei die Führungsmittel so ausgebildet
sind, daß ein Verdrehen der Säule um ihre Vertikalachse
bei der Horizontalverschiebung ausgeschlossen ist. Bekannt
ist es auch aus der DE 32 08 412, die Führungsbahnen an
einen einzigen massiven horizontalen Balken auszubilden,
der an der Bedienungsseite abgewandten Seite des Maschi
nenbettes etwa in der Höhe des Meßtisches angebracht ist.
Ein solcher Balken ergibt notwendigerweise eine kleine
Führungsbreite für den darauf gelagerten Verstellschlit
ten, abgesehen davon, daß seine verwindungssteife Auf
hängung bei einem nicht massiven Maschinenbett aufwendig
ist.
Für den an der Säule auf und ab beweglich geführten zwei
ten Verschiebeschlitten, der den Ausleger trägt, gelten
grundsätzlich ähnliche Konstruktionsprinzipien, mit der
Folge, daß sich insgesamt ein schwergewichtiger Maschinen
aufbau mit entsprechend großer träger Masse aller bewegten
Teile ergibt. Ein Beispiel einer solchen Formmeßmaschine
in Auslegerbauart ist schematisch in der US-PS 4 621 434
veranschaulicht, bei der die vertikale Säule im Prinzip in
Gestalt eines massiven Rahmens ausgebildet ist.
Abgesehen von dem mit einer solchen schweren Konstruk
tionsweise verbundenen hohen Kostenaufwand beeinträchtigt
die notwendigerweise vorhandene große träge Masse der
bewegten Teile das dynamische Verhalten der Formmeßmaschi
ne. Verfahrbewegungen der Verschiebeschlitten, d. h. der
Säule und des Auslegers können wegen der auftretenden
Massenkräfte nur mit verhältnismäßig geringen Beschleuni
gungen bzw. Verzögerungen erfolgen, mit dem Ergebnis, daß
die jeweils erforderlichen Einstell- und Nebenzeiten be
stimmte Mindestwerte nicht unterschreiten können, die für
eine Reihe von Anwendungsfällen als zu groß empfunden
werden.
Davon abgesehen bedingt die nebeneinander liegende Anord
nung der Führungsmittel für den die Säule tragenden ersten
Verschiebeschlitten im Bereiche der Tischfläche des Ma
schinenbettes eine entsprechende Tiefe des Maschinenbettes
und damit einen beträchtlichen Platzbedarf für die ganze
Formmeßmaschine. Grundsätzlich ähnliches gilt auch für
eine aus der DE 28 21 360 A1 bekannte Koordinaten-Meßma
schine der sogenannten Pinolenbauart, bei der das Maschi
nenbett anschließend an den Meßtisch mit einer aufragen
den, vertikalen Wand ausgebildet ist, auf deren dem Meß
tisch zugewandten Vorderseite der Verstellschlitten an
geordnet ist. Der Verstellschlitten ist auf zwei im Ab
stand zueinander angeordneten Führungsbahnen verschieblich
gelagert, die sowohl horizontal als auch vertikal gegen
einander versetzt sind. Da der Massenschwerpunkt der den
Verstellschlitten beinhaltenden Baugruppe oberhalb des
Meßtisches vor der Wand liegt, ist der Verstellschlitten
an seiner oberen Führung auch seitlich gefesselt. Diese
Ausbildung des Maschinenbettes bedingt einen erheblichen
Aufwand und einen beträchtlichen Platzbedarf für die ganze
Maschine.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine Formmeßmaschine
in Auslegerbauart zu schaffen, die sich durch einen ein
fachen platzsparenden Aufbau auszeichnet und die im Ver
gleich zu dem erläuterten Stand der Technik ein wesentlich
verbessertes dynamisches Verhalten hat und damit eine
Verkürzung der Neben- und damit der Zeit pro Meßzyklus
insgesamt erlaubt.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist die eingangs genannte
Formmeßmaschine erfindungsgemäß die Merkmale des Patent
anspruches 1 auf.
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die ersten
Führungsmittel zwei Führungsbalken oder -schienen auf, die
die Führungsbahnen bildende Flächen tragen und die eine
rechteckige oder quadratische Querschnittsgestalt haben,
wobei aber grundsätzlich auch andere Querschnittsprofil
formen, einschließlich kreiszylindrischer und dreieckför
miger in Frage kommen, so daß die Führungsschienen auch in
Form von Prismen oder Hohlprofilen ausgebildet sein kön
nen. Durch die ersten Führungsmittel ist an der Rückseite
des Maschinenbettes eine schräge Ebene definiert, die mit
der Horizontalen einen Winkel von wenigstens 20° ein
schließt, der in einer praktischen Ausführungsform vor
zugsweise bei 60° liegt.
Dadurch, daß der erste Verschiebeschlitten mit der Säule
an der Rückseite des Bettes praktisch in einer "Schrägfüh
rung" verschieblich geführt ist, ergibt sich eine sehr
platzsparende Anordnung für die Formmeßmaschine, wobei
gleichzeitig im Vergleich mit dem Stand der Technik auf
der Säule bei gleicher Führungslänge ein größerer Hub für
den zweiten Verstellschlitten vorhanden ist. Zudem ist die
Säule mit dem ersten Verschiebeschlitten an dem Maschinen
bett sehr standsicher mit weit auseinander liegenden
Lagerstellen geführt, wobei die Betthöhe für die Führungs
länge mit ausgenutzt wird, weil die Führungsmittel wenig
stens eine untere Führungsbahn an der Maschinenbettrück
seite in der Nähe der Aufstellfläche des Maschinenbettes
und wenigstens eine andere obere Führungsbahn im wesentli
chen in der Nähe der Maschinenbettoberseite aufweisen. Bei
der neuen Konstruktion liegen der Massen- und der Rei
bungsschwerpunkt nahe beieinander, so daß sich sehr gün
stige dynamische Verhältnisse ergeben. Die beiden Schwer
punkte liegen auf oder in der Nähe der oberen Führungs
mittel, wobei auch die Angriffsstelle der Stelleinrichtung
für den ersten Verschiebeschlitten in der Nähe dieser
oberen Führungsmittel angeordnet ist, so daß sich zusammen
mit der leichtgewichtigen Konstruktion der bewegten Teile
hervorragende dynamische Eigenschaften der neuen Formmeß
maschine ergeben, die z. B. bei einer ausgeführten
Maschine eine Umsteuerungsfrequenz von bis zu 50 Hz erlau
ben.
Die Formmeßmaschine zeichnet sich somit durch sehr gute
Führungsverhältnisse sowohl für den ersten als auch für
den zweiten Verschiebeschlitten aus, wobei die Anordnung
mit Vorteil derart getroffen ist, daß wenigstens einer
dieser Verschiebeschlitten auf den Führungsbahnen seiner
zugehörigen Führungsmittel an fünf Lagerstellen abgestützt
ist, die im wesentlichen auf den Schenkeln eines gedachten
L liegen. Dabei können jeweils vier - gegebenenfalls paar
weise einander gegenüberliegend angeordnete - Lagerstellen
möglichst weit beabstandet auf Führungsbahnen eines ge
meinsamen Führungsmittels liegen, während die fünfte
Lagerstelle durch das erwähnte Prinzip der L-förmigen
Anordnung in größtmöglichem seitlichem Abstand davon
angeordnet ist, derart, daß eine große Stabilität der
geführten Teile gewährleistet ist. Durch die fünf zweck
entsprechend angeordneten Lagerstellen erfolgt eine Fesse
lung des jeweiligen Verschiebeschlittens in Bezug auf fünf
Freiheitsgrade, während die Fesselung in Bezug auf den
sechsten Freiheitsgrad vorzugsweise durch die Stellein
richtung übernommen werden kann.
Die Säule ist in einer bevorzugten Ausführungsform im
wesentlichen scheibenförmig mit quer zu den ersten Füh
rungsmitteln verlaufend angeordneten Breitseiten sowie mit
im wesentlichen keilförmigen Querschnitt ausgebildet. Ihre
breitere Stirnfläche weist dabei zur Maschinenbettrücksei
te, so daß sich ein Höchstmaß an Steifigkeit ergibt. Von
den erwähnten fünf Lagerstellen sind zweckmäßigerweise
drei unmittelbar an der scheibenförmigen Säule angeordnet,
während die verbleibenden Lagerstellen (oder zumindest
eine von diesen) im seitlichen Abstand von der Säule
vorgesehen ist. Praktisch kann diese Anordnung derart
verwirklicht werden, daß der erste Verschiebeschlitten in
der Draufsicht im wesentlichen von einem gedachten Dreieck
umgrenzt ist, von dem eine Seite durch die Säule und eine
daran anschließende Seite durch eine vorkragende Armkon
struktion gebildet ist, die endseitig die weitere Lager
stelle oder -stellen enthält und gegen die gegebenenfalls
die Säule einseitig über zumindest einen Teil ihrer Höhe
abgestützt ist.
