DE4342782C2 - Rotor für ein dynamisches Filtersystem - Google Patents
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Description
Diese Erfindung betrifft einen Rotor für ein dynamisches Filtersystem, ferner
auch ein dynamisches Filtersystem, weiterhin ein Verfahren zum Installieren
oder Entfernen eines Filterelements in einen dynamischen Filtersystem.
In DE-OS 26 24 943 wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Tren
nung und zum Waschen eines Feststoffkonzentrats aus einem Fluid, das feste
Partikel enthält, beschrieben, vgl. DE-OS 25 07 762.
In Dokument DE-OS 33 44 586 wird desweiteren eine Vorrichtung zum
Sieben einer Suspension beschrieben.
Die Rotoren gemäß diesem Stand der Technik weisen sämtlich Rotoren mit
starren Flügeln auf.
Diese herkömmlichen dynamischen Filtersysteme haben einen Rotor, der eine
Welle aufweist, an der eine Vielzahl von Scherscheiben angebracht sind. Die
Scherscheiben sind zwischen den Filterelementen des dynamischen Filtersy
stems angeordnet, wenn der Rotor darin mit einem Spalt angebracht wird,
der zwischen jedem Filterelement und den Scherscheiben beibehalten wird.
Die Scherscheiben sind angeordnet, um bezüglich der Filterelemente zu
rotieren.
Während die Scherscheiben rotieren, wird ein Prozeßfluid in das Gehäuse
durch einen Prozeßeinlaß gepumpt. Dann gelangt das Prozeßfluid durch die
Spalten zwischen den Scherscheiben und den Filterelementen. Das Permeat
bzw. der Durchsatz geht durch die Filterelemente und verläßt das Gehäuse
durch einen Permeatauslaß. Das Retentat bzw. das Zurückgehaltene verläßt
das Gehäuse durch einen Retentatauslaß.
Die Instandhaltung einiger dynamischer Filtersysteme ist komplex, da der
Zugriff zu individuellen Filterelementen ein vollständiges Auseinanderbauen
der ganzen dynamischen Filteranordnung einschließlich des Rotors erfordert.
Deswegen ist die Instandhaltung sowohl technisch schwierig als auch zeitauf
wendig.
Die Effektivität von Scherscheiben ist relativ gering, da eine laminare
Strömung des Prozeßfluids in den Spalten zwischen einer Scherscheibe und
der Oberfläche eines Filterelements erzeugt wird.
Stark variierende Strömungsbedingungen und -geschwindigkeiten über den
Radius des Filterelements bewirken, daß einige Gebiete der Filterelemente
früher verschmutzen bzw. zuwachsen als andere, was wiederum ein uner
wünschtes Instandhaltungsproblem verursacht.
Es ist deswegen Aufgabe der Erfindung, einen Rotor für ein dynamisches
Filtersystem bereitzustellen, der aus dem dynamischen Filtersystem entfernt
oder in dieses eingesetzt werden kann, ohne die ganze Filteranordnung
auseinanderzubauen, ferner ein dynamisches Filtersystem bereitzustellen, das
homogenere Strömungsgeschwindigkeiten über seinen Radius vorsieht, wobei
ein Rotor und ein oder mehrere Filterelemente, in welchem der Rotor ohne
weiteres, ohne Auseinanderbau des ganzen dynamischen Filtersystems entfernt
und wiedereingesetzt werden können, oder umgekehrt, d. h. ein dynamisches
Filtersystem bereitzustellen, in welchem die Filterelemente, vorzugsweise in
der Form eines Packs, axial, insbesondere ohne Ausbau des Rotors entfernt
werden können, wobei weiterhin ein einfaches und schnelles Verfahren
bereitgestellt werden soll zum Entfernen eines Rotors, der ein oder mehrere
Scherelemente trägt.
