DE4342705A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyamidblockcopolymeren insbesondere Polyamidseitenketten-gepfropften steif- und halbsteifkettigen Polymeren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyamidblockcopolymeren insbesondere Polyamidseitenketten-gepfropften steif- und halbsteifkettigen PolymerenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
Polyamidseitenketten-gepfropften steif- und halbsteifkettigen
Copolyestern, Copolyesteramiden, Copolyesterimiden und Copoly
esterimidamiden insbesondere zur Nutzung als Blendkomponente
oder Verträglichkeitsvermittler in mikrophasen- und/oder mole
kularverstärkten Polyamiden, wie sie für die Herstellung
mechanisch sehr hoch belastbarer Formteile, Filme und Folien
nach dem Spritzgießverfahren sowie zur Erzeugung von
Faserstoffen benötigt werden.
Aliphatische und aliphatisch-aromatische Polyamide sind thermo
plastisch verformbar und werden in großen Mengen zur Herstellung
von Faserstoffen, Folien und Formteilen verwendet.
Auf Grund ihres strukturell und morphologisch bedingten Eigen
schaftsspektrums sind diese preiswerten Polyamide für Einsatz
gebiete mit hohen Festigkeitsanforderungen ungeeignet.
Durch Einarbeitung von anorganischen Verstärkungsmaterialien,
insbesondere von Glasfasern, kann die Steifigkeit, Dimensions
stabilität und Festigkeit der Polyamide zwar verbessert werden,
zugleich wird aber die Recyclefähigkeit stark eingeschränkt.
Außerdem ist es sehr schwierig einwandfreie Oberflächen und
dünnwandige Formteile und Folien herzustellen.
Durch Zusatz von steif- oder halbsteifkettigen thermotropen
Polymeren (LCP) entstehen nach G. Kiss u. a. (Polymer Engi
neering and Science 27 (1984) 410) während einer thermopla
stischen Verarbeitung verstärkend wirkende Fibrillen im
Polyamid. Eine Nutzung dieser Möglichkeit wird durch die weit
gehende Unverträglichkeit von LCP mit Polyamid eingeschränkt.
Die ursächlich geringere Grenzflächenadhäsion und die Bildung
instabiler Phasenstrukturen verhindern eine breitere Anwendung.
Eine partielle aber keineswegs befriedigende Erhöhung des Ver
stärkungseffektes kann nach EP 040 6979 A1 durch Zusatz von
Phenoxyharzen als Verträglichkeitsverbesserer erreicht werden.
Gleiches gilt für eine chemische Modifizierung der verwendeten
LCP durch Einbau von Natriumsulfonatgruppen, die durch ihre
Affinität zu den Amino- und Amidgruppen des PA verträg
lichkeitsverbessernd wirken sollen (Jap. P. 3-54222 A).
Wie allgemein bekannt, zeichnen sich Pfropfcopolymere als Ver
träglichkeitsvermittler in einer großen Zahl auch kommerziell
genutzter Polymerblends aus. Die Hauptketten dieser Makromole
küle sind verträglich mit dem zu dispergierenden Polymeren,
während die Seitenketten Affinität zum Matrixpolymeren zeigen.
Die Wirksamkeit von Polypropylen-gepfropften LCP als Verträg
lichkeitsvermittler für in situ verstärkte LCP/Polypropylen
blends konnte DATTA u. a. [Annu. Tech. conf. - Soc. Plast. Eng.,
49 th 913-18] nachweisen.
H. Höcker u. a. (Makromol. Chem. 190 (1989) 3295) gelang die
Herstellung von steifkettigen Polyarylaten mit hochmolekularen
Polystyrolseitenketten. Auf diesem Wege konnte die Verträg
lichkeit der erzeugten stäbchenförmigen Pfropfcopolymeren mit
Polystyrol so weit verbessert werden, daß eine homogene Phase
entstand, in der das Pfropfcopolymere in molekulardisperser
Verteilung vorlag und ohne weiteren LCP-Zusatz verstärkend auf
das Matrixpolymer wirkt.
Die bisher beschriebenen Untersuchungen zur Synthese von Pfropf
copolymeren aus steif- oder halbsteifkettigen Polymeren mit
flexiblen Seitenketten sowie deren Nutzung zur Herstellung von
LCP-haltigen Blends bleiben auf LCP/Polyolefinblends beschränkt.