Nach grundsätzlich ähnlichen Prinzipien ist mit Vorteil
auch der zweite Verschiebeschlitten aufgebaut. Er weist
ein Lagerstellen tragendes Basisteil und einen daran nach
unten ragend angeordneten Fortsatz auf, an dem wenigstens
eine der übrigen Lagerstellen im vertikalen Abstand von
den Lagerstellen des Basisteiles aufgenommen ist. Die
vertikale Länge des Fortsatzes entspricht zweckmäßigerwei
se etwa dem vertikalen Abstand zwischen den ersten Füh
rungsmitteln an dem Maschinenbett. Dadurch wird erreicht,
daß für die Führungslänge des zweiten Verschiebeschlittens
die Höhe des Maschinenbettes mit ausgenutzt wird.
Um die träge Masse der bewegten Teile auf ein Minimum zu
reduzieren, ist die Säule in der Regel weitgehend als
Hohlkörper ausgebildet, während die erwähnte vorkragende
Armkonstruktion des ersten Verschiebeschlittens und der
nach unten ragende Fortsatz des zweiten Verschiebeschlit
tens ebenfalls aus leichtgewichtigen Konstruktionselemen
ten nach Art eines hohlen Gehäuses aufgebaut sind.
Dafür können, abgesehen von Streben oder Gitterwerkskon
struktionen, als Konstruktionselemente dünne Bleche oder
faserverstärkte Kunststoffplatten Verwendung finden, wobei
sich Kunststoffverbundplatten mit Kohlefaserverstärkung
als besonders zweckmäßig erwiesen haben.
Die scheiben- oder leistenförmig ausgebildete Säule, die
auf einer Seite gegen die vorkragende Armkonstruktion
abgestützt ist, bietet auf der anderen Seite eine freie
Breitseite, die auf der Rückseite des Maschinenbettes im
Bereiche der ersten Führungsmittel praktisch bis in die
unmittelbare Nähe der Aufstellfläche des Maschinenbettes
herunterragt und die damit eine volle Ausnutzung der durch
die Länge der Säule gegebenen maximalen Hublänge gewähr
leistet, ohne daß dadurch Einbußen hinsichtlich der Füh
rungslänge des zweiten Verschiebeschlittens in Kauf genom
men werden müßten. Zur Führung des zweiten Verschiebe
schlittens weisen die an der Säule vorgesehenen zweiten
Führungsmittel vertikale Führungsbahnen auf, die im Berei
che dieser freien Breitseite und auf einer daran anschlie
ßenden Stirnseite der Säule angeordnet sind.
Auf dem neben der Säule an deren freien Breitseite auf und
ab verfahrbar gelagerten zweiten Verschiebeschlitten ist
mit Vorteil ein in Richtung einer dritten Koordinatenachse
(R) verfahrbarer dritter Verschiebeschlitten gelagert, der
den Ausleger trägt und dem an dem zweiten Verschiebe
schlitten angeordnete dritte Führungsmittel zugeordnet
sind. Diese Führungsmittel können ein im Querschnitt im
wesentlichen dreieckförmiges Führungsteil aufweisen, das
vorzugsweise als Hohlkörper ausgebildet ist, der auf dem
Basisteil des zweiten Verschiebeschlittens angeordnet ist
und Führungsbahnen trägt, die in zueinander winklig ver
laufenden Ebenen liegen. Auf dem Führungsteil sitzt der
dritte Verschiebeschlitten, der das Führungsteil damit
teilweise übergreift und gegen dessen Führungsbahnen
wiederum an fünf diskreten Lagerstellen abgestützt ist,
die mit Rücksicht auf die Erzielung einer möglichst großen
Führungslänge zweckentsprechend angeordnet sind. Sie
liegen wiederum auf den Schenkeln eines gedachten L und
bewirken eine Fesselung des dritten Verschiebeschlittens
in Bezug auf fünf Freiheitsgrade; in Bezug auf den sech
sten Freiheitsgrad übernimmt die Stelleinrichtung die
Fesselung.
Der auf dem dritten Verschiebeschlitten angeordnete Aus
leger kann zur Erzielung einer weitmöglichen Gewichts
ersparung nach Art eines Hohlprofiles ausgebildet sein,
das mit Vorteil über eine Kollisionsschutzeinrichtung an
dem dritten Verschiebeschlitten gelagert ist. Schließlich
erlaubt es die spezielle Ausbildung der Säule und der
Verschiebeschlitten bei der neuen Formmeßmaschine das
Maschinenbett in der Draufsicht im wesentlichen L-förmig
auszubilden, wobei die Werkstückaufnahme im Bereiche eines
Schenkels des L angeordnet ist und die Führungsmittel an
der Rückseite des Maschinenbettes im Bereiche des anderen
Schenkels des L vorgesehen sind. Abgesehen von dem gerin
gen Platzbedarf führt diese Form des Maschinenbettes zu
der Möglichkeit einer ergonomisch günstigen Bedienung der
Maschine mit kurzen Griffwegen für die Bedienungsperson,
während andererseits eine für die Temperaturstabilität der
ganzen Formmeßmaschine gegebenenfalls erforderliche Kapse
lung mit einfachen geometrischen Verhältnissen für das
Gehäuse so angeordnet werden kann, daß die Werkstückauf
nahme und das zu vermessende Werkstück jederzeit frei
zugänglich bleiben.
Das Konstruktionsprinzip der neuen Meßmaschine kommt, wie
erläutert, ohne schwere Konstruktionsteile für die Ver
schiebeschlitten, die Säule und dergleichen aus. Diese
Elemente sind in Leichtbauweise auf optimale Steifigkeit
ausgelegt, so daß sich schon von der Konstruktion her eine
hohe Meßgenauigkeit ergibt. Um unvermeidbare Formabwei
chungen der Führungsbahnen oder Formveränderungen der
Säule und der Verschiebeschlitten insoweit auszugleichen,
daß sie keinen Einfluß auf das Meßergebnis haben, ist in
einer bevorzugten Ausführungsform die Anordnung derart
getroffen, daß zumindest mit dem Maschinenbett und der
Säule gerade Normale verbunden sind, die parallel zu der
jeweils entsprechenden Koordinatenachse ausgerichtet und
von Lager- und Führungskräften im wesentlichen frei gehal
ten sind. Diese Normale sind über ihnen starr zugeordnete,
auf eine Relativbewegung aneinander anschließender Normale
zu einander ansprechende Sensoren miteinander gekoppelt,
durch die eine solche Relativbewegung nach Größe, Art und
Richtung feststellbar ist und die entsprechende Signale an
einen Rechner abgeben, der das Meßergebnis oder die jewei
lige Lage des Tasters im Raum korrigierende Korrektur
größen errechnet. Wesentlich ist, daß durch diese Normale
ein von dem eigentlichen Transportsystem für die Verschie
beschlitten und den Taster abgekoppeltes eigenes Führungs-
oder Bezugssystem gebildet ist, das von an den Verschiebe
schlitten angeordneten Abtasteinrichtungen oder Sensoren
unter Erzeugung von Korrektursignalen für den Rechner
laufend abtastbar ist. Ist die Formmeßmaschine mit einem
dritten Verschiebeschlitten ausgerüstet, so ist an dem
zweiten Verschiebeschlitten ebenfalls ein parallel zu der
entsprechenden Koordinatenachse ausgerichtetes Normal
befestigt, das mit dem an der Säule angeordneten Normal
über entsprechende Sensoren gekoppelt ist, die ausgangs
seitig mit dem Rechner verbunden ist. Mit anderen Worten
heißt dies, daß auch dieses Normal Teil des erwähnten
Bezugssystemes ist. Die Sensoren sind an den Kopplungs
stellen zweier Normale jeweils derart voneinander beab
standet und ausgerichtet angeordnet, daß sie jeweils
wenigstens zwei winklig zueinanderstehende Seiten eines
der Normale abtasten, derart, daß die für die mögliche
Relativbewegung der beiden jeweils einander zugeordneten
Normale kennzeichnenden, translatorischen Bewegungskom
ponenten sowie Kipp- und Drehbewegungskomponenten durch
entsprechende Signale erfaßt werden.
