DE4343786C1 - Hochspannungs-Leistungsschalter mit einer Feldelektrode - Google Patents
Hochspannungs-Leistungsschalter mit einer FeldelektrodeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Hochspannungs-Lei
stungsschalter mit einem ersten und einem zweiten Kontakt
stück, die im Ausschaltzustand eine Trennstrecke begrenzen,
einem das erste Kontaktstück umgebenden Kompressionskolben,
einem das zweite Kontaktstück im Einschaltzustand umge
benden antreibbaren Kompressionszylinder und mit einer das
zweite Kontaktstück im Ausschaltzustand umgebenden und ge
genüber diesem axial beweglichen ersten Feldelektrode.
Ein derartiger Hochspannungs-Leistungsschalter ist bei
spielsweise aus der DE-OS 42 17 232 bekannt. Bei dem be
kannten Leistungsschalter ist eine erste Feldelektrode
durch den Boden des beweglichen Kompressionszylinders ge
bildet. In der Ausschaltstellung überbrückt der Kompressi
onszylinder die Trennstrecke, so daß der als Feldelektrode
ausgebildete Boden des Kompressionszylinders in dieser
Stellung das eine der Kontaktstücke koaxial umgibt, während
der feststehende Kompressionskolben das andere Kontaktstück
umgibt.
Bei dieser Konstellation ist es insbesondere bei sehr hohen
Spannungen in bestimmten Fällen ungünstig, daß die Trenn
strecke von einem, zwar isolierenden Festkörper überbrückt
wird.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hoch
spannungs-Leistungsschalter der eingangs genannten Art zu
schaffen, bei dem einerseits Feldelektroden zur Vergleich
mäßigung des elektrischen Feldes im Bereich der Trenn
strecke vorgesehen sind und andererseits die Trennstrecke
im Ausschaltzustand eine möglichst hohe dielektrische Fe
stigkeit aufweist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
erste Feldelektrode von dem Kompressionszylinder getrennt
und gegenüber diesem axial beweglich ausgebildet ist und
daß der Kompressionszylinder im Ausschaltzustand zu dem
zweiten Kontaktstück einen Abstand aufweist.
Durch die Trennung der ersten Feldelektrode vom Kompressi
onszylinder kann dieser beim Ausschalten von dem zweiten
Kontaktstück abgezogen werden, so daß er die Trennstrecke
im Ausschaltzustand nicht überbrückt. Spätestens von dem
Zeitpunkt an, zu dem der Kompressionszylinder von dem zwei
ten Kontaktstück abläuft, kann die erste Feldelektrode im
Bereich des zweiten Kontaktstücks in die dielektrisch gün
stigste Position gebracht werden.
Im Einschaltzustand kann die erste Feldelektrode dann axial
verschoben werden, um Platz für den Kompressionszylinder zu
machen.
Auf diese Weise ergibt sich im Ausschaltzustand eine opti
male dielektrische Festigkeit der Trennstrecke, ohne daß
die Bewegung des Kompressionszylinders behindert ist.
Die Erfindung kann vorteilhaft dadurch ausgestaltet werden,
daß die erste Feldelektrode axial in Richtung des Kompres
sionszylinders federbelastet ist und daß ein Anschlag vor
gesehen ist, der die Bewegung der ersten Feldelektrode zur
Trennstrecke hin begrenzt.
Bei dieser Konstruktion stellt die Federbelastung den An
trieb für die Feldelektrode dar und somit läuft die Feld
elektrode während des Ausschaltvorganges, wenn der Kompres
sionszylinder zurückgezogen wird, diesem nach, bis daß sie
an den Anschlag anstößt, der die Bewegung der Feldelektrode
begrenzt und die Endposition der Feldelektrode festlegt.
Beim Einschalten wird der Kompressionszylinder vorgeschoben
und er schiebt die erste Feldelektrode gegen die Federkraft
soweit zurück, bis die Endstellung des Kompressionszylin
ders erreicht ist.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht
vor, daß die Stirnflächen der ersten Feldelektrode und des
Kompressionszylinders einander in ihrer axialen Projektion
wenigstens teilweise überdecken.