Ziel der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens zur Her
stellung von Polyamidblockcopolymeren, insbesondere von Poly
amidseitenketten-gepfropften steif- und halbsteifkettigen Poly
meren, die die Verträglichkeit von stäbchenförmigen schmelzba
ren Polymeren, insbesondere von thermotropen Polymeren mit ali
phatischen oder aliphatisch-aromatischen Polyamiden verbessern
oder unmittelbar zur Molekularverstärkung der Matrixpolymeren
genutzt werden können. Die erfindungsgemäß hergestellten Blends
sollen aus der Schmelze zu hochbelastbaren Formteilen, Filmen,
Folien und Faserstoffen mit guter Oberflächenqualität und
Recyclefähigkeit verarbeitet werden.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die monomeren Bausteine
steif- bzw. halbsteifkettiger Polymerer gemeinsam mit mono-
und/oder difunktionalisierten cyclischen Anhydriden von Di
carbonsäuren zu Polymeren mit cyclischen Anhydridend- und/oder
-seitengruppen bevorzugt in Schmelze oder Lösung polykonden
siert werden, die mit den Amino- und/oder Amidgruppen schmelz
barer Polyamide zu Blockcopolymeren, insbesondere aber zu sei
tenkettengepfropften steif- bzw. halbsteifkettigen Polymeren
umgesetzt werden und mit thermoplastisch verarbeitbaren Poly
amiden mikrophasen- und/oder molekularverstärkte Blends bilden
bzw. in Blends aus Polyamid-Matrix und steif- bzw. halbsteif
kettigen Polymeren als Verträglichkeitsvermittler dienen.
Die erfindungsgemäße Herstellung der steif- bzw. halbsteifket
tigen Polymeren mit seiten- und/oder endständigen cyclischen
Dicarbonsäureanhydridgruppen erfolgt auf an sich bekannte Wei
se (EP 029 3713 A1) aus den Monomeren durch Polykondensation
bevorzugt in der Schmelze unter Einbeziehung mono- und/oder
difunktionalisierter cyclischer Dicarbonsäureanhydride.
Überraschend und nicht vorhersehbar war, daß die chemisch sehr
reaktionsfähigen cyclischen Dicarbonsäureanhydridgruppen bei der
Polymerbildung erhalten bleiben und die nachfolgende Umsetzung
mit den Amino- und/oder Amidgruppen von schmelzbaren Polyamiden
zur erfindungsgemäßen Herstellung und Nutzung der Polyamidend
und/oder -seitengruppen-gepfropften steif- bzw. halbsteifket
tigen Polymeren ermöglichen.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung der PA-gepfropften Copolymere
ist es vorteilhaft, Polyesterimide mit cyclischen Dicarbonsäure
anhydridend- oder -seitengruppen, die bei der Umsetzung von
4-Carboxyphthalimidohexansäure und/oder 1,6-Bis-[4-carboxy
phthalimido]-hexan, p-Acetoxybenzoesäure und Hydrochinondi
acetat mit mono- und/oder difunktionalisierten cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden vorzugsweise in der Schmelze bei 170
bis 320°C entstehen, zu verwenden.
An Stelle von 4-Carboxy-phthalimidohexansäure kann ein Gemisch
aus Polyamid-6 und Trimellitsäureanhydrid im Molverhältnis 1 : 1
verwendet werden, das in der Schmelze unmittelbar vor der Poly
merbildung mit p-Acetoxybenzoesäure, Hydrochinondiacetat und
einem mono- und/oder difunktionalisierten cyclischen Dicarbon
säureanhydrid zur Reaktion gebracht wird.
Zur erfindungsgemäßen Herstellung der PA-gepfropften Copolymeren
ist es weiterhin vorteilhaft, Copolyester mit cyclischen Dicar
bonsäureanhydridend- und/oder -seitengruppen, die bei der Umset
zung von p-Acetoxybenzoesäure sowie aromatischen, aliphatisch
aromatischen bzw. aliphatischen Dicarbonsäuren und Hydrochinon
diacetat mit mono- und/oder difunktionalisierten cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden vorzugsweise in der Schmelze bei 170
bis 320°C entstehen, zu verwenden.