Die neue Formmeßmaschine kann im übrigen für jede Art von
Oberflächenabtastung eingesetzt werden, wozu in ihren
Ausleger jeweils ein entsprechender Taster eingesetzt
wird. Bei Verwendung eines 3-D-Tasters kann sie auch als
Koordinatenmeßmaschine Verwendung finden.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegen
standes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Formmeßmaschine gemaß der Erfindung in
perspektivischer teilweise schematischer Dar
stellung,
Fig. 2 die Formmeßmaschine nach Fig. 1 in der Drauf
sicht,
Fig. 3 die Formmeßmaschine nach Fig. 1 in einer Seiten
ansicht,
Fig. 4 die Formmeßmaschine nach Fig. 1 mit abgenommenem
zweitem Verschiebeschlitten in der Z-Richtung,
in einer perspektivischen Darstellung entspre
chend Fig. 1,
Fig. 5 die Formmeßmaschine nach Fig. 1 mit abgenommenem
erstem Verschiebeschlitten in der Y-Richtung, in
einer perspektivischen Darstellung entsprechend
Fig. 1,
Fig. 6 in einer Seitenansicht entsprechend der Blick
richtung VI der Fig. 2 im Ausschnitt mit schema
tisch lediglich mit ihrem Umriß angedeuteter
Saule zur Veranschaulichung der Führungsmittel
für den ersten Verschiebeschlitten in einem
anderen Maßstab,
Fig. 7 den ersten Verschiebeschlitten der Formmeßma
schine nach Fig. 1 in einer perspektivischen
Darstellung, in einer schräg von links unten
nach rechts oben gehenden Blickrichtung unter
Veranschaulichung der Unterseite der von der
Säule seitlich vorkragenden Armkonstruktion, in
einem anderen Maßstab,
Fig. 8 den ersten und zweiten Verschiebeschlitten der
Formmeßmaschine nach Fig. 1, in perspektivischer
Darstellung bei abgenommenem Ausleger in einem
anderen Maßstab,
Fig. 9 die Anordnung nach Fig. 8 in der Draufsicht,
Fig. 10, 11 die Anordnung nach Fig. 8 in zwei verschiedenen
Seitenansichten,
Fig. 12 die Anordnung nach Fig. 9 in einem anderen Maß
stab sowie im Ausschnitt zur Veranschaulichung
von Einzelheiten der Führungsmittel für den
zweiten Verschiebeschlitten in der Draufsicht
entsprechend Fig. 9,
Fig. 13 den zweiten Verschiebeschlitten der Formmeßma
schine nach Fig. 1 in vereinfachter perspektivi
scher Darstellung und in einem anderen Maßstab,
Fig. 14 den zweiten Verschiebeschlitten nach Fig. 13 mit
aufgebautem Normal unter Weglassung des nach
unten gerichteten Fortsatzes in perspektivischer
Darstellung,
Fig. 15 das aus drei Normalen gebildete Führungssystem
der Formmeßmaschine nach Fig. 1 in einer per
spektivischen Darstellung und in einem anderen
Maßstab und
Fig. 16 eine Einzelheit der Halterung eines Normals nach
Fig. 15 im axialen Schnitt, in einer Seitenan
sicht und in einem anderen Maßstab.
Die in der Zeichnung dargestellte Formmeßmaschine in
Auslegerbauart weist, wie insbesondere aus den Fig. 2 und
5 zu ersehen, ein in der Draufsicht im wesentlichen L-
förmiges Maschinenbett 1 auf, das in Guß- oder Stahl
schweißkonstruktion ausgeführt ist. Das Maschinenbett 1
ist gegen den Fußboden über eine elastische Dreipunkt
lagerung abgestützt, von der eine Auflagerstelle bei 2 in
Fig. 1 dargestellt ist. Sie verfügt über einen als Gummi
metallteil ausgebildeten Aufstellfuß 3, der über eine
Stellspindel 4 höhenverstellbar in einer entsprechenden
seitlichen Ausnehmung 5 des Maschinenbettes 1 aufgenommen
ist. Auf der horizontalen ebenen Tischfläche 6 des einen
Schenkels des L-förmigen Maschinenbettes 1 ist eine in
Gestalt eines Runddrehtisches 7 ausgebildete Werkstückauf
nahme angeordnet, in die ein zylindrisches Werkstück 8
eingesetzt ist, das von der Formmeßmaschine gerade ver
messen werden soll.
An der Rückseite des anderen Schenkels des L-förmigen
Maschinenbettes 1 sind zwei parallele horizontal ausge
richtete Führungsschienen 9, 10 quadratischer Quer
schnittsgestalt vorgesehen, die in den entsprechenden
Aufnahmen 11, 12 (Fig. 6) des Maschinenbettes 1 gelagert
sind. Die beiden Führungsschienen 9, 10 bilden erste
Lagermittel, die sowohl in Horizontalrichtung als auch in
Vertikalrichtung gegeneinander versetzt angeordnet sind,
so daß durch sie an der Rückseite des Maschinenbettes 1
eine in Fig. 6 bei 13 strichpunktiert angedeutete schräge
Ebene definiert ist, die mit der Horizontalen einen Winkel
von wenigstens 20° - hier 60° - einschließt.
Jede der beiden aus Stahl hergestellten Führungsschienen
9, 10 trägt zwei ebene nach oben bzw. außen weisende
Führungsbahnen 14, 15 bzw. 16, 17, die jeweils einen
Winkel von 90° miteinander einschließen und von denen
sich, wie beispielsweise Fig. 1 zeigt, die Führungsbahnen
14, 15 der oberen etwas oberhalb der Tischfläche 6 liegen
den oberen Führungsschiene 9 fast über die gesamte Lange
des zugeordneten Schenkel des Maschinenbettes 1 erstrec
ken. Die Führungsbahnen 16, 17 der unteren in unmittel
barer Nähe der Aufstellfläche des Maschinenbettes 1 an
geordneten Führungsschiene 10 sind kürzer (vergleiche Fig.
1), erstrecken sich aber auch im wesentlichen über die
Länge der kürzeren Führungsschiene 10. Im Bereiche der
nach außen weisenden Führungsbahn 17 der unteren Führungs
schiene 10 ist an dieser eine vorstehende Randleiste 18
befestigt, deren Bedeutung im einzelnen noch erläutert
werden wird.
Auf den von den beiden Führungsleisten 9, 10 gebildeten
ersten Führungsmitteln ist ein erster Verschiebeschlitten
19 längs einer ersten Koordinatenrichtung (Y) längsver
fahrbar gelagert. Der insbesondere aus den Fig. 4, 7
ersichtliche erste Verschiebeschlitten 19 weist eine im
wesentlichen scheibenformige vertikale Säule 20 auf, die
mit ihren Breitseiten quer zu der Koordinatenachse Y
orientiert angeordnet ist. Die Säule 20 ist als Hohlkörper
dünnwandig aus entsprechenden Leichtmetallteilen zusammen
geschweißt; sie hat eine im wesentlichen keilförmige
Querschnittsgestalt, wobei ihre breitere Stirnseite 21 zur
Maschinenbettrückseite weisend angeordnet ist. Sie ragt
bis in die unmittelbare Nähe der Aufstellfläche des Ma
schinenbettes 1 nach unten und übergreift, wie aus den
Fig. 4, 6 hervorgeht, die Führungsbahn 17 der unteren
Führungsleiste 10. Anschließend an die hintere Stirnseite
21 ist die Säule 20 unten entsprechend der rückseitigen
Kontur des Maschinenbettes gestaltet, derart, daß die
obere Führungsschiene in einer etwa rechteckigen Ausspa
rung 22 aufgenommen ist und die vordere Stirnwand 23 der
Säule 20 mit der Rückwand 24 einer in der Oberseite des
rückwärtigen Schenkels des Maschinenbettes 1 parallel zu
der oberen Führungsschiene 9 verlaufend angeordneten
rinnenartigen Vertiefung 25 fluchtet.