Die erste Feldelektrode und der Kompressionszylinder können
beispielsweise einen gleichen oder ähnlichen Außendurchmes
ser aufweisen, so daß die gesamte Unterbrechereinheit in
bezug auf ihren Durchmesser platzsparend untergebracht wer
den kann.
Der Innendurchmesser der Feldelektrode kann beispielsweise
so gewählt werden, daß er wenig größer ist als der Außen
durchmesser des zweiten Kontaktstücks, so daß das zweite
Kontaktstück gleichzeitig eine Führung für die Axialbewe
gung der ersten Feldelektrode darstellt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung er
gibt sich dadurch, daß der Kompressionskolben als zweite
Feldelektrode ausgebildet ist.
Dieser Kompressionskolben umgibt das erste Kontaktstück, so
daß dann im Ausschaltzustand jedes der Kontaktstücke von
einer Feldelektrode umgeben ist. Hierdurch ergibt sich eine
in bezug auf die Trennstrecke symmetrische Gestaltung des
elektrischen Feldes, wodurch die dielektrische Festigkeit
der Trennstrecke erhöht wird.
In vorteilhafter Weise kann der Kompressionskolben in Rich
tung des zweiten Kontaktstückes antreibbar sein.
Der Kompressionskolben bewegt sich dann beim Ausschaltvor
gang dem Kompressionszylinder entgegen, wodurch eine stär
kere Kompression des Löschgases erreicht wird. Schließlich
wird der Kompressionskolben in der dielektrisch günstigsten
Position angehalten.
Es kann außerdem vorteilhaft vorgesehen sein, daß die erste
Feldelektrode mit einer Teleskopstange verbunden ist, die
als Federführung für eine die Axialbewegung der ersten
Feldelektrode bewirkende Druckfeder dient.
Dies ist eine besonders einfache Konstruktion, um eine Fe
derbelastung der Feldelektrode in Richtung auf die Trenn
strecke hin zu bewirken.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungs
beispiels in einer Zeichnung gezeigt und anschließend be
schrieben.
Dabei zeigt
Fig. 1 den erfindungsgemäßen Leistungsschalter im Ein
schaltzustand,
Fig. 2 den Leistungsschalter aus Fig. 1 während der Aus
schaltbewegung,
Fig. 3 den Leistungsschalter aus den Fig. 1 und 2 im
Ausschaltzustand.
Von dem erfindungsgemäßen Leistungsschalter sind in den Fi
guren das erste Kontaktstück 1, das zweite Kontaktstück 2
sowie ein Kompressionskolben 3 und ein durch eine nicht
dargestellte Antriebseinrichtung antreibbarer Kompressions
zylinder 4 gezeigt. Alle dargestellten Teile des Leistungs
schalters sind rotationssymmetrisch in bezug auf die Mit
telachse der Kontaktstücke 1, 2. Es wurde jedoch zur Ver
einfachung der Darstellung teilweise nur die obere Hälfte
der Anordnung gezeichnet.
Im Einschaltzustand überbrückt der Kompressionszylinder 4
die Trennstrecke zwischen den Kontaktstücken 1 und 2. Mit
dem Kompressionszylinder 4 ist ein Überbrückungskon
taktstück 5 fest verbunden, das aus einzelnen Kontaktlamel
len besteht, die am Umfang eines Zylinders angeordnet sind.
Die Kontaktlamellen stützen sich radial nach außen über Fe
dern 6 gegen ein Halterohr 7 ab.
Sowohl das Überbrückungskontaktstück 5 als auch das Halte
rohr 7, der Kompressionszylinder 4 und das Turbulenzgitter
8 werden im Zuge der Ausschaltbewegung in der Fig. 1 nach
rechts bewegt. Dabei läuft das Überbrückungskontaktstück 5
von dem zweiten Kontaktstück 2 ab, und unterbricht den gal
vanischen Kontakt zwischen dem ersten Kontaktstück 1 und
dem zweiten Kontaktstück 2.
Bei der Bewegung des Kompressionszylinders 4 nach rechts
wird die erste Feldelektrode 9 durch die Kraft der Feder 10
jeweils gegen die Stirnfläche 11 des Kompressionszylinders
4 gedrückt und läuft dem Kompressionszylinder 4 ein Stück
weit nach.