Gemäß einem ersten Aspekt dieser Erfindung wird ein Rotor für ein dyna
misches Filtersystem bereitgestellt. Es weist ein Scherelement auf, an das
mindestens ein Scherelement für eine Filterscherregion gekoppelt ist, die zu
einem Filterelement des dynamischen Filtersystems benachbart ist. Das
Scherelement ist zwischen einer eingezogenen Position zum Einsetzen oder
Entfernen des Rotors, in der der Rotor einen vorbestimmten ersten Umfang
hat, und einer Betriebsposition verstellbar, in der das Scherelement radial
aus dem vorbestimmten ersten Umfang herausragt und der Rotor einen
vorbestimmten zweiten Umfang hat, der wesentlich größer als der erste
Umfang ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist der Rotor ein Scherelementlager
auf, an das mindestens ein Scherelement für jede Scherregion aus einer
Vielzahl von Scherregionen, die jeweils durch ein Paar benachbarter Filter
elemente eines dynamischen Filtersystems definiert sind, beweglich befestigt
ist. Jedes Scherelement ist zwischen einer eingezogenen Position und einer
Betriebsposition verstellbar. In der eingezogenen Position, in die die Scher
elemente gebracht werden, wenn der Rotor aus dem dynamischen Filtersy
stem entfernt oder in dieses eingesetzt wird, sind die Scherelemente in
nerhalb eines vorbestimmten ersten Umfanges des Scherelementlagers. In der
Betriebsposition stehen die Scherelemente radial aus dem vorbestimmten
Umfang des Scherelementlagers hervor, um sich so in die Scherregionen zu
erstrecken, wenn sie in dem dynamischen Filtersystem eingebaut sind. Dann
sind die Scherelemente innerhalb eines vorbestimmten zweiten Umfangs des
Scherelementlagers. Der zweite Umfang ist wesentlich größer als der erste
Umfang.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Scherelemente an dem
Scherelementlager befestigt, um so um Drehachsen herum zwischen der
eingezogenen Position und der Betriebsposition schwenkbar zu sein. Die
Drehachsen und die Rotationsachse des Rotors sind vorzugsweise im wesent
lichen parallel zueinander.
Vorzugsweise weist das Scherelementlager eine Hohlwelle mit einer Vielzahl
von Vorsprüngen auf. Die Scherelemente sind klappbar zwischen den Vor
sprüngen befestigt. Es ist bevorzugt, daß die Scherelemente innerhalb des
Umfangs der Vorsprünge sind, wenn sie sich in der eingezogenen Position
befinden.
In einer Ausführungsform ist die Hohlwelle in der Lage, mindestens einen
Teil der Fluidströmung zu dem dynamischen Filtersystem zu führen.
In einer bevorzugten Ausführungsform hat der Rotor eine Einrichtung zum
Verstellen der Scherelemente zwischen der eingezogenen Position und der
Betriebsposition. Die Verstelleinrichtung weist vorzugsweise eine Feder auf,
die die Scherelemente in ihre eingezogene und/oder in ihre Betriebsposition
zwingt. Ganz besonders bevorzugt ist die Anordnung der Art, daß dieselbe
Feder, die Scherelemente sowohl in eine stabile eingezogene als auch in
eine stabile Betriebsposition zwingt.
Vorzugsweise werden 2, 3, 4, 5 oder 6 Scherelemente, die rotationssymmetrisch
angeordnet sind, verwendet. Es ist jedoch innerhalb des Schutzumfangs
dieser Erfindung, nur ein Scherelement bei einer gegebenen axialen Position
des Scherelementlagers zu verwenden oder eine Vielzahl von Scherelementen
zu verwenden, die asymmetrisch um das Scherelementlager herum angeordnet
sind. Vorzugsweise hat der Rotor auch eine Verriegelungseinrichtung, um
die Scherelemente entweder in der eingezogenen oder der Betriebsposition zu
verriegeln.
Vorzugsweise haben die Scherelemente die Form von Flügeln bzw. Armen,
die sich radial von dem Scherelementlager erstrecken, wenn sie sich in ihrer
Betriebsposition befinden. Noch bevorzugter sind die Flügel sichelförmig.
Dies ist besonders vorteilhaft, wenn die Scherelemente klappbar an dem
Scherelementlager befestigt sind. Dann werden die Scherelemente auf solche
Weise befestigt, daß der Bogen des sichelförmigen Scherelementes sich im
wesentlichen um eine Achse des Scherelementlagers herumwindet, wenn es
sich in der eingezogenen Position befindet.
Es ist bevorzugt, mindestens zwei Scherelemente vorzusehen, die in einer
Filterscherregion betrieben werden. Es ist vorteilhaft, die Scherelemente
rotationssymmetrisch anzuordnen.
Nach einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein dynamisches Filtersystem
bereitgestellt, das eine Vielzahl von scheibenförmigen Filterelementen, die
einen Stator (Filterelement) des dynamischen Filtersystems bilden, und einen
Rotor aufweist. Jedes Filterelement hat eine Öffnung im wesentlichen an
seinem Mittelpunkt. Die Vielzahl von Filterelementen ist aufeinander mit
vorgegebenen Abständen angeordnet. Die Zwischenräume zwischen benach
barten Filterelementen definieren Filterscherregionen. Der Rotor des dynami
schen Filtersystems hat ein Scherelementlager, an dem eine Vielzahl von
Scherelementen befestigt ist. Die Scherelemente erstrecken sich radial in die
betreffenden Filterscherregionen der Vielzahl der Filterscherregionen und
haben die Form von Flügeln. Die Filterelemente, die im allgemeinen schei
benförmig sind, können aus zwei oder mehreren Filtersektoren bestehen
und/oder der Stapel von Filterelementen kann zwei- oder mehr Stapel von
sektorförmigen Elementen aufweisen.