Auf der der Werkstückaufnahme 7 abgewandten Seite ist an
die Säule 20 eine horizontal vorkragende Armkonstruktion
26 angeschlossen (Fig. 7), die eine in der Draufsicht im
wesentlichen dreieckförmige Gestalt aufweist und sich mit
einem horizontalen platten- oder rahmenförmigen Konstruk
tionselement 27 über die gesamte Breite der Säule 20
erstreckt. An das dreieckförmige Konstruktionselement 27
schließen sich auf der Ober- und Unterseite im wesentli
chen dreieckförmige Abstützelemente 28, 29 für die Säule
20 an, die schräg zu dem oberen und unteren Säulenende
verlaufen und damit die insbesondere aus Fig. 7 zu entneh
mende gehäuseartige Konstruktion für den ersten Verschie
beschlitten 19 ergeben. In der Draufsicht ist dieser
Verschiebeschlitten 19 ersichtlich im wesentlichen von
einem gedachten Dreieck umgrenzt, von dem eine Seite durch
die Säule 20 und eine daran anschließende Seite durch
entsprechende Teile der Armkonstruktion 26 gebildet ist.
Die Konstruktionselemente 27, 28, 29 der Armkonstruktion
26 bestehen aus leichtgewichtigem Material, insbesondere
aus kohlenstoffaserverstärkten Kunststoffplatten, die in
geeigneter Weise gegebenenfalls unter Verwendung von
Versteifungsstreben miteinander verklebt oder sonst wie
verbunden sind. Grundsätzlich wäre auch eine entsprechende
Gitterkonstruktion für die sich an die Säule 20 anschlie
ßenden Teile des ersten Verschiebeschlittens 19 denkbar.
Der erste Verschiebeschlitten 19 ist auf den durch die
beiden Führungsleisten 9, 10 gebildeten ersten Führungs
mitteln an fünf diskreten Lagerstellen gelagert, die so
verteilt angeordnet sind, daß sich einerseits eine große
Führungslänge und andererseits eine Fesselung des Ver
schiebeschlittens 19 in Bezug auf fünf Freiheitsgrade
ergibt.
Jede dieser Lagerstellen ist aus einem aus Gleitlagermate
rial bestehenden Lagerelement 30 und einem diesem benach
barten Haltemagnet 31 zusammengesetzt, wie dies exempla
risch für alle Lagerstellen in Fig. 12 veranschaulicht
ist. Das Lagerelement 30 sitzt auf einem zylindrischen
Bolzen 320, der in eine entsprechende Bohrung des jeweili
gen Verschiebeschlittens eingesetzt ist. Zwischen dem
Bolzen 320 und dem Lagerelement 30 ist eine Kipplagerung
vorgesehen, die eine einwandfreie Ausrichtung des Lager
elementes 30 auf die jeweilige zugehörige Führungsbahn
gewährleistet, so daß an der Lagerstelle keinerlei Ver
windungskräfte entstehen können. Der zugeordnete Haltema
gnet 31 ist ein Permanentmagnet, der ebenfalls in eine
entsprechende Bohrung des jeweiligen Verschiebeschlittens
eingesetzt ist und die für die jeweilige Lagerstelle
erforderliche Vorspannung erzeugt, unter deren Wirkung das
Lagerelement 30 satt gegen die zugehörige Führungsbahn
angepreßt gehalten wird.
In den Fig. 7 bis 11 (und 13, 14) sind die Lagerelemente
30 und die Haltemagnete 31 der besseren Übersichtlichkeit
wegen nicht im Einzelnen eingezeichnet. Die Lagerstellen
sind lediglich durch die zur Aufnahme je eines zylindri
schen Bolzens 320 und eines Haltemagneten 31 dienenden
Bohrungen 32, 33 angedeutet, wobei diese Lagerstellen
ihrerseits für den ersten Verschiebeschlitten 19 in den
zugehörigen Figuren mit I bis V bezeichnet sind.
Insbesonders die Fig. 6, 7 zeigen, daß die Lagerstellen I,
II und III, IV an zwei prismatischen Lagerböcken 34, 35
vorgesehen sind, die beide auf der Ebene der Unterseite
des horizontalen Konstruktionselementes 27 der Armkon
struktion 26 angeordnet sind, und von denen der Lagerbock
34 im Bereiche der Säule 20 liegt, derart, daß die Lager
stellen I, II unmittelbar an der Säule 20 sich befinden.
Auch die Lagerstelle V liegt im Bereiche der Säule 20 und
zwar an dem unteren Ende.
Die oberen Lagerstellen I, II und III, IV sind jeweils
paarweise einander gegenüberliegend angeordnet und liegen
auf den ihnen zugeordneten Führungsbahnen 14, 15 der
oberen Führungsschiene 9, während die untere Lagerstelle V
auf der nach außen weisenden Führungsbahn 17 der unteren
Lagerschiene 10 sich abstützt. Wie aus Fig. 7 zu entneh
men, liegen damit die Lagerstellen I, II und III, IV in
verhältnismäßig großem gegenseitigem Abstand auf einem
(horizontalen) Schenkel eines gedachten L, dessen anderer
Schenkel nach unten weist; auf ihm liegt die untere Lager
stelle V.
Unter der Wirkung ihres Gewichtes ruht somit die Säule 20
mit dem ersten Verschiebeschlitten 19 über die Lagerstel
len I, II und III, IV auf den Führungsbahnen 14, 15 der
oberen Führungsschiene 10, während sie über die Lager
stelle 5 an ihrer Unterseite in unmittelbarer Nähe der
Aufstellfläche des Maschinenbettes 1 lediglich seitlich
gegen die Führungsbahn 17 der Führungsschiene 10 abge
stützt ist.
Jeder der Lagerstellen I bis V sind hintergriffige Halte
laschen 36, 37 (vergleiche beispielsweise Fig. 6) zugeord
net, von denen die Halteleiste 36 mit der Randleiste 18
zusammenwirkt und deren Aufgabe darin besteht, bei Über
schreiten der Haltekraft der Haltemagnete 31 zu verhin
dern, daß sich einer der Verschiebeschlitten an der jewei
ligen Lagerstelle von der zugehörigen Führungsbahn abhebt.
Beispielsweise aus Fig. 1, 4 ist zu entnehmen, daß auf
zweiten vertikalen Führungsmitteln 39 der Säule 20 ein
zweiter Verschiebeschlitten in Richtung der Z-Koordinaten
achse verfahrbar gelagert ist. Der zweite Verschiebe
schlitten 40 trägt seinerseits einen in Richtung der R-
Koordinatenachse verschieblich gelagerten dritten Ver
schiebeschlitten 41, auf welchem ein Ausleger 42 angeord
net ist, der endseitig einen mit 43 bezeichneten Taster
hält, welcher mit einem Tastarm 44 die Form der Innenwan
dung einer Bohrung 45 des Werkstückes 8 abtastet. Die
Anordnung und Ausbildung der drei Verschiebeschlitten 19,
40 und 41 sowie der Säule 20 ist derart getroffen, daß der
Massenschwerpunkt des aus diesen Teilen einschließlich des
Auslegers 42 bestehenden Systems in einer quer zu den
Führungsleisten 9, 10 verlaufenden Vertikalebene in einem
in Fig. 6 durch einen Pfeil A angedeuteten Bereich zwi
schen den beiden Führungsleisten 9, 10 - oder gegebenen
falls bezogen auf Fig. 6, rechts hinter der unteren Füh
rungsleiste 10 liegt. Die Lage des Massenschwerpunktes
hängt etwas von der jeweiligen Stellung, insbesondere des
dritten Verschiebeschlittens 41 ab, doch gelangt der
Massenschwerpunkt nie in den Bereich vor der oberen Füh
rungsschiene (in Fig. 6 links von derselben), so daß die
Säule 20 nach vorne kippen könnte.
Zu Folge dieser Lage des Massenschwerpunktes hinter der
oberen Führungsleiste 9 ist sichergestellt, daß das Ge
wicht des ganzen Systems über die vier Lagerstellen I bis
IV vollständig von der oberen Führungsleiste aufgenommen
wird, während die untere Lagerstelle V unter Schwerkraft
wirkung gegen die zugeordnete Führungsbahn 17 angepreßt
gehalten wird. Wegen des großen vertikalen Abstandes
zwischen den Lagerstellen I bis IV und der Lagerstelle V
auf der einen Seite sowie wegen des großen horizontalen
Abstandes zwischen den Lagerstellen I, II und III, IV auf
der anderen Seite ergibt sich eine extrem große Führungs
länge für den ersten Verschiebeschlitten 19, die ein hohes
Maß an Standfestigkeit und Stabilität gewährleistet. Da
die Armkonstruktion 26 (Fig. 7) an der Säule 20 lediglich
auf der der Werkstückaufnahme 7 abgewandten Seite vorkragt
und die untere Lagerstelle V unmittelbar an der Stirnseite
21 der Säule 20 angeordnet ist, bietet die Säule 20 auf
einer Breitseite ungehinderten Platz für die Aufnahme der
beiden Verschiebeschlitten 40, 41 sowie des Auslegers 42,
während andererseits die untere Führungsleiste 10 sich
lediglich über einen Teil der Länge des Maschinenbettes 1
zu erstrecken braucht.