Es ist weiterhin von Vorteil, zur erfindungsgemäßen Herstellung
der PA-gepfropften Copolymeren Copolyesteramide mit cyclischen
Dicarbonsäureanhydridend- und/oder -seitengruppen zu verwenden,
die neben p-Acetoxybenzoesäure Acetylverbindungen anderer Hy
droxycarbonsäuren und an Stelle von Hydrochinondiacetat weitere
acylierte zweiwertige Phenole sowie Aminophenole bzw. aroma
tische Aminocarbonsäuren enthalten.
Als mono- bzw. difunktionalisierte cyclische Dicarbonsäureanhy
dride werden aliphatische Monomere, beispielsweise Diacetoxy
bernsteinsäureanhydrid, Acetoxy- und/oder Diacetoxyperhydro
phthalsäureanhydrid bzw. aromatische Verbindungen wie Trimellit
säureanhydrid und Diacetoxyphthalsäureanhydrid verwendet.
Eine vorteilhafte Auslegung des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß zur Polykondensation in Lösung oder Schmelze
an Stelle der Acetylverbindungen Hydroxyverbindungen in Gegen
wart von Acetanhydrid umgesetzt werden.
Die erfindungsgemäße Herstellung der Polyamid-gepfropften Co
polymere erfolgt vorzugsweise dadurch, daß die steif- bzw. halb
steifkettigen Polymeren mit end- und/oder seitenständigen cyc
lischen Anhydridgruppen aliphatischer Dicarbonsäuren in der
Schmelze vorzugsweise mit den Aminoendgruppen von nieder- oder
hochmolekularen Polyamiden reagieren und zu Block- bzw. seiten
ketten-gepfropften Polymeren mit wenig veränderter Molmassever
teilung in den End- bzw. Seitenketten umgesetzt werden.
Als besonders günstig bei der erfindungsgemäßem Herstellung und
Nutzung der Polyamid-gepfropften Copolymeren erweist sich die in
situ Reaktion der cyclischen Anhydridgruppen vorzugsweise aro
matischer Dicarbonsäuren in steif- bzw. halbsteifkettigen Co
polymeren mit dem Matrixpolyamid während der Blendherstellung.
Die erfindungsgemäß zur Herstellung der Polyamid-gepfropften
Copolymeren verwendeten Copolyesterimide, Copolyester und Co
polyesteramide mit cyclischen Dicarbonsäureanhydridend- und/oder
-seitengruppen zeigen in der Schmelze vielfach flüssigkristal
lines Verhalten, das nach der Umsetzung mit Polyamid weitgehend
verschwindet.
Da die erfindungsgemäß hergestellten Polyamid-gepfropften steif-
bzw. halbsteifkettigen Copolymeren in Abhängigkeit vom Pfrop
fungsgrad, der Länge der Seitenketten sowie der Struktur und
Zusammensetzung der Polymerhauptkette mit schmelzbaren Poly
amiden mikrophasige, gegebenenfalls mikrofibrilläre oder mole
kulardisperse Legierungen (Polymer/Polymer-Lösungen) bilden,
sind sie zur Herstellung dimensionsstabiler, mechanisch hochbe
lastbarer dünnwandiger Formteile, Filme und Folien besonders
geeignet, können aber auch zu Faserstoffen verarbeitet werden.
Ein weiterer bevorzugter Verwendungszweck der erfindungsgemäß
hergestellten Pfropfcopolymeren ist ihre Nutzung als Verträg
lichkeitsvermittler bei der Herstellung und Verarbeitung in situ
verstärkter LCP/Polyamidblends.
Die mit Hilfe der erfindungsgemäß hergestellten Pfropfcopolyme
ren gefertigten mikrophasen und/oder molekularverstärkten
Formteile, Filme und Folien aus Polyamid oder LCP/Polyamid
blends zeichnen sich durch eine glatte, teilweise seidig-glän
zende Oberfläche aus und können auf Grund ihrer stabilen Phasen
morphologie mehrmals nach dem Spritzgießverfahren verarbeitet
werden ohne daß es zu einem nennenswerten Abfall der relevanten
Eigenschaftsparameter kommt.
Die genannten Eigenschaftsvorteile erlauben eine erweiterte Ver
wendung der erfindungsgemäß hergestellten Formkörper, Filme und
Folien, wie zum Beispiel vorzugsweise in der Mikroelektronik,
dem Automobil- und Gerätebau sowie der Medizintechnik.