Die bevorzugte Struktur des Rotors ist derart, daß die Scherelemente in
ihrer eingezogenen Position innerhalb des Umfangs des Scherelementlagers
sind. Diese Anordnung schützt sowohl die Scherelemente als auch die
Filterelemente, wenn der Rotor axial relativ zu den Filterelementen bewegt
wird. Es ist allerdings innerhalb des Schutzbereichs dieser Erfindung, daß
die Scherelemente in ihrer eingezogenen Position vollständig oder teilweise
radial außen vom Umfang des Scherelementlagers beabstandet sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die flügelartigen Scherelemente
sichelförmig. Vorzugsweise sind mindestens zwei flügelartige Scherelemente
für jede Scherregion vorgesehen. Die sichelförmigen Scherelemente werden
dann vorzugsweise rotationssymmetrisch angeordnet.
Gemäß einem weiteren Aspekt dieser Erfindung wird ein dynamisches
Filtersystem bereitgestellt, das mindestens ein scheibenförmiges Filterelement
mit einer Öffnung im wesentlichen bei seinem Mittelpunkt aufweist. Diese
Öffnung zusammen mit Flanschen (wenn vorhanden) oder ähnlichem, die das
Filtermaterial halten, bildet ein Gebiet ohne Filtration, wobei das Gebiet
einen Durchmesser von DR hat. Die Scherelemente in ihrer Betriebsposition
beschreiben ein Gebiet mit einem Durchmesser DB. Gemäß einer bevorzug
ten Ausführungsform dieser Erfindung ist das Verhältnis der Durchmesser
DB/DR nicht größer als etwa 3.
Vorzugsweise ist das Verhältnis der Durchmesser DB/DR größer als 1,5. In
einer noch stärker bevorzugten Ausführungsform ist das Verhältnis der
Durchmesser DB/DR auch kleiner als 2,6. Es ist bevorzugt, daß das Ver
hältnis der Durchmesser DB/DR für alle individuellen Scherregionen gleich
ist.
Das bevorzugte dynamische Filtersystem weist eine Vielzahl von scheiben
förmigen Filterelementen, die einen Stator des dynamischen Filtersystems
bilden, und einen Rotor auf. Jedes Filterelement hat eine Öffnung im
wesentlichen bei seinem Mittelpunkt. Die Vielzahl der Filterelemente ist
aufeinander mit vorbestimmten Abständen angeordnet. Die Räume zwischen
benachbarten Filterelementen definieren Filterscherregionen. Eine Vielzahl von
Scherelementen ist am Scherelementlager befestigt, wobei sich die Scher
elemente in die jeweiligen Filterscherregionen der Vielzahl von Scherregionen
erstrecken. Wenn das Verhältnis der Durchmesser DB/DR auf nicht mehr als
drei für jede Filterscherregion gesetzt wird, wird für diese Ausführungsform
der Erfindung eine relativ gleichförmige Fluidströmung über die Filterele
mente erreicht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform sowohl des zweiten als
auch des dritten Aspekts der vorliegenden Erfindung hat der Rotor des
dynamischen Filtersystems Scherelemente, die verstellbar zwischen einer
eingezogenen Position und einer Betriebsposition sind, so wie durch einen
Rotor gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung definiert.
Die Scherelemente gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform dieser
Erfindung haben eine derartige Konfiguration der Oberfläche, die parallel zu
der korrespondierenden Oberfläche ist, daß die Umfangslänge (l) hiervon mit
wachsendem Abstand (r) von der Rotationsachse des Rotors wächst. Vor
zugsweise ist die Beziehung linear, und ganz besonders bevorzugt ist die
Umfangslänge (l) proportional zu diesem Abstand (r) von dieser Rotations
achse. In dieser bevorzugten Ausführungsform existiert der Zuwachs an
Umfangslänge über den Hauptabschnitt des Funktionsgebiets der Scherelemen
te. Die Scherelemente können daher an dem äußeren Ende und am inneren
Ende (also z. B. außerhalb des Funktionsgebiets bzw. des Bereichs der
Scherelemente, der einem Filterbereich gegenüberliegt) abgerundet sein und
das erwähnte Verhältnis muß in diesen Gebieten nicht existieren.
Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines dynamischen Filtersy
stems mit einem Rotor gemäß einer bevorzugten Ausführungs
form der vorliegenden Erfindung zeigt;
Fig. 2 eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
mit Scherelementen veranschaulicht, die sich in der Betrieb
sposition befinden;
Fig. 3 eine andere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit drei Scherelementen pro Scherregion veranschau
licht;
Fig. 4 eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung mit vier Scherelementen pro Scherregion veranschau
licht;
Fig. 5 die Konfiguration der Funktionsoberfläche eines Scherelements
in Abhängigkeit von der Umfangslänge (l) und einem gegebe
nen Radius (r) veranschaulicht.
Fig. 1 zeigt ein dynamisches Filtersystem in Schnittansicht gemäß einer
Ausführungsform des zweiten Aspekts der Erfindung. Das veranschaulichte
dynamische Filtersystem verwendet einen Rotor gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform des ersten Aspekts der vorliegenden Erfindung. Das dyna
mische Filtersystem hat einen Prozeßfluideinlaß 8, einen Filtratauslaß 9 und
einen Retentatauslaß 10. Typischerweise ist der Prozeßfluideinlaß 8 bei
einem Mittelabschnitt des dynamischen Filtersystems, wohingegen die Aus
lässe 9, 10 an Randabschnitten hiervon angeordnet sind. Der Rotor ist mit
Scherelementen 3 in ihrer Betriebsposition gezeigt, so daß sie sich in die
Scherregionen der Filteranordnung erstrecken. Die Scherregionen sind durch
einen Spalt zwischen jeweils zwei benachbarten Filterelementen einer Viel
zahl von Filterelementen 15 definiert, die in einem Stapel angeordnet sind.
Die Filterelemente 5 sind scheibenförmig mit einer zentralen Öffnung.
Jedes der Scherelemente 3 ist an einem Scherelementelager 1 drehbar
angebracht, das scheibenförmige Vorsprünge 7 benutzt, die sich von der
äußeren Oberfläche einer Hohlwelle 2 erstrecken, die auch als eine Leitung
für mindestens einen Teil der Fluidströmung zu dem dynamischen Filter
element dient. Ein Satz von Scherelementen ist klappbar mit den Vorsprün
gen 7 durch einen Zapfen 4 verbunden, der sich durch die Vorsprünge 7
und den Satz von Scherelementen erstreckt. Auf diese Weise hat jedes
Scherelement des Satzes von Scherelementen 3 dieselbe Winkelposition in
Bezug auf die Achse des Scherelementlagers 1. In Fig. 1 ist der Rotor
dieses Ausführungsbeispiels mit zwei Sätzen von Scherelementen 3 gezeigt,
die sich in Bezug auf die Achse des Scherelementlagers 1 gegenüberliegen.
Dann sind die zwei Sätze von Scherelementen 3 um einen Winkel von 180°
in Bezug auf die Rotationsachse des Rotors beabstandet.
Der Durchmesser des Gebiets ohne Filtration, d. h. der Durchmesser des
inneren Raums ist DR. Dieser innere Raum ist im allgemeinen annähernd
gleich der zentralen Öffnung in dem Filterelement.
Fig. 2 zeigt eine Draufsicht einer Ausführungsform eines Rotors der
vorliegenden Erfindung mit zwei Sätzen von Scherelementen 3. Der Rotor
wird in Richtung seiner Rotationsachse betrachtet. Zwei Scherelemente 3
werden in ihrer Be
triebsposition gezeigt, so daß sie sich über den Umfang der scheibenför
migen Vorsprünge 7 erstrecken. Die eingezogene Position der Scherelemente
3 ist mit gestrichelten Linien angedeutet.
Das Scherelementlager 1 ist mit einem Durchmesser DR gezeigt. Dies dient
zum Zwecke der Veranschaulichung. Der Durchmesser DR bezieht sich auf
den der Nicht-Filtrationsregion, der nur annähernd mit dem des Rotors mit
eingezogenen Scherelementen gleich ist. Das drehbare Lager 1 und die
Scherelemente 3 in ihren Betriebspositionen 3 beschreiben ein kreisförmiges
Gebiet mit einem Durchmesser DB. Typischerweise wird der äußere Durch
messer DF des scheibenförmigen Filterelements 5 größer als der Durch
messer DB sein. Typischerweise wird der Durchmesser der zentralen Öff
nung des scheibenförmigen Filterelements größer als der Durchmesser DR
der Scherelementlagers sein. In der Anordnung von Fig. 2 ist ein Verhält
nis der Durchmesser von DB/DR von 2,58 realisiert.