Die erwähnte Auflagerung des Systems auf der oberen Füh
rungsleiste 9 hat zur Folge, daß auch der Reibungsschwer
punkt für die Bewegung des Systems längs der Y-Achse in
der Nähe der oberen Führungsschiene 9 in dem in Fig. 6
durch einen Pfeil B angedeuteten Bereich zwischen den
beiden Führungsschienen 9, 10 liegt.
Wie die praktische Erfahrung an ausgeführten Formmeßma
schinen gezeigt hat, liegen der Massenschwerpunkt und der
Reibungsschwerpunkt. Innerhalb eines verhältnismäßig engen
Bereiches nebeneinander. Um nun bei dem Verfahren des
Systems in der Y-Achse möglichst geringe Kipp- und Drehmo
mente zu erzeugen, ist die Angriffsstelle für die Stell
einrichtung in dieser Koordinatenachse in den erwähnten
Bereich oder zumindest in dessen Nähe gelegt. Diese An
griffsstelle ist durch eine Spindelmutter 46 (Fig. 6)
gebildet, welche mit der Säule 20 verbunden ist und auf
einer horizontalen Gewindespindel 47 (Fig. 1) eines Kugel
schraubtriebes angeordnet ist, die ihrerseits im Bereiche
ihrer beiden Enden über entsprechende Wälzlager in Lager
bügeln 48, 49 drehbar gelagert ist, welche auf an dem
Maschinenbett 1 vorgesehenen Lagerkonsolen 50 festge
schraubt sind. Ein Elektromotor 51 dient zum Antrieb der
Gewindespindel 47 und damit zum Verfahren des die Säule 20
enthaltenden Systems in der Y-Richtung.
Über die Spindelmutter 46 bewirkt die Kugelrollspindel 47
die Fesselung des ersten Verschiebeschlittens 19 in Bezug
auf den sechsten Freiheitsgrad.
Die an der Säule 20 vorgesehenen zweiten Führungsmittel 39
für den zweiten Verschiebeschlitten 40 weisen, wie ins
besondere im Detail aus Fig. 8, 12 zu ersehen, vier ver
tikale Führungsbahnen 52, 53, 54, 55 auf, von denen die
Führungsbahn 52 im Eckbereich an der breiten Stirnfläche
21 der Säule, die Führungsbahn 53 anschließend an die
Führungsbahn 52 auf der der Werkstückaufnahme 7 zugeord
neten freien Breitseite 56 der Säule 20 und die beiden
Führungsbahnen 54, 55 an einem auf die freie Breitseite 56
aufgesetzten leistenartigen Führungsteil 57 im Bereiche
der schmalen Stirnseite 58 der Säule 20 angeordnet sind.
Da die Führungsbahnen 52 bis 55 aus nichtmagnetischem
Material bestehen, sind in ihrer Nähe jeweils zugeordnete,
an der Säule 20 verankerte vertikale Stahlleisten 59 vor
gesehen, die mit den entsprechenden Haltemagneten 31 in
bereits grundsätzlich erläuterter Weise zur Erzeugung der
für die jeweiligen Lagerstellen erforderlichen Haltekraft
zusammenwirken.
Wie beispielsweise insbesondere die Fig. 8 bis 13
erkennen lassen, weist der zweite Verschiebeschlitten 40
ein im wesentliches tischartiges horizontales Basisteil 60
auf, an das sich unten ein kastenartiger, in der Seiten
ansicht im wesentlichen dreieckförmiger Fortsatz 61 an
schließt, dessen Länge etwa der Höhe des Maschinenbettes 1
oder etwa dem vertikalen Abstand zwischen den beiden Füh
rungsleisten 9, 10 oder der Höhe des Maschinenbettes 1
entspricht.
An dem Basisteil 60 und am unteren Ende des Fortsatzes 61
sind zwei Lagerböcke 62, 63 angeordnet (Fig. 13), die zwei
in einer gemeinsamen Vertikalebene liegende rechtwinklig
zu der Längserstreckung des Basisteils 60 verlaufende
Führungsseiten 64, 65 aufweisen, in deren Bereich Lager
elemente 30 und Haltemagneten 31 angeordnet sind, wie dies
durch die Aufnahmebohrungen 32, 33 für diese Teile ange
deutet ist. Ersichtlich liegen die im Bereiche der Breit
seite 56 der Säule 20 liegenden Lagerstellen im Bereiche
des Basisteils 60 näherungsweise auf dem Schenkel eines
gedachten L, auf dessen anderen nach unten weisenden
Schenkel eine Lagerstelle IX liegt, die ebenfalls auf der
Führungsbahn 53 auf der Breitseite 56 der Säule 20 abge
stutzt ist, während die beiden rechtwinklig dazu liegenden
Lagerstellen XII, XIII an den Lagerböcken 62, 63 auf der
Führungsbahn 52 an der Stirnseite 21 der Säule 20 liegen.
Wegen des großen horizontalen Abstandes der Lagerstellen
VI und VIII bzw. XII und VII sowie des ebenfalls großen
vertikalen Abstandes zwischen den Lagerstellen VI und IX
bzw. XII und XIII ergibt sich für den zweiten Verschiebe
schlitten 40 ebenfalls eine sehr große Führungslänge. Der
Verschiebeschlitten ist über die erwähnten Lagerstellen in
Bezug auf fünf Freiheitsgrade gefesselt; bezüglich des
sechsten Freiheitsgrades erfolgt die Fesselung wiederum
durch die Verstelleinrichtung, die eine an dem Basisteil
60 angeordnete Spindelmutter 66 und eine diese durchque
rende vertikale Gewindespindel 67 aufweist. Die Gewinde
spindel 67 ist vor der Breitseite 56 liegend einenends an
einem am oberen Ende der Säule 20 befestigten Lagerbock 68
und anderenends in einem den elektrischen Antriebsmotor
enthaltenden Gehäuse 69 (Fig. 8) drehbar gelagert, das
ebenfalls an der Säule 20 befestigt ist und aus Gewichts
gründen in der Nähe des unteren Endes der Säule 20 in dem
Bereich zwischen den beiden Führungsleisten 9, 10 angeord
net ist.
Wie beispielsweise aus Fig. 1 zu entnehmen, ragt das
Basisteil 60 mit seinem Fortsatz 61 nach hinten über die
Stirnfläche 21 der Säule 20 und die Rückseite des Maschi
nenbettes 1 vor, wobei, wie bereits erwähnt, über die
Länge des Fortsatzes 61 die durch die Maschinenbetthöhe
gegebene Führungslänge ausgenutzt wird. Durch diese Ge
wichtsverteilung wird erreicht, daß die Gewindespindel 67
an dem zweiten Verschiebeschlitten 40 ebenfalls in der
Nähe dessen Reibungs- und Massenschwerpunkts angreift und
somit minimale Kipp- und Drehmomente erzeugt.
Auf dem horizontalen Basisteil 60 des zweiten Verschiebe
schlittens 40 ist ein nach Art eines im Querschnitt drei
eckförmigen Hohlkörper ausgebildetes Führungsteil 70
befestigt, das ebenso wie die Teile des Fortsatzes 61 und
gegebenenfalls das Basisteil 60 aus Platten eines kohlen
stoffaserverstärkten Kunststoffes hergestellt ist. Der
zweite Verschiebeschlitten ist deshalb insgesamt ebenfalls
sehr leichtgewichtig konstruiert, um seine träge Masse auf
ein Minimum zu reduzieren.
Das Führungsteil 70 trägt im Bereiche seiner oberen Kante
zwei benachbarte horizontale leistenförmige Führungsbahnen
71 (Fig. 13), die beispielsweise aufgeklebt sind und die
in Ebenen liegen, welche einen Winkel von 90° miteinander
einschließen. Außerdem ist auf der der Säule 20 abgewand
ten Seite auf dem Führungsteil 70 in unmittelbarer Nähe
des Basisteils 60 eine dritte horizontale Führungsbahn 72
vorgesehen.