Die Erfindung soll an folgenden Beispielen erläutert werden:
In einem mit Stickstoff gespültem und ausgeheiztem 250 ml Plan
schliffgefäß mit Deckel, Rührer, Stickstoffeinleitung und einer
20 cm Vigreuxkolonne mit Destillationsaufsatz werden folgende
Substanzen eingewogen:
45,0 g (0,25 mol) 4-Acetoxybenzoesäure
14,3 g (0,13 mol) Hydrochinondiacetat
5,3 g (0,02 mol) 1,4-Diacetoxy-phthalsäureanhydrid
45,8 g (0,15 mol) 4-carboxy-phthalimidohexansäure
14,3 g (0,13 mol) Hydrochinondiacetat
5,3 g (0,02 mol) 1,4-Diacetoxy-phthalsäureanhydrid
45,8 g (0,15 mol) 4-carboxy-phthalimidohexansäure
Unter Stickstoffatmosphäre wird das Gemisch im Metallbad bei
210°C aufgeschmolzen und anschließend innerhalb von 5 Stunden
die Temperatur allmählich auf 275°C erhöht, wobei die Hauptmenge
der entstandenen Essigsäure abdestilliert. Zur Vervollständigung
des Umsatzes wird der Druck im Verlauf weiterer 2 Stunden
stufenweise auf 2 mbar abgesenkt. Die Viskosität der Schmelze
nimmt dabei stark zu. Nach dem Abkühlen wird das Polykondensat
in einer Kreuzschlagmühle zu einem fasrigen Pulver zermahlen,
zweimal mit Methanol je 10 min gewaschen und im Vakuum bei 70°C
getrocknet.
Das gelbbeige fasrige Produkt zeigt in der Schmelze bis 320°C im
gekreuzt polarisiertem Licht ein deutliches flüssigkristallines
Erscheinungsbild.
Ein Gemisch, bestehend aus 20 Gew.% des getrockneten faserig pul
verisierten Polykondensats und 80 Gew.% PA 6 wird in einem Ar
burg Allrounder Spritzgießautomaten bei 250°C zu flächigen Form
teilen mit 0,1 mm Schichtdicke geformt. Die erhaltenen Formteile
besitzen eine glatte glänzende Oberfläche und sind gegenüber
Vergleichsmustern aus PA 6 deutlich steifer.
In einem mit Stickstoff gespültem und ausgeheizten 500 ml-Plan
schliffgefäß mit Deckel, Rührer, Stickstoffeinleitung und einer
40 cm Vigreuxkolonne mit Destillationsaufsatz werden folgende
Substanzen eingewogen:
56,4 g (0,30 mol) 6-Hydroxy-naphthoesäure (2)
10,9 g (0,10 mol) 4-Aminophenol
21,6 g (0,10 mol) Diacetoxybernsteinsäureanhydrid
33,2 g (0,20 mol) Terephthalsäure
56,1 g (0,55 mol) Acetanhydrid
0,1 g Magnesiumacetat
0,1 g Germaniumdioxid
10,9 g (0,10 mol) 4-Aminophenol
21,6 g (0,10 mol) Diacetoxybernsteinsäureanhydrid
33,2 g (0,20 mol) Terephthalsäure
56,1 g (0,55 mol) Acetanhydrid
0,1 g Magnesiumacetat
0,1 g Germaniumdioxid
Unter Stickstoffatmosphäre wird das Gemisch bei 180°C aufge
schmolzen und anschließend wird die Temperatur in 15 Minuten-
Abständen jeweils um 5°C erhöht, bis 290°C erreicht sind. Zur
Vervollständigung der Reaktion wird der Druck im Verlauf von
weiteren 4 h stufenweise auf 2 mbar abgesenkt. Nach dem Ab
kühlen wird das Polykondensat in einer Kreuzschlagmühle zu
einem fasrigen Pulver zermahlen, zweimal mit Methanol je 10 min
gewaschen und im Vakuum bei 70°C getrocknet.
Das Produkt zeigt in der Schmelze bis 330°C in gekreuzt polari
siertem Licht ein deutlich sichtbares flüssigkristallines Er
scheinungsbild.