Im Zuge dieser Bewegung verlängert sich eine Teleskopstange
12, die mit der ersten Feldelektrode 9 verbunden ist und
als Federführung für die Feder 10 dient.
Fig. 2 zeigt den Kompressionszylinder 4 in einer Zwischen
stellung, in der das Überbrückungskontaktstück 5 bereits
von dem zweiten Kontakt 2 abgelaufen ist. Überbrückungskon
taktstück 5, Halterohr 7 und Federn 6 sind in den Fig. 2
und 3 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
In der Fig. 3 ist der Ausschaltzustand dargestellt, in dem
der Kompressionszylinder 4 weitgehend aus der Trennstrecke
zwischen dem ersten Kontaktstück 1 und dem zweiten Kontakt
stück 2 herausgezogen ist. Das Volumen zwischen dem Kom
pressionskolben 3 und dem Kompressionszylinder 4 hat sich
während des Ausschaltvorganges soweit verringert, daß kom
primiertes Löschgas aus diesem Volumen durch das Turbulenz
gitter 8 in den Raum zwischen dem ersten Kontaktstück 1 und
dem zweiten Kontaktstück 2 eingeströmt ist, um einen dort
stehenden Lichtbogen zu löschen. Der Kompressionszylinder 4
besteht aus einem Isolierstoff, so daß er die dielektrische
Festigkeit der Trennstrecke nur wenig beeinflußt. Der
Kompressionskolben 3, der aus einem leitenden Werkstoff
besteht, wirkt als Feldelektrode und vergleichmäßigt das
Feld um das erste Kontaktstück 1 herum.
Die erste Feldelektrode 9 läuft während der Ausschaltbewe
gung dem Kompressionszylinder 4 nach, bis der Anschlag 13
die Bewegung der Feldelektrode 9 begrenzt und deren Posi
tion im Ausschaltzustand bestimmt. Die erste Feldelektrode
9 vergleichmäßigt in dieser Stellung das elektrische Feld
im Bereich des zweiten Kontaktstücks 2.
Die aus den Kontaktstücken 1, 2 und den beiden Feldelektro
den 3, 9 bestehende Anordnung führt insgesamt zu einer Ver
gleichmäßigung des elektrischen Feldes zwischen den Kon
taktstücken und damit zu einer Erhöhung der dielektrischen
Festigkeit der Trennstrecke.
Der Anschlag 13 kann beispielsweise auch in die Teles
kopstange 12 integriert sein.
Claims (6)
1. Hochspannungs-Leistungsschalter mit einem ersten und ei
nem zweiten Kontaktstück (1, 2), die im Ausschaltzustand
eine Trennstrecke begrenzen, einem das erste Kontaktstück
(1) umgebenden Kompressionskolben (3) und einem das zweite
Kontaktstück (2) im Einschaltzustand umgebenden antreibba
ren Kompressionszylinder (4) und mit einer das zweite Kon
taktstück (2) im Ausschaltzustand umgebenden und gegenüber
diesem axial beweglichen ersten Feldelektrode (9),
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Feldelektrode (9) von dem Kompressionszylin
der (4) getrennt und gegenüber diesem axial beweglich aus
gebildet ist und daß der Kompressionszylinder (4) im Aus
schaltzustand zu dem zweiten Kontaktstück (2) einen Abstand
aufweist.
2. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Feldelektrode (9) axial in Richtung des Kom
pressionszylinders (4) federbelastet ist und daß ein An
schlag (13) vorgesehen ist, der die Bewegung der ersten
Feldelektrode (9) zur Trennstrecke hin begrenzt.
3. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stirnflächen (11) der ersten Feldelektrode (9) und
des Kompressionszylinders (4) einander in ihrer axialen
Projektion wenigstens teilweise überdecken.
4. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder ei
nem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompressionskolben (3) als zweite Feldelektrode
ausgebildet ist.
5. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder ei
nem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kompressionskolben (3) in Richtung des zweiten Kon
taktstückes (2) antreibbar ist.
6. Hochspannungs-Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder ei
nem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Feldelektrode (9) mit einer Teleskopstange
(12) verbunden ist, die als Federführung für eine eine
Axialbewegung der ersten Feldelektrode (9) bewirkende
Druckfeder (10) dient.
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