Die Scherelemente 3 sind Flügel mit einer sichelförmigen Krümmung. An
einem Ende ist jeder Satz von Scherelementen 3 an den Vorsprüngen 7
durch einen Zapfen 4 klappbar befestigt. Die äußere Kontur jedes sichelför
migen Scherelements 3 hat im wesentlichen etwa denselben Krümmungsradius
wie der äußere Radius der scheibenförmigen Vorsprünge 7. Die Länge der
äußeren Kontur ist etwa so groß wie die Hälfte des Umfangs der scheiben
förmigen Vorsprünge 7.
Die Scherelemente 3 können in ihrer Betriebsposition durch einen Stab 6
befestigt werden, der sich durch die Vorsprünge 7 und die Scherelemente
durch jeweils darin ausgerichtete Bohrungen erstreckt. Die Länge des Stabs
6 korrespondiert mit der Länge des Zapfens 4. Vorzugsweise laufen der
Zapfen 4 und der Stab 6 parallel der Rotationsachse des Rotors. Alternativ
kann ein Anschlag bzw. eine Arretierung vorgesehen sein, an der jedes
Scherelement mit einer Kraft anliegt, die erzeugt wird, wenn die Scher
elemente durch das Prozeßfluid bewegt werden. Diese Kraft hängt von der
Viskosität des Prozeßfluids ab. Vorzugsweise sind der Anschlag und der
eingreifende Abschnitt des Scherelements angepaßt, um die Position des
Scherelements sicher und präzise zu fixieren, insbesondere relativ zu den
Filteroberflächen.
Eine andere Ausführungsform eines Rotors wird in Fig. 3 gezeigt. Diese
Ausführungsform korrespondiert zur der in Fig. 2 gezeigten, mit der
Ausnahme, daß 3 Sätze von Scherelementen 3 vorhanden sind. Die Sätze
der Scherelemente 3 sind in Bezug auf die Rotationsachse des Rotors um
einem Winkel von 120° beabstandet, wodurch Rotationssymmetrie erreicht
wird. Der Umstand, daß drei Scherelemente in jeder Scherregion sind,
verbessert die Scherwirkung in den Scherregionen. Auch wird das Verhältnis
der Durchmesser DB/DR auf 2,36 reduziert, wodurch eine gleichmäßiger
verteilte Strömungsgeschwindigkeit quer über den Radius der Scherelemente
erreicht wird.
Fig. 4 zeigt eine zusätzliche Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
die vier Sätze von Scherelementen hat, die rotationssymmetrisch mit einer
Winkelaufteilung von 90° angeordnet sind. In dieser Ausführungsform sind
die Scherelemente so gestaltet, daß sie sich, wenn sie sich in ihrer eingezo
genen Position befinden, effektiv mehr als ein Viertel über den Umfang des
Scherelementlagers erstrecken. Diese Ausführungsform hat ein Verhältnis der
Durchmesser DB/DR von 2,22.
Die flügelartigen Scherelemente 3 der vorliegenden Erfindung können irgend
eine Querschnittsform besitzen. Es ist vorteilhaft, eine Querschnittsform
vorzusehen, die insbesondere den Schereffekt verbessert. Die Oberfläche der
Flügel kann geformt sein, um die Erzeugung von Turbulenzen in den
Scherregionen zu verbessern. Wie in Fig. 5 gezeigt, die eine Ausführungs
form dieser Erfindung wiedergibt, haben die Scherelemente 3 eine Kon
figuration ihrer Funktionsoberfläche, d. h. der Oberfläche, die der Filterober
fläche gegenüberliegt, die sich relativ zu der Filteroberfläche mit dem
Arbeitsfluid zwischen der Oberfläche und der Filteroberfläche bewegt, die
zunehmend breiter wird, wenn man sich radial entlang dem Scherelement
nach außen bewegt. Dieser Umstand kann auch durch das Verhältnis zwi
schen den Umfangslängen (l) bei einem gegebenen Radius (r) und als eine
Funktion dieses Radius ausgedrückt werden. Die Umtangslänge (l) ist die
Länge des Abschnitts eines um die Rotationsachse des Rotors herumgezoge
nen Kreises mit dem Radius der jeweiligen Stelle, die sich von einer Kante
des Scherelements zu der anderen erstreckt (vgl. Fig. 5).