11,1 g des getrockneten Mahlgutes werden in die 260°C heiße
Schmelze eines einseitig mit Aminogruppen determinierten nieder
molekularen Polyamids Mn 1000 (hergestellt durch Polykondensa
tion von ω-Aminocapronsäure und Naphthylamin als Kettenab
brecher) unter intensiven Rühren gelöst. Nach 10 min tritt eine
deutliche Erhöhung der Schmelzeviskosität ein. Nach weiteren 10
min. wird die Schmelze ausgegossen, abgekühlt, gemahlen, 8 h mit
Ethanol extrahiert und anschließend 2 h bei 110°C getrocknet.
In einem Kneter werden bei 290°C 40 g PA 6.6 und 20 g Vectra B
950 (LCP bestehend aus Hydroxynaphthoesäure, Aminophenol und
Terephthalsäure) unter intensiver Vermischung aufgeschmolzen.
Die Schmelze ist inhomogen. Daraus gezogene Fäden zeigen eine
durch die große Phasenstruktur geprägte, rauhe Oberfläche und
sind kalt reckbar. Durch den Zusatz von 10 g des hergestell
ten PA-Pfropf-Polykondensats tritt eine schnelle Vergleich
mäßigung ein. Aus der Schmelze gezogene Fäden besitzen eine
glatte Oberfläche und können nicht mehr kalt gereckt werden.
In der im Beispiel 2 beschriebenen Reaktionsapparatur werden
folgende Substanzen eingewogen:
56,4 g (0,30 mol) p-Hydroxybenzoesäure
41,4 g (0,30 mol) 6-Hydroxy-Naphthoesäure (2)
21,6 g (0,10 mol) Diacetoxybernsteinanhydrid
33,2 g (0,10 mol) Terephthalsäure
66,5 g (0,65 mol) Acetanhydrid
0,01 g 0 Magnesiumacetat
0,01 g Germaniumdioxid
41,4 g (0,30 mol) 6-Hydroxy-Naphthoesäure (2)
21,6 g (0,10 mol) Diacetoxybernsteinanhydrid
33,2 g (0,10 mol) Terephthalsäure
66,5 g (0,65 mol) Acetanhydrid
0,01 g 0 Magnesiumacetat
0,01 g Germaniumdioxid
Herstellung und Aufarbeitung des Polykondensats erfolgen eben
falls wie in Beispiel 2. Das Produkt ist in der Schmelze bis
330°C optisch anisotrop. In einem beheizbaren Kneter (30 U/min)
werden 20 g Vectra A900 (LCP aus Hydroxynaphthoesäure und Hy
droxybenzoesäure), 40 g PA 6.6 sowie 10 g des hergestellten
Polykondensats mit cyclischen Dicarbonsäureanhydridseiten
gruppen bei 290°C unter Stickstoffatmosphäre aufgeschmolzen.
Bereits nach einer Knetzeit von 2 min können glatte, beige
farbene Fäden gezogen werden, die auf Grund ihrer Phasenstruk
tur im Vergleich zum Blend ohne Zusatz des Polykondensats nicht
mehr in der Kälte reckbar sind.
Unter dem Heiztischmikroskop ist im Gegensatz zur Vergleichspro
be ohne Zusatz auch nach einer 30 min Temperierung bei 260°C in
Stickstoffatmosphäre keine Vergrößerung der Phasenstruktur fest
stellbar.