Auf diesen Führungsbahnen 71, 72 ist der dritte Verschie
beschlitten 41 in der R-Richtung verschieblich gelagert.
Dieser dritte Verschiebeschlitten 41 weist ein ebenfalls
aus leichtgewichtigem Material vorzugsweise dünnen kunst
stoffaserverstärkten Kunststoffplatten bestehendes etwa
quaderförmiges Gehäuse 73 (Fig. 1) auf, auf dessen Ober
seite der Ausleger 42 montiert ist. Wie insbesondere den
Fig. 10, 11 zu entnehmen, sind in dem Gehäuse 73 fünf
Lagerstellen XIV bis XVIII angeordnet, von denen die
Lagerstellen XIV, XV und XVI, XVII jeweils paarweise
einander gegenüberliegend im horizontalen Abstand auf den
oberen beiden Führungsleisten 71 liegen, während die
fünfte Lagerstelle XVIII im vertikalen Abstand unterhalb
der vorderen Lagerstelle XIV sich gegen die untere Füh
rungsbahn 72 abstützt. Der dritte Verschiebeschlitten 41
ist damit wiederum ähnlich wie der erste Verschiebeschlit
ten 19 in Bezug auf fünf Freiheitsgrade auf dem Führungs
teil 70 gefesselt. Seine Fesselung bezüglich des sechsten
Freiheitsgrades erfolgt durch die Stelleinrichtung, die
wiederum eine Gewindespindel 74 aufweist (Fig. 1), die an
ihren beiden Enden auf dem Führungsteil 70 drehbar gela
gert und die einenends durch einen Antriebsmotor 75 ange
trieben ist. Auf der Gewindespindel sitzt eine Spindelmut
ter 76 (Fig. 11), die mit dem Gehäuse 73 verbunden ist.
Die Ausbildung der Lagerstellen XV bis XVIII ist grund
sätzlich ähnlich jener der Lagerstellen I bis V, so daß
sich ein nochmaliges Eingehen darauf erübrigt. Auch bei
diesem Verstellschlitten greift die Gewindespindel 74 in
der Nähe des Reibungs- und Massenschwerpunktes des Ver
schiebeschlittens an, um ein Minimum an Kipp- und Drehmo
menten zu erzeugen.
Der auf dem Gehäuse 73 angeordnete Ausleger 42 ist in
Gestalt eines zylindrischen Rohres aus formstabilen faser
verstärktem Kunststoffmaterial ausgebildet. Das Rohr ist
auf dem Gehäuse über Lagerteile 77, 78 (Fig. 1) befestigt,
die Kollisionsschutzeinrichtungen enthalten, derart, daß
bei einer Kollision des Tasters 43 oder des Auslegers 42
mit einem Hindernis der Ausleger von dem Gehäuse 73 frei
kommt und gleichzeitig eine Notabschaltung für die Stell
antriebe der Maschine wirksam wird.
Im Inneren des Auslegers 42 ist ein Antriebsmechanismus
für den Taster 43 untergebracht, der es erlaubt, diesen um
eine raumfeste Achse 79, die windschief zu dem Tastarm 44
liegt, zu verdrehen, um damit verschiedene Lagen des
Tastarmes für die jeweilige Abtastung erzeugen zu können.
Der Antriebsmechanismus für die Verstellung des Tasters 43
ist bei 80 angedeutet (Fig. 1).
Die beschriebene Formmeßmaschine zeichnet sich durch einen
verhältnismäßig einfachen Aufbau mit geringer träger Masse
der bewegten Teile aus. Der Aufbau ist insgesamt stabil
und steif. Um die Anforderungen bei der Herstellungsgenau
igkeit der Führungsbahnen und der auf diesen geführten
Teile der Verschiebeschlitten auf einem kostengünstigen
Niveau zu halten, sind besondere Maßnahmen zur Bahnkorrek
tur an den einzelnen Führungen vorgesehen. Auf diese Weise
werden fertigungsbedingte Abweichungen (translatorischer
und rotatorischer Art) der Führungselemente, die zu Ab
weichungen von der exakt gewünschten Bahn führen, ebenso
kompensiert wie Störgrößen, die durch Schwerpunktverände
rung zufolge von Beschleunigungskräften bei raschen Stell
bewegungen etc. auftreten. Weitere Störgrößen entstehen
durch Umwelteinflüsse. So bewirken Temperaturänderungen
oder Temperaturgradienten ebenfalls eine Deformation der
Führungselemente; sie führen damit auch zu Abweichungen
von der Sollbahn der bewegten Elemente, die die Meßgenau
igkeit beeinflussen.
Um die Anforderungen an die Führungsqualitäten des Füh
rungssystems in den verschiedenen Achsen (Y, Z und R) der
Formmeßmaschine nicht zu hoch werden zu lassen, ist die
Formmeßmaschine mit einem eigenen Bezugssystem ausgerü
stet, das im wesentlichen unabhängig von dem "Transportsystem"
des Führungssystems ist. Mit anderen Worten, das
Führungssystem ist in ein "Bezugssystem" und ein lediglich
die Transportkräfte aufnehmendes "Transportsystem" aufge
teilt.
Das Bezugssystem stellt die Präzision der Führung und
deren Lage in Bezug auf andere Achsen sicher. Es ist
selbst keinen größeren Kräften ausgesetzt und so beschaf
fen, daß seine Geometrie langzeitstabil und wenig tempera
turabhängig ist. Das eigentliche Transportsystem, das im
Vorstehenden anhand der konstruktiven Gestaltung der
Formmeßmaschine ausführlich beschrieben wurde, braucht nur
noch geringere Anforderungen bezüglich seiner Führungs
eigenschaften zu erfüllen, d. h. es kann beispielsweise
ohne Justageelemente steif aufgebaut werden, während die
eigentlichen Lagerelemente 30, 320; 31 kostengünstig
ausgeführt werden können.
Das Bezugssystem, dessen grundsätzlicher Aufbau insbeson
dere in den Fig. 14 bis 16 veranschaulicht ist, besteht
aus drei Normalen 81, 82, 83, die jeweils von im Quer
schnitt rechteckigen Profilschienen gebildet sind, die
wenigstens auf zwei einander benachbarten Seitenfläche
genaue gerade Abtastbahnen 84, 85 tragen. Diese prismati
schen Körper können auch in Form von Linealen massiv oder
wie dargestellt als Hohlkörper ausgebildet sein. Ihr
Material ist so gewählt, daß sie langzeitstabil und wenig
temperaturabhängig sind.
Das parallel zur Y-Achse ausgerichtete erste Normal 81 ist
in der rinnenartigen Vertiefung 25 (Fig. 1, 6) parallel zu
und im Abstand vor der oberen Führungsschiene 9 auf dem
Maschinenbett 1 gelagert. Dabei ist das Normal 81 auf zwei
beabstandeten im wesentlichen punktförmigen Lagerstellen
86, 87 (Fig. 3, 6) aufgelagert, die eine Lagerpfanne oder
ein Lagerprisma und eine Lagerkugel aufweisen, um das
Normal 81 von dem Maschinenbett 1 abgekoppelt zu halten.
Seitlich ist das hochkant stehende Normal 81 an einer
Lagerstelle 88 über einen Lagerbügel 89 (Fig. 6) gehal
tert. Durch diese Dreipunktlagerung ist gewährleistet, daß
sich Formänderungen des Maschinenbettes 1 nicht auf das
Normal 81 übertragen können.
Das auf die Z-Achse ausgerichtete vertikale Normal 82 ist
in grundsätzlich ähnlicher Weise an der vorderen Stirnsei
te der Säule 20 so befestigt, daß Formänderungen der Säule
20 nicht auf das Normal 82 übertragen werden können. Wie
die Fig. 6 und 15 zeigen, trägt das Normal 82 an seinem
unteren stirnseitigen Ende formstabile angeschraubte
Winkelteile 90, die beidseitig des Normals 82 seitlich
vorragend genau rechtwinklig zu diesem ausgerichtet sind.
Sie werden ergänzt durch einen Winkelansatz 91, der eben
falls stabil und genau maßhaltig in Fortsetzung des Nor
mals 82 an diesen befestigt ist.