Das Verhältnis zwischen den Umfangslängen (l) und dem Radius (r) ist
gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung derart, daß die Umfangslänge
vorzugsweise entlang einer kontinuierlichen Kontur von dem innersten zu
dem äußersten Radius anwächst. Der innerste und äußerste Radius sind als
jene definiert, zwischen denen das Scherelement seine Hauptfunktionswirkung
entwickelt. In der Zeichnung wird das bevorzugte funktionelle Verhältnis
zwischen der Umfangslänge und dem Radius gezeigt. Für den innersten
Radius (r1), einen dazwischenliegenden Radius (r2) und dem äußersten
Radius (r3) werden die jeweiligen Umfangslängen (l1, l2 und l3) gezeigt.
Das dort gezeigte Verhältnis ist derart, daß die Umfangslänge (l) propor
tional zu dem Radius (r) in diesem Bereich ist.
Anstelle, daß die Scherelemente klappbar an dem Scherelementlager sind,
können sie auch an dem Scherelementlager befestigt werden, um linear
zwischen der eingezogenen Position und der Betriebsposition bewegbar zu
sein.
Auch müssen die Scherelemente, obwohl so in den Figuren veranschaulicht,
nicht in Sätzen entlang dem Scherelementlager ausgerichtet sein. Statt dessen
können die Scherelemente mit einem vorgegebenen Winkel von einer Scher
region zu einer anderen verstellbar sein, wodurch z. B. eine schraubenförmi
ge Anordnung möglich wird.
Weiter können die Scherelemente, genauso wie die Filter, für jede der
Scherregionen unterschiedlich dimensioniert werden. Damit kann das dynami
sche Filtersystem wie ein Kegel dimensioniert werden.
Gemäß dieser Erfindung wird auch ein Filtrationsverfahren bereitgestellt, das
ein Ausbreiten der Scherelemente über den Filter, Drehen des Rotors und
Leiten eines Fluids durch die Filterelemente umfaßt. Vorzugsweise wird
dieses Verfahren wie folgt ausgeführt:
Ein Stapel neuer oder gereinigter Filterelemente ist vorgesehen, den Rotor
zu umgeben, an den die Scherelemente gekoppelt sind. Die Scherelemente
sind relativ zu dem Stapel der Filterelemente derart plaziert, daß sie sich in
die Spalten zwischen den Filterelementen erstrecken können. In diesem
Prozeß sind die Filterelemente entweder als ringförmiger Stapel vorgeordnet
und der Rotor mit den Scherelementen in der eingezogenen Position wird in
diesen Stapel eingesetzt oder der Stapel ist um den Rotor unter Verwendung
von Filterelementabschnitten und einem Rahmen angeordnet, in den diese
Abschnitte eingesetzt werden, um die ringförmig gestapelten Filterelemente
zu ergeben.
Danach werden die Scherelemente vom Scherelementlager und in den ge
wünschten Abstand von dem Filterelement erstreckt. Vorzugsweise werden
die Scherelemente in der gewünschten Position verriegelt. Das Drehen des
Rotors mit den Scherelementen, die in die Betriebsposition ausgebreitet sind,
wird eine verstärkte Bewegung des Fluids und somit eine dynamische
Filtration bewirken, da das so bewegte Fluid auch etwas von den zurückge
haltenen Materialien auf der Oberfläche der Filterelemente wegwaschen wird.
Wenn die Filterelemente hinreichend verstopft oder verschlissen sind, wird
die entgegengesetzte Prozedur ausgeführt. Vorzugsweise werden die Flügel
von der Betriebsposition in die eingezogene Position eingezogen und Rotor
und Filterelemente werden, vorzugsweise durch axiales Entfernen des (der)
Filterelements (Filterelemente) relativ zum Motor, ausgebaut. Die Filter
elemente wiederum können auch zerlegt werden, indem Teile davon in dem
Fall entfernt werden, daß diese Filterelemente aus entfernbaren Teilen
aufgebaut sind.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird ein Verfahren zum Installieren
oder Entfernen der Filterelemente (oder Filterabschnitte) bereitgestellt, das
Einziehen der Scherelemente und Bewegen der Filterelemente, entweder
einzeln oder als eine Gruppe, axial entlang der Rotoranordnung beinhaltet.
Das Verfahren gestattet die Entfernung und das Ersetzen von Filterelementen
ebenso, wie das Entfernen und Ersetzen von Scherelementen auf eine schnel
le und effiziente Weise.