1. G. Kiss u. a., Polymer Engineering and Science 27 (1984) 410
2. Eur. Pat. 040 6979 A1
3. Jap. P. 3-54222 A
4. DATTA u. a., Annu. Tech. conf. -Soc. Plast. Eng., 49 th 913-18
5. H. Höcker u. a., Makromol. Chem. 190 (1989) 3295
6. Eur. Pat. 029 3713 A1
2. Eur. Pat. 040 6979 A1
3. Jap. P. 3-54222 A
4. DATTA u. a., Annu. Tech. conf. -Soc. Plast. Eng., 49 th 913-18
5. H. Höcker u. a., Makromol. Chem. 190 (1989) 3295
6. Eur. Pat. 029 3713 A1
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyamidblockcopolymeren, ins
besondere von Polyamidseitenkettengepfropften steif- und
halbsteifkettigen Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß die
monomeren Bausteine steif- oder halbsteifkettiger Polymerer
gemeinsam mit mono- und/ oder difunktionalisierten cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden zu Polymeren mit Anhydridend- und/
oder -seitengruppen bevorzugt in Schmelze polykondensiert
werden, die mit den Amino- und/oder Amidgruppen schmelzbarer
Polyamide zu Blockcopolymeren, insbesondere aber zu seiten
kettengepfropften steif- oder halbsteifkettigen Polymeren
umgesetzt werden und mit schmelzbaren Polyamiden mikro
phasen- oder molekularverstärkte Blends bilden bzw. in Blends
aus Polyamid-Matrix mit steif- bzw. halbsteifkettigen Poly
meren als Verträglichkeitsvermittler dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
4-Carboxyphthalimidohexansäure und/oder 1,6-Bis-[4-carboxy
phthalimido]-hexan, p-Acetoxybenzoesäure und Hydrochinon
diacetat mit mono- und/oder difunktionalisierten cyclischen
Dicarbonsäureanhydriden vorzugsweise in Schmelze bei 170 bis
320°C zu den erfindungsgemäß hergestellten Polymeren mit
cyclischen Anhydridend- und/oder -seitengruppen umgesetzt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Gemisch aus Polyamid 6 und Trimellitsäureanhydrid im Mol
verhältnis 1 : 1 in der Schmelze unmittelbar vor der Polymer
bildungsreaktion mit p-Acetoxybenzoesäure, Hydrochinondiace
tat und einem mono- und/oder difunktionalisierten cyclischen
Dicarbonsäureanhydrid zu 4-Carboxyphthalimidohexansäure um
gesetzt wird.
4. Verfahren zur Herstellung von Polymeren gemäß Anspruch 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß neben p-Acetoxybenzoe
säure Acetylverbindungen anderer Hydroxycarbonsäuren und an
Stelle von Hydrochinondiacetat weitere acetylierte zwei
wertige Phenole sowie Aminophenole bzw. aromatische Amino
carbonsäuren verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Polykondensation in Schmelze oder Lösung an Stelle der
Acetylverbindungen Hydroxyverbindungen in Gegenwart von Ace
tanhydrid umgesetzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
p-Acetoxybenzoesäure sowie aromatische, aliphatisch-aro
matische bzw. aliphatische Dicarbonsäuren und Hydrochinon
diacetat in geeigneter Kombination mit mono- und/oder
difunktionalisierten cyclischen Dicarbonsäureanhydriden
vorzugsweise in Schmelze bei 170 bis 320°C Polymeren mit
cyclischen Dicarbonsäureanhydridend- und/oder -seitengruppen
umgesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
mono- bzw. difunktionalisierte cyclische Dicarbonsäurean
hydride aliphatische Monomere beispielsweise Diacetoxybern
steinsäureanhydrid, Acetoxy- und/oder Diacetoxyperhydro
phthalsäureanhydrid bzw. aromatische Verbindungen wie Tri
mellitsäureanhydrid und Diacetoxyphthalsäureanhydrid ver
wendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
steif- oder halbsteifkettigen Polymeren mit end- oder sei
tenständigen Anhydridgruppen aliphatischer Dicarbonsäuren in
der Schmelze vorzugsweise mit den Aminoendgruppen von nieder-
bzw. hochmolekularen Polyamiden reagieren und zu Block- bzw.
seitenkettengepfropften Polymeren mit wenig veränderter Mol
massenverteilung in den End- bzw. Seitenketten umgesetzt
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
steif- und halbsteifkettigen Polymeren mit end- und/oder
-seitenständigen cyclischen Anhydridgruppen vorzugsweise
aromatischer Dicarbonsäuren bei der Blendherstellung in situ
mit dem Polyamid reagieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934342705 DE4342705C2 (de) | 1993-12-15 | 1993-12-15 | Verfahren zur Herstellung von Polyamidblockcopolymeren insbesondere Polyamidseitenketten-gepfropften steif- und halbsteifkettigen Polymeren |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19934342705 DE4342705C2 (de) | 1993-12-15 | 1993-12-15 | Verfahren zur Herstellung von Polyamidblockcopolymeren insbesondere Polyamidseitenketten-gepfropften steif- und halbsteifkettigen Polymeren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4342705A1 true DE4342705A1 (de) | 1995-06-22 |
DE4342705C2 DE4342705C2 (de) | 2000-08-10 |
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DE19934342705 Expired - Fee Related DE4342705C2 (de) | 1993-12-15 | 1993-12-15 | Verfahren zur Herstellung von Polyamidblockcopolymeren insbesondere Polyamidseitenketten-gepfropften steif- und halbsteifkettigen Polymeren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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