Die Winkelteile 90 und der Winkelansatz 91 übergreifen
drei Abtastbahnen 84, 85 des ersten Normals 81 in der aus
Fig. 15 zu entnehmenden Weise. An ihnen sind fünf Weglan
gen-Sensoren angeordnet, deren Lage und Wirkrichtung
jeweils durch einen Pfeil 92a bis 92e angedeutet ist. Die
von den fünf Sensoren bei 92a bis 92e abgegebenen Wegsi
gnale, die jeweils den Abstand zu der zugeordneten Ab
tastbahn 84 bzw. 85 an der jeweiligen Meßstelle angeben,
erlauben es jede Relativbewegung zwischen den beiden
Normalen 81, 82 an der Kopplungsstelle nach Lage und
Richtung exakt zu erfassen. Sie werden einem Rechner
zugeleitet, der daraus entsprechende Korrekturwerte für
das Meßergebnis oder für die räumliche Lage des Tasters 43
berechnet.
Mit dem vertikalen Normal 82 ist das auf die R-Achse
ausgerichtete horizontale Normal 83 des dritten Verschie
beschlittens 41 in entsprechender Weise gekoppelt, wozu
insbesondere auf die Fig. 14 und 15 Bezug genommen wird.
Das horizontale Normal 83 trägt an seiner dem Normal 82
zugewandten Stirnseite ein starr befestigtes formstabiles
Winkelstück 93, das das Normal 82 auf seiner Vorderseite
umfaßt und dessen Abtastbahnen 84, 85 übergreift. Die
zugehörigen Sensoren sind in Fig. 14 mit 94a bis 94e
bezeichnet, wobei der Sensor 94e auf einer dem Winkel
ansatz 91 der Fig. 15 entsprechenden starren Arm 95 sitzt,
der formstabil an der Stirnseite des Normals 83 befestigt
ist. Auch hier erlauben die von den fünf Sensoren 94a bis
94e abgegebenen Lagesignale, die den Abstand an der jewei
ligen Meßstelle zu der zugeordneten Abtastbahn 84 bzw. 85
des Normals 82 angeben, eine nach Größe und Richtung
exakte Berechnung einer Relativbewegung zwischen dem
Normal 83 und dem vertikalen Normal 82 festzustellen und
für die Korrektur zu verwenden.
Das Normal 83 ist auf dem dritten Verschiebeschlitten in
der aus Fig. 14 ersichtlichen Weise an zwei beabstandeten
punktförmigen Lagerstellen 96, 97 auf dem Basisteil 60
abgestützt, wobei die Lagerstelle 97 eine Lagerpfanne und
eine darin eingreifende Lagerkugel und die Lagerstelle 96
ein Lagerprisma und eine ebenfalls darin eingreifende
Lagerkugel aufweist. Auf diese Weise ist sichergestellt,
daß sich Formänderungen des Basisteils 60 und damit des
dritten Verschiebeschlittens 41 nicht auf das Normal 83
übertragen können.
Die seitliche Halterung des Normals 83 ist in Fig. 14 im
einzelnen nicht dargestellt. Sie erfolgt ähnlich wie in
Fig. 6 an der Lagerstelle 88 für das Normal 81 veranschau
licht, in der aus Fig. 16 ersichtlichen Weise, die kurz
anhand des Normals 81 erläutert werden soll:
In die entsprechende Seitenwand des Normals 81 ist ein aus Stahl bestehender, beidseitig parallele geschliffene Lagerflächen 98 tragender Stopfen 99 eingesetzt, der beidseitig zwischen Lagerkugeln 100 festgeklemmt ist, die mit ihren Mittelpunkten auf einer gemeinsamen Achse 101 liegend in Kugelpfannen 102 aufgenommen sind, von denen eine in einem Druckstück 103 und die andere in einem ortsfesten Halter 104 sitzt, der in eine entsprechende Gewindebohrung des Lagerbügels 89 eingeschraubt ist. Durch entsprechende Bohrungen 105 verlaufende Zuganker 106, die durch Bohrungen 107 in der gegenüberliegenden Wand des Normals 81 zugänglich sind, sind das Druckstück 103 und der Halter 104 gegeneinander verspannt. Dazwischenliegende Druckfedern 108 gewährleisten eine federnde Anpressung der beiden Lagerkugeln 100 an die Lagerflächen 98.
In die entsprechende Seitenwand des Normals 81 ist ein aus Stahl bestehender, beidseitig parallele geschliffene Lagerflächen 98 tragender Stopfen 99 eingesetzt, der beidseitig zwischen Lagerkugeln 100 festgeklemmt ist, die mit ihren Mittelpunkten auf einer gemeinsamen Achse 101 liegend in Kugelpfannen 102 aufgenommen sind, von denen eine in einem Druckstück 103 und die andere in einem ortsfesten Halter 104 sitzt, der in eine entsprechende Gewindebohrung des Lagerbügels 89 eingeschraubt ist. Durch entsprechende Bohrungen 105 verlaufende Zuganker 106, die durch Bohrungen 107 in der gegenüberliegenden Wand des Normals 81 zugänglich sind, sind das Druckstück 103 und der Halter 104 gegeneinander verspannt. Dazwischenliegende Druckfedern 108 gewährleisten eine federnde Anpressung der beiden Lagerkugeln 100 an die Lagerflächen 98.
Da sich die federbelasteten Lagerkugeln 100 auf den Lager
flächen 98 frei abrollen können und im übrigen eine genau
punktförmige Halterung des Normals 81 bewirken, können
Formänderungen des Maschinenbettes 1 und des Lagerbügels
89 nicht auf das Normal 81 übertragen werden.
Das aus den Normalen 81 bis 83 in der beschriebenen Weise
aufgebaute, von dem Transportsystem unabhängige Bezugs
system wird von an den Verschiebeschlitten angebrachten
Sensoren abgetastet, die laufend den Abstand zu dem Be
zugssystem messen und entsprechende Bahnkorrektursignale
an einen Rechner liefern, der daraus die notwendigen
Korrekturwerte für das Meßergebnis erzeugt. Diese Sensoren
sind für den dritten Verschiebeschlitten 41 in Fig. 15 bei
110 und 111 dargestellt. Sie umfassen wiederum fünf Meß
punkte 110a bis 110d sowie 111a, die in Fig. 15 durch
Pfeile angedeutet sind und deren Verteilungen und Meßrich
tung so gewählt ist, daß sich damit die Bahnabweichung des
Verschiebeschlittens nach Größe und Richtung im Raum
eindeutig bestimmen läßt.
Claims (31)
1. Formmeßmaschine in Auslegerbauart, mit einem eine
Werkstückaufnahme tragenden Maschinenbett, mit einem
an diesem in Richtung einer ersten horizontalen Koor
dinatenachse (Y) auf ersten Führungsmitteln verfahr
bar gelagerten ersten Verschiebeschlitten, mit einer
dem ersten Verschiebeschlitten zugeordneten vertika
len Säule, mit einem an dieser in Richtung einer
zweiten vertikalen Koordinatenachse (Z) auf zweiten
Führungsmitteln verfahrbar gelagerten zweiten Ver
schiebeschlitten, mit einem auf dem zweiten Verschie
beschlitten gelagerten Ausleger, der endseitig zur
Aufnahme eines Tastkopfes eingerichtet ist sowie-mit
Stelleinrichtungen zur Verstellung der beiden Ver
schiebeschlitten längs ihrer jeweiligen Koordinaten
achse, dadurch gekennzeichnet, daß die an einer Seite
des Maschinenbettes (1) angeordneten, parallel zuein
ander ausgerichteten ersten Führungsmittel (9, 10)
sowohl in Vertikalrichtung als auch in Horizontal
richtung gegeneinander versetzt angeordnete Führungs
bahnen tragen, auf denen der erste Verschiebeschlit
ten (19) an diskreten Lagerstellen (I bis V) abge
stützt ist und von denen wenigstens eine untere Füh
rungsbahn (17) an der der Werkstückaufnahme abgewand
ten Maschinenbettrückseite in der Nähe der Aufstell
fläche des Maschinenbettes (1) und wenigstens eine
andere obere Führungsbahn (14; 15) in
der Nähe der Maschinenbettoberseite angeordnet ist
und daß der Massenschwerpunkt des zumindest
aus den beiden Verschiebeschlitten (19, 40) und der
Säule (20) sowie des Auslegers (42) bestehenden Sy
stems zwischen oder hinter den gegen
einander versetzten Führungsbahnen auf der der Werkstückaufnahme abgewandten
Maschinenrückseite liegt.
2. Formmeßmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die ersten Führungsmittel zwei
Führungsbalken oder -schienen (9, 10) aufweisen,
die die Führungsbahnen (14, 15; 16, 17) bildende
Flächen tragen.
3. Formmeßmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Führungsbalken oder -schienen (9, 10)
eine im wesentlichen rechteckige, prismatische oder
quadratische Querschnittsgestalt aufweisen.
4. Formmeßmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß durch die ersten Führungsmittel an der Rück
seite des Maschinenbettes (1) eine schräge Ebene (13)
definiert ist, die mit der Horizontalen einen Winkel
von wenigstens 20° einschließt.
5. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Angriffs
stelle (46) der Stelleinrichtung (47, 51) für den
ersten Verschiebeschlitten (19) in der Nähe der obe
ren Führungsmittel (9) angeordnet ist.
6. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der
Verschiebeschlitten (19; 40; 41) auf den Führungs
bahnen seiner zugehörigen Führungsmittel an fünf
Lagerstellen abgestützt ist, die im wesentlichen auf
den Schenkeln eines gedachten L liegen.
7. Formmeßmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils vier Lagerstellen (I bis IV) auf
Führungsbahnen (14, 15) eines gemeinsamen Führungs
mittels (9; 20; 70) liegend angeordnet sind.
8. Formmeßmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich
net, daß die vier Lagerstellen jeweils paarweise
einander gegenüberliegend angeordnet sind.
9. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule (20) im
wesentlichen scheibenförmig mit quer zu den ersten
Führungsmitteln (9, 10) verlaufend angeordneten
Breitseiten ausgebildet ist.
10. Formmeßmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Säule (20) im Querschnitt im wesentli
chen keilförmig ausgebildet ist.
11. Formmeßmaschine nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens drei Lagerstellen (I,
II, V) unmittelbar an der scheibenförmigen Säule (20)
angeordnet sind und daß wenigstens eine weitere La
gerstelle (III; IV) im seitlichen Abstand von der
Säule (20) angeordnet ist.
12. Formmeßmaschine nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß der erste Verschiebeschlitten (19) in
der Draufsicht im wesentlichen von einem gedachten
Dreieck umgrenzt ist, von dem eine Seite durch die
Säule (20) und eine daran anschließende Seite durch
eine vorkragende Armkonstruktion (26) gebildet ist,
die endseitig wenigstens eine weitere Lagerstelle
(III; IV) enthält.
13. Formmeßmaschine nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Säule (20) einseitig über zumindest
einen Teil ihrer Höhe gegen die Armkonstruktion (27,
28, 29) abgestützt ist.
14. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Verschie
beschlitten (40) ein Lagerstellen (VI-VIII) tragen
des Basisteil (60) und einen daran nach unten ragend
angeordneten Fortsatz (61) aufweist, an dem wenig
stens eine der weiteren Lagerstellen (IX; XIII) im
vertikalen Abstand von den Lagerstellen des Basis
teils (60) aufgenommen ist.
15. Formmeßmaschine nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß die vertikale Länge des Fortsatzes (61)
etwa der Höhe des Maschinenbettes (1) oder etwa dem
vertikalen Abstand zwischen den ersten Führungsmit
teln (9, 10) entspricht.
16. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die Säule
(20) als Hohlkörper ausgebildet ist.
17. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Säule
(20) vorgesehenen zweiten Führungsmittel (39) ver
tikale Führungsbahnen (52, 53, 54, 55) aufweisen, die
im Bereiche der freien Breitseite (56) und auf einer
daran anschließenden Stirnseite (21) der Säule an
geordnet sind.
18. Formmeßmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß von den im wesentlichen parallel zuein
ander ausgerichteten Führungsbahnen wenigstens eine
(52) auf der der Maschinenbettrückseite zugewandte
Stirnseite (21) der Säule (20) angeordnet ist.
19. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens einer der
Verschiebeschlitten (19; 40; 41) nach Art eines hoh
len Gehäuses unter Verwendung von miteinander ver
bundenen dünnen plattenförmigen Elementen und/oder
Streben aufgebaut ist.
20. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem zweiten
Verschiebeschlitten (40) ein in Richtung einer drit
ten Koordinatenachse (R) verfahrbarer dritter Ver
schiebeschlitten (41) gelagert ist, der den Ausleger
(42) trägt und dem an dem zweiten Verschiebeschlitten
(40) angeordnete dritte Führungsmittel (70) zugeord
net sind.
21. Formmeßmaschine nach Anspruch 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Führungsmittel für den
dritten Verschiebeschlitten (41) ein im Quer
schnitt im wesentlichen dreieckförmiges
Führungsteil (70) aufweisen, das in winklig
zueinander verlaufenden Ebenen liegende Füh
rungsbahnen (71, 72) trägt und von dem dritten
Verschiebeschlitten (41) zumindest teilweise
übergriffen ist, der an diskreten Lagerstellen
(XIV-XVIII) auf den Führungsbahnen (71, 72)
abgestützt ist.
22. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Stell
einrichtung an dem zugeordneten Verschiebeschlitten
(19; 40; 41) in der Nähe des Massen- und Reibungs
schwerpunktes des von dem Schlitten getragenen Sy
stems angreifend ausgebildet ist.
23. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenig
stens einer der Verschiebeschlitten (19; 40; 41)
und/oder die Säule (20) und/oder der Ausleger
(42) wenigstens teilweise aus einem Material
kleinen spezifischen Gewichtes, beispielsweise
Leichtmetall oder gegebenenfalls faserverstärk
tem Kunststoffmaterial hergestellt ist bzw.
sind.
24. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (42)
nach Art eines starren Hohlprofils ausgebildet ist.
25. Formmeßmaschine nach Anspruch 20, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ausleger (42) an dem dritten Ver
schiebeschlitten (41) über eine Kollisionsschutz-
Sicherungseinrichtung gelagert ist.
26. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Maschinenbett
(1) in der Draufsicht im wesentlichen L-förmig ausge
bildet ist und daß die Werkstückaufnahme (7) im Be
reiche eines Schenkels des L angeordnet ist und die
ersten Führungsmittel (9, 10) an der Rückseite des
Maschinenbettes im Bereiche des anderen Schenkels des
L vorgesehen sind.
27. Formmeßmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein eigenes von
den Führungsmitteln und den Stelleinrichtungen ent
koppeltes Bezugssystem zur Bahnkorrektur an den Füh
rungen aufweist, das maßgenaue längliche Normale (81,
82, 83) enthält, die parallel zu den einzelnen Koor
dinatenachsen (Y, Z, R) der Verschiebeschlitten (19;
40; 41) ausgerichtet angeordnet sind und die von auf
den Führungsmitteln verfahrbaren Teilen laufend ab
tastbar sind.
28. Formmeßmaschine nach Anspruch 27, dadurch gekenn
zeichnet, daß zumindest mit dem Maschinenbett (1) und
der Säule (20) Normale (81, 82) von Lager- und Füh
rungskräften im wesentlichen frei gehalten verbunden
sind, daß die Normale (81, 82) über ihnen starr zu
geordnete auf eine Relativbewegung der Normale (81,
82) zueinander ansprechende Sensoren miteinander
gekoppelt sind, durch die eine solche Relativbewegung
nach Größe, Art und Richtung feststellbar ist und die
entsprechende Lagesignale an einen Rechner abgeben,
der das Meßergebnis oder die jeweilige Lage des Ta
stkopfes (43) im Raume korrigierende Korrekturgrößen
errechnet.
29. Formmeßmaschine nach Anspruch 28, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem zweiten Verschiebeschlitten (40)
ebenfalls ein parallel zu der entsprechenden Koor
dinatenachse (R) ausgerichtet es Normal von Lager- und
Führungskräften im wesentlichen frei gehalten befe
stigt ist, das mit dem an der Säule (20) angeordneten
Normal (82) über entsprechende Sensoren (94a-94e)
gekoppelt ist, die ausgangsseitig mit dem Rechner
verbunden sind.
30. Formmeßmaschine nach Anspruch 28 oder 29, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoren an einem Normal (81,
82, 83) jeweils wenigstens zwei winklig zueinander
stehende Seiten des Normales abtastend voneinander
beabstandet angeordnet sind.
31. Formmeßmaschine nach einem der Ansprüche 27 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß die Normale (81, 82) als
Hohlprofilschienen oder als Lineale ausgebildet sind.
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