Bezugszeichenliste
1 Scherelementlager
2 Hohlwelle
3 Scherelement
4 Zapfen
5 Filterelement
6 Stab
7 Vorsprung
8 Prozeßfluideinlaß
9 Filtratauslaß
10 Retentatauslaß
2 Hohlwelle
3 Scherelement
4 Zapfen
5 Filterelement
6 Stab
7 Vorsprung
8 Prozeßfluideinlaß
9 Filtratauslaß
10 Retentatauslaß
Claims (22)
1. Rotor für ein dynamisches Filtersystem, das aufweist:
Ein Scherelementlager (1);
mindestens ein Scherelement (3) für eine Filterscherregion, die einem Filterelement des dynamischen Filtersystems benachbart ist, wobei das Scherelement (3) mit dem Scherelementlager gekoppelt ist und zwischen einer eingezogenen Position zum Einsetzen oder Entfernen des Rotors, in der der Rotor einen vorbestimmten ersten Umfang hat, und einer Betriebsposition verstellbar ist, in der das Scherelement (3) radial aus dem vorbestimmten ersten Umfang herausragt, und der Rotor einen vorbestimmten zweiten Umfang hat, der wesentlich größer als der erste Umfang ist.
Ein Scherelementlager (1);
mindestens ein Scherelement (3) für eine Filterscherregion, die einem Filterelement des dynamischen Filtersystems benachbart ist, wobei das Scherelement (3) mit dem Scherelementlager gekoppelt ist und zwischen einer eingezogenen Position zum Einsetzen oder Entfernen des Rotors, in der der Rotor einen vorbestimmten ersten Umfang hat, und einer Betriebsposition verstellbar ist, in der das Scherelement (3) radial aus dem vorbestimmten ersten Umfang herausragt, und der Rotor einen vorbestimmten zweiten Umfang hat, der wesentlich größer als der erste Umfang ist.
2. Rotor gemäß Anspruch 1, wobei der Rotor eine Rotationsachse hat und
eine Vielzahl von Scherelementen an den Rotor zum Drehen mit dem
Rotor bei mindestens zwei verschiedenen Stellen entlang der Rotations
achse gekoppelt ist.
3. Rotor gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei die Scherelemente (3) im
wesentlichen um Drehachsen (B, C) zwischen der eingezogenen Position
und der Betriebsposition schwenkbar sind und, wobei die Drehachsen
der Scherelemente (3) im wesentlichen parallel zu der Rotationsachse
(A) des Rotors sind.
4. Rotor gemäß Anspruch 2, wobei das Scherelementlager (1) eine Hohl
welle (2) aufweist, die eine Vielzahl von Vorsprüngen (7) zum klapp
baren Befestigen der Scherelemente (3) hat.
5. Rotor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, der zusätzlich eine
Verriegelungseinrichtung (6) zum Sichern der Scherelemente (3) in ihrer
Betriebsposition aufweist.
6. Rotor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Scher
elemente (3) die Form von Flügeln und/oder, wobei die Scherelemente
mit einer nicht-geradlinigen Umfangskontur versehen sind, insbesondere
wobei sie sichelförmig sind.
7. Rotor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Scher
elemente (3) rotationssymmetrisch angeordnet sind.
8. Rotor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, der zusätzlich eine
Vorrichtung (4) zum Verstellen der Scherelemente (3) zwischen der
eingezogenen Position und der Betriebsposition aufweist.
9. Rotor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei für die
Scherregion 2, 3, 4, 5, oder 6 Scherelemente (3) vorgesehen sind.
10. Rotor gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Scher
element (3) eine solche Konfiguration der Oberfläche hat, die der
korrespondierenden Filteroberfläche gegenüberliegt, daß die Umfangs
länge (l) mit zunehmendem Abstand (r) von der Rotationsachse des
Rotors zunimmt.
11. Rotor gemäß Anspruch 10, wobei die Funktionsoberfläche des Scher
elements (3) derart ist, daß die Umfangslänge (l) zu dem Abstand von
der Achse des Rotors linear, vorzugsweise proportional, in Beziehung
gesetzt ist.
12. Dynamisches Filtersystem, das aufweist:
mindestens ein Filterelement (5), das eine Filteroberfläche und einen Rotor hat, der ein Scherelementlager (1) und mindestens ein an das Scherelementlager (1) gekoppeltes Scherelement (3) beinhaltet,
dadurch gekennzeichnet, daß Scherelement (3) mit dem Scherelement lager gekoppelt ist und zwischen einer eingezogenen Position zum Einsetzen oder Entfernen des Rotors, in der der Rotor einen vorbe stimmten ersten Umfang hat, und einer Betriebsposition verstellbar ist, in der das Scherelement (3) radial aus dem vorbestimmten ersten Umfang herausragt, und der Rotor einen vorbestimmten zweiten Umfang hat, der wesentlich größer als der erste Umfang ist,
wobei das Filterelement eine Öffnung aufweist, und, wobei der Durch messer des Rotors kleiner als die Öffnung ist, wenn das Scherelement in der ersten Position ist, und der Durchmesser des Rotors größer als die Öffnung ist, wenn das Scherelement in der zweiten Position ist.
mindestens ein Filterelement (5), das eine Filteroberfläche und einen Rotor hat, der ein Scherelementlager (1) und mindestens ein an das Scherelementlager (1) gekoppeltes Scherelement (3) beinhaltet,
dadurch gekennzeichnet, daß Scherelement (3) mit dem Scherelement lager gekoppelt ist und zwischen einer eingezogenen Position zum Einsetzen oder Entfernen des Rotors, in der der Rotor einen vorbe stimmten ersten Umfang hat, und einer Betriebsposition verstellbar ist, in der das Scherelement (3) radial aus dem vorbestimmten ersten Umfang herausragt, und der Rotor einen vorbestimmten zweiten Umfang hat, der wesentlich größer als der erste Umfang ist,
wobei das Filterelement eine Öffnung aufweist, und, wobei der Durch messer des Rotors kleiner als die Öffnung ist, wenn das Scherelement in der ersten Position ist, und der Durchmesser des Rotors größer als die Öffnung ist, wenn das Scherelement in der zweiten Position ist.
13. Dynamisches Filtersystem nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine Vielzahl von scheibenförmigen Filterelementen (5) aufweist,
wobei jedes Filterelement (5) eine Öffnung bei seinem Mittelpunkt hat,
wobei die Filterelemente (5) übereinander angeordnet sind, was vor
bestimmte Abstände dazwischen läßt, wobei jedes Paar benachbarter
Filterelemente (5) eine Filterscherregion definiert, wobei das Scher
elementlager (1) des Rotors mindestens ein dem jeweiligen Filterelement
zugeordnetes Scherelement (3) aufweist, das sich in die betreffende der
Vielzahl von Filterscherregionen erstreckt, wobei das Scherelement (3)
die Form eines Flügels hat, der radial von dem Scherelementlager (1)
hervorragt.
14. Dynamisches Filtersystem gemäß einem der Ansprüche 12 oder 13,
wobei das Scherelement (3) sichelförmig ist.
15. Dynamisches Filtersystem gemäß einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei
2, 3, 4, 5 oder 6 Scherelemente (3) für eine Scherregion bei annähernd
derselben axialen Position des Scherelementlagers vorgesehen sind.
16. Dynamisches Filtersystem gemäß einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei
das am Scherelementlager (2) angebrachte Scherelement (3) sich in eine
Filterscherregion erstreckt und so ein Gebiet mit einem Durchmesser DB
beschreibt, wenn der Rotor gedreht wird, und, wobei die Öffnung und
gegebenenfalls benachbarte Malter für Filtermaterial eine von Filtration
freie, innere Region mit einem Durchmesser DR definieren,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Verhältnis von DB/DR kleiner als 3, vorzugsweise kleiner als 2, 6
ist.
17. Dynamisches Filtersystem gemäß Anspruch 16, wobei das Verhältnis
von DB/DR größer als 1,5 ist.
18. Dynamisches Filtersystem nach einem der Ansprüche 16 oder 17, wobei
eine Vielzahl von Filterelementen aufeinander unter Wahrung eines
vorbestimmten Abstandes dazwischen angeordnet sind, wobei ein Paar
benachbarter Filterelemente (3) eine Filterscherregion definieren, und,
wobei sich mindestens ein Scherelement in jede Scherregion erstreckt.
19. Dynamisches Filtersystem gemäß einem der Ansprüche 16 bis 18, wobei
das Verhältnis DB/DR für jede Scherregion der Vielzahl von Scherregio
nen gleich ist.
20. Dynamisches Filtersystem gemäß einem der Ansprüche 12 bis 19, wobei
der Rotor wie in einem der Ansprüche 1 bis 11 definiert ist.
21. Verfahren zum Installieren oder Entfernen eines Filterelements in einem
dynamischen Filtersystem nach einem der Ansprüche 12 bis 20, gekenn
zeichnet durch axiales Bewegen des Filterelements entlang des Rotors
mit eingezogenen Scherelementen.
22. Verfahren nach Anspruch 21, wobei das mindestens eine Scherelement
durch Drehen um eine Achse ausgebreitet oder eingezogen wird